Genderstudies / -equality

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Du schmeißt hier zwei verschiedene Dinge durcheinander. Natürlich ist es bescheuert, sich inhaltlich nicht mit Positionen auseinanderzusetzen, weil einem der Autor nicht passt. Das ist aber nicht primärer Zweck von Quellenkritik.
Bei Quellenkritik geht es darum, die Aussage mit dem Sprecher zusammen zu betrachten und einfach vorsichtig zu sein. Jemand kann nämlich rein richtige Aussagen machen und trotzdem die Situation verfälscht darstellen, durch das bewusste Weglassen von Gegenargumenten zB. Komisch, dass man studierten Menschen sowas erklären muss.

#2
und natürlich macht heator das 1 zu 1 genauso wie wir anderen auch. nur steht ihm seine kognitive dissonanz gerade wieder im weg.

edit: ich stelle mir gerade nen transatlantiker der grünen vor, der die sofortige einstellung von nordstream 2 fordert und nach neuen sanktionen gegen russland schreit. dessen hypothetische argumente würde heator bereits innerlich abgeschrieben haben, bevor wir hier alle auch nur "fuck" sagen könnten.
 
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Was verstehst du denn an der Aussage nicht? Ich muss die Person nicht bewerten, um den Text zu bewerten. Ich kann mir auch unabhängig vom Autor ein Bild über die Aussage und etwaige Mängel im Text machen. Ich gehe halt bei jedem Text grundsätzlich davon aus (soweit es sich um einen Meinungsartikel handelt), dass der Autor natürlich eher für seinen Standpunkt vorteilhafte Argumente beleuchtet.
Und wenn es nicht um Meinungsartikel geht? Wenn z.B. ein Autor von Greenpeace die Wirtschaftlichkeit von Kohle- oder Atomstrom bewertet und einen Artikel auf deren Webseite veröffentlicht, selbst wenn er dafür offizielle Zahlen und Studien zur Rate gezogen hat; gehst du dann mit dem Artikel genauso um wie mit einem, der von nem studierten Physiker in der Nature veröffentlicht wurde? Wenn nein, inwiefern fließt eine Bewertung des Autors an der Stelle nicht in den Umgang mit dem Artikel ein?
Im Normalfall kann, zumindest ich, mir nicht zu jedem Thema aus dem Stehgreif ein Bild über etwaige Mängel im Text machen; dafür kann ich viele Themen gar nicht genug überblicken. Dementsprechend muss ich dafür nochmal aktiv recherchieren. In welcher Form das stattfindet, hat sehr mit Quellenkritik zu tun (siehe Vergleich oben).
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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#2
und natürlich macht heator das 1 zu 1 genauso wie wir anderen auch. nur steht ihm seine kognitive dissonanz gerade wieder im weg.

edit: ich stelle mir gerade nen transatlantiker der grünen vor, der die sofortige einstellung von nordstream 2 fordert und nach neuen sanktionen gegen russland schreit. dessen hypothetische argumente würde heator bereits innerlich abgeschrieben haben, bevor wir hier alle auch nur "fuck" sagen könnten.

Thats where you're wrong kiddo. Ich würde die Argumente abschreiben wenn und falls sie falsch sind.

Im Normalfall kann, zumindest ich, mir nicht zu jedem Thema aus dem Stehgreif ein Bild über etwaige Mängel im Text machen; dafür kann ich viele Themen gar nicht genug überblicken. Dementsprechend muss ich dafür nochmal aktiv recherchieren. In welcher Form das stattfindet, hat sehr mit Quellenkritik zu tun (siehe Vergleich oben).

So geht es jedem, aber wenn einen das Thema genug interessiert, damit man recherchiert, sollte man grundsätzlich jeden anzweifeln. Natürlich gibt es abstufungen, z.B. wenn ein Papier bereits vorbewertet ist, weil es peer reviewed wurde. Und natürlich kann man (deswegen sprach ich von Meinungsartikeln) nicht zu jeder Fachfrage eine eigene Meinung haben, sondern muss sich auf Experten verlassen. Wir sprechen bber eben nicht von Wissenschaft, sondern von Journalismus. Und da sehe ich keinen Grund irgendwem mehr zu vertrauen als irgendwem anders. Oder präziser: ich werde sicher nicht per se misstrausicher bei Birgitt Kelle als bei einem Random Zeit Schreiberling, weil ich keinerlei qualitative Unterschiede erkenne. Hat aber mittlerweile auch echt nichts mehr mit Gendern zu tun.
 
