Genderstudies / -equality

parats'

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Solange der cashflow gesichert ist, braucht man sich über den content wenig Gedanken machen. :troll:
 
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Jetzt mal unabhängig davon, dass das Argument bedenkenswert ist: Ich verstehe einfach nicht, wie man diese Art von "Comedy" lustig finden kann. Grauenhafter Dreckmüll.
Jo diese produzierten Einspieler von denen sind meistens ziemlicher Fremdscham. Schaue es trotzdem hin und wieder nebenbei weil ich Ehring ganz solide finde (wie in dem Beitrag auch) und für die Rubrik "realer Irsinn", die wirklich teilweise absurd komisch ist. Naja letztlich hat mir Ehring einfach an der Stelle so ziemlich meinen Standpunkt zusammengefasst, was für mich das Entscheidende war. Ich erlebe viel mehr Emotionalität von Seiten der Anti-Genderer als der Genderer, und das obwohl die Anti-Seite den anderen immer die Militanz vorwirft. In meiner Erfahrungswelt wird aber wirklich absolut niemand zum Gendern gezwungen. Mag aber auch echt daran liegen, dass ich mit der Uni-Blase seit Abschluss des Studiums quasi nix mehr zu tun hab und das daher gar nicht mitkriege.
 
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Die Anekdoten von Studenten, bei denen das Nicht-Gendern zu Punktabzug führt, häufen sich von Jahr zu Jahr. Die Taktik der Pro-Seite scheint leugnen, dass es überhaupt stattfindet, zu sein, während es sich an immer mehr Unis widerstandslos durchsetzt und in ein paar Jahren wird dann schulterzuckend "jetzt kann man das Rad auch nicht mehr zurückdrehen, unsere Studenten haben es gut angenommen, jetzt ist Gendern halt Pflicht" gesagt.

Ich lese übrigens keine Artikel auf Seiten mehr, auf denen gegendert wird, d.h. Spiegel und alles links davon. Ich glaube, das habe ich von Harald Schmidt geklaut und fand es vernünftig. So kann man das Land auch spalten und in Bubbles zwingen. Eigentlich bleibt mir nur noch Springer-Presse.
 

Deleted_228929

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Wer Spiegel liest ist eh selbst Schuld. Echte Menschen lesen NZZ. :deliver:

Die Rechtsabteilung meiner Uni hat übrigens letztens bei einem Forschungsvertrag mit der BuBa angemahnt, bei ähnlichen Unterfangen in Zukunft bitte die Genderregeln der Uni einzuhalten.
 
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Die Anekdoten von Studenten, bei denen das Nicht-Gendern zu Punktabzug führt, häufen sich von Jahr zu Jahr. Die Taktik der Pro-Seite scheint leugnen, dass es überhaupt stattfindet, zu sein, während es sich an immer mehr Unis widerstandslos durchsetzt und in ein paar Jahren wird dann schulterzuckend "jetzt kann man das Rad auch nicht mehr zurückdrehen, unsere Studenten haben es gut angenommen, jetzt ist Gendern halt Pflicht" gesagt.
Naja es ist halt genau das: Anekdoten. Was handfestes hab ich dazu bisher nicht gelesen. Außer eben das im o.g. Beitrag, dass gegenderte Anträge nicht angenommen werden sollten. Ich leugne btw. überhaupt nichts, ich habe nur meine eigenen Erfahrungen damit zum Besten gegeben; insofern habe ich natürlich auch nur Anekdoten. :deliver:
Und meine besagen halt, dass ich persönlich viel mehr von den Anti-Leuten mitkriege als umgekehrt. So ähnlich wie damals bezüglich Veganismus. Genau ein Gespräch in meinem Leben mit einer militanten Veganerin geführt aber dutzende mit Anti-Veganern, die meinem jedem direkt erklären zu müssen, dass Fleischkonsum doch voll natürlich sei und Veganer daher krank.
Nach meiner bescheidenen Meinung wäre deine Anekdote übrigens leicht rechtlich angreifbar, insofern würden mich da tatsächliche Geschichten zu interessieren.
 
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ich muss gestehen, dass mich die partizipformen wesentlich mehr nerven als jeder doppelpunkt oder stern.

bei wahlkämpfenden und co. kriege ich echt das kotzen. ist mir unbegreiflich, warum wir unsere sprache kampflos hergeben. nzz, welt und diesen kram werde ich auch in 100 jahren nicht lesen und alle anderen benutzen keine normale sprache mehr. so fühlt es sich also an, wenn man zum boomer wird.
 

Gustavo

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Ich lese übrigens keine Artikel auf Seiten mehr, auf denen gegendert wird, d.h. Spiegel und alles links davon. Ich glaube, das habe ich von Harald Schmidt geklaut und fand es vernünftig. So kann man das Land auch spalten und in Bubbles zwingen. Eigentlich bleibt mir nur noch Springer-Presse.


Mal ehrlich, wenn dich so eine Kleinigkeit so sehr stört, dass du da nicht drüber weglesen kannst und direkt quasi eine ganze Hälfte des politischen Spektrums ausschließt, wolltest du wohl so oder so Springer lesen oder nicht?
 
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Ich bin Abonnent des Spiegel Newsletters seit ca. 2005. Erst seit Gendern oder Nicht-Gendern plötzlich zum politischen Statement hochsterilisiert wurde, das Zugehörigkeit zum linken oder rechten Spektrum signalisiert und jede Redaktion "Haltung" einnehmen muss, gebe ich's mir nicht mehr. Lektüre von taz und SZ sind natürlich seit jeher indiskutabel.
 

parats'

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Ich lese übrigens keine Artikel auf Seiten mehr, auf denen gegendert wird, d.h. Spiegel und alles links davon. Ich glaube, das habe ich von Harald Schmidt geklaut und fand es vernünftig. So kann man das Land auch spalten und in Bubbles zwingen. Eigentlich bleibt mir nur noch Springer-Presse.
Es gibt AddIns für bspw. Chrome, die dir das entfernen. :deliver:
 

zimms

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[...] Und meine besagen halt, dass ich persönlich viel mehr von den Anti-Leuten mitkriege als umgekehrt. [...]
Ist das unerwartet? Natürlich hört man Gegenstimmen, wenn etwas zur Pflicht wird.
Man sieht in den Medien ja jetzt zB auch mehr Anti-Impfpflicht Demos in Österreich. Trotzdem wird sie kommen und die Mehrheit ist dafür.

