Die Bundeswehr eine lachnummer?

zimms

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Die Bundeswehrfeuerwehr wird deswegen auch nicht abgeschafft. ?? Zu welchem Zeitpunkt gab es eine Diskussion über die Abschaffung von schweren Kräften?
Du hast speziell Mackia's Kommentar mit rein genommen. Da er dort die LAVs als rollende Särge in einem "mechanisierten Krieg" bezeichnet und den Unterschied asymmetrischer/symmetrischer Krieg hervorhebt, denke ich dass sein Punkt eher war, dass diese leichten Radpanzer das schwere Gerät nicht ersetzen können. Mit dem Fokus auf Auslandseinsätze haben sie letztere zumindest ein wenig Verdrängt.

Daher bin ich nicht sicher, ob Mackia jetzt ein großes Problem damit hat, wenn diese mittleren Kräfte zusätzlich zwischen den leichten und schweren eingeführt werden, solange es nicht auf Kosten der anderen beiden geht.
 
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Daher bin ich nicht sicher, ob Mackia jetzt ein großes Problem damit hat, wenn diese mittleren Kräfte zusätzlich zwischen den leichten und schweren eingeführt werden, solange es nicht auf Kosten der anderen beiden geht.

Ich hab seine Argumentation (rollende Särge) ebenfalls so verstanden, dass er diese Gattung komplett ablehnt. Das die Bundeswehr sie nun doch einführt, bedeutet ja erstmal eine Budgetverknappung. Die Teile kosten Geld. Eine komplette Brigade als Mot/Mech. dürfte die 100 Milliarden Sondervermögen wahrscheinlich gut in Beschlag nehmen, das fehlt dann an anderer Stelle: Heisst aus Makis Sicht wahrscheinlich: Lieber mehr geile Leos und weniger/garkeine Radpanzer.

Ich bin da tatsächlich militärisch nicht tief genug in der Materie um das jetzt taktisch zu bewerten, was man mit diesen Kräften tatsächlich sinnvoll operativ erledigen kann. Wenns nur um die reine Schnellverlegbarkeit geht mit, so lese ich das raus, Fokus auf die "Ostflanke": Dann, ja, puh, Russlands Blitzkrieg war ja nun doch nicht so fix, weiss nicht, ob die wirklich schneller durch Polen durch wären als wir Verbände in potentielle Bereitstellungsräume verlegt hätten, ist ja nicht so, als ob Polen & Co. jetzt völlig unbewaffnet wären.
 
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Die Boxer sind stärker gepanzert als die LAVs. Klar, da liegt auch ne Generation dazwischen und ein Puma wäre besser gepanzert als Boxer, aber das sind schon recht schwere Teile. Eigentlich maßlos überdimensioniert für das, wofür man sie aktuell verwendet (gepanzerter Bus).

Meine Vermutung ist ja, dass aufgrund des Personalmangels die Infanterie der Bundeswehr einfach zu schwach ist. Für den klassischen leichten/infanteristischen Kampf braucht man Mannstärke. Um das ein bisschen auszugleichen, stärkt man die Jäger mit Fahrzeugen, nennt das ganze "mittlere Kräfte" und verkauft es mit dem Argument der schnelleren Verlegbarkeit. Außerdem waren die Jäger ohnehin schon ziemlich stark an ihr "Mutterschiff" gebunden und damit keine "richtige" leichte Infanterie mehr.
Damit sind sie im klassischen infanteristischen Kampf zwar immer noch schwächer als eine adäquat große leichte Infanterie, aber stärker als die unterbesetzte, die wir haben. Und kann gleichzeitig ein paar spezielle Lücken schließen, die momentan bestehen.
 