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faz hat die gleiche Interpretation wie nzz und heator:
https://www.faz.net/aktuell/feuille...-darum-wird-geschwiegen-17169758.html?premium
Hierzulande haben FDP und Grüne Entwürfe für ein Selbstbestimmungsgesetz vorgelegt, die über weite Strecken wirken, als wären sie von den Aktivisten selbst geschrieben. Mit vollendetem vierzehnten Lebensjahr soll jeder jährlich entscheiden können, ob er rechtlich als Mann oder Frau betrachtet wird. Körperliche Aspekte spielen dafür keine Rolle. Es reicht die Erklärung beim Standesamt.

Frauenverbände wie die deutsche Sektion der Women’s Human Rights Campaign, die in „Trans“ und „Gender“ eine antifeministische Bewegung sehen, laufen gegen die Novelle Sturm, die, wie sie warnen, dem Schutz von Frauen vor Gewalt und Benachteiligung die Grundlage entzöge.

[...]

Das Iglyo-Papier gibt offen das Ziel aus, die Kampagne zu „demedikalisieren“, also die medizinischen Risiken und Folgen zu verschweigen. Der Geschlechtswechsel soll nicht als schmerzhafter und riskanter Eingriff erscheinen, an den sich Nachfolgeoperationen und lebenslange Hormonbehandlung anschließen, sondern als körperlich und psychisch folgenlose Wunscherfüllung. Vorarbeit leisten in Schulen und Kindergärten verteilte Broschüren, die Kindern den Geschlechtswechsel beispielsweise mit der gauklerischen Behauptung nahelegen, auch Männer könnten Kinder gebären.

Nach dem Gesetzesentwurf der Grünen soll ein Kind mit vollendetem vierzehnten Lebensjahr, also noch vor dem Ende der Pubertät und des körperlichen Reifungsprozesses, selbst – ohne ärztliche Beratung und elterliche Einwilligung – über den hormonellen Geschlechtswechsel entscheiden. Dass es in der Lage ist, diese Entscheidung zu überblicken, bevor es die Gefühlswirren der Pubertät überwunden und den körperlichen Reifeprozess abgeschlossen hat, wird von Medizinverbänden bezweifelt, zumal es darüber nicht mehr informiert werden muss.

[...]

Die Iglyo-Kampagne gibt sogar offen zu, die Öffentlichkeit über ihre Ziele täuschen zu wollen. Hängen Sie sich an eine populäre Reform, rät das Strategiepapier, um „unter deren Deckmantel“ (!) Ihr eigentliches Ziel durchzusetzen. Unter der Überschrift „Vermeiden Sie exzessive Berichterstattung“ wird empfohlen, sich mit weit ausgearbeiteten Plänen an einzelne Politiker zu wenden, um die Meinungsbildung vorwegzunehmen. Danach soll mit gesetzlichen Sanktionen verhindert werden, dass Kritik an dem streitbaren Konzept der Gender-Identität geäußert wird. Der Gesetzesentwurf der Grünen kommt dem nah: Er sieht Sanktionen bis 2500 Euro vor, wenn das frühere Geschlecht einer Person genannt wird. Nun spricht jemand, der das im Hinblick auf die Vergangenheit tut, nichts anderes als die Wahrheit aus. Ein Staat, der das unter Strafe stellt, fordert seine Bürger zum Schweigen oder zur Lüge auf. Praktiken, die diktatorischen Regimen vorbehalten waren, werden plötzlich von einer liberalen Partei vertreten.

[...]

Profitabel ist das für den noch überschaubaren, aber wachsenden Markt der Gender-Kliniken und Biopharma-Unternehmen. Transgender ist keine Graswurzelbewegung, sondern eine wirtschaftliche Macht. Welche Utopien sich daran anschließen, wird an der Transfrau Martine Rothblatt deutlich, die als Vorstandsvorsitzende des Pharmaunternehmens United Therapeutics an der Gendermedizin verdient. „Transgender“, schreibt die bekennende Transhumanistin, „ist die Auffahrtsrampe zur Überwindung des Fleisches. Menschen, die sich weigern, als männlich oder weiblich bezeichnet zu werden, sind die Pioniere einer Menschheit, die nicht durch irgendein Substrat begrenzt ist. Es gibt eine Entwicklungslinie von transgender zu transhuman.“
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Vorarbeit leisten in Schulen und Kindergärten verteilte Broschüren, die Kindern den Geschlechtswechsel beispielsweise mit der gauklerischen Behauptung nahelegen, auch Männer könnten Kinder gebären.

Da muss selbst ich mal kurz kneifen und fragen: ist das echt? Liegen wirklich in Kindergärten solche Broschüren aus? Ansonsten...jo. Da bleibt nur das Gustavo Argument "hach das wird eh nie kommen" - wie gesagt, Frosch im Kochtopf. Vor 10 Jahren hätten wir über so einen unfassbaren Schwachsinn hoch 3000 nicht mal gesprochen, man hätte jeden ausgelacht, der gemeint hätte die Erde wäre flach oder Männer könnten Kinder bekommen. Jetzt ist es ein offizieller Gesetzesentwurf, in ein paar Jahren hat man die Öffentlichkeit genug gehirngewaschen und es wird Gesetz.
 