Die Behauptung, dass eh noch nirgends Gendern gefordert wird, kann ich allerdings nicht unterschreiben.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ich muss gestehen, dass mich die partizipformen wesentlich mehr nerven als jeder doppelpunkt oder stern.

bei wahlkämpfenden und co. kriege ich echt das kotzen. ist mir unbegreiflich, warum wir unsere sprache kampflos hergeben. nzz, welt und diesen kram werde ich auch in 100 jahren nicht lesen und alle anderen benutzen keine normale sprache mehr. so fühlt es sich also an, wenn man zum boomer wird.
Das hat ja nichts mit Boomer zu tun, es ist einfach grammatikalisch falsch. Lehrerinnen und Lehrer zu sagen, ist zwar nervig lang, aber nicht falsch. "Studierende" für Studenten zu benutzen, die halt gerade nicht studieren, sondern bspw. saufen, ist einfach falsch falsch falsch. Es drückt nicht das aus, was man sagen will und wofür soll Sprache dann noch gut sein?
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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ich muss gestehen, dass mich die partizipformen wesentlich mehr nerven als jeder doppelpunkt oder stern.

bei wahlkämpfenden und co. kriege ich echt das kotzen. ist mir unbegreiflich, warum wir unsere sprache kampflos hergeben. nzz, welt und diesen kram werde ich auch in 100 jahren nicht lesen und alle anderen benutzen keine normale sprache mehr. so fühlt es sich also an, wenn man zum boomer wird.
Tjo das ist die Macht des Gut Gemeinten.
 
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Das hat ja nichts mit Boomer zu tun, es ist einfach grammatikalisch falsch. Lehrerinnen und Lehrer zu sagen, ist zwar nervig lang, aber nicht falsch. "Studierende" für Studenten zu benutzen, die halt gerade nicht studieren, sondern bspw. saufen, ist einfach falsch falsch falsch. Es drückt nicht das aus, was man sagen will und wofür soll Sprache dann noch gut sein?
Diesen Einwand finde ich lächerlich. Studierender drückt in quasi jedem Fall genau das aus, was man sagen will, nämlich Student an einer Hochschule. Mit einer anderen Bedeutung ist das Wort so gut wie nie verwendet worden und somit hat es im Sprachgebrauch nie einen Widerspruch gegeben zwischen dem Studenten als formal an einer Hochschule Eingeschriebenen und dem sein Studium gerade aktiv betreibenden Studierenden. Dazu kommt, dass Student ein Lehnwort ist, das aus einem lateinischen Partizip Präsens (studens) gebildet wurde. Jetzt wollen einem einige Sprachspießbürger erklären, dass man diesen lateinischen Partizip Präsens aber keinesfalls mit einem deutschen Partizip Präsens des zugehörigen (eingedeutschten) Verbs übersetzen dürfe, weil wir ja schon den eingedeutschten lateinischen Partizip Präsens haben. Wer ist hier jetzt der Sprachpurist?

Davon abgesehen ist und war es der deutschen Sprache nie fremd, einen substantivierten Partizip Präsens als Allgemeinbezeichnung zu verwenden. Wir sprechen schon immer selbstverständlich von Mitwirkenden, auch wenn die grad Pause machen. Und wenn sie fertig mitgewirkt haben, sind es üblicherweise immernoch Mitwirkende, statt Mitgewirkthabende. Ebenso würden wir einem Suchenden oder nach Erkenntnis Strebenden diese Bezeichnung nicht direkt aberkennen, nur weil er grad schläft oder kacken ist und dabei nicht aktiv nach Erkenntnis sucht.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Davon abgesehen ist und war es der deutschen Sprache nie fremd, einen substantivierten Partizip Präsens als Allgemeinbezeichnung zu verwenden. Wir sprechen schon immer selbstverständlich von Mitwirkenden, auch wenn die grad Pause machen.[/quot]
Weil dort die Partizipation kontextual abgegrenzt ist. Sie waren Mitwirkende an der Entstehung des Films. Der Status heißt aber Student. Das kann ein Semester sein oder hundert Millionen Semester sein. Die Partizipation ist nicht abgegrenzt und deswegen ergibt die grammatikalische Form keinen Sinn. Studierend ist man eben nur dann, wenn man aktiv am Studieren ist. Ansonsten ist man eine Studentin oder ein Student.

Und ne, sorry, das hört sich einfach absolut falsch an. So wie wenn jemand Dativ und Genetiv verwechselt und sagt "ich bin wegen dem Kind zuhause geblieben". Das geht GAR NICHT. Auch wenn sich das durch die kulturelle Dominanz der Unterschicht langsam im Sprachgebrauch etabliert und immer mehr bspw. Synchronisationen oder Liedtexte diesen Fehler machen. Das hört sich einfach ekelhaft an.

Jetzt wollen einem einige Sprachspießbürger erklären, dass man diesen lateinischen Partizip Präsens aber keinesfalls mit einem deutschen Partizip Präsens des zugehörigen (eingedeutschten) Verbs übersetzen dürfe, weil wir ja schon den eingedeutschten lateinischen Partizip Präsens haben. Wer ist hier jetzt der Sprachpurist?
Ist doch völlig offensichtlich? Lehnwörter werden seit jeher nach den grammatikalischen Regeln der "neuen" Sprache verwendet. Nur weil die grammatikalische Form des Ursprungswortes eine andere ist, hat das keinerlei Implikation für den Lehngebrauch. Das ist doch sehr bemüht in der Argumentation.

