Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

Gustavo

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Nein, die Schulen geschlossen halten fordert hier niemand - was zumindest ich fordere sind auf der einen Seite guter Umgang damit (und da muss sich massiv gesteigert werden) um vernünftig da durch zu kommen (Viel bessere digitale Unterstützung ohne das ich an E-Mail-Adressen von ~150000 Schülern und ~5000 Lehrern komme und es von da aus nur noch ein Klick zu deren Wohnort ist, womit ich deren Adresse habe z.B., oder Unterstützung bei den physischen Umsetzungen - lies mal Daggers oder pinkos posts dazu, da kriegste das kotzen) [...]


Lol, ernsthaft. Was will irgendwer mit den E-Mail-Addressen von *irgendwelchen* Schülern und Lehrern? Und dann ein Klick zum Wohnort? Was kriegst du dadurch bitte, was du nicht genauso durch einen Blick in ein beliebiges Telefonbuch bekommst? Bei Unis sehe ich ja zumindest prinzipiell, warum es für irgendwen interessant sein könnte, das Material abzugreifen, auch wenn das für 99% dessen was dort gemacht wird wohl auch nicht zutrifft*, aber was genau ist die Gefahr, wenn irgendwelche Chinesen der 8. Klasse des Albert-Schweizer-Gymnasiums Salzgitter beim Chemie-Unterricht zusehen können? Ich weiß, ich werde es gleich wieder bereuen dich gefragt zu haben, denn du bist noch jedes Mal eine konkrete Antwort schuldig geblieben, aber bei Schuldaten sehe ich noch nicht mal abstrakt, wo da die Gefahr ist.


*übrigens: An den Unis, an denen ich bisher so war, wo tatsächlich Spitzenforschung gemacht wird und unter Umständen (jetzt sicher nicht bei uns in den Sozialwissenschaften, aber in den Naturwissenschaften/Ingenieurswissenschaften sicher häufiger) Ergebnisse produziert werden, von denen es sich lohnen würde, sie zu klauen, nutzen ausnahmslos ALLE Zoom für Videokonferenzen.
 
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Ich glaube, dass es da Shi eher ums Prinzip geht. Letzten Endes muss man eine pragmatische Lösung finden, weil alles andere nicht umsetzbar ist. Und selbst daran ist z.B. Bayern offiziell gescheitert. Die Plattform Mebis ist umständliche, unbenutzbare Scheiße, die auch noch permanent abschmiert. Da ist z.B. MS Teams einfach überlegen. Hat ja auch nen Grund, warum das Ministerium dann irgendwann Teams offiziell erlaubt hat - sie haben eingesehen, dass der eigene Müll nix taugt.

Für jüngere Lehrerkollegien dürfte es auch kaum Probleme geben. An meiner Schule ist der Altersschnitt des Kollegiums ca. 35, daher läuft das alles auch recht flüssig, weil die Leute zumindest wissen, was ein Computer ist. Technische Expertise kannste aber von Otto Normallehrer nicht erwarten, da gibts in jedem Kollegium vllt. maximal 5 Leute, die z.B. wissen, wie ein Computer aufgebaut ist und was eine Firewall eigentlich macht. Bei den Schülern sind die Kenntnisse noch geringer. Und da liegt mMn auch der Hund begraben: Es braucht Softwarelösungen, die in Sachen Usability so zugänglich sind, dass sie auch ein 10-Jähriger kapieren kann. Teams geht so halbwegs, aber wenn man z.B. das an sich sehr gute Kursnotizbuch nutzt, verbringt man mehr Zeit mit tech support als mit Unterricht, weil Schüler oft nicht in der Lage sind, ein Benutzerinterface zu lesen.

Datenschutz ist schon wichtig, bei der Effizienz der Behörden kann man aber aktuell froh sein, wenn Probleme dadurch gelöst werden, dass man Schulen einfach machen lässt.
 
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Also meine Uni hat bigbluebutton in mehreren großen Installationen am laufen. Das funktioniert wirklich gut. Sie arbeiten auch schon seit einer Weile an einem Deployment eines Messengers der das Matrix-Protokoll spricht. Jetzt müssten sie nur noch die Owncloud auf Nextcloud umstellen und das Syncen von CalDAV/CardDAV sowie Gruppen einbauen … und dann alles mit Moodle verknüpfen. Das wäre dann insgesamt schon ein ganz guter Stack. Etwas franksteinig, aber von der Funktion her ganz gut.

Hier ist übrigens auf den Straßen gerade schon mehr los als gedacht. Schreckschusspistolen scheinen beliebt zu sein.

