Deutschland im Vergleich

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Zumindest das würde ein AfD-geführtes Bundesland dann doch unterbinden.
Nehme ich mal an.
Naja streng genommen gäbe es da schon relativ viele Überschneidungen:
  • Es gibt wichtigeres als das Grundgesetz und Menschenrechte
  • Einführung drakonischer Strafen für verschiedenste Vergehen
  • Frauen sollten wieder ihre naturgegebene Position der gebärenden Hausfrau einnehmen
  • Einführung LGBTQ-freier Zonen
  • Der Führerkult ist imprägniert in die DNA :deliver:
 
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Es gibt auch noch etwas zwischen Berliner Innenstadt und dunkeldeutschem Kaff ohne Busanbindung.

Die übergelagerte Frage ist aber doch eh, was sollen Flüchtlinge denn überhaupt machen? Intuitiv eignen sich am besten Arbeiten in Industrie und Landwirtschaft, da diese die geringsten Anforderungen an Sprachfähigkeiten und sozialer Integration erfordern und auch historisch hat das oft funktioniert.

Es liessen sich sicherlich zahlreiche geeignete Standorte in Deutschland finden, die gleichzeitig eine Nachfrage nach ungelernter Arbeit, hinreichend Wohnraum und ein Mindestmass an Infrastruktur bieten können.
Und wir werden dann wieder eine so gute Integration wie bei der Gastarbeitergeneration haben?
 
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Und wir werden dann wieder eine so gute Integration wie bei der Gastarbeitergeneration haben?
Alles relativ. Erste Generation Gastarbeiter scheint mir eins der vergleichsweise gelungeneren Integrationsbeispiele, insbesondere gesamtgesellschaftlich. Problematisch wurde es dann doch erst bei den Kindern und Kindeskinder, bei denen die weitere Integration über die Jahrzehnte nicht so gut geklappt hat. Die relevante Frage ist hier: meinst Du das wäre besser gelaufen, wenn die 1. Generation Gastarbeiter nicht gearbeitet hätte sondern stattdessen auf Bürgergeld in Berlin abgehangen hätte?

Oder andersrum: was ist denn Dein Vorschlag was Flüchtlinge heute tun sollen in den ersten 1-2 Jahren nach Ankunft?
 
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Problematisch wurde es dann doch erst bei den Kindern und Kindeskinder, bei denen die weitere Integration über die Jahrzehnte nicht so gut geklappt hat.
Oder es ist erst ab der 2. Generation aufgefallen, weil die zumindest breitgefächerten Kontakt zur restlichen Bevölkerung hatten (vor allem in der Schule).
 

Scorn4

Servitor
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Also besonders toll scheinen die Thüringer und Sachsen auch nicht integriert zu sein, also wayne
 

Gustavo

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Ich finde du darfst es dir da nicht zu einfach machen Gustavo.

Wir haben hier über das Niveau der Mieten und den Einfluss von Zuzug geredet. Das Paper schaut sich das an und nutzt ein Bartik-Instrument um ein TWFE-Modell zu schätzen; da mit "du machst es dir zu einfach" zu kommen ist dann doch etwas arg wohlfeil, insbesondere wenn du mit einer maximal verwandten Erwägung kommst, deren Einfluss auf das eigentliche Thema (Mieten) durch das Modell bereits abgebildet wird.

Btw: Lol @ Xantos, dafür auch noch einen Daumen zu vergeben, nachdem sich die Anhaltspunkte stark verdichten, dass du mal wieder Blech geredet hast. 👍





Lasst meine stabilen Ostbrudis in Ruhe ihr Zecken.

Nichts zu dem Paper, eh? Ich bin schockiert.
 
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"Results from studies on the US are fairly consistent: Saiz (2007) finds an inflow of new legal immigrants equal to 1% of the total population causes an increase of around 1% for both rents and housing values, and Ottaviano and Peri (2012) find an increase in housing prices between 1.1 – 1.6%."

(Und in den USA wird im Schnitt mehr gebaut als in den letzten Jahren bei uns.)

In UK ähnlich:

Und Deutschland:
"We estimate that an increase in international migration of 1% of the initial district population causes a hike in flat prices of up to 3% as well as a hike in flat rents of about 1%."

Ich habe weder die Zeit noch Lust, diese Studien im Detail nachzuvollziehen, welche den nun methodisch besser und belastbarer ist.

Daher bleibe ich im Zweifel lieber bei Common Sense:

Natürlich hat Migration signikangten Einfluss auf Mieten, insbesondere dann wenn der Markt nicht sehr elastisch ist (wenig Neubau bzw Neubau sehr teuer).

Oder was denkst du, warum die Mieten in München oder der Bay Area teuer macht? Natürlich Angebot und Nachfrage.

Und da wir in Deutschland Mangel an Wohnungen haben, insbesondere im günstigen Segment und insbesondere in den Metropolregionen ... Wie sollte es da anders sein als dass der Effekt in diesem Segment signifikant ist?

Natürlich ist das gerade im hoch regulierten Markt wie in Deutschland teilweise ein verzögerter Effekt und schwerer zu messen als in einem freieren Mietmarkt.
 
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@Celetuiw hast du denn die Studien von Gustavo & dir von mir verlinkten gelesen?
Oder warum denkst du, die von mir verlinkten Studien seien weniger belastbar / schlechter?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Und Deutschland:
"We estimate that an increase in international migration of 1% of the initial district population causes a hike in flat prices of up to 3% as well as a hike in flat rents of about 1%."

Ich habe weder die Zeit noch Lust, diese Studien im Detail nachzuvollziehen, welche den nun methodisch besser und belastbarer ist.

Die Tatsache, dass die Studie, welche du hier zitierst, dieselbe Studie ist, die ich oben verlinkt habe (was dir offensichtlich nicht aufgefallen ist), sagt eigentlich alles aus was man über dich wissen muss.
 

Celetuiw

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@Xantos2
Die Aussage ist nur symptomatisch für deine Herangehensweise an praktisch jedes geisteswissenschaftliches Thema.

Du machst dir deine Meinung vorher nach "Common Sense" und suchst dir dann die Belege zusammen, die dazu passen. Die studierst du, wie du ja selbst zugibst, nur so oberflächlich wie nötig um zu finden, was dein Common Sense untermauert.

Naturwissenschaftlich wären wir so nie über Newton hinaus gekommen. Abstrakte Wissenschaft legt doch gerade eben zu Grunde, dass man Logik über die Alltagswahrnehmung erhebt.

Ich nehme an, das ist dir geläufig, nur aus mir unerfindlichen Gründen stellst du bei soziologischen Themen immer wieder auf "aber das sieht man doch/ das muss doch so sein" ab.