Deleted_504925

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hatten wir hier im thread ja vor paar wochen schon mal, fasse mir da auch regelmäßig an den kopf wie mit dem thema umgegangen wird, vor allem bei kindern.
Das Iglyo-Papier gibt offen das Ziel aus, die Kampagne zu „demedikalisieren“
das ist doch der knackpunkt, es wird wirklich ungerne darauf hingewiesen was so eine transformation überhaupt bedeutet und dass man in einem stadium der transformation, die lebenslange behandlung erfordert, hängenbleibt. am ende steht ja nicht der wechsel des geschlechts, sondern man bleibt quasi auf halber strecke stehen, so weit wie die moderne medizin damit eben kommt.
finde es nach wie vor recht abenteuerlich dass sowas bei minderjährigen überhaupt möglich ist.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Konterkariert nicht eigentlich das ganze Transgenderkonzept die Idee von der Unabhängigkeit von Sex und Gender? Wenn die nix miteinander zu tun haben, wofür dann überhaupt Umwandlung? Körper, Hormone, das ist doch alles total egal für das Gender, wofür dann der Aufwand, wenn die Biolgie keine Rolle spielt? Wenn Gender ein rein soziales Konstrukt ist, kann man auch schlecht im "falschen" Körper geboren sein, weil es denn keinen "falschen" Körper für ein Gender gibt.

Ich weiß, ich klinge wie eine kaputte Schalplatte, aber auch hier zeigt sich das typische Problem aller " absurd progressiven" (so als Sammelbegriff für den ganzen Schwachsinn der Identitätspolitik) Bewegungen bzw. ihre Motivation. Die Unfähigkeit sich mit unabänderbaren Zuständen abzufinden und diese demütig zu ertragen. Es gibt in der linken Gedankenwelt keine größere Ungerechtigkeit als etwas Unveränderbares, was möglicherweise als "ungerecht" empfunden wird. Deshalb führt man solche Kämpfe gegen die Realität, weil einzusehen, dass man manche "Ungerechtigkeiten" nicht ändern kann schaffen die Leute nicht. Dafür kann auch keine Idee und kein Konzept zu blöd oder zu weit weg von der Realität sein :deliver:
 
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Deleted_228929

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Nicht dass ich die Geschichte nicht auch weltfremd fände (ohne mich detailliert damit beschäftigt zu haben).

Nur: Hysterisch gegen "die Linken! Die Linken!" steil zu gehen, während die FDP direkt mit an Bord ist, ist nicht ohne Unterhaltungscharakter.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Nicht dass ich die Geschichte nicht auch weltfremd fände (ohne mich detailliert damit beschäftigt zu haben).

Nur: Hysterisch gegen "die Linken! Die Linken!" steil zu gehen, während die FDP direkt mit an Bord ist, ist nicht ohne Unterhaltungscharakter.

Ich habe doch gar nicht von den Linken gesprochen, sondern von Identitätspolitik. Abgesehen davon ist dieses "FDP haha Hotels lulul Neoliberal" Ding so 2008. Als obs in der FDP keine Linken gäbe gerade was Identitätspolitik angeht. Das ist halt die schlimmste Art von "liberal".

Mit echten Linken, also denjenigen die verstehen, dass alle wichtigen Probleme soziale und wirtschaftliche Probleme sind und sich deshalb lieber über Wirtschafts- und Sozialpolitik Gedanken machen, statt über diesen Identitätsschwachsinn, hat das ja wenig zu tun.
 

Deleted_228929

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Ich habe doch gar nicht von den Linken gesprochen, sondern von Identitätspolitik.
in der linken Gedankenwelt
Es ist ziemlich offensichtlich, dass du das hier auf dein Feindbild "Die Linken" projizierst.

Und keine Ahnung, was das mit "FDP lulz Hotels" zu tun hat. Aber danke für die Info, dass es in der FDP zwar Linke gibt, diese aber nur den dummen Teil des linken Spektrums repräsentieren. Diese Partei ist einfach nutzlos durch und durch. :deliver:
 
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https://m.tagesspiegel.de/gesellsch...setzentwurf+Gr%C3%BCne+Trans&aqs=heirloom-srp..

Also hier im Tagesspiegel ist nur davon die Rede, dass man ab 14 Jahren das offizielle Geschlecht beim Standesamt ohne großen Aufwand ändern können soll - laut dem Gesetzesentwurf der Grünen.
Ich sehe nicht, was dagegen spricht.