Aber das ist auch vollkommen egal, auch wenn das alles nicht so wäre, ist jeder Versuch einer absichtlichen Veränderung der Sprache einfach abzulehnen. Sprache entwickelt sich, ja. Aber sie entwickelt sich natürlich, so wie der Dativ das Genetiv wahrscheinlich verdrängen wird. Sich zu überlegen "wir wollen gesellschaftlich X erreichen und deswegen ändern wir jetzt völlig ohne konkrete generische Entwicklung Wort Y" ist einfach eine Schwachsinnsidee, allein schon weil es 0,000000000 Empirie gibt, dass das überhaupt etwas bewirken könnte.

Ich sags ja immer wieder: guckt euch Sprachen an, die kein generisches Maskulinum haben und vergleich den Stand der Gleichberechtigung mit Deutschland. Wie kann man diese völlig evidente Fehllogik nicht erkennen? Sprachen verändern gar nichts, Sprachen gestalten auch nicht die Realität. Das ist ein dummes Sowimärchen, das einfach so lange wiederholt wird, bis alle es glauben. Das Gegenteil ist richtig. Realität verändert Sprache. Niemals umgekehrt! Ein Rassist bleibt ein Rassist, auch wenn er nicht mehr N-Wort, sondern "Schwarzer" sagt. Aber wenn ein Rassist seine innere Einstellung verändert, wird er seinen schwarzen Mitmenschen nicht mehr beleidigen wollen, darauf hören, dass ihn das Wort verletzt und automatisch dieses Wort nicht mehr nutzen. SO verändert sich Sprache, nicht umgekehrt.
 
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Deine Argumentation ist trotzdem willkürlich @HeatoR. Kommt ja in dem Clip auch vor: Das ist rein vorgeschoben, weil es viele Bereiche gibt, in denen wir die Form bereits ganz normal verwenden. Vorstandsvorsitzender bist du, solange du den Titel hast dem Vorstand vorzusitzen, nicht nur in den Momenten, in denen der Vorstand auch tagt. Nach deinem Beispiel wäre man aber nur während der Tagung Vorsitzender und ansonsten Vorstandsvorsitzer.
Und was sich falsch oder richtig anhört ist einfach nur eine Frage der Gewöhnung. Grammatikalisch korrekt wäre es zu sagen: "Ich habe gewinkt." und nicht "Ich habe gewunken." Kann das ganze rein subjektiv aber sowieso nicht nachvollziehen; Studierende z.B. hört sich für mich ganz normal an.

Aber das ist auch vollkommen egal, auch wenn das alles nicht so wäre, ist jeder Versuch einer absichtlichen Veränderung der Sprache einfach abzulehnen. Sprache entwickelt sich, ja. Aber sie entwickelt sich natürlich, so wie der Dativ das Genetiv wahrscheinlich verdrängen wird.
Und das ist imo auch so ein Schwachsinnsargument. Das kannst du ja gern anbringen, sobald eine Sprachreform von staatlicher Seite aus eingeführt wird (wurde btw. mit der neuen Rechtschreibung allerdings auch gemacht und war okay). Ansonsten definiere bitte, was in dem Kontext "absichtlich" und was "natürlich" ist und warum das zwei entgegengesetzte Dinge sein sollen. Dass wir das Wort "Neger" aus dem gesellschaftlichen Sprachgebrauch entfernen ist aus meiner Sicht sowohl absichtlich wie auch natürlich. Letztlich wird sich gendern sowieso nur durchsetzen, wenn irgendwann eine Mehrheit der Gesellschaft diese Änderung akzeptiert; und dann kann man es auch als natürliche Veränderung betrachten.
 
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Weil dort die Partizipation kontextual abgegrenzt ist. Sie waren Mitwirkende an der Entstehung des Films. Der Status heißt aber Student. Das kann ein Semester sein oder hundert Millionen Semester sein. Die Partizipation ist nicht abgegrenzt und deswegen ergibt die grammatikalische Form keinen Sinn. Studierend ist man eben nur dann, wenn man aktiv am Studieren ist. Ansonsten ist man eine Studentin oder ein Student.
Lol, als wäre die Abgrenzung beim Studierenden nicht auch gegeben. Sie ist schon deshalb trivial, weil, wie gesagt, quasi nie jemand in einem anderen Kontext von Studierenden geredet hat, außer eben, um damit Studentinnen und Studenten zu bezeichnen. Damit verkommt das Argument zu "es ist aber so und ich bestehe darauf, dass es so bleibt". Und diese Aussage ist schon obsolet, weil sich die Benutzung längst so eingebürgert hat.

Und ne, sorry, das hört sich einfach absolut falsch an. So wie wenn jemand Dativ und Genetiv verwechselt und sagt "ich bin wegen dem Kind zuhause geblieben". Das geht GAR NICHT. Auch wenn sich das durch die kulturelle Dominanz der Unterschicht langsam im Sprachgebrauch etabliert und immer mehr bspw. Synchronisationen oder Liedtexte diesen Fehler machen. Das hört sich einfach ekelhaft an.
Also für mich hat sich das nie falsch angehört und ich würde mal behaupten, dass das für die aller meisten gilt, die nicht hobbymäßig über Sprachentwicklung die Nase rümpfen.