Dabei ist eigtl. klar, das besonders bei gesellschaftlichen Themen kritische Distanz unabdingbar ist, gerade weil diese polarisieren.

Ich finde es ehrlich gesagt spannend, dass das einem offensichtlich gebildetem Menschen wie dir nicht offenkundig erscheint. Bias hat in der Wissenschaft halt nach Möglichkeit nichts zu suchen.
Oder was denkst du, warum die Mieten in München oder der Bay Area teuer macht? Natürlich Angebot und Nachfrage.
Logischer wäre zu vermuten, dass der ungeregelte und knappe Mietmarkt erstmal dort kräftig zulangt, wo Angebot und Nachfrage unabhängig vom Thema Flüchtlinge besonders ungünstig gelagert ist: in Ballungszentren.
 
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Die Tatsache, dass die Studie, welche du hier zitierst, dieselbe Studie ist, die ich oben verlinkt habe (was dir offensichtlich nicht aufgefallen ist), sagt eigentlich alles aus was man über dich wissen muss.
Warum sollte ich das auch merken?
Du hast die Studie ja zusammengefasst mit "Der gesamte Effekt von Zuzug durch Ausländer* auf die Mietpreise beträgt ungefähr ein Prozent höhere Mieten pro Prozent Bevölkerungszuwachs."

Schön verharmlost gegenüber:
"We estimate that an increase in international migration of 1% of the initial district population causes a hike in flat prices of up to 3% as well as a hike in flat rents of about 1%."
  1. Du unterschlägst, dass das pro "district" ist - nicht für ganz Deutschland & framst es als "der gesamte Effekt".
    Wir wissen aber, dass die Migranten um die es geht aber keinsweges gleich verteilt sind - weder geographisch noch im Wohnungssegment.
    In einem Bezirk in Berlin mit vielen Migranten aus Syrien/Afghanistan u.ä. wird der Effekt auf die Mieten im günstigen Bereich viel viel höher als 1% sein.

  2. Du unterschlägst, dass es auf Kaufpreise 3% sind - was sich verzögert durch den regulierten Mietmarkt wohl also auch in Effekten >1% auf den Mietmarkt auswirken wird.

@Celetuiw -- kritische Distanz ist folglich auch von Gustavo zusammengefassten Studien nötig.
Die Studie steht eben in keinem Widerspruch zum Common Sense, dass der Impact auf die Wohnungen, die für Geringverdiener in Ballungsgebieten relevant sind, viel viel stärker sein wird als die 1%, mit der Gustavo hier mal wieder sein "alles Peanuts"-Game macht.

Zum Rest: Da machst du wieder mal den Fehler, an mich und das Forum irgendwelche wissenschaftlichen Standards anlegen zu wollen.

Nein, ich muss selbst keine Studien im Detail lesen, um eine Meinung zu haben.
Nein, ich muss nicht den Beweis erbringen, dass die offensichtlich vorhandenen negativen Effekte der unquallifizierten Migration in jedem Detail wissenschaftlich nachweisbar sind.
Nein, die Beweislast liegt nicht mehr bei mir ("Effekte negativ und groß") als bei Gustavo ("Effekte Peanuts, müssen wir aushalten").
 

Gustavo

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Warum sollte ich das auch merken?


Zum Beispiel weil du zumindest Titel und Abstract liest. :rolleyes:

Du hast die Studie ja zusammengefasst mit "Der gesamte Effekt von Zuzug durch Ausländer* auf die Mietpreise beträgt ungefähr ein Prozent höhere Mieten pro Prozent Bevölkerungszuwachs."

Schön verharmlost gegenüber:
"We estimate that an increase in international migration of 1% of the initial district population causes a hike in flat prices of up to 3% as well as a hike in flat rents of about 1%."
  1. Du unterschlägst, dass das pro "district" ist - nicht für ganz Deutschland & framst es als "der gesamte Effekt".
    Wir wissen aber, dass die Migranten um die es geht aber keinsweges gleich verteilt sind - weder geographisch noch im Wohnungssegment.
    In einem Bezirk in Berlin mit vielen Migranten aus Syrien/Afghanistan u.ä. wird der Effekt auf die Mieten im günstigen Bereich viel viel höher als 1% sein.

  2. Du unterschlägst, dass es auf Kaufpreise 3% sind - was sich verzögert durch den regulierten Mietmarkt wohl also auch in Effekten >1% auf den Mietmarkt auswirken wird.


Lol, ich habe hier ja schon viele dumme Argumente gelesen, aber mir zu sagen "du hast den Befund nicht korrekt zusammengefasst", nur um dann direkt meine komplett korrekte Zusammenfassung wörtlich zu zitieren ist selbst für dich harter Tobak.

Ich "unterschlage" gar nichts, du bist anscheinend einfach nicht in der Lage korrekt zu lesen und weißt offensichtlich nicht wie Regressionsmodelle funktionieren: Du brauchst Varianz innerhalb der unterschiedlichen Verwaltungsbezirke, sonst kannst du per Definition überhaupt keinen Effekt schätzen. Der Effekt, den du schätzt, ist ein Durchschnitt über die gesamte Verteilung. Die Anmerkung "ja, aber es gibt ja auch Mietmärkte wo der Effekt höher ist!" ist halt schon ziemlich bescheuert, weil es per se auch Mietmärkte gibt wo er niedriger sein muss, das ist die Natur eines Durchschnitts. Da Macki nicht etwa wie du von Berlin gesprochen hat sondern von Deutschland ist das exakt die Antwort auf die Frage, über die er schwadroniert hat. Nur nebenbei: Hättest DU den Artikel tatsächlich gelesen hättest du sehen können, hättest du sehen können, dass unter 5.2.5. genau nach der Art von heterogenen Effekten geprüft wurde und dass sie, komplett gegenteilig wie von dir angenommen, in den Mietmärkten mit höheren Preisen niedriger sind als in den Märkten mit niedrigeren Preisen.
Da es sich um ein Zeitreihenmodell handelt ist dein Argument unter 2) natürlich ebenfalls unsinnig: Der Effekt ist in den 1% bereits eingepreist, das hast du nur einfach nicht verstanden.




@Celetuiw -- kritische Distanz ist folglich auch von Gustavo zusammengefassten Studien nötig.
Die Studie steht eben in keinem Widerspruch zum Common Sense, dass der Impact auf die Wohnungen, die für Geringverdiener in Ballungsgebieten relevant sind, viel viel stärker sein wird als die 1%, mit der Gustavo hier mal wieder sein "alles Peanuts"-Game macht.

