Eine aktuelle Eye-Tracking-Studie der Jobbörse Jobware hat untersucht, wie Frauen Jobinserate lesen. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen sich mit Anforderungsbeschreibungen intensiver beschäftigen: Frauen lasen sie im Durchschnitt 2,34 Sekunden, während Männer schon nach 1,17 Sekunden wegschauten.
Wobei es eine Sache ist vor nem Fragebogen zu sitzen "Was würden sie machen wenn <weiblicher Hurricane> auf sie zu kommt?" zu beantworten und ein wenig was anderes wenn Tag für Tag in den Nachrichten zu sehen ist, dass grad ein Hurricane mit x Windgeschwindigkeit ankommt, der schon Kuba verwüstet hat etc pp
und wo ist das jetzt nen Widerspruch zu meinem Post? Oder dachtest du ich rede von einem Fragebogen der aus genau 1 Frage bestehtdu weisst was sie unter experimenten verstehen o_O
Denke sie werde ne Art Choice experiment gemacht haben.. paar stilisierte Sturmwarnungen mit Namen, WIndstärke, Regenmenge, k.a. und welchen Sturm sie dann für schlimmer halten oder für wie schlimm sie die Stürme halten. Das nennt man dann Choice Experiment oder Factorial Survey.
Aber Hauptsache mal gepostet Btah, wa
Du bist also der Meinung, dass die Leute sich durch einen Fragebogen in Todesangst versetzt fühlen und dementsprechend das angegebene Verhalten genau so ist, wie in einer Situation wenn grade wirklich ein Hurricane auf sie zu kommt?
Und wer sagt, dass ich mich für was besonderes halte? Ich hab gesagt, dass du dich offenbar für was besseres hälst...aber da muss ich dich leider enttäuschen kleiner Padawan
Die Todesangst hab ich genannt, weil die in einer realen Situation den Sexismus entkräften könnte. Tut sie aber scheinbar halt nicht, da die Studie wohl recht ordentlich ist.Todesangst ist dafür vollkommen wayne.
Bitte nicht solche ernstgemeinten Sachen!
Wie wärs damit?
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/41920/1/1
Du bist also der Meinung, dass die Leute sich durch einen Fragebogen in Todesangst versetzt fühlen und dementsprechend das angegebene Verhalten genau so ist, wie in einer Situation wenn grade wirklich ein Hurricane auf sie zu kommt?
Und wer sagt, dass ich mich für was besonderes halte? Ich hab gesagt, dass du dich offenbar für was besseres hälst...aber da muss ich dich leider enttäuschen kleiner Padawan
Diese Annahme sagt wohl viel über dich selbst ausund freust dich Ast über deinen Schlaubischlumpfkommentar.
Traurig.Bitte nicht solche ernstgemeinten Sachen!
Wie wärs damit?
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/41920/1/1
Diese Annahme sagt wohl viel über dich selbst aus
mal gucken, wie es mit dem Inhalt steht, vllt überzeugt er einen Konservativen wie mich:Sex Is Complicated
Conservatives’ simple biological facts aren’t facts at all.
guter Start,That answer, resoundingly, was no. The biology of sex is complex, and there’s a lot we don’t understand. A new book, Sex Itself: The Search for Male and Female in the Human Genome, even makes the case that we should abandon the term “sex chromosomes” entirely, because it encourages an “empirically wrong” binary understanding of sex.
not againEven those of us who distinguish between sex and gender, who understand that gender is a cultural construct, too often reduce sex to a binary. But when we dig into the science of sex, it turns out that the fundamental categorizations we take for granted—male and female—are not fundamental at all. The assumption that there are only two sexes is wrong. Sex, like gender, is a construct—and it varies.
“As human beings, we want to put things into categories,” said JoAnne Keatley, the director of the Center of Excellence for Transgender Health. “But nature is not that rigid. It doesn’t conform to our need to put things in boxes.”
not again, was ist das für eine Argumentation. Die Vergleiche zu anderen Arten, zu anderen Reichen, so gut. Ich freue mich schon auf die erste Klage gegen die Natur, weil Austern und Clownfische von sich aus ihr Geschlecht wechseln können.Biologists use the term sex to refer to gamete production—whether an organism produces sperm or eggs. But some individuals fall on intermediary points of that spectrum or change which type of gamete they produce over the courses of their lives. Some plant and animal species, such as papayas, even have an established third sex.