Vielleicht kann Heator oder sonst jemand den Passus heraussuchen, wo es darum geht, dass Minderjährige sich nach Belieben operieren lassen können sollen?
 
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Wenn jemand ab nem gewissen Alter seine sexuelle Identität "ändern" will, ist das kein Problem für mich. Die Anführungszeichen sind wichtig, denn ab nem gewissen Punkt besitzt man eben eine sexuelle Identität, meist bildet die sich ja im Laufe der Pubertät raus. Es gibt bestimmt Kinder, die sich irgendwie fremd im eigenen Körper fühlen, da aber dann in Form von OPs und Medikamenten einzugreifen, halte ich für unverantwortlich. Erstmal die Pubertät abwarten und die Sache vor allem offen diskutieren.

Im Übrigen ist Gender eben nicht in Stein gemeißelt, das kann sich auch später im Leben noch durchaus mal verschieben. Und es gibt eben auch verschiedene Spektren ("Als was fühle ich mich?", "Was zieht mich sexuell an?", "Was stößt mich sexuell ab"?, usw.). Finde das an sich ein wahnsinnig spannendes Thema, weil man grade eben erst so wirklich zu erfassen beginnt, wieviele Grauzonen es eigentlich gibt. Es ist aktuell halt schwer zwischen wissenschaftlichen Theorien und Identitätsdenken zu trennen.

Es gibt ja auch Kulturen auf der Welt, die schon länger mit queeren / transsexuellen Elementen hantieren. Thailand wäre da ein Beispiel, dort ist es auch sehr faszinierend zu sehen, dass es einerseits eine gewisse Ächtung gibt, andererseits diese "dritte" Geschlechtsidentität aber seit langer Zeit Teil des dortigen Lebens ist. Ist es echt wert, sich mal anzuschauen, wie ausdifferenziert das in Thailand ist: https://en.wikipedia.org/wiki/Gender_identities_in_Thailand
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Es ist ziemlich offensichtlich, dass du das hier auf dein Feindbild "Die Linken" projizierst.

Und keine Ahnung, was das mit "FDP lulz Hotels" zu tun hat. Aber danke für die Info, dass es in der FDP zwar Linke gibt, diese aber nur den dummen Teil des linken Spektrums repräsentieren. Diese Partei ist einfach nutzlos durch und durch. :deliver:

Jo ich habe mich unpräzise ausgedrückt, deswegen hatte ich den oberen Quote mE berichtigt. Es geht mir explizit um Identitätspolitik (die aber in der Regel natürlich auch zum linken Spektrum gezählt wird - ich wollte nur deutlich machen, dass ich "echte" linke Positionen, also zu Fragen der Verteilung von Wohlstand im weiteren Sinne, oft völlig legitim finde, auch wenn ich ihnen nicht zustimme. Es sind oftmals vernünftige Erwägungen, die man nachvollziehen kann. Identitätspolitik hingegen ist von vorne bis hinter zu 100% von der Prämisse bis zur Umsetzung absolut wertloser Schwachsinn, der bösartig ist und keinerlei Existenzberechtigung hat. Schon die Grundannahme ist Schwachsinn, dass Menschen aufgrund ihrer ethnischen oder sexuellen Identität irgendwie eine Gruppenzugehörigkeit hätten. Ich sags auch zum tausendsten mal, aber der türkische Zahnarztsohn hat mit dem deutschen Zahnarztsohn tausend mal mehr gemeinsam, als mit dem türkischen Arbeiterkind).
 
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Gustavo

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Da muss selbst ich mal kurz kneifen und fragen: ist das echt? Liegen wirklich in Kindergärten solche Broschüren aus? Ansonsten...jo. Da bleibt nur das Gustavo Argument "hach das wird eh nie kommen" - wie gesagt, Frosch im Kochtopf. Vor 10 Jahren hätten wir über so einen unfassbaren Schwachsinn hoch 3000 nicht mal gesprochen, man hätte jeden ausgelacht, der gemeint hätte die Erde wäre flach oder Männer könnten Kinder bekommen. Jetzt ist es ein offizieller Gesetzesentwurf, in ein paar Jahren hat man die Öffentlichkeit genug gehirngewaschen und es wird Gesetz.


Das ist doch Schwachsinn. In Deutschland bewegt sich die Politik eher langsamer als die Gesellschaft, weil die Union quasi immer mitregiert. Ich erinnere daran, wie lange es gedauert hat, Paragraf 177 StGB zu ändern oder wie lange es dauerte, bis in Deutschland die Ehe für Homosexuelle geöffnet wurde.


