Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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Ich kann den Gedankengang von saistaed durchaus verstehen. Prinzipiell kann die Aussetzung der demokratischen Ordnung schon Sinn machen, deshalb gibt es ja auch in Deutschland eine Notstandsverfassung.

Allerdings sollten wir uns das "willkürliche" Verschieben von Wahlen doch für echte Krisen vorhalten. Wenn der Russe vor Berlin steht oder wenn Corona die ersten Landstriche entvölkert hat.
Denn auch wenn es uns in unserer Bärchiwelt, die wir uns die letzten 60 Jahre aufgebaut haben, unvorstellbar scheint: soo schlimm ist die aktuelle Krise auch nicht.
 
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Aus welchen Gründen sollten denn die Landtagswahlen und die Bundestagswahlen alle zum selben Zeitpunkt abgehalten werden (was ja schon nicht geht da die Landtage auf 5 Jahre gewählt werden)?

Es ist aber auch müßig über theoretische Gebilde zu diskutieren, die schlichtweg in Praxis nicht durchsetzbar sind.

Um auf Bundesebene zu bleiben: In Art 39 GG steht dass die Wahlperiode 4 Jahre läuft. Das kann weder die Regierung noch der Bundestag unterlaufen. Genauso wenig können sie einfach das GG dahingehend ändern eine laufende Wahlperiode zu verlängern. Das wäre evident verfassungswidrig (da Ewigkeitsgarantie).

Es gibt nur eine Ausnahme, dass die laufende Wahlperiode ausnahmsweise länger läuft. Und das ist beim Verteidigungsfall. Ich glaube nicht mal saiested würde auf die Idee kommen, dass die Pandemie ein Angriff auf das Bundesgebiet mit Waffengewalt ist.
 
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Inwiefern ist denn die Länge der Legislaturperiode durch Ewigkeitsklausel geschützt?
Das schiene mir unplausibel, aber kA. Ich hatte jetzt, ehrlich gesagt, auch nicht vor, darüber eine Diskussion vom Zaum zu brechen, nur weil ich nebenbei erwähnt habe, dass mir das inhaltlich sinnvoll erscheint.

Der Vorteil an einer stärkeren Konzentration der Wahlen wäre, dass man nicht regelmäßig Dauerwahlkampf führt. Ich bin jetzt auch nicht der Erste, der auf diese Idee kommt. Darum scheint es mir etwas merkwürdig, deshalb so ein Fass aufzumachen.

Der Verteidigungsfall ist eigentlich ein passendes Stichwort, weil wir imo genau dem in unserer Zeit nicht viel näher kommen werden als in dieser Pandemie - in Hinblick auf die Entbehrungen der Gesellschaft, die potenziellen Opferzahlen, die Kosten usw. ist das ganz gut vergleichbar.
Wir führen uns nur seit einem Jahr auf, als wenn das nicht so wäre - gut zu bekommen scheint es uns nicht.
Nur weil die Erfinder des Grundgesetzes sich diesen Fall nicht vorgestellt haben, spricht imo auch nichts dagegen ihn äquivalent zu behandeln, wenn sich dafür entsprechende Mehrheiten finden.
 
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Der Verteidigungsfall ist eigentlich ein passendes Stichwort, weil wir imo genau dem in unserer Zeit nicht viel näher kommen werden als in dieser Pandemie - in Hinblick auf die Entbehrungen der Gesellschaft, die potenziellen Opferzahlen, die Kosten usw. ist das ganz gut vergleichbar.
Wir führen uns nur seit einem Jahr auf, als wenn das nicht so wäre - gut zu bekommen scheint es uns nicht.
Nur weil die Erfinder des Grundgesetzes sich diesen Fall nicht vorgestellt haben, spricht imo auch nichts dagegen ihn äquivalent zu behandeln, wenn sich dafür entsprechende Mehrheiten finden.

