Gaddafi lässt Demonstranten bombardieren

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Ich hab das ja nicht so sehr verfolgt, aber gibt es in Syrien denn überhaupt Widerstand aus der Bevölkerung? Ich hab nur immer was von getöteten Demonstranten bei Grossanlässen, und nicht von irgendwelchen bewaffneten Konflikten gehört.
 

Teegetraenk

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Es gibt nichts, das du mit Lybien vergleichen könntest. Aber Syrien ist ja auch deutlich kleiner, das Regime von Beginn an viel repressiver - man hat quasi direkt mit der Armee reagiert. Sie walzen ganze Städte mit Panzern platt.. Jetzt hat sogar die Türkei Syrien mit Gewalt gedroht, sollte es weiter so massiv gegen seine Bevölkerung vorgehen. Wenn du jetzt berücksichtigst, dass Syrien von Iran unterstützt wird, ist das eine ganz andere Melange als in Lybien.
 
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Bei so Sachen wunder ich mich immer wieder: Wer walzt denn wirklich mit dem Panzer ganze Städte platt? Wie schafft man es, eine Armee zu so etwas zu bringen? Wieso gibt es da keine massenhafte Befehlsverweigerung bzw. wieso drehen die Panzerfahrer nicht einfach um und fahren mit dem Panzer über die Grenze, "verschenken" ihn an das Nachbarland und beantragen Asyl oder sowas?
Ich bin immer wieder überrascht, dass solche gewaltsamen Aktionen gegen Zivilisten anscheinend regelmäßig genügend Rückhalt im Militär finden, um überhaupt stattfinden zu können. In diesen Städten wohnen doch auch die Familien und Freunde der Panzerfahrer, oder? Soldaten sind wohl wirklich einfach nur Mörder ...
 
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Angst vor Bestrafung.
Wenn dir die Wahl gestellt wird einen anderen Menschen zu töten oder selber getötet z uwerden, werden wohl die meisten eher das Leben des anderen nehmen als das eigene zu riskieren.

Leider ist es trotzdem sehr schade, da muss ich dir zustimmen :(
 
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Oder es liegt daran das in der Armee überwiegend Assads Günstlinge aus den entsprechenden Minderheiten sitzen die auf keinen Fall unter sunnitische Herrschaft fallen wollen.
Dazu kommen wohl noch iranische Truppen in syrieschen Uniformen wenn man den jeweiligen Augenzeugenberichten glauben kann.
 
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In diesen Städten wohnen doch auch die Familien und Freunde der Panzerfahrer, oder? Soldaten sind wohl wirklich einfach nur Mörder ...

So dumm wie deine Schlussfolgerung ist, so minimal sind deine Informationen.
Natürlich läuft das nicht so. In solchen Ländern gehen Aufstände in der Regel von Stämmen oder ethnischen/religiösen Gruppierungen aus, die nicht an der Regierung beteilgt sind. Diese sind dann entsprechend auch nicht in den Einheiten vertreten, die zur Aufstandsniederschlagung eingesetzt werden.
Es wundert mich, dass dir derartig einfache Zusammenhänge nicht geläufig sind, wo du uns doch sonst immer die ganze Welt erklären kannst und du es dabei noch schaffst sie auf solche Weißheiten wie "Soldaten sind Mörder" zu reduzieren.
 
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Der Angriff auf Syrien ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Da die Türkei es wohl kaum alleine packt, die Amis, Franzosen, Briten, etc. mit Lybien alle Hände voll zu tun haben, muss Deutschland ran. Viel Spaß, Macka ;)
 
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wo du uns doch sonst immer die ganze Welt erklären kannst und du es dabei noch schaffst sie auf solche Weißheiten wie "Soldaten sind Mörder" zu reduzieren.

Ganz unabhängig von dem ganzen drumherum (ja ich weiß wirklich nicht wie die Militärstruktur am Arsch der Welt aussieht):
Soldaten werden dafür bezahlt, andere Menschen zu töten. Prinzipiell sind sie also nichts anderes als Auftragskiller, diese wiederum sind selbstverständlich Mörder.
Nur weil der Auftraggeber nun auf einmal ein Staat ist und diese Sache im großen Stil betreibt sehe ich keinen fundamentalen Unterschied in der Handlung. Deshalb sind Soldaten Mörder.
(Die Argumentation funktioniert natürlich nicht für eine reine Verteidigungsarmee. Leider haben wir so etwas nicht.)
 

