Was haben jetzt die ersten beiden Sätze damit zu tun? Natürlich gibt es auch Idioten aus dem MINT Bereich, das macht einen ja nicht automatisch zu nem intelligenten oder besseren Menschen. Die Quote dürfte aber, zum restlichen Bevölkerungsschnitt, etwas besser sein. Ansonsten: Ja, ich behaupte, dass ein Rassist keinen guten Arzt darstellt; nicht weil ich sage, dass ihm das Fachwissen fehlt. Wohl aber, weil er Menschen anderer Ethnien ziemlich sicher nicht genauso gut behandeln würde.Menschen können sogar Naturwissenschaftler sein und trotzdem krude naturwissenschaftliche Thesen vertreten. Ich kenne mindestens zwei MINT Akademiker, die ihre Kinder nicht Impfen lassen und an Homeopathie glauben. Willst du jetzt behaupten ein Rassist könnte kein guter Arzt oder Ingenieur sein? Ich glaube, da reicht allein ein Blick in die Geschichte, um das Gegenteil zu belegen.
Ok dann sind wir uns einig. Obwohl wir mit Sicherheit darüber streiten würden, was jetzt wie weit mit dem eigenen Beruf zu tun hat. Die Thesen der Frau Paglia geben für mich z.B. schon darüber Auskunft, wie ideologisch eingefärbt ihre Ansichten sind und hätten somit auch Einfluss auf ihren Beruf. Oder der Holocaustleugner als Polizeichef. Deswegen wurde imo z.B. auch der Professor, über den wir zuvor so ausgiebig gesprochen haben, auch zurecht aus seinem Amt als faculty dean entfernt.Naja das ist genau mein Punkt. Solange die "kruden Ansichten" mit dem Beruf nichts zu tun haben, sehe ich nicht, warum man über irgendwelche "Konsequenzen" in dem Bereich überhaupt nachdenken sollte.
Ich bin mir da ziemlich sicher.
Das ist ja das Dilemma, Brudi. Während die Weisen zweifeln sind sich die Narren immer sicher...
Ja, ich behaupte, dass ein Rassist keinen guten Arzt darstellt; nicht weil ich sage, dass ihm das Fachwissen fehlt. Wohl aber, weil er Menschen anderer Ethnien ziemlich sicher nicht genauso gut behandeln würde.
Zu behaupten Menschen wären (ohne intensive, langjährige Reflektion) in der Lage unterschiedlichste Sachverhalte jedesmal mit dem gleichen Maß an Objektivität zu bewerten und entsprechend zu handeln finde ich wenig überzeugend.
Das es nicht funktionieren kann zeigt doch bereits diese Diskussion. Aktivitäten aus der vermeintlich linksgrünversifften Ecke lähnst Du per se ab - weil es gegen Deine Präferenzen geht. Entsprechend argumentierst und bewertest Du. Selbe Verhaltensmuster hingegen verteidigst Du, wenn sie aus der entgegengesetzten Ecke kommen.
lehrer an der schule sind als beamte auch faktisch quasi unkündbar. ich weiß nicht, warum du so ein schweres problem mit meinungsfreiheit hast, aber es ist in deinem spektrum jedenfalls systematisch. bei dem hate gegen genderstudies geht es ja darum, dass die von staatsgeldern pseudoforschung betreiben. was die aber privat und außerhalb ihres mit öffentlichen geldern gesponsorten programms so machen, das muss für den job egal sein.
meinetwegen kann jeder den holocaust leugnen oder davon überzeugt sein, dass jeder mensch eigentlich eine sockenpuppe ist und wir alle von einem vielarmigen tintenfisch in einem tintenfischkindertheater aufgeführt werden. solange er seinen job gut macht, juckt mich das nicht. warum müssen "linke" immer überall alles mit allem verbinden und können einzelaspekte nicht einfach für sich werten?
bestes beispiel: "böse" künstler. es ist mir SO scheiss egal ob michal jackson ganze kindergärten weggefickt oder r.kelly in seinem keller einen menschlichen tausendfüßler gebaut hat. wenn mir die musik gefällt, höre ich sie. hätte hitler nebenberuflich ne tolle buchserie geschrieben, würde ich die auch lesen. was soll dieser blödsinn?
bei dem hate gegen genderstudies geht es ja darum, dass die von staatsgeldern pseudoforschung betreiben.