Also da würde ich dir halt widersprechen. Dass wir "dem in unserer Zeit nicht viel näher kommen werden" ist grundsätzlich ja erstmal schön und noch lange kein Grund, deshalb die Latte für Änderungen demokratischer Grundprinzipien herab zu setzen.
Und vergleichbar? Sorry, nein. Was ist denn bisher furchtbares passiert? Wir können keine Parties feiern, Wirtschaft geht ein bisschen zurück (buhu kein neuer Fernseher), wir können nicht in den Urlaub und ein paar zehntausend Menschen (hauptsächlich betagte, bei einer Gesamtbevölkerung von über 80 Millionen) sind gestorben. Im Einzelfall durchaus furchtbar, aber in der Gesamtbetrachtung immer noch überschaubar.
 
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Imo unterschätzt du die historische Tragweite der Situation - die sich, zugegebenermaßen auch erst mit dem Abstand einiger Jahre voll erweisen dürfte. Aber das ist gar nicht mein Punkt, sondern eher die andere Seite der Gleichung: Für mich hat es nichts mit demokratischen Grundprinipien zu tun, ob eine Wahl mal ein paar Monate früher oder später stattfindet. Wichtig ist, dass gewählt wird. Aber wenn sich eine hinreichend große Mehrheit findet, die sich darauf einigt aus wichtigen Gründen eine Wahl zu verschieben, warum nicht?
Natürlich wäre es - wenn es rechtlich überhaupt geht - politisch sehr schädlich, wenn eine Regierungsmehrheit sowas allein beschließen würde. Das fände ich auch problematisch. Aber wenn sich alle Parteien ohne AfD auf sowas einigen könnten, dann ist mir absolut kein Schaden für unsere Demokratie ersichtlich.
Man sollte nicht vergessen, dass jeder, der sowas ohne guten Grund bzw. gegen das massive Unverständnis der Bürger unternimmt, bei der dann verspäteten Wahl ja die Quittung kriegen würde. Entweder trifft es also zu, dass es die Bürger tatsächlich gar nicht so tangiert - dann sind die Einwände übertrieben - oder es tangiert sie sehr wohl, aber umso vorsichtiger müsste man dieses Mittel handhaben.
So oder so halte ich das nicht für eine so große Sache wie manch anderer hier.



Hier übrigens mal eine Übersicht zum Thema Wahlverschiebung wegen der Pandemie:
https://www.idea.int/news-media/multimedia-reports/global-overview-covid-19-impact-elections

Da sind jetzt keineswegs nur Bananenrepubliken vorbei, also möge man doch bitte nicht so tun, als hätten mal wieder nur wir Deutschen erkannt, dass der Wahltermin die heilige Kuh der Demokratie ist ...
 
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Imo gehört es schon zu den demokratischen Grundprinzipien, dass Politiker nicht selbst entscheiden, wann gewählt wird.

Edit: ich habe deinen Link mal für EU Länder überflogen. Soweit ich das sehe, waren das hauptsächlich regionale Wahlen (unter anderem Hessen), die da um einige wenige Monate (meist vom Frühjahr in den Sommer/Herbst) verlegt wurden. Ich vermute, das hatte eher organisatorische Gründe, als die Maßnahmen vom Wahlkampf zu entkoppeln. Müsste man vielleicht noch mal genauer recherchieren.
 
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Deleted_228929

Guest
Der Vorteil an einer stärkeren Konzentration der Wahlen wäre, dass man nicht regelmäßig Dauerwahlkampf führt. Ich bin jetzt auch nicht der Erste, der auf diese Idee kommt. Darum scheint es mir etwas merkwürdig, deshalb so ein Fass aufzumachen.
Weil das halt einfach absoluter Stammtisch-Blubb ist. Wundert mich direkt, dass nicht gleich noch wieder die allseits beliebte Forderung nach "weniger Parteien" kommt, damit endlich mal in Ruhe durchregiert werden kann.
 