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@ Stirling: Die Vermutung mit dem Personal ist falsch. Es werden Panzergrenadierbataillon mit Marder/Puma in Zukunft im Boxer unterwegs sein. Da noch nicht entschieden ist, ob diese komische neue Truppe nun PzGren oder Jäger sind, bleibt der Personalbedarf entweder gleich oder steigt sogar (Jäger).
Die Brigaden der mittleren Kräfte sind aber organisch schwächer aufgestellt, als die schweren (siehe Link unten). Nur eine Aufklärungskompanie, anstatt ein -bataillon, nur drei Kampfbataillone, anstatt vier.

wie sehr kotzt du jetzt? mittlere kräfte als brigade mit radpanzern/radhaubitze/radmörsern/radtruppenfahrzeugen.

Ich kotze so sehr. Ich verstehe den Plan dahinter einfach nicht.

Wir haben dann in Zukunft 6 Brigaden als Vorauskräfte (3 leichte und 3 mittlere) und als Hauptkräfte 3 schwere Brigaden, die dann den Krieg gewinnen sollen?
Wir sehen täglich die Wichtigkeit schwerer Waffensysteme, jeder anzunehmende Gegner fährt mindestens mit T72 Kampfpanzern gegen uns auf und wir wollen im Schwerpunkt mit Radpanzern und 30 Milimeter-Kanonen und ohne Kampfpanzer dagegen antreten? Wie dämlich kann man sein?

Ich finde selbst das Aufstellen einer einzigen mittleren Brigade schwachsinnig, denn diesen einen Alarmauftrag einmal im Jahrhundert per Straßenmarsch ins Sulwaki Gap zu verlegen, soll dann halt die Gebirgsjägerbrigade bekommen. Dafür kommt danach ordentliche Panzerpower.
Aber die mittleren Kräfte zum größten Bestandteil des Heeres zu machen, grenzt schon an geistige Behinderung.

Hinter uns kommt nämlich nichts mehr, ausser die Amis sind so gnädig und retten uns mal wieder. Die Franzosen und Briten haben ohnehin genug "mittlere Kräfte" und kaum schwere Brigaden, insofern wäre es umso wichtiger, dass wir den Job der schweren Kräfte übernehmen.

Und um dieses strunzdume Ziel zu erreichen, wird auch noch die Gliederung des Heeres komplett durcheinandergewirbelt.
Schaut mal auf die Panzerbrigade 21: In Augustdorf war normalerweise eine ganze Brigade in einer einzigen Kaserne stationiert und es gab kurze Wege, alle kennen sich.
Jetzt werden alle Verbände sonstwohin unterstellt und der Kommandeur der Brigade hat zwar weiterhin tausende Soldaten in seiner Kaserne, aber keine einzige Einheit gehört mehr ihm. Als Ersatz bekommt er dann zum Beispiel das Jägerbataillon 413 an der polnischen Grenze. :ugly:
Man kann sich das Leben auch selber schwer machen.

/rant

 
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Ergänzung:
Ich will ja nicht nur meckern.
Die Reform beseitigt endlich einige der schlimmsten Fehler, die uns die Struktur von 2011 eingebrockt hat: Es gibt endlich wieder Artilleriebataillone in den Brigaden, auch wenn die Divisionsartillerie ziemlich schwach aufgestellt ist.
In den schweren Brigaden verschwinden die sinnlosen Jägerbataillone und es gibt insgesamt vier vollwertige Kampftruppenbataillone.
Sehr gut.
Heeresflugabwehr soll es im Rahmen der Artilleriebataillone wieder geben. Immerhin etwas, aber ich vermute das wird zu wenig, dabei ist es wichtiger denn jemals zuvor. Wir brauchen mindestens ein volles Flugabwehrbataillon je Brigade. Die Ukrainer haben z.B. zusätzlich noch in jedem Bataillon einen Zug.
 