Jeder, der mal mit CompLit Leuten zu tun hat, wird ungefähr wissen wovon ich rede. Der Hass kommt imho überwiegend daher, dass vielen Leuten die Ziele des Fachs nicht passen.
Freudischer Verschreiber? Sollte wissenschaftliche Forschung nicht ergebnisoffen und gerade keine "Ziele" außer eben Erkenntnisgewinn haben? Aber ja, genau das ist das Problem mit gender studies.
Viele der dort vorhandenen Probleme gibt es nämlich in unzähligen anderen Forschungszweigen auch.
Dass es gegen GS auch eine politische Agenda gibt zeigen doch die Vorstöße der Rechten, insbesondere von Orban, in Europa.
Dass die Gender Studies sich als Hilfswissenschaft des Feminismus sehen ist glaube ich weder ein Geheimnis noch würde das selbst von den Protagonisten ernsthaft bestritten werden, wenn sie ehrlich sind. Mein Problem an dem Fach sind weniger die Ziele (...)
Das ist immer so eine Fehleinschätzung, die Menschen ohne Ahnung von wissenschaftlichem Arbeiten treffen.
"Gender Studies" als so ein Fach wie "Area Studies", also quasi das interdisziplinäre SFB-Modell mit Wissenschaftlern aus verschiedenen Richtungen, könnte durchaus ein Gewinn sein. Gender Studies als verlängerter Arm der Literaturwissenschaftler und Psychoanalytiker ist halt Blödsinn, aber eben auch nicht größerer Blödsinn als die Fächer selbst.
Süß, hast du überhaupt einen akademischen Titel, der über einen MA hinausgeht?
Das ist mir zu ungenaues Blabla. Die Unwissenschaftlichkeit einer Disziplin zeigt sich in der unwissenschaftlichen Studienarbeit, in nichts anderem. Politische Verzahnung und Agenda hast du in unzähligen Disziplinen, z.B. auch im Bereich der Institute für Kraftfahrzeuge, Schienen- oder Schiffsverkehr. Du musst eben die unsauberen Studien, die oftmals von der Industrie bezahlt wurden, von den sauberen trennen.Ich habe nicht von Zielen Untersuchungen gesprochen, sondern einer ganzen Disziplin. Und mit Ziele meine ich nicht Forschungsrichtung, sondern politische Ziele. Wie Gustavo richtig schreibt, versteht sich die GS als Hilfswissenschaft des Feminismus, einer politischen Ideologie. Das hat für mich nichts mit Wissenschaft zu tun?
Ich hab nen akademischen Titel in einem Bereich, in dem man tatsächlich was auf dem Kasten haben muss (Elektrotechnik) und nicht nur dumme Gerichtsurteile auswendig lernt.
Die Unwissenschaftlichkeit einer Disziplin zeigt sich in der unwissenschaftlichen Studienarbeit, in nichts anderem
Wer genau sind denn "die GS"? Du wirfst hier verschiedenste Institute und damit unzählige Personen durcheinander. Ich bin davon überzeugt, dass der Großteil der Personen und Studenten auch im Bereich GS wissenschaftlich arbeiten. Und selbst wenn nicht, dann gehört sowas im universitären Rahmen geklärt, und nicht auf politischer Bühne. Genau das macht das staatliche Verbot mit so einer Begründung imo sehr gefährlich.Aber bei den GS sind diese Probleme besonders schlimm. Außerdem sind sie systematisch bedingt weil die GS einer politischen Ideologie folgen und besonders nervig weil sie versuchen mit dem Quatsch eine politische Ideologie zu unterstützen.[...]
ja klar, eben weil die GS auch eine politische Agenda haben ist es kein Wunder das es auch eine politische Agenda gegen sie gibt. Wenn ein Orban mit der Agenda der GS übereinstimmen würde, gehe ich mal davon aus das er nichts dagegen tun würde - das macht aber die Kritik an den GS nicht falsch. Dass sie von manchen Leuten aus dem falschen Grund kommt, ändert nichts daran dass die Kritik richtig ist.