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Hier übrigens mal eine Übersicht zum Thema Wahlverschiebung wegen der Pandemie:
https://www.idea.int/news-media/multimedia-reports/global-overview-covid-19-impact-elections

Da sind jetzt keineswegs nur Bananenrepubliken vorbei, also möge man doch bitte nicht so tun, als hätten mal wieder nur wir Deutschen erkannt, dass der Wahltermin die heilige Kuh der Demokratie ist ...
Das ist aber auch eine bunte Mischung aus allem möglichen und nicht ansatzweise automatisch mit Bundestagswahlen vergleichbar. Mal als Beispiel sei zB Hessen genommen. Da wurden die OB-Wahlen Apr-Okt '20 verschoben, da hat dann aber nicht ein OB entschieden, das er gerne länger regieren möchte, sondern die Landesregierung.
Der Bundestag hat keine Instanz über sich die das entsprechend entscheiden könnte.

Mal davon ab fehlt halt immer noch jedes ansatzweise überzeugende Argument, was das ganze denn jetzt eigentlich großartig bringen würde.

Find es nur wirklich faszinierend, wie du gerne den Bürger während Corona völlig entmündigen möchtest. Erst wünscht du dir, dass doch die Klagerei gegen Corona-Maßnahmen nicht möglich sei und dann willst du als nächstes auch noch die Wahlen verschieben, damit der Bürger endgültig den Entscheidungen der Regierung komplett ausgeliefert ist.
Aber klar du bist voll für Demokratie und so.

€: und was natürlich auch großartig ist, dass du nebenbei scheinbar auch noch implizierst, dass Grüne+FDp+Linke bei sowas automatisch mitmachen würden
 
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Nein, tue ich nicht und nein, hab ich nicht. :rolleyes:

Imo gehört es schon zu den demokratischen Grundprinzipien, dass Politiker nicht selbst entscheiden, wann gewählt wird.
Ich weiß nicht, ob das so ist. Imo ist wichtig, dass es Regeln gibt, die Missbrauch verhindern. Wie die genau aussehen, ist eigentlich egal.

Letztlich ist das ja eher eine Frage des Verfahrens, nicht ob es inhaltlich sinnvoll ist. Wir können uns darauf einigen, dass eine Wahlverschiebung nur stattfinden sollte, wenn sie eine breite Zustimmung findet. Dazu gehört selbstverständlich welche Institution auch immer für die Terminierung zuständig ist.
 
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Nein, tue ich nicht und nein, hab ich nicht. :rolleyes:


Ich weiß nicht, ob das so ist. Imo ist wichtig, dass es Regeln gibt, die Missbrauch verhindern. Wie die genau aussehen, ist eigentlich egal.

Letztlich ist das ja eher eine Frage des Verfahrens, nicht ob es inhaltlich sinnvoll ist. Wir können uns darauf einigen, dass eine Wahlverschiebung nur stattfinden sollte, wenn sie eine breite Zustimmung findet. Dazu gehört selbstverständlich welche Institution auch immer für die Terminierung zuständig ist.

Feste Wahlintervalle sind ein Mittel, um Missbrauch zu verhindern. "Ach die Leute sind unzufrieden mit meiner Regierung? Na dann wählen wir einfach in drei Jahren, dann haben sich die Wogen geglättet". Klingt nicht sehr demokratisch für mich (und ja, das ist jetzt natürlich eine Überspitzung).
Eine Verschiebung der Wahlen ist für mich zweifellos geboten, wenn ohne solch eine Verschiebung nicht gewährleistet werden kann, dass eine nächste Wahl überhaupt statt findet (weil Nation kaputt).
In allen anderen Fällen sollte die Hürde sehr hoch sein. Ein simples "die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten ist dafür" reicht mir persönlich da nicht.

Davon ab finde ich das Bild, das du offenbar vom Wahlvolk hast, auch ernüchternd. Du scheinst ja davon auszugehen, dass die Leute in der Mehrheit gegen sinnvolle Maßnahmen sind, sonst müssten die Politiker sich ja nicht wegen des Wahlkampfes verbiegen.
Bei so einer Sicht sollte man vielleicht lieber mal über die Sinnhaftigkeit von Demokratie an sich diskutieren. Können wir gerne machen, aber dann doch in einem anderen Thread.
 