Was blamable Auftritte angeht, ist
- meinen Post nicht gelesen
- selbst meinen Link, der wenig überraschend meine Ansicht stützt, nochmal reingepostet
- einen Zusammenhang als korrekt darstellen, für den im (auch von dir) verlinkten Paper genau das Gegenteil behauptet wird
selbst für Internetverhältnisse schon richtig hart.
 

Celetuiw

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Nein, ich muss selbst keine Studien im Detail lesen, um eine Meinung zu haben.
Und niemand muss deine Meinung ernst nehmen, wenn du dich konsequent dagegen versperrst, sie empirisch belastbar zu hinterlegen.
Nein, ich muss nicht den Beweis erbringen, dass die offensichtlich vorhandenen negativen Effekte der unquallifizierten Migration in jedem Detail wissenschaftlich nachweisbar sind.
Dann muss ich den Beweis ja nicht erbringen, dass Migration ein Segen für Deutschland ist - ist ja offensichtlich, weil ich es offensichtlich nenne.
Nein, die Beweislast liegt nicht mehr bei mir ("Effekte negativ und groß") als bei Gustavo ("Effekte Peanuts, müssen wir aushalten").
Richtig, aber Gustavo hat mehr Fakten anzubieten, du mehr Bauchgefühl.
 

zoiX

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Aber wenn Xantos jetzt sagt 'Mag ja sein, dass der Effekt in Deutschland ca. 1% Mietanstieg ist, weil wir ca. 1% Migrantenanteil haben, aber in [Fantasiestadtteil mit 25% Migrantenanteil] sind es demnach 25% und sehr wohl relevant für die Bewohner des Stadtteils", dann steht das doch in keinem Widerspruch zum Paper, oder verstehe ich etwas falsch?

Irgendwie scheint mir die Sinnhaftigkeit des Papiers als Argument eine Funktion der Größe der betrachteten 'Wohneinheit' zu sein. Kann mich mal jemand erleuchten, wie viel Land oder Bevölkerung ich in Betracht ziehen muss, damit meine Schlüsse aus dem Artikel sinnvoll sind?
 

Gustavo

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Aber wenn Xantos jetzt sagt 'Mag ja sein, dass der Effekt in Deutschland ca. 1% Mietanstieg ist, weil wir ca. 1% Migrantenanteil haben, aber in [Fantasiestadtteil mit 25% Migrantenanteil] sind es demnach 25% und sehr wohl relevant für die Bewohner des Stadtteils", dann steht das doch in keinem Widerspruch zum Paper, oder verstehe ich etwas falsch?

Irgendwie scheint mir die Sinnhaftigkeit des Papiers als Argument eine Funktion der Größe der betrachteten 'Wohneinheit' zu sein. Kann mich mal jemand erleuchten, wie viel Land oder Bevölkerung ich in Betracht ziehen muss, damit meine Schlüsse aus dem Artikel sinnvoll sind?

Moment, das Paper sagt nicht dass der Effekt ca. 1% ist. Der Effekt eines Anstiegs der ausländischen Wohnbevölkerung innerhalb der jeweiligen administrative Einheit (Landkreise + kreisfreie Städte + Stadtstaaten) um 1% der Gesamtbevölkerung der administrativen Einheit von Jahr t-2 zu Jahr t-1 auf die Mietpreise im Jahr t0 ist ceteris paribus ein ungefähr 1% höherer Preis. In Deutschland lebten 2004 ungefähr sieben Millionen Ausländer, heute sind es eher so 12 Millionen. Das sind aber nicht alles Asylsuchende, ein nicht unbeträchtlicher Teil davon ist Zuwanderung über die Freizügigkeit innerhalb der EU und "reguläre" Zuwanderung. Wenn man die Ergebnisse der Studie nimmt und sie auf die Zahl derjenigen anwendet, die seither über Asyl nach Deutschland gekommen sind (ich habe mit vier Prozent der Gesamtbevölkerung gerechnet), kommt man auf die Preisanstiege wie in meinem Post beschrieben. Das sollte man nicht so ohne Weiteres, weil es den Effekt vermutlich eher überschätzt als unterschätzt, denn (ehemalige und aktuelle) Asylbewerber verdienen im Vergleich sicher schlechter als der Schnitt aller Zuwanderer nach Deutschland (von denen der größte Teil, der nicht über Asyl gekommen ist, über die Personenfreizügigkeit innerhalb der EU kam), aber lassen wir das mal außen vor.

Wie hoch der Preisanstieg wäre, wenn eine administrative Einheit durch ausländischen Zuzug um 25% wachsen würde, kann man vermutlich nicht vernünftig schätzen, weil man da ziemlich weit out-of-sample ist. Wenn das Argument aber ist "okay, vielleicht ist der durchschnittliche Anstieg nicht so schlimm, aber in bestimmten Städten kann er ja trotzdem sehr schlimm sein" dann gibt es dazu zwei Sachen zu sagen:
1. Es gibt schon eine theoretische Obergrenze, weil der höchste Anteil an Asylzuwanderung an der Gesamtbevölkerung (Stichtag: 31.12.2022, neuere Zahlen gibt es meines Wissens nicht) in einer administrativen Einheit 8,2% ist und das ist nicht etwa Berlin (ziemlich im Durchschnitt mit 4,8%), Hamburg (ebenfalls 4,8%) oder München (3,9%), sondern Bayreuth. Insofern gibt es schon theoretisch keinen großen Sinn, so zu tun als ließen sich nennenswerte Mietsteigerungen mit Asylzuwanderung erklären, auch nicht in großen Städten.
2. Gibt es aber auch in dem Paper selbst ein Argument dagegen, nämlich dass sie sich die Effekte innerhalb der administrativen Einheiten nach dem jeweiligen Mietniveau angeschaut haben. Und das Ergebnis ist nicht etwa, dass dort, wo das Mietniveau hoch ist, die Mieten am stärksten steigen würden, sondern das Gegenteil: Sowohl im 75. als auch im 95. Perzentil sind die Preiseffekte nicht mal mehr positiv, im Median sind sie positiv aber nur ungefähr halb so hoch wie der durchschnittliche Effekt (und nicht signifikant, wobei das bei quantile regression immer so eine Sache ist mit dem Signifikanzniveau). Das passt auch dazu, was man erwarten würde: Asylzuwanderer haben tendenziell weniger finanzielle Mittel (mit einer Untergrenze in Höhe der staatlichen Unterstützung), wohnen seltener in eigenen Wohnungen und sind tendenziell eher von Überbelegung betroffen, weshalb sie das Preisniveau in teureren administrativen Einheiten sowieso nicht treiben können.
 
