Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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Ich schreibe "noch" weil ich nun mal keine Glaskugel habe.
Mal schreibst du "noch" und mal nicht, du bist dir aber jedenfalls nicht zu fein, jedem der mehr bestellen immer noch für sinnvoll hält klar zu machen das er falsch liegt.
Ironischerweise war das zwar auch mal dein Standpunkt, aber die Frage, was sich an dem Standpunkt geändert hat, hast du natürlich auch wie üblich ignoriert.
 

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Sicher weiß ich was Ochlokratie ist (ok, ist 15 Jahre her dass ich "Einführung Rechtsphilosophie" gehört habe), darum geht es nicht. Aber hier geht es ja nicht mal darum, was ein Staat tun oder nicht tun soll, sondern wessen Nutzen er überhaupt in seine politischen Erwägungen einbezieht. Du kannst ja durchaus der Meinung sein "nur Staatsbürger" oder "nur Menschen auf seinem Staatsgebiet", aber effektiv gibt es keinen Staat der Welt, der das konsequent so macht. Das mit dem Juden vergasen ist ein gutes Beispiel: Wenn jetzt ein Staat in Europa auf die Idee käme zu sagen, dass man das doch nochmal ausprobieren könnte, denkst du der Staat sollte sich da komplett raushalten weil die Interessen der Staatsbürger nicht tangiert werden, selbst wenn er es easy-peasy verhindern könnte? Ich hoffe nicht. Also muss jeder Staat für sich selbst definieren, wer wie viel Prozent zählt. Du tust aber so als wäre es komplett inhärent schlüssig und direkt "Ochlokratie", wenn die Antwort darauf irgendwas anderes ist als "Staatsvolk 100%, alle anderen 0%". Das ist aber eben selbst eine normative Festlegung, die diejenigen treffen müssen, von denen letztendlich die Staatsgewalt ausgeht. Ich sage ja btw gar nicht, dass ich denke dass der deutsche Staat (Beispiel gewählt, weil ich genau diese Staatsbürgerschaft habe) sich für jeden einzelnen Menschen auf der Welt so sehr einsetzen soll wie für mich. Ich finde allerdings auch nicht, dass er sich überhaupt nicht einsetzen sollte. Darüber kann man imho gut unterschiedlicher Meinung sein und ich bin auch 100% dafür, sowas zur politischen Disposition zu stellen*, aber zur Disposition sollte es schon stehen. Ich sehe nicht wie du demokratietheoretisch rechtfertigen willst, dass der Staat diesen Willen seiner Staatsbürger nicht mal einbeziehen darf. Ich finde auch, nicht dass ich dir das jetzt vorwerfe, dass es staatstheoretisch völlig naiv ist, so zu tun als wäre ALLES, was es zu dem Thema zu sagen gibt, mit einem Blick auf Art. 56 GG gesagt.



*weshalb ich, nur nebenbei, auch gegen die Leute waren die im Jahr 2015 meinten "lass uns alle Flüchtlinge aufnehmen, weil wenn wir es nicht tun macht es sonst auch niemand"

Ich habe jetzt den Schlenker nicht so ganz verstanden von "wenn ein anderer Staat einen Holocaust startet, darf man nicht mit Verweis auf die Souveränität des Staates tatenlos bleiben" - wobei ich dir absolt zustimme, zu: "deswegen muss jeder Staat sich selbst definieren, wer wie viel Prozent zählt."

Ich meine das genaue Gegenteil. Dass in diesem Fall eingegriffen werden muss, ist objektiv richtig im Sinne einer universellen Richtigkeit. Manche Dinge sind richtig und manche Dinge sind falsch, absolut unabhängig von der Meinung einer Mehrheit oder sonstigen subjektiven Eindrücken. Und das macht nach meinem Verständnis eine Demokratie aus (optimalerweise): der Schutz universeller Werte auch GEGEN den ausdrücklichen Willen der Mehrheit. Womit übrigens natürlich mitnichten gesagt ist, dass man zum Beispiel alle Flüchtlinge der Welt aufnehmen muss, allein schon weil über jedem theoretischen Konzept das praktische Damoklesschwert der normativen Kraft des Faktischen schwebt.

Zum Staatsbürgerargument: da hast du natürlich Recht, dass es ein wesentlich weniger objektiv eindeutiger Fall ist als ein Holocaust. Insofern ist meine Aussage dazu bitte explizit als meine Meinung darüber was richtig und was falsch ist zu verstehen, ich nehme für mich nicht in Anspruch, dass das zwingend so sein muss, auch wenn ich diese Meinung natürlich deshalb habe, weil ich sie für objektiv richtig HALTE.

Den Art. 56 GG Schlenker verstehe ich jetzt nicht, meinst du, weil der Präsident schwört dem Deutschen Volke zu dienen? Das ist ja nur ein Baustein davon, das findet sich auch in der Präambel des GG, in Grundrechten, die ausschließlich für Staatsbürger gelten oder an der Innschrift am Reichstag. Es ist einfach eine für mich völlig evident logische Folge aus dem Konzept "Staat". Wenn ich Mitglied in einem Verein bin und dafür verdammt viele Vereinsgebühren zahle, dann erwarte ich doch völlig nachvollziehbar, dass dieser Verein sich primär um meine Interessen kümmert und nicht Nichtvereinsmitglieder, die keinen Beitrag geleistet haben, mir gegenüber priorisiert?

Nichts davon hat mit Preis oder Haftungsausschluss oder ähnlichem zu tun. Und wie gesagt, Oxford ist eine staatliche Universität, insofern kann der UK sie anweisen zu machen was sie wollen, selbst wenn ich es etwas unlauter finde. Nur sollte man halt auch ehrlich sein und sagen und genau sagen, wie man zu diesem Vorteil gekommen ist.

Zu AZ: Weißt du das, oder vermutest du das? Also ganz konkret: wissen wir, ob EU und UK denselben Preis bezahlt haben?
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Mal schreibst du "noch" und mal nicht, du bist dir aber jedenfalls nicht zu fein, jedem der mehr bestellen immer noch für sinnvoll hält klar zu machen das er falsch liegt.
Ironischerweise war das zwar auch mal dein Standpunkt, aber die Frage, was sich an dem Standpunkt geändert hat, hast du natürlich auch wie üblich ignoriert.

Fassen wir also zusammen: Du hast keinen Grund. Meine Überraschung hält sich in engen Grenzen.
 
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Gibt es denn eigentlich irgendwelche handfesten Infos zur rechtlichen Situation?
Ich sehe durchaus die politische Dimension des Ganzen. Aber am Ende hängt für mich schon einiges davon ab, ob AstraZeneca jetzt vertragsbrüchig ist oder nicht. Falls nicht, lässt sich ein Exportverbot deutlich schwerer rechtfertigen.

Der Vertrag liegt seit ner Weile offen, darum wundert mich, dass ich derzeit nichts mehr zu dieser konkreten Frage lese. Warum hat man in der Zwischenzeit kein Gericht angerufen? Ich höre immer nur, dass ein Gerichtsverfahren ewig dauern würde. Aber binnen zwei Monaten wird ein zuständiges Gericht ja wohl diesen Vertrag lesen, beurteilen und wenigstens mal erstinstanzlich darüber entscheiden können, ob AstraZeneca den Vertrag verletzt oder nicht?