Konterkariert nicht eigentlich das ganze Transgenderkonzept die Idee von der Unabhängigkeit von Sex und Gender? Wenn die nix miteinander zu tun haben, wofür dann überhaupt Umwandlung? Körper, Hormone, das ist doch alles total egal für das Gender, wofür dann der Aufwand, wenn die Biolgie keine Rolle spielt? Wenn Gender ein rein soziales Konstrukt ist, kann man auch schlecht im "falschen" Körper geboren sein, weil es denn keinen "falschen" Körper für ein Gender gibt.


Na ja, ganz so einfach ist es jetzt auch wieder nicht. Selbst wenn man ausgeht dass das prinzipiell so wäre (und das ist schon eine extrem hart konstruktivistische Haltung) lebt man immer noch in einer Gesellschaft, in der 99% der Menschen das so einfach nicht sehen. Ist allerdings in der Tat so, dass einige Transgender-Aktivisten extrem steil gehen wenn man insinuiert, dass nicht jeder Fall von Transsexualität sich auf "im falschen Körper geboren" reduzieren lässt (was meines Wissens umstritten ist).


Jo ich habe mich unpräzise ausgedrückt, deswegen hatte ich den oberen Quote mE berichtigt. Es geht mir explizit um Identitätspolitik (die aber in der Regel natürlich auch zum linken Spektrum gezählt wird - ich wollte nur deutlich machen, dass ich "echte" linke Positionen, also zu Fragen der Verteilung von Wohlstand im weiteren Sinne, oft völlig legitim finde, auch wenn ich ihnen nicht zustimme. Es sind oftmals vernünftige Erwägungen, die man nachvollziehen kann. Identitätspolitik hingegen ist von vorne bis hinter zu 100% von der Prämisse bis zur Umsetzung absolut wertloser Schwachsinn, der bösartig ist und keinerlei Existenzberechtigung hat. Schon die Grundannahme ist Schwachsinn, dass Menschen aufgrund ihrer ethnischen oder sexuellen Identität irgendwie eine Gruppenzugehörigkeit hätten. Ich sags auch zum tausendsten mal, aber der türkische Zahnarztsohn hat mit dem deutschen Zahnarztsohn tausend mal mehr gemeinsam, als mit dem türkischen Arbeiterkind).


Na ja, es ist jetzt auch nicht so schwer den Rechtspopulismus als eine Art Identitätspolitik zu lesen und der hat in den allermeisten Ländern sicherlich mehr Zuspruch als irgendeine Art von linker Identitätspolitik.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Das ist doch Schwachsinn. In Deutschland bewegt sich die Politik eher langsamer als die Gesellschaft, weil die Union quasi immer mitregiert. Ich erinnere daran, wie lange es gedauert hat, Paragraf 177 StGB zu ändern oder wie lange es dauerte, bis in Deutschland die Ehe für Homosexuelle geöffnet wurde.

Du wohnst doch nicht mal in Deutschland, geschweige denn, dass du hier Kinder im Kindergarten hättest. Woher willst du also wissen, was in deutschen Kitas so passiert? Ich weiß es ja auch nicht, daher frage ich, aber gerade unterstellst du der FAZ eine bewusste Lüge, oder sehe ich das falsch?

Na ja, ganz so einfach ist es jetzt auch wieder nicht. Selbst wenn man ausgeht dass das prinzipiell so wäre (und das ist schon eine extrem hart konstruktivistische Haltung) lebt man immer noch in einer Gesellschaft, in der 99% der Menschen das so einfach nicht sehen. Ist allerdings in der Tat so, dass einige Transgender-Aktivisten extrem steil gehen wenn man insinuiert, dass nicht jeder Fall von Transsexualität sich auf "im falschen Körper geboren" reduzieren lässt (was meines Wissens umstritten ist).

Ok, magst du mir das genauer erklären? Für mich ist das nach wie vor ein Widerspruch. Wenn Gender rein sozial ist, dann braucht man doch keine Hormonbehandlung oder Operation, um sein Gender zu ändern. Wenn das Sex keinen Einfluss auf das Gender hat, dann braucht man erst recht keine Operation am Körper. Also wofür dann das alles? Geht es wirklich nur um "die anderen"? Das wäre ja furchtbar, das würde bedeuten, dass sich Menschen schwersten medikamentösen und körperlichen Eingriffen aussetzen und ein Leben lang zu Patienten werden, nur weil sie nicht damit klarkommen, wie andere sie sehen oder über sie denken. Das soll jetzt wirklich nicht irgednwie abwertend klingen, aber läge in einem solchen Fall eine Psychotherapie nicht deutlich näher?

Na ja, es ist jetzt auch nicht so schwer den Rechtspopulismus als eine Art Identitätspolitik zu lesen und der hat in den allermeisten Ländern sicherlich mehr Zuspruch als irgendeine Art von linker Identitätspolitik.