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Und niemand muss deine Meinung ernst nehmen, wenn du dich konsequent dagegen versperrst, sie empirisch belastbar zu hinterlegen.
Richtig.
Du musst keine Meinung hier ernst nehmen.
Du kannst sie auch ignorieren, oder Shihatsu in seiner lustigen "ich mache überall einen roflsmiley dran"-Strategie nachahmen.
Dann muss ich den Beweis ja nicht erbringen, dass Migration ein Segen für Deutschland ist - ist ja offensichtlich, weil ich es offensichtlich nenne.
Den musst du nicht erbingen.
Dass Migration insgesamt und netto ein Segen ist, ist ähnlich evident wie dass bestimmte Formen der Migration klar ein Fluch sind.

Dass du das als Gegensatz siehst, ist typisch für die Unfähigkeit (eher Unwillen), zwischen verschiedenen Formen der Migration zu unterscheiden.
Richtig, aber Gustavo hat mehr Fakten anzubieten, du mehr Bauchgefühl.
Gustavo hat vor allem viele Peanuts anzubieten.
peanuts.jpg

Aber wenn Xantos jetzt sagt 'Mag ja sein, dass der Effekt in Deutschland ca. 1% Mietanstieg ist, weil wir ca. 1% Migrantenanteil haben, aber in [Fantasiestadtteil mit 25% Migrantenanteil] sind es demnach 25% und sehr wohl relevant für die Bewohner des Stadtteils", dann steht das doch in keinem Widerspruch zum Paper, oder verstehe ich etwas falsch?
Dies.

Mir geht es darum, dass Gustavo gezielt darauf aus ist (wie so oft) die Kosten für die Gesellschaft kleinzureden.
Dabei sagt das Paper, dass im Schnitt pro 1% Migranten dann 1% Erhöhung der Mieten herausspringt - und schon 3% Erhöhung des Kaufpreises (der langfristig und verzögert die Mieten weiter treiben wird).

Dass Gustavo richtigerweise darauf hinweist, dass die Studie nur dieses Mittel ermitteln kann, heisst aber nicht, dass überall das Mittel vorliegt.

Es geht ja darum, dass der Effekt eben alles andere als gleichverteilt ist.
Sowohl geografisch als auch demografisch.

Die Migration gutverdienender Expats, und chinasischer / russicher Exilanten mit Cash, wird wohl eher die Kaufpreise nach oben treiben - aber dem folgt dann aufgrund der Kaufkraft auch Bautätigkeit.
Siehe: Die ganzen "News", dass in Metropolen die letzten 20 Jahre zuwenig Sozialwohnungen, aber viel "Luxuswohnungen" gebaut wurden.

Die Migration von unqualifizierten Syrern und Afghanen hingegen erzeugt Druck erstens geografisch konzentriert, zweitens erfolgt er auf einen Markt, der extrem unelastisch ist.
Denn die typische Sozialwohnung wird weit unter Neubaukosten vermietet.
Es gibt schlicht keinen Markt für Sozialwohnungen für den Neubaupreis von 18€ Miete / Monat -- außer da, wo das Amt eh die Kosten übernimmt.

Sprich: Die Studie widerlegt überhaupt nicht den Eindruck, dass die unqualifizierte Migration zu einer extremen Verknappung und Verteuerung des Wohnungsmarktes für Gering- und Durchschnittsverdiener in Metropolregionen geführt hat.

Zumal an diesem Ende des Wohungsmarktes ja auch nicht nur der offizielle Mietpreis relevant ist (Sitchwort Regulierung), sondern der Verfügbarkeit.
Wenn ich bereit bin, €18 / m² zu zahlen, dann habe ich bei Wohnungsbesichtigungen wenig Konkurrenz.
Wenn ich aber eine 3 Zimmer Wohung für unter €1,5k brauche, dann bin ich oft in Konkurrenz mit hundertten Konkurrenten.
Bekomme die Wohnung daher nicht und ziehe auch nicht um.
Effekt: Der durchschnittliche Mietpreis gibt eben gerade in dem Segment nicht bzw nur sehr verzögert die Verknappung und Verteuerung wieder.

Aber gleich hören wir bestimmt wieder einen klugen Kommentar, nach dem es nicht erwiesen ist, dass 100k zusätzliche Bürgergeldempfänger in Berlin nicht nur kaum Einfluss auf den Mietpreis hätten, sondern auch kaum Einfluss hätten auf die Einfachheit, im günstigen Segment eine Wohnung zu finden. Oder alternativ mir vorwerfen, dass meine umgekehrte Hypothese nicht "wissenschafttlich erwiesen" sei.
 

Gustavo

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In diesem Thread jetzt: Typ, der erst zum Unterstreichen seiner eigenen Meinung eine Studie gepostet hat, die er vorher nicht gelesen hatte, erklärt mir (der die Studie tatsächlich gelesen hat) warum die von ihm ungelesene Studie, welche er nicht verstünde, wenn er sie tatsächlich lesen würde, ja eigentlich unterstützt was er sowieso schon dachte, bevor er sie theoretisch hätte lesen müssen, bevor er sie hier reingepostet hat.

Vielleicht solltest du dich weniger um "unqualifizierte Zuwanderung" sorgen und mehr um "unqualifizierte Kommentare".
 
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Wie du dich weiter nur auf deiner geilen Studien-Metaebene bewegst.
News Flash: Das ist nicht dein Seminar, wo du Leute disqualifizieren kannst, wenn sie nicht deinen pseudowissenschaftlichen Standards genügen.
 

Celetuiw

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Den musst du nicht erbingen.
Dass Migration insgesamt und netto ein Segen ist, ist ähnlich evident wie dass bestimmte Formen der Migration klar ein Fluch sind.

Dass du das als Gegensatz siehst, ist typisch für die Unfähigkeit (eher Unwillen), zwischen verschiedenen Formen der Migration zu unterscheiden.
Nein nein , du mißverstehst mich. Jede Form der Migration ist ein Segen, vor allem Flüchtlinge, weil
- sie uns kulturell bereichern
- viel arbeiten und einzahlen
- viel seltener Steuern hinterziehen.

Das ist offensichtlich für mich, beweis mir das Gegenteil. Aber Vorsicht, wenn mir deine Artikel/Studien/x Beiträge nicht passen, dann bleib ich bei "common sense", der ultimativen Ausrede für aber trotzdem.
Gustavo hat vor allem viele Peanuts anzubieten.
Und du hast viele Welt Artikel anzubieten, die vor Empörung triefen. Das was man dort so liest mal in den Gesamtkontext zu setzen ist ein normaler Prozess der Kontextualisierung, keine Überheblichkeit.
 