Wenn ich mich recht entsinne, beruft AZ sich auf diese "best reasonable effort"-Klausel. Mir ist klar, dass das eine faktische Komponente hat, die für ein Gericht sehr viel langwieriger zu prüfen wäre.
Aber ich meine mich zu erinnern, dass der Vertrag einen Passus enthielt, der besagt, dass keine Verpflichtugn seitens AZ gegenüber Dritten der Erfüllung des Vertrags entgegen stehen. Wenn sie aber einen Vertrag mit UK haben, der dessen Belieferung absolute Priorität gegenüber einräumt, dann wirkt das auf mich als Laie erstmal so, als habe AZ hier klar "in bad faith" gehandelt bzw. schlicht direkt gelogen.
Damit wäre dann zumindest erstmal nachrangig, ob sie sich anderweitig bestmöglich bemüht haben zu liefern, weil die ganze Lieferzusage bereits auf einer trügerischen Grundlage stand.

Hatte nicht außerdem AZ Probleme in ihrem belgischen Werk als Grund für den Lieferverzug angegeben? Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass die Werksbetreiber angeblich von keinen Problemen wüssten.
Davon abgesehen, lässt die enorme Diskrepanz zwischen Lieferzusagen und tatsächlichen Lieferungen imo ernsthafte Zweifel daran, ob AstraZeneca jemals plausiblerweise davon ausgehen konnte, dass sie die Lieferzusagen auch nur entfernt einhalten. Hätte sowas juristische Auswirkungen?
 
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Gilt denn bereits wieder Präsenzpflicht? Scheint mir hirnrissig, außer bei den Schülern, die nicht klarkommen.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ich habe jetzt den Schlenker nicht so ganz verstanden von "wenn ein anderer Staat einen Holocaust startet, darf man nicht mit Verweis auf die Souveränität des Staates tatenlos bleiben" - wobei ich dir absolt zustimme, zu: "deswegen muss jeder Staat sich selbst definieren, wer wie viel Prozent zählt."

Ich meine das genaue Gegenteil. Dass in diesem Fall eingegriffen werden muss, ist objektiv richtig im Sinne einer universellen Richtigkeit. Manche Dinge sind richtig und manche Dinge sind falsch, absolut unabhängig von der Meinung einer Mehrheit oder sonstigen subjektiven Eindrücken. Und das macht nach meinem Verständnis eine Demokratie aus (optimalerweise): der Schutz universeller Werte auch GEGEN den ausdrücklichen Willen der Mehrheit. Womit übrigens natürlich mitnichten gesagt ist, dass man zum Beispiel alle Flüchtlinge der Welt aufnehmen muss, allein schon weil über jedem theoretischen Konzept das praktische Damoklesschwert der normativen Kraft des Faktischen schwebt.


Wie gesagt, wir sind uns da schon einig. Ich wollte bloß ein extremes Beispiel bringen, anhand dessen relativ klar wird, wo der springende Punkt ist: Es gibt manche Dinge, die ein Staat selbst aus völlig altruistischen Gründen tun sollte, selbst wenn sie mit den eigenen Staatsbürgern nichts zu tun haben. Aber wo genau diese Grenze liegt, das muss in der Demokratie letztendlich das Volk entscheiden: Man kann zwar bestimmte Dinge definieren, die der Staat grundsätzlich nicht darf (zumindest in der Theorie), aber es ist viel schwerer zu definieren was der Staat aktiv tun sollte. Das ist letztendlich so kontext- und zeitgebunden, dass man (in meinen Augen zurecht) weitgehend darauf verzichtet hat, aktive Gebote ins GG zu schreiben. Eins der wenigen, das tatsächlich drin war, das Wiedervereinigungsgebot, ist imho ein gutes Beispiel dafür wie schlecht sowas in der Regel funktioniert: Letztendlich wurde die Wiedervereinigung ohne großes Zutun der BRD möglich und es gab auch nicht wirklich etwas, was die BRD hätte tun können, um die Wiedervereinigung voranzutreiben, solange die geopolitischen Verhältnisse dafür ungünstig standen.

Klar kann man da letztendlich behelfsweise immer auf die Krücke stützen, die auch die Spieltheoretiker nutzen, wenn sie versuchen altruistisches Verhalten zu erklären, nämlich dass das einfach eine Befriedigung der psychologischen Neigung ist, altruistisch zu sein. Damit kann man dann natürlich alles und nichts rechtfertigen, aber ich denke wie altruistisch oder unaltruistisch der Staat ist, sollte grundsätzlich zur Disposition der Wähler stehen.


Zum Staatsbürgerargument: da hast du natürlich Recht, dass es ein wesentlich weniger objektiv eindeutiger Fall ist als ein Holocaust. Insofern ist meine Aussage dazu bitte explizit als meine Meinung darüber was richtig und was falsch ist zu verstehen, ich nehme für mich nicht in Anspruch, dass das zwingend so sein muss, auch wenn ich diese Meinung natürlich deshalb habe, weil ich sie für objektiv richtig HALTE.

Den Art. 56 GG Schlenker verstehe ich jetzt nicht, meinst du, weil der Präsident schwört dem Deutschen Volke zu dienen? Das ist ja nur ein Baustein davon, das findet sich auch in der Präambel des GG, in Grundrechten, die ausschließlich für Staatsbürger gelten oder an der Innschrift am Reichstag. Es ist einfach eine für mich völlig evident logische Folge aus dem Konzept "Staat". Wenn ich Mitglied in einem Verein bin und dafür verdammt viele Vereinsgebühren zahle, dann erwarte ich doch völlig nachvollziehbar, dass dieser Verein sich primär um meine Interessen kümmert und nicht Nichtvereinsmitglieder, die keinen Beitrag geleistet haben, mir gegenüber priorisiert?

Da sind wir sehr nah beieinander. Ich würde wahrscheinlich ein bisschen weiter gehen also du, was Altruismus angeht, aber ich habe schon auch meine Grenze, die nicht erst bei der normativen Kraft des faktisch Machbaren beginnt. Hatte mich bloß etwas daran gestoßen, dass dein Post so klang als wärst du der Meinung, der Staat sollte grundsätzlich gar nicht altruistisch handeln dürfen, solange sich der Altruismus auf diejenigen bezieht, die außerhalb der wie auch immer gezogenen Grenzen des Staates (geografisch, staatsbürgerrechtlich etc.) zu verorten sind.

Und das mit Art. 56 war ein Verweis darauf, dass ich insbesondere nach der Flüchtlingekrise häufig Leute gesehen habe, die meinten der Amtseid eines Politikers in der BRD sei verletzt, wenn er Dinge tut, die sie objektiv als dem Volk nicht dienlich sehen, d.h. Gauck/Steinmeier hätten Merkel wegen der Flüchtlingspolitik entlassen müssen. Das ist aber, wie gesagt, sehr kurz gedacht, nicht dass ich glaube dass du das denkst.

Zu AZ: Weißt du das, oder vermutest du das? Also ganz konkret: wissen wir, ob EU und UK denselben Preis bezahlt haben?

