Alle Bürgerinnen und Bürger sollen sich kostenlos auf Corona testen lassen können. Das war das Versprechen von Bundesgesundheitsminister Spahn. Die Realität im Land sieht aber anders aus.
www.swr.de
man blickt als Normalbürger, der nicht jeden Tag Lokalnachrichten, sondern nur Tagesschau oder so guckt, doch nicht mehr durch, was wie wo gilt. Wär ich nicht zufällig in Tübingen zu Besuch gewesen, hätt ich das auch nicht mitgekriegt.
Flächendenkende Schnelltests, wenn sie denn ordentlich eingeführt wären, könnten erheblich helfen, exaktere Daten zu haben als irgendwelche Abwasseruntersuchungen oder ähnliches und man könnte asymptomatische Leute wahrscheinlicher finden, Infektionsketten im Nachhinein besser rekonstruieren etc.
Zahlen wären halt zu davor nicht mehr direkt vergleichbar, aber mittelfristig deutlich besser. Man könnte aus dem Mehr an Daten viel bessere Annahmen über Übertragungsrisiko etc. machen. Statt wie bisher es drauf zu schieben, dass bestimmte Maßnahmen noch zu lasch wären, wenn sie eig. halt komplett nutzlos sind.
Das mit dem Schnelltestversprechen ist ähnlich wie bei der AstraZenecaproduktion, als dann Probleme auftreten, wird nur unnötig diskutiert, Schuldige gesucht, auf Vertragspflichten etc. gepocht statt nach Maßnahmen für die geänderte Lage zu suchen.
Und statt aus den Fehlern zu lernen, z.B. den Erfahrungen des ersten Lockdowns oder anderen Ländern, hat man viel zu viel über mögliche Zukunftsszenarien diskutiert.
Von den Selbsttests halte ich nichts, man kann bei der Probennahme viel zu leicht was verbocken. Und die paar "Aufklär-"Videos, die ich bisher gesehen habe, haben nie wirklich demonstriert, wie die Tests gegen Anwendungsfehler gesichert wären.
Gottchen, wie hier der "rettende Schnelltest" als das Allheilmittel und der heilige Gral der Pandemiebekämpfung durchs Dorf getrieben wird macht schon etwas betroffen:
Ein paar "hard facts" und nicht nur Geschwurbel:
Im Vergleich zur PCR aus Gurgelproben betrug die Sensitivität des Antigen-Schnelltests nach AN-Abstrichen 56,3 %. In der Studie zeigte sich, dass das Vorhandensein bzw. das Nichtvorhandensein von Symptomen beträchtlichen Einfluss auf die Sensitivität des Antigen-Schnelltests nach AN-Abstrichen hatte: Bei hospitalisierten Personen lag sie bei über 93 %, bei Massentest-Teilnehmern mit leichten Symptomen bei 75,9 %, bei – zum Zeitpunkt der Probengewinnung – gänzlich asymptomatischen Personen betrug sie 40,7 %.
https://www.ages.at/service/se…asopharyngealabstrichen/#
Offensichtlich hat selbst der der PCR Test bedingt durch fehlerhafte Abstriche in der Praxis nur eine maximale Sensitivität von 80%.
Demgegenüber geben verschiedene Hersteller der Antigen-Tests eher Sensitivitäten von 90 bis 98 Prozent und Spezifitäten von 98 bis 100 Prozent an.
Die Angaben der Hersteller beziehen sich allerdings auf Proben, die laut PCR-Test alle positiv waren.
In der Praxis enthalten jedoch nur rund 80 Prozent aller Proben von infizierten Personen das Virus, zum Beispiel aufgrund präanalytischer Fehler etwa beim Abstrich (Kucirka et al. 2020). Daher wird die maximale klinische Sensitivität in der Regel konservativer geschätzt mit 80 Prozent.
In der Praxis deutlich unzuverlässiger als auf dem Papier
Corona-Schnelltests werden in vielen Altenheimen und Krankenhäusern eingesetzt. Doch Experten mahnen zu Vorsicht: Denn viele der genutzten Antigentests halten in der Praxis nicht, was die Hersteller versprechen.
Die Münchener stehen mit ihren Ergebnissen nicht allein. So wurden in der Notaufnahme des Stuttgarter Katharinenhospitals 459 Patienten mit zwei verschiedenen Verfahren getestet: ebenfalls den SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test von SD Biosensor/Roche und die RT-PCR-Systeme Xpert® Xpress SARS-CoV-2; Cepheid, RealStar® SARS-CoV-2 RT-PCR Kit 1.0; Altona Diagnostics (Messsystem: LightCycler 480, Roche) oder Cobas® SARS-CoV-2; Cobas® 6800; Roche. Die Ergebnisse sind
im aktuellen »Epidemiologischen Bulletin« des Robert-Koch-Instituts veröffentlicht.
Auch hier war die Zuverlässigkeit der Antigen-Schnelltests deutlich schlechter als die der PCR-Verfahren, insbesondere bei RT-PCR-bestätigten Infektionen ohne Symptome.
Bei ihnen lag die Sensitivität des Antigentests nur bei 38,9 Prozent. Bei den Patienten mit Covid-19-Symptomen lag diese bei 85,7 Prozent.
Angegeben in den Produktspezifikationen sind 96,52 Prozent (95-prozentiges Konfidenzintervall: 91,33 bis 99,04 Prozent).
