Was ist denn daran paradox, Schranken für das eigene Militär zu errichten? In den USA muss beispielsweise ein Krieg im Kongress erklärt werden. Dies dient der Gewaltenteilung.
Kriegsrecht hat zunächst einmal rein gar nichts mit innerstaatlichen Organen zu tun. Im Gegensatz: Eigentlich sind es Schranken, die sich Staaten für den Krieg setzen, mit der Hoffnung, dass der/die anderen Staaten diese Schranken auch einhalten (z.B Waffensysteme [Streubomben, Chemiewaffen u.ä]).
Das Paradoxon ergibt sich schon, wenn man dan Wort in seine Silben teilt:
Krieg und Recht.
So gut und schön all diese Kriegsrechte sind, so nutzlos sind sie auch. Die lächerlichen Sanktionen, die z.B die UN erlassen kann stehen einfach in keiner Relation mit dem Leid, dass Krieg und die 'unerlaubten' Waffensystem anrichten.
Zumal in Kriegen mit Weltkriegsausmaß diese Kriegsrechte mal wirklich keiner mehr einhält (ob ein Weltkrieg in den nächsten ~50 Jahren realistisch ist, sei dahingestellt).
Und Kriegserklärungen sind ähnlich schwachsinnig. Geht mir nicht in den Kopf rein, wieso man nem Land erst den Krieg eklärt und dann angreift. Der bloße Angriff ist Erklärung genug (ich bezieh mich jetzt v.a auf WW1 und 2).
Lächerlich - wenn man sich im Recht sieht einen Krieg zu verursachen, und sich rechtens fühlt, wenn man sich ans Kriegsrecht hält.
Vielleicht nicht ganz zu verstehen, was ich meine - doch Krieg hat für mich die Bedeutung, dass alles Recht und jede Politik versagt hat...
Die - in meinen Augen zunächst durchaus sinnvolle Aktion, gegen Gaddafi vorzugehen - hat sich (in meinen Augen) mittlerweile zu einer Witzfigur und einem Symptom und Sinnbild für die momentane Weltpolitische Lage entwickelt.
Man sollte doch meinen, dass Länder eigentlich zusammengewachsen sind, und trotzdem: Frankreich und Amerika verhalten sich wie kleine Kinder. Statt gemeinsam unter der Führung der NATO die Operation durchzuführen, will jeder auf sein Hoheitliches Recht der Armee Direktion bestehen und macht seine eigene Sache. Dabei bemerken sie nicht (oder vielleicht machen sie sogar bewusst), wie sie die NATO dadurch entwerten und zersplittern.
Zugleich endet die Operation bisher in massiver Kritik durch die Arabische Liga und zeigt wie gut die Kommunikation und die Zusammenarbeit von West und Ost funktioniert.
Ich frage mich - wenn ich die Nachrichten sehe - ob ich gerade einen Bericht über eine hochernste weltpolitische und gesellschaftliche Situation sehe - oder doch nur einen Bericht über einen Kindergarten.
Letztlich ist die ganze Geschichte von Ursachen über Aulöser bis hin zur Ausführung der Angriffe ein Kodensationspunkt für das Versagen von Innenpoltik und Außenpoltik einzelner Staaten, über Staatenbündnisse und Globalen Staatenbeziehungen. Ein komplettes Versagen auf voller Linie.
Ich bin geläutert - enttäuscht von EU, von UN, von NATO, aber auch von Deutschland und unseren Poltikern.