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Die Bundeswehr eine lachnummer?

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Das widerspricht in keinster Weise meiner Aussage, trotzdem danke für deinen Beitrag.

Meine Aussage, dass die "gesellschaftliche Elite" da längst nicht mehr im Militär zu finden war, widerspricht deiner Aussage, dass die "gesellschaftliche Elite" sich darum geprügelt habe Offiziersstellen in der sehr viel kleineren Reichswehr zu bekommen also nicht? Zu welcher Transferleistung *bist* du eigentlich fähig? Musste man dir im Kindergarten zweimal Schuhe binden erklären, einmal für den rechten und einmal für den linken Schuh?
 
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Ach so war das gemeint. Du hast deine Aussage in Unkenntnis der tatsächlichen Entwicklung gemacht, da du davon ausgehst, dass zur Zeit der Reichswehr immer noch Grundbesitzer quasi per Geburt zu Offizieren geworden sind.
Die deutschen Streitkräfte haben schon Anfang der 20er Jahre nur noch Abiturienten als Offizieranwärter aufgenommen und damals betrug der Anteil dieser Personen an einem Jahrgang ca. 2%.
Deine ironisch gemeinte Aussage war also eigentlich richtig. Wie peinlich.

Du darfst dich jetzt entschuldigen, dass du inhaltlich keine Ahnung hast, aber trotzdem wieder oberlehrerhaft aufgetreten bist.
 
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FORYOUITERRA

TROLL
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Ach so war das gemeint. Du hast deine Aussage in Unkenntnis der tatsächlichen Entwicklung gemacht, da du davon ausgehst, dass zur Zeit der Reichswehr immer noch Grundbesitzer quasi per Geburt zu Offizieren geworden sind.
Die deutschen Streitkräfte haben schon Anfang der 20er Jahre nur noch Abiturienten als Offizieranwärter aufgenommen und damals betrug der Anteil dieser Personen an einem Jahrgang ca. 2%.
Deine ironisch gemeinte Aussage war also eigentlich richtig. Wie peinlich.

Du darfst dich jetzt entschuldigen, dass du inhaltlich keine Ahnung hast, aber trotzdem wieder oberlehrerhaft aufgetreten bist.

das ist jetzt aber schon stark vereinfachend. aber vielleicht sollte man auch die bundeswehr wieder auf insgesamt 100000 mann begrenzen.
 
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Da Milizsystem und keine Adeligen und so in der Schweiz alles bisschen anders aber:

Bis in die 1980er musstest du, wenn du in der Schweiz Karriere machen wolltest (Banken, Versicherungen, Staatsbetriebe sowieso) auch ne Offizierskarriere nebenbei haben, sonst kam da ziemlich bald ne gar nicht so glasige Decke. Das war natürlich super fürs Militär.

Das hat sich spätestens in den 90ern dann extrem geändert, Militärdienst ist jetzt ganz einfach ein Karrierenachteil. Seit da findet man in den mittleren und höheren Rängen beim Militär halt wirklich kaum noch Kompetenz. Entsprechend gut laufen dann auch Grossprojekte u.s.w..
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ich finde diese ganze Debatte um eine wieder aktivierte Wehrpflicht auf mehrere Arten total abstrus:
1. Wo ist das Problem an einem Losverfahren? Was ist die Alternative? Klar gibt es unterschiedliche Konzeptionen von Gerechtigkeit, aber der Vorteil eines Losverfahrens ist ja, dass es zumindest garantiert eine der Konzeptionen tatsächlich 100% zu erfüllen, während alle anderen Konzeptionen in der Realität komplett unrealistisch sind. Sollen wir jeden psychologisch durchleuchten bis wir die 50k meistgeeignetsten Jugendlichen in Deutschland finden oder was?
2. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht so sicher, ob die Wehrpflicht wirklich das Problem der fehlenden Wehrfähigkeit lösen soll oder nicht doch eher die psychische Wunde der Union heilen, die mit der Aussetzung der Wehrpflicht vor 15 Jahren geschlagen wurde. Wenn man sich nicht komplett dumm stellt wissen wir doch nun wirklich alle, dass ein Verteidigungsfall realistischerweise nicht "Panzer rollen nach Berlin" wäre, sondern "die Russen versuchen einen Teil Estlands zu annektieren". Wenn es dazu wirklich kommen sollte: Wer glaubt bitte, dass wir da Wehrdienstleistende hinschicken? Man muss nur mal auf eine Europakarte schauen und sieht: Fast kein Land in Europa (und schon gar kein großes Land) setzt auf eine Wehrpflicht, das sind alles Freiwilligenarmeen.
3. Wenn wir das ganz große Fass "Gerechtigkeit" aufmachen frage ich mich dann schon, ob man sich dann nicht doch mal fragen sollte, ob man wirklich schon alles getan hat um die Bundeswehr so attraktiv wie möglich zu machen, dass es gerechtfertigt ist, Leute zwangszuverpflichten. Ich höre gerade aus der Union wie moralisch unzumutbar es ist, was die Rentenpläne der SPD für die "junge Generation" bedeuten würden, aber seltsamerweise erwähnt nie jemand, dass ein Jahr zwangsverpflichtet zu werden ein viel größerer finanzieller Eingriff in das Leben junger Leute ist als es jede Rentenreform je sein wird. Wie wäre es mit: Einfach mal versuchen mehr Geld zu zahlen?
 