Den genauen Preis kennen wir nicht, allerdings wurde durchgestochen in welchem Rahmen er sich bewegt. Aus dem Twitter-Leak von der EU-Frau ging ein Preis von $2,15 hervor, mittlerweile hat die EU allerdings behauptet sie würden mehr zahlen. Die Preise die der UK zahlt werden auf etwa drei Dollar geschätzt, die USA zahlen wohl noch etwas mehr, ungefähr vier Dollar. Mehrere Schwellen- und Entwicklungsländer zahlen wohl im Bereich um fünf Dollar. Alles keine Zahlen, die in irgendeiner Form den Schluss zulassen, AZ versucht mit dem Impfstoff großen Profit zu machen. Dagegen weist das Geschäftsgebahren von AZ viel mehr darauf hin, dass da krumme (oder sagen wir extralegale) Dinge laufen: Niemand kann oder will erklären, wohin die Dosen aus dem Halix-Werk gehen. Keiner kann erklären, warum für das Abfüllwerk in Italien so lange keine Qualitätsprüfung beantragt wurde. Keiner kann (oder will) erklären, warum die Dosen die in dem Abfüllwerk gefunden wurden nach Belgien verschoben werden sollen, wenn der größere Teil angeblich für die EU bestimmt ist. Und keiner kann erklären, warum dort überhaupt 16 Millionen Dosen lagerten, von denen AZ jetzt sagt, sie sollen an die EU gehen, obwohl bei der EU niemand etwas davon wusste, während sie im UK auf eine Halix-Lieferung warten.

€dit: Btw, wie du ja selbst sagst stellen die Briten sich auf den Standpunkt, es läge an ihrem Vertrag. Gleichzeitig wollen sie den Teil des Vertrags, auf das sich das Argument bezieht, nicht veröffentlichen, ohne zu sagen warum. Extrem dubios. In dem Fall ist es schon fast wieder Ironie, falls ich recht habe und es wirklich nicht nennenswert möglich war, die Impfproduktion in der kurzen Zeit aufzubauen, denn ansonsten hätte die EU einen noch viel berechtigeren Grund, sauer zu sein: Im EU-Vertrag sind die UK-Werke durchaus in der Lieferkette aufgeführt.

Meine Vermutung (das ist allerdings jetzt wirklich guesswork) ist dass AZ darauf spekuliert hat, den UK prioritär beliefern zu können, aber weil sie sich sicher waren dass sie sowieso große Mengen liefern können würde das nicht so ins Gewicht fallen. Jetzt ist es allerdings so, dass AZ an die EU im ersten Quartal angeblich nicht mal die 30 Mio. Dosen liefern kann (zumindest glaubt die EU nicht mehr dran), die sie zuletzt versprochen haben, obwohl es ursprünglich mal 120 Mio. (!) waren; selbst vor zwei Monaten haben sie noch von 80 Millionen gesprochen. Das ist ja ein shortfall, der sich auch nicht damit erklären lässt, dass die EU an Großbritannien exportiert hat, denn SO viele Dosen haben die nun auch nicht bekommen, d.h. AZ muss ziemlich massive Probleme in ihrer Lieferkette gehabt haben. Wenn sie natürlich nur ein Viertel der ursprünglich avisierten Lieferung hinbekommen, fällt es natürlich der EU unschön auf, dass die Briten von dem deutlich knapperen Impfstoff einen deutlich größeren Anteil bekommen als wenn AZ 120 Mio. Dosen ausgeliefert hätte.
 
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Gilt denn bereits wieder Präsenzpflicht? Scheint mir hirnrissig, außer bei den Schülern, die nicht klarkommen.
Das Hygienekonzept stellt einen umfassenden Infektionsschutz an unseren Schulen sicher. Wenn einzelne Schülerinnen und Schüler (bzw. deren Erziehungsberechtigte) aber Angst vor Ansteckung haben und für sich ein individuell erhöhtes Risiko sehen, obwohl sie nach ärztlicher Einschätzung nicht zu einer Risikogruppe gehören, kann bei der Schulleitung ein Antrag auf Beurlaubung von den Präsenzphasen des Unterrichts gestellt werden.
heißt: präsenzpflicht, außer bei risikopatienten

gott, dieser erste satz triggert mich so hart. "das hygienekonzept". WELCHES. (es besteht aus "masken auf, lüften, abstand". hammer-konzept, aber natürlich besser als nix.)
 
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Werden bei euch (welches Bundesland?) eigentlich FFP2-Masken über die Schule ausgegeben und gibt es die in Kindergröße?
Hier in Berlin sehe ich Schulkinder immer mit übergrößen, schlecht sitzenden Erwachsenenmodellen rumrennen.
 
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Werden bei euch (welches Bundesland?) eigentlich FFP2-Masken über die Schule ausgegeben und gibt es die in Kindergröße?
Hier in Berlin sehe ich Schulkinder immer mit übergrößen, schlecht sitzenden Erwachsenenmodellen rumrennen.
:rofl2:

wir haben keine ffp2-masken für die schüler. gibt medizinische. lehrer müssen ffp2 tragen, schüler nicht. wobei die meisten schüler ffp2 tragen. das mit der maskengröße ist in der tat ein problem.
 

Benrath

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https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-24-maerz-2021-100.html#xtor=CS5-21

Lauterbach ab Minute 42 über die Impfstoffbeschaffung und Produktion: USA vs EU.
Er bringt so ziemlich die gleiche Kritik mit den den gleichen Begründungen.
Sicher nur Stammtischgerede.
EU konnte nichts besser machen, und das Moderna in so großem Stil in den USA produziert war einfach nur Glück.
Clevere Move so zu tun als wäre das was Lauterbach gesagt hast, das was du gesagt hast. Zitier dich doch bitte mal wo du das so geschrieben hast.

Imho widerspricht er sich selbst, weil er erst sagt, dass es um den Zeitpunkt der Bestellung geht und dann doch sagt, dass es um die Produktion geht. Inwiefern die Produktion da jetzt alles neue aufgebaut wurde, k.a..

Die Professorin danach kennt anscheinend die Verträge von UK. K.a. wie sie das macht. Aber man kann in den Sendungen eh erzählen was man will
 
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Clevere Move so zu tun als wäre das was Lauterbach gesagt hast, das was du gesagt hast.

inwiefern ist der move den Clever?

Zitier dich doch bitte mal wo du das so geschrieben hast.

Das was ich der EU eigentlich vorwerfe:
Man hätte analog zu den USA im Frühsommer 2020 für jeden aussichtsreichen Impfstoffkanditen Produktionsstätten in ausreichender Menge hochziehen müssen, ja das hätte Milliarden gekostet, sind aber alles Peanuts im Vergleich zu einer Woche kumulierten Lockdown. Ja, das wäre eine gemeinsame europäische Kraftanstrengung gewesen. Ja, richtig die USA haben bereits begonnen den Rohstoffmarkt leerzukaufen, dann muss man eben instant für zusätzliche Rohstoffproduktion sorgen. Noch einmal, Geld spielt keine Rolle wenn wir rechtzeitig aus der Pandemie gewollt hätten.
Von alledem ist nichts im Sommer passiert.
Obwohl Experten bereits im Frühling auf die Notwendigkeit einer Vorproduktion in ausreichender Menge der aussichtsreichsten Imfstoffkandidaten hinwiesen. Ich erinnere da an die vrial gewordene Rede von Gates als Beispiel, ich erwarte nicht das die EU auf Gates hört, ich bin mir aber sicher er wird nicht der einzige gewesen sein.
 
