Gaddafi lässt Demonstranten bombardieren

shaoling

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Man darf eingreifen, aber nicht mit den falschen Gründen. Man sollte sich offen zu den westlichen Werten bekennen und jedes Regime kritisieren.
Auch ich wünsche mir eine konsequente Außenpolitik. Ich wünsche mir, dass wir kein Regime anerkennen, das nicht durch den Willen des Volkes und einen Rechtsstaat legitimiert ist.

Aber da bekommen wir das erste Problem: Legitimierung durch das Volk und Rechtsstaat sind kulturelle Errungenschaften, die nicht überall auf der Welt denselben Stellenwert haben.
Was machen wir mit Regierungen, die mehr oder weniger vom Volk geduldet werden, das nicht viel von Rechtsstaat und Legitimation weiß?

Ich denke, man muss bereit sein, manchmal Kompromisse zu akzeptieren, um der Komplexität der Welt gerecht zu werden.
Dennoch sollte das Bemühen um Konsequenz natürlich an erster Stelle stehen. Daher lehne ich unsere jetzige außenpolitische Agenda ab.

Warum pickt man sich Gaddafi raus und unterstützt andere Regime weiterhin? Punktuell ausgeführte 'Gerechtigkeit' ist keine Gerechtigkeit. Wenn man Verbrecher verfolgt, dann muss man das entweder konsequent oder garnicht machen. Ansonsten ist es reine Politik und hat mit den angegeben humanitären Gründen rein garnichts zu tun.
Das Argument hat einen wahren Kern: Der Leitsatz muss das allgegenwärtige Bemühen um Gerechtigkeit sein.
Um Gerechtigkeit überall durchzusetzen, bräuchte man Ressourcen, über die wir nicht verfügen. Darum kann es angemessen sein, in kleinen Schritten vorzugehen. Ein Anlass ist auch nicht immer verkehrt.
Was gar nicht geht, ist, Diktatoren hier zu kritisieren und da mit ihnen Geschäfte zu betreiben und Nettigkeiten auszutauschen.

Im Übrigen muss ich hier entschiedenst widersprechen. Deine aufgeführten Gründe berechtigen niemanden, einen Diktator zu stürzen. Der einzige Grund, weshalb man einen Diktator stürzen darf, ist, wenn man das bestehende System durch ein freiheitliches ersetzt. Nur weil ein paar Leute in Lybien unzufrieden sind, heißt das noch lange nicht, dass sie einen anderen Diktator einsetzen dürfen, der über den Rest der Leute dort dann nach deren Willen herrscht.
Auch hier hast du grundsätzlich recht, aber ich würde nicht soweit gehen, dass man nur dann eingreifen darf, wenn man danach auch Freiheit und Rechtsstaat garantieren kann. Dieser Anspruch ist zu hoch.
Ich finde es auch legitim, eine Opposition zu unterstützen, wenn sie durch die Mehrheit des Volkes getragen wird und zu erwarten ist, dass sie das Land näher zu einem Rechtsstaat führt als die amtierende Regierung. (Und natürlich sollte man keine Mehrheit unterstützen, die danach eine Minderheit diskriminiert.)
 
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Clawg

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Auch ich wünsche mir eine konsequente Außenpolitik. Ich wünsche mir, dass wir kein Regime anerkennen, das nicht durch den Willen des Volkes und einen Rechtsstaat legitimiert ist.

Aber da bekommen wir das erste Problem: Legitimierung durch das Volk und Rechtsstaat sind kulturelle Errungenschaften, die nicht überall auf der Welt denselben Stellenwert haben.
Was machen wir mit Regierungen, die mehr oder weniger vom Volk geduldet werden, das nicht viel von Rechtsstaat und Legitimation weiß?
Nichts, das ist deren Bier, nicht unseres. Wir sind doch nicht der Spielball irgendwelcher ausländischer Interessen, unsere Regierung hat sich um die Belange der Leute in unserem Land zu kümmern. Es gibt keinerlei Bedrohungssituation für Europa.