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Ich habe ja jetzt ne neue Theorie, wozu die mittleren Kräfte dienen: Haken setzen :deliver:.
Eine mittlere Brigade kann man leichter und günstiger Einsatzbereit machen und verlegen als eine schwere. Und wenn die Bundeswehr für eine NATO Verpflichtung irgendwo im Osten eine einsatzbereite Brigade bereitstellen muss, kann man easy eine mittlere dahin schicken und nach oben melden "Auftrag erfüllt". Dass die reale Kampfkraft eher mäßig ist, ist egal, der Russe greift ja eh nicht an :troll:
 
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Doch keine 2% für die Bundeswehr. Wozu auch, Russland wird über die Ukraine nicht hinauskommen, andere Gegner gibts nicht, im Prinzip kann man die Bundeswehr auch abschaffen :deliver:
 

parats'

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Zeitenwende aber auf deutsch.
Im Prinzip kann man schon die Tage bis zur kommenden BTW zählen. Die Ampel ist einfach für die Tonne und das liegt an allen drei Parteien und Akteuren.
Vielleicht kommt die Union ja mal wieder von ihrem Sozialismus runter und es gibt neben der FDP überhaupt noch was wählbares, was nicht direkt Kommunismus schreit.
 

parats'

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Warum sollte sie nicht wählbar sein?
Die AfD ist aus bekannten Gründen unwählbar, trifft auf die FDP nicht zu.
 

Celetuiw

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Warum sollte sie nicht wählbar sein?
Die AfD ist aus bekannten Gründen unwählbar, trifft auf die FDP nicht zu.
Weils eine klientelistische Kleinpartei ist, die keinen gesamtgesellschaftlichen Entwurf zu bieten hat (:
Aber nein, sie ist natürlich nicht mit der AfD vergleichbar.
 

parats'

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Weils eine klientelistische Kleinpartei ist, die keinen gesamtgesellschaftlichen Entwurf zu bieten hat (:
Und das schließt sie genau weswegen aus?
Sorry, aber wenn das eure einzigen Argumente sind, weshalb die FDP unwählbar ist, dann lasst es halt bleiben.
 
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Und das schließt sie genau weswegen aus?
Sorry, aber wenn das eure einzigen Argumente sind, weshalb die FDP unwählbar ist, dann lasst es halt bleiben.
Schließt sie nicht aus, aber man muss schon konstatieren, dass die FDP rein vom Image lebt. Würden die Menschen informiert die Partei wählen, die ihre Situation verbessern könnte, dann würde die FDP nie im Leben über die 5% Hürde kommen.
 
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Deutschland hat eine Fregatte geschickt, um im Roten Meer Handelsschiffe zu schützen. Und scheinbar ist das ne ziemliche Lachnummer.

Zum einen gibts wohl keinen Nachschub an Munition für den Einsatz, d.h. wenn weg, dann weg:

Aber alles kein Problem. Mit dem begrenzten Munitionsvorrat feuert man erstmal 2 Luftabwehrraketen auf eine US-Drohne. Glücklicherweise hatten beide eine Fehlfunktion und haben das Ziel verfehlt.

Kann man sich nicht ausdenken... :ugly:
 

Benrath

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Hieß es heute morgen nicht die hätten zwei Drohnen abgeschossen? Ist das daraus geworden?
 
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Gestern zwei feindliche Drohnen abgeschossen, heute die amerikanische verfehlt.
Wobei es mich nicht wundern würde, wenn die Raketen durch amerikanische Counter-Measures zum Absturz gebracht wurden, anstatt dass sie einfach "defekt" waren
 
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Gut, die Drohne war wohl ohne Freund-Feind Erkennung unterwegs.. mehr ein fuckup auf Seiten der Amis. Aber das mit den Raketen ist peinlich.
 
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Da schießen wir schon und treffen nichts. Was für eine Blamage.

Der Kapitän und der Waffensystemoffizier gehören kiehlgeholt.
 
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Die Bundeswehr hat bei Rheinmetall Artilleriemunition im Wert von rund 8,5 Milliarden Euro bestellt. Es ist der größte Auftrag in der Geschichte des Unternehmens. Zudem will das Verteidigungsministerium 105 Leopard-Panzer kaufen.