parats'

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Ich hab das Geheule um ein Losverfahren auch nicht verstanden. Ich weiß, es ist 50 Jahre her, aber ich meine die USA hatten bis in die Anfänge der 70er auch noch ein Losverfahren.
Ich persönlich bin natürlich gegen die Wehrpflicht und war froh dass ich damals den Sprung bis zur Aussetzung geschafft habe.
 
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Verstehe die Notwendigkeit halt auch nicht. Entweder ist das Ding attraktiv genug oder nicht. Zumal eine Pflicht ja auch nicht alle in Deutschland lebende junge Mensch*innen trifft. Also kann man es sich auch sparen.
 
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seltsamerweise erwähnt nie jemand, dass ein Jahr zwangsverpflichtet zu werden ein viel größerer finanzieller Eingriff in das Leben junger Leute ist als es jede Rentenreform je sein wird. Wie wäre es mit: Einfach mal versuchen mehr Geld zu zahlen?
Worst case Rechnung kostet dich ein Jahr Wehrdienst vielleicht 2% deines Lebenszeiteinkommens. Und das berücksichtigt nicht, dass man auch da Skills lernt, Kontakte knüpft etc.

Der Unterschied zwischen einer für die junge Generation sinnvollen oder nicht sinnvollen Rentenreform kann also absolut viel viel teurer sein.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Worst case Rechnung kostet dich ein Jahr Wehrdienst vielleicht 2% deines Lebenszeiteinkommens. Und das berücksichtigt nicht, dass man auch da Skills lernt, Kontakte knüpft etc.

Der Unterschied zwischen einer für die junge Generation sinnvollen oder nicht sinnvollen Rentenreform kann also absolut viel viel teurer sein.

Ich habe aber schon über einen *konkreten* Vorschlag bzgl. der real existierenden Rente geredet, den die Union aus Gründen mangelnder Generationengerechtigkeit blockiert. Da sind wir nicht bei 2%* des Lebenszeiterwerbseinkommens, da sind wir nicht mal bei 0,2%.




*das erscheint mir übrigens auch etwas niedrig angesetzt, weil dich ein Jahr Wehrdienst nicht das erste oder ein durchschnittliches Jahr Erwerbsarbeit kostet, sondern das letzte, was tendenziell zu den lukrativsten gehört; das Argument von wegen "Kontakte" und "Skills" ist auch arg an den Haaren herbeigezogen: Du knüpfst vielleicht mehr Kontakte im einzigen Jahr Bundeswehr als im 40. Jahr Berufsleben, aber dass die dir für deine Karriere tatsächlich mehr bringen halte ich für waghalsig, von zusätzlichen "Skills" ganz zu schweigen
 
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Ich habe aber schon über einen *konkreten* Vorschlag bzgl. der real existierenden Rente geredet

Las sich nicht so als ob du dich nur auf einen konkreten kürzlichen Vorschlag bezogst:
"seltsamerweise erwähnt nie jemand, dass ein Jahr zwangsverpflichtet zu werden ein viel größerer finanzieller Eingriff in das Leben junger Leute ist als es jede Rentenreform je sein wird."
 
