Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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Ich hab ja nen haufen homies in Tübingen und die haben sich während der modellversuch läuft hauptsächlich zu hause verkrochen, weil die stadt komplett überrant war von leuten aus dem umliegenden Landkreisen. Wenn die sich in Tübingen anstecken und dann zurück in ihren eigenen Landkreis fahren, steigt dadurch ja nicht zwingend die Tübinger inzidenz. Außerdem hat Tübingen im normalfall ~30.000 Studenten. Die haben seit nem jahr nur noch online semester. Viele sind zurück zu ihren Eltern gezogen weil es 0 sinn macht ne teure wohnung in der stadt zu bezahlen wenn es weder uni veranstaltungen noch partyleben gibt. Ich hab Tübingen noch nie so ausgestorben gesehen wie im letzten Jahr.
 
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Es ist für mich bisher weder in die eine, noch in die andere Richtung konklusiv.

Ja, der Abstand ist geringer als vor dem Modellversuch.

Aber dafür ist es wieder deutlich niedriger als am Peak, was man von Tübingen Land und BaWü nicht behaupten kann.

Angesichts dessen dass die Gegner des Modellversuchs diesen für total gefährlich halten, finde ich das bisher absolut okay. Wir werden ja sehen, wie es in 1-2-3 Wochen ist.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Angesichts dessen dass die Gegner des Modellversuchs diesen für total gefährlich halten, finde ich das bisher absolut okay. Wir werden ja sehen, wie es in 1-2-3 Wochen ist.

Was heißt total gefährlich? Total gefährlich ist nichts davon, weil es eben nur eine mittelgroße Studentenstadt in Süddeutschland ist. Aber "absolut okay" ist es halt auch nicht, weil die Inzidenz pro Kopf deutlich nach oben gegangen sind. Das Ziel von Testkonzepten ist ja nicht, Zahlen unter Wert X zu halten, sondern den R-Wert möglichst so niedrig zu halten, dass man die Lockerungen dauerhaft durchhalten kann.
Tübingen ist von einem Wert gestartet, der jetzt nicht so weit davon weg war, was No Covid Strategien wollen und ist nach einem Monat auf einem viermal so hohen Wert. Und das alles ist wie gesagt unter exzellenten Ausgangsbedingungen: Die meisten Städte haben weder den hohen Bildungsgrad Tübingens, noch die mehr oder weniger stillstehende Universität als Dreh- und Angelpunkt*. Das erscheint mir jetzt kein gutes Argument für Öffnungen zu sein, insbesondere wenn man sieht dass andere Orte mit Öffnungen wie bspw. Rostock sogar noch deutlich schlechter dastehen.








*was auch fehlt sind irgendwelche direkten Erfolgsmaße: Es ist eine Sache dass Angebote öffnen, aber der Mehrwert kommt ja daher, dass sie auch genutzt werden. Weder habe ich irgendwo gelesen, wie regelmäßig das passiert (bspw. anhand von Bewegungsprofilen), noch habe ich gelesen wie viele Leute das überhaupt prinzipiell betrifft, weil unklar ist, wie sich die Schließung der Universität auf die Anwesenheit der Gemeldeten in der Stadt aufgewirkt hat
 
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das finde ich am krassesten.
Ich bin davon ausgegangen das AZ ab Woche 2 gut wirkt.
Dass man als junger Mensch (ich gehe mal davon aus er ist unter 50), 4 Wochen nach AZ noch Fieber bekommt ist schon heftig.
Mitte 30 ist er. Sein prinzipiell hohes Risiko hat er rein vom Bluthochdruck / BMI von 30. Ich finde es auch krass in Kombination mit der Tattsache, dass seine Freundin zum Ansteckungszeitpunkt symptomlos war.
 
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AZ hat knapp 4 wochen nach der ersten Impfung eine Schutzwirkung von 75% (weniger erkrankungen) und 95% weniger schwere erkrankungen (die im Krankenhaus behandelt werden müssen). Kann also schon vor kommen.
 
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AZ hat knapp 4 wochen nach der ersten Impfung eine Schutzwirkung von 75% (weniger erkrankungen) und 95% weniger schwere erkrankungen (die im Krankenhaus behandelt werden müssen). Kann also schon vor kommen.

Quellen bitte:
Bei den meisten Studien die ich kenne wird nämlich nirgendwo wirklich granular nach Altersgruppe aufgeschlüsselt, wenn du da mehr Infos hast nur her damit.
Ich sag es mal so, wenn ein schwerer verlauf zu 75% bei einem 80 jährigen verhindert wird, sollte das eigentlich bei einem dreißigjährigen trotz Vorerkrankung zu 99% passieren. (jüngeres Immunsystem -> bessere Impfreaktion)

Und da du offenbar im Thema drin steckst, fände ich Zahlen für die Reduktion des Risikos eines schweren Verlaufes bei Biontech nach der ersten/zweiten/dritten/vierten Woche nach der Impfung gut.
Ich finde da nämlich nichts konkretes.
Meiner Meinung nach müsste die T-Zellaktivierung ab Tag 1 nach der Impfung zumindest teilweise greifen und das Risiko verringern.
IGG Antikörper gibt es natürlich erst später.
Aber was ist mit IGM Antikörpern und dem zellulären Immunsystem?

Edit: habe gestern nur das gefunden, da wird die T-Zell Antwort aber erst ab Tag 29 gemessen.
 
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Gustavo

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Was mir übrigens auch auffällt: Der allergrößte Teil der Politiker und Journalisten (Lauterbach ausgenommen) sind absolut scheiße darin, statistisch zu denken. Wie oft ich jetzt schon gehört habe, man müsse sich neben den Inzidenzwerten auch andere Zahlen anschauen, wie bspw. den R-Wert, als ob die Kenntnis des Verlaufs der Inzidenzzahlen nicht eine suffiziente Statistik für den R-Wert wäre. Oder auch die Leute, die meinen man müsse bei allem immer auf die Art des Ausbruchs anschauen, Cluster oder nicht Cluster, als ob das Central Limit Theorem dafür nicht gelten würde, wenn man sich das über längere Zeit anschaut.
 
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Was mir übrigens auch auffällt: Der allergrößte Teil der Politiker und Journalisten (Lauterbach ausgenommen) sind absolut scheiße darin, statistisch zu denken. Wie oft ich jetzt schon gehört habe, man müsse sich neben den Inzidenzwerten auch andere Zahlen anschauen, wie bspw. den R-Wert, als ob die Kenntnis des Verlaufs der Inzidenzzahlen nicht eine suffiziente Statistik für den R-Wert wäre. Oder auch die Leute, die meinen man müsse bei allem immer auf die Art des Ausbruchs anschauen, Cluster oder nicht Cluster, als ob das Central Limit Theorem dafür nicht gelten würde, wenn man sich das über längere Zeit anschaut.