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Also es ist so, dass Art. 39 GG Ausfluss des demokratischen Prinzips (Art.20 abs. 2 GG) ist. Kernelement der Demokratie ist „Herrschaft auf Zeit“, dem die Begrenzung der Wahlperiode in Art 39 Rechnung trägt. Die demokratischen Kernelemente unterliegen der Ewigkeitsklausel (Art. 79 Abs. 3 GG). Sie sind vor Änderung geschützt und damit auch dem Verfassungsgesetzgeber versperrt, also auch der 2/3 Mehrheit. Die Abgeordneten würden das Prinzip „Herrschaft auf Zeit“ völlig aushebeln, wenn sie ihr Mandat verlängern ohne jegliche Legitimation durch das Volk. Die Bürger haben die Abgeordneten ja nun mal nach vorher festgelegten Regeln und für einen befristeten, vorher bestimmten und abgrenzbaren Zeitraum gewählt. Dass für die laufende Wahlperiode damit eine Änderung der Regeln einfachgesetzlich aber auch auf verfassungsebene versperrt ist, ist nach ganz herrschender Meinung völlig unstreitig und ergibt sich bereits aus den Aussagen des BVerfG (Urteil vom 23. 10. 1951 - 2 BVG 1/51). Dieses Ergebnis und dass im GG verankerten Elemente Schranken bilden, die auch für das Parlament mit verfassungsändernden Mehrheiten gelten, überrascht eigentlich nicht angesichts der Historie.

Was anderes wäre es natürlich die Wahlperiode für künftige Perioden zu ändern (zB auf 5 Jahre - natürlich nicht beliebig hoch, Rechtsvergleich zeigt maximal 6). Das wäre unproblematisch möglich. Auch spricht im Prinzip nichts dagegen ein weiteres Verlängerungsinstrument in bestimmten anderen Fällen analog zum Verteidigungsfall zu verankern. Andererseits: dass im Verteidigungsfall keine ordentliche Wahl abgehalten werden kann, an der alle Wahlberechtigten faktisch auch teilnehmen können und deswegen eine Verlängerung der Periode geboten ist, leuchtet ein.

Im Pandemiefall dagegen, ist die Wahl ja für alle möglich. Möchte man nicht ins Wahllokal gehen, könnte man immer noch per Briefwahl seine Stimmen abgeben.
 
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Danke für die Ausführung. Ihr habt mich überzeugt, dass die Idee nicht gut war.
 

parats'

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In SH sollen jetzt Schnelltests für das Personal in Schulen und Kitas ermöglicht werden. Bei meiner Frau in der Kita gibt es im Verbund mit der Grundschule nebenan genau 12 Personen die einen wöchentlichen Schnelltest mitmachen würden aus einem Pool von knapp 80 Personen. Der Dienstleister benötigt 40 Freiwillige, also wird es dort wohl keine Schnelltests geben. :eek:
 
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Sind die behindert? Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es nicht angenehm ist wenn man den Probennehmer in die Nase gedengelt bekommt. Aber so schlimm wie es häufig dargestellt wird? Sorry, aber da fehlt mir das Verständnis.
 

parats'

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Ja, da kann man auch nur mit dem Kopf schütteln. Soweit ich weiß, versucht der Träger meiner Frau jetzt ein Anreizsystem einzuführen um die 40 Leute zusammenzubringen. Was das wird mal sehen, es gibt eh schon so ziemlich jedes Sahnehäppchen was man als AN so haben kann, da wird die Auswahl schwer. :ugly:
 
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Schon krass, wenn man sich überlegt, dass Drosten und andere letzten Sommer Konzepte wie regelmäßiges Screening von Kita- und Schulpersonal vorgeschlagen haben. Damals noch mit PCR und möglicher Pooltestung. Das wäre afaik sogar nochmal sicherer als Antigentests.
Jetzt haben wir bald März und man hat es nicht richtig auf die Reihe bekommen. Es ist einfach nur traurig.