Moranthir

GröBaZ
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So dumm wie deine Schlussfolgerung ist, so minimal sind deine Informationen.
Natürlich läuft das nicht so. In solchen Ländern gehen Aufstände in der Regel von Stämmen oder ethnischen/religiösen Gruppierungen aus, die nicht an der Regierung beteilgt sind. Diese sind dann entsprechend auch nicht in den Einheiten vertreten, die zur Aufstandsniederschlagung eingesetzt werden.
Es wundert mich, dass dir derartig einfache Zusammenhänge nicht geläufig sind, wo du uns doch sonst immer die ganze Welt erklären kannst und du es dabei noch schaffst sie auf solche Weißheiten wie "Soldaten sind Mörder" zu reduzieren.

weißt du konkret, welche gruppen daran beteiligt sind? kann es mir kaum vorstellen, dass man mit den 6% aleviten alleine einen krieg gewinnen kann. was machen denn die christen, nizaris und drusen?
 
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Nach dem lategame gehts wohl nun zum ende hin?

Hat Gadaffi noch etwas in der Hinterhand? O_x

Zündet er noch paar ölfelder oder womöglich sich selbst an?
 

Teegetraenk

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So dumm wie deine Schlussfolgerung ist, so minimal sind deine Informationen.
Natürlich läuft das nicht so. In solchen Ländern gehen Aufstände in der Regel von Stämmen oder ethnischen/religiösen Gruppierungen aus, die nicht an der Regierung beteilgt sind. Diese sind dann entsprechend auch nicht in den Einheiten vertreten, die zur Aufstandsniederschlagung eingesetzt werden.
Es wundert mich, dass dir derartig einfache Zusammenhänge nicht geläufig sind, wo du uns doch sonst immer die ganze Welt erklären kannst und du es dabei noch schaffst sie auf solche Weißheiten wie "Soldaten sind Mörder" zu reduzieren.

Letztens erst eine Doku gesehen, die gezeigt hat, dass dieses ganze Stämmezeugs massiv überbewertet wird. Dass sind immer Dinge, die Ghadaffi selbst propagierte um die Einheit Lybiens mit ihm als zentrale Machtgestalt zu propagieren - ala wenns mich nicht gäbe, würde Lybien im Bürgerkrieg versinken. Klar wird die Zeit "danach" nicht leicht, klar wird es Verteilungs"kämpfe" geben aber das ist überall so.
 

deleted_24196

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Aufstand in Libyen: Rebellen erreichen das Zentrum von Tripolis
In nur zwei Tagen haben die aufständischen Truppen in Libyen weite Teile der Hauptstadt Tripolis eingenommen. Sie rückten bis zum zentralen Grünen Platz in der Innenstadt vor. Auf dem Grünen Platz fanden seit Beginn des Aufstands im Februar Kundgebungen von Gaddafis Anhängern statt. In den Straßen feiern die Menschen die Ankunft der Rebellen. Auch die Leibgarde Gaddafis legte ihre Waffen nieder und schloss sich den Aufständischen an. weiterlesen...
Rebellen erreichen die Hauptstadt, Gaddafis Söhne festgenommen, es geht voran.
 

Teegetraenk

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"Islamistisch geprägte Rebellen" ?! Komm mal klar, von was redest du eigentlich? Ich seh da niemanden in Videos schwarz eingepackt mit irgendwelchen islamistischen Stirnbändern rumrennen oder generell irgendwelche islamistischen Aufrufe. Es gibt ja nichtmal nennenswerte Stammeskonflikte zwischen den Rebellen.
 
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jo ich würd auch sagen, dass ich da nichts unglaublich tolles erwarte, aber die Latte liegt verdammt tief, ergo ist die Chance auch gut, dass zumindest was besseres als unter Gaddafi rauskommt ;)
 
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jo, lasst mal in deutschland auch einfach alles jeden machen. mal sehen was sich daraus für ein regime entwickelt...
jetzt gibts erstmal fetten verteilungskrieg wo jeder noch ganz happy ist und dann nach ein paar jahren merken die ersten dass es eher schlimmer als besser geworden ist und sie nix vom kuchen haben, dann wird gegen das nächste regime unhappiness geschoben.
wenn da der westen nich massiv in weiterentwicklung setzt wirds schwierig.
 

