Naja, du kannst ja mal das von mir verlinkte review mit ministudie lesen. Jungen die sich selbst als besonders männlich sehen, die schule jedoch mit Weiblichkeit assoziieren erzielen schlechtere Ergebnisse in der Schule. Ähnlich ist es mit Mädchen die manche Fächer als besonders männlich ansehen (z.B. Physik). Geschlechterrollen all around!
Es ist halt so, dass das klassische genderklischee vom brav dasitzenden Mädchen das sich gut benimmt in der Schule tatsächlich von Vorteil ist, das boys will be boys und jetzt lassen wir's mal krachen ding ist aber ein Nachteil.
Hinzu kommt, dass besonders wenig für die Schule zu tun bei jungs als cool angesehen wird, bei Mädchen ist das zumindest nicht so stark der fall.
Wenn ich dir jetzt als lösung für das Schulproblem der Jungen (und ebenfalls der Mädchen bei den MINT fächern) die abschaffung der klassischen Genderstereotype vorschlage, wer dreht dann am rad?
Man könnte natürlich den Nachteil von leuten die in ihrer Freizeit weniger für die schule tun als andere durch, Ganztagesschulen mit Hausaufgabenbetreuung o.ä. zumindest teilweise ausgleichen. Mehr zwang zum lernen und ordentlichem arbeiten und weniger freizeit? Weiss ja nicht ob das so optimal ist.
Es geht ja wenn man feststellt, dass ~30% der Mädchen Abitur machen aber nur ~22% der Jungs nicht primär um die Leute die das sowieso locker schaffen, sondern hauptsächlich um die Leute die im Grenzbereich zwischen Gymnasium und Realschule unterwegs sind. Und gerade da macht es eben doch einen gewaltigen unterschied ob man gewissenhaft seine Hausaufgaben macht, im Unterricht mitarbeitet oder zumindest mal nicht ständig negativ auffällt und evtl. noch zusätzlich zuhause nacharbeitet.
Das man - ähnliche Intelligenz vorausgesetzt - mit mehr Lernaufwand bessere Ergebnisse erzielt ist hoffentlich unstrittig.
Zur männlichen coolness des besonders wenig für die schule tun zu müssen hab ich ja weiter oben schon was geschrieben. Nicht, dass das bei mir anders gewesen wäre...