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Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock behauptete am Donnerstag, Großbritannien habe einen „Exklusiv-Vertrag“ mit dem Hersteller. „Unser Vertrag übertrumpft den ihren. Das nennt man Vertragsrecht, so einfach ist das“, sagte Hancock der „Financial Times“.

Da zeigt er uns noch den Finger. Mega :fu:


Von der Leyen wollte denn auch nicht nur schlechte Nachrichten vortragen. In ihrem Ausblick auf die Impfstoff-Lieferungen im zweiten Quartal verbreitete sie (freilich nicht zum ersten Mal) Optimismus: Nach insgesamt 100 Millionen Dosen im ersten Quartal, von denen einige noch in den kommenden Tagen ausgeliefert werden sollen, erwarte sie bis Ende Juni weitere 360 Millionen Dosen.

Klar werden die ausgeliefert. Sie hat nur vergessen zu erwähnen wohin geliefert wird. Die Renten sind sicher.. :deliver:
 
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Die Professorin danach kennt anscheinend die Verträge von UK. K.a. wie sie das macht. Aber man kann in den Sendungen eh erzählen was man will

Kann man hier im Forum auch, ich bin mir fast sicher Lauterbach und die Ethik Tante sind besser in der Materie drin als die hier anwesenden Forumsmitglieder, auch wenn hier einige denken mit einer Twitter Suche auf dem Niveau eines Fauci zu sein.
Wenn so ziemlich alle Experten mal mehr mal weniger deutlich sagen, dass es die EU hat hart verkackt hat, glaube ich denen einfach eher als ein paar Forumsmitgliedern. 🙃

edit: persönliche Anfeindungen und Bezug auf älterer Facepalm Posts bestimmter User entfernt 😇
 
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Streit um Impfstofflieferungen: EU hat schon 77 Millionen Dosen exportiert​

Österreich, Tschechien, Slowenien, Bulgarien, Kroatien und Lettland hatten sich beschwert, weniger Dosen erhalten zu haben, als ihnen gemäß ihrer Bevölkerungsgröße zustehe. Die Unterschiede sind vor allem darauf zurückzuführen, dass diese Länder deutlich mehr Impfstoff bei Astrazeneca bestellt hatten.


kann man natürlich alles diskutieren, aber speziell österreich muss ich natürlich lachen: 200 millionen budget für impfungen, 210 millionen für die begleitenden corona-werbekampagne :ugly: das nenn ich mal prioritäten.
 
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Wenn man sowas liest (Englischer Minister, Dosen in Italien, langsames Verimpfen in Deutschland, Scheindiskussion zu Hausärztestart oder nicht, Verfügbarkeit von Impfdosen in der EU) krieg ich echt Plaque!

Edith: War jetzt kein inhaltlicher Beitrag, aber musste echt mal sein.

Achja: Wäre es nicht sinnvoll, den Thread irgendwie zu splitten, da die Diskussion sehr "durcheinander" zu sein scheint.
 

Benrath

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Puh das wäre jetzt schwer alles rückwirkend rauszuziehen, aber klar wir könnten einen Thread zum politischen rausteilen und den Rest zur eigentlichen Pandemie sonst. Der Vorschlag wurde schon mal gemacht. Gegenargument war, dass alles so sehr zusammenhängt.

Das was ich der EU eigentlich vorwerfe:
Man hätte analog zu den USA im Frühsommer 2020 für jeden aussichtsreichen Impfstoffkanditen Produktionsstätten in ausreichender Menge hochziehen müssen, ja das hätte Milliarden gekostet, sind aber alles Peanuts im Vergleich zu einer Woche kumulierten Lockdown. Ja, das wäre eine gemeinsame europäische Kraftanstrengung gewesen. Ja, richtig die USA haben bereits begonnen den Rohstoffmarkt leerzukaufen, dann muss man eben instant für zusätzliche Rohstoffproduktion sorgen. Noch einmal, Geld spielt keine Rolle wenn wir rechtzeitig aus der Pandemie gewollt hätten.
Von alledem ist nichts im Sommer passiert.
Obwohl Experten bereits im Frühling auf die Notwendigkeit einer Vorproduktion in ausreichender Menge der aussichtsreichsten Imfstoffkandidaten hinwiesen. Ich erinnere da an die vrial gewordene Rede von Gates als Beispiel, ich erwarte nicht das die EU auf Gates hört, ich bin mir aber sicher er wird nicht der einzige gewesen sein.

Naja und hier ist immer noch die Frage, ob das wirklich so genau geht, wenn das alle gleichzeitig versuchen. Natürlich kann hier jeder labern was er will, weil wir alle kleine Lichter sind. Aber wir gucken mal ein bisschen zurück und können uns deine Doomsday Posts angucken, was davon genauso eingetreten ist...

Wir sind uns alle einig, dass wir lieber jetzt mehr Impfstoff hätten als später. Deine und Lauterbachs Ausführungen sind mir immer noch zu generisch, um welchen Faktor, da was hätte getan werden können, dass wir jetzt in der Produktion so viel mehr Impfstoff hätten.
Gibt es überhaupt eine Auflistung wer / wo wieviel bisher produziert hat?

Das D wahrscheinlich mit mehr Egoismus mehr vom Kuchen des Impfstoffs hätte haben können, kann ich mir vorstellen. Dann aber eher auf Verlust anderer Länder. Das alles auf die EU schieben gefällt den einzelnen Ländern jetzt natürlich. Dabei hat die EU nichts gemacht, was die Länder nicht wollten bzw. zugelassen haben und weil auch hier nicht klar ist, ob dann die Länder alle einzeln besser verhandelt haben. Was wir de facto auch nicht über den UK Vertrag wissen, weil den keiner kennt. Auch nicht die Ethik Tante bei Lanz. Woher denn?

Kann man hier im Forum auch, ich bin mir fast sicher Lauterbach und die Ethik Tante sind besser in der Materie drin als die hier anwesenden Forumsmitglieder, auch wenn hier einige denken mit einer Twitter Suche auf dem Niveau eines Fauci zu sein.
Wenn so ziemlich alle Experten mal mehr mal weniger deutlich sagen, dass es die EU hat hart verkackt hat, glaube ich denen einfach eher als ein paar Forumsmitgliedern. 🙃

Ich hoffe, dass sie es sind, aber wenn mit so generischen Ausführungen überzeugen Sie mich nicht. Ich guck btw. gar nicht viel auf Twitter etc. aber ich erwarte einfach mehr Ausführungen als X ist scheisse und hätte wir mal Y gemacht ohne weitere Begründungen. Die Welt ist in der Regel viel komplexer.
 
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Ich kann dieser Apologie nicht ganz folgen. Klar können wir nicht beziffern, was wir bei alternativer Vorgehensweise x vielleicht mehr gehabt hätten und ob überhaupt.
Aber das taugt imo nicht die damit verbundenen politischen Fehler zu bestreiten oder zu beschönigen. Man hat es nicht unterlassen sich um bestimmte Dinge zu kümmern, weil man 4D-Schach-mäßig wusste, dass das nichts bringt. Man hats einfach verbockt. Das kann man ja wohl so klar benennen.
Das dann in die kontrafaktische Prognose zu steigern, es würde uns jetzt viel besser gehen, wir bräuchten keinen Lockdown usw., wenn nur die Regierung delivert hätte, entbehrt jeder Grundlage.
Man kann aber die Frage, wo die Regierung Fehler gemacht hat, von der Frage trennen, welche Auswirkung diese Fehler hatten. Und sich in einer Pandemie nicht hinreichend um die Beschaffung von Impfstoff zu kümmern, ist ein schwerer Fehler schon wegen der potentiellen, nicht nur der tatsächlichen Auswirkungen.
 

