Meine Güte, ich weiss gar nicht was daran so schwer zu verstehen ist. In jedem Polizeipräsidium gibts interne Rankinglisten wo die Mitarbeiter beurteilt werden, anhand ihrer Erfahrung, ihrer Qualifikationen und ihres persönlichen Eindrucks (aka geleistete Fehltritte vs. besondere Leistungen). Diese Liste wird bei jeder alle paar Jahre stattfindenden Beförderungsrunde abgearbeitet und wenn es 10 freie Stellen für Tätigkeiten des nächsthöheren Ranges (also z.B. von Polizeioberkommissar auf Polizeihauptkommissar) gibt, dann werden die besten 10 auf der Liste befördert.
Nun ist es aber dummerweise so, dass es natürlich nicht immer nur 2 oder 3 Leute mit quasi identischem Lebenslauf gibt die sich auf eine Stelle bewerben, sondern direkt mal 20 Bewerber die alle im gleichen Jahr die Ausbildung abgeschlossen haben, alle die selben Jahre an Diensterfahrung haben und sich alle keine gravierenden Fehltritte geleistet haben. Um die 10 Stellen zu füllen würden nun also die Personaler ganz individuell schauen wen sie auf welchen Posten setzen und wenn es derzeit 'ne Quote von 80m:20w bei den Bewerbern gibt, würden höchstwahrscheinlich ganz fair 8 Männer und 2 Frauen befördert werden. Da aber jede Stelle einzeln betrachtet werden muss, sieht es im Endeffekt nun so aus, dass die stellen so lange NUR mit Frauen besetzt werden können, bis es einen männlichen Bewerber gibt der auf dem Papier besser ist. Denn bei sonstigem Gleichstand sticht die Frau den Mann immer aus, denn das Gesetz sagt: Wenn sonst alles vergleichbar ist, sticht Vagina den Penis. Pech gehabt.
Ich weiss nicht, ob das jetzt klar genug war, aber auf allen internen Beförderungsranglisten rutschen Frauen massiv nach vorne, ohne irgendwas dafür getan zu haben. Sie stehen jeweils an der Spitze ihrer "Vergleichbarkeitsklasse" und für jede Frau die nach vorn rutscht, rutschen natürlich alle dann nach ihr stehenden Männer auf der Liste einen Platz runter. Das geht soweit, dass Frauen von Plätzen die ihnen eigentlich keine Beförderung in dieser Runde ermöglicht hätten, auf Plätze rutschen die ihnen die Beförderung noch dieses Jahr ermöglichen. Das bedeutet ausbleibende Beförderungen für alle Männer die "runtergerutscht" sind, obwohl die Frau diese bei identischer Leistung erhält. Das bedeutet zehntausende € weniger Gehalt über die Jahre und ggf. das Ausscheiden in die Pension, ohne den höchsten Dienstrang und die höchste Dienstaltersstufe jemals erreichen zu können. Wohlgemerkt: Bei identischen Leistungen zu Frauen denen der Aufstieg gewährt wird. Wer nicht einsieht, dass das ungerecht ist, hat echt einen an der Waffel.
Ich weiss eigentlich nichtmal, wieso man darüber überhaupt diskutieren muss, denn im Grundgesetz steht ganz klar: "(3) Niemand darf
wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.". Ein Gesetz welches also Männern bei identischer Leistung die Beförderung zu Gunsten der Beförderung einer Frau effektiv verweigert oder anders ausgedrückt dafür sorgt, dass Männer immer BESSERE Leistungen bringen müssen als eine Frau, um befördert werden zu können, ist imho damit ganz eindeutig grundgesetzwidrig.
Wenn sie die Präsenz von Frauen in den höheren Rangebenen erhöhen wollen, sollen sie den Job verdammt nochmal attraktiver für Frauen machen (Betriebskindergärten, Flexible Arbeitszeiten, freiwilliger Schichtdienst etc. pp.) und keine scheiß Quoten einführen die de-facto jemanden auf Grund seines Geschlechts eindeutig benachteiligen.
Hier nochmal ein paar Links zum nachlesen:
Verwaltungsgerichte:
https://www.derwesten.de/politik/ve...kippt-frauenfoerderung-in-nrw-id12168053.html
https://www.lto.de/recht/nachrichte...rauenfoerderungsgesetz-nrw-verfassungswidrig/
Gutachten:
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/nrw-beamte-frauenfoerderung-gutachten-fdp/
Oberverwaltungsgericht Münster:
https://www.lto.de/recht/nachrichte...oerderung-beamtenrecht-nrw-verfassungswidrig/
Wer das Ganze dann immer noch anders sehen "möchte", dem ist imho nicht mehr zu helfen, weil er sich nicht an Fakten sondern an Wunschdenken orientiert.