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Ich hab das Geheule um ein Losverfahren auch nicht verstanden.
Klingt halt schon irgendwie komisch, falls da ein junger Mensch der Pläne gemacht hat von getroffen wird. Kann ja alles mögliche betreffen von Planung fürs Studium oder Ausbildung etc über potentiell ne Beziehung etc. Bisher ist das alles natürlich auch so unkonkret, dass noch unklar ist, wieviel Zeit denn vergehen würde zwischen dem Pech ausgelost zu werden und dann eben bei der Bundeswehr aufschlagen zu müssen. Aber da bisher ja primär darüber geredet wird noch "nachzulosen", wenn man nicht "genug" hat, denke ich da halt eher an was relativ kurzfristiges. Das klingt halt einfach nach Arschkarte.
 

parats'

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Ja klar. Aber wenn man ein Ziel für den Jahrgang hat und mit Freiwilligkeit nichts erreicht (Grund mal egal), dann wäre das Losverfahren an sich noch das "fairste". Aber natürlich nur so Fair wie eine staatliche Zwangsverpflichtung eben sein kann.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Las sich nicht so als ob du dich nur auf einen konkreten kürzlichen Vorschlag bezogst:
"seltsamerweise erwähnt nie jemand, dass ein Jahr zwangsverpflichtet zu werden ein viel größerer finanzieller Eingriff in das Leben junger Leute ist als es jede Rentenreform je sein wird."

Na ja, weil du den kompletten ersten Teil meines Satzes nicht mitzitiert hast, der sich auf einen konkreten Reformvorschlag bezog. Ich habe keine Glaskugel; dass man rein theoretisch eine Reform konstruieren könnte, die Beiträge in der Höhe einspart, stelle ich natürlich nicht in Abrede, gibt mehrere Systeme in der OECD, die mit deutlich weniger Ausgaben pro Rentner funktionieren. Was ich damit sagen wollte ist dass es unter halbwegs realistischen Annahmen bzgl. unseres politischen Systems und unseres Rentensystems nicht passieren wird.
 

FORYOUITERRA

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Wie sieht es eigentlich im Moment in dem Diskussionen mit einem Verweigerungsrecht aus?
Klar ist doch, dass Deutschland dringender wieder Zivis benötigt als es denn überhaupt den Soldaten braucht; die Bevölkerung wird nicht jünger und das gesundheitswesen ist kurz vor dem Zusammenbruch.
 

FORYOUITERRA

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Die Bevölkerungspyramide ist sicher keine Platitüde - die Belastung wird in den nächsten Jahren nur noch krasser eskalieren. Irgendwer muss die ganzen Boomer halt in den nächsten Jahren den Popo saubermachen. Pflegekräfte und sonstige soziale Dienste sind nun schon Mangelware, obwohl man mittlerweile locker (trotz Pflegestufe) an die 5k EUR pro Monat an nen Pflegeheim abdrücken kann.
 

parats'

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Deutschland braucht keine Zivis. Ist ja nicht so dass die aus dem Nichts kommen - sondern als Arbeitskräfte wegfallen.
ich versteh auch gar nicht, wie man überhaupt auf so eine Idee kommen kann.
Zivis sind am Ende nichts anderes als Lohnsklaven, die teilweise/überwiegend Arbeit ausgebildeter Fachkräfte erledigen und dafür einen Bruchteil der Entlohnung bekommen.
Absolut hohler Begründungsversuch.
 

Gustavo

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ich versteh auch gar nicht, wie man überhaupt auf so eine Idee kommen kann.
Zivis sind am Ende nichts anderes als Lohnsklaven, die teilweise/überwiegend Arbeit ausgebildeter Fachkräfte erledigen und dafür einen Bruchteil der Entlohnung bekommen.
Absolut hohler Begründungsversuch.