In people, too, genetics alone is often not enough to determine someone’s biological sex. Once you understand the basic rules of sex traits, you can start to understand the exceptions to those rules.
anerkannte Krankheiten, bei der man alle die Ursache kennt, und Intersexualität etc. ist soweit ich weiß auch anerkannt, so gutes Schattenboxen gegen einen Schattenfeind.Some of those exceptions include androgen insensitivity syndrome, in which a person with a “male” Y chromosome can have female sex characteristics such as breasts and a vagina. Babies with a condition called 5-alpha-reductase deficiency often appear female at birth, with female external genitalia, and then develop male genitalia during puberty. Turner syndrome (in people who have a single X chromosome), Klinefelter’s Syndrome (in people who have XXY chromosomes), and many other genetic variants also result in intersex individuals, all of which make biological sex difficult to reduce to an absolute binary.
wären alles ziemlich "biologistische" Ursachen und ich würde es im Zweifelsfall fast einfach als Gendefekte bezeichnen.Grown-up science has some things to say about that, too. A number of studies have suggested that there may be a biological explanation for transgender identities. The androgen receptor known as NR3C4 plays a critical role in the development of primary and secondary male sex characteristics, and one study found that male-to-female transgender people have longer repetitions of the gene for that receptor, which reduced its effectiveness at binding testosterone. That study concluded: “There is a likely genetic component to transsexualism.”
According to another study, a genetic variant of the enzyme CYP17, which influences the sex hormones progesterone and pregnenolone, can be linked to people with female-to-male transgender identities. That study concluded that CYP17 is a “candidate gene” of female-to-male transgender identities. Male-to-female transgender identities have also been linked to prenatal androgen exposure.
The science goes on and on. The most important sex organ, as they say, is the brain, and studies have found measurable differences in transgender brains. One study of the stria terminalis, a region of the brain that influences sex responses and sexual behavior, found that male-to-female transgender people had a female-sized stria terminalis. A follow-up study found that in male-to-female people, even ones who had never gone through a course of hormone therapy, the number of neurons in the stria terminalis was equivalent to the number in women. The neuron counts in female-to-male individuals were consistent with those in men.
nicht überzeugend fand ich und wo jetzt das grundsätzliche Problem der sex Kategorisierung ist und wo die sozial konstruierte gender kommen ist auch nicht erklärt worden, bisher kamen nur Haufen Krankheiten.In other words, biology suggests that sex is not a subjective feeling or a “delusion,” but rather a matter of genetics, hormone exposure, brain composition, and any number of unknown variables, and that sex can’t be neatly divided into two categories. Williamson’s article wasn’t merely cruel and politically incorrect—it was scientifically incorrect.
Hatte gerade ein Btah-vu. Und mir noch vorwerfen, ich ließe mich trollen @ Benrath
An diesem Dienstag ist wieder Zähltag, dann veröffentlicht die Wirtschaft Statusbericht Nummer drei. Die 17 Seiten umfassende Auflistung liegt vor – und sie enthält einige interessante Zahlen. Auch wenn der Trend insgesamt deutlich nach oben geht, so zeigt sich doch auch: In etlichen Konzernen ist seit dem Beginn der Selbstverpflichtung noch nicht allzu viel passiert.
Bei Volkswagen zum Beispiel, einem der Aushängeschilder der deutschen Industrie, stieg der Anteil der Frauen in Führungspositionen in Deutschland bislang eher in homöopathischen Dosen: 8,5 Prozent waren es im Jahr 2010, im vergangenen Jahr zählte der Autohersteller 9,8 Prozent. Umso ambitionierter erscheint da das Ziel: 30 Prozent sollen es werden. Wohlweislich haben die Wolfsburger das Erreichen dieser Marke nicht an eine bestimmte Jahreszahl geknüpft.