 

Celetuiw

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Immerhin.
 
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Kritik an Finanzierung​

"So begrüßenswert die Entscheidung in der Sache ist, so größer werden aber die Fragen hinsichtlich der Finanzierung der Bundeswehr", sagte der CDU-Haushaltspolitiker Ingo Gädechens, der auch Mitglied im Bundestagsausschuss ist. Kanzler Olaf Scholz habe bereits den Kauf weiterer Eurofighter für rund drei Milliarden angekündigt, zudem seien gerade erst zwei weitere Fregatten für über drei Milliarden Euro bestellt worden. "Eines haben alle drei Vorhaben gemeinsam: Die Regierung verweigert die Antwort, wie diese Beschaffungen bezahlt werden sollen", sagte Gädechens.
Wie wärs mit einer revidierten Erbschafts- und Vermögenssteuer :deliver:
 

parats'

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Oder wir werfen einfach die Goldstücke aus dem Land. :troll:

Mal im Ernst, dieser Finanzierungsfetisch ist bei allen Parteien mehr oder minder in gleichem Maße vorhanden. Da steht die CDU als Opposition und natürlich kommen solche takes. Umgekehrt würde Merz aber das gleiche machen und Schulden kreativ in Sondervermögen umtaufen. Würde man die Schuldenbremse reformieren, wäre die ganze Diskussion vorbei.
 
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Mich würde ja interessieren wie viel so eine Granate von Rheinmetall kostet im Vergleich zum russischen 155mm Äquivalent. Gerne auch unter Berücksichtigung eventueller Qualitätsunterschiede. Es wäre nämlich schon nicht im Sinne des Erfinders, wenn hier die alte Problematik greift, dass eine Armee teuer einkauft und am Ende schlecht dasteht, der Hersteller sich aber damit eine goldene Nase verdient hat.

Man könnte ja mal bei den Russen anfragen ob man die diplomatischen Verbindungen wieder verbessern könnte. Man hätte Interesse am Erwerb von ein paar Millionen ihrer günstigen Artilleriegranaten :trolololo:


Was die Finanzierung angeht glaube ich, dass man zwar durch eine Reform der Besteuerung durchaus Dinge verbessern kann, auch durch eine Reform der Schuldenbremse. Ich würde für letzteres allerdings langfristig durchaus Probleme aufgrund der Währungsunion erwarten, weil hier Abstimmungsbedarf für eine koordinierte Fiskalpolitik besteht. Und bei ersterem gilt ebenso, dass es kein silver bullet ist. Danach werden nicht einfach alle Probleme gelöst sein. Wahrscheinlicher ist, dass vieles sich nicht groß ändert.

Wir haben das ja mit Bezug zur ESt an diversen Stellen diskutiert. Bei der Vermögenssteuer wird es noch schwieriger, da es mE wenig wirklich überzeugende Argumente für sie gibt. Da bin viel eher für eine sinnvolle Umgestaltung der Erbschaftssteuer. Die Ausgestaltung der Vermögenssteuer hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über die Bewertungsgrundlagen fiese Nebeneffekte auf diverse Assetmärkte und würde gesamtwirtschaftliche Arbeitskapazität mit der Bewertung binden. Ich würde da auf einen Nettoverlust für die Volkswirtschaft tippen. Zusätzlich ist sie schlicht ungerecht, weil hier Bestand mehrfach besteuert wird. In der aktuell gültigen Fassung (seit 1997 ausgesetzt) sind es 1% bei einem Freibetrag von 60k. D.h. wenn ich Werte i.H.v. 100k habe, soll ich jedes Jahr 400 EUR bezahlen, nur weil ich bspw. darauf spare ein Haus zu kaufen? Je nach Anlageform frisst das dann zusammen mit der Kapitalertragsbesteuerung einen erheblichen Teil der Rendite auf und setzt somit klar den Anreiz nicht zu sparen und möglichst keine Risiken einzugehen, um nicht mit negativer Rendite da zu stehen.