Ich kann eigentlich nicht wirklich glauben dass die Mehrheit dieser Leute so doof ist.
Eher glaube ich, da wird eine bestimmte Agenda verfolgt (von mir aus auch, einfach nur Wunschdenken) und deswegen werden Zahlen absichtlich anders interpretiert oder Nebelkerzen geworfen um von der eigentlichen Situation abzulenken.
 
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Naja wieso nicht? Es ist jetzt nicht sonderlich neu, dass ein Großteil der Menschen sich mit Statistik schwertut...in Sek I ist afaik Stochastik selbst innerhalb von Mathe noch einer der Bereiche wo besonders viele Verständnisprobleme haben. Da scheitert es dann gerne schon mal daran irgendwas über 3x ne Münze werfen vorherzusagen. Da ist es wenig erstaunlich, dass Statistiken mit deutlicher höherer Komplexität dann nicht so optimal durchdrungen werden von vielen.
 

GeckoVOD

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Oder auch die Leute, die meinen man müsse bei allem immer auf die Art des Ausbruchs anschauen, Cluster oder nicht Cluster, als ob das Central Limit Theorem dafür nicht gelten würde, wenn man sich das über längere Zeit anschaut.

Da ist das letzte Jahr und vor allem der Sommer schuld. In den Nachbarlandkreisen gab es diverse Ausbrüche in Alten-/Pflegeheime/geschlossenen Einrichtungen. Diese Ausbrüche waren, im Gesamtgeschehen, eigentlich einfach zu kontrollieren und nach 2-3 Wochen vergessen. Gerade in Kreisen mit wenig Einwohnern ist ein einziger positiver Fall gerne eine +1.5 bis +3 für die 7-Tagesinzidenz auf 100.000 Leute. Verstehe da die Kommunen, die nicht sofort alles dicht machen wollen, wenn die Erfahrung zeigt, man kann das auch ohne gut handhaben.
Dass das mit dem jetzigen, unbeherrschbarem Chaos nichts zu tun hat ist auch klar. Sehe hier die Grundlage für den "Unmut" in der schlechten Kommunikation der letzten 12 Monate. Zu viel Wankelmut bringt halt diese Reaktionen hervor.
 

parats'

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Anne Will ist mal wieder hart an der Belastungsgrenze. Gerade Altmaier kann sich eigentlich direkt mit Andy Scheuer und Heiko Maas einen Job im Backshop suchen. Alleine die Aussage von PA an den Vertreter der Wissenschaft von der Leopoldina, dass doch bitte Vorschläge zur weiteren Bekämpfung der Pandemie gemacht werden soll. Gibt ja nicht seit Monaten konkrete Vorschläge, die einfach ignoriert werden.
 
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Quellen bitte:
Bei den meisten Studien die ich kenne wird nämlich nirgendwo wirklich granular nach Altersgruppe aufgeschlüsselt, wenn du da mehr Infos hast nur her damit.
Ich sag es mal so, wenn ein schwerer verlauf zu 75% bei einem 80 jährigen verhindert wird, sollte das eigentlich bei einem dreißigjährigen trotz Vorerkrankung zu 99% passieren. (jüngeres Immunsystem -> bessere Impfreaktion)

Übergewicht erhöht halt das Risiko für einen schweren Verlauf erheblich.

Corona: Übergewicht erhöht Risiko für schweren Covid-19-Verlauf

Damit ist das Risiko eines starken Übergewichts vergleichbar mit dem eines hohen Lebensalters oder einer schweren Lungenerkrankung.
 
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habe mir jetzt ein paar mehr Studien zu dem Thema angeschaut.

Die interessantesten fand ich diese beiden:


Leider fangen die meist erst ab Tag 7-14 nach Erstimpfung an. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen das sich vorher nichts tut. Gerade IGM AK und vor allem das zelluläre Immunsystem müssen meinem Verständnis nach viel früher aktiviert werden.


Naja falls es wen interessiert hier die Wichtigsten Grafiken:

nejmoa2101765_f2.jpeg


nejmoa2101765_t2.jpeg
 
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Gustavo

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Anne Will ist mal wieder hart an der Belastungsgrenze. Gerade Altmaier kann sich eigentlich direkt mit Andy Scheuer und Heiko Maas einen Job im Backshop suchen. Alleine die Aussage von PA an den Vertreter der Wissenschaft von der Leopoldina, dass doch bitte Vorschläge zur weiteren Bekämpfung der Pandemie gemacht werden soll. Gibt ja nicht seit Monaten konkrete Vorschläge, die einfach ignoriert werden.

Klares Beispiel dafür, wie diese Sendungen komplett ihren Sinn verfehlen. Am Ende hauen alle auf Altmaier drauf, ohne dass irgendwas hängen bleibt, weil er sich mit irgendwelchem Schwachsinn ("machen wir doch schon längst") rausredet und niemand nachfragen kann, weil dann schon der nächste Angriff kommt. Auch dass man Lindner zum 1000x Mal mit der Geschichte davonkommen lässt, er sei ja gegen Testpflicht weil das ja alles schon gemacht würde, ohne zu fragen was er denn tatsächlich machen würde um die Zahlen runter zu bringen. Es hat sich absolut NULL geändert seit der "wir müssen einfach die vulnerablen Gruppen schützen" Zeit ...
 
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Die Anne Will Sendung war ein gutes Beispiel wie verfahren die aktuelle Situation ist, die Fakten liegen seit Januar auf dem Tisch aber alle schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu: Bund <-> Länder, Regierung <-> Opposition

Am besten fand ich allerdings Müller der auf die Frage, wie er denn von den hohen Inziden von über 150 wieder runterkommen will verkündigt, er wolle nun die Jahrgänge 7+ auch wieder in den Präsenzunterricht holen. 🤯 (Während bei gleicher Inzidenz in MV ein harter Lockdown vorbereitet wird.)
Von den hohen Fallzahlen wollen manche Bundesländer doch gar keiner mehr ernsthaft runter kommen.
Das Gesundheitssystem darf es dann ausbaden.

Und so geht wieder das nächste Stück Vertrauen in diese Politik und damit auch in die Demokratie verloren, Pandemie bekämpfen können wir offenbar auch nicht.

Herzlichen Glückwunsch!
 