@gustavo: Same here. Forschungsergebnisse klauen dürfte brutal einfach sein wenn man es drauf anlegte. Allerdings habe ich keinen Einblick in Naturwissenschaften außer Informatik/IT-Sicherheit. Da war es allerdings trotz sicherheitsrelevanter Informationen nicht weiter wichtig, dass fast alles über gotomeeting und Email lief und nur die krasse Minderheit der Emails verschlüsselt wurden. Manche Projektteilnehmer waren ja auch schlau genug, um Passwörter per Email zu verschicken bzw. das von mir zu fordern :rolleyes:
Das ändert allerdings nichts daran, dass personenbezogene Daten sicher sein sollten. Auch aus Prinzip. Und eigentlich ist das auch nicht so extrem unmöglich im Bildungsbereich. Man muss halt von Bundes-/Landesseite mal die paar Millionen in die Hand nehmen die notwendig sind, um einen kompletten Stack zu entwickeln und dann auch aktuell zu halten. Wie Horst es schon andeutete … das wäre der Weg. Die Software existiert auch schon größtenteils, wenn auch nicht komplett integriert. Man kann sie vermutlich auch recht effizient in der Cloud deployen … genügend Dienstleister in Deutschland gibt es. Es ist sogar schon seit ein paar Jahren technisch genau so möglich … aber stattdessen wird ein "Bildungspakt" gemacht in dem für viel Geld iPads angeschafft werden die dann nach 2-4 Jahren veraltet oder kaputt sind und während ihrer Nutz-Zeit dazu genutzt werden, um proprietäre Services zu nutzen. Win-win für Apple und die Diensteanbieter, lose-lose für alle anderen.
 
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Leider wahr. Notwendige Infrastrukturmaßnahmen verlieren leider fast immer gegen Aktionismus.
 

Gustavo

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Ich glaube, dass es da Shi eher ums Prinzip geht. Letzten Endes muss man eine pragmatische Lösung finden, weil alles andere nicht umsetzbar ist. Und selbst daran ist z.B. Bayern offiziell gescheitert.

Das ändert allerdings nichts daran, dass personenbezogene Daten sicher sein sollten. Auch aus Prinzip.


Ceteris paribus sage ich dagegen ja auch gar nichts. Nur weil ich den Schaden bzgl. mangelhaftem Datenschutz in diesen Fällen nicht sehe, heißt das ja nicht, dass Datenschutz auch hier nicht trotzdem sinnvoll sein kann, selbst wenn ich nichts übersehe. Aber wenn die Opportunitätskosten momentan sind, dass überall beim Remote Learning Chaos herrscht, dann würde ich gerne bessere Argumente hören als "aus Prinzip." Klar wäre es toll wenn das alles längst passiert wäre, aber man muss auch mal realistisch sein: Das ist schon ein enormer Aufwand und Kapazitäten für eigene Lösungen für das gesamte Bundesland vorzuhalten kostet dauerhaft Geld, von dem es nie realistisch war, dass Bundesländer es ausgeben würden, bevor sie es wirklich brauchen. Dass das dann im Ernstfall nicht schnell genug geht war absehbar. Perspektivisch darüber diskutieren, ob man das Geld ausgeben möchte: Bin ich absolut nicht dagegen. Aber jetzt warten, bis die durchschnittliche Schulen in Deutschland bigbluebutton eingerichtet haben? Das kann es ja wohl nicht sein. Ich bin zwar generell der Meinung, dass die Dringlichkeit von Schulöffnungen überschätzt wird, zumindest wenn es um das Wohl der Schüler geht und nicht darum, dass Eltern überlastet sind, aber für "aus Prinzip" würde ich auf gangbare Optionen bzgl. remote learning a priori erst mal nicht verzichten wollen.
 

Shihatsu

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Das ich aus Datenschutzgründen dafür plädiere überall zu warten bis Bluebutton implementiert ist habe ich wo geschrieben? (rhetorische Frage, habe ich nicht, also antworte nicht). Lass doch mal solche Shitposts bitte. Wenn du Fragen hast wie ich etwas meine oder warum ich ein Beispiel nenne weil du es nicht verstehst frage höflich, aber bau hier keinen ad hominem Strohmann. Auf solche reagiere ich nämlich nicht.
Und bevor du mich jetzt falsch verstehst: Dies war kein inhaltlicher Post sondern Moderation.
 
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Ich finde den Backlash in solchen Fragen auch etwas problematisch. Da reiben sich Provinzpolitiker schon wieder die Hände und sagen: Wie gut, dass wir jahrzehntelang so übermäßig viele Krankenhauskapazitäten vorgehalten haben. Ebenso halte ich die Frage für offen, ob bspw. Schulen dringend so ausgestattet sein müssen, dass ein verlustminimierter Unterricht von zu Hause zum Repertoire gehört.
Außerhalb einer Pandemie kann das nämlich alles große Geldverschwendung sein. Und es ist imo auch keine zwingende Voraussetzung, um die Pandemie gut zu managen. Zum Teil wirkt es eher so, als verstecke man sich dahinter, dass es leider, leider die perfekte Lösung nicht gibt, weil man nicht entschlossen genug bereit ist zu improvisieren.
Eine Pandemie ist nicht ohne Improvisation zu bewältigen. Statt Pragmatismus sehe ich da viele der bekannten bürokratisch-ideologischen Grabenkämpfe: Denkt doch mal an die Abschlussklassen usw.
Das einfachste und intuitivste, was man bereits im Frühjahr hätte beschließen können, wäre eine Verkürzung der Sommerferien auf zwei Wochen gewesen. Dann hätte man mit 2020 und 2021 schon mal acht Wochen Schulshutdown aus der Portokasse bezahlt, ohne dass ein Schüler einen Schultag versäumt hätte.
 