Ich denke, man muss bereit sein, manchmal Kompromisse zu akzeptieren, um der Komplexität der Welt gerecht zu werden.
Dann sollte man - im eigenen Interesse - zumindest die Form wahren und zumindest die durch die Verfassungen bereitgestellten Instrumente in gleicher Weise anwenden. Im Falle der USA fehlt hier beispielsweise wieder eine Zustimmung des Kongresses wie auch eine Kriegserklärung. Eine Kriegserklärung ist, innenpolitisch betrachtet, ein wesentliches Schutzinstrument, da es klare Ziele vorgibt und definiert, wann der Krieg zuende ist - also die Macht des Militärs begrenzt. Ein Blick nach Afghanistan oder Irak zeigt, was ohne Kriegserklärung passiert: Kein Ende des Krieges und massive Korruption über/durch Aufbaufirmen.
 

shaoling

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Nichts, das ist deren Bier, nicht unseres. Wir sind doch nicht der Spielball irgendwelcher ausländischer Interessen, unsere Regierung hat sich um die Belange der Leute in unserem Land zu kümmern. Es gibt keinerlei Bedrohungssituation für Europa.
Die Frage ist, ob man zu so einer Regierung diplomatische Beziehungen pflegen sollte und wie diese Beziehungen aussehen sollten.

Dann sollte man - im eigenen Interesse - zumindest die Form wahren und zumindest die durch die Verfassungen bereitgestellten Instrumente in gleicher Weise anwenden. Im Falle der USA fehlt hier beispielsweise wieder eine Zustimmung des Kongresses wie auch eine Kriegserklärung. Eine Kriegserklärung ist, innenpolitisch betrachtet, ein wesentliches Schutzinstrument, da es klare Ziele vorgibt und definiert, wann der Krieg zuende ist - also die Macht des Militärs begrenzt. Ein Blick nach Afghanistan oder Irak zeigt, was ohne Kriegserklärung passiert: Kein Ende des Krieges und massive Korruption über/durch Aufbaufirmen.
Absolut. Es gehört eigentlich in die Verfassung jedes Rechtsstaates eingemeißelt, dass ein Krieg nur per Gesetz durch das Parlament beschlossen werden darf und stets Kriegsgrund, Kriegsziel und eine Auflistung der dafür statthaften Mittel umfassen muss - einschließlich Sanktionen bei Verstoß.

Dass der Kabinettskrieg wieder salonfähig ist, wirft kein gutes Licht auf uns.
 

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Es geht hier nicht um Claw. Bleibt beim Thema oder es kommt nen Schloss vor!
 
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Die Frage ist, ob man zu so einer Regierung diplomatische Beziehungen pflegen sollte und wie diese Beziehungen aussehen sollten.
Ha! DIPLOMATISCHE Beziehungen!

Libysch-britischer Handschlag
Ölgeschäfte, die Freilassung des Lockerbie-Bombers, die wohlwollende Beurteilung einer Doktorarbeit: Wie Großbritannien den Gadhafi-Clan hofiert hat.

Für eine Handvoll Euro
Frankreichs Präsident Sarkozy schreit heute am lautesten gegen Libyens Diktator Gadhafi. Vor vier Jahren war der noch ein "guter Freund". Ein Kommentar

Deutschland verhalf Gadhafi zu Raketen
Libyens Machthaber schlägt die Opposition im Land nieder, auch mit Waffen aus Deutschland. Deutsche Behörden halfen Gadhafi tatkräftig bei der Aufrüstung.

Naja muss los :<
 
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Unsere Regierungen ficken eben nicht nur uns, sondern auch andere Regierungen.
 
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Letztendlich geht es ja um das hier:
Man muss zunächst sehen, dass jede Regierung, die nach außen hin völkerrechtlich legitimiert ist, das grundsätzliche Recht hat, gewaltsame Aufstände niederzuschlagen.