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Was mir übrigens auch auffällt: Der allergrößte Teil der Politiker und Journalisten (Lauterbach ausgenommen) sind absolut scheiße darin, statistisch zu denken. Wie oft ich jetzt schon gehört habe, man müsse sich neben den Inzidenzwerten auch andere Zahlen anschauen, wie bspw. den R-Wert, als ob die Kenntnis des Verlaufs der Inzidenzzahlen nicht eine suffiziente Statistik für den R-Wert wäre. Oder auch die Leute, die meinen man müsse bei allem immer auf die Art des Ausbruchs anschauen, Cluster oder nicht Cluster, als ob das Central Limit Theorem dafür nicht gelten würde, wenn man sich das über längere Zeit anschaut.
Ähnliches gilt für die oft (und selbst von Leuten, die es sicher wissen wie Gerard Krause) zitierte Auslastung der Intensivstationen, die bis heute sehr gut mit der Inzidenz korreliert. Wie sinnlos sowas ist, demonstriert das Berliner Ampelsystem eindrucksvoll, das qua Konstruktion so unnütz ist, dass es mittlerweile größtenteils ignoriert wird.
Interessant wird es dann, wenn dazu die Forderung kommt, man müsse die Impfquote mit einbeziehen - und ich habe regelmäßig nicht das Gefühl, dass damit gemeint ist, man dürfe bei höherer Impfquote geringere Inzidenzen zulassen, weil die einer höheren Inzidenz in der Ungeimpften Bevölkerung entspricht.


Ich bin immer mehr deiner Meinung, dass unser Staat institutionell ungeeignet ist, um mit diesem Problem fertig zu werden. Imho sind die großen Probleme deutlich und es hat sich auch nichts Wesentliches an ihnen geändert:
- Alle Maßnahmen haben immer einen absurd kurzen Zeithorizont. Ich höre zwanzig Mal am Tag "man muss auch andere Werte als die Inzidenz heranziehen", was eigentlich zu 100% "so viele Öffnungen wie irgendwie vertretbar" heißt, ohne darüber nachzudenken ob nicht auf Dauer mehr oder längere Öffnungen möglich wären, wenn man erst mal härtere Maßnahmen durchsetzt
- Es wird immer noch zu 100% deterministisch gedacht. Entweder der Staat verbietet X und es hat 100% die Wirkung, die beabsichtigt ist, oder man kann X halt nicht verbieten. Dass der Grad der Verbote mit der Compliance sehr wohl korreliert, aber eben nicht mit 1, wird quasi unter den Tisch fallen gelassen.
- Es wird immer noch auf irgendwelche absurden Einzelfälle abgestellt. Ich habe in den letzten zwei Wochen gelernt, dass halb Deutschland nach Einbruch der Dunkelheit alleine spazieren geht.
- Es wird nichts vom Ende her gedacht. Es wäre so verdammt einfach gewesen zu sagen "ok, wir machen jetzt Maßnahmen und wir versuchen sie so zu kalibrieren, dass der R-Wert konstant unter 1 bleibt bis wir niedrige Fallzahlen haben, DANN schauen wir was wir öffnen können." Nichts davon ist passiert. Es wird immer noch quasi alles irgendwelchen temporären Launen oder krummen Einschätzungen unterworfen: Die Bevölkerung will weniger Lockdown? Die Verwaltungsgerichte finden, dass Inzidenz und Maßnahmen nicht im Verhältnis stehen? Die Ministerpräsidenten können sich leider nicht einigen, denn Ministerpräsident L hat leider einfach andere Prioritäten als Ministerpräsident S?
Wir können tatsächlich froh sein, dass der Impfstoff so schnell kam, sonst säßen wir vermutlich noch auf unbestimmte Zeit in Lockdowns, immer mal wieder unterbrochen von Öffnungsphasen bis der Bevölkerung wieder temporär klar wird, dass die Notaufnahmen jetzt leider doch zu voll sind.
Tatsächlich tragisch finde ich die totale Lernresistenz des Systems. Am Anfang hieß es ja noch, die Asiaten hätten uns ja entscheidende Erfahrungen voraus, kein Wunder, dass die das besser händeln. Mittlerweile haben wir über ein Jahr Erfahrung mit dieser konkreten Pandemie und verbessert hat sich nichts, eher im Gegenteil: Unsere Reaktionen sind durch die Bank schlechter als während der ersten Welle.

Leider ist eingetreten, was ich damals befürchtet hatte: Unsere Reaktion war von Anfang an weniger von Einsicht und Abwägung als politischem Opportunismus geprägt. Der Lockdown war damals noch sexy, darum hat man ihn gemacht. Seit dem Herbst hat man den Eindruck, er sei irgendwie unsexy, also macht man ihn nur noch widerwillig und halbherzig (aka "mit Augenmaß").

Ich bin nicht mal optimistisch, dass man in der Rückschau jemals die gemachten Fehler erkennen, geschweige denn offen eingestehen wird - nicht von Politikern, nicht von Journalisten, nicht von Wissenschaftlern. Bis heute versucht bis auf wenige Ausnahmen jeder seine Haltung, egal wie unhaltbar, durchzuboxen. Insofern erweist sich Spahns denkwürdiger Satz als fatal falsch: Wo keine Fehler sind, da müssen wir uns auch nichts verzeihen.
 
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parats'

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Klares Beispiel dafür, wie diese Sendungen komplett ihren Sinn verfehlen. Am Ende hauen alle auf Altmaier drauf, ohne dass irgendwas hängen bleibt, weil er sich mit irgendwelchem Schwachsinn ("machen wir doch schon längst") rausredet und niemand nachfragen kann, weil dann schon der nächste Angriff kommt. Auch dass man Lindner zum 1000x Mal mit der Geschichte davonkommen lässt, er sei ja gegen Testpflicht weil das ja alles schon gemacht würde, ohne zu fragen was er denn tatsächlich machen würde um die Zahlen runter zu bringen. Es hat sich absolut NULL geändert seit der "wir müssen einfach die vulnerablen Gruppen schützen" Zeit ...

Der Anspruch dieser Sendungen á la Anne Will, Lanz oder auch Maischberger kann ja gar nicht der wirkliche Diskussionswille sein.
Dafür reicht die Zeit nicht und auch das Themengebiet ist samt der Gäste so breit gefächert, dass da alles rein kommt.
Davon mal befindet sich Deutschland im Wahlkampf und das sieht man an Personen wie Lindner ganz gut, die nutzen sowas natürlich als Bühne, da mache ich ihm nicht einmal den Vorwurf. Man kann die Richtung meist an der Gästeliste schon abschätzen, und vor allem wird in solche Runden dann auch keiner eingeladen der wissenschaftlich argumentieren würde (Lauterbach bspw.).

Am Ende bleiben aber eben genau solche Aussagen wie von Altmaier hängen "dann muss uns die Wissenschaft sagen, was wir noch tun können". Ja, er ist natürlich in der defensive und fast alle keilen gut auf ihn ein, aber das ist nicht der Befreiungsschlag, sondern unterstreicht nur das Dilemma, das eigentlich keiner in den Ministerien so richtig weiß, wie man gesammelt so eine Pandemie angeht (auch nicht im 14. Monat Corona).
 