Natürlich ist Rechtspopulismus Identitätspolitik, das würde ich niemals bestreiten. Aber was soll sich nun daraus ergeben?
 
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Benrath

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Ok, magst du mir das genauer erklären? Für mich ist das nach wie vor ein Widerspruch. Wenn Gender rein sozial ist, dann braucht man doch keine Hormonbehandlung oder Operation, um sein Gender zu ändern. Wenn das Sex keinen Einfluss auf das Gender hat, dann braucht man erst recht keine Operation am Körper. Also wofür dann das alles? Geht es wirklich nur um "die anderen"? Das wäre ja furchtbar, das würde bedeuten, dass sich Menschen schwersten medikamentösen und körperlichen Eingriffen aussetzen und ein Leben lang zu Patienten werden, nur weil sie nicht damit klarkommen, wie andere sie sehen oder über sie denken. Das soll jetzt wirklich nicht irgednwie abwertend klingen, aber läge in einem solchen Fall eine Psychotherapie nicht deutlich näher?

Dachte du bist liberal, wenn sie Bock darauf haben ?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Dachte du bist liberal, wenn sie Bock darauf haben ?

Na klar, wenn sie bock drauf haben gerne, ich habe ja nicht gesagt, dass es verboten werden sollte. Ich habe auch schon gesagt, dass ich überhaupt kein Problem damit habe Stefan dann Stefanie zu nennen wenn sie das gerne möchte. Darum geht es nicht. Das einzige womit ich ein Problem habe, ist die Maßnahmen bei Kindern einzuleiten und für die Frage der Zulässigkeit wäre es imho wichtig zu wissen, ob es sich um eine biologische Störung handelt (im falschen Körper geboren und nur durch eine Geschlechtsumwandlung "therapierbar") oder um ein rein psychisches Phänomen. Wir reden hier auch nicht von Intersexualität, das ist nochmal ein ganz anderes Thema mit einer ganz anderen Ausgangslage.
 

Benrath

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http://www.lagriffedulion.f2s.com/math.htm

here noch mal ein schönes Argument für Geschlechter unterschiede

Ka. warum Heator 5 likes bekommt..

Bin ja kein Gender Studies Experte, aber afaik gibts ja dieses Cis Dings, also ist denen wohl schon bewusst, dass es auch ein Sex gibt und man dann kann jemand im falschen Gender stecken und sich dabei unwohl fühlen oder nicht. Aber natürlich hat Heator hier gerade den großen Widerspruch der Gender Studies entdeckt.

Btw ist hal auch wieder albern. Es ist völlig legitim, dass es Leute geben kann die Sich in ihrem Sex unwohl fühlen und daher ein unterschiedliches Gender anstreben und dabei das Sex mitziehen muss.

Genauso ist es bizarr solche Entscheidungen in einem viel zu frühem Stadium der Entwicklung zu treffen wo die Entscheidung irreversibel ist. Die Diskussion hatten wir doch erst vor ein oder zwei Seiten. Daran ändert dieser Gesetztentwurf nix.
 
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Scorn4

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So um den Mauerfall herum konnten Politiker das Volk mit "Brüder und Schwestern" ansprechen. Passt einfach nicht mehr in den Zeitgeist. Hat nichts mit angeblicher PC zu tun. Ist einfach so. Zumal auch das ein recht zynischer Sprachgebrauch gewesen sein muss. Z.B. Helmut Kohl hat den deutschen Arbeiter ja mal nicht wirklich als Bruder gesehen.

edit: als ich in der Schule über die Ideale der franz. Revolution gehört habe, hab ich mich immer gefragt, was für das schwammige Kackideal Brüderlichkeit neben fundamentalen Werten wie Freiheit und Gleichheit zu suchen hat.
 
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Scorn4

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"Mr. Potato Head" heißt ab jetzt nur noch "Potato Head". Der Untergang der westlichen Kultur ist nicht mehr aufzuhalten. Teh Outrage is real.
 

Deleted_504925

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oh je, dann ändert sich der briefkopf bei den anschreiben. weltuntergang bei audi.
beste am artikel sind wie immer die kommentare.
bonus content:
 
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Das Video, hergestellt vom ÖR, von Menschen die davon überzeugt sind, dass das alles so seine Richtigkeit hat. Ich empfinde das deswegen eher als eine gewisse Herablassung und Lächerlichmachen gegenüber denjenigen die nicht so hundertprozentig davon überzeugt sind. Nicht gerade das was ich als richtig empfinde wenn es darum geht einen gesellschaftlichen Konsens zu bilden. Aber genau das war ja noch nie die Stärke dieser Diskussion. Es gibt ja leider nur "Wir haben Recht weil wir die Definitionsmacht haben und alle anderen Meinungen Hitler sind."
 