Aber da muss ich ganz klar sagen: Nein!
Nur weil eine Unrechtsregierung von anderen Idioten "anerkannt" wurde heißt das doch nicht, dass sie plötzlich alle innenpolitischen Gegner, die sich gegen den Diktator wehren, ermorden darf.
Mit genau diesem Argument hätte es weder die amerikanische Unabhängigkeit noch die französische Revolution jemals gegeben.
 
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Mal ganz davon abgesehen, dass der gute Mann auch friedliche Aufstände zusammenschießen lässt
 
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Ich verstehe nicht was man sich von den Luftangriffen verspricht. In einer Woche wäre du unten wieder Ruhe gewesen, genau so wie es da die letzten 20 Jahre lief und da hat es uns kein Stück gestört.

Jetzt helfen wir den Rebellen ihre letzten paar Städte zu halten - aber um Ghaddafi zu stürzen sind die viel zu schwach. Als Folge haben wir da wieder eine ewige Baustelle und ein gespaltenes Land. Hurra, ein Bürgerkrieg mehr :8[:
 
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Sehr bescheidene Lösung ein paar Tage das Großgerät der Regierung um Bengasi anzugreifen.

Doch auf der anderen Seite auch nicht so schlecht, die Rebellen verkaufen ihr Öl bestimmt für einen Bruchteil des marktüblichen Preises.
 

Clawg

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@Mackiavelli: Naja, man will ja irgendwie eine Invasion begründen. Wenn man erst einmal mit Fliegern rein ist, wird man eine spätere Invasion leichter umsetzen können. Quasi Krieg in kleinen Schritten, der Widerstand wird dann geringer sein (man will ja den Leuten vor Ort, die wegen der Bombardements und wegen den Rebellen von der Versorgung abgeschnitten wurden, 'humanitäre Hilfe' zukommen lassen).
 
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So eine Patt-Situation ist SUper, denn beide Seiten werden um unsere Gunst buhlen.
 
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und es geht los:


+++ 17:58 Uhr +++

Ein französischer Kampfjet hat auf ein libysches Militärfahrzeug geschossen. Das verlautete aus Kreisen des französischen Verteidigungsministeriums ins Paris.

(Quelle: welt.de)
 
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@ Claw: Das halte ich für recht weit hergeholt. Kein größeres NATO-Mitglied hat im Moment die militärischen Ressourcen, um eine weitere Front zu eröffnen. Vielleicht erhofft man sich ja wirklich, dass die Rebellen mit Luftunterstützung die Oberhand gewinnen.
 
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Wie man sich das so anhört hier ließt wohl der eine oder andere User persönliche Tagebücher von Präsidenten und Natogenerälen.

Wann greifen die Russen uns denn an? Ich möchte dann vorher gerne auswandern? Ungefähres Datum habt ihr doch sicher auch im Masterplan gefunden oder?

Ich finde es gut, dass Gadaffi einhalt geboten wird. Nirgendwo wird hier behauptet die Rebellen wären die Strahlemänner a la Star Wars, aber deswegen gleich diesen Diktator zu verteidigen halte ich dann doch für etwas gewagt. Bodeninvasionene sind überhaupt nicht im Gespräch. Und ich bin zwar kein Militärexperte aber es kommt mir gerade nicht so vor, als würde Amerika so richtig Bock auf noch einen Krieg haben. Sind ja nicht sonstwo gerade beschäftigt.

Das in Japan ist natürlich auch im Plan enthalten, damit die dann Japan erobern können um Bil Gates teuflischen Plan die PS4 zu verhindern erfüllen zu können. Gott sind die pfiffig diese omnipotenten Ammies
 
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Wisst ihr ich bin ja auch gegen Verschwörungstheorien, aber:

Alle die denken, dass das was in den Massenmedien steht (911 war ja ein 100% eindeutiger Terroranschlag und alles was darauf und davor folgte astrein) der macht sich genauso lächerlich wie einer der die absurdestens Theorien als wahr an sieht.