Ist doch völlig offensichtlich? Lehnwörter werden seit jeher nach den grammatikalischen Regeln der "neuen" Sprache verwendet. Nur weil die grammatikalische Form des Ursprungswortes eine andere ist, hat das keinerlei Implikation für den Lehngebrauch. Das ist doch sehr bemüht in der Argumentation.
Das ist die Bedeutung des Begriffs Lehnwort, ja. Ich sage nicht, dass aus der grammatikalischen Herkunft eines Wortes zwingend etwas für die Übersetzung folgt. Ich halte es aber umgekehrt für absurd, dass man eine fremdsprachliche Wortform nicht durch die weitgehend äquivalente deutsche Form übersetze dürfe. Das ist in etwa so, als würde ich es für falsch halten émigrés durch Emigierte zu übersetzen, weil es ja schon das Wort Emigranten gibt - es gibt übrigens nicht wenige Stilisten, die ersteres für die schönere Form halten.

Aber das ist auch vollkommen egal, auch wenn das alles nicht so wäre, ist jeder Versuch einer absichtlichen Veränderung der Sprache einfach abzulehnen. Sprache entwickelt sich, ja. Aber sie entwickelt sich natürlich, so wie der Dativ das Genetiv wahrscheinlich verdrängen wird. Sich zu überlegen "wir wollen gesellschaftlich X erreichen und deswegen ändern wir jetzt völlig ohne konkrete generische Entwicklung Wort Y" ist einfach eine Schwachsinnsidee, allein schon weil es 0,000000000 Empirie gibt, dass das überhaupt etwas bewirken könnte.
Sprache wird und wurde immer auch bewusst verändert. Die Abgrenzung zwischen absichtlicher und unabsichtlicher Veränderung ist überhaupt nicht möglich oder sinnvoll.
Die Motive und Sinnhaftigkeit genderpolitischer Sprachanpassung in Frage zu stellen, ist eine Sache, aber sich dabei auf derart inadäquate vermeintlich allgemeingültige Aussagen zu stützen, wird der Sache imo nicht gerecht.


Ich empfehle, dich einfach mal etwas locker zu machen. Ich bin mitnichten Verfechter "geschlechtergerechter Sprache". Trotzdem fand ich dein Beispiel denkbar schlecht gewählt, weil das imo eins ist, wo der Anspruch eine sprachliche Geschlechtsneutralität herzustellen am natürlichsten und stilistisch unbedenklichsten gelingt.
 
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studierender ist ok, wahlkämpfender ist hanebüchener cringe. die partizipform wird häufig eingesetzt, um sich vor sternchen oder /innen zu drücken, aber ob das die ultimative lösung ist, möchte ich nach wie vor stark bezweifeln.
 
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Studierender ist nicht okay, denn es gibt ein richtiges deutsches Wort dafür: Student. Als Anrede meinetwegen Studentinnen und Studenten.
Wer auch immer stattdessen Studierende sagt, tut dies weil er politisch oberkorrekt ist und bringt damit eine Botschaft.
Es ist so wie wenn ich Neger anstatt Schwarzer sage :deliver:
 

Gustavo

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Sprache wird und wurde immer auch bewusst verändert. Die Abgrenzung zwischen absichtlicher und unabsichtlicher Veränderung ist überhaupt nicht möglich oder sinnvoll.
Die Motive und Sinnhaftigkeit genderpolitischer Sprachanpassung in Frage zu stellen, ist eine Sache, aber sich dabei auf derart inadäquate vermeintlich allgemeingültige Aussagen zu stützen, wird der Sache imo nicht gerecht.


Ich empfehle, dich einfach mal etwas locker zu machen. Ich bin mitnichten Verfechter "geschlechtergerechter Sprache". Trotzdem fand ich dein Beispiel denkbar schlecht gewählt, weil das imo eins ist, wo der Anspruch eine sprachliche Geschlechtsneutralität herzustellen am natürlichsten und stilistisch unbedenklichsten gelingt.


Mein absoluter Favorit bzgl. Artikeln in der FAZ aktuell ist der nahezu wöchentliche Gastbeitrag von irgendeinem Linguisten/Germanisten, deren erste Studienerfahrung noch das Wintertrimester in Königsberg war, die einem erklären warum "Gendersprache" inkorrekt ist. Pädagogisch äußerst wertvoll.
 
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Das an manchen Orten von oben herab bestimmt wird, dass man zu gendern hat halte ich jetzt ehrlichgesagt nicht für einen skandal. Ist doch in den aller meisten Firmen z.B. vollkommen normal, dass es vorgaben gibt wie die Kommunikation nach außen zu erfolgen hat. Ich kann mir auf jeden fall nicht vorstellen, dass heator bei einem wichtigen kunden seiner kanzlei mit schnodderigem forensprech ankommt ohne danach vom Chef abgewatscht zu werden.
An der uni muss man sich auch an gängige sprachformen halten, wenn ich in einer naturwissenschaft keine kurze knappe und sachliche sprachwahl habe die mit den entsprechenden fachbegriffen aufwartet krieg ich im zweifelsfall punktabzug. Schreib ich in Informatik meinen code nicht so wie in der vorlesung oder sonst wo vorgegeben krieg ich ebenfalls punktabzug (unabhängig davon ob der funktioniert oder nicht). Wenn ich genderstudies studiere und nicht richtig gendern kann... Naja sucks to be you.
Ich halte viele höflichkeitsfloskeln auch für überflüssig, muss mich halt trotzdem dran halten. Shit happens.
 
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Das ist nicht vergleichbar.

Erstens, die Vorschriften beziehen sich nicht nur auf Studenten der Gender Studies.

Zweitens, die Vorschriften sind teilweise konträr zu korrekter Sprache.

Drittens, die Motivation ist nicht praktisch -- bspw Konventionen für einfachere Lesbarkeit. Eher im Gegenteil.
 
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Bei eine Veränderung der Sprache über "konträr zu korrekter Sprache" zu reden ist aber auch nicht gerade die sinnvollste Argumentation, oder? Wie saistaed schon sagte: Ihr dürft ja gern die Sinnhaftigkeit anzweifeln, aber doch bitte nicht mit so dümmlichen Argumenten.