Benrath

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das eigentlich keiner in den Ministerien so richtig weiß, wie man gesammelt so eine Pandemie angeht (auch nicht im 14. Monat Corona).

Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Das sitzen ja nicht nur Idioten sondern gerade bei Juristen auch nur Leute, die sonst auch problemlos in Großkanzleien hätten gehen können. Ich glaube da stinkt der Fisch eher von oben und Altmeier und Co haben keine Ahnung und sind in nicht in der Lage sich von ihren Untergegeben briefen zu lassen oder wollen nicht hören was man Ihnen sagt. Meinetwegen liegt das Problem in der Zwischenebene zur Arbeitsebene.

Ich sehs ja in meiner kleinen Welt, die Referenten auf den Arbeitsebene sind in der Regel nicht dum, aber auch gefangen in Vorgaben und Wünschen von oben.
 
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Ich glaube nicht, dass es am mangelnden Wissen scheitert. Die Antworten liegen auf dem Tisch, sie finden nur keinen Gefallen.
Imo ist der Kardinalfehler der Politik, dass sie durch ihre Halbherzigkeit sich selbst und das Volk um jedes offensichtliche Erfolgserlebnis gebracht hat. Klar haben die Maßnahmen unzählige Kranke und Tote verhindert. Aber das reicht eben nicht, weil Menschen nicht in kontrafaktischen Szenarien denken.
Man hat Monate gebraucht um überhaupt wirkungsvolle Maßnahmen aufs Gleis zu bringen und als der Erfolg sich endlich einstellte, war er schon wieder für dahin, weil die Mutanten kamen.
Das ist schon frustrierend, auch für Entscheider. Nur darf die Antwort eben trotzdem nicht sein, dass man den Dingen dann so halbwegs ihren Lauf lässt.

Eine der besten Folgen Lanz (der noch das deutlich beste Format hat) war für mich die mit Melanie Brinkmann und Michael Kretschmer.
Man hat ihm da imo angemerkt, dass er eigentlich weiß, was abgeht und weitgehend akzeptiert, was getan werden müsste. Und er hat sichtlich damit gerungen die Gründe vorzutragen, die ihn davon abhalten, das dann auch zu tun.
Diese Pandemie unterläuft die Art, wie Politiker normalerweise ihre Ansichten bilden, diskutieren und zu Entscheidungen kommen. Als Berufspolitiker lernt man halt überall hin seine Fühler auszustrecken, alles an sich ranzulassen, alle Interessen zu berücksichtigen und daraus irgendwie einen Ausgleich herzustellen. Das funktioniert unter normalen Umständen oft ganz gut, weil ein Kompromiss der Natur der Sache nach niemandem so richtig wehtut.
In einer Pandemie kann ein Kompromiss aber den Unterschied zwischen R=0,8 und R=1,2 bedeuten und das sind schnell mal zehntausend Tote.

Dazu scheint uns bis tief in unsere Institutionen hinein unser philosophisches und historisches Erbe zu belasten. Klar sind Maßnahmen auch in anderen Ländern umstritten, aber allein beim Thema Ausgangssperre zeigt sich imo, dass unsere Rechtsordnung in ihren Grundfesten mit einem streng an der Empirie ausgerichteten utilitaristischen Kalkül überfordert ist.
 

parats'

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Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Das sitzen ja nicht nur Idioten sondern gerade bei Juristen auch nur Leute, die sonst auch problemlos in Großkanzleien hätten gehen können. Ich glaube da stinkt der Fisch eher von oben und Altmeier und Co haben keine Ahnung und sind in nicht in der Lage sich von ihren Untergegeben briefen zu lassen oder wollen nicht hören was man Ihnen sagt. Meinetwegen liegt das Problem in der Zwischenebene zur Arbeitsebene.

Ich sehs ja in meiner kleinen Welt, die Referenten auf den Arbeitsebene sind in der Regel nicht dum, aber auch gefangen in Vorgaben und Wünschen von oben.
Ich hab mich falsch ausgedrückt. Ich meinte schon explizit die obere Etage und nicht die ganzen Mitarbeiter in den tieferen Ebenen.
 

Gustavo

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Der Anspruch dieser Sendungen á la Anne Will, Lanz oder auch Maischberger kann ja gar nicht der wirkliche Diskussionswille sein.
Dafür reicht die Zeit nicht und auch das Themengebiet ist samt der Gäste so breit gefächert, dass da alles rein kommt.
Davon mal befindet sich Deutschland im Wahlkampf und das sieht man an Personen wie Lindner ganz gut, die nutzen sowas natürlich als Bühne, da mache ich ihm nicht einmal den Vorwurf. Man kann die Richtung meist an der Gästeliste schon abschätzen, und vor allem wird in solche Runden dann auch keiner eingeladen der wissenschaftlich argumentieren würde (Lauterbach bspw.).


Na ja, wenn schon mal jemand aus der Bundesregierung da ist, sollte man sowas schon mal durchbrechen können, im Zweifelsfall halt dann um den Preis, dass man die anderen Mal den Mund halten lässt. Ich will nicht so dringend wissen, was jetzt Melanie Amann vom Spiegel denkt und bei Lindner kann ich mir so ziemlich jede Position herleiten, da gibt es eh keine Überraschungen. Erstaunlicherweise kriegt selbst Markus Lanz, der jetzt nicht unbedingt die tiefschürfensten Fragen stellt, das deutlich besser hin.


Am Ende bleiben aber eben genau solche Aussagen wie von Altmaier hängen "dann muss uns die Wissenschaft sagen, was wir noch tun können". Ja, er ist natürlich in der defensive und fast alle keilen gut auf ihn ein, aber das ist nicht der Befreiungsschlag, sondern unterstreicht nur das Dilemma, das eigentlich keiner in den Ministerien so richtig weiß, wie man gesammelt so eine Pandemie angeht (auch nicht im 14. Monat Corona).


Oh, gerade bei jemandem wie Altmaier würde ich jede Wette mit dir eingehen, dass der ganz genau weiß wie man die Pandemie angeht, wenn es darum ginge alleine die Zahlen runterzubringen. Wenn der sowas sagt meint er immer implizit "mit den mildesten Mitteln, die die Wirtschaft noch akzeptieren würde", d.h. man bindet sich immer mindestens einen Arm hinter den Rücken. Diese Annahmen könnte Will durchaus mal offensichtlich machen, indem sie explizit nachfragt, warum denn eine Testpflicht so ein großes Problem ist, wenn die Wirtschaft das doch längst machen würde.
 