Benrath

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Die Apologie bezieht sich eher darauf, dass es nicht die EU alleine als Institution verpeilt hat. Sondern alle Länder, die da mitgezogen haben und das wollten. Die EU dient dann halt gerne als Prügelknabe. Die EU hat wenn das vertragliche verpeilt, die Entscheidung, dass man gemeinschaftlich verhandeln wollte etc. kommt afaik von den Ländern. Und auch bei den Verhandlungen hat die EU wohl nicht unabhängig von den Ländern gehandelt.

Wem das per se stört, der kann natürlich sagen Scheiss EU.
 
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Ich sehe nicht mal klar, wie die EU es bei den Verträgen verpeilt hat. Wenn bspw. der Vertrag mit AZ vage und zu zahnlos ist, um jetzt rechtliche Ansprüche durchzusetzen, dann dürfte das eher daran liegen, dass AZ sich - mit gutem Grund, wie wir wissen - auf nichts anderes einlassen wollte. Es scheint mir sehr fraglich, dass da mehr drin war.
Wenn AZ nun mal bereits einen UK-first-Vertrag bezüglich drei ihrer vier Fabriken in Europa hat, dann wird man sie durch keine Verhandlungsmagie dazu bringen das zu ändern.
Mehr Transparenz wäre zweifellos wünschenswert gewesen. Aber mir ist unklar, wer daran welchen Anteil hat.

Mein Vorwurf gegenüber Deutschland und der EU besteht eher darin, dass man nicht die Vision hatte, wie man es fertig bringt, dass ab dem Moment der Zulassung so viel Impfstoff wie irgend möglich zur Verfügung steht.
Man scheint das ganz der Verantwortung der Hersteller überlassen zu haben. Das wird der Situation aber nicht gerecht und das hätte den Verantwortlichen imo klar sein müssen.
Denn es war offenbar anderen klar, auf deren Expertise man Zugriff hatte. Mehr noch: Man hat live gesehen, was die Amerikaner machen. Und da ist niemand auf den Trichter gekommen, dass mehr als ein Egotrip Trumps dahinter steckt?
 
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Gustavo

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Lauterbach ab Minute 42 über die Impfstoffbeschaffung und Produktion: USA vs EU.
Er bringt so ziemlich die gleiche Kritik mit den den gleichen Begründungen.
Sicher nur Stammtischgerede.
EU konnte nichts besser machen, und das Moderna in so großem Stil in den USA produziert war einfach nur Glück.

Wurde hier doch schon *zig* mal erwähnt, dass das die große Unbekannte ist? Mir ist natürlich klar, dass du mit deinem hurrdurr-Politikversagen, schaut nur Lauterbach sagt es doch auch hier mindestens ein paar Daumen sicher hast, aber realistischerweise muss man halt einfach sagen, dass wir einfach nicht wissen, wie groß der Beitrag der US-Regierung war, weil wir nicht wissen wie die Produktionskapazitäten ohne sie ausgesehen hätten.
Von Moderna bspw. wissen wir mittlerweile, dass das als vergleichsweise kleine Ausgründung aus Harvard niemals selbst in der kurzen Zeit größere Mengen hätten produzieren können. Dementsprechend ist das alles an Vertragshersteller ausgelagert. Auf der anderen Seite hast du Pfizer, die ein riesiger Laden sind, aber auf dem Gebiet der USA extrem ähnliche Mengen vom BioNTech-Impfstoff herstellen wie Moderna auch. Nun weiß natürlich niemand, ob die USA denen auch massiv geholfen haben und ohne würden sie nur die Hälfte produzieren oder so, aber es fällt mir schwer zu glauben, insbesondere weil sie in Europa sogar größere Mengen produzieren als in den USA. Heißt das jetzt es klappt nur mit Moderna, aber nicht mit Pfizer? Und falls ja: Warum?
Auf der anderen Seite hast du dann AZ, die ja durch die britische Regierung handverlesen waren, um mit Oxford zusammenzuarbeiten. Trotzdem haben die kolossale Lieferschwierigkeiten. Was die neuesten Zahlen der EU-Kommission sagen und worauf niemand je eingeht ist die Tatsache, dass quasi 100% des "Impfvorsprungs" der Briten der EU gegenüber darauf zurückzuführen ist, dass die EU ihnen Impfstoff liefert, sie aber nichts an die EU zurück. Ohne die 20 Millionen Dosen BioNTech/AZ, die sie aus Europa bekommen haben, wäre ihre Impfquote ziemlich exakt da, wo die großen europäischen Länder wie wir, Frankreich, Italien auch sind. Insofern scheinen die es, obwohl sie sich den Impfstoffhersteller sogar selbst augesucht haben, auch nicht geschafft zu haben die Produktion nennenswert zu beschleunigen. Tatsächlich produziert AZ sogar deutlich *weniger* als ursprünglich avisiert.
Das deutet in meinen Augen überdeutlich darauf hin, dass das eben nicht einfach auf den "Impfstoff beschleunigen"-Knopf drücken ist, wie sich viele hier das anscheinend vorstellen. Wir wissen halt alle nicht, wie es mit Lieferketten für Zwischenprodukte und politischen Direktiven an eigentlich privatwirtschaftliche Unternehmen aussieht. Wir wissen nicht, wie es mit den Knappheit von Zwischenprodukten aussieht. Wir wissen nicht, wie sich die Marktmacht der USA auswirken. Der UK hat auf Oxford als Entwickler mit ziemlicher Sicherheit einen anderen Einfluss als Deutschland, geschweige denn die EU, auf BioNTech hatte. Nach allem was wir bisher wissen sieht es aber nicht so aus, als hätten frühere Bestellungen oder ein höherer Preis irgendwas gebracht, um mehr Impfstoff geliefert zu bekommen, das einzige was zumindest potenziell was gebracht hat ist die Produktion im eigenen Land. Jetzt so zu tun als ginge das in der EU mit ihren Mitgliedsstaaten genau so wie in den USA mit seinen Bundesstaaten ist, wie Benrath auch schon meinte, sehr zweifelhaft.
 
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Aber was hältst denn für den Grund dafür, dass ein großer Teil der Produktion erst jetzt anläuft und zum Teil (bspw. Moderna in Europa) einfach gar nicht?


Btw, viel mehr als der Eklat von vor drei Tagen schockiert mich, wie grad alle zu "Tja, dann lassen wir die dritte Welle halt rollen" übergehen.
Wenn wir dann in vier Wochen überall harten Lockdown mit Ausgangssperren, geschlossenen Schulen usw. haben, bin ich auf die Erklärungen gespannt, warum man es so weit hat kommen lassen.
"Wir wurden von der Dynamik des Geschehens überrascht, hatten gemeint gute Konzepte zu haben, es war der Wunsch der Bürger, blabla"?


Dieses Interview mit Drik Brockmann fand ich lesenswert:

Unter quasi allen Wissenschaftlern, die ich bisher zu den (Nicht-)Beschlüssen gehört habe, fällt eine große Ernüchterung bzw. Resignation auf.
 