Deleted_504925

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natürlich ist es das, welchen konsens soll man denn mit jemanden wie mackia auch finden? und wofür?
habe es deswegen in den spoiler gepackt.

in immer mehr bereichen wird eben mittlerweile gegendert, da kann er ja gerne ein bisschen mit dem fuss auf dem boden stampfen, die zeit wird sich nicht zurückdrehen.
ich bin auch nicht der große fan davon, aber wir sind halt mit einer anderen sprache aufgewachsen, natürlich kommt es da einem erstmal seltsam vor.
habe aber auch gemerkt wie egal es mir ist wenn man es eine weile gehört/gelesen hat und es aus diesem radikal feministischen kontext raus ist in dem man es am anfang immer wahrgenommen hat.
 
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Klar kann es einem egal sein, aber es fehlt halt ein Beleg, dass sich dadurch irgendetwas zum Besseren ändert. Es widerstrebt mir da einfach jemandem nachzugeben der generell alle die nicht zustimmen in die Naziecke/*phobiker/… rückt. Ich mein … wir sind schon so weit, dass Wolfgang Thierse für seinen imho ziemlich harmlosen und eher auf Ausgleich bemühten Artikel in der FAZ den Austritt aus der SPD anbietet weil manche ihn dafür in die rechte Ecke schieben. Das erscheint mir wie News von einem anderen Planeten und polarisiert immer nur noch mehr.
 
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Absolut valider Punkt. Diese Thierse Sache zeigt doch die ganze Schizophrenie der Angelegenheit.
Da versucht eine radikale Minderheit der Mehrheit ihre Regeln aufzudrücken und alle die eine andere Meinung haben als Sexisten und Rassisten mundtot zu machen. Ich kann nicht verstehen, wie man diese Entwicklung gutheißen kann.
 
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Hier ein ganz guter Follow-up zum originalen Artikel der die Debatte einigermaßen neutral von der Seitenlinie betrachtet.
 

Gustavo

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Zitat Zeit: Es sind es vor allem junge, gut ausgebildete und urbane Menschen, die diese Ausschließungsmechanismen der Mehrheitsgesellschaft wie stellvertretend für ihre gesellschaftlichen Gruppen artikulieren. Das mag manchem wie ein Widerspruch erscheinen. Zeigen sie doch, dass unsere Gesellschaft nicht derart undurchlässig ist, wie es in manchen der identitätspolitischen Statements den Anschein hat. Allerdings sprechen jene, die es, auf gut Deutsch gesagt, geschafft haben, eben immer auch für jene, die es nicht geschafft haben. Denn das sind Nachbarn, ehemalige Mitschülerinnen, Cousins und Cousinen und nicht selten auch die eigenen Eltern. Die Fürsprecher der Identitätspolitik stehen mithin für beides: für gesellschaftliche Emanzipations- und Aufstiegserfolge wie für die Niederlagen gleichermaßen.


Damit hätte ich ja gar kein Problem, wenn es denn stimmen würde. Nur habe ich das Gefühl, dass das häufig nicht der Wahrheit entspricht. Aber ob sich der durchschnittliche Mitschüler wirklich darum schert, was sie gerade beim WDR senden und wie die Zusammensetzung der Redaktion des Spiegels aussieht, bezweifle ich ehrlich gesagt.
 
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ich erwarte ja in den nächsten Jahren ein Gesetz welches Frauen 10% mehr Lohn im direkt Vergleich mit Männern garantiert,
" um den Genderpaygap auszugleichen "
^^

Quoten für Aufsichtsräte gibt es ja schon, eine 50% Quote für alle Büroberufe ab 50k/jahr ist eigentlich nur gerecht. zusätzlich ofc 10% Mehrverdienst.

Dieses Predigen von schon lange widerlegten Lügen, bis hinauf zu unserem höchsten politischen Amt, ist besorgniserregend.
 

GeckoVOD

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ich erwarte ja in den nächsten Jahren ein Gesetz welches Frauen 10% mehr Lohn im direkt Vergleich mit Männern garantiert,
" um den Genderpaygap auszugleichen "
^^

Quoten für Aufsichtsräte gibt es ja schon, eine 50% Quote für alle Büroberufe ab 50k/jahr ist eigentlich nur gerecht. zusätzlich ofc 10% Mehrverdienst.

Dieses Predigen von schon lange widerlegten Lügen, bis hinauf zu unserem höchsten politischen Amt, ist besorgniserregend.