Und das wird die Mehrheit derjenigen ausmachen die betroffen sind. Nur eine Minderheit hat Millionen rumliegen … und die können sie dann auch in Assets packen die sich günstiger bewerten lassen, um der Steuer aus dem Weg zu gehen.


Aber zurück zum glorreichen deutschen Militär.

Ich begrüße ja, dass sie endlich mal einkaufen, aber ich vermisse noch die klare Vision für die Zukunft. Da wird noch ordentlich herumgeeiert. Am kuriosesten finde ich allerdings die Argumente die aufgefahren werden, um gegen eine Dienstpflicht zu argumentieren. Ich meine irgendwo gelesen zu haben (FAZ oder so?), dass manche Vertreter der jungen Generation (wir sind alt Leute :8[:) behaupten, es verstieße gegen ihre Menschenwürde einen Dienst für die Allgemeinheit leisten zu müssen. Das empfinde ich einfach als befremdlich … ich mein … wo war meine Menschenwürde als ich Ärsche für's Vaterland abgewischt habe als Zivi?
Hat es mir geschadet? Ja. Habe ich davon profitiert und mich als Mensch weiterentwickelt? Auch ja.
Sollten die jungen Hüpfer endlich mal lernen was es heißt zu arbeiten wie damals als wir jeden Tag morgens um 5 barfuß 100km zur Zivi-Diensstelle gehen mussten? Definitiv ☝️:mond:
 
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Ich begrüße ja, dass sie endlich mal einkaufen, aber ich vermisse noch die klare Vision für die Zukunft. Da wird noch ordentlich herumgeeiert. Am kuriosesten finde ich allerdings die Argumente die aufgefahren werden, um gegen eine Dienstpflicht zu argumentieren. Ich meine irgendwo gelesen zu haben (FAZ oder so?), dass manche Vertreter der jungen Generation (wir sind alt Leute :8[:) behaupten, es verstieße gegen ihre Menschenwürde einen Dienst für die Allgemeinheit leisten zu müssen.
Als angehender Boomer muss ich sagen: recht haben sie.

Was mich aber am meisten stört: es gibt gar kein richtiges Konzept dafür, was man mit den Wehrpflichtigen machen will. Das läuft doch aktuell eher unter "mehr ist immer besser und ganz ganz bestimmt verpflichten sich dann viel mehr Leute bei der Bundeswehr". Und das ist mir dann einfach zu wenig, um signifikant in die Freiheit der Menschen einzugreifen.
Wehrpflichtige werden nicht im Ausland eingesetzt, aber gleichzeitig sind wir kein Frontstaat mehr. Ja irgendwas mit Logistik im Hinterland können die dann machen, die große Lücke besteht aber bei "Frontschweinen".
Wehrgerechtigkeit ist auch noch so ein Thema.

Aber wo Hilfstruppen aus Migranten? Von der Südgrenze direkt an die Ostfront, das wäre doch ein gutes Konzept :deliver:
 

GeckoVOD

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Am kuriosesten finde ich allerdings die Argumente die aufgefahren werden, um gegen eine Dienstpflicht zu argumentieren.
Hatten wir doch schonmal an anderer Stelle.

Pro Pflicht / Zivi: Man drängt Schichten in Arbeit / Zusammenleben, die sie nicht kennen. Wohlstandskinder vs. Proleten, oder mal in Lehrgang in der Pflege. Kann positiv sein.
Anti Pflicht / Zivi: In der Bundeswehr macht man ja scheinbar viel, aber hilft das tatsächlich für einen Ernstfall? Zivi: Werden Lücken gestopft, der eine richtige Reform besser täte. Nieder mit der Sklavenarbeit.
 

Celetuiw

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Hatten wir doch schonmal an anderer Stelle.

