Ist doch ganz einfach:
Er weiß dass es falsch ist und behauptet trotzdem -> Er ist ein dreister Lügner
Er weiß trotz dauernder Hinweise drauf dass es falsch ist nicht dass es falsch ist was er sagt -> Wahrheit ist ihm egal -> pathologischer Lügner
Er versteht nicht dass das was er sagt nicht stimmt -> Er ist dum
Such dir eins aus
Endlich mal eine gute Zusammenfassung. Und allgemein ein guter Ansatzpunkt, Aussagen zu bewerten, wenn das Gegenüber mit "ihr versteht einfach nicht, was ich meine" kommt: wenn sämtliche Interpretationen, wie etwas gemeint sein könnte, negativ sind, dann kann man auch die Grundaussage guten Gewissens verteufeln.
Und Türs 3 Optionen scheinen mir sinnvoll. Wobei für mich die 1. noch am unwahrscheinlichsten klingt und genau das ist der Strohhalm, an den sich MV gerade nicht vollkommen zu Unrecht klammert: eine Lüge erfordert per Definition, dass der sie tätigende weiß oder vermutet, dass es sich um die Unwahrheit handelt. Insofern gebe ich ihm Recht, ich habe auch nicht das Gefühl, dass Trump weiß, dass er meistens die Unwahrheit sagt. Er benimmt sich und ich vermute auch er denkt wie ein Kind, das nie erwachsen geworden ist, weil er es nie musste. Wer sein ganzes Leben lang nichts Sinnvolles zustandebringt, nur Scheiße labert und damit durchkommt, hat verständlicherweise gerade in seinem Alter keine Motivation mehr, daran etwas zu ändern. Dass er strenggenommen nicht lügt, mag ihn für dich sympathisch machen, aber ein Präsident der USA sollte sich zum Wohle aller auch mit der Realität beschäftigen. Man kann ihm noch nichtmal traditionell ideologisches Verhalten vorwerfen: seine Ideologie beschränkt sich auf "Ich bin der Geilste" / "Bitte habt mich lieb" und wer immer diesem Kind Honig ums Maul schmiert, hat sein Gehör und wird in den Kreis seiner "best people" erhoben, gilt als "very talented" und "very intelligent". Tja, seine best people sind Leute wie Paul Ryan. Viel Spaß, wenn solche Gestalten einen Staat lenken.
Und MV, wenn du ganz pragmatisch sagst "seine konkreten Aussagen sind mir egal, mir ist das Ergebnis seiner Regentschaft wichtig", dann kann ich das zwar gut verstehen. Aber die Hinweise, wie diese enden wird, sind gerade auch auf der inhaltlichen Ebene durchgehend negativ: guck dir seinen Budgetplan an, der feuchte Traum eines zurückgebliebenen evangelikalen AynRandTrickleDown-Sozialdarwinisten. Keine Muselschwemme der Welt kann für die USA so schlimm sein wie die Budgetpläne, die dieses Kind und seine Gang zur Zeit aus dem Hut zaubern. 15% mehr defense? In den USA? Auf Kosten von so ziemlich allem, was sinnvoll ist (Infrastruktur, Bildung, soziale Programme), gewürzt mit Steuererleichterungen für Superreiche, was letztendlich den sozialen Zusammenhalt/Frieden in den USA noch weiter erodieren wird?
Auch dein Argument, Deutschland drücke sich wie alle Staaten vor der Verantwortung des Militärbündnisses und die USA leisteten so viel mehr: natürlich, weil die USA viel zu viel in den Schwachsinn stecken. Ich seh ja ein, dass es politisch gesehen praktisch ist, genug Feuerkraft zu haben, um die Menschheit auszulöschen. Oder 2-3 mal, nur um sicherzugehen. Aber darüber hinaus noch mehr in Militär zu investieren, ist einfach Augenwischerei und an Nutzlosigkeit kaum zu überbieten. Klar, ein Bisschen konventionelle Schlagkraft braucht man schon, schließlich kann man nicht auf jeden Ladendiebstahl mit Atomraketen reagieren. Aber man kann's auch übertreiben und das tun die USA schon seit Jahrzehnten, spätestens seit dem Zerfall der Sowjetunion ist's nur noch albern. Und dann zu behaupten, alle anderen kämen ihren Verpflichtungen nicht nach, ist, naja, dum?
Ich bin traditionell eigentlich eher ein MV-Fan gewesen. Mag deine nüchternen Argumentationen und dass du deutlich weniger beleidigst, als die meisten anderen. Aber beim Thema Trump bist du glaube ich echt neben der Spur. Es gibt einen, einen einzigen (möglicherweise!) positiven Effekt bei dieser ganzen Sache: dass alle Welt gerade sieht, was passieren kann, wenn man verantwortungslose Kinder an die Macht lässt. Und das könnte vielleicht ein Weckruf für die ganzen anderen nicht ganz so verantwortungslosen Kinder sein, die uns auf der politischen Bühne zu repräsentieren versuchen (damit meine ich nicht alle Politiker, aber viele, insbesondere 2/3 der CDU
). Aber ob das reichen wird, Trumps Regentschaft einen insgesamt positiven Effekt zuschreiben zu können.....NAJA......eher Optimismus der abenteuerlichen Art.