Man muss sich nur mal vor Augen führen, was man da genau sagt, wenn man sagt wir sind auf Zivis angewiesen: "Unser Gesundheitssystem funktioniert nicht mehr, wenn wir nicht ungelernte Arbeitskräfte für ein Jahr verpflichten, unter Mindestlohn in ihm zu arbeiten." Ist das wirklich ein so geiles Argument FÜR Zivis?
 

FORYOUITERRA

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dasselbe argument kannst du doch auch für nen gelosten wehrdienstler bringen? geht doch außerdem nicht um den zivi, sondern um die alte generation, bzw. positiv analog zum wehrdienst ausgedrückt: es geht um die gesellschaft.
und wer bisschen über den rand schaut sieht, dass bereits jetzt halt schon akuter fachkräftemangel vorherrscht und die alten zu teilweise unhumanen bedingungen in den pflegeheimen sind.
 
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Den Wehrdienst diskutieren wir ja, weil wir ihn aus Gründen der Sicherheit für notwendig halten. Weil wir davon ausgehen, eine schlagkräftige Bundeswehr zu brauchen, um russische Angriffe auf verbündete Staaten abzuschrecken.

Die äußere Sicherheit ist eine der grundlegenden Aufgaben des Staates. Das kann etwas wie Wehrpflicht rechtfertigen. Und ist nicht vergleichbar mit einer vagen, und irrationalen, Idee, mit Pflicht-Zivi irgendwie den Gesundheitssektor zu verbessern.

Der Fachkräftemangel und die Bezahlungen werden übrigens durch mehr Zivis nicht unbedingt besser werden. Du kannst gar das Gegenteil argumentieren.
 
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dasselbe argument kannst du doch auch für nen gelosten wehrdienstler bringen? geht doch außerdem nicht um den zivi, sondern um die alte generation, bzw. positiv analog zum wehrdienst ausgedrückt: es geht um die gesellschaft.
und wer bisschen über den rand schaut sieht, dass bereits jetzt halt schon akuter fachkräftemangel vorherrscht und die alten zu teilweise unhumanen bedingungen in den pflegeheimen sind.
Na da hast du doch dein Lösung: Soziales Pflichtjahr vor dem Renteneintritt. Ist demographisch effizienter und so kann der Boomer-Bulge helfen, seine älteren Generationsgenossen wegzupflegen und damit ein gutes Vorbild für die Jüngeren sein. Wer mit 67 zu gebrechlich ist, um Ärsche abzuwischen, darf sich freikaufen, indem er sein Erbe dem Staat überschreibt, gg.

Beim Thema Wehrpflicht würd mich mal eine genaue Analyse interessieren, welche Art von Manpower uns da fehlt. Dann kann man drüber nachdenken, ob die Wehrpflicht wirklich die effizienteste Lösung ist. Wenn es da mehr um Fachkräfte als Panzergrenadiere geht, dann hilft uns die Wehrpflicht ja nur bedingt. Wie sieht es mit effektiven Anwerbeprogrammen aus? Können wir da was von anderen Ländern lernen? Kann man den Rekrutierungspool über deutsche Staatsbürger hinaus ausweiten? Das sind alles Fragen, die man imo klären sollte, bevor man willkürlich eine Gruppe zwangsrekrutiert.
 

GeckoVOD

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Den Wehrdienst diskutieren wir ja, weil wir ihn aus Gründen der Sicherheit für notwendig halten. Weil wir davon ausgehen, eine schlagkräftige Bundeswehr zu brauchen, um russische Angriffe auf verbündete Staaten abzuschrecken.

Die äußere Sicherheit ist eine der grundlegenden Aufgaben des Staates. Das kann etwas wie Wehrpflicht rechtfertigen. Und ist nicht vergleichbar mit einer vagen, und irrationalen, Idee, mit Pflicht-Zivi irgendwie den Gesundheitssektor zu verbessern.