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Aber was hältst denn für den Grund dafür, dass ein großer Teil der Produktion erst jetzt anläuft und zum Teil (bspw. Moderna in Europa) einfach gar nicht?
Wahrscheinlich glaubt er, die EU arbeitet selbstredend seit dem Sommer 2020 mit Hochdruck an der Produktion, aber es hat halt länger ein bisschen länger gedauert, passiert 🤷‍♂️

Wurde hier doch schon *zig* mal erwähnt, dass das die große Unbekannte ist? Mir ist natürlich klar, dass du mit deinem hurrdurr-Politikversagen, schaut nur Lauterbach sagt es doch auch hier mindestens ein paar Daumen sicher hast, aber realistischerweise muss man halt einfach sagen, dass wir einfach nicht wissen, wie groß der Beitrag der US-Regierung war, weil wir nicht wissen wie die Produktionskapazitäten ohne sie ausgesehen hätten.

Sollte Pfizer in NA wirklich weniger als Pfizer EU produzieren ist das eigentlich ein gutes Beispiel für den Erfolg vom Operation Warpspeed, Pfizer war nämlich offiziell am Anfang gar nicht mit im Boot.
Ich hätte trotzdem gerne die Zahlen, die belegen das Pfizer in NA seit dem Sommer 2020 kumulativ wirklich weniger produziert hat als in der EU.
Ich bin mir ziemlich sicher in den USA wurde früher in großen Mengen produziert.
Wenn jetzt die EU endlich mal auf- oder sogar überholt (wohlgemerkt in Lizensierung) ist das für mich ein weiteres Zeichen dass damit schon viel früher in einem großen Maßstab begonnen hätte werden können. Und die Angst Milliarden in einen nutzlosen Impfstoff zu versenken auf beiden Seiten, Industrie und Politik viel zu groß war. So wird man natürlich nie Impfweltmeister.
 
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Die Apologie bezieht sich eher darauf, dass es nicht die EU alleine als Institution verpeilt hat. Sondern alle Länder, die da mitgezogen haben und das wollten. Die EU dient dann halt gerne als Prügelknabe. Die EU hat wenn das vertragliche verpeilt, die Entscheidung, dass man gemeinschaftlich verhandeln wollte etc. kommt afaik von den Ländern. Und auch bei den Verhandlungen hat die EU wohl nicht unabhängig von den Ländern gehandelt.

Wem das per se stört, der kann natürlich sagen Scheiss EU.

Ich glaube du missverstehst da gewaltig etwas, die EU ist die Summe aller Länder, und NATÜRLICH haben es damit alle Länder gemeinsam Verkackt. Gefällt dir das jetzt besser?
Ich will z.B. dass die EU in der jetzigen Form zusammenbricht weil mir die kleinen Ostblock Pissstaaten seit Ewigkeiten gewaltig auf die Eier gehen. Meiner Meinung nach sind die gepaart mit dem Vetorecht für eine ganze Menge Scheisse in der EU läuft verantwortlich.
Auch bei den fails zur Impfstoffbeschaffung. Diese kleine Fotzenstaaten wollten doch kein Biontech und möglichst wenig Geld ausgeben.
Aber für den harten Lobbyismus (den gab es schon vor der Osterweiterung) und die verkackte Impfstoffproduktion können sie wohl eher weniger.

Für eine Kern EU ohne Vetorecht bin ich sofort zu haben. (UK wahrscheinlich auch wieder)
 
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Ich glaube du missverstehst da gewaltig etwas, die EU ist die Summe aller Länder, und NATÜLICH haben es damit alle Länder gemeinsam Verkackt. Gefällt dir das jetzt besser?
Ich will z.B. dass die EU in der jetzigen Form zusammenbricht weil mir die kleinen Ostblock Pissstaaten seit Ewigkeiten gewaltig auf die Eier gehen. Meiner Meinung nach sind die gepaart mit dem Vetorecht für eine ganze Menge Scheisse die in der EU läuft verantwortlich.
Auch bei den fails zur Impfstoffbeschaffung. Diese kleine Fotzenstaaten wollten doch kein Biontech und möglich wenig Geld ausgeben.
Aber für den harten Lobbyismus (den gab es schon vor der Osterweiterung) und die verkackte Impfstoffproduktion können sie wohl eher weniger.

Für eine Kern EU ohne Vetorecht bin ich sofort zu haben. (UK wahrscheinlich auch wieder)

tzui bester Mann, komm Shisha! Absolut meine Meinung. Bitte Kern-EU mit nur den wirtschaftsstarken Nordstaaten und ohne irgendwelche politischen Verbindungen. Einfach eine große Freihandelszone mit Reisefreiheit und einem gemeinsamen Rechtsrahmen für Handel und Wettbewerb und fertig, mehr will ich nicht.
 
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Aber wir gucken mal ein bisschen zurück und können uns deine Doomsday Posts angucken, was davon genauso eingetreten ist...

Noch ist es nicht vorbei und Deutschland kommt alles andere als souverän durch die Krise, warten wir mal ab wie es aussieht wenn wir wirklich 2000er Inzidenzen bekommen sollten. 🥶
 

Benrath

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Ich glaube du missverstehst da gewaltig etwas, die EU ist die Summe aller Länder, und NATÜRLICH haben es damit alle Länder gemeinsam Verkackt. Gefällt dir das jetzt besser?
Ich will z.B. dass die EU in der jetzigen Form zusammenbricht weil mir die kleinen Ostblock Pissstaaten seit Ewigkeiten gewaltig auf die Eier gehen. Meiner Meinung nach sind die gepaart mit dem Vetorecht für eine ganze Menge Scheisse in der EU läuft verantwortlich.
Auch bei den fails zur Impfstoffbeschaffung. Diese kleine Fotzenstaaten wollten doch kein Biontech und möglich wenig Geld ausgeben.
Aber für den harten Lobbyismus (den gab es schon vor der Osterweiterung) und die verkackte Impfstoffproduktion können sie wohl eher weniger.

Für eine Kern EU ohne Vetorecht bin ich sofort zu haben. (UK wahrscheinlich auch wieder)

Fair enough das klingt schon viel anders.

Also die 2000er Inzidenz kann ich mir nicht vorstellen. Never ever offizielle, weil wir gar nicht so viel testen könnten...
Selbst wenn es keinen staatlichen Lockdown gäbe, würde ab 500 oder 1000 bestimmt ein Lockdown aus der Bevölkerung selbst kommen, so wie er ja im März vor dem staatlichen Lockdown schon aufkam.

Darüber hinaus hatten jetzt schon 3 Mio offiziell Covid und k.a. wieviele inoffiziell ohne Test. Plus die 10-15% die bis dahin geimpft sind. Wie soll das gehen?

Modellieren kann ich auch viel.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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das erinnert mich an einen b. lucke. war allerdings pöse afd

Jo hat mich schon damals extrem aufgeregt wie er in die rechte Ecke gestellt wurde und dabei noch gekreischt wurde "waaaas den stellt niemand in die rechte Ecke, der darf doch reden ohne erschossen zu werden". Oh Wunder, wenn man jeden Tag auf 20 Kanälen sagt "schaut her dieses neue AfD ist Nazi", dann werden irgendwann auch Nazis drauf aufmerksam und steigen ein. Aber egal, völlig anderes Thema.
 

