Wo ist die Entwicklung problematisch und blutig? Der problematische Teil ist der, wo man die bisherigen Unterdrücker abwerfen muss, was gerade in Libyen geschieht. Dabei kann man gerne helfen, was ja auch getan wird. Ab dann ist der Aufbau einer Demokratie kein Problem, sofern das Volk bereit ist.
Werf einen Blick in die Geschichtsbücher um dir diese Frage zu beantworten.
Die Demokratie hat einen sehr blutigen Weg hinter sich gebracht (nicht das ich das kritisiere, aber man sollte wissen, dass solche Veränderungen nicht unproblematisch verloren).
Egal wie krass eine Unterdrückung ist und egal wie skrupellos und scheinbar übermächtig die Unterdrücker sind, falls es den Unterdrückten wirklich schlecht geht, kommt irgendwann die Zeit, da sie sich formieren und gegen ihre Unterdrücker aufstehen. Das war IMMER so in der Geschichte der Menschheit.
"Schlecht gehen" ist eine sehr relative Definition, denn den Menschen ging es in der Menschheitsgeschichte selten wirklich gut und haben sich der Unterdrückung öfter hingegeben als gegen diese aufbegehrt.
Es hat schon seinen Grund wieso die Demokratie und insbesondere die Menschenrechte eine neuere Angelegenheit in der menschlichen Geschichte sind und eher die Ausnahme als die Regel darstellt.
Damit die Demokratie sich überhaupt etablieren konnte musste schon eine große kulturelle Revolution her und die kam nicht von den Menschen, die du als "Unterdrückte" bezeichnen würdest.
Überhaupt zeigt die Geschichte eher, dass die Unterdrücker lediglich von anderen Unterdrückern abgelöst wurden und genau dieses Spiel findet ja auch in vielen afrikanischen Ländern statt.
Warte bis das passiert, wenn dann die Gewalt aus dem Ruder läuft, kannst du immer noch eingreifen.
Was ist die Alternative? Wir bringen einem Land den Krieg, nur weil die Männer ihre Frauen Burkas tragen lassen?
Ich halte nichts davon da solche allgemeinen Aussagen zu machen. Natürlich müssen radikale Maßnahmen auch entsprechende Gründe haben und nein da reicht es nicht, wenn Frauen gezwungen werden Burkas zu tragen, aber wenn du schon darauf anspielst, dann ist es ja nicht so, dass dies die einzigen Probleme wären.
Du bist es, der es sich zu leicht macht. Deine Argumentation gibt skrupellosen Staaten einen Vorwand, zu invadieren wo es ihnen passt. Die zweite Hälfte des 20ten Jahrhunderts ist voll von diesen Vorwänden, erst war es der böse Kommunismus, nun sind es die Burkas, das Resultat ist immer das gleiche: Krieg und Leid für die Zivilisten.
Ich mache es mir nicht leicht, sondern sage man soll sich nicht vor der Verantwortung gegenüber der gesamten Menschheit drücken und ich sehe den "reichen" Westen da durchaus in der Verantwortung.
Genauso stelle ich keinem Staat einen Freibrief aus beliebig Gewalt auszuüben, sondern sage lediglich, dass man eingreifen muss, wenn man moralisch davon überzeugt ist das es das Richtige ist, während sich viele Staaten in der Realität doch eher pragmatisch verhalten und vor allem wirtschaftliche Interessen vertreten.
Natürlich kann man sowas auch als Vorwand benutzt, aber das ist doch kein Argument dagegen sich selber "richtig" zu verhalten. Wenn jemand das als Vorwand nimmt muss es angeprangert bzw. geächtet werden.
Übrigens wäre ich vorsichtig damit den Kommunismus zu schützen und damit meine ich nicht das theoretische Konzept, sondern das was in den UDSSR und China praktiziert wurde. Das ist ungefähr so als würde man im Nachhinein sagen es wäre besser gewesen, wenn man Nazi-Deutschland in Frieden gelassen hätte.
Den Menschen in Rußland würde es heute sicherlich nicht schlechter gehen, wenn sie das gleiche Schicksal wie Deutschland nach dem 2. WK "erleidet" hätten.
Was wären das denn für grundsätzliche Rechte, wenn ich fragen darf? Vielleicht haben wir ja unterschiedliche Vorstellungen von Menschenrechten, aber ich für meinen Teil denke, dass der internationale Konsens hierbei die UN-Charta bzw die Genfer Konvention(en) sein dürften. Wo steht da was von "Alle Menschen dürfen in die Schule gehen und wählen"?
Solange sich die westlichen Staaten nicht einmal um die Einhaltung der anderen, wesentlich sinnvolleren Aspekte der internationalen Menschenrechte kümmer, finde ich, dass man nicht noch welche dazudichten sollte wies einem grad in den Kram passt.
Benutze mal etwas gesunden Menschenverstand und dann wüsstest du über welche Rechte und Prinzipien ich rede.
Desweiteren: falls massiv Menschenrechte verletzt würden gibt es dafür den UN-Menschenrechtsrat, der ist dafür zuständig und nicht die Selbsternannten Gendarmen dieser Welt.
Zuständig ist letztlich wer sich zuständig fühlt und auch die Macht hat etwas zu verändern und das beschränkt sich sicherlich nicht auf den UN-Menschenrechtsrat.
Wie gesagt fordere ich schlicht, dass man ein stärkeres globales Verantwortungsgefühl entwickelt, denn diese Staatsauseinandersetzungen und Aufspaltung der Menschheit halte ich nicht für zukunftstauglich und das zeig sich auch bei immer mehr Themen (Umweltschutz, Finanzen/Wirtschaft, Kultur, Moral etc.).