Aber ganz so einfach wie es angeblich immer war ist es einfach nicht..
Also könnt ihr clawg gerne verlachen, aber die jenigen, die denken die Wahrheit ist das was offensichtlich erscheint haben genauso unrecht
 

Clawg

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Wie man sich das so anhört hier ließt wohl der eine oder andere User persönliche Tagebücher von Präsidenten und Natogenerälen.
Zeitung lesen und denken reicht.


@Mackiavelli:
Warum wird die USS Bataan vor Lybien aufgefahren? Das ist kein Flugzeugträger sondern Hubschrauberträger und ausgerüstet mit Landungsbooten und dient auch als Gefängnisschiff. Klar werden die jetzt kein dauerhafte Okkupation durchführen können, aber ne rein-raus Aktion um die Regierungsdokumente vor Ort sicherzustellen werden sie sicher machen.
Theoretisch sind sie ja schon längst in Lybien, die SAS hat schon zumindest eine Gruppe reingeschickt, wer weiß welche Gruppen da noch so aktiv sind.
 
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Zeitung lesen und denken reicht.


@Mackiavelli:
Warum wird die USS Bataan vor Lybien aufgefahren? Das ist kein Flugzeugträger sondern Hubschrauberträger und ausgerüstet mit Landungsbooten und dient auch als Gefängnisschiff. Klar werden die jetzt kein dauerhafte Okkupation durchführen können, aber ne rein-raus Aktion um die Regierungsdokumente vor Ort sicherzustellen werden sie sicher machen.
Theoretisch sind sie ja schon längst in Lybien, die SAS hat schon zumindest eine Gruppe reingeschickt, wer weiß welche Gruppen da noch so aktiv sind.


Vorhin hast du noch von einer Invasion gesprochen, die ja durch die Luftangriffe vereinfacht werden würd? Oder hab ich dasjetzt völlig falsch verstanden?

"@Mackiavelli: Naja, man will ja irgendwie eine Invasion begründen. Wenn man erst einmal mit Fliegern rein ist, wird man eine spätere Invasion leichter umsetzen können. Quasi Krieg in kleinen Schritten, der Widerstand wird dann geringer sein (man will ja den Leuten vor Ort, die wegen der Bombardements und wegen den Rebellen von der Versorgung abgeschnitten wurden, 'humanitäre Hilfe' zukommen lassen). "

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Französiche Jets greifen schon erste Lybische Panzer an.
 
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Mir persöhnlich wäre es egal ob Gaddafi dort an der Macht bleibt oder nicht. So oder so - ohne Emanzipation und Aufklärung bleibt es in solchen Ländern genauso beschissen wie vorher. Ob Diktator A von Diktator B gestürzt wird ist doch sowas von egal.

Sollen die das doch unter sich klären. Hauptsache das Öl fließt, dort sowas wie eine Machtstruktur gibt die großes Chaos verhindert und ihre Leute davon abhält nach Europa abzuhauen.

Das er auf Demonstranten schießt ist natürlich furchtbar. Das ist aber kein Grund jetzt da abzugehen. In anderen Ländern ist das _viel_ schlimmer und die NATO ist das egal und es wird kaum was unternommen.
 

Clawg

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Vorhin hast du noch von einer Invasion gesprochen, die ja durch die Luftangriffe vereinfacht werden würd? Oder hab ich dasjetzt völlig falsch verstanden?

"@Mackiavelli: Naja, man will ja irgendwie eine Invasion begründen. Wenn man erst einmal mit Fliegern rein ist, wird man eine spätere Invasion leichter umsetzen können. Quasi Krieg in kleinen Schritten, der Widerstand wird dann geringer sein (man will ja den Leuten vor Ort, die wegen der Bombardements und wegen den Rebellen von der Versorgung abgeschnitten wurden, 'humanitäre Hilfe' zukommen lassen). "

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Französiche Jets greifen schon erste Lybische Panzer an.