Der Fachkräftemangel und die Bezahlungen werden übrigens durch mehr Zivis nicht unbedingt besser werden. Du kannst gar das Gegenteil argumentieren.
Ist das so? Bei der Diskussion frage ich mich, als nicht-Bundi, wie viel die Wehrpflichtigen von anno-dazumal, dann tatsächlich im Kriegsfall nutzen - im Vergleich zu besser ausgestatteten und bezahlten Profis. Die anekdotische Evidenz meiner Bekannte als Wehrpflichtige waren, grob ausgedrückt, "wurde angebrüllt, musste sinnfrei rumsitzen, hab gesoffen und irgendwann mal kurz Sport". Wenn Zivis Lücken stopfen (aber zumindest begrenzt etwas sinnvolles produktiv tun), aber das nicht ok ist, warum soll dann ein Lückenstopfen mit Wehrpflichtigen, die an und für sich außerhalb des Extremfalls nichts leisten, dann okay sein? Dabei sperre ich mich nichtmal an der Idee an- und für sich, nicht dass ich gegen dich argumentieren will, nur ist die Begründung für mich schon seit immer eher sehr vage und die Richtung von "hat man schon immer so gemacht".

Grundsätzlich währe so eine Zivilpflicht - wie auch immer (Dauer, Umfang) gestaltet - nicht das Verkehrteste, es gibt genügend Bereiche, in denen so etwas helfen könnte, "ein" Krieg ist nicht der einzige steigende Risikofaktor. Mit Blick aufs Ahrtal wäre neben der Bundeswehr auch das THW, Feuerwehr oder begrenzt Rettung / Erstversorgung sinnvoll. Augenscheinlich sind die Konsequenzen bei derartigen Krisen eher so mittel und man könnte zumindest mich schneller hinterm Monitor vorlocken, wenn das eine Pflichtoption wird - also auch meinem AG klar ist, dass ich mich da nicht winden kann (wenn ich denn wollte). Da sehe ich höhere Wahrscheinlichkeiten mit sehr viel mehr Benefits gesamtgesellschaftlich (unabhängig wäre Katastrophenschutz im Kriegsfall AUCH ein Teil der Abwehr). Im Ernstfall wären da schon die Melde- und Organisationswege für Freiwillige einfacher, da muss dann keiner "auf gut Glück" durch das Bundesgebiet reisen (WENN man sich denn berufen fühlt) und die Leute vor Ort wären eine gute Spur schneller unterwegs, bzw. können in Eigenregie evtl. etwas effektiver durch einfache Erstmaßnahmen werkeln und/oder effizienter auf Regionen eingezogen und verteilt werden.

Man mag mich korrigieren, aber meine Nahfeldempirie sagt, dass Rotkreuz, THW, Feuerwehr et al. chronisch unterbesetzt sind. Fraglich ist daher eher der Mehrwert, sollte die Einlernzeit "zu hoch" für einen Nutzen sein (Mehraufwand neben eigentlicher Arbeit für Hauptkräfte) und die Umsetzungsmodalitäten (bezahlte Freistellung etwa, sollte das auch für ALLE gelten, wofür ich ausgesprochen argumentieren würde).
 
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Wäre es denn bei Alten- oder Krankenpflege nicht auch so, dass der Personalschlüssel sich etwas verbessern könnte, weil Zivis einfache Hiwi-Aufgaben abnehmen könnten und damit die Care-Arbeit wieder mehr Zeit bekommt? Würde der Beruf mit mehr Personal nicht allgemein wieder etwas angenehmer und damit vielleicht auch eine Arbeitsatmosphäre erzeugt, die dazu führt, dass sich wieder mehr Menschen die Pflege vorstellen könnten?
Dahingehend könnte der Zivi die Rettung des Gesundheitssystems sein. Zumindest in diesem Bereich.
 

Gustavo

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Wäre es denn bei Alten- oder Krankenpflege nicht auch so, dass der Personalschlüssel sich etwas verbessern könnte, weil Zivis einfache Hiwi-Aufgaben abnehmen könnten und damit die Care-Arbeit wieder mehr Zeit bekommt? Würde der Beruf mit mehr Personal nicht allgemein wieder etwas angenehmer und damit vielleicht auch eine Arbeitsatmosphäre erzeugt, die dazu führt, dass sich wieder mehr Menschen die Pflege vorstellen könnten?
Dahingehend könnte der Zivi die Rettung des Gesundheitssystems sein. Zumindest in diesem Bereich.