"dass" oder Schifffahrt war auch konträr zu korrekter Sprache: Das hat es nunmal so an sich, wenn man Sprachregeln verändern möchte.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Du sagst es doch selbst schon, wenn Sprache zentral verändert wird, dann dient es entweder der Vereinfachung (neue Rechtschreibung) oder der Umsetzung von etwas, was im Alltag ohnehin längst angekommen ist. Sprache zu verändern, um eine politische Ideologie gegen den Willen der absoluten Mehrheit (wieviele % lehnen Gendern nochmal ab, waren es 80?) durchzusetzen, ist etwas was eben eher in einem autoritären Staat erwartet werden könnte und weniger in einer liberalen Demokratie.
 
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Ach du dramatisierst mal wieder, was echt unnötig ist. Niemand versucht, Sprache gegen den Willen der absoluten Mehrheit zu verändern; es gibt keine staatliche Agenda dazu, sondern verschiedene lokale Bewegungen. Es wird momentan eben versucht, Mehrheiten für diese Veränderung zu schaffen, was ich als ganz normalen Prozess betrachte.
Im Rahmen der neuen Rechtschreibung gab es damals auch viel Gegenwind und die Argumentation vieler Protestler war genau die gleiche ("aufoktroyiert!"), am Ende wurde es dann akzeptiert. Ich bin immer irritiert, woher diese große Angst kommt?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Niemand versucht, Sprache gegen den Willen der absoluten Mehrheit zu verändern; es gibt keine staatliche Agenda dazu, sondern verschiedene lokale Bewegungen.[/quote}



Im Rahmen der neuen Rechtschreibung gab es damals auch viel Gegenwind und die Argumentation vieler Protestler war genau die gleiche ("aufoktroyiert!"), am Ende wurde es dann akzeptiert. Ich bin immer irritiert, woher diese große Angst kommt?
Wie bitte? https://www.faz.net/aktuell/politik...ung-hannover-legt-gutachten-vor-17686090.html
ie Stadt Hannover hat vor drei Jahren als eine der ersten Städte in Deutschland die geschlechtergerechte Sprache zur verbindlichen Norm in der Verwaltung erklärt. Das „Rednerpult“ ist seither ein „Redepult“, aus „Wählern“ wurden „Wählende“.

Staatlicher gehts nicht mehr, oder?


Ich bin mittlerweile ziemlich genervt von diesem Angstschwachsinn. Nur weil man etwas dumm und kacke findet, hat man davor noch lange keine Angst. Ich finde auch Kot ekelhaft, ich habe aber keine Kotphobie. Trotzdem möchte ich nicht, dass mir in Zukunft regelmäßig Kotgerichte vorgesetzt werden.

Und nochmal was die Rechtschreibreform anging: dort ging es um eine Vereinfachung, mit klarem Sinn. Hier geht es um Schwachsinn ohne irgend einen erkennbaren Sinn oder nutzen ohne den Beweis, dass es überhaupt irgendwas bringt und das alles auf Kosten einer Komplexität, die es vorher nicht gab, nur weil ein paaar Vögel im Elfenbeinturm überlegt haben, dass das voll die gute Idee wäre, weil "Sprache Realität schafft" lol.
 
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Bei eine Veränderung der Sprache über "konträr zu korrekter Sprache" zu reden ist aber auch nicht gerade die sinnvollste Argumentation, oder? Wie saistaed schon sagte: Ihr dürft ja gern die Sinnhaftigkeit anzweifeln, aber doch bitte nicht mit so dümmlichen Argumenten.

"dass" oder Schifffahrt war auch konträr zu korrekter Sprache: Das hat es nunmal so an sich, wenn man Sprachregeln verändern möchte.
"dass" wurde aber eben nicht dezentral von einigen Unis eingeführt. Sondern in einer tatsächlichen Rechtschreibreform.

Die könnte man für das Gendern ja diskutieren -- auch wenn ich stark hoffe, dass dies so dann nicht passieren würde.
Wäre aber zumindest ein vernünftier zentraler Prozess, anstatt dass Unis ihre Studenten/Mitarbeiter gängeln.
 
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Wie bitte? https://www.faz.net/aktuell/politik...ung-hannover-legt-gutachten-vor-17686090.html


Staatlicher gehts nicht mehr, oder?


Ich bin mittlerweile ziemlich genervt von diesem Angstschwachsinn. Nur weil man etwas dumm und kacke findet, hat man davor noch lange keine Angst. Ich finde auch Kot ekelhaft, ich habe aber keine Kotphobie. Trotzdem möchte ich nicht, dass mir in Zukunft regelmäßig Kotgerichte vorgesetzt werden.
Dir wurde ja schon erklärt, dass deine Argumentation bezüglich des Partizips Blödsinn ist. Wählende ist also keine Gender-Sprachreform sondern einfach die Entscheidung für ein anderes bereits bestehendes Wort. Ansonsten: Kann den Artikel leider nicht lesen, da hinter einer Bezahlschranke. Dass die Verwaltung für sich selber eine Vorgabe macht ist nicht das, was ich meinte: Ich würde mal vermuten, dass es da entsprechend Mehrheiten gab, die das entschieden haben (wie gesagt, habe Artikel nicht). Ich meinte offensichtlich eine für alle allgemein verbindliche Reform. Das was du beschreibst sehe ich als einen der von mir bezeichneten Zwischenschritte.

Tja und was den "Angstschwachsinn" angeht: Der Eindruck entsteht halt bei einer solchen Vehemenz und so absurder Argumentation. "Ich finde gendern bescheuert weil sieht doof aus, bringt nix und ist eine Umstellung, auf die ich keinen Bock habe." würde ich nichts zu sagen. Von Diktaturen zu schwadronieren weil diese Uni oder jene Veraltung gendern möchte erinnert mich aber an Querdenker. Und jo, da bin ich auch direkt beim Angstthema. Dill with it.