Mit Invasion meinte ich das Einmarschieren von militärischen Bodentruppen jeglicher Art, nicht die Errichtung von McDonalds Buden.
 

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Übrigens war der abgeschossne Kampf Jet das Ergebnis von ungewolltem Friendly Fire.
 

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und die lybanesen müssen sich das nun einfach gefallen lassen, dass denen 4 panzer aus der luft weggebombt wurden? so richtig fair ist das nämlich nicht.
 
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Mit Invasion meinte ich das Einmarschieren von militärischen Bodentruppen jeglicher Art, nicht die Errichtung von McDonalds Buden.

Entweder man geht ganz rein oder garnicht.
Afghanistan sollte doch jedem gezeigt haben was passiert wenn man Dinge halbherzig angeht.
Was sollen diese Luftangriffe jetzt? Rebellen unterstützen? Die werden Gaddafi trotzdem nicht alleine besiegen können. (Siehe unten, müssten wir imho schon massiv eingreifen)
Gaddafi stürzen? Schön und was kommt danach? Wie wollen wir sichergehen dass wir nach Gaddafi eine saubere Regierung nach unseren Vorstellungen bekommen. Wird sicher keinen Stress geben das Machtvakuum zu füllen dass entsteht wenn der Diktator weg ist.

Wo ist der Plan dahinter?
Die Bataan? Toller Plan, reingehen und Dokumente klauen? Ich bin begeistert, nur wer kommt auf sowas. Wo ist der langfristige Plan für Libyen?
Da ein paar Hansel von SAS, SEALs oder sonstwem rumspringen zu lassen der fleissig Ziele markiert ist ja schön und gut nur wie gehts weiter?

In Ruanda und anderswo auf der Welt hats niemanden einen Scheiss gekümmert, in Libyen machen wir den Aufständischen Hoffnung ohne wirklich erkennen zu lassen wo die Reise hingeht. (richtig los gehen wirds eh erst wenn die Charles de Gaule / ihr US Pendant vor Ort ist)

Und zu "eine Invasion begründen".
Aktuell siehts doch so aus, dort mit Bodentruppen zu intervenieren möchte man nicht / ist man nicht in der Lage, wenn man Gaddafis Armee nur klein genug schiesst könnten die Aufständischen das vllt sogar hinbekommen. Was daraus dann entsteht, dass wir, wenn wir Gaddafi weghaben wollen aktiv mitarbeiten müssen, ich hoffe dass daran gedacht wird.

Denn Laissez-faire ist bei sowas ne ganz dumme Idee, denn dann hat man jede Menge bewaffnete Menschen die alle was vom Kuchen wollen und erstmal unter sich ausmachen wer denn jetzt wem welches Öl verkaufen darf.

Wenn die Sache falsch angegangen wird haben wir in Libyen bald keinen Krieg Diktator vs Volk sondern Volk vs Volk. Bleibt abzuwarten was passiert.
Ich halts für fragwürdig dort unten aktiv zu werden und ich finde es vernünftig das DE sich raushält.
 

Clawg

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Entweder man geht ganz rein oder garnicht.
Ja, am Besten garnicht.

Was sollen diese Luftangriffe jetzt? Rebellen unterstützen? Die werden Gaddafi trotzdem nicht alleine besiegen können. (Siehe unten, müssten wir imho schon massiv eingreifen)
Soweit ich das verstanden habe ist das Plan B. Plan A, Sturz über Unterstützung der Rebellen durch Waffen und Leute, hat nicht geklappt.

Gaddafi stürzen? Schön und was kommt danach? Wie wollen wir sichergehen dass wir nach Gaddafi eine saubere Regierung nach unseren Vorstellungen bekommen. Wird sicher keinen Stress geben das Machtvakuum zu füllen dass entsteht wenn der Diktator weg ist.
Durch einen anderen Diktator, der etwas berechenbar ist und keine eigenen Machtstrukturen im Land hat, welche den ausländischen Geheimdiensten paroli bieten könnten.