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Na ja, wenn schon mal jemand aus der Bundesregierung da ist, sollte man sowas schon mal durchbrechen können, im Zweifelsfall halt dann um den Preis, dass man die anderen Mal den Mund halten lässt. Ich will nicht so dringend wissen, was jetzt Melanie Amann vom Spiegel denkt und bei Lindner kann ich mir so ziemlich jede Position herleiten, da gibt es eh keine Überraschungen.
Du scheinst wirklich eine lustige Vorstellung von solchen Fernsehsendungen zu haben...man lädt sich Gäste nicht ein um sie dann außen vor zu lassen. Aber so häufig wie du dich über die Sendungen beklagst, scheinst du ja da irgendwie auch relativ lernresistent zu sein. Denn offenbar schaltest du ja dann doch immer wieder ein mit der Hoffnung, dass doch in der drölfhundersten Talkrunde zum gleichen Thema urplötzlich wahnsinnig faszinierende und völlig unerwartete Dinge dabei heraus kommen und die Sendung diesmal plötzlich viel besser ist.
 
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Über Fußballspiele regen sich auch viele auf und gucken trotzdem immer wieder. Weniger Gäste wären mal ein Anfang. In gut laufenden Sendungen gibt es eh oft ein, zwei, die nur ihre paar Sätze sagen und sonst den Mund halten.
Davon abgesehen sind Polittalk-Sendungen weniger als Diskussionsrunden konzipiert, sondern mehr als Gruppeninterviews, wo jeder seine paar Talking Points runterbeten darf.
Ein öffentliches Forum, wo wirklich mit- bzw. gegeneinander diskutiert wird, sehe ich leider gar nicht.


@Gustavo
Hat nicht der BDI (oder so ähnlich) neulich erst gesagt, die Angebotspflicht brächte nichts, solange das Angebot freiwillig ist? Das ist doch die Steilvorlage :ugly:
 
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parats'

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Na ja, wenn schon mal jemand aus der Bundesregierung da ist, sollte man sowas schon mal durchbrechen können, im Zweifelsfall halt dann um den Preis, dass man die anderen Mal den Mund halten lässt. Ich will nicht so dringend wissen, was jetzt Melanie Amann vom Spiegel denkt und bei Lindner kann ich mir so ziemlich jede Position herleiten, da gibt es eh keine Überraschungen. Erstaunlicherweise kriegt selbst Markus Lanz, der jetzt nicht unbedingt die tiefschürfensten Fragen stellt, das deutlich besser hin.

Oh, gerade bei jemandem wie Altmaier würde ich jede Wette mit dir eingehen, dass der ganz genau weiß wie man die Pandemie angeht, wenn es darum ginge alleine die Zahlen runterzubringen. Wenn der sowas sagt meint er immer implizit "mit den mildesten Mitteln, die die Wirtschaft noch akzeptieren würde", d.h. man bindet sich immer mindestens einen Arm hinter den Rücken. Diese Annahmen könnte Will durchaus mal offensichtlich machen, indem sie explizit nachfragt, warum denn eine Testpflicht so ein großes Problem ist, wenn die Wirtschaft das doch längst machen würde.

Der Stil lässt sowas bei Will halt kaum zu. Lanz hat immerhin noch sein 1:1 Dialog mit seinen Gästen und geht immer in offene Diskussionen zu den Punkten über, da ist viel mehr Raum. Wenn man sich an die Laschet-Folge von vor wenigen Wochen erinnert, würde sowas auch eher einem Altmeier gut tun. Dennoch muss man wissen worauf man sich einlässt und er hat gestern eine schlechte Figur als abgegeben.
Ob es dem Moderationsstil oder seine Unfähigkeit zuzuschreiben ist, überlasse ich dem Zuschauer und dem entstehenden Eindruck. :)

Lanz ist eigentlich vom Format her deutlich geeigneter, dafür redet er permanent ins Wort. Wenn nichtmal Barack Obama vier volle Sätze beenden darf, dann weiß ich auch nicht, wo er sich mal zurücknehmen würde..
 

Das Schaf

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Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
ich finde lanz ja mit abstand den schlimmsten von allen.
Er lässt niemanden ausreden und stellt Fragen so dass man quasi nur seine Meinung bestätigen kann.
Ich kann den echt keine 5minuten anschauen ohne extremste Aggressionen zu bekommen
 
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Meine Forderung ist, dass es eine generelle HO-Pflicht gibt, nicht für 50%, sondern 100% der Büroarbeitsplätze mit wenigen Ausnahmen. Wer am Arbeitsplatz erscheint, muss verpflichtend mindestens zweimal (besser dreimal) die Woche getestet werden und am Arbeitsplatz FFP2-Maske tragen, außer er ist allein im Raum oder es gibt einen wirksamen Luftabzug.
Danke endlich für die Klarstellung. 100% HO ist utopisch. Bei uns ist das schlicht unmöglich, obwohl natürlich viele im HO sind.
Und du berufst dich hier ausschließlich auf die Regelungen in Berlin, die eben teils deutlich strenger sind als in anderen Bundesländern. Ich habe die Verschärfungen, die ja noch nicht lange in Kraft sind, begrüßt. Aber natürlich kamen sie viel zu spät. In anderen Ländern gibt es bspw. seit Herbst eine echte HO-Pflicht.

Offenbar sind unangekündigte Kontrollen problemlos möglich.
Lies doch mal deine Quelle. Man kündigt an 80 Betriebe pro Woche (!) zu kontrollieren. Wow so much Kontrolle. Weiter steht da man würde auf Dialog setzen und sich Unterlagen geben lassen. Genau das meine ich, dass eine Dokumentation vorzulegen ist. Eine Verdachtsunabhängige „Kontrolle“ im Sinne einer Durchsuchung findet - entgegen dem
öffentlichkeitswirksam anmutenden Begriff - natürlich nicht statt. Das ist reinste Symbolpolitik. Und schon gar nicht gebe es überhaupt die Leute, um flächendeckend zu kontrollieren. Natürlich können die Behörden die Geschäftsräume mit dem Einverständnis der Geschäftsinhaber betreten, aber nicht erzwingen. Wer so doof ist braucht sich allerdings nicht wundern.


Das ist eben nicht natürlich, weil allein ein Abstand von 1,5m in Innenräumen bei weitem nicht reicht, um Aerosolübertragung zu verhindern.


Es ging mir in dem Vergleich nicht darum, dass das Infektionsrisiko dem einer Schulklasse (in halber Stärke) identisch ist, sondern dass man dem einzelnen Büroangestellten zumuten kann, was auch für alle Schüler bereits seit Monaten gilt: den Großteil des Arbeitstages eine medizinische Maske zu tragen.

Habe ich auch nicht behauptet, aber der Abstand wäre ja bei einem 20 qm Raum (= Max. 2 Personen) auch nicht nur 1,5m. Natürlich sollte auch niemand überhaupt mit jmd. in einem
Büroraum zusammensitzen müssen. Das finde ich überhaupt nicht strittig und da hätten wir auch einen Konsens.