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Shihatsu

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Da gebe ich dir völlig recht. Pragmatismus ist sehr viel besser als Bürokratie, und man darf halt jetzt auch kein "Monster" aufbauen. Aber wenn man sich anschaut wie die Behörden das Thema Digitalisierung angehen kommt einem das kalte Grausen. Auch abseits des Datenschutzes. Da ist keine langfristige Strategie zu erkennen, kein planvolles Handeln mit Ressourcen und Geld, das ist durch die Bank durch Aktionismus in Reinkultur.
Einzelne Schulen und Universitäten zeigen ja das es geht - solange sich niemand "von oben" einmischt. Sobald das geschieht passieren dann auch mal so strunzendumme Geschichten wie "Weg mit openOffice, wir machen jetzt alle Teams, egal ob euer Zeug funktioniert" oder "Weg mit Microsoft Teams (obwohls funktioniert), cause Datenschutz". Beides ist voll kacke und contraproduktiv. Und leider an der Tagesordnung. Oder die Geschichte mit "Wir kaufen jetzt für alle Pads, haben aber kein WiFi". Da fasst man sich einfach an den Kopf wie schlecht das alles abläuft.

Nahbereichsempirie: Tochterschule setzt auf Kombination von iServ&Anton. Bisher hat sich niemand eingemischt. Mal schauen wann das passiert. Die Kosten dazu trägt der Schulverein, der bei den Eltern um Spenden gebeten hat. Dazu gabs lange halbe Klassen. Und frühere Weihnachtsferien. Mal schaun wie das im Frühjahr wird, genaues weiß man noch nicht. Bringt natürlich für das Gesamtbild wenig, wollte aber auch mal was positives anbringen.
 
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[…]aber man muss auch mal realistisch sein: Das ist schon ein enormer Aufwand und Kapazitäten für eigene Lösungen für das gesamte Bundesland vorzuhalten kostet dauerhaft Geld, von dem es nie realistisch war, dass Bundesländer es ausgeben würden, […] Aber jetzt warten, bis die durchschnittliche Schulen in Deutschland bigbluebutton eingerichtet haben? Das kann es ja wohl nicht sein. […]
Das ist ja der Punkt. Ein Cloud-Deployment dürfte echt nicht so schwer sein. Da muss die Schule nur Internet für haben und man muss eben einmal die Accounts je Schüler anlegen und dann verwalten. Sämtliche Infrastrukturverwaltung fällt damit weg, es bleibt nur die Verwaltung der Konten.

Aber es ist halt typisch Deutsch da erstmal ein Jahrzehnt zu diskutieren und dann zu beschließen, es erstmal zu vertagen. Kackland :/
 
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Die EU verhandelt offenbar gerade mit Biontech, um nachzubestellen. Biontech versucht die Produktion in Europa auszuweiten. Der Chef geht nun auch on record damit, dass die EU es offenbar irgendwie vertüdelt hat.
Der Chef des Mainzer Biotech-Forschers Biontech, Ugur Sahin, zeigt sich erstaunt über die zögerlichen Impfstoff-Bestellungen der EU. Der Prozess in Europa sei nicht so schnell und geradlinig abgelaufen wie anderen Ländern, sagte Firmenchef Sahin dem "Spiegel". "Auch, weil die Europäische Union nicht direkt autorisiert ist, sondern die Staaten ein Mitspracherecht haben."

Die EU habe zudem auch auf andere Hersteller gesetzt, die nun doch nicht so schnell liefern können. "Offenbar herrschte der Eindruck: Wir kriegen genug, es wird alles nicht so schlimm, und wir haben das unter Kontrolle", sagte Sahin: "Mich hat das gewundert."
https://www.tagesspiegel.de/wissen/...eber-impfstoff-strategie-der-eu/26761634.html

Abgesehen davon, dass hier offenbar einiges schief gelaufen ist und man sich darüber zurecht aufregen kann, finde ich die bisherige Reaktion der EU-Kommission - kein Kommentar, wir sind die größten und haben super gearbeitet - alles andere als hilfreich. Die EU ist jetzt nicht grad die politische Institution auf der Welt, von der die Menschen per se am meisten überzeugt sind. Etwas mehr Demut gegenüber den Millionen Menschen, die man repräsentiert, könnte man da schon erwarten.
 
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erwartungsgemäß. mit den nächsten eu-erweiterungen wird sich die problematik sicherlich verringern
 

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Abgesehen davon, dass hier offenbar einiges schief gelaufen ist und man sich darüber zurecht aufregen kann, finde ich die bisherige Reaktion der EU-Kommission - kein Kommentar, wir sind die größten und haben super gearbeitet - alles andere als hilfreich. Die EU ist jetzt nicht grad die politische Institution auf der Welt, von der die Menschen per se am meisten überzeugt sind. Etwas mehr Demut gegenüber den Millionen Menschen, die man repräsentiert, könnte man da schon erwarten.
Na ja, an sich nicht falsch, aber andererseits: welche Regierung gibt jemals groß Fehler zu? Schwarz-Gelb war ja auch die geilsten Regierung seit der Einheit, remember? :deliver:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Das ich aus Datenschutzgründen dafür plädiere überall zu warten bis Bluebutton implementiert ist habe ich wo geschrieben?