Wo ist der Plan dahinter?
Die Bataan? Toller Plan, reingehen und Dokumente klauen? Ich bin begeistert, nur wer kommt auf sowas. Wo ist der langfristige Plan für Libyen?
Da ein paar Hansel von SAS, SEALs oder sonstwem rumspringen zu lassen der fleissig Ziele markiert ist ja schön und gut nur wie gehts weiter?
Ölquellen sichern. Die Gaddafi-getreuen werden nicht so schnell Ruhe geben, also baut man eben einen Brückenkopf. Und die Entsendung weiterer Truppen kann man damit begründen, als dass die Lage sonst eskaliert.

Und das ist der wesentliche Punkt den ich machen wollte. Wenn man mal mit Luftangriffen angefangen hat, sind weitere militärische Schritte dahingehend leicht durchzuführen sind, als dass man den Widerstand in den eigenen Reihen gebrochen hat. Die Lage kann man leicht eskalieren lassen und - ob nun genügend Truppen verfügbar sind oder nicht - früher oder später eine Invasion einsetzen. Politik der vollendeten Tatsachen. Sieht man auch toll an der Flugverbotszone, die einfach mal in eine Bombadierung ausgeweitet wurde.

Momentan sind die Verbände dazu noch nicht ausgerüstet, die Aussendung von Bodentruppen hätte man bisher auch noch nicht begründen können. Die Bataan kommt ja auch erst kommende Woche vor Ort an.
 

Jesus0815

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Nur kurz: die arabische Liga reicht bei der UN eine Resolution ein, diese wird verabschiedet. Die NATO ist dabei ausdrücklich zurückhaltend! Nicht sie setzt die Einhaltung dieses Mandats durch, sondern souveräne Staaten . Indess lautet das Mandat, eine Waffenruhe "mit allen notwendigen Maßnahmen" durchzusetzen. Die Vergleiche Afghanistan und Irak sind insofern der falsche Ansatz. Die Ereignisse in Nordafrika haben einen völlig anderen Charakter.
 

Clawg

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Nur kurz: die arabische Liga reicht bei der UN eine Resolution ein, diese wird verabschiedet. Die NATO ist ausdrücklich zurückhaltend! Nicht die NATO fordert die Einhaltung dieses Mandats, sondern souveräne Staaten . Indess lautet das Mandat, eine Waffenruhe "mit allen notwendigen Maßnahmen" durchzusetzen. Die Vergleiche Afghanistan und Irak sind insofern der falsche Ansatz. Die Ereignisse in Nordafrika haben einen völlig anderen Charakter.

Werden denn auch Stellungen der Rebellen angegriffen? Zu einer Waffenruhe gehören immer zwei.
 
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Ich finde es krass wie fix das ging.
Schade das wir uns das nur bei solchen Looser-Ländern erlauben und nicht mit dem Iran. Das wäre mal eine Baustelle, wo man wirklich was tun müsste.
 

Jesus0815

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Werden denn auch Stellungen der Rebellen angegriffen? Zu einer Waffenruhe gehören immer zwei.

Ein pikantes Detail? Vielleicht. Das Gaddafi-Anhänger Opfer von Übergriffen werden ist wahrscheinlich. Jedoch die Rebellen, die Schutzbefohlenen also, zu bombardieren würde die Resolution ad absurdum führen. Und Bodentruppen sind im Mandat nicht vorgesehen. Nach der Sperrung des Luftraums, und der damit einhergehenden Handlungsunfähigkeit des Militärs ist Lybien wieder sich selbst überlassen.

(...) wir (...) und Iran.

Deutschland ist nicht beteiligt. Und ja, der Iran wird genau beobachten was in Nordafrika vor sich geht.
 