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Glückwunsch - du hast erkannt, dass man in einem Forum alles behaupten kann.

Es gibt aber zum Glück Abstufungen zwischen "bullshit behaupten" und "nur wissenschaftliche Studien akzeptieren".

Diese Abstufungen nennen sich auch Diskussion und sie sind die Norm in einem Forum, oder auch in der Realität -- wenn man sich nicht vor selbiger verschließen möchte, und sich daher nur an diesen Extremen orientiert.
 

Celetuiw

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Wer sagt das ist bullshit? Für mich ist das kein Bullshit. Woher qualifizierst du jetzt,dass deine Äußerungen ohne Beleg feine Debattenkultur sind und meine ohne Beleg bullshit?
Lass mich raten, common sense um den Zirkelschluss perfekt zu machen.
 
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Du bringst keine Argumente. Es ist noch nicht einmal deine Meinung. Du möchtest nur den Advocatus Diaboli spielen. Das ist keine good faith Diskussion. Warum sollte ich darauf eingehen?
 
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Wir reden hiervon, richtig?

"Jede Form der Migration ist ein Segen, vor allem Flüchtlinge, weil
- sie uns kulturell bereichern
- viel arbeiten und einzahlen
- viel seltener Steuern hinterziehen"

Falls ja, dann lügst du schlicht.
 

Gustavo

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Wie du dich weiter nur auf deiner geilen Studien-Metaebene bewegst.
News Flash: Das ist nicht dein Seminar, wo du Leute disqualifizieren kannst, wenn sie nicht deinen pseudowissenschaftlichen Standards genügen.

Brauche ich auch nicht, du tust hier ja schier alles um dich selbst zu disqualifizieren. Aber da du es anscheinend wirklich nicht verstehst: Es geht hier nicht darum, dich aus der Diskussion auszuschließen, sondern lediglich darum dich dazu zu nötigen, zur Abwechslung mal produktiv an einer solchen teilzunehmen. Eine Studie mit Regressionsmodell basierend auf administrativen Daten ist *natürlich* noch nicht der Weisheit letzter Schluss, kann sie gar nicht sein. Aber sie ist mit Sicherheit DEUTLICH aussagekräftiger als deine pure Spekulation mit Verweis auf einfachste ökonomische Konzepte wie "Angebot und Nachfrage", zumal du getrost davon ausgehen kannst, dass ich von dem Konzept wohl auch schon mal gehört haben werde und dementsprechend wohl meine Gründe haben werde, warum ich denke dass es hier wenig einschlägig ist. Das kannst du glauben, das kannst du nicht glauben, aber das kannst du nicht einfach mit "ich sehe es aber anders" abtun, nachdem ich dir Evidenz für meine Haltung präsentiert habe. Das heißt du kannst schon, aber es ist halt lächerlich. Aber so ist das halt im Internet: Man kann sich argumentativ bis auf die Knochen blamieren und trotzdem einfach durch die Blamage durchposten, ohne dass irgendwer einen aufhält.

Geil übrigens, dass ausgerechnet der Typ, der hier regelmäßig im "so ist es"-Duktus erzählt, wie die Welt funktioniert, bei minimaler empirischer Überprüfung seiner Überzeugungen kurz davor ist, sich argumentativ auf die Stufe "indigenes Wissen ist auch Wissen" zu stellen.
 

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Wir reden hiervon, richtig?

"Jede Form der Migration ist ein Segen, vor allem Flüchtlinge, weil
- sie uns kulturell bereichern
- viel arbeiten und einzahlen
- viel seltener Steuern hinterziehen"

Falls ja, dann lügst du schlicht.
Okay ich gebe auf. Ich glaub du hältst tatsächlich deine eigenen Überzeugungen für so immanent zutreffend, dass du keine Belege benötigst oder anderen gegenüber auf diese verweisen willst.
Zweitens bist du der eigenen Meinung so sicher, dass du dir schlicht nicht vorstellen kannst, dass jmd dazu eine sehr gegenläufige vertritt.
 
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Die Migration von unqualifizierten Syrern und Afghanen hingegen erzeugt Druck erstens geografisch konzentriert, zweitens erfolgt er auf einen Markt, der extrem unelastisch ist.
Denn die typische Sozialwohnung wird weit unter Neubaukosten vermietet.
Es gibt schlicht keinen Markt für Sozialwohnungen für den Neubaupreis von 18€ Miete / Monat -- außer da, wo das Amt eh die Kosten übernimmt.

Sprich: Die Studie widerlegt überhaupt nicht den Eindruck, dass die unqualifizierte Migration zu einer extremen Verknappung und Verteuerung des Wohnungsmarktes für Gering- und Durchschnittsverdiener in Metropolregionen geführt hat.
...
Xantos, zur eigenen Größe gehört es auch manchmal zu sagen, dass man Dinge falsch eingeschätzt hat - oder sonst die Daten des anderen durch Fakten zu widerlegen.
Letzteres machst Du aber nicht, also hast Du das Ganze vielleicht falsch eingeschätzt?

Ich für meinen Teil hätte auch gedacht, dass das mehr an Asylbewerbern gerade für die kleinen Wohnungen extrem die Preise treibt. Scheinbar ist das aber nicht so - daher Danke an Gustavo für die Links.
 