Gustavo

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Sollte Pfizer in NA wirklich weniger als Pfizer EU produzieren ist das eigentlich ein gutes Beispiel für den Erfolg vom Operation Warpspeed, Pfizer war nämlich offiziell am Anfang gar nicht mit im Boot.

Wie sollen wir das wissen, wenn wir nicht mal eine ungefähre Ahnung haben, was die Baseline war? Nach allem, was ich mir über die Arbeitsweise von Moderna zusammenklauben konnte, ist es nicht der Staat, der das Medikament produziert, sondern alles Vertragshersteller und der Staat hilft dann bei der Logistik. Ist natürlich sehr hilfreich für Moderna, wenn die Regierung früh sagt "hier habt ihr Geld, no matter what", ansonsten könnten die wohl kaum das wirtschaftliche Risiko eingehen, Verträge mit den Vertragsherstellern zu machen, die ihnen heute erlauben neunstellige Summen innerhalb von sechs Monaten nach Zulassung zu produzieren, lange bevor klar ist ob ihr Impfstoff je wirkt/gebraucht wird. Aber auf der anderen Seite fällt es mir schwer zu glauben dass ein riesiger Laden wie Pfizer, für die Pharma ja das Alltagsgeschäft ist, es nicht schafft einen Vertragshersteller zu finden, wenn sie denn wollten. Jetzt kann man nur darüber spekulieren, ob und warum das nicht passiert ist, aber dass es am Geld liegt fällt mir zumindest sehr schwer zu glauben.

Ich hätte trotzdem gerne die Zahlen, die belegen das Pfizer in NA seit dem Sommer 2020 kumulativ wirklich weniger produziert hat als in der EU.
Ich bin mir ziemlich sicher in den USA wurde früher in großen Mengen produziert.
Wenn jetzt die EU endlich mal auf- oder sogar überholt (wohlgemerkt in Lizensierung) ist das für mich ein weiteres Zeichen dass damit schon viel früher in einem großen Maßstab begonnen hätte werden können. Und die Angst Milliarden in einen nutzlosen Impfstoff zu versenken auf beiden Seiten, Industrie und Politik viel zu groß war. So wird man natürlich nie Impfweltmeister.

Das ist eine relativ einfache Rechnung: Schau dir an was Pfizer an die USA geliefert hat (CDC-Link hatte ich ihr vor ein Seiten gepostet) und schau dir an was alle anderen Länder zusammen von Pfizer bekommen haben. Die USA haben keine Dose Pfizer exportiert und bis das Werk in Marburg an den Start ging hatte Pfizer nur ein anderes Werk, das in Puurs. Mit dem, was in der EU verimpft wurde plus dem, was an BioNTech aus der EU exportiert wurde, ähneln sich die Zahlen stark, EU ein bisschen mehr wohl.
Und wiederum: Pfizer ist doch ein riesiger Laden und die haben Bestellungen von überall, wohin sie exportieren wollen: Kompletter Schengen-Raum, UK, Japan, Australien, Singapur usw. usf. Wenn "der politische Wille" tatsächlich der Flaschenhals war, warum gibt es nirgendwo anders auf der Welt ein weiteres Pfizer-Werk? Oder ein Vertragswerk in den USA? Mir ist es auch nicht klar, aber dass es nur größtes Politikversagen EU-West erschließt sich mir weiterhin überhaupt nicht.

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Habe gestern wieder Quasselshow gesehen. Es ist absolut wild, wie bis auf Lauterbach bei Illner einfach ALLE zwischen "die Menschen sind müde" und "man kann den Menschen mehr zutrauen" changieren. Es geht mir zunehmend auf den Sack, wie so getan wird fielen die Covid-Erkrankungen vom Himmel: An den Empfehlungen und Infos zu den Übertragungswegen hat sich Null geändert, mittlerweile muss doch echt jeder wissen wie man Covid bekommt. Wenn die Leute wirklich so verantwortungsvoll wären, dann hätten wir keine dritte Welle. Aber das genaue Gegenteil ist offensichtlich der Fall: Man muss die Leute alle Nase lang zwingen, sonst reicht die Zahl der noncomplier aus, dass selbst ein mehr oder weniger permanenter Lockdown den R-Wert nicht genug drückt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Habe gestern wieder Quasselshow gesehen. Es ist absolut wild, wie bis auf Lauterbach bei Illner einfach ALLE zwischen "die Menschen sind müde" und "man kann den Menschen mehr zutrauen" changieren.

Das nervt mich auch, als ob es das Virus juckt ob die Menschen müde sind oder wach oder ob ihnen der Rosenkohl heute nicht schmeckt. Abgesehen davon, dass alle Umfragen zeigen, dass die Menschen überhaupt nicht "müde" sind, sondern sich einen konsequenten und strengen Lockdown wünschen.

Im Grunde darf das ja keinen überraschen, der Fukushima und Flüchtlingskrise erlebt hat, aber es ist doch immer wieder schockierend wie anbiedernd die Politik an vermeintliche Meinungen ist. Dabei brauchen sie doch gar nicht so zu sein, sie haben ein Mandat von vier Jahren, soll der Pöbel doch denken was er will, nach vier Jahren wird abgerechnet. Als Politiker sollte man versuchen das umzusetzen, was nach der eigenen Überzeugung am besten für das Gemeinwohl ist und dann werden die Menschen einen eben wiederwählen oder nicht.
 
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Ich hatte noch einen Funken Hoffnung, als Müller vorgestern den Ernst der Lage verstanden zu haben schien. Nun hört man, in Berlin solle erstmal alles öffnen bleiben und nur mehr getestet werden.

Ich bin wirklich stark am Räsonnement interessiert: Glauben die Politiker wirklich, dass das die Welle stoppen kann? Halten sie es für nicht erforderlich die Welle zu stoppen? Oder sind sie sich der Unzulänglichkeit der Maßnahmen bewusst, aber halten es für politisch opportun noch zu warten, bis die Kacke dampft?
 
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Aber auf der anderen Seite fällt es mir schwer zu glauben dass ein riesiger Laden wie Pfizer, für die Pharma ja das Alltagsgeschäft ist, es nicht schafft einen Vertragshersteller zu finden, wenn sie denn wollten. Jetzt kann man nur darüber spekulieren, ob und warum das nicht passiert ist, aber dass es am Geld liegt fällt mir zumindest sehr schwer zu glauben.
Was sind das denn für Bärchi-Träumereien? Pfizer hätte also letztes Jahr, lang bevor sie eine Idee hatten, ob ihr Impfstoff überhaupt was taugt und wann die anderen fertig sind, eigenes Geld in die Hand nehmen sollen um schon mal vorsorglich Produktionskapazitäten umrüsten zu lassen? Für ein Produkt was, nach dem was man über die Preise weiß, wohl nicht die immensesten Margen bieten kann. Klar setzt man vielleicht davon ne nette Masse um, aber eben auch nur sehr kurzzeitig.
Man könnte vielleicht noch einen Marketingeffekt herbei reden, aber sie sind ja auch so dauernd in den Schlagzeilen, das wäre wohl dann auch nicht so viel mehr.
Kurz gesagt warum hätte Pfizer wollen sollen?
 
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Das nervt mich auch, als ob es das Virus juckt ob die Menschen müde sind oder wach oder ob ihnen der Rosenkohl heute nicht schmeckt. Abgesehen davon, dass alle Umfragen zeigen, dass die Menschen überhaupt nicht "müde" sind, sondern sich einen konsequenten und strengen Lockdown wünschen.