Und nochmal was die Rechtschreibreform anging: dort ging es um eine Vereinfachung, mit klarem Sinn. Hier geht es um Schwachsinn ohne irgend einen erkennbaren Sinn oder nutzen ohne den Beweis, dass es überhaupt irgendwas bringt und das alles auf Kosten einer Komplexität, die es vorher nicht gab, nur weil ein paaar Vögel im Elfenbeinturm überlegt haben, dass das voll die gute Idee wäre, weil "Sprache Realität schafft" lol.
Welchen "Beweis" gab es denn bei der Rechtschreibreform für welchen Nutzen? Sinn und Nutzen des Genderns sind natürlich subjektiv, insofern ist das hier eh nur nochmal eine Wiederholung deiner eigenen Meinung. Wie gesagt, darfst du ja haben. Aber dieser Versuch, die eigene Meinung in so Objektivierbares zu packen hat schon xantoshafte Züge. Ich bleibe dabei: Solange die Mehrheit das Gendern ablehnt wird es sich nicht durchsetzen. Sollte sich das irgendwann ändern, dann wird sich auch das Gendern durchsetzen. Mal schauen.
 
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Der Unterschied zur Rechtschreibreform ist ja wohl klar: beim Gendern liegt eine klare, politische Aussage dahinter. Das ist auch völlig in Ordnung, solange Personen es für sich selbst so handhaben. Wenn man allerdings Vorschriften festlegt, mit denen andere Personen "gezwungen" werden, zumindest offiziell auch diese Ideologie auszudrücken, ist das nicht liberal und in Ansätzen undemokratisch. Dabei finde ich es auch egal, ob das von öffentlich-staatlicher Seite (Behörde) oder privater (Unternehmen) ausgeht. Mag sein, dass das legal ist, legitim finde ich es jedenfalls nicht.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Der Eindruck entsteht halt bei einer solchen Vehemenz und so absurder Argumentation. "Ich finde gendern bescheuert weil sieht doof aus, bringt nix und ist eine Umstellung, auf die ich keinen Bock habe." würde ich nichts zu sagen. Von Diktaturen zu schwadronieren weil diese Uni oder jene Veraltung gendern möchte erinnert mich aber an Querdenker. Und jo, da bin ich auch direkt beim Angstthema. Dill with it.

Aber wer hat denn was von Diktatur gesagt? Dein Zitat in Anführungsstrichen trifft meine Meinung eig zu 100%, ich weiß nicht, wo die Übersteigerung herkommt. Hinzu kommt nur das, was Stirling sagt. Es ist nicht einfach "eine" Umstellung, es ist eine Umstellung mit einer klaren politischen Agenda.

Welchen "Beweis" gab es denn bei der Rechtschreibreform für welchen Nutzen?

Naja da reicht jawohl schon der Augenschein? Dass es einfacher ist, wenn einige Worte kürzer werden oder auf eine Weise geschrieben werden, die näher am Klangbild ist (Im Wort Fotograf hört man halt weder ein P noch ein H) ist evident. Dass irgenwer Frauen als gleichberechtigte Wesen wahrnimmt, weil er jetzt "Studierende" statt Studenten sagt, ist dagegen ein Hirngespinst ohne den leistesten Ansatz eines überzeugenden Arguments. Die Idee ist genau so absurd wie die Vorstellung, dass Ausländer weniger diskriminiert werden und öfter in akademischen Berufen auftreten, wenn sie öfter in solchen FIlmrollen zu sehen sind. Einfach völliger Unsinn. Als ob nicht jeder Ausländer in Deutschland wüsste, dass er Arzt werden kann und sich nur deshalb für den Job als Drogendealer entscheidet, weil er noch keinen Arzt gesehen hat der GENAU SO WIE ER aussieht.
 
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Wobei ich auch mal anmerken möchte: ich persönlich habe das Thema noch nicht wirklich negativ spüren können, weder von der einen noch der anderen Seite. Weder wurde ich bisher gezwungen zu gendern, noch stört es mich sonderlich, wenn ich irgendwo mal gegenderte Schreibweisen lese.
 
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Also ich finde jetzt den "Reinheit der Sprache/Grammatik muss gewahrt bleiben"-Strang auch nicht so überzeugend, aber die Argumentationsstrategie der Gegenseite (insbesondere ticor) leuchtet mir noch viel weniger ein. Aha, es wird also niemand gezwungen. Bis auf den einen oder anderen Studenten, auch in nicht Gender-Fächern. Oh, und die ein oder andere Arbeitskraft - auch in Bereichen, die nichts mit Gendering zutun haben. Hier und dort noch Ausnahmen, alles Anekdoten natürlich, aber sonst niemand!

Wenn Heator gerne Rückzugsgefechte vorgeworfen werden, was ist das dann bitte? Ich persönlich bin beruflich eng mit 'nem IT-Unternehmen assoziiert, und dort wurde und wird das Thema massiv (!) diskutiert, wobei es eine recht klare Konfliktlinie zwischen Management und "normalem Angestellten" gab. Das Thema ist eben kein reines Akademiker-Thema, welches nur ein kleine Minderheit in den Unis und auf Zeit.de tangiert. Es wird ja mit dem explizitem Ziel forciert, damit es zum normalen Sprachgebrauch wird, sonst würde es den antizipierten Nutzen (mehr Geschlechtergerechtigkeit) ja nicht erfüllen.