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Xantos, zur eigenen Größe gehört es auch manchmal zu sagen, dass man Dinge falsch eingeschätzt hat
Was habe ich denn falsch eingeschätzt?
  • Gustavo posted eine Studie
  • Die fasst er zusammen mit "Der gesamte Effekt von Zuzug durch Ausländer* auf die Mietpreise beträgt ungefähr ein Prozent höhere Mieten pro Prozent Bevölkerungszuwachs."
  • Ich habe die Studie zu dem Zeitpunkt nicht im Detail gelesen - und eine flotte Recherche gemacht, um andere Studien zum gleichen Thema zu finden, die stärkere Effekte messen
  • Dabei "fand" ich dann die gleiche Studie wie Gustavo - die selbst den Effekt aber anders zusammenfasste: "We estimate that an increase in international migration of 1% of the initial district population causes a hike in flat prices of up to 3% as well as a hike in flat rents of about 1%."
  • Ichging nicht davon aus, dass Gustavo die Studie so verharmlosend zusammenfasst - deswegen dachte ich, es sei eine andere Studie. Mea culpa hier.
Der Punkt bleibt aber:
  1. Gustavo's 1-Satz-Zusammenfassung impliziert einen sehr geringen Effekt.
  2. Die Studie misst aber durchaus signifiakte Effekte, ich zitiere:
In Germany, immigrants tend to be poorer than the native population, which suggests that they will have a relatively larger impact at the lower end of the housing spectrum than at the higher end. Indeed, in our estimations, we find that immigrants tend to move into districts in which property prices and rents are growing more slowly or into areas with more affordable housing stock. [...] empirical results provide evidence that international migration has a significantly positive effect on German flat prices and rents. [...]. Our IV estimations show that international migration is a significant explanatory variable for changes in flat prices and flat rents, whereas it has no significant effect on house prices. The findings suggest that the median flat price (rent) increases up to 3% (1%) following an increase in international migration equal to 1% of the initial total population. [...] Following an increase in international migration equal to 1% of the initial total population, lower quartile flat price rises by more than 5%, whereas the median price increase is about half that.[...] Thus, the increase in flat prices is more than twice as high when considering the lower end of the market, whereas the rental market for flats reacts more linearly. [...] Including land price as an important indicator for the development of long-term housing supply suggests that our estimates may have relevance beyond the short term. Our analysis leads to the conclusion that if Germany continues to experience net in-migration in the longer term, and there is little reason to expect otherwise, the government should increase its efforts to provide affordable flats, as the demand for this type of housing will rise by more than an analysis based on the current population structure would suggest. As we see it, increasing the supply of affordable flats could meet two important objectives. First, doing so would help secure the economic livelihoods of many migrants as well as those of less affluent natives. Second, it could reduce social tensions between migrants and low-income natives, as increasing the supply of affordable housing will reduce the pecuniary spillovers from migration to the lower end of the domestic housing market. The resulting decrease in competition for housing between less-affluent natives and in-migrants may go some distance towards undercutting support for xenophobic political parties.

Ergo, die Studie sagt:
  • Im Schnitt bedeutet 1% mehr Migranten (bezogen auf Bevölkerung) 3% mehr Kaufpreis & 1% mehr Miete
  • Für günstige Wohnungen ist der Effekt aber ca. doppelt so hoch
Dazu wissen wir, dass die Migration nicht gleichmäßig statt findet (kommt in der Studie auch vor).
Wir wissen, dass bestimmte Städte Faktor 2 und mehr stärker betroffen sind als der Schnitt.
  • Durch Regulierung folgt der Mietmarkt dem Kaufmarkt mit Verzögerung. D.h. es ist auch für den Schnitt zu erwarten, dass langfrisitg der Effekt auf Mieten >1% wäre, bis zu 3%.
  • Der Effekt auf günstige Wohnunge ist größer, ~2% short term und bis zu 5% long-term
Wenn nun also die letzten 10 Jahre 2,5 Mio geringqualifizierte Migranten kamen, so sind das im Schnitt ~3%.
In stark betroffenen Städten also eher 4-6%. Gegencheck zur Realität: In Berlin sind allein 2% Syrer+Afghanen.

D.h. in solchen stark betroffenen Städten kann man den Effekt nach der Studie abschätzen mit der folgenden Bandbreite:

Niedrige Abschätzung kurzfristig:
Kurzfristig 1% x 4% Migranten x Faktor 2 für günstige Wohnungen = 8% Impact.

Hohe Abschätzung langfristig:
Langfristiig 3% x 6% Migranten x Faktor 2 für günstige Wohnugen = 36% Impact.

Weil superwenig gebaut wird (und der Neubau, den es gibt, selten günstig vemietet wird) ist eben der Neubau keine wirkliche Kompensation.
Ergo können wir aus der Studie folgen, dass Geringverdiener in Städten mit hohem Zuzug an Migranten durch diesen Zuzug mind 8% mehr Miete zahlen - und der Effekt deutlich höher sein & v.a. werden könnte, wenn weiterhin so wenig günstige Wohnungen gebaut werden.


- oder sonst die Daten des anderen durch Fakten zu widerlegen.
Letzteres machst Du aber nicht, also hast Du das Ganze vielleicht falsch eingeschätzt?

Ich für meinen Teil hätte auch gedacht, dass das mehr an Asylbewerbern gerade für die kleinen Wohnungen extrem die Preise treibt. Scheinbar ist das aber nicht so - daher Danke an Gustavo für die Links.
Und das ist der Grund, warum es mich ärgert.
Du hast vermutlich(?) die Studie noch nicht im Detail gelesen & Gustavo's 1-Satz-Zusammenfassung so akzeptiert.

Findest du die Zusammenfassung jetzt nach wie vor passend, und dass ich zugeben sollte, die Dinge falsch eingeschätzt zu haben?
 
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Dann mag die Bandbreite statt 8-36% kurz- zu langfristig halt "nur" 8-25% sein. Welchen Unterschied macht das?

Zumal die Migration unqualifizierter Migranten weitgehend ungesteuert weitergeht und es wenig Neubau gibt.

Relevant ist für mich, dass der Effekt auf Mieten von Geringverdienern in Städten mit überproportionalem Migrationsanteil eben sehr signifikant zu sein scheint.

Oder siehst du das anders?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Was habe ich denn falsch eingeschätzt?

Lol. Hast du schon mal etwas von "wenn man in einem Loch sitzt sollte man aufhören zu Graben" gehört? Hier eine vollständige Liste aller Sachen, die du falsch dargestellt hast und teilweise trotz meiner Erklärungen in diesem Thread immer noch falsch darstellst, in der Reihe wie du sie in diesem Post geliefert hast:

1. Ich fasse die Studie nicht in einem Satz zusammen. Der zentrale Befund ist ein Satz, aber danach packe ich den dann in ein Rechenbeispiel, weil ich gewohnt bin dass Regressionsstudien (von Studenten) anders nicht verstanden werden. Dieses Rechenbeispiel geht von einem durchschnittlichen Fall aus: Durchschnittliche Miete (die Zahl ist direkt aus der Studie), durchschnittlicher Bevölkerungszuwachs durch Asylmigration im Bundesschnitt (mit Warnung, dass das den Effekt vermutlich überschätzt), durchschnittliche Effektgröße aus der Studie.
2. Du hast die Studie "zu diesem Zeitpunkt" (als du selbst deine erste Antwort darauf gepostet hast) keineswegs bloß "nicht im Detail" gelesen, sondern überhaupt nicht, sonst wäre dir aufgefallen, dass du dieselbe Studie postest wie ich. Du hast sie mutmaßlich immer noch nicht gelesen, siehe weitere Punkte ab #4. Immerhin gestehe ich dir zu, dass du mittlerweile den Abstract gelesen hast.
3. Die Studie fasst ihren zentralen Befund EXAKT so zusammen wie ich es auch getan habe. Wir reden hier über den Mietmarkt, das ist der Befund für den Mietmarkt. Daran ist nichts verharmlost, egal wie unverschämt oft du das behauptest* und wie sehr du deine offensichtliche Unkenntnis zeigst, wenn du versuchst das zu belegen.
4. Du markierst bewusst den ersten Teil der Ergebnisse der quartile regression ("Thus, the increase in flat prices is more than twice as high when considering the lower end of the market, whereas the rental market for flats reacts more linearly), der nur für Kaufpreise für Wohnungen gilt, was nicht war worüber wir reden, während du den Befund für Mietpreise (also worüber wir tatsächlich reden) nicht markierst. Aus Table 4 (Seite 23) kannst du klar herauslesen, dass der Effekt für günstige Mietmärkte keineswegs "doppelt so hoch" wie der Gesamteffekt von 1% ist, wie du suggerierst (und womit du später rechnest): Das "doppelt so hoch" bezieht sich auf die Differenz zwischen dem Median und dem 25. Perzentil des Marktes für Wohnungskäufe. Während der Effekt beim Wohnungskauf im 25. Perzentil doppelt so hoch ist wie im Mittel (2,7% zu 5,3%) ist der Effekt für Mietpreise im Median sogar deutlich unter dem Gesamteffekt und selbst im 25. Perzentil nur bei 1,1% pro Jahr. Deine 2%, mit denen du später rechnest, basieren einzig und alleine darauf dass du den Satz nicht richtig verstanden (und dir die Tabelle offensichtlich nicht angeschaut) hast.
5. Du hast immer noch nicht verstanden, dass die unterschiedlichen Effekte MIETMÄRKTE betreffen, nicht Preissegmente. Du kannst (jenseits des Durchschnitts) überhaupt nichts dazu sagen, wie sich (vergleichsweise) günstige Mieten in Städten entwickeln, weil die Daten sich auf Märkte insgesamt beziehen. Weil du aber die ganze Zeit mit Berlin argumentierst: Berlin ist spätestens zu Beginn der großen Asylmigration ab 2015 schon ein Hochpreismarkt und wie du aus Table 4 herauslesen kannst sind für einen solchen die Effekte im Schnitt nicht größer (wie du behauptest), sondern deutlich kleiner bis hin zu negativen Effekten (die vermutlich nur ungenau geschätzte null findings sind).
6. Ich habe bereits in meiner Antwort auf zoiX etwas dazu gesagt, wie viel stärker "bestimmte Städte" von Asylzuwanderung betroffen sind. Wie dort erwähnt gab es zumindest zum 31.12.2022 keine administrative Einheit, die einen mehr als doppelt so hohen Anteil an Asylmigration aufgenommen hat wie der Durchschnitt.
7. Deine Behauptung, du könntest mal eben Kaufpreise von Wohnungen auf Mietpreise durchreichen, ist völlig ohne Beleg. Wir reden hier von einem dynamischen System, d.h. außer du kannst einen guten Grund nennen, warum 2004 ein exogener Schock sein sollte, ergibt es keinen Sinn anzunehmen, dass die Effekte vorher ganz anders aussahen. Diesen Grund gibt es aber nicht: Der einzige Grund, in dessen Richtung deine Hände wedeln ("Regulierung"), ist eine Konstante. Dementsprechend müssten die Kaufpreise die ganze Zeit auf die Mietpreise durchgereicht werden, aber das ist eben exakt nicht, was die Studie findet, denn wenn es so wäre müsste man das auch im vorliegenden Zeitraum beobachten. Dass du ihn nicht beobachten kannst ist ein starker Hinweis darauf, dass es ihn so nicht gibt. Du postulierst ihn einfach trotzdem, übrigens in völligem Widerspruch zu den gängigen deskriptiven Statistiken zum deutschen Wohnungsmarkt, die seit einer ganzen Zeit eine Entkopplung zwischen Miet- und Kaufpreisen für Wohnungen zeigen. Deine "hohe Abschätzung" ist pure Autosuggestion und so ziemlich Gegenteil dessen, was die Studie sagt. Dein Umgang mit Zahlen ist (vorsichtig ausgedrückt) fahrlässig.
8. Ich habe in der Antwort auf zoiX geschrieben, wie die Situation für Asylmigration in Berlin (und Hamburg und München) aussieht, du suggerierst trotzdem in Berlin wäre der Anteil höher.
9. Du unterschlägst weiterhin vollständig, dass diese Effektgrößen aus der Studie höchstwahrscheinlich den Effekt von Asylmigration noch überschätzen, weil du den Effekt von regulärer Migration einfach en passant auf den der Asylmigration aufschlägst

Zusammenfassung: Du hast die Studie nicht richtig gelesen, nicht richtig verstanden, interpretierst das was du gelesen hast falsch und postulierst einfach mal einen Effekt, der in der Studie nicht nur nicht drin ist sondern von dem die Studie stark suggeriert, dass es ihn nicht gibt. So wird dann der tatsächliche Effekt en passant erst verdoppelt (1% --> 2%, weil du nicht richtig gelesen hast) und dann einfach nochmal verdreifacht (2% --> 6%, weil du einen Effekt einfach mal behauptest).







*Fun fact: Ursprünglich hatte ich in meinem ersten Post sowohl Mackia als auch dich zitiert. Deshalb ist auch immer noch ein grammatikalischer Fehler in dem Satz, weil ich ihn von Plural zu Singular umgeschrieben habe. Ich habe deinen Post wieder gelöscht, weil du nur über Berlin gesprochen hast und auch wenn du die Studie natürlich auf Berlin beziehen könntest, fand ich es doch fairer nur Macki zu zitieren, der über den Zusammenhang "Asyl --> Mieten" in Deutschland insgesamt geschrieben hatte.
 