Siehst du da irgendwo deinen Namen? Nein? Dann würde ich erst mal nicht davon ausgehen, dass es an dich gerichtet war. War es nämlich nicht.


Das ist ja der Punkt. Ein Cloud-Deployment dürfte echt nicht so schwer sein. Da muss die Schule nur Internet für haben und man muss eben einmal die Accounts je Schüler anlegen und dann verwalten. Sämtliche Infrastrukturverwaltung fällt damit weg, es bleibt nur die Verwaltung der Konten.


Ich muss zugeben dass ich keine Ahnung habe, wie einfach das wäre, wenn man nicht auf kommerzielle Lösungen zurückgreift (ich nehme mal an du meinst nicht "Cloud-Deployment bei AWS"). Ist das tatsächlich so einfach? Klar, an der Uni werden teilweise deutlich aufwändigere Sachen gemacht, aber da braucht es schon einen nicht unbeträchtlichen Stab von IT-Leuten, um den Kram am Laufen zu halten, zumindest an denen an denen ich so war. Könnte man darauf an Schulen verzichten?


Abgesehen davon, dass hier offenbar einiges schief gelaufen ist und man sich darüber zurecht aufregen kann, finde ich die bisherige Reaktion der EU-Kommission - kein Kommentar, wir sind die größten und haben super gearbeitet - alles andere als hilfreich. Die EU ist jetzt nicht grad die politische Institution auf der Welt, von der die Menschen per se am meisten überzeugt sind. Etwas mehr Demut gegenüber den Millionen Menschen, die man repräsentiert, könnte man da schon erwarten.


In dem Zusammenahng muss ich sagen, dass ich über diese Verhandlungen gerne mehr wüsste: Einerseits lese ich immer, dass die Osteuropäer lieber AstraZeneca wollten (weil günstig) und die Franzosen Sanofi (weil Franzosen), aber das finde ich weder interessant noch besonders überraschend. Was mich viel eher interessieren würde ist warum man nicht das Maximum von *allem* gekauft hat, was einem angeboten wurde? Selbst wenn Pfizer 30 Dollar für das Zeug will, wären das 27 Milliarden gewesen um ALLE Euroäer zu impfen und um solche großen Mengen ging es ja augenscheinlich noch nicht mal in der ersten Runde.
 
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Ich muss zugeben dass ich keine Ahnung habe, wie einfach das wäre, wenn man nicht auf kommerzielle Lösungen zurückgreift (ich nehme mal an du meinst nicht "Cloud-Deployment bei AWS"). Ist das tatsächlich so einfach? Klar, an der Uni werden teilweise deutlich aufwändigere Sachen gemacht, aber da braucht es schon einen nicht unbeträchtlichen Stab von IT-Leuten, um den Kram am Laufen zu halten, zumindest an denen an denen ich so war. Könnte man darauf an Schulen verzichten?

Nur mal kurz dargelegt wieso die ganze Digitalisierung scheitert - gerade in den Grundschulen.

Bei uns laufen im Moment 7 Jahre alte Rechner, die von der KFZ-Zulassungsstelle ausgesondert wurden. Auch wenn der Gigabit-Anschluss schon gelegt ist, läuft bei uns das Internet im Moment über Telekom DSL 10.000. Als IT-Beauftragter bekomme ich 1 Ermäßigungsstunde bei 28 Stunden Unterricht, die ich geben muss. Nebenbei noch Klassenleitung, erweiterte Schulleitung und Co. Wir haben knapp 80 Rechner und seit ein paar Wochen 400 iPads (jedoch noch kein WLAN). Auch ne Cloud-Lösung mit Schüleraccounts ist da nicht so leicht zu betreuen oder einrichten. Das geht nämlich immer zu Lasten einzelner (in dem Falle mir) und frisst Zeit. Viel Zeit für die ich nicht bezahlt werde.

-> Lösung: zentral angelegt und verwaltetes LMS, ein fester IT-Techniker pro Schule :deliver:
 
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Nahbereichsempirie: Tochterschule setzt auf Kombination von iServ&Anton. Bisher hat sich niemand eingemischt. Mal schauen wann das passiert. Die Kosten dazu trägt der Schulverein, der bei den Eltern um Spenden gebeten hat. Dazu gabs lange halbe Klassen. Und frühere Weihnachtsferien. Mal schaun wie das im Frühjahr wird, genaues weiß man noch nicht. Bringt natürlich für das Gesamtbild wenig, wollte aber auch mal was positives anbringen.

Aus Interesse, weil ich keine Ahnung habe: bei der Schule unseres Sohnes wird auch IServ genutzt (es ist eingerichtet, bis jetzt noch nicht gebraucht worden). Was kann es, was hältst du davon?
 