Gut und schön, "mehr Personal" muss aber jemand bezahlen. Dieses Problem vergrößert du nur, wenn du Zivis ein Jahr aus dem regulären Erwerbsleben rausnimmst, um Hilfstätigkeiten auszufüllen. Das Delta zwischen dem volkswirtschaftlichen Nutzen, den jemand in seinem Beruf bringt und dem, den dieselbe Person als Hilfskraft in einem Care-Beruf bringt, ist in den meisten Fällen riesig. Wenn du wirklich mehr Personal willst dann lass die Leute das über Steuern zahlen, anstatt sinnlos zwangszurekrutieren.
 
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Gut und schön, "mehr Personal" muss aber jemand bezahlen. Dieses Problem vergrößert du nur, wenn du Zivis ein Jahr aus dem regulären Erwerbsleben rausnimmst, um Hilfstätigkeiten auszufüllen. Das Delta zwischen dem volkswirtschaftlichen Nutzen, den jemand in seinem Beruf bringt und dem, den dieselbe Person als Hilfskraft in einem Care-Beruf bringt, ist in den meisten Fällen riesig. Wenn du wirklich mehr Personal willst dann lass die Leute das über Steuern zahlen, anstatt sinnlos zwangszurekrutieren.
Volkswirtschaftlichen nutzen für wen? In Zeiten in denen Gewinne sich immer mehr auf wenige Reiche konzentrieren wäre der Verlust für die Gemeinschaft eher nicht so groß, oder? Davon abgesehen: wie viele in ihren 40ern oder 50ern können nicht mehr (so viel) arbeiten weil sie ihre Eltern pflegen müssen und es keine Plätze in der Pflege gibt?
Man könnte auch argumentieren, dass ein Zivi der bei der Pflege hilft eine hoch ausgebildete Anstellung weiter möglich zu machen. Gleiches bei der Kinderbetreuung. Ohne Kita könnte meine Frau (oder ich) nicht arbeiten.
Ganz so trivial wie du es darstellst ist es dann doch nicht.
 
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Ist das so? Bei der Diskussion frage ich mich, als nicht-Bundi, wie viel die Wehrpflichtigen von anno-dazumal, dann tatsächlich im Kriegsfall nutzen - im Vergleich zu besser ausgestatteten und bezahlten Profis.
Erstens brauchst du im Ernstfall auch einfach nur Personal um bspw Infrastruktur zu schützen. Eben weil die überschaubar vielen Profis dann ggf alle ins Baltikum und nach Polen müssen. Denk dran dass du da ja nicht nur eine ggf überschaubare Menge Fronttruppen brauchst, sondern auch Rotation, Logistik, Support, Technik, Drohnenpiloten. (Und auch in Polen kann der mit 1 Jahr Ausbildung das Camp überwachen, Kisten abladen, Fahrzeuge reinigen...)

Zweitens kannst du aus dem Pool der Rekruten auch besser Profis anheuern.

Drittens ist so eine Ausbildung zumindest eine Grundlage, auf der man aufbauen kann.

Viertens kann man die Ausbildung heute anders angehen als damals und muss es ja nicht identisch machen. Wir denken da ja zurück an die Zeiten der "noch Wehrpflicht", als die schöne Illusion herrschte, dass die Bundeswehr nur noch asymmetrische Friedensmissionen erfüllen muss - was für das Gros der Rekruten keine Rolle spielte.

Fünftes hört man von damals negative, aber auch positive Geschichten. Kenne auch einige, die gerne an diese Zeit zurück denken und ihr attributieren, dabei einiges gelernt zu haben.

Grundsätzlich währe so eine Zivilpflicht - wie auch immer (Dauer, Umfang) gestaltet - nicht das Verkehrteste, es gibt genügend Bereiche, in denen so etwas helfen könnte, "ein" Krieg ist nicht der einzige steigende Risikofaktor. Mit Blick aufs Ahrtal wäre neben der Bundeswehr auch das THW, Feuerwehr oder begrenzt Rettung / Erstversorgung sinnvoll.
Agree, THW oder Feuerwehr kann man analog sehen. Aber auch da braucht man dann nicht unbedingt jeden in einem Jahrgang. Wäre aber ein schöner Anreiz, wenn man sich bspw mit einem Track Record in solchen Bereichen vom Los "freikaufen" könnte. Dann gehen vielleicht mehr mit 16 zum THW oder der freiwilligen Feuerwehr.
(bezahlte Freistellung etwa, sollte das auch für ALLE gelten, wofür ich ausgesprochen argumentieren würde).
Ja, man braucht dann auch vernünftige gesellschaftliche Prozesse wie das.
 