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1. Ich fasse die Studie nicht in einem Satz zusammen. Der zentrale Befund ist ein Satz, aber danach packe ich den dann in ein Rechenbeispiel, weil ich gewohnt bin dass Regressionsstudien (von Studenten) anders nicht verstanden werden. Dieses Rechenbeispiel geht von einem durchschnittlichen Fall aus: Durchschnittliche Miete (die Zahl ist direkt aus der Studie), durchschnittlicher Bevölkerungszuwachs durch Asylmigration im Bundesschnitt (mit Warnung, dass das den Effekt vermutlich überschätzt), durchschnittliche Effektgröße aus der Studie.
2. Du hast die Studie "zu diesem Zeitpunkt" (als du selbst deine erste Antwort darauf gepostet hast) keineswegs bloß "nicht im Detail" gelesen, sondern überhaupt nicht, sonst wäre dir aufgefallen, dass du dieselbe Studie postest wie ich. Du hast sie mutmaßlich immer noch nicht gelesen, siehe weitere Punkte ab #4. Immerhin gestehe ich dir zu, dass du mittlerweile den Abstract gelesen hast.
Ja richtig, ich habe deine Studie nicht gelesen.
Die Erwartungshaltung, dass ich das tun müsste, bevor ich Studien heraussuche, die mMn eine andere Aussage haben, ist absurd.
Dass es die gleiche Studie ist, zeigt ja, dass du sie eben sehr verharmlosend zusammengefasst hast.
4. Du markierst bewusst den ersten Teil der Ergebnisse der quartile regression ("Thus, the increase in flat prices is more than twice as high when considering the lower end of the market, whereas the rental market for flats reacts more linearly), der nur für Kaufpreise für Wohnungen gilt, was nicht war worüber wir reden, während du den Befund für Mietpreise (also worüber wir tatsächlich reden) nicht markierst. Aus Table 4 (Seite 23) kannst du klar herauslesen, dass der Effekt für günstige Mietmärkte keineswegs "doppelt so hoch" wie der Gesamteffekt von 1% ist, wie du suggerierst (und womit du später rechnest): Das "doppelt so hoch" bezieht sich auf die Differenz zwischen dem Median und dem 25. Perzentil des Marktes für Wohnungskäufe. Während der Effekt beim Wohnungskauf im 25. Perzentil doppelt so hoch ist wie im Mittel (2,7% zu 5,3%) ist der Effekt für Mietpreise im Median sogar deutlich unter dem Gesamteffekt und selbst im 25. Perzentil nur bei 1,1% pro Jahr. Deine 2%, mit denen du später rechnest, basieren einzig und alleine darauf dass du den Satz nicht richtig verstanden (und dir die Tabelle offensichtlich nicht angeschaut) hast.

5. Du hast immer noch nicht verstanden, dass die unterschiedlichen Effekte MIETMÄRKTE betreffen, nicht Preissegmente. Du kannst (jenseits des Durchschnitts) überhaupt nichts dazu sagen, wie sich (vergleichsweise) günstige Mieten in Städten entwickeln, weil die Daten sich auf Märkte insgesamt beziehen. Weil du aber die ganze Zeit mit Berlin argumentierst: Berlin ist spätestens zu Beginn der großen Asylmigration ab 2015 schon ein Hochpreismarkt und wie du aus Table 4 herauslesen kannst sind für einen solchen die Effekte im Schnitt nicht größer (wie du behauptest), sondern deutlich kleiner bis hin zu negativen Effekten (die vermutlich nur ungenau geschätzte null findings sind).
Nur weil die Studie nichts über das günstige Segment innerhalb der Bezirke aussagt heisst das doch nicht, dass es diesen Effekt nicht gäbe?
Im Gegenteil: Ich gehe davon aus, dass der Effekt in den (nicht günstigen) Metropolen sogar noch stärker ist.
Die Studie bestätigt den Common Sense, dass die Nachfrage durch geringqualifizierte Migranten (ob sie nun Bürgergeld beziehen oder arbeiten) auf günstige Wohungen stärker ist.
In teuren Städten wie Berlin, Hamburg, München gibt es aber auch überproportional viele Migranten.
Deren Nachfrage konzentriert sich dort auf ein kleines Segment günstiger Wohnungen - während in Duisburg oder Bautzen ein breiteres Segment der Wohnungen für diese Menschen bezahlbar ist.
Daher ist sehr wahrscheinlich der Preiseffekt durch unqualifizierte Migranten auf günstige Wohnungen in teuren Städten nochmal deutlich höher als der Preisdruck auf den Marktschnitt in günstigen Städten.

Nochmal:
Das zeigt die Studie nicht direkt.
Sie widerlegt es aber nicht - legt es im Gegenteil sogar nahe.
7. Deine Behauptung, du könntest mal eben Kaufpreise von Wohnungen auf Mietpreise durchreichen, ist völlig ohne Beleg. Wir reden hier von einem dynamischen System,
.. ein dynamisches System, in dem im Moment fast nicht gebaut wird, gerade im günstigen Segment.
8. Ich habe in der Antwort auf zoiX geschrieben, wie die Situation für Asylmigration in Berlin (und Hamburg und München) aussieht, du suggerierst trotzdem in Berlin wäre der Anteil höher.
Jo dann ist es halt nicht in Berlin, sondern in Köln besonders signifikant. Was ändert das an der gesamten Lage?
9. Du unterschlägst weiterhin vollständig, dass diese Effektgrößen aus der Studie höchstwahrscheinlich den Effekt von Asylmigration noch überschätzen, weil du den Effekt von regulärer Migration einfach en passant auf den der Asylmigration aufschlägst
In den letzten 20 Jahren wurde im Segment für gutverdienende Expats viel gebaut, d.h. da ist der Markt zumindest dynamisch.

Ich bleibe dabei:
Die Studie legt nahe, dass der Gesamteffekt auf günstige Mieten in teuren Metropolen seit 2014 +10% übersteigt.
 

Celetuiw

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Also in meinem Arbeitsumfeld sind Deutsche zwar die größte Gruppe, aber halt mit so gut 30%. Meine Migrantenkollegen sind aber auch exklusiv "normal" und nicht über Asyl eingewandert und haben knapp zur Hälfte eine Promotion. Größte Gruppe Inder, generell Amerika, Südamerika, Europa, SEA. Nicht vorhanden: alle typischen Fluchtländer, egal ob Bürgerkrieg oder Wirtschaft. Ein paar sehr wenige Afrikaner und Nahostler.

Ergo: Migrant != Migrant und beides zusammenrechnen ist milkgirlcalculus.
 
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Also in meinem Arbeitsumfeld sind Deutsche zwar die größte Gruppe, aber halt mit so gut 30%. Meine Migrantenkollegen sind aber auch exklusiv "normal" und nicht über Asyl eingewandert und haben knapp zur Hälfte eine Promotion. Größte Gruppe Inder, generell Amerika, Südamerika, Europa, SEA. Nicht vorhanden: alle typischen Fluchtländer, egal ob Bürgerkrieg oder Wirtschaft. Ein paar sehr wenige Afrikaner und Nahostler.

Ergo: Migrant != Migrant und beides zusammenrechnen ist milkgirlcalculus.

Das ist schon eher ne Bluecard-Bubble.
 
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