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Nochmal ein Einwurf zum Thema Baustelle Gesundheitswesen und was bei der Finanzierung gewaltig krankt: ich hab die letzten Dienste einen Patienten mit terminalem Bronchialkarzinom betreut, wo man eigentlich direkt nach der ersten Bronchoskopie einen Morphinperfusor hätte dran machen müssen und dann gib ihm. Stattdessen Schnorchel rein und "wir warten nochmal bis Montag ab". Und warum? Ab der 96sten Beatmungsstunde gibts 6000 Kröten von der Krankenkasse. Würde natürlich offiziell jeder abstreiten, aber Krankenhäuser sollen ja "wirtschaftlich" arbeiten und Intensivstationen sind nunmal die Cash Cow. Dass das Ganze zulasten der Beitragszahler geht, interessiert in der Politik keinen verantwortlichen Schwanz.
Und dann flennen alle wegen mangelnder Kapazitäten auf den Intensivstationen rum. So ist mein Puff z.B. dazu verpflichtet, zwei Intensivbetten für Covidpatienten vorzuhalten, sonst gibts saftige Strafzahlungen. Die Hütte ist gerammelt voll, dreimal dürft ihr raten, wie viele Covidpatienten wir aktuell haben...
 
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Ich muss zugeben dass ich keine Ahnung habe, wie einfach das wäre, wenn man nicht auf kommerzielle Lösungen zurückgreift (ich nehme mal an du meinst nicht "Cloud-Deployment bei AWS"). Ist das tatsächlich so einfach? Klar, an der Uni werden teilweise deutlich aufwändigere Sachen gemacht, aber da braucht es schon einen nicht unbeträchtlichen Stab von IT-Leuten, um den Kram am Laufen zu halten, zumindest an denen an denen ich so war. Könnte man darauf an Schulen verzichten?
Ja, wie von Dagger schon geschrieben, man braucht schon einen der das administriert. Aber es ist tatsächlich, wenn einmal die Container und die dazugehörigen Regeln für das Deployment gebaut werden, dann quasi null Arbeit für die technische Infrastruktur. Man kauft sich verwaltete Infrastruktur* ein und hat durch die Nutzung von Containern auch wenig** weiteren Aufwand bei Sicherheitsupdates.

*Ja schon wie Amazon AWS, nur halt von einem Anbieter der einem ein Rechenzentrum in Deutschland anbieten kann. Sicherer als beim selbst in der Schule auf einer Maschine hosten ist es allemal. IONOS wäre ein Anbieter der wohl groß genug wäre um ganze Bundesländer beliefern zu können und in Deutschland sitzt und damit sicher alles an Datenschutz befolgen muss.

**Klar, es funktioniert nicht von alleine, aber der Aufwand für den technischen Teil ist dann wirklich nur noch marginal.

Wenn man als Schule bzw. Kommune bzw. Land dann auch noch eine leistungsfähige Lösung zum Konfigurationsmanagement für die gestellten Schülerrechner nutzt, dann ist der technische Teil wirklich beherrschbar. Es wäre halt wichtig zu wissen inwiefern das gesetzlich ginge sowas mindestens mal auf Landesebene zentral erledigen zu lassen.
In dem Zusammenahng muss ich sagen, dass ich über diese Verhandlungen gerne mehr wüsste: Einerseits lese ich immer, dass die Osteuropäer lieber AstraZeneca wollten (weil günstig) und die Franzosen Sanofi (weil Franzosen), aber das finde ich weder interessant noch besonders überraschend. Was mich viel eher interessieren würde ist warum man nicht das Maximum von *allem* gekauft hat, was einem angeboten wurde? Selbst wenn Pfizer 30 Dollar für das Zeug will, wären das 27 Milliarden gewesen um ALLE Euroäer zu impfen und um solche großen Mengen ging es ja augenscheinlich noch nicht mal in der ersten Runde.
In der Berichterstattung liest man teils auch, dass die 309 EUR nur der Listenpreis sind. Zumindest in einem der Artikel über die Impfgeschwindigkeit in Israel wird erwähnt, dass die 40% über dem Preis bezahlen den die USA zahlen … 23 EUR pro Dosis. Und der von der EU gezahlte Preis sei demgegenüber nochmal geringer. Ja, für Biontech-Pfizer Impfstoff.
Es wäre also sogar nochmal billiger gewesen.
Man hätte strategisch einfach massiv überprovisionieren können, gerade auch wenn man die sonstigen Kosten betrachtet wäre das wohl gerechtfertigt gewesen, und könnte den Rest dann verschenken oder günstig verkaufen, um sich in ärmeren Ländern oder auf dem Balkan beliebt zu machen. Klingt irgendwie zu einfach und zu einleuchtend.
 

Das Schaf

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Sicherer als beim selbst in der Schule auf einer Maschine hosten ist es allemal

Hmmm plz elaborate.
Ich bin kein Fan von IaaS und sehr schon ein das gehst in diesem Szenario das wir jetzt haben IaaS eigentlich die Lösung gewesen wäre.
Aber sicherer?
Teurer ja. Abhängigkeiten die keiner mehr überblicken kann ja. Aber sicherer?
 