Unternehmen noch weit entfernt von selbstgesteckten Zielen
Dieses Bild zieht sich vor allem durch techniklastige Unternehmen. Bei Heidelberg Cement hat sich der Anteil der Führungsfrauen seit 2010 erst von 6,8 auf 7 Prozent erhöht. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, dürfte es selbst mit dem vergleichsweise niedrigen Ziel von 15 Prozent im Jahr 2020 schwierig werden. Gleiches gilt für Thyssen-Krupp. Auch der Stahlkonzern hat sich 15 Prozent für 2020 vorgenommen, den Frauenanteil bislang aber erst von 7,6 auf 7,8 Prozent gesteigert. Der Münchner Chiphersteller Infineon will schon im kommenden Jahr 15 Prozent erreichen. Bislang stieg der Anteil aber erst von 11,2 auf 11,9 Prozent.
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Die Konzerne zeigen sich gleichwohl zufrieden. Um durchschnittlich 17 Prozent habe der Frauenanteil in Führungspositionen in Deutschland seit dem Beginn der Selbstverpflichtung zugenommen, haben sie ausgerechnet. Der Frauenanteil in der Belegschaft insgesamt sei nicht so stark gestiegen. „Die Dax-Unternehmen sind auf einem guten Weg, ihre freiwillige Selbstverpflichtung zu erfüllen“, heißt es. Die Aussagekraft der Zahlen leidet allerdings darunter, dass jeder Konzern den Kreis der Führungspositionen anders definiert. Bei manchen fällt darunter nur ein Prozent der Belegschaft, andernorts fast ein Drittel.
Als hilfreich erweist sich für die Unternehmen, dass etliche ihre Ziele nicht für Deutschland definiert haben, sondern auf internationaler Ebene. Weil es in anderen Ländern mehr weibliche Führungskräfte gibt, lassen sich die Hoffnungswerte so einfacher erreichen. Beispiel Telekom, jener Konzern, der die ganze Debatte 2010 mit seiner selbstverordneten Quote überhaupt erst angestoßen hat: Hier betrug der Anteil der Führungsfrauen in Deutschland zuletzt 19,4 Prozent, rund um den Globus aber schon 25 Prozent. Ende kommenden Jahres sollen es 30 Prozent sein – weltweit, versteht sich.
Der Tenor der Wirtschaft ist eindeutig: Habt Geduld, es dauert nun mal rund zehn Jahre, bis Frauen sich vom Nachwuchstalent zur Führungskraft hochgearbeitet haben. „Wir arbeiten sehr intensiv daran, dass mehr Frauen mit den entsprechenden Qualifikationen zur Verfügung stehen“, betont Milagros Caiña-Andree, Personalvorstand des Autoherstellers BMW und Koordinatorin des aktuellen Berichts. „Nur: Das geht nicht von heute auf morgen.“ Ihr Amtskollege Werner Zedelius von der Allianz ergänzt: „Ausschlaggebend für das Weiterkommen im Unternehmen muss die eigene Leistung sein. Diese liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, ob Mann oder Frau.“
aber letzteres Buch hat bestimmt wieder eklatante Mängel wie alles, die die aktuelle Feminismuswelle kritisieren:Umso erfreulicher könnte sein, dass sich in diesem Frühjahr zwei Bücher der Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern widmen: Julia Korbiks "Stand Up! Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene" und "Tussikratie. Warum Frauen nichts falsch und Männer nichts richtig machen können" von Theresa Bäuerlein und Friederike Knüpling. Beide Bücher haben den Anspruch, Schwung in eine Debatte zu bringen, die ihrer Ansicht nach falsch geführt wird - und hinterlassen bei der Lektüre vor allem das Gefühl tiefer Lähmung.
Was sie spannend macht, ist vor allem ihre symptomatische Bedeutung: Es läuft etwas schief in dem, was sich "Feminismusdebatte" nennt - und überhaupt in der Art und Weise, wie heute gesellschaftspolitisch gestritten wird. Auch ich selbst habe Anteil an dieser unerfreulichen Entwicklung: Ich bin Co-Autorin des 2008 erschienenen Buchs "Wir Alphamädchen". Inzwischen scheint mir, dass ich damit nicht - wie erhofft - schon Teil der Lösung, sondern noch Teil des Problems war, um das es hier geht.