Ich hab auch null Verständnis dafür, dass man nicht verpflichtend testen kann.
 

parats'

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Naja, im Rahmen des Arbeitsschutzes kann man da imo schon argumentieren. Hier geht es außerdem nur um den Schnelltest und nicht um die Impfung. Wenn du Studien Schäden bzw. insbesondere zu Langzeitschäden durch Schnelltests hast, dann her damit. :)
 
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Verpflichtende Krankheitstest für Arbeitnehmer sind doch nichts neues.

Sportler (z.B. bei Boxer) werden seit Jahren verpflichtend auf HIV getestet, bei Ärzten können die Arbeitgeber auch schon ewig diverse Tests verlangen (abhängig vom Bereich natürlich).
Und zumindest in Thüringern sind für Erzieher auch schon verpflichtende Coronatests vorgesehen.

Wieso sollte das jetzt aufeinmal ein Problem mit Demokratie sein?
 

Deleted_228929

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du bist so ein elendig dumm
Eine alte Wahrheit, die man nicht oft genug aussprechen kann.

@saistaed
Ist ja mal nett, dass jemand seinen Standpunkt räumt. Sorry, falls ich etwas patzig war oben, aber manches hat mich doch etwas getriggert.
 
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Wenige Tage vor den neuen Bund-Länder-Beratungen hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder vor übereilten Öffnungsschritten gewarnt. "Wir wollen schrittweise öffnen, aber mit Vernunft und Vorsicht", sagte Söder dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Angesichts der mutierten Formen des Virus dürften Bund und Länder "keinen Blindflug starten", so der CSU-Chef: "Eine generelle Öffnungshektik hilft niemandem." Deshalb dürfe die Politik "jetzt nicht die Nerven verlieren".
man könnte meinen Söder wäre aktuell beim Postillion angestellt
 
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So langsam gehen mir die Politiker aber wirklich auf den Sack. Zuerst wird mit den Zahlen argumentiert wenn es um Lockdownverlängerungen geht, danach wird fleißig alles wieder aufgeweicht und anstatt einer bundesweiten, einheitlichen Linie wird alles bis auf kommunale Ebene oder sogar noch weiter durchgereicht, Verantwortung schön nach unten delegiert. Ja nicht die Hände schmutzig machen.
Ehrlich wäre es zu sagen "die Toten sind mir scheißegal, die Geldkoffer Sorgen der Automobillobby wiegen einfach schwerer. Außerdem sind bald Wahlen."
 
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Verpflichtende Krankheitstest für Arbeitnehmer sind doch nichts neues.

Sportler (z.B. bei Boxer) werden seit Jahren verpflichtend auf HIV getestet, bei Ärzten können die Arbeitgeber auch schon ewig diverse Tests verlangen (abhängig vom Bereich natürlich).
Und zumindest in Thüringern sind für Erzieher auch schon verpflichtende Coronatests vorgesehen.

Wieso sollte das jetzt aufeinmal ein Problem mit Demokratie sein?
Es gibt bestimmt menschen, die nicht dazu gezwungen werden möchten sich ein Stäbchen durch die nase in den hals schieben zu lassen. Wer nen Sport ausübt bei dem Körperflüssigkeit ausgetauscht wird, muss das schon eher bereit sein hinzunehmen.
 
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in einem Chemiebetrieb ist es auch verpflichtend, bestimmte arbeitsmedizinische Untersuchungen durchführen zu lassen, die sonst erheblichen Einfluss auf die eigene Gesundheit und die der anderen haben können.

Da eine Coronainfektion den Geschäftsbetrieb lahmlegen kann, sollte es darunter fallen können.
 