Shihatsu

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Aus Interesse, weil ich keine Ahnung habe: bei der Schule unseres Sohnes wird auch IServ genutzt (es ist eingerichtet, bis jetzt noch nicht gebraucht worden). Was kann es, was hältst du davon?
Was es kann: Wir kriegen E-Mails. Die App ist "okay". Viel mehr wird davon im Moment nicht genutzt. Der Chef von dem Laden war mal hier Webbi, ich bin also befangen und hab deshalb nicht all zu tief gebohrt. Das ist mein real gelebter Pragmatismus.
Hmmm plz elaborate.
Ich bin kein Fan von IaaS und sehr schon ein das gehst in diesem Szenario das wir jetzt haben IaaS eigentlich die Lösung gewesen wäre.
Aber sicherer?
Teurer ja. Abhängigkeiten die keiner mehr überblicken kann ja. Aber sicherer?
Definitiv sicherer. Datensicherheit besteht aus Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Daten.
Vertraulichkeit ist auf dem Schulserver erst mal eher schlecht, Daten klassifizieren und vernünftig den Zugriff darauf einschränken ist zwar kein Rocket Science, aber sollte halt von jemandem gemacht werden der sich damit auskennt. Integrität bieten die meisten Dienste zwar von Haus aus, aber das muss auch physisch gut unterstützt werden. Das Thema Verfügbarkeit ist beim selber hosten aber echt schwierig. Das kriegt man nicht so einfach hin wenn man nicht weiß was man tut.
 

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Zum impfen hier irgend was aus Twitter
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Empfinde die Diskussion als etwas captain hindsight weil im Sommer nicht klar war wie gut und schlecht die Impfstoffe sein würden. Alles auf ein Pferd setzen ka. Auch ist die Frage ob die Menge dann am Ende tatsächlich größer geworden wäre und schneller hätte geliefert werden können oder einfach nur der durch Schnitts Preis gestiegen wäre
 

Gustavo

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Zum impfen hier irgend was aus Twitter
https://twitter.com/StefanLeifert/status/1345362755180756992?s=19

Empfinde die Diskussion als etwas captain hindsight weil im Sommer nicht klar war wie gut und schlecht die Impfstoffe sein würden. Alles auf ein Pferd setzen ka. Auch ist die Frage ob die Menge dann am Ende tatsächlich größer geworden wäre und schneller hätte geliefert werden können oder einfach nur der durch Schnitts Preis gestiegen wäre


Habe ich auch gelesen. Verstehe allerdings nicht, wie Punkt 9 mit dem Rest zusammenpasst: Wenn die Verfügbarkeit tatsächlich der Flaschenhals gewesen ist, was hätte "beherzter" sein denn gebracht?
 
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Empfinde die Diskussion als etwas captain hindsight weil im Sommer nicht klar war wie gut und schlecht die Impfstoffe sein würden.
Wer redet denn vom Sommer? Aber allerspätestens Anfang Dezember (wohl eher Mitte/Ende November) war recht klar, dass der Biontech-Impfstoff wohl was taugt. Die EU fängt aber erst jetzt an darüber nachzudenken mehr davon zu ordern 1,5 Wochen nach der Zulassung des Impfstoffs.
 
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Hmmm plz elaborate.
Ich bin kein Fan von IaaS und sehr schon ein das gehst in diesem Szenario das wir jetzt haben IaaS eigentlich die Lösung gewesen wäre.
Aber sicherer?
Teurer ja. Abhängigkeiten die keiner mehr überblicken kann ja. Aber sicherer?

Naja, also es ist definitiv sicherer, weil Du nicht in jeder Schule einen ordentlichen Serverraum und eine ordentliche Administration von 1-X Servern im Rack hinbekommst. Es ist effizienter, weil der Rechner im RZ steht wo er temperiert ist und stets im Optimum der Auslastung. Es ist mindestens nicht teurer, weil man sich als Kommune eine professionelle Administration auf dem Level kaum leisten kann, bzw. meist auch nicht leisten will. Schon an den meisten Unis sind die Admins am Ende leider in der Mehrzahl nur mäßig motivierte Leute die gefrustet sind weil sie kaum was selbst machen dürfen und eigentlich nur Office und Outlook-Updates ausrollen. Da ist die Betreuung vom HPC Cluster der Jackpot und der Ausgleich im Durchschnitt ist, dass man eine recht ruhige Arbeitsatmosphäre hat.
Also zur Klarheit, was ich mir vorstelle:

Technisch:
- Kubernetes als Basis für IaaS.
- Eigene Container-Registry für alle Bildungseinrichtungen des Bundes.
- Services in X Container unterteilt, für die einheitlich Container-Updates bereitgestellt und ausgerollt werden.
- Regionale und sonstige Anpassungen auf Anfrage als zusätzliches Layer.
- Eine Instanz pro Stadt/Landkreis mit ein bisschen Schischi wie ein nettes Regionaldesign o.ä. und Plugins usw. drumherum
- Zugang zum Registry auch für Drittanbieter die dann eigene Services zusätzlich einbinden/anbieten dürfen.
- Computer an der Schule oder von der Schule verantwortete Maschinen mit einheitlicher Ansible-Richtlinie verwalten. Anpassungen sind obvsly gegen Aufpreis möglich. Freiräume für zumindest teilweise Selbstverwaltung der Maschinen dürfte auch möglich sein (Flatpak, AppImage …). Verschlüsselung und Secureboot plus Passwort auf dem BIOS per Default.
- Automatische inkrementelle Datensicherung von bestimmten Ordnern in Nextcloud (nicht in Nextcloud selbst, sondern in der Infrastruktur), damit dann auch bei kaputten oder geklauten Maschinen die wichtigen Dinge wiederhergestellt werden können.
- Single Sign-On Lösung