Im Grunde darf das ja keinen überraschen, der Fukushima und Flüchtlingskrise erlebt hat, aber es ist doch immer wieder schockierend wie anbiedernd die Politik an vermeintliche Meinungen ist. Dabei brauchen sie doch gar nicht so zu sein, sie haben ein Mandat von vier Jahren, soll der Pöbel doch denken was er will, nach vier Jahren wird abgerechnet. Als Politiker sollte man versuchen das umzusetzen, was nach der eigenen Überzeugung am besten für das Gemeinwohl ist und dann werden die Menschen einen eben wiederwählen oder nicht.

Verstehe die Politik auch nicht richtig:
Da die Mehrheit nach aktuellen Umfragen gar keine Lockerungen will, warum biedert sich die Politik so an eine Minderheit an und riskiert damit auch noch die Mehrheit zu vergrätzen? Gute Lobbyarbeit der Wirtschaft?

Bin mehr denn je für noCovid, zumidnest erstmal alles hart runterfahren bis wir ne Inzidenz von 30 haben, den Rest regelt hoffentlich der Sommer, der dann hoffentlich vorhandene Impfstoff und die Booster gegen Escape Mutanten.
Hoffentlich sind wir dann durch. Tja das waren schon sehr viele "hoffentlichs".


Was sind das denn für Bärchi-Träumereien? Pfizer hätte also letztes Jahr, lang bevor sie eine Idee hatten, ob ihr Impfstoff überhaupt was taugt und wann die anderen fertig sind, eigenes Geld in die Hand nehmen sollen um schon mal vorsorglich Produktionskapazitäten umrüsten zu lassen? Für ein Produkt was, nach dem was man über die Preise weiß, wohl nicht die immensesten Margen bieten kann. Klar setzt man vielleicht davon ne nette Masse um, aber eben auch nur sehr kurzzeitig.
Man könnte vielleicht noch einen Marketingeffekt herbei reden, aber sie sind ja auch so dauernd in den Schlagzeilen, das wäre wohl dann auch nicht so viel mehr.
Kurz gesagt warum hätte Pfizer wollen sollen?

Wüsste auch nicht warum Pfizer sowas ohne Milliardenschwere Spenden machen sollte. Ich denke da reichen Abnahmegarantien bei weitem nicht aus.


Ich hatte noch einen Funken Hoffnung, als Müller vorgestern den Ernst der Lage verstanden zu haben schien. Nun hört man, in Berlin solle erstmal alles öffnen bleiben und nur mehr getestet werden.

Ich bin wirklich stark am Räsonnement interessiert: Glauben die Politiker wirklich, dass das die Welle stoppen kann? Halten sie es für nicht erforderlich die Welle zu stoppen? Oder sind sie sich der Unzulänglichkeit der Maßnahmen bewusst, aber halten es für politisch opportun noch zu warten, bis die Kacke dampft?

ich befürchte letzteres, so lange warten bis die Intensivstationen überquellen und auch der letzte mütende verharmloser wirklich Angst bekommt, so wie letzten Frühling, und dann wird richtig dicht gemacht.

Vielleicht sogar der einzige Weg, mit der aktuellen Bevölkerung wird das doch eh nix mehr. Da müsste schon Militär die Ausgangsperren kontrollieren.
In Portugal und UK ging es ja auch erst nachdem das Gesundheitssystem quasi kollabierte, dann hatten die Leute richtig Schiss und sind auch brav zuhause geblieben.
 
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Wüsste auch nicht warum Pfizer sowas ohne Milliardenschwere Spenden machen sollte. Ich denke da reichen Abnahmegarantien bei weitem nicht aus.
Die EU wollte deren Zeug ja auch so schon nicht mal direkt en masse bestellen, das hätte sich dann natürlich total geändert...aus Gründen :rolleyes:
 
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Auch wenn eine Mehrheit für totalen Lockdown ist, so sollte das allein eben nicht zum Lockdown führen.

Die Mehrheit kann eben nicht einfach so entscheiden, dass der Minderheit Rechte zu entziehen sind.

Ein Lockdown sollte also nach Notwendigkeiten umgesetzt werden und nicht nach Umfragen.

Nach Notwendigkeiten heißt aber eben auch: "nur soviel wie nötig". Also so wenige Maßnahmen wie möglich. Auch wenn also insgesamt ein Lockdown angebracht ist und ggf auch an manchen Stellen härter sein sollte (Home Office, Schulen), dann darf dennoch über bestimmte Lockerungen diskutiert werden. Gerade in Bereichen, wo der Konsens ist, dass sie keine große Rolle für das Infektionsgeschehen spielen. Bspw Einzelhandel und Außengastronomie, wo das Tübinger Modell eben Optionen bietet.

Apropos Home Office: Die meisten Behörden sind nicht signifikant im Home Office, oder? Falls nein, finde ich das einen Skandal. Die Behörden können da ruhig mit gutem Beispiel voran gehen. Sie müssen ja nicht 100% machen, aber 50% sollten die meisten Behörden ohne relevante Einbußen in der Produktivität schaffen.
 
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Das Argument des "nur so viel wie nötig", hat doch einen klaren Makel: Je schwächer der Lockdown, desto länger dauert er, wodurch sich die scheinbare Erleichterung relativiert.
Vor allem erreicht man mit einem starken Lockdown deutlich schneller Fallzahlen, bei der die Gesundheitsämter wieder einen signifikanten Beitrag zur Eindämmung leisten können.

Wenn man sich das mal überlegt, ist es Wahnsinn: Alle reden von zielgerichteten, differenzierten Maßnahmen. Aber die Maßnahme schlechthin, auf die das zutrifft, steht uns seit einem halben Jahr nicht zur Verfügung, weil die Politik - befeuert durch die Bedenkenträger - es nicht hinkriegt die Fallzahlen wieder auf das dafür nötige Niveau zu drücken.

@tzui
Ich findw nicht, dass härtere Maßnahmen den Leidensdruck so deutlich erhöhen würden. Es sind jetzt eh Osterferien. Man könnte die Kitas 2 bis 3 Wochen zusätzlich komplett zumachen. Das hat immer den verstärkenden Effekt, dass es Eltern davon abhält zur Arbeit zu gehen. Kostet die Wirtschaft zwar etwas, aber epidemiologisch wirkt es doppelt, weil man Kontakte in der Kita und am Arbeitsplatz runterfährt.
Die Schulferien könnte man um 3 Wochen verlängern, die man aus den Sommerferien wegnimmt.
Man verhängt generelle Pflicht zu FFP2-Masken in geschlossenen Räumen, auch am Arbeitsplatz. Man drosselt den kompletten Nah- und Fernverkehr auf 25% Auslastung. Private Kontakte drinnen ohne Maske werden untersagt. Dazu Ausgangssperren von 20 bis 5 Uhr.

Währenddessen organisiert man Tests in allen Schulen, Kitas und Betrieben: dreimal die Woche verpflichtend oder man muss daheim bleiben.
Wenn die Inzidenz unter einen kritischen Wert sinkt, öffnet man Einzelhandel (1 Person pro 20qm), Außengastronomie und Veranstaltungen mit Testpflicht und Hygienekonzepten.
 
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