Mir geht es darum, dass du behauptest hast, es gebe keine Maskenpflicht gebe und die gibts ja wohl, es sei denn es man ist am Schreibtisch oder es gibt - wie in Behörden zB oder Großraumbüros - „Trennwände“. Ob letzteres wiederum die Infektionsgefahr signifikant verringern kann, sei dahingestellt. Aber auch geringe Schutzmaßnahmen sind Schutzmaßnahmen.

Ich kann dir auch von meiner beruflichen Praxis berichten, dass die Maskenpflicht bei Inkrafttreten umgesetzt wurde und Teil des Hygeniekonzepts wurde. Es sind auch viele komplett im HO oder teileweise im HO (kommen nur 1-2 Tage ins Büro). Jeder (auch die Assistentinnen) hat ein Einzelbüro zur Verfügung, da ja weniger als 50% gleichzeitig anwesend sind. Das galt auch lange vor Inkrafttreten der neuesten Regelungen.

Mir ist nicht bekannt, dass es seit Beginn der Pandemie irgendeinen Corona-Fall geschweige denn eine Ansteckung im Büro gegeben hätte. Ich glaube, wenn man die derzeitigen Regeln halbwegs einhält, ist schon viel gewonnen und ich bezweifle, dass unter diesen Gegebenheiten Büros „Pandemietreiber“ wären.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die meisten Infektionen durch private Treffen (in Innenräumen) stattfinden und dass die compliance schon seit einiger Zeit abnimmt und der Teil der Leute, die die Maßnahmen „etwas lockerer“ nehmen, angestiegen ist. Es gibt schlicht und ergreifend unverbesserliche, die tatsächlich meinen sich mit 6-7 oder mehr Freunden aus verschiedenen Haushalten zu verabreden. Und das werden immer mehr, die solche Tendenzen haben.Und dem kannst du nicht Einhalt gebieten, auch nicht mit der „Wunderwaffe“ einer Ausgangssperre, die es auch schon mehrmals in einzelnen Bundesländern gab und aktuell gibt. Damit müssen wir jetzt leben, denn es wird nicht besser. Wir wursteln uns jetzt noch so 2 Monate durch und davon wird die Welt auch nicht untergehen

Schuld ist mE ganz klar die Politik - insbesondere ist die Stimmung gekippt als man solch dämliche Regelungen wie diese 15 km Regel beschlossen hatte.
 
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So weit sind wir doch nicht auseinander, obwohl ich bezweifle, wie gut dein Überblick über die Situation an deutschen Arbeitsplätzen ist. Im klassischen Büro mag das noch alles gut hinkommen, aber es gibt ja viele andere Arbeitsplätze und dass das Verständnis von Hygieneregeln da überall so ausgeprägt ist, bezweifle ich. Bei mir meinten noch vor ein paar Wochen Handwerker, man könne ja mal ohne Maske reinkommen. Kassierer im Supermarkt ganz ohne Maske hab ich auch kürzlich noch gesehen. Und das war nicht der Späti hier ums Eck, sondern Alnatura am Oranienburger Tor.
Die lückenlose Überwachung von Hygieneregeln ist im Alltag natürlich nicht möglich. Umso wichtiger wäre eine Testpflicht, die sich deutlich besser umsetzen lässt.
Trotzdem sollte es imo auch Kontrollen der Hygieneregeln geben. Niemand redet davon, dass das flächendeckend passiert. Aber wennan einzelne erwischt und ein Bußgeld von mehreren tausend Euro verhängt wird, überlegen andere es sich vielleicht auch zweimal, wie lässig sie es angehen.
Nimm als Beispiel doch nur mal diesen Fall im Soho House. Da haben sich sogar Nachbarn nachts um halb drei beschwert, dass es zu laut ist. Und die Polizei ruft mal an und bittet um Ruhe, statt auf den Trichter zu kommen, dass es bei einer - natürlich streng beruflichen - nächtlichen Feierei eventuell mal lohnt nachzugucken, was da so los ist.

Natürlich sind private Treffen wohl das Hauptproblem. Ich sage auch nicht, dass man das abstellen kann. Aber man kann und sollte immerhin das tun, was man kann. Und da können Ausgangssperren nun mal einen Beitrag leisten. Das ist hinreichend belegt. Darum wäre es fahrlässig, dieses Mittel nicht zu ergreifen.
Und damit man überhaupt eine Chance hat, sollte es so wenig Ausnahmen wie möglich geben und die sollten sich gut dokumentieren lassen.
Auf kurzen Wegen zu Fuß wird es schwierig die Leute zu erwischen. Aber mit dem Auto fahren wird schon schwieriger, wenn die Polizei sporadisch kontrolliert. ÖPNV sollte für die Zeit natürlich auch ruhen. Das sollte die Mobilität jedenfalls signifikant einschränken und genau darum gehts.
 
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Sehe ich auch so. Für diese Pandemie ist der Drops gelutscht. Wir werden uns jetzt durchlavieren mit einem weiterhin teuren Lockdown, der aber an vielen Stellen inkonsequent und inkonsistent ist, und den viele nicht mehr ernst nehmen.

Ich gehe davon aus, dass wir durch das Wursteln dann so bei Inzidenzen zwischen 60 und 200 bleiben bis irgendwann die Impfquote hoch genug ist.

Wichtig ist dann, dass man dann für die nächste Pandemie lernt. Selbst da bin ich aber nicht optimistisch.
 
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sondern unterstreicht nur das Dilemma, das eigentlich keiner in den Ministerien so richtig weiß, wie man gesammelt so eine Pandemie angeht (auch nicht im 14. Monat Corona).
Achtung, Rant ohne Belege.
Wie gesagt war ich nicht im BMG selbst, sondern in einer der nachgeordneten Behörden. Aber dort hat auch jedes Referat (Team) ein Spiegelreferat im Ministerium, mit dem so ziemlich alles besprochen werden muss - und auch davon abgesehen kriegt man doch Einiges mit.