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Julia Korbik behauptet, dass junge Menschen beim bloßen Gedanken an den Feminismus unter "Pickel und Gänsehaut" und akuter Achselhaarassoziation litten und will dieses miese Image endlich aufpolieren.
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n "Tussikratie" wiederum beschreiben die Autorinnen ein gesellschaftliches Klima, in dem sich Männer dauernd dafür entschuldigen müssten, überhaupt zu existieren, und Frauen als die besseren, aber stets benachteiligten Menschen gefeiert würden. "Toll" sei es zwar, dass "mit uns so viele andere" über die Geschlechterverhältnisse reden wollten, "Unbehagen" bereite es ihnen jedoch, wie darüber geredet würde. Schließlich seien ja heute gar nicht mehr alle Männer unterdrückerisch gesinnt, viele fühlten sich sogar sehr "ausgeschlossen, ausgeschlossen von der eigenen Familie". Feministische Frauen machten einen großen Fehler, und deswegen klappe das auch nicht mit der Geschlechtergerechtigkeit: Sie richteten sich immer nur gegen "die Männer", statt mit den Männern gemeinsam eine längst fällige Klassendiskussion zu führen.
wie immer scheinen wir in diesem Thread bisher nur die falschen Namen aufgeschnappt zu haben. Die ganzen Genderfeminazis seien nur ein konstruiertes Horrorfeindbild.Man möchte den Autorinnen bei der ein oder anderen These sogar zustimmen - wäre "Tussikratie" nicht in seiner ganzen Konzeption so misslungen. Auf 300 Seiten schaffen es Knüpling und Bäuerlein nicht ein einziges Mal zu veranschaulichen, welche Auswirkungen die von ihnen behauptete Männerfeindlichkeit hat, abgesehen von der kuriosen Behauptung, kleine Jungs würden mittlerweile dazu genötigt, Altenpflege als Berufsperspektive in Erwägung zu ziehen.
Stattdessen konstruieren sie einen Idealtypus, die "Tussi", deren liebster Zeitvertreib es ist, cocktailschlürfend von Chefpositionen und emaskulierten Hausmännchen zu phantasieren: Die Tussi "fühlt sich verarscht, (. . .) die gesellschaftlichen Strukturen sind ihr zu männlich, (. . .) es geht ihr um Macht und Revanche am Mann." Diese "Tussi" kommt immer dann zu Wort, wenn gezeigt werden soll, wie materialistisch-misandrisch die Frau von heute ist.
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Was ist nun - abgesehen von manchen inneren Widersprüchen der Bücher - das symptomatische Problem? Es ist schlicht dieses: Alle drei Autorinnen schreiben im Dienst ihrer Thesen am Gegner vorbei.
Fettmarkierung von mir. Leider zeigt die Autorin bis auf das name dropping keine Belege dafür, dass die aktuellen Genderfeministinnennazis nicht den Mainstream, sondern nur einen Medienhype oder so bilden und die gemäßigten Feministinnen die Mehrheit bilden. Schade. Und #aufschrei wurde im #aufschrei-Thread glaube ich zu genüge bearbeitet.Für die feministische Debatte viel wichtiger war da schon Alison Wolfs "Der XX Faktor". Die Langzeitstudie zeigt, dass der massenhafte Eintritt von Frauen auf den Arbeitsmarkt bisher vor allem denjenigen genutzt hat, die ohnehin sozioökonomisch privilegiert sind. Es gibt genügend mehr oder weniger prominente Feministinnen - Laurie Penny, Nancy Fraser oder Susan Faludi - die sich mit der Verstrickung weiblicher Emanzipation und kapitalistischer Interessen auseinandersetzen. Seltsamerweise findet sich in "Tussikratie" kein einziger Hinweise auf eine dieser Autorinnen. Offenbar waren Bäuerlein und Knüpling zu sehr damit beschäftigt, sich die schreckliche Macht einer fiktiven Horrortussi vorzustellen, um sich mit der Debatte zu beschäftigen, die von denen geführt wird, die tatsächlich etwas ändern wollen.