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Also ich find Zivil und Wehrdienst ja primär gut, weil es der gesellschaftlichen Vermischung dient und Leute zwingt auch mal "was anderes" zu machen und wenns nur ist, dass junge Menschen auch mal mit Leuten ausserhalb ihres üblichen Umfelds zu tun bekommen.
Darf natürlich nicht den normalen Arbeitsmarkt direkt konkurrieren aber wenn ich mir das hier bei uns im Haus anschaue. Bei den aller meisten besteht diese Gefahr nicht, weil ihnen die Pflege nicht liegt und bei denen wos so war und die man entsprechend auch wirklich brauchen konnte, haben die danach tatsächlich sogar was in Richtung Pflege/Sozialberuf Studiert/Gelernt, obwohl Sie das vorher überhaupt nicht vor hatten.

Ausserdem: Zumindest in der Schweiz darfst du kaum einen Patienten/Bewohner Anrühren wenn du nicht zumindest ein SRK Praktikum gemacht hast (150 Stunden Theorie, 15 Tage Praxis) und ein Medikament oder ähnliches fasst du da noch lange nicht an. Hier von Konkurrenz oder sowas zum ausgebildeten Pflegepersonal zu sprechen ist abstrus Weltfremd.
 
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Was @waah11 sagt. Ein Dienstjahr zwingt junge Menschen aus ihrer eigenen Blase und erweitert den Horizont. Ich weiß, Nahbereichempirie und so, aber ohne den Zivi (damals als RettSan aufm KTW) wäre ich niemals Krankenpfleger geworden, auch wenn ich zunächst was völlig anderes studiert habe. Gerade der Aspekt der sozialen Durchmischung (jede und jeder muss ein wie auch immer gestaltetes Dienstjahr absolvieren) ist in meinen Augen nicht zu unterschätzen. Und blabla verschenktes Jahr, das ein Mensch nicht arbeitet... Als ob sonst der Lebenslauf schnurgerade verlaufen würde und massiv Produktivität flöten gehen würde.
 

Scorn4

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Was @waah11 sagt. Ein Dienstjahr zwingt junge Menschen aus ihrer eigenen Blase und erweitert den Horizont. Ich weiß, Nahbereichempirie und so, aber ohne den Zivi (damals als RettSan aufm KTW) wäre ich niemals Krankenpfleger geworden, auch wenn ich zunächst was völlig anderes studiert habe. Gerade der Aspekt der sozialen Durchmischung (jede und jeder muss ein wie auch immer gestaltetes Dienstjahr absolvieren) ist in meinen Augen nicht zu unterschätzen. Und blabla verschenktes Jahr, das ein Mensch nicht arbeitet... Als ob sonst der Lebenslauf schnurgerade verlaufen würde und massiv Produktivität flöten gehen würde.
Du wirbst also für den Wehrdienst, weil du ihn verweigert hast und verweigern so eine tolle und prägende Erfahrung war?!
 

Shihatsu

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Du wirbst also für den Wehrdienst, weil du ihn verweigert hast und verweigern so eine tolle und prägende Erfahrung war?!
Och komm schon, sowas doofes muss doch nicht sein. Wenigstens ein Post mehr als den Zitierten in Kontext setzen setze ich hier voraus.
 

Scorn4

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Och komm schon, sowas doofes muss doch nicht sein. Wenigstens ein Post mehr als den Zitierten in Kontext setzen setze ich hier voraus.
Mir geht da echt die Hutschnur hoch.