Pro Pflicht / Zivi: Man drängt Schichten in Arbeit / Zusammenleben, die sie nicht kennen. Wohlstandskinder vs. Proleten, oder mal in Lehrgang in der Pflege. Kann positiv sein.
Anti Pflicht / Zivi: In der Bundeswehr macht man ja scheinbar viel, aber hilft das tatsächlich für einen Ernstfall? Zivi: Werden Lücken gestopft, der eine richtige Reform besser täte. Nieder mit der Sklavenarbeit.
Die BW benötigt aber neben aktiven Soldaten auch Reservisten für den Ernstfall um einen Aufwuchs der Kräfte schnell auf die Reihe zu kriegen. Da kann man schlecht erst mustern und dann die Grundausbildung abreißen.
Dafür ist es wichtig, Wehrpflicht zu haben, weil die Wehrpflicht hohe Zahlen an Reservisten für eine Mobilisierung sichert.

Den aktiven Bestand zu Friedenszeiten soll die BW imho gefälligst aus Berufssoldaten und Zeitsoldaten decken. Und muss dafür attraktiver werden.
 
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Ich begrüße ja, dass sie endlich mal einkaufen, aber ich vermisse noch die klare Vision für die Zukunft. Da wird noch ordentlich herumgeeiert. Am kuriosesten finde ich allerdings die Argumente die aufgefahren werden, um gegen eine Dienstpflicht zu argumentieren. Ich meine irgendwo gelesen zu haben (FAZ oder so?), dass manche Vertreter der jungen Generation (wir sind alt Leute :8[:) behaupten, es verstieße gegen ihre Menschenwürde einen Dienst für die Allgemeinheit leisten zu müssen. Das empfinde ich einfach als befremdlich … ich mein … wo war meine Menschenwürde als ich Ärsche für's Vaterland abgewischt habe als Zivi?
Hat es mir geschadet? Ja. Habe ich davon profitiert und mich als Mensch weiterentwickelt? Auch ja.
Sollten die jungen Hüpfer endlich mal lernen was es heißt zu arbeiten wie damals als wir jeden Tag morgens um 5 barfuß 100km zur Zivi-Diensstelle gehen mussten? Definitiv ☝️:mond:
Als Vater drei strammer deutscher Burschen finde ich diese Diskussion absurd unzeitgemäß.
Die Bundesregierung kriegt es nicht mal hingestümpert genug Milliarden für die Ukraine freizumachen, was zweifellos der sinnvollste Beitrag zu unserer Sicherheit wäre, und jetzt kommt man damit?
Wenn die Bundeswehr, Stümperladen wie sie ist, überraschenderweise Probleme hat ihren Personalbedarf zu decken, dann sollte man erstmal wirklich hart daran arbeiten sie attraktiver zu machen und sie für EU-Ausländer öffnen. Wenn das dann immernoch nicht reicht und unsere Verteidigungsfähigkeit daran hängt, dass wir Bürger zum Wehrdienst verpflichten müssen, so be it. Aber dann bitte das Grundgesetz reformieren und die Wehrpflicht geschlechtsunabhängig machen. Und im Gegenzug dürfen die Boomer und wir dann auch selbst mit anpacken, statt mal wieder eine Last allein auf die junge Generation abzuwälzen.
 
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Die BW benötigt aber neben aktiven Soldaten auch Reservisten für den Ernstfall um einen Aufwuchs der Kräfte schnell auf die Reihe zu kriegen. Da kann man schlecht erst mustern und dann die Grundausbildung abreißen.
Dafür ist es wichtig, Wehrpflicht zu haben, weil die Wehrpflicht hohe Zahlen an Reservisten für eine Mobilisierung sichert.
Durchaus sinnvolles Argument, aber dann sollen doch bitte erstmal Konzepte und Strukturen für diese Reservestreitkräfte geschaffen werden.
Der Reservedienst scheint mir bei den aktuellen Plänen eben gerade nicht das Ziel zu sein. Da geht es immer darum, dass der Bundeswehr zig tausend Leute zur Zielgröße fehlen und die Wehrpflicht das bitte richten soll.