Selbstverständlich haben sie gar keine gelesen. Dumme Frage. Es geht schließlich um Ideologie und nicht um wissenschaftliches Erkenntnisstreben. Ginge es darum könnte man nüchtern darüber debattieren, dass dieser jungen Disziplin tatsächlich noch Feinschliff fehlt und v.a. genau konkretisieren was man anders machen müsse, um wissenschaftliche Standards einzuhalten. Man würde auch feststellen, dass es auch ziemlich gute Arbeiten in diesem Feld gibt und nicht nur "Müll". Die Prämisse wäre eine andere. MV und Heator würden Genderstudies am liebsten Orbanstyle von den Hochschulen verbannen. So liest es sich jedenfalls.
Mir ist weder klar, was mit "biologischer Determinismus" gemeint ist,
Und selbst wenn nicht, dann gehört sowas im universitären Rahmen geklärt, und nicht auf politischer Bühne.
Hier werden primär zeitungsartikel verlinkt
Das problem ist doch, dass die GS von Anfang an eine rein politishe Angelegenheit waren und noch sind. Ohne die Politik, die den Kram ganz massiv gepusht hat, gäbe es diesen erweiterten Propagandaarm der linksgrünen doch gar nicht erst. Erst das Problem schaffen, es massiv staatlich finanzieren und sich dann zurücklehnen und "lasst doch die Unis machen" (am besten während man weiter Geld hineinpumpt) ist nicht gerade die feine Art.
Klimalügenquatsch, biologischer determinismus, vollkommen unhaltbare einstellung zu vergewaltigungsopfern.
Es ist insofern kein whataboutism, da ich ja damit keine Diskussion ersticken wollte im Sinne von "jeder Studiengang ist unwissenschaftlich, lasst die GS in Ruhe". Es ging darum, dass hier die GS mit einer Art Alleinstellungsmerkmal der Unwissenschaftlichkeit belegt werden sollten, damit die komplette Abschaffung des Studiengangs proagiert werden kann. Und in dem Kontext ist es wichtig, auch auf die Probleme anderer Studiengänge zu gucken. Nicht, um die Probleme zu ignorieren, sondern um von dort zu lernen, wie am besten damit umgegangen werden kann.@tic0r: Dass es andere Fachbereiche gibt, in denen auch unwissenschaftlich gearbeitet wird, macht die Gender Studies nicht besser. Whataboutism wird doch an anderer Stelle auch von dir (zu Recht!) immer wieder kritisiert, wieso fängst du hier nun selbst damit an?
Das fantasierst Du Dir herbei. Ich finde es ehrlich gesagt naheliegend sich mit Parametern zu befassen die sieben Mrd. Menschen betreffen und Grundlage für unzählige künstlerische Ausdrücke war/ist.
Davon ab: für mein Dafürhalten bist Du ideologisch sehr stark aufgeladen bei dem Thema. Deine Terminologie spricht eine ganz klare Sprache!
Weil man als Jurist nämlich Gerichtsurteile auswendig lernt. Muss man wissen. Und was heißt akademischer Titel? Du redest ja von Forschung als hoffe ich zumindest, dass du eine Promotion abgeschlossen hast.
D.h. ich könnte zB. Dämonologie und Orkkunde als Studienfach aufstellen und das wäre für dich nicht unwissenschaftlich, solange meine Studienarbeiten "wissenschaftlich" sind?