Wie ist die Diskussion um Trainer von Fußballmannschaften zu werten? Unterhaltung, ein Grund sich zu empören, etwas was wunderbar medial hochstilisiert werden kann.
Außerdem gibt es eine sehr einflussreiche Lobbygruppe, die Frauen unfaire Vorteile verschaffen will. Die Kampfemanzen haben es mittlerweile ja geschafft, dass Männer aktiv über Quotenregelungen diskriminiert werden.
Einfaches Beispiel:
Meine Ex-Freundin war etwas früher als ich mit der Uni fertig und hat einen Job bei Daimler bekommen. Ich habe damals mit dem Gedanken gespielt, mich auch dort zu bewerben. Es gab diverse Stellenausschreibungen die interessant aussahen.
Dann meinte sie aber aufgrund von internem Wissen (sie arbeitet in der Entwicklung, ein Feld wo sich nur extrem wenige Frauen bewerben):
"Du kannst gerne versuchen dich auf Stelle XYZ zu bewerben aber falls sich eine Frau auf diese Stelle bewirbt hast du exakt 0 Chancen, bei einer weiblichen Bewerbung ist intern schon geregelt dass sie garantiert an die Frau vergeben wird!".
Wir haben hier also ein ganz klares offensichtliches und unzweifelhaftes Beispiel an systematischer Diskriminierung. Die Form von Diskriminierung, die du ja eigentlich ablehnst.
Da muss man nicht über die Hintertür nach irgendwelchen Lohnunterschieden suchen und dann in einem Prozess, der am besten durch Kaffeesatz lesen beschrieben werden kann versuchen, Diskriminierung zu finden. Da ist sie direkt kodifiziert und gelebt - Männer werden heute in Großunternehmen ganz offen diskriminiert. Darum sollte sich die Diskussion drehen.
Und damit schließt sich auch der Kreis zu den Genderstudies: Denn zu einem großen Teil dieser als Wissenschaft verkauften Propaganda haben wir es zu verdanken, dass der 22%-Unfug weiter verbreitet und die echte Diskriminierung ausgebaut wird.
Es ist eher ein Zyklus. Ein Irrer interpretiert die OECD Studie, die Medien recyclen es, die "Wissenschaft" greift es auf, die Medien greifen die "Wissenschaft" auf und so weiter und so fort. Es ist ja nicht so, als ob wir das tagtäglich in allen möglichen Sparten finden würden, angefangen mit Arbeitslosenzahlen, Armutsquoten oder sonstwas. Geschenkt.
Außerdem machst du es dir in deinem Gebäudenkonstrukt etwas leicht und reagierst nicht anders als die weiblichen Ultras. Du gehst von deinem radikal-liberalen Utopia aus, mit all dessen unrealistischen Annahmen. Du hoffst einfach mal, dass es in der normalen Arbeitswelt Stellen gibt, die ausnahmslos, oder zumindest in der ganz großen Mehrheit rein nach Leistung besetzt werden. Als ob. Männer konkurrieren mit Männern, ich wage zu bezweifeln, ob immer der Fähigere sich durchsetzen würde. Vitamin B regiert teilweise noch sehr stark in diversen kleinen Unternehmen. Abgesehen davon, dass Menschen dazu tendieren, alle Theorien und Erkentnissen zum Trotz kurz- und höchstens mittelfristig zu denken und entsprechend diverse "Gesetze" umgehen, siehe Leiharbeiter, Lohndumping, bla bla bla. Es gibt schon noch Baustellen.
Egal, es driftet ab. Du unterstellst systematische Diskrimierung von Männern, hälst das aber gleichzeitig undenkbar für Frauen, "weil es Gesetze gibt". Der Hacken an der Sache ist, dass Männer nichtmal aktiv diskriminieren wollen müssen um über Ecken es dann doch zu tun. Irgendwer hat in den letzten zwei Seiten etwas darüber geschrieben, das Männer mehr verdienen, weil sie weniger zu Hause bleiben (Kinder), oder dass Frauen nicht die Führungsebene anstreben, oder wegen der Pfadwahl. Mal außer Acht gelassen, dass das vielleicht die falsche Sichtweise ist (weil schon so oft ausgeführt), sind solche Aussagen vor allem wieder mal auf den Mittelwert und Makrodaten bezogen. Individual kann das ganz anders aussehen. Bewirbt sich eine engagierte Frau mit festen Zielen, wird sie aber mit dem Mittelwert verglichen und hat von vornherein Hürden, die zu überwinden sind. Gleiches mag für Menschen mit Migrantennamen gelten, Behinderte, Homosexuelle oder älteren Arbeitnehmern. Wenn du eine große Auswahl hast, wirst du zwangsweise Informationen verdichten und eine Person zu vereinfacht betrachten. Das kann schnell systematisch werden, ohne dass du es wahrnimmst und letztendlich tatsächlich diskriminierst. Das nachzuweisen ist sehr schwer - das wirst du hoffentlich verstehen können, auch wenn ich zustimme, dass das (hoffentlich) nicht der Normalfall über alle Sparten hinweg ist. Anzeichen, dass es so etwas vorliegt, gibt es trotzdem immer wieder. Es ist kein reiner Humbug.
Ich sehe auch nicht, dass eine Quote hilft, das ist ein Phänomen in dem soziale Normen viel mit reinspielen und sowieso ein unausgegorenes Projekt. Andererseits gibt es die latente Gefahr, dass sich diese systematische, statistische Diskriminierung festfährt, einfach weil sie gleiche Stereotypen reproduziert, oder zumindest dazu beiträgt. Umsonst wird jedenfalls nicht über Diversity Management und ähnliches geforscht, berichtet und diskutiert. Quoten sind eine Lösungsoption, die man zumindest mal durchdenken könnte. Aber anscheinend interessiert das keinen, weil man gleich systematische Benachteiligung schreit - ironischerweise.