Meiner Erfahrung und Einschätzung nach ist die Lage noch deutlich prekärer als ihr es euch vorstellt. In meiner Behörde wurde meiner Meinung nach und nach Erzählung von Leuten, die da seit Jahrzehnten arbeiten, Leitungspersonal schon seit Langem nur am Rande nach fachlich-inhaltlicher Qualifikation und Führungskompetenz ausgesucht, sondern insbesondere danach, inwiefern Kandidat*innen dem jeweils anderen Leitungspersonal "gefiel". "Gefallen" hatte viel damit zu tun, wie sehr ein*e Kandidat*in dem weiteren Leitungspersonal nach dem Mund redet und bloß nicht aufmuckt bzw. etwas (gut begründet) grundsätzlich anders machen will. Im Gegenteil: Gute Leute mit Ambitionen und Umsetzungswille sind i.d.R. ganz schnell frustriert wieder gegangen.
Die Abteilungs- und Behördenletungsebene hat sich gegenseitig blockiert und untergraben, die jeweiligen Spiegelreferate im Ministerium haben zusätzlich dafür gesorgt, dass bloß keine Innovationen kommen (Jahresarbeitsprogramme müssen vom Ministerium genehmigt werden). Wenn doch mal sinnvolle Stellenanforderungen bis zum Ministerium durchgekommen sind, wurden sie spätestens dort zusammengekürzt, weil das dann ja vom Gesamt-Stellenbudget des Ministeriums selbst abgegangen wäre (der Bundesfinanzminister genehmigt halt nur eine bestimmte Zahl an Stellen für den gesamten Geschäftsbereich eines jeden Ministeriums).

Ich könnte noch lange so weitermachen. Z.B. von den Witzen in den Jahren vor 2020 darüber, dass bei der Buchung eines bestimmten Besprechungsraums immer die automatisierte Meldung kam, dass der Raum im Fall eine Pandemie aber für Pandemiebesprechungen gebraucht würde -- weil wir bei einer Pandemie eh alle am Arsch wären, weil die Schubladenpläne nach der ersten SARS-Welle halt für den Arsch wären. Aber ich mache jetzt mal Schluss - ich denke, mein Punkt ist rübergekommen.
 
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Achtung, Rant ohne Belege.
Wie gesagt war ich nicht im BMG selbst, sondern in einer der nachgeordneten Behörden. Aber dort hat auch jedes Referat (Team) ein Spiegelreferat im Ministerium, mit dem so ziemlich alles besprochen werden muss - und auch davon abgesehen kriegt man doch Einiges mit.

Meiner Erfahrung und Einschätzung nach ist die Lage noch deutlich prekärer als ihr es euch vorstellt. In meiner Behörde wurde meiner Meinung nach und nach Erzählung von Leuten, die da seit Jahrzehnten arbeiten, Leitungspersonal schon seit Langem nur am Rande nach fachlich-inhaltlicher Qualifikation und Führungskompetenz ausgesucht, sondern insbesondere danach, inwiefern Kandidat*innen dem jeweils anderen Leitungspersonal "gefiel". "Gefallen" hatte viel damit zu tun, wie sehr ein*e Kandidat*in dem weiteren Leitungspersonal nach dem Mund redet und bloß nicht aufmuckt bzw. etwas (gut begründet) grundsätzlich anders machen will. Im Gegenteil: Gute Leute mit Ambitionen und Umsetzungswille sind i.d.R. ganz schnell frustriert wieder gegangen.
Die Abteilungs- und Behördenletungsebene hat sich gegenseitig blockiert und untergraben, die jeweiligen Spiegelreferate im Ministerium haben zusätzlich dafür gesorgt, dass bloß keine Innovationen kommen (Jahresarbeitsprogramme müssen vom Ministerium genehmigt werden). Wenn doch mal sinnvolle Stellenanforderungen bis zum Ministerium durchgekommen sind, wurden sie spätestens dort zusammengekürzt, weil das dann ja vom Gesamt-Stellenbudget des Ministeriums selbst abgegangen wäre (der Bundesfinanzminister genehmigt halt nur eine bestimmte Zahl an Stellen für den gesamten Geschäftsbereich eines jeden Ministeriums).

Ich könnte noch lange so weitermachen. Z.B. von den Witzen in den Jahren vor 2020 darüber, dass bei der Buchung eines bestimmten Besprechungsraums immer die automatisierte Meldung kam, dass der Raum im Fall eine Pandemie aber für Pandemiebesprechungen gebraucht würde -- weil wir bei einer Pandemie eh alle am Arsch wären, weil die Schubladenpläne nach der ersten SARS-Welle halt für den Arsch wären. Aber ich mache jetzt mal Schluss - ich denke, mein Punkt ist rübergekommen.
Meine Ergänzung mit Berichten aus dem BMF die ich mir auf einer Geburtstagsparty in Berlin (Prenzlberg natürlich, Mai 2019) von Freunden und Bekannten habe erzählen lassen die (u.a.) dort arbeiten:
Die Jungs und Mädels dürfen dort aus Sicherheitsgründen nicht mit richtiger Statistiksoftware arbeiten und müssen deswegen für sämtliche Analysen mit Excel auskommen.
Kein Scherz. Hätte ich gesessen wäre ich aus dem Stuhl gekippt. Ich hatte damals überlegt mich im BMF zu bewerben … und das war exakt der Moment in dem ich beschlossen habe das nicht weiter zu verfolgen. Da wundert mich einfach gar nichts mehr wenn man sich so die Hände auf den Rücken bindet.
Klar, es mag sein, dass sich das jetzt auf 1-3 Referate beschränkt, aber nachdem die am Gespräch Beteiligten das auf Nachfrage auch bestätigt haben gehe ich davon aus, dass das eher allgemein die Regel ist.
 

Das Schaf

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Lies doch mal deine Quelle. Man kündigt an 80 Betriebe pro Woche (!) zu kontrollieren. Wow so much Kontrolle. Weiter steht da man würde auf Dialog setzen und sich Unterlagen geben lassen. Genau das meine ich, dass eine Dokumentation vorzulegen ist. Eine Verdachtsunabhängige „Kontrolle“ im Sinne einer Durchsuchung findet - entgegen dem
öffentlichkeitswirksam anmutenden Begriff - natürlich nicht statt. Das ist reinste Symbolpolitik. Und schon gar nicht gebe es überhaupt die Leute, um flächendeckend zu kontrollieren. Natürlich können die Behörden die Geschäftsräume mit dem Einverständnis der Geschäftsinhaber betreten, aber nicht erzwingen. Wer so doof ist braucht sich allerdings nicht wundern.

btw bei uns war erst letzte woche Arbeitsamt da und hat HomeOffice Pflicht kontrolliert.
Aber wir sind mit Vollbesetzung voll okay :elefant:
 

Gustavo

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Schuld ist mE ganz klar die Politik - insbesondere ist die Stimmung gekippt als man solch dämliche Regelungen wie diese 15 km Regel beschlossen hatte.

Eine Freundin von mir hat einen Hund, der sie immer traurig anschaut, wenn es draußen regnet, weil sie dann nicht mit ihm rausgehen kann. Der Hund ist der festen Überzeugung meine Freundin kontrolliert das Wetter und ist Schuld daran, dass es regnet. So wie der Hund auf meine Freundin schaut, schauen manche hier anscheinend auf die deutsche Politik.
 
