:facepalm:
Wort =/= Goldwaage? Es geht darum, dass wir unser Verhalten auf Grund der Anschläge ändern und aus Angst vor Terroristen Dinge die früher zumindest keiner Diskussion würdig waren, auf einmal als bedrohlich ansehen und von der Staatsgewalt dagegen "geschützt" wollen werden. Natürlich sind Gesetzesänderungen und Ausnahmezustände die deutlich gravierenderen Einschnitte, es geht mittlerweile aber eben auch ins alltägliche Leben über. Bestimmte Kleidung und bisher legale und an sich ungefährliche Gegenstände werden als Anhaltspunkt für eine Gefahrenlage gesehen und es gibt Stimmen, die dann fordern, so etwas müsse "zu Recht" unterbunden werden, denn das ist ja "dumm".
So wie Du wahrscheinlich die Eingriffe über Gesetze in die Freiheitsrechte der Bürger als problematischen Schritt in die falsche Richtung erachtest, dem andere folgen werden, so sehe ich das im Kleinen genauso. Wird man solche Einsätze demnächst dem Bürger in Rechnung stellen? Terrorisieren uns die Terroristen irgendwann mit leeren Koffern und muslimisch aussehenden Leuten in Camo-Hosen und wir ziehen mit und riegeln die Innenstadt ab, weil ein Typ mit Turban, Cargopants und schwarzen Stiefeln grad 2 Säcke Dünger im Baumarkt gekauft hat? All die Panikmache vor dem schwarzen Mann der hinter jeder Ecke lauern kann ist doch exakt Ziel der Terroristen.
So hart es klingt, jeder "Großeinsatz" wegen 'ner leeren Tasche ist ein kleiner Sieg für die und die Idee, man "müsse das tun, weil eine von 1000 Taschen könnte wirklich mal eine Bombe sein" ist Irrsinn. Das mag uns nicht gefallen, aber man sollte die Terroristen auf der Ermittlungsebene mit allen Kräften und Ressourcen verfolgen die das System hergibt, aber ihnen auf der Verhaltensebene keinen Zentimeter nachgeben. Skurril gekleidete Leute sind eben skurril gekleidete Leute und solange keine (Anscheins-)Waffe zu sehen ist lässt man die im Bus sitzen und fertig. Und wenn irgendwann irgendwo einer dieser Busse explodiert oder zum Tatort eines Massakers wird, so ist das traurig aber steht in keinem Verhältnis zu dem Verlust den diese Gesellschaft erleidet, wenn sie sich aus Angst ihren Lebensraum vergiften und ihre Freiheiten nehmen lässt.