Clawg

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"Islamistisch geprägte Rebellen" ?! Komm mal klar, von was redest du eigentlich? Ich seh da niemanden in Videos schwarz eingepackt mit irgendwelchen islamistischen Stirnbändern rumrennen oder generell irgendwelche islamistischen Aufrufe. Es gibt ja nichtmal nennenswerte Stammeskonflikte zwischen den Rebellen.

Du meinst also, dass der Anführer der Rebellen, Abdel-Hakim al-Hasidi, diesbezüglich ein weißes Blatt sei? Abdel-Hakim al-Hasidi pflegt enge Kontakte mit Al Qaeda, einer CIA Front, die irgendwelche Idioten mittels Islamismus anheuern und ihnen entsprechende Propaganda einflößen um sich dann als Selbstmordattentäter oder Kämpfer für irgendein geostrategisches Ziel zu opfern.
 
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Und du meinst, dass "der Anführer" für die breite Masse der Bevölkerung steht?
 
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jo, lasst mal in deutschland auch einfach alles jeden machen. mal sehen was sich daraus für ein regime entwickelt...
jetzt gibts erstmal fetten verteilungskrieg wo jeder noch ganz happy ist und dann nach ein paar jahren merken die ersten dass es eher schlimmer als besser geworden ist und sie nix vom kuchen haben, dann wird gegen das nächste regime unhappiness geschoben.
wenn da der westen nich massiv in weiterentwicklung setzt wirds schwierig.

Ach ne ist klar.

"Der West muss die armen Libier vor sich selbst retten"


Troll dich.
 
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Na derjenige der das jetzige Haupaugenmerk seiner Argumentation auf
wenn da der westen nich massiv in weiterentwicklung setzt wirds schwierig.
den Westen lenkt, wenn es darum geht ob die Libier etwas vernünftiges aus der jetzigen Situation machen können.
 
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Na derjenige der das jetzige Haupaugenmerk seiner Argumentation auf

den Westen lenkt, wenn es darum geht ob die Libier etwas vernünftiges aus der jetzigen Situation machen können.

erstmal heißt es libyer und super das nun auch libyen wohlstand gegen meinungsfreiheit eintauscht.
dann dürfen so ähnliche insekten auch ihren geistigen dünnschiss überall verteilen.

der westen lenkt und hilft schon massivst aus in solchen ländern wo die situation ähnlich ist.
wenn man sich die überbleibsel yugoslawiens anschaut, speziell bosnien:
das ganze land hängt am tropf. da bauen internationale organisationen alles wieder auf. ohne würde sich gar nichts bewegen.

und frag mal die breite masse und nicht die freiheitsliebenden intellektuellen, die evt. 0,4% der bevölkerung ausmachen, ob sie lieber die "westliche freiheit" wollen, oder wie im vorherigen sozialistischen staat was zu essen, bildung und nen job.
 
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Wenn die breite Masse mit essen, bildung und nen job zufrieden gewesen wären sowie es diese Sachen in Libyen gegeben hätte, warum dann überhaupt Gaddafi stürzen? Ach ja, es gibt dann schon noch ein paar unterschiede zwischen Bosnien und Libyen. Zum Beispiel der Tourismus oder Bodenschätze. Auch dürfte der Handel mit Libyen nach einem Machtwechsel erheblich einfacher werden als es jetzt der Fall ist/war.
 
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Finde es geil, wenn alle immer schreien sie wollen Demokratie in die Länder bringen, dann aber intervenieren, wenn durch Demokratie jemand an die Macht kommt, der ihnen nicht passt.

Fazit: Demokratie ist gut, aber nur wenn uns die Ergebnisse gefallen lolwut?
 
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worauf genau beziehst du dich denn? wer ist denn bisher durch (echte) demokratie an die macht gelangt und wurde von westlichen ländern "abgesetzt"?
 
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Guatemala z.B

Jacobo Arbenz von 1950-1954 Präsident. 54 dann von den USA "abgesetzt" und durch eine US-Marionette ersetzt worden.
 