Ich glaube die Genderei ist ein ziemlicher Irrweg. Sie schafft unnötige Gräben die nicht sein müssen, und entgegen älterer Reformen gibt es hier nicht wirklich einen Vorteil. Die Sprache wird nicht einfacher, oder logisch konsistenter. Es soll helfen, zu einer gerechteren Gesellschaft zu führen, aber empirisch konnte das bisher schlicht nicht gezeigt werden. Das Beispiel "generischer Maskulin im Englischen" hatte ich hier ja schonmal gebracht, hat sich dort - gerade auch von feministischer Seite gefordert - weitestgehend durchgesetzt. Die (mMn einleuchtende) Argumentation: Es ist einer langfristigen Gleichstellung vermutlich nicht zuträglich, weiterhin das Geschlecht in jeder Bezeichnung mitzuführen. Idealerweise sollte es überhaupt keine Rolle spielen.
 
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Ach du dramatisierst mal wieder, was echt unnötig ist. Niemand versucht, Sprache gegen den Willen der absoluten Mehrheit zu verändern; es gibt keine staatliche Agenda dazu, sondern verschiedene lokale Bewegungen. Es wird momentan eben versucht, Mehrheiten für diese Veränderung zu schaffen, was ich als ganz normalen Prozess betrachte.
Naja, man mag Heator und anderen zurecht Dramatisierung vorwerfen, aber ganz so fluffig, wie du es hier darstellst, ist es imo nicht. Nach dem, was ich so mitkriege, geht es an vielen Stellen eher untergeordnet darum, irgendwelche Mehrheiten zu gewinnen und das Thema wird auch eher selten sachlich-inhaltlich durchdiskutiert. Es gibt mittlerweile sehr klare Imperative, die vielen Institutionen keine wirkliche Wahl mehr lassen, wie sie sich dazu verhalten wollen. Im Innenverhältnis wird es regelmäßig von oben durchgedrückt. Um Überzeugung, Dialog oder Mehrheiten gehts da nicht, sondern einfach darum, sich dem Zeitgeist anzuschließen.
Ob man das gut oder schlecht findet, wird sich daran festmachen, wie man inhaltlich zu dem Ziel steht. Aber dass damit im Endeffekt eine weitreichende Reform der Sprache im Zweifel auch gegen den Willen der Mehrheit durchgedrückt werden soll, daran besteht imo kein Zweifel.

Verkompliziert wird das Ganze dadurch, dass es imo selten um die Sache geht. Die wengisten entscheiden sich aus wirklich sachlich-nüchterner Abwägung, wie sie zu dem Thema stehen. Weder Befürworter noch Gegner würden ihre Haltung ändern, selbst wenn die Gegenseite die inhaltlich überzeugenderen Argumente hätte. Das macht den Konflikt von grundauf unversöhnlich und sorgt dafür, dass er oft eher aufgrund von Machtmitteln und dergleichen Erwägungen entschieden wird, statt durch Sachargumente.
 
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Also ich finde jetzt den "Reinheit der Sprache/Grammatik muss gewahrt bleiben"-Strang auch nicht so überzeugend, aber die Argumentationsstrategie der Gegenseite (insbesondere ticor) leuchtet mir noch viel weniger ein. Aha, es wird also niemand gezwungen. Bis auf den einen oder anderen Studenten, auch in nicht Gender-Fächern. Oh, und die ein oder andere Arbeitskraft - auch in Bereichen, die nichts mit Gendering zutun haben. Hier und dort noch Ausnahmen, alles Anekdoten natürlich, aber sonst niemand!

Wenn Heator gerne Rückzugsgefechte vorgeworfen werden, was ist das dann bitte? Ich persönlich bin beruflich eng mit 'nem IT-Unternehmen assoziiert, und dort wurde und wird das Thema massiv (!) diskutiert, wobei es eine recht klare Konfliktlinie zwischen Management und "normalem Angestellten" gab. Das Thema ist eben kein reines Akademiker-Thema, welches nur ein kleine Minderheit in den Unis und auf Zeit.de tangiert. Es wird ja mit dem explizitem Ziel forciert, damit es zum normalen Sprachgebrauch wird, sonst würde es den antizipierten Nutzen (mehr Geschlechtergerechtigkeit) ja nicht erfüllen.
Ich sehe mich nicht als "Gegenseite", da ich kein klarer Befürworter des Genderns bin. Ich dachte ich hätte das in meinen Posts deutlich gemacht. Ich gendere nicht und benutze maximal mal die Partizipform an Stellen, wo es sich eh schon eingebürgert hat (Studierende). Ich sehe nur diesen "Kampf um die Sprache", der hier immer postuliert wird, in meiner Realität so überhaupt nicht. Ansonsten, siehe weiter unten.

Naja, man mag Heator und anderen zurecht Dramatisierung vorwerfen, aber ganz so fluffig, wie du es hier darstellst, ist es imo nicht. Nach dem, was ich so mitkriege, geht es an vielen Stellen eher untergeordnet darum, irgendwelche Mehrheiten zu gewinnen und das Thema wird auch eher selten sachlich-inhaltlich durchdiskutiert. Es gibt mittlerweile sehr klare Imperative, die vielen Institutionen keine wirkliche Wahl mehr lassen, wie sie sich dazu verhalten wollen. Im Innenverhältnis wird es regelmäßig von oben durchgedrückt. Um Überzeugung, Dialog oder Mehrheiten gehts da nicht, sondern einfach darum, sich dem Zeitgeist anzuschließen.
Ob man das gut oder schlecht findet, wird sich daran festmachen, wie man inhaltlich zu dem Ziel steht. Aber dass damit im Endeffekt eine weitreichende Reform der Sprache im Zweifel auch gegen den Willen der Mehrheit durchgedrückt werden soll, daran besteht imo kein Zweifel.