Könnte es weiterhin sein dass sich bei den offiziellen Zulassungskriterien (mindestens 80% Sensitivität) auf Herstellerangaben verlassen wird und diese lediglich Stichprobenartig überprüft werden? Das kann ich mir in so einem toll regulierten Land fast nicht vorstellen, oh wait:
Seitens des BfArM erfolgt zudem lediglich ein Abgleich der Herstellerangaben mit den durch das PEI in Abstimmung mit dem RKI festgelegten Mindestkriterien.
Könnte es zusätzlich sein, dass sich noch nicht nicht einmal alle auf dem europäischen und damit deutschen Markt befindlichen Schnelltests in
dieser Stichprobenartig überprüften Liste befinden?
Das BfArM stellt eine
Liste der Antigen-Tests zum direkten Erregernachweis des Coronavirus SARS-CoV-2 bereit, die Gegenstand des Anspruchs nach § 1 Satz 1 der "Verordnung zum Anspruch auf Testung in Bezug auf einen direkten Erregernachweis des Coronavirus SARS-CoV-2
(Coronavirus-Testverordnung – TestV)" sind.
Die Liste wird kontinuierlich aktualisiert und beinhaltet die entsprechenden Tests zur professionellen Anwendung, die sich nach aktueller Kenntnis des BfArM in Deutschland in Verkehr befinden und laut den Herstellerangaben die jeweils aktuellen durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Abstimmung mit der Robert Koch-Institut (RKI) festgelegten Mindestkriterien für Antigen-Tests erfüllen.
Wir weisen in diesem Zusammenhang auf die jeweils aktuellen Mindestkriterien hin (siehe Menüpunkt „Durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Abstimmung mit dem Robert Koch-Institut (RKI) festgelegte Mindestkriterien für Antigen-Tests“).
Bei dieser Liste ist zu beachten, dass sie nur solche Antigen-Tests umfasst, die dem BfArM vom jeweiligen Hersteller oder Vertreiber im Hinblick auf eine Aufnahme in die Liste gemeldet wurden. Da das BfArM nicht in Fragen des Marktzugangs und der Konformitätsbewertung von Medizinprodukten eingebunden ist (s.u. zur Ausnahme bei befristeten Sonderzulassungen für Deutschland),
stellt die Liste keine umfassende Übersicht aller in Europa und damit auch in Deutschland auf dem Markt verfügbaren entsprechenden Antigen-Tests dar.
https://www.bfarm.de/DE/Medizi…e/Antigentests/_node.html
Anhand dieser Daten sollte jedem klar sein, das es nie möglich war eine dritte Welle mit B117 durch Schnelltests abzuwenden.
Diese ganze Öffnungsdiskussion war eine reine Nebelkerze für einfache Gemüter.
Die einzige Exit Strategie ist die Impfung, dies haben die USA und UK Rechtzeitig erkannt und gehandelt.
Ich werfe der EU noch nicht einmal vor beim Einkauf gepennt zu haben (doch tue ich auch).
Viel schlimmer ist dass nicht vorhergesehen wurde, dass sich ein Großteil der Produktionsstätten bzw. der Rohstoffkette in den USA (Biontech) und UK (AZ) befinden und diese einfach ein Ausfuhrverbot für die Impfstoffe verhängen.
Und das wohlgemerkt bei Präsidenten die mehrmals bekundeten Amerika respektive England first.
Das was ich der EU eigentlich vorwerfe:
Man hätte analog zu den USA im Frühsommer 2020 für jeden aussichtsreichen Impfstoffkanditen Produktionsstätten in ausreichender Menge hochziehen müssen, ja das hätte Milliarden gekostet,
sind aber alles Peanuts im Vergleich zu einer Woche kumulierten Lockdown. Ja, das wäre eine gemeinsame europäische Kraftanstrengung gewesen. Ja, richtig die USA haben bereits begonnen den Rohstoffmarkt leerzukaufen, dann muss man eben instant für zusätzliche Rohstoffproduktion sorgen. Noch einmal, Geld spielt keine Rolle wenn wir rechtzeitig aus der Pandemie gewollt hätten.
Von alledem ist nichts im Sommer passiert.
Obwohl Experten bereits im Frühling auf die Notwendigkeit einer
Vorproduktion in ausreichender Menge der aussichtsreichsten Imfstoffkandidaten hinwiesen. Ich erinnere da an die vrial gewordene Rede von Gates als Beispiel, ich erwarte nicht das die EU auf Gates hört, ich bin mir aber sicher er wird nicht der einzige gewesen sein.
UK und USA sind gepaart mit den Virusbedingten Immunitäten im Prinzip durch, aktuell können sich schon die vierzigjährigen Impfen lassen, die werden keine dritte Welle erleben, in UK gehen noch nicht einmal mehr die Infektionszahlen hoch. Während wir hier noch Monatelang im B117 Lockdown sitzen werden.
Ich will die EU und die BR für dieses Staats- oder von mir aus "Völkerbundversagen" brennen sehen!
Ohne Scheiss, ich hoffe diese drecks EU bricht an der Corona-Krise auseinander. Mein Vertrauen (das in den letzten Jahren eh nicht mehr besonders groß war) ist endgültig hinüber. Vor ein paar Jahren habe ich mich über die "Brexit Idioten" lustig gemacht. Ich kann mittlerweile jeden Briten verstehen der für den Brexit gestimmt hat. Die EU ist ein Versagerhaufen.
Alles richtig gemacht Großbritannien! Und ja natürlich ist das eine extrem emotionale Meinungsbildung.