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Es geht halt vor allem jetzt darum, dass alle rumweinen, dass eine demokratisch gewählte Regierung in Libyen voll asi Islambruderschaft sein könnte wtf
 
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falls es denn tatsächlich demokratisch wäre (frei, geheim, auch frauenwahlrecht), gäbe es ja kein problem. das hauptsächliche probem das "wir" mit dem fundamentalistischen islam haben ist ja die frauenfeindlichkeit, die sich durch eine tatsächliche demokratie erübrigen würde.
ich habe allerdings meine zweifel daran, dass der arabische frühling echte demokratien hervorbringen wird ..


Guatemala z.B

Jacobo Arbenz von 1950-1954 Präsident. 54 dann von den USA "abgesetzt" und durch eine US-Marionette ersetzt worden.
amis und ihre phobie gegen den kommunismus .. aber das ist ein anderes thema.
 

Clawg

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Bevor es da zu Wahlen kommt, gibt es jetzt erstmal 5 Jahre noch Bürgerkrieg im kleineren Umfang. NATO/USA/UN wird einmarschieren (bzw. ist ja schon) und da bischen 'helfen'.
 
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Hab gerade nen Artikel gelesen von so nem russischen Nahost Experten.

Der ansonsten ziemlich Russland kritische Typ hat gesagt das es in Lyben nur um Macht und Geldumverteilung geht. Die Oststämme sind sehr konservativ d.h Frauenvollverschleierung, keine Frauenrechte, keine Schulbildung, kein Alkohol und all die netten Dinge die gegen eine Demokratie sprechen. Das dort keine Demokratie entstehen wird ist klar (bzw sehr unrealistisch). Aber eigentlich sollte sich doch zumindest die Situation der Bürger verbessern. Ob es das wird wird sich zeigen.

Russland und China waren ja gegen einen NATO Einsatz. Vielleicht war es ihnen scheiß egal oder vielleicht sind sie ja wirklich so vernünftig und sehen ein das es nichts bringt eine Diktatur durch die nächste zu ersetzen durch den Einsatz mehrere hundert Millionen Dollar.

Dann spekuliert er rum ob es jetzt zu vielen kleinen Bürgerkriegsähnlichen Szenarien kommt oder ob sich das alles später in einen anderen Bürgerkrieg entlädt. Geht ja um viel Geld und die Stämme sind nicht homogen sondern jeder will was anderes.

Im Endeffekt ist es für den Westen sehr wahrscheinlich eine "Niederlage". Gadaffi war rel handzahm d.h. man konnte gut mit ihm umgehen. Nur die Zukunft wird zeigen ob die neue Regierung auch so "kooperiert", aber sehr wahrscheinlich nicht. Von den hundert Millionen an Kriegskosten und den Wiederaufbau ganz zu schweigen.

Vernünftiger Mann. Allerdings reduziert er zuviel aufs Geld^^

PS: Lybien zeigt eigentlich wie verlogen der Westen ist. Nicht das ich das kritisiere jeder schaut wo er bleibt. Zuerst wird er unterstützt aber kaum rebeliert das Volk kommt die Doppelmoral daher und verlangt den bösen Diktator zu stürzen.

Manchmal frage ich mich ob es nicht am sinvollsten wäre wenn diese Länder ihre Sachen selber lösen. Jetzt kann man sagen "der mordet seine eigene Bevölkerung usw" aber das ist in einigen Gebieten dieser Welt sehr viel schlimmer und da passiert gar nichts.
 

YesNoCancel

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PS: Lybien zeigt eigentlich wie verlogen der Westen ist. Nicht das ich das kritisiere jeder schaut wo er bleibt. Zuerst wird er unterstützt aber kaum rebeliert das Volk kommt die Doppelmoral daher und verlangt den bösen Diktator zu stürzen.

Afghanistan / Irak / Lybien - hätte man sich überall raushalten sollen. Die Merkel hat aber wieder den geheimen Masterplan ausgeplappert, als sie meinte, man solle schleunigst die Gelder Gaddafis freigeben, damit europäische (deutsche) Unternehmen zügig am Wiederaufbau Lybiens partizipieren .. eh, unterstützend zur Tat schreiten können. Denkt den niemand an die armen, freiheitsliebenden Libyer? Naja, die dicke Freundschaft wird eh nur so lange halten, bis alles monetisiert ist und die Libyer an einem Gottesstaat rumbauen, dann wird man sie wieder wie ne heisse Kartoffel fallen lassen und es geht wieder das fufufufufu los.
 