Hätte den Artikel gerne gelesen, aber web.de schneidet mitten drin ab. Die Argumentationskette ist die verständliche, es geht bei dem Gap üblicherweise nicht (mehr) um gleich im gleichen Beruf, sondern um die Gleichwertigkeit der Arbeitsleistung über alle Branchen hinweg bei der Honorierung der unbezahlten Haushaltsarbeit, die strukturell Zuverdienersysteme begünstigt. Die Quote ist mit Sicherheit kein effizienter Weg, den man kritisieren kann. Wenn das allerdings aus einem web.de-Kontext mit Stammtischparolen passiert, zeugt das imo von einem sehr simplen Charakter. Kann man jetzt auch anders sehen.
 
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Hier kann man den Originaltext hören:
Ist schon ziemlicher Blödsinn dabei was Frau Merkel da redet. Z.b. diese Vermischung von Gleichstellung und Gleichberechtigung die impliziert das wäre irgendwie identisch. Und dann die letzte Aussage "Frauen müssen endlich so viel verdienen können wie Männer!" ist auch ziemlicher Unsinn das in dem Zusammenhang so zu formulieren.
 
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Ach, zum Frauentag musst man heutzutage wohl die Klischeefeminstin machen sonst erscheint dir Alice Schwarzer im Traum und erdrosselt dich mit nem Tampon.
 
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Damit hätte ich ja gar kein Problem, wenn es denn stimmen würde. Nur habe ich das Gefühl, dass das häufig nicht der Wahrheit entspricht. Aber ob sich der durchschnittliche Mitschüler wirklich darum schert, was sie gerade beim WDR senden und wie die Zusammensetzung der Redaktion des Spiegels aussieht, bezweifle ich ehrlich gesagt.
Kannst Du etwas präzisieren was von dem was Du schreibst sich auf was aus dem Artikel bezieht? Ich raffs leider nicht ganz worauf Du hinauswillst.
 

Benrath

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In the United States, there is an unfortunate yet pervasive gender gap in wages: Women tend to make less than men for doing the same work. One prominent account for why this wage gap exists is that women and men negotiate differently. However, we currently do not know whether differences in negotiation are a product of extensive experience or are deeply rooted in development. Here, we brought data from children to bear on this important question. We gave 240 children between the ages of 4 and 9 years old a chance to negotiate for a bonus with a female or a male evaluator. Boys asked for the same bonus from a male and a female evaluator. Older girls, in contrast, asked for a smaller bonus from a male than a female evaluator. Our findings suggest that a gender gap in negotiation emerges surprisingly early in development, highlighting childhood as a key period for interventions.

Es fängt schon früh an :O
 

Gustavo

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Kannst Du etwas präzisieren was von dem was Du schreibst sich auf was aus dem Artikel bezieht? Ich raffs leider nicht ganz worauf Du hinauswillst.

Wollte darauf hinaus, dass ich es etwas anmaßend von der Autorin finde so zu tun, als wäre es offensichtlich dass diese Leute die Interessen "ihrer Gruppe" vertreten, einfach weil sie sich als Mitglieder der Gruppe identifizieren. Vielleicht stimmt es ja sogar, dass die ehemaligen Mitschüler der türkischstämmigen Spiegel-Redakteurin abstrakt denken "mehr Türken (sic) in deutschen Zeitungsredaktionen wären eine gute Sache", wenn man sie ganz konkret danach fragt, aber ich wette wenn man eine repräsentative Umfrage unter der Bevölkerungsgruppe macht, was sie sich konkret von der Gesellschaft/Politik wünschen würden, wären viele der Wünsche die ich von Redakteuren bei Spiegel oder Zeit oder auf Twitter lese nicht mal in der Top 10. Häufig sind diese Forderungen totale Elitenprojekte, die (Überraschung!) den Fordernden selbst helfen würden, ihren Mitschülern und Cousins aber eher nicht.
Kleines Beispiel aus meinem Alltag: Ich habe letztes Semester ein Seminar zum Thema "Big Data: Probleme und Chancen" für grad students gehalten, mit dem Hintergedanken, dass ich das als größeren Kurs für undergrads machen kann. Da hatten wir dann 12 Leute, jeder macht ein Thema. Eine Studentin, offensichtlich mexikanischer Abstammung, hat sich für "Big Data and Race" gemeldet, das war eine Woche nach der Wahl. Da hat sie dann eine Stunde darüber referiert, wie Suchergebnisse bei Google die Ethnie des Suchenden widerspiegeln kann. Der Gedanke, dass das ein Problem für Leute ist, die sonst wenige echte Probleme haben, ist ihr Null gekommen. Als ich anmerkte, dass gerade in der Woche davor ein paar Millionen Gig-Worker in Kalifornien durch die Wähler ihre Arbeitsbedingungen verschlechtert bekommen haben, meinte sie, darüber hätte sie so noch nicht nachgedacht. :deliver:
 
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