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Es gibt bestimmt menschen, die nicht dazu gezwungen werden möchten sich ein Stäbchen durch die nase in den hals schieben zu lassen. Wer nen Sport ausübt bei dem Körperflüssigkeit ausgetauscht wird, muss das schon eher bereit sein hinzunehmen.

Was hat das eine oder andere mit der Kompabilität zu einer Demokratie zu tun?
Das grundsätzliche Konzept, also ein Gesundheitstest der mit einem körperlichen Eingriff durchgeführt wird (HIV Test bedeutet Blut abnehmen), der verpflichtend durchgeführt wird, also ob jemand will oder nicht, und der dazu dient andere oder einen selbst bei der Ausübung des Berufs zu schützen haben wir doch jetzt geklärt. Das gibt es in unserer Demokratie, das ist kein Widerspruch zu einer Demokratie und zumindest beim Beispiel Boxen entnehme ich deinem Kommentar dass du da auch nichts dagegen hast.
Beim verpflichtenden Corona Test ist es exakt das gleiche Konzept. Man könnte jetzt darüber streiten ob es auch angemessen ist (ich bin der Meinung das ist es, aber das ist natürlich nur eine Laienmeinung), aber das mit einem pauschalen "Demokratieschulung inc" abzutun ist offensichtlicher Unsinn.
 
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demokratieschulung war eine etwas überzeichnete beschreibung. mir gings um die lässigkeit, mit der sais grundgesetzlich verbriefte rechte beiseite wischt.
wer einen job wählt, für den blut abgezapft werden muss, kann sich entsprechend entscheiden. die wahl gäbe es dann nicht mehr und die körperliche unversehrheit kommt unter die räder.
ich finde das im prinzip auch nicht gänzlich indiskutabel, aber ich kann mir gut vorstellen, dass gerichte entscheiden ,dass die politik zuerst viele anedere optionen der pandemiebekämpfung ausschöpfen muss, bevor sie bürger zwangspenetriert.
 
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lockdown nochmal um ein jahr verlängern? besser wärs. wir haben eh schon eine horde zombie-unternehmen gezüchtet. die sollte man jetzt ausradieren, anschließend mit einem marshall-plan neu anfangen. übt schon mal: aus ruinen auferstanden, ...
 
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Was ein Glück dass wir nicht im korrupten, unfähigen Südeuropa leben!
Ich finde es etwas schräg das jetzt hier anzubringen. Immerhin geht es da um andere Probleme und andere Sachverhalte.
Die einzige Gemeinsamkeit die ich hier sehen kann ist, dass Deutschland auch ganz gut im Versagen ist wenn es um überbordende Bürokratie geht. Ich frage mich tatsächlich ernsthaft was der wesentliche Treiber dieses Clusterfucks ist. Gerade weil ganz offensichtlich bessere Lösungen auf dem Tisch liegen.
Zugegeben habe ich noch nicht viel drüber nachgedacht weil mich aktuell auch viele andere Dinge beschäftigen, aber…
 

parats'

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Ich hätte schwören können, dass es sarkastisch war. ;)
 
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Ein paar Gedanken zu Covid.
Erstens: In der "Bild"-"Zeitung" gibt es gerade einen Artikel hinter der Paywall, den mir jemand geschickt hat. Die Behauptung darin ist, dass fast alle Covid-Intensivfälle gerade Ausländer, äh, Menschen mit Migrationshintergrund seien. 50% seien Moslems bei nur 5% Bevölkerungsanteil. Dazu dann eine Familienpackung AfD-Geschwurbel ala "Spahn will darüber nicht öffentlich sprechen", das sei ein Tabu, man rede offiziell von einem Kommunikationsproblem, aber eigentlich sind die Moslems bloß alle widerspenstig und ignorieren unsere Lockdown-Vorgaben und gehen trotzdem alle in die Moschee zum Superspreaden.