Inhaltlich:
- Verwaltungslösung für die Konten, die das Hinzufügen/Entfernen und Transferieren von Schülern erlaubt und davon getrennt idealerweise auch noch die ganzen Noten usw. verwaltet.
- Nextcloud mit Gruppen, Kalender, Tasks
- Moodle (alternativ ein Nextcloud-Plugin das die Moodle-Funktionen bietet, das dürfte aber eher unrealistisch sein, also Anbindung)
- BBB
- Email + Adressbuch (automatische Befüllung mit den wichtigen Kontaktpersonen)
- Matrix Messenger (inkl. Webclient)
- Gitlab für alle Schüler ab der 5. Klasse inkl einem github-Pages Klon.
- Webseite der Schule jeweils auch hier hosten oder zumindest einheitliche APIs zum Einbinden der ganzen Services usw. bereitstellen, dass sämtliche Verlautbarungen der Schule direkt über alle Kanäle an die richtigen Gruppen kommuniziert werden. (Email an die Eltern/Schüler/Lehrer, Messenger wenn akut, öffentlich/nichtöffentlich, Homepageposting, Kalendereintrag …)
- Verknüpfung der ganzen Services untereinander, ordentliche Dokumentation, ordentliche Hotline (kostenpflichtig), idiotensichere Default-Konfiguration und idiotensichere Systemwiederherstellung.
- Installer-Paket zur Einrichtung auf einem selbst angeschafften Gerät (deswegen auch bei den schuleigenen Geräten das UEFI zumachen)
- Kommunikationskonten auch für die Eltern (mit anderen/angepassten Rechten … zur Information und für remote Elterngespräch)
- App für Kommunikation für iOS, Android und zwar auch mit einer Version die unabhängig von Google/Facebook/Apple zu bekommen ist. Zur Not alle Services auch als Webapps bereitstellen … wobei das vermutlich das geringste sein dürfte.

So. Damit könnte man arbeiten und stünde eine Milliarde mal besser da als aktuell. Und das geht via IaaS safe besser als an jeder Schule einzeln. Lass das mal pro Schüler und Monat 10 EUR kosten … das wären extrem gut angelegte 10 EUR und die Schule bräuchte nichts außer einem schnellen Internetzugang, den zu verwaltenden Rechnern und eben einer Initialbefüllung mit Schülern sowie eben der laufenden Stammdatenpflege. Klar, gerade auf der Verwaltungsseite könnte man sich da wahrscheinlich auch noch einen Haufen mehr vorstellen, aber genau das sollte ja auch getrennt gespeichert werden und ist deswegen auch in einem physikalisch anderen System gut aufgehoben.

Wo liegt hier das Problem?
Das initiale Setup für dieses System ist sehr aufwendig, weil Kubernetes + Container + Services + Anpassungen + Ansible + Varianten usw. ein ziemlicher Aufwand sein dürften. Wenn man das aber einmal für einen Haufen Schulen macht, dann sieht das plötzlich total sinnvoll aus. Ich war auch lange kein Fan von PaaS/IaaS, aber bei den richtigen Anwendungsfällen ist es genau das was man machen sollte. Gerade das Wegfallen der ganzen technischen Administration würde das für die Schulen überhaupt erst beherrschbar machen. Da bleibt dann nur noch das Verlegen von Netzwerkkabeln zu den Wifi6-Routern im ganzen Gebäude und das Anschließen derselben über einen guten Switch nach draußen. Das ist schaffbar.
Durch Verschlüsselung und Trennung von Personendaten und Nutzdaten ist es auch auf Anwenderebene sicherer als die meisten Rechner von Privatpersonen. Durch die Verwaltung mit Ansible bleibt es dann auch so.

In etwas anders und angepasst kann man das dann auch für Universitäten/Hochschulen weiterdenken.
 
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Was ich vergessen hatte: Sobald man sowas dann ausgerollt hat, kann und sollte man außenrum auch noch eine DDoS-Protection wie die von Cloudflare bauen.
Auch nichts was eine einzelne Schule hinbekommen würde.

Allein wenn ich an das Autoscaling von Kubernetes denke, komme ich zu dem Schluss, dass es eine ganz dumme Idee wäre das für jede Schule einzeln zu managen.

Und wenn ich ganz generell darüber nachdenke erscheint mir Corona in diesem Bereich wie die Chance der letzten 25 Jahre um die verdaddelten Rückstände aufzuholen. Immerhin könnte man hier einen sehr ordentlichen Stack auf 100% FLOSS aufbauen, der Deutschland mal tatsächlich sehr wettbewerbsfähig machen würde.

Das bayerische mebis geht ja schon in die Richtung.
 
