Ich denke schon, dass HK die Gewehre selber stellt.
Aber das ist ja der kleinste Teil des Aufwandes. Labore, Extremwettertests, verschiedene Munitionssorten usw. will die Bundeswehr ja alles testen und wird das auch bezahlen.
ist bei der polizei aber genau so:
"Vor einigen Monaten kursierte bereits die Nachricht über Probleme mit den ersten ausgelieferten Modellen der SFP9 des Herstellers Heckler & Koch – schlechtes Trefferbild, herausfallende Magazine – Was ist los mit der Deutschen Wertarbeit? Diese Frage wird um ein paar Kapitel erweitert, denn bis heute haben gerade einmal 30 Kollegen der Direktion 3 und 30 der Direktion 5 die neue Dienstwaffe für den täglichen Gebrauch erhalten und auch das nur, weil es politisch mit aller Macht gewünscht wurde.
Bei den ersten 1.500 gelieferten Waffen fielen die ersten drei Prozent durch die Anschussprobe. Heckler & Koch versprach nachzurüsten und tat dies auch unter aberwitzigem Eingeständnis unserer Behördenleitung, die für den Firmenanschuss die bei uns gängigen 25 Meter mittels Maschine auf 15 Meter per Hand herunter ruderte. Dass das Ergebnis dadurch mit rein physikalischer Logik vermutlich geschönt wird, sei mal dahingestellt. Ein paar Wochen später wurde erneut geliefert und siehe da, das Trefferbild beim Anschuss konnte sich sehen lassen, die Beschulung der Kolleginnen und Kollegen war in Aussicht. Im Regelfall erfolgen dann 100 Schuss, um der Waffe die gewünschte DNA zuordnen zu können. Doof war halt, dass es einige Direktionen gab, in denen sich das Trefferbild ab Schuss Nummer 60 rapide verschlechterte. Wir hakten mal beim Hersteller nach und bekamen eine bis dato unbekannte, aber schlichtweg simple Erklärung. Der Lauf wandert, die Waffe muss sich erst richtig einschießen. Das ist so, wie wenn man ein neues Auto einfährt. Ach ja, warum sagt man das nicht vorher und warum genau hat Heckler & Koch dann nicht gleich mal 60 Schuss abgegeben? Wir können die Waffe eigentlich auch gleich selbst zusammenbasteln.
Aber gut, bedeutet für die Berliner Polizei, dass wir uns die Anschussprobe erst einmal sparen können, weil wir sie nach 60 Schuss eh wiederholen müssten, bevor wir die Kolleginnen und Kollegen damit trainieren lassen und ihnen die neue Dienstwaffe dann ausgeben. Heute soll besagte Beschulung auf politischen Wunsch beginnen. Aus diesem Grund machte man vor gut zwei Wochen Druck auf die Waffenwerkstatt (insgesamt zweimal zehn Kollegen, einer von ihnen Anschussschütze), die nun 168 Waffen pro Woche fertig vorbereiten soll. Nur mal so: Ein Kollege brauchte für den maschinellen Anschuss (fünf Schuss) gute fünf Stunden für 60 Waffen. Einfache Mathematik, war mit Blick auf das tagesaktuelle Geschehen – Erdogan-Besuch, Feiertag etc. – nicht zu schaffen. Wir hätten da aber durchaus Lösungsideen, um die Sache zu beschleunigen.
Warum macht die Polizeipräsidentin Frau Dr. Slowik nicht mittels Testverfahren ein paar unserer Kollegen zu einsatzfähigen Anschussschützen, durch die wir wie der Hersteller auch eine Alternative zum maschinellen Anschuss hätten. Das wäre gemäß PDV 982 durchaus möglich und unter gut 17.000 Vollzugsbeamten sollte sich der oder die eine oder andere finden. Durchaus nachdenken könnte man auch darüber, die noch unfertigen Waffen, die sich ja erst eingrooven müssen, mal im Rahmen der Ausbildung unseren jungen Auszubildenden an die Hand zu geben. Es wird sicher keiner dabei sein, der beim ersten Schuss ins Schwarze trifft und warum geben wir ihnen so nicht die Möglichkeit, sich an Handling, Akustik und Rückstoß zu gewöhnen? Nach 60 Schuss könnten die Waffen die Akademie in Richtung Waffenwerkstatt verlassen und mittels Anschuss für die Beschulung der Kolleginnen und Kollegen vorbereitet werden. Dritte Variante: Wir nutzen sie zur Anwenderbeschulung und machen den Anschuss nach den 100 Schuss. Die Kollegen müssen die Waffe bei Dienststellenwechsel eh abgeben. Es gibt keinen wirklich nachvollziehbaren Grund, warum sie die nach der Beschulung zwingend gleich überreicht bekommen. Die Waffenwerkstatt könnte sie auch nach dem Anschuss an die Dienststelle schicken, wo sie dann ausgegeben wird. Es wäre auch eine rentablere Variante.
Wir reden jetzt nämlich von mindestens 65 Schuss, von den 60 quasi für die Tonne sind. Beachten wir jetzt mal, dass eine Patrone 45 Cent kostet, wären das bei den geplanten rund 24.000 neuen Waffen mal eben 702.000 Euro, bevor die Beschulung stattfinden würde. In absehbarer Zeit werden diese hohen Kosten aber zum Glück eh nicht auf uns zu kommen, nach der zweiten Charge von 1.500 Stück haben wir Heckler & Koch ja erst einmal gebeten, nicht mehr zu liefern – A never ending...
"
Solange die Munitionsbeschaffung nicht unter 25.000 Euro (je nach Bundesland) liegt, muss man das ausschreiben