Ich weiß doch jetzt schon, wie es laufen wird: die Bundeswehr klopft sich auf die Schulter, weil sie dank Zwangsverpflichtung auf die politisch gesetzte Personenstärke kommt, weiß dann aber gar nichts mit Wehrpflichtigen anzufangen. Die machen dann schön irgendwelche Dummaufgaben.
Und an der Attraktivität der Bundeswehr als Arbeitgeber muss man dann auch nichts mehr verbessern, man hat ja genug Soldaten.
 

Celetuiw

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Durchaus sinnvolles Argument, aber dann sollen doch bitte erstmal Konzepte und Strukturen für diese Reservestreitkräfte geschaffen werden.
Der Reservedienst scheint mir bei den aktuellen Plänen eben gerade nicht das Ziel zu sein. Da geht es immer darum, dass der Bundeswehr zig tausend Leute zur Zielgröße fehlen und die Wehrpflicht das bitte richten soll.

Ich weiß doch jetzt schon, wie es laufen wird: die Bundeswehr klopft sich auf die Schulter, weil sie dank Zwangsverpflichtung auf die politisch gesetzte Personenstärke kommt, weiß dann aber gar nichts mit Wehrpflichtigen anzufangen. Die machen dann schön irgendwelche Dummaufgaben.
Und an der Attraktivität der Bundeswehr als Arbeitgeber muss man dann auch nichts mehr verbessern, man hat ja genug Soldaten.
Ich bin völlig deiner Meinung. Ich wollte nur mal
1. Virtue signaling betreiben (ich als alte Zecke mit Argumenten pro Wehrpflicht) :elefant:
2. Sagen wo grundsätzlich schon eine Wehrpflicht Sinn macht. Das man es schlecht umsetzen würde, wie auch @saistaed richtig ausführt, geschenkt.
 
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Was für Personal fehlt denn überhaupt und was davon könnten Wehrpflichtige theoretisch leisten? Wenn es z.B. eher um qualifiziertes technisches Personal geht, dann ist das offensichtlich keine Lücke, die 18jährige nach einer Grundausbildung füllen können.
 
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naja, die wahrscheinlichkeit, dass sich jemand nach der AGA ggf. als zeitsoldat verpflichten lässt, war jetzt damals nicht so ungewöhnlich. außerdem hast du einfach mal einen riesigen pool an potentiellen reservisten.
 
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Und wofür brauchen wir den? Ich sehe kein realistisches Szenario, wo das für unsere Verteidigungsfähigkeit bzw. die der NATO einen veritablen Unterschied macht.
Die Bundeswehr ist kaputtgespart und materiell ausgelaugt. Bis vor Kurzem konnte unsere Kanzlerpartei sich nicht mal dazu durchringen, dass Kampfdrohnen für die Bundeswehr ethisch zu rechtfertigen sind. Im Ukraine-Krieg investieren wir seit mehr als zwei Jahren viel zu wenig, um unsere Interessen hinreichend zu schützen.
Und plötzlich fällt uns ein, dass wir wieder junge Menschen zum Wehrdienst zwingen müssen, weil wir uns sonst nicht erfolgreich verteidigen können?
Sorry, aber das ist hart lächerlich. Erstmal Hausaufgaben machen und alles dafür tun, dass wir keine Wehrpflicht brauchen, bevor man zu so einer Ultima Ratio greift.
 

Celetuiw

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@saistaed ich verstehe deine Frustration über den Verein, aber ich würde da weiterhin differenzieren wollen zwischen Defiziten, die nicht durch die Wehrpflicht kompensiert werden sollen und genuinem Nutzen.