Auch Korbiks Prämisse einer vermeintlichen Ekelhürde, die junge Menschen überwinden müssten, um sich mit feministischen Inhalten auseinanderzusetzen, liest sich in Zeiten einer blühenden jungen Feminismuskultur im Netz reichlich absurd. Mehr Wiedererkennungswert als den jener frischen jungen Frauen, die zuletzt sexistische Alltagsstrukturen unter dem Hashtag #Aufschrei in aller Öffentlichkeit zum Thema machten, könnte keine Marketingkampagne bieten. Wieder fragt man sich: Wer ist hier eigentlich gemeint?
erinnert an den Kommunismus, der sei schon alles richtig und toll, nur wurde noch nie richtig durchgeführt und alle Kritiker sind Systemfeinde. Zumindest hat die mal paar andere Namen gedroppt, die man sich vllt mal geben könnte. Seltsam, dass die bisher in diesem Thread glaub ich nie aufgetaucht ist, aber 2243243532513613 mal Judith Butler und so behinderter Scheiß.All das ist aber nicht der Fall. Stattdessen bekommen wir eine "Feminismusdebatte" nach der anderen serviert, und jede beginnt bei null. Kein anderer Bereich der Gesellschaftskritik ist so anfällig für intellektuelle Sabotage: Wer schreibt schon Bücher darüber, warum Kapitalismuskritiker an den Verwerfungen unserer Wirtschaftsordnung schuld sind?
Die Forderungen nach einem Feminismus mit mehr oder weniger Kapitalismuskritik, mehr oder weniger Männerfreundlichkeit weisen so auf eine klaffende Leerstelle hin, die sich dort auftut, wo "Feminismusdebatte" getitelt wird: Wie ein Parasit hält sich eine publizistische Feminismusverbesserungs-Industrie am Leben, indem sie jene große Frage, wie die Gesellschaft gerechter werden kann, umwälzt auf die ungleich leichter zu beantwortende Frage, was am "Feminismus" unangenehm, abschreckend oder kompliziert ist.
Der Feminismus als Idee und Bewegung wird dabei zum Sündenbock einer ungerechten Gesellschaft degradiert. So diskursmächtig kann er nicht sein. (Diese Erkenntnis ist zugegeben umso bestürzender, wenn man selbst eines der Bücher geschrieben hat, die offensichtlich zyklisch wieder neu aufgelegt werden, von anderen Autorinnen, mit anderen Titeln, aber mit derselben wohlgesinnten Verachtung.)
[...]
Dass sich Feministinnen entscheiden müssen, ob sie innerhalb der bestehenden Wirtschaftsordnung oder gegen diese arbeiten wollen, versteht sich von selbst. Dass frauenpolitische Ziele nicht automatisch zu besseren Verhältnissen führen, ist ein Thema, das unbedingt Beachtung verdient. Dass Feministinnen nun aber für die - von den Deutschen mehrheitlich als ungerecht empfundene - Wirtschaftsordnung irgendwie verantwortlich gemacht werden, zeigt vor allem, dass die "Feminismusdebatte" kaum feministisch ist.
Man sollte also das destruktive Potenzial eben dieser Debatte nicht unterschätzen: Denn in der wohlfeilen Meta-Forderung danach, endlich die "richtige" Diskussion zu führen, also diejenige, in der es um Klasse geht statt um Geschlecht, steckt auch die Vorstellung, dass gesellschaftlicher Fortschritt nur noch als Produkt einer totalen Diskussion möglich ist. Durch die eine, einzig richtige Debatte, die alle anderen Debatten beendet - und endlich all diejenigen zum Schweigen bringt, die es nicht kapiert haben, was auch immer "es" ist. Wie dabei noch irgendetwas tatsächlich geschehen soll, ist eine Frage, die von dem, was hierzulande unter "Feminismusdebatte" läuft, wohl so schnell nicht geklärt werden wird.
Was ist nun - abgesehen von manchen inneren Widersprüchen der Bücher - das symptomatische Problem? Es ist schlicht dieses: Alle drei Autorinnen schreiben im Dienst ihrer Thesen am Gegner vorbei.