Ich habe dazu immer und immer wieder betont, dass es um meine persönlichen Erfahrungen dabei geht. Ich habe weder in meinem Unternehmen, noch in partnerschaftlichen Unternehmen, noch in Kommunikation zu den Universitäten/Instituten, mit denen ich beruflich Kontakt habe, mit gendern zu tun. Kann sein, dass das mittlerweile viel größere Wellen schlägt und komplett an mir vorbei zieht, aber auch in den Medien und im Politikbetrieb kommt das Thema für mich nicht sichtbar vor. Klar sind das nur Anekdoten, aber ich höre halt auch genauso von der Gegenseite immer nur Anekdoten dazu.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich sehe mich nicht als "Gegenseite", da ich kein klarer Befürworter des Genderns bin. Ich dachte ich hätte das in meinen Posts deutlich gemacht. Ich gendere nicht und benutze maximal mal die Partizipform an Stellen, wo es sich eh schon eingebürgert hat (Studierende). Ich sehe nur diesen "Kampf um die Sprache", der hier immer postuliert wird, in meiner Realität so überhaupt nicht. Ansonsten, siehe weiter unten.

Das liegt dann eher an deiner Realität. Vielleicht arbeitest Du auch in einem Bereich, der nicht so sprachlich geprägt ist, sondern technisch? Wir haben jedenfalls ein 20 Seitiges Manual übers Gendern bekommen. Allein, dass das überhaupt ein Thema ist und sich auf allen Ebenen ausbreitet, obwohl die absolute Mehrheit da keinen Bock drauf hat, macht doch deutlich, dass es sich um eine Kopfgeburt einer Minderheit handelt, die zwanghaft gegen die Mehrheit durchgedrückt wird. Und die ganzen "ach ist doch (noch) nicht so schlimm" Relativierungen errinern dann sehr stark an den Frosch im Kochtopf, der es immer nicht zu heiß findet, bis er dann gar ist.

Was mich dabei am meisten ärgert ist ja nicht mal die Sprachform an sich. Sondern dass hier eine Minderheit der Mehrheit ihren Willen aufdrückt und das ohne erkennbaren Sinn oder Nutzen und dann auch noch frech behauptet, dass ja gar nichts passieren würde und man sich nicht so anstellen soll. Gaslighting vom Feinsten.
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
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Staatlicher gehts nicht mehr, oder?
Die Kommune, die das für sich so festlegt tut dieses im Auftrag ihres OBM/BM, der dann also wohl dahinter steht. Und dieser ist demokratisch legitimiert, also nix mit totalitär.

Wenn die Bürger das mehrheitlich so beschissen finden würden, dann müssten se bei der nächsten wahl die Partei wählen, die im Wahlkampf die Rückabwicklung des Genderns in den Amtsschreiben verspricht (afd, cdu).

Ich kann nix totalitäres erkennen außer du findest die repräsentative Demokratie (im deutschen Modell) per se totalitär.

Gleiche Erklärung gilt für jedwede andere Behörde.
Private Unternehmen könn tun was se wollen solange innerhalb geltenden Rechts.

Bitte wo versteckt sich deiner Meinung nach das antidemokratische?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Die Kommune, die das für sich so festlegt tut dieses im Auftrag ihres OBM/BM, der dann also wohl dahinter steht. Und dieser ist demokratisch legitimiert, also nix mit totalitär.

Wenn die Bürger das mehrheitlich so beschissen finden würden, dann müssten se bei der nächsten wahl die Partei wählen, die im Wahlkampf die Rückabwicklung des Genderns in den Amtsschreiben verspricht (afd, cdu).

Das ist zu billig, mit dem Argument kann man jeden Unsinn rechtfertigen, der nur niedrigschwellig genug ist, dass er die Wahlentscheidung nicht direkt beeinflusst und so tun als ob gerade diese Maßnahme demokratisch gedeckt wäre. Ist sie ja formal auch, aber das ist etwas anderes als ich meine, s.u.

Bitte wo versteckt sich deiner Meinung nach das antidemokratische?[/quote
s.o. es bleibt dabei, dass eine Minderheitenposition gegenüber einer Mehrheit durchgedrückt wird. Da kannst Du dich noch so sehr auf formaljuristische Legimationsargumente zurückziehen, in der Sache ändert es daran nichts. Oder anders ausgedrückt, jede Entscheidung eines bspw. OB ist rein formell demokratisch legitimiert, solange er nicht gegen Gesetze verstößt. Das bedeutet aber nicht, dass sie auch nur entfernt dem Willen oder Interesse der Mehrheit entspricht. Ich würde daher nach formeller und materieller Legitimation unterscheiden - die formelle Legitimation hat niemand bezweifelt.
 
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zimms

StarCraft 2
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[...]
Wenn die Bürger das mehrheitlich so beschissen finden würden, dann müssten se bei der nächsten wahl die Partei wählen, die im Wahlkampf die Rückabwicklung des Genderns in den Amtsschreiben verspricht (afd, cdu).
[...]
Weil das das wichtigste Thema bei der nächsten Wahl ist? :p
 
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Das antidemokratische versteckt sich darin, dass etwas gegen die Mehrheitsmeinung unternommen wird. Es gibt natürlich wichtigere Themen und wegen sowas fängt man nicht an Parteien zu wählen, die einem ansonsten nicht zusagen. Aber sollte man als gewählter "Anführer", abseits dessen was die Gesetzgebung vielleicht hergeben mag, nicht den Anspruch haben, die Wünsche der Mehrheit umzusetzen? Demokratie wird von den Ansichten und Einstellungen der Menschen getragen, nicht von Regeln und Gesetzen.
 
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also eigentlich geht mir gendern ja wirklich am Arsch vorbei, einfach komplett wayne, fasst mich emotional null an, allenfalls manchmal etwas belustigend.
Aber weil sich in ihren Blasen wieder so viele aufrechte Bürger in der Sprachdiktatur wähnen :rofl:
-> eindeutig pro gendern!
Ich mag es einfach wenn sich Honks und Schneeflöckchen übertrieben empören, und sich gegenseitig an die Gurgel gehen, ich hole das Popcorn. Für mehr gesellschaftliche Spaltung!111!

Dieser Post wurde extra für @SFJunky verfasst. :angel:

 
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