Also mal abgesehen von dem ganzen fremdenfeindlichen Scheiß finde ich, dass man das mal umdrehen sollte vom Framing her. Schaut her: So gut funktionieren die Masken, die Isolation und der Lockdown! Geradezu durchschlagend, der Erfolg!

ich verstehe das alternative framing von fefe nicht. kann mir jmd helfen?
plot twist: das virus ist rassistisch!
 

parats'

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Wie immer die aktuelle Übersicht über die nächsten Schritte.

Die Tests werden spannend. Afaik hat der Bund für 2021 850mio Testkits bestellt, das reicht dann grob für 11 Tests pro Bürger.

Ansonsten schon relativ peinlich, wie planlos da vorgegangen wird. Über Monate macht man im gemütlichen zwei Wochen Rhythmus alles zu, merkt dass es stumpfe starren auf Fallzahlen nur semi optimal läuft und gibt dann alle angeblich wichtigen Meilensteine auf. Es gibt halt bis heute nichtmal den Ansatz, dass man eventuell einfach alles mit durchdachten Hygienekonzepten offen lässt.
 

Deleted_228929

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Der Stufenplan ist doch Pappe. Als ob da noch irgendwer durchblickt wann wo was erlaubt ist. Das gehört dann wohl auch in die Rubrik "müssen die Leute mitnehmen".
 
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ich verstehe das alternative framing von fefe nicht. kann mir jmd helfen?

fefe meint: die Musel halten sich nicht ans Social Distancing und tragen keine Masken, deshalb kassieren die alle Corona. Sie sind quasi die Kontrollgruppe gegenüber den Maßnahmen.
Kartoffeln sind hörig und halten sich an alles, deshalb kommen die kaum ins Krankenhaus. Ergo: Masken und Abstand helfen mega gegen Covid.
 
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Man könnte echt meinen, dass die Vorgabe war ein möglichst undurchsichtiges System zu schaffen.

Angefangen bei der Mischung aus Daten und Inzidenz. Dann gibt es für verschiedene Daten bei der selben Sachen unterschiedliche Inzidenzgrenzen. Dann oben drauf noch die Tatsache das man sich auch die letzten beiden Tage angucken muss und dann aber doch erst in der Zukunft gilt. Manchmal braucht man dann auch noch einen aktuellen Test.
 
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zsmfg. va. der letzten monate/des letzten halben jahres des politischen covid krisenmanagements:

 

Gustavo

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So langsam finde ich, dass es mit der Kritik dann auch wieder übertrieben wird. Wenn ich mir die EU anschaue, sehen die Impfzahlen überall ziemlich ähnlich aus. Könnte Deutschland besser dastehen? Vielleicht, aber solange das innerhalb der EU ist, hätten wir vielleicht einen Prozentpunkt mehr der Bevölkerung geimpft, nicht 20+ wie im UK und den USA.
 

Deleted_228929

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So langsam finde ich, dass es mit der Kritik dann auch wieder übertrieben wird.
Ich bin schon auch der Meinung, dass gerade hier im Thread und gerad ein Bezug auf die Impfung in den letzten Monaten ein wenig zu doll geschimpft wurde. Aber dass ausgerechnet jetzt wo die Zahlen wieder hochgehen auf einmal über Öffnungen geredet wird und dann auch noch so ein undurchsichtiges Kuddelmuddel veranstaltet, das finde ich dann doch großes Pfuipfui. Vor allem wenn man dann ständig alle möglichen Expertenmeinungen liest, die ein klares Konzept und eine klare Perspektive verlangen. Da haben wir jetzt halt mal das genaue Gegenteil bekommen.
 
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Vielleicht, aber solange das innerhalb der EU ist, hätten wir vielleicht einen Prozentpunkt mehr der Bevölkerung geimpft, nicht 20+ wie im UK und den USA.
Also 1/3 mehr als bisher? Sehr insignifkant :rolleyes:
Wenn das größte und wirschaftstärkste Land der EU selbige jetzt schon als Ausrede nehmen darf, dann haben wir wohl nicht mehr viel von der EU zu erwarten.
 
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