Die Wehrpflicht in der BRD Variante war ein Kind des kalten Krieges. D.h. konzeptionell ging es immer primär um die Fähigkeit zur Mobilisierung im Kriegsfall. Sekundär ging es natürlich auch Personalgewinnung für Soldaten auf Zeit.
Bei dem Punkt Personalgewinnung lasse ich mit mir reden. Aber wenn man die Ausrichtung als Defensivarmee gegen Russland ernst meint, dann braucht man bei realistischer Planung Reservisten in einer Größenordnung, die man ohne Wehrdienst imho nicht bekommen kann. Es ist einfach utopisch anzunehmen, dass man so viele junge Männer als Soldat auf Zeit beschäftigt um nach deren Ausscheiden einen Pool von 500.000 Reservisten zu haben, um mal eine Zahl zu nennen.

Da hilfts auch nicht mit dem Finger auf den zu zeigen (alle Parteien nämlich, insb. K-T Gutenberg) die die BW kaputtgespart haben seit 1990.
Direkt im Zusammenhang mit dem Ukraine Krieg steht die Frage auch nicht.

Insofern ist die Gretchenfrage hier eigentlich, wie Ernst man die russische Bedrohung des Baltikums nimmt, ein paar Jahre von jetzt an, welche Fähigkeiten Russland dann haben kann und wieviel Sicherheit man in die USA als Verbündeten hat. Das sind imho die handlungsleitenden Fragen.
 
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Wozu brauchen wir so einen Pool an Reservisten?
Unser Kanzler hat Pipi in der Hose, bevor er der Ukraine Panzer oder Marschflugkörper liefert, um ihr Gebiet zurückzugewinnen, weil das ja in den nuklearen Holocaust führen könnte, aber um das Baltikum zurückzuerobern mobilisieren wir ne halbe Million Soldaten und alles ist safe, weil NATO?
Das sind doch dubios-fiktive Szenarien.

Russland wird entweder das Baltikum niemals angreifen, weil es der NATO konventionell unterlegen ist oder weil es nukleare Eskalation fürchtet. Oder es wird es doch tun und wir müssen bereit sein, so einen Angriff im Keim zu ersticken.
Aber dass Russland das Baltikum angreift und das Ganze in einen konventionellen Dritten Weltkrieg mündet, wo unsere Lindners mit AGA und ein paar Reservistentreffen auf dem Buckel die Kohlen aus dem Feuer holen, halte ich für hinreichend unrealistisch, dass es nicht rechtfertigt die Lebenszeit junger Menschen als disponible Ressource zu behandeln.

Wie gesagt: Gegen Personalmangel gibt es andere Maßnahmen wie Öffnung für EU-Ausländer, bessere Ausstattung, bessere Arbeitsbedingungen. Vor allem sollte die Bundeswehr überhaupt mal materiell und strukturell so aufgestellt sein, dass sie eine halbwegs schlagkräftige Truppe ist.
Wenn diese Voraussetzungen vorliegen, kann man sich nochmal genau ansehen, welche Vorteile eine neue Wehrpflicht böte und ob Kosten und Nutzen im Verhältnis stehen - ich vermute nein, lasse mich dann aber gern eines Besseren belehren.
Gegenwärtig sehe ich hier nicht mal den Ansatz eines guten Arguments, weil die Probleme der Bundeswehr und unserer mangelnden Verteidigungsfähigkeit derart gewaltig und mannigfach sind, dass eine Wehrpflicht gar kein ausschlaggebender Faktor sein kann.

Im Übrigen hat das Ganze für mich einiges mit der Ukraine zu tun. Es geht einmal um Glaubwürdigkeit: Wenn wir schon bei jedem Schritt zögern, die Ukraine stärker zu unterstützen, dann kann man sich die ganze "Jeden Quadratmeter NATO-Territorium"-Rhetorik schenken, weil uns das niemand abkauft, schon gar nicht Putin.
Zum anderen würde ein Sieg der Ukraine und eine anhaltende Unterstützung die Debatte obsolet machen, weil Russland dann gar nicht mehr in der Lage wäre irgend jemanden veritabel zu bedrohen.
 
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