Na ja die SDF ist ja haupsächlich von Kurden gegründete Einheit, die soweit ich das überblicken kann dazu geschaffen wurde um die Islamisten zu bekämpfen. (Ja ja, das behaupten eigentlich alle, aber bei der SDF stimmt es warscheindlich sogar).
Also nicht wirklich eine Rebellengruppe die gegen Assad ins Feld zieht, sondern eher ne Kurdenmilitz. Da Assad und die Kurden die Politik verfolgen sich gegenseitig nicht ans Bein zu Pissen, zumindest bis alle anderen Fraktionen ''neutralisiert wurden''. Ist die SDF nicht wirklich eine Partei die sich für den Präsidentenposten ''bewirbt'' sondern eher für einen Kurdenstaat Kämpft.
Es ist halt schon so das von den Parteien die eine realische Chance haben, bzw. in den vergangenen 5 Jahren hatten, den nächsten Syrischen Präsidenten/Grosmufti/Kalifen zu stellen, es entweder Assad oder eine Islamistisch eingestelle Gruppierung war. Alle demokratisch eingestellten Kräfte wurden in Monaten zerrieben und auch vom Westen ünterstüzte Einheiten sind gar nicht zustande gekommen oder liefen zu den Etablierten Rebellengruppen über, die nicht gerade für sekuläre Politik einstehen.
Die SDF haben einen stetig wachsenden Anteil an Arabern, da sie sich hauptsächlich in Richtung arabischer Siedlungsgebiete ausdehnen (Raqqa).
Wenn es nur um die kurdischen Gebiete ginge, müssten sie ja nichts mehr tun, da sie bereits von SDF/YPG kontrolliert werden. Ich denke, die SDF will halt die Verhandlungsmacht für ihre Stellung/Rechte Nachkriegssyrien verbessern will. Zu den Friedensverhandlungen in Astana sind sie ja nicht eingeladen, was ziemlicher Blödsinn ist. Ich bin auf jeden Fall der Ansicht, dass die SDF noch länger eine Rolle in Syrien spielen werden, auch wenn Assad an der Macht bleibt. Ich glaube auch, dass er es nicht schafft seine Soldaten im Fall der Fälle gegen die SDF so zu motivieren wie gegen die Islamisten.
Das die Islamisten freigelassen wurden und auch zu beginn des Bürgerkrieges sich Assad Armeen auf die gemässigtere FSA konzentriert hatte, um damit die Unterstüzung des Westens für die Rebellen zu untergraben, kann man als grausam kalkulierten Zug eines Psychopathen oder als eine Taktische Meisterleistung sehen. Es ändertert aber nichts an der Tatsachen, dass Assad die warscheindlich gemässigste Führung im Syrischen Bürgerkrieg stellt. (Kurden ausgenommen)
Der Move war retrospektiv natürlich strategisch günstig, wäre aber ohne die Russen nach hinten losgegangen. Ich sehe auch lieber Assads Syrien als das al-Nusras oder des IS. Mir geht es eher darum, dass Dr. Assad hier unironisch gefeiert wird, obwohl repressive Staaten genau den Radikalismus brüten, den hier alle so verachten.
Übrigens gibt es jetzt heftige Kämpfe zwischen Jabhat Fateh al-Sham (ex-Nusra/al-Quaeda mit neuem Branding) und anderen Rebellengruppierungen (die wohl zur FSA gehören) in der Provinz Idlib, weil sie mit Assad verhandeln, oder so. Weiterhin wollen die Türken al-Bab (falls sie es mal einnehmen sollten) nicht an die SAA übergeben.
http://www.reuters.com/article/us-m...idUSKBN1580OE?feedType=RSS&feedName=worldNews
Ich sage es schon lange: das OT soll sich einen Streifen an der Küste Syriens sichern.