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Hab gerade nen Artikel gelesen von so nem russischen Nahost Experten.

Der ansonsten ziemlich Russland kritische Typ hat gesagt das es in Lyben nur um Macht und Geldumverteilung geht. Die Oststämme sind sehr konservativ d.h Frauenvollverschleierung, keine Frauenrechte, keine Schulbildung, kein Alkohol und all die netten Dinge die gegen eine Demokratie sprechen. Das dort keine Demokratie entstehen wird ist klar (bzw sehr unrealistisch). Aber eigentlich sollte sich doch zumindest die Situation der Bürger verbessern. Ob es das wird wird sich zeigen.

Russland und China waren ja gegen einen NATO Einsatz. Vielleicht war es ihnen scheiß egal oder vielleicht sind sie ja wirklich so vernünftig und sehen ein das es nichts bringt eine Diktatur durch die nächste zu ersetzen durch den Einsatz mehrere hundert Millionen Dollar.

Dann spekuliert er rum ob es jetzt zu vielen kleinen Bürgerkriegsähnlichen Szenarien kommt oder ob sich das alles später in einen anderen Bürgerkrieg entlädt. Geht ja um viel Geld und die Stämme sind nicht homogen sondern jeder will was anderes.

Im Endeffekt ist es für den Westen sehr wahrscheinlich eine "Niederlage". Gadaffi war rel handzahm d.h. man konnte gut mit ihm umgehen. Nur die Zukunft wird zeigen ob die neue Regierung auch so "kooperiert", aber sehr wahrscheinlich nicht. Von den hundert Millionen an Kriegskosten und den Wiederaufbau ganz zu schweigen.

Vernünftiger Mann. Allerdings reduziert er zuviel aufs Geld^^

PS: Lybien zeigt eigentlich wie verlogen der Westen ist. Nicht das ich das kritisiere jeder schaut wo er bleibt. Zuerst wird er unterstützt aber kaum rebeliert das Volk kommt die Doppelmoral daher und verlangt den bösen Diktator zu stürzen.

Manchmal frage ich mich ob es nicht am sinvollsten wäre wenn diese Länder ihre Sachen selber lösen. Jetzt kann man sagen "der mordet seine eigene Bevölkerung usw" aber das ist in einigen Gebieten dieser Welt sehr viel schlimmer und da passiert gar nichts.

Dann verrate mir doch mal, wieso in einem Staat mit ein paar radikal-religiösen Bürgern keine Demokratie entstehen können sollte. Wüsste nicht, was das eine mit dem anderen zu tun haben sollte.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man Afghanistan, Irak und Libyen so einfach in einen Topf werfen kann. Scheinbar tun sich die Leute so schwer bei der ach-so-schweren Frage, wann ein Krieg gerechtfertigt ist und wann nicht.
Nun, dafür gibt es seit über einem halben Jahrhundert eine Institution, die die Macht hat, entsprechende Entscheidungen zu treffen, nämlichen den UN-Sicherheitsrat. Es ist keineswegs so, dass der alle Nase lang Resolutionen schafft, die Mitgliedsstaaten bzw NATO zum Krieg ermächtigen, das ist in der Geschichte genau 2mal passiert. Dabei folgen zumindest die nicht-permanenten Mitglieder den Richtlinien der UN-Charta, die wohl eine allgemein akzeptable Basis für internationales Recht darstellt.

Das heißt: Wenn die UN den Militäreinsatz autorisiert - und nur dann! - dann handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Krieg, der moralisch völlig vertretbar ist. Eine Enthaltung im Sicherheitsrat ist dabei völlig okay - das ist schließlich bis zu einem gewissen Grad Demokratie - aber der Entschluss sollte dann bindend sein. Aber okay, Deutschland hat ja nun auch die GSG9 hingeschickt.

Ich weiß wirklich nicht, warum es so eine Seitenlange Diskussion um die Vertrebarkeit eines Krieges gibt, wenn wir extra eine globale Instanz geschaffen haben, die das klären soll. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Grenzen des Militäreinsatzes allen Beteiligten völlig klar sind und sie sich zurückziehen, wenn das Regime gestürzt ist. Denn das - und nur das! - war der Auftrag der Intervention. Die Organisation freier Wahlen ist Aufgabe des Volkes (logischerweise).
 
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