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Der Iran kriegt Cyber-Würmer und verseuchte Medikamente. Aber es stimmt natürlich, dass der Iran zu vielem durchkommt.
Dieselben Kackfressen, die jetzt nach der Tragödie in Japan Menschenketten gegen deutsche Atomkraftwerke bilden, demonstrieren am nächsten Tag für Irans legitimes Recht, Atomwaffen zu besitzen.
 

Clawg

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Ein pikantes Detail? Vielleicht. Das Gaddafi-Anhänger Opfer von Übergriffen werden ist wahrscheinlich.
Nicht nur die Gaddafi-Anhänger. Lybien erlebt seit einigen Jahren Spannungen mit schwarzafrikanischen Immigranten/Gastarbeitern bzw. schwarzen Lybiern.


"ADDIS ABABA — While much of the world’s attention is focusing on crude oil prices and the Libyan pipelines in the east of the country– human right groups say rebels are committing crimes against humanity.
In east Libya, African hunt began as towns and cities began fall under the control of Libyan rebels, mobs and gangs. They started to detain, insult, rape and even executing black immigrants, students and refugees."
http://somalilandpress.com/libya-rebels-execute-black-immigrants-while-forces-kidnap-others-20586

Die Quellen dürfen in Zweifel gezogen werden (wobei das ja gerade der Punkt ist, man sollte sich erst einmal Klarheit über die Situation schaffen bevor man irgendeine Partei unterstützt).

Zumindest für die Schwarzafrikaner scheint die Lage unter Gaddafi besser zu sein, als dass, was ihnen unter der Rebellenregierung erwartet.

Jedoch die Rebellen, die Schutzbefohlenen also, zu bombardieren würde die Resolution ad absurdum führen.
Tja, schon doofe Situation, ne?
 

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Was nein! Das war Kommunikationsfail der zu Friendly Fire geführt hat (haben die Rebellen ja derweil selbst bestäigt).
 
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Hier mal ein kleiner historischer Hintergrund zu Libyen.
http://www.globalsecurity.org/military/world/libya/geography-1.htm

Da uns das Land bisher wenig interessiert hat, wissen wir auch sehr wenig über die Hintergründe dieses Konflikts. Und ja, ich würde aufgrund der Informationen, die ich bisher so gefunden habe, auch eher sagen, dass es sich dabei um einen Bürgerkrieg handelt, nicht um eine Revolution des Volkes gegen den bösen Diktator, wie das in den Medien jetzt so dargestellt wird.Ich halte diese einseitige Intervention - zumal diese halbherzige - auch für einen schweren Fehler. Aber schauen wir mal, wie sich das ganze weiter entwickelt.

Zumindest ist der Einsatz dieses Mal nicht völkerrechtswidrig und die Arabische Liga partizipiert. Das heisst aber nicht, dass uns die Wut der Arabischen Straße nicht später doch in den Hintern beisst :D.
 

Clawg

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Was nein! Das war Kommunikationsfail der zu Friendly Fire geführt hat (haben die Rebellen ja derweil selbst bestäigt).

Ein Glück, dass wir die Rebellen haben, ohne denen wäre eine unabhängige Berichterstattung aus Libyen nicht möglich
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...Und warum sollten sie einen eigenen Flieger abschießen um zu täsuchen, dann aber selbst sagen, dass es Friendly Fire war?
 
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Weil man das so in Absurdistan beschlossen hat, kannst du das Gegenteil beweisen? wie nein? echt nicht? na man sollte schließlich nicht alles glauben was einem so erzählt wird.
 
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Clawg

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...Und warum sollten sie einen eigenen Flieger abschießen um zu täsuchen, dann aber selbst sagen, dass es Friendly Fire war?

Um der Welt vorzugaukeln, dass Gaddafi den Luftraum verletzt. Wenn ich mich recht erinnere stand es heute morgen so ähnlich in den Medien.
Natürlich kann es auch gut sein, dass es nur ein 'glücklicher' Unfall war.
 
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