Utilitygott mag sich zwar ein allgemeines Dienstjahr für alle wünschen, aber darum geht es aktuell gar nicht, es geht um die allgemeine Wehrpflicht für Männer.
Undzwar genau um die Wehrpflicht, die ich damals abgeleistet habe, um die er sich aber gedrückt hat, mit persönlicher, wahrscheinlich handgeschriebener Begründung und womöglich noch einer Stellungnahme von dem Gemeindepastor oder so.
Und das hat Utilitygott so gefallen, dass die Wehrpflicht, die Utilitygott gar nicht geleistet hat, andere junge Männer ruhig treffen kann.
Nicht, weil ihm die Wehrpflicht so gefallen hat, sondern weil deren Verweigerung so toll war.

Wäre ich an der Macht, dürfte so einer nicht wählen, wegen mangelnder Reife.
 

Shihatsu

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Ich hab auch VErweigert. Und nu? Lass so Namecalling bitte, danke. Entweder du bist bereit MIT ihm zu reden oder du schweigst.
 
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Ich glaub der Punkt ist eher, dass man ja durchaus pro Zivi sein kann, bzw verpflichtendes Dienstjahr - so dass man sich zB nicht durch den Kriegsdienstverweigerungsprozess quälen muss, es aber als Argument pro Wehrpflicht dünn ist, weil eben die Wehrpflicht das primäre Problem ist und Leute "trifft", deren Verweigerungsantrag auch abgelehnt wird. So hab ich aber Utility's post auch nicht gelesen tbh
 

Scorn4

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Lass so Namecalling bitte, danke. Entweder du bist bereit MIT ihm zu reden oder du schweigst.
Name Calling? Hat nicht stattgefunden.
"Name calling" bedeutet, beleidigende oder abfällige Namen zu verwenden, um jemanden herabzusetzen oder zu beleidigen, anstatt die Fakten oder Argumente zu diskutieren
Ansonsten: Admin-Ansage zu Herzen genommen
Ich hab auch VErweigert. Und nu?
Es geht mir nicht darum, dass jmd mal verweigert hat. Haben ~90% gemacht, war quasi Volkssport.
Mich stört, dass jemand, der die Wehrpflicht von damals verweigert hat, für deren Wiedereinführung ist, weil ihm seine Verweigerung so toll gefallen hat und er die selbst verweigerte Wehrpflicht jetzt als charakterbildende Maßnahme hochlobt.
 
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Es geht mir nicht darum, dass jmd mal verweigert hat. Haben ~90% gemacht, war quasi Volkssport.
Mich stört, dass jemand, der die Wehrpflicht von damals verweigert hat, für deren Wiedereinführung ist, weil ihm seine Verweigerung so toll gefallen hat und er die selbst verweigerte Wehrpflicht jetzt als charakterbildende Maßnahme hochlobt.
Dude, chill mal :deagle:
Ich bin nicht für Einführung einer WEHRpflicht, sondern einer DIENSTpflicht für alle, egal welchen Geschlechts. Ob diese beim Bund, beim Katastrophenschutz oder im sozialen Bereich abgeleistet wird, ist jedem selbst überlassen.

Und glaubs mir oder lass es sein, aber wenn ich heute, bei der aktuellen weltpolitischen Großwetterlage, nicht für meine Familie verantwortlich wäre, würde ich mir mindestens die Grundausbildung geben. Die Situation war vor einem halben Leben halt etwas anders.
 
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Scorn4

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Dude, chill mal :deagle:
Ich bin nicht für Einführung einer WEHRpflicht, sondern einer DIENSTpflicht für alle, egal welchen Geschlechts. Ob diese beim Bund, beim Katastrophenschutz oder im sozialen Bereich abgeleistet wird, ist jedem selbst überlassen.

Und glaubs mir oder lass es sein, aber wenn ich heute, bei der aktuellen weltpolitischen Großwetterlage, nicht für meine Familie verantwortlich wäre, würde ich mir mindestens die Grundausbildung geben. Die Situation war vor einem halben Leben halt etwas anders.
Eine Dienstpflicht für beide Geschlechter steht aktuell nicht zur Debatte und wird zumindest in dieser Legislaturperiode auch nicht zur Debatte stehen.
Und wenn es nunmal um die Wehrpflicht geht, und nicht eventuelle alternative Fantasiemodelle irgendwann anders, beziehe ich deine Äußerungen nunmal auf die aktuell geführte Debatte wegen Konsequenzen, die vor der Tür stehen.
 
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