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Naja, dass die Politik schon einige Register gezogen hat, um die Leute zu frustrieren, kann man imo nicht abstreiten. Dass die sinkende Compliance damit in direktem Zusammenhang steht, halte ich wiederum für unwahrscheinlich.
 

Gustavo

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Naja, dass die Politik schon einige Register gezogen hat, um die Leute zu frustrieren, kann man imo nicht abstreiten.

Vielleicht dadurch, dass sie die Pandemie nicht unter Kontrolle bekommen hat. Ganz sicher nicht dadurch, wie das passiert hat. Generell ist es immer eine miserable Wette, irgendwas mit der Prozessorientierung der Bevölkerung erklären zu wollen. Die einzige echte Vorstellung bzgl. Prozess, die man der Bevölkerung regelmäßig attestieren kann, ist die dass sie "Uneinigkeit" in der Politik nicht mag, also quasi die Quintessenz von demokratischen Prozessen. Und selbst das ist nurein ziemlich kleiner Teil der Varianz, das allergrößte Teil ist rein thermostatisch: Läuft es gut? Volk ist zufrieden, selbst wenn keinerlei kausale Zurechenbarkeit gegeben ist. Läuft es schlecht? Unzufrieden.
 
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Mir ist nicht bekannt, dass es seit Beginn der Pandemie irgendeinen Corona-Fall geschweige denn eine Ansteckung im Büro gegeben hätte. Ich glaube, wenn man die derzeitigen Regeln halbwegs einhält, ist schon viel gewonnen und ich bezweifle, dass unter diesen Gegebenheiten Büros „Pandemietreiber“ wären.

Ich kenne im Bekanntenkreis mehrere Fälle von Menschen die sich im Büro oder der Kaffeeküche angesteckt haben.
 

Gustavo

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Du scheinst wirklich eine lustige Vorstellung von solchen Fernsehsendungen zu haben...man lädt sich Gäste nicht ein um sie dann außen vor zu lassen. Aber so häufig wie du dich über die Sendungen beklagst, scheinst du ja da irgendwie auch relativ lernresistent zu sein. Denn offenbar schaltest du ja dann doch immer wieder ein mit der Hoffnung, dass doch in der drölfhundersten Talkrunde zum gleichen Thema urplötzlich wahnsinnig faszinierende und völlig unerwartete Dinge dabei heraus kommen und die Sendung diesmal plötzlich viel besser ist.

Ich schaue diesen Kram nicht unbedingt, weil ich glaube wahnsinnig faszinierende oder unerwartete Dinge zu lernen. Ich schalte ein weil das mein Fenster darauf ist, wie man in Deutschland über diese Themen redet. Und da hat sich herausgestellt: Diese Quasselshows sind gut darin, diesen Kram zu filtern und zu destillieren. Ist bedauerlich, dass Politik in Deutschland auch immer mehr in die Richtung talking points geht, aber so ist es halt. Ich sage mal von Gestalten wie Peter Altmaier oder Christian Lindner erwartete ich jetzt nicht, überrascht zu werden. Allerdings ist es schon schön, mal jemanden wie Lauterbach (andauernd) in diesen Sendungen zu haben, weil er viel zu sehr Akademiker ist als dass er so richtig nach dem Schema funktioniert. Ist allerdings natürlich auch ernüchternd, da zu sehen wie dieser Typ, der über das Thema völlig offensichtlich mehr vergessen hat als (in der durchschnittlichen Sendung) alle anderen zusammen je wussten, trotzdem große Probleme hat sein überlegenes Wissen umzumünzen.
 
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Ich bin jetzt auch mal dazu gekommen, Anne Will nebenher laufen zu lassen. Schon Altmaiers Einstieg zum Thema HO ist ja ein Hammer: Beschäftigte bitten darum ins Büro zu dürfen, weil es zu Hause zu beengt sei und sie sich mit Kollegen austauschen wollen? Wtf?

Auch Müllers Selbstgerechtigkeit (schneller ist der Bund ja jedenfalls nicht) find ich mal wieder herrlich. Rühmt sich jetzt damit vor zwei Wochen mal irgendwelche schärferen Maßnahmen erlassen zu haben, deren Wirkung jetzt leider, leider noch nicht zu sehen sei - als sei er nicht schon seit 7 Monaten qua Gesetz verpflichtet gewesen endlich mal wirksame Maßnahmen zu verhängen.

Vielleicht dadurch, dass sie die Pandemie nicht unter Kontrolle bekommen hat. Ganz sicher nicht dadurch, wie das passiert hat.
Sicher, trotzdem lag das zu einem guten Teil in der Hand der Politik und sie darf sich daher nicht beschweren - obwohl ich, wie gesagt, nicht im Mindesten glaube, dass sich die sinkende Compliance dadurch erklären lässt. Dass die Compliance irgendwann sinken würde, war klar. Umso wichtiger wäre es aber gewesen die Infektionszahlen niedrig zu halten, damit sich das weniger gravierend auswirkt.
 
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Sicher, trotzdem lag das zu einem guten Teil in der Hand der Politik und sie darf sich daher nicht beschweren - obwohl ich, wie gesagt, nicht im Mindesten glaube, dass sich die sinkende Compliance dadurch erklären lässt. Dass die Compliance irgendwann sinken würde, war klar. Umso wichtiger wäre es aber gewesen die Infektionszahlen niedrig zu halten, damit sich das weniger gravierend auswirkt.
Natürlich würd die Compliance so oder so nachlassen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass sie durch das ganze Gewurschtel einfach noch stärker einbricht. Wir sind mittlerweile bei einem halben Jahr, wo wir die Inzidenz nie wirklich in den Griff gekriegt haben und genauso bei einem halben Jahr in dem Wischi-Waschi Verzicht gepredigt wird. Wir sind aber immer noch nicht irgendeinem Ende Nahe, wir stehen ja aktuell immer noch schlechter da als vor einem Jahr und selbst wenn die Bundesregierung jetzt eines Tages mal was hinbekommt auf den Weg zu bringen, vergehen dann ja mindestens noch 3-4 Wochen bis die Inzidenz dann wieder im Griff sein könnte. Also sind wir locker flockig mal bei Ende Mai.
 
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Mag sein. Ich glaube es nicht. Insbesondere hätten wir in einem kontrafaktischen Szenario, wo die Politik wirklich gut gearbeitet hat, eine deutlich niedrigere Inzidenz, aktuell aber wahrscheinlich kaum weniger einschneidende Maßnahmen. Dass die Zahl derer, die sich aus Frust über die Politik schlecht an Regeln hält, größer ist als die Zahl derer, die sich aufgrund des mangelnden persönlichen Risikos nicht dran halten, erscheit mir kaum wahrscheinlich.
 
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