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Shihatsu

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Nein. Einfach nein. Metadatenverkäufer und Patriotact Diener will man dann doch nicht an unsere Schülerdaten lassen. Rest bleibt unwidersprochen, aber das triggert mich. Das ganze sollte man aus dem selben Grund nicht auf AWS / Azure hosten lassen, sonder in Deutschland von nem deutschen Unternehmen. Am besten eines das eine eigene DDoS Protection anbietet oder dafür auf einen deutschen Partner setzt.
 
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Zum impfen hier irgend was aus Twitter
https://twitter.com/StefanLeifert/status/1345362755180756992?s=19

Empfinde die Diskussion als etwas captain hindsight weil im Sommer nicht klar war wie gut und schlecht die Impfstoffe sein würden. Alles auf ein Pferd setzen ka. Auch ist die Frage ob die Menge dann am Ende tatsächlich größer geworden wäre und schneller hätte geliefert werden können oder einfach nur der durch Schnitts Preis gestiegen wäre

Diese Darstellung finde ich etwas tendenziös und zum Teil schlicht falsch.

Afair sind Moderna und Biontech im Juli in Phase III gestartet, AstraZeneca im August, alle anderen Monate später. Ich gehe davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt bereits vielversprechende klinische Daten vorgelegen haben - anders kriegst du wohl kaum eine Genehmigung den Stoff an 20.000 Menschen zu testen. Man wusste also auch im Sommer schon, dass die frühen Daten gut aussehen und diese Impfstoffe wahrscheinlich als erste die Zulassung kriegen.
Vor allem unterschlägt der Artikel völlig, dass die EU erst im November(!) die Verhandlungen mit einer festen Bestellung abgeschlossen hat. Da war längst klar, wohin die Reise geht. Darum ist es imo eine Nebelkerze, dass man im Sommer ja noch nichts gewusst habe.

Grundsätzlich stimmt es natürlich, dass die Produktionskapazität der größte Flaschenhals ist. Aber der Sinn an einer größeren Bestellung ist ja nicht, dass dann direkt mehr Impfstoff zur Verfügung steht, sondern dass man von dem, der verfügbar ist, einen höheren Anteil bekommt. Wenn ich 500 Mio. Dosen bestelle und jemand anders nur 200 Mio., dann erwarte ich doch wohl, dass ich von den ersten x Mio. Dosen einen deutlich höheren Anteil bekomme als er.
Biontech und Pfizer haben afaik gesagt, dass die maßgeblichen Kriterien für die Verteilung die Bevölkerungsgröße und das Datum der Bestellung sind. Das Beispiel Israel legt nahe, dass auch der Preis sicherlich eine Rolle spielt - logisch, wenn ich fast das Doppelte bezahle wie andere Kunden, erwarte ich wohl mindestens mal, früher bedient zu werden.
Ganz genau wissen wir es freilich nicht, weil wir keinen guten Einblick in den Inhalt der Verhandlungen, Absprachen und Verträge haben - das wiederum kann man voll der EU anlasten, die sich hier in Sachen Transparenz einen schlanken Fuß macht. Wenn sie wirklich so stolz auf ihren Job ist, hätte sie doch gar keinen Grund, irgendwas geheim zu halten, sondern könnte einfach offen sagen, welche genauen Absprachen es wann gab und was die Gründe dafür sind.
Bis dahin steht im Raum, dass Biontech und Moderna unabhängig voneinander gesagt haben, sie hätten der EU deutlich mehr Dosen angeboten, als die haben wollten und eine Erklärung dafür bleiben die Verantwortlichen schuldig.

Die einzige logische Strategie in Bezug auf den Impfstoff ist doch: Man bestellt, was man kann, sobald man es kann. Und wenn die EU dann halt 5 Mrd. Dosen bestellt, who cares? Bei 20 Euro pro Dosis - die meisten kosten deutlich weniger - sind das 100 Mrd. Big deal im Vergleich zu den Kosten einiger Monate Lockdown ...
Und wenn einige EU-Staaten an Biontech und Moderna kein so großes Interesse haben, weil sie meinen die Logistik nicht stemmen zu können, dann umso besser für die anderen Staaten, die dann proportional sogar nochmal mehr erhalten. Sämtliche überschüssigen Dosen kann man dann ja günstig an andere Länder abgeben oder verschenken.

Abschließend nochmal: Es steht noch überhaupt nicht fest, wie stark sich diese Fehler letztlich auswirken werden. Für die jetzige Welle wäre der Impfstoff immer zu spät gekommen. Wenn wir die in den Griff kriegen und ab Sommer genug Impfstoff da ist: vergossene Milch. Obwohl auch das noch bedeuten kann, dass ein paar tausend Menschen gestorben sind, die nicht hätten sterben müssen.




Das bringt mich zu der Frage: Wie schätzt ihr die Situation ein? Was könnte/sollte man gegenwärtig noch tun? Aufgrund der Feiertage wird es ja ne Weile brauchen, bis wir wieder halbwegs verlässliche Zahlen über die Inzidenz bekommen.
Ich persönlich mache mir ja seit Dezember zum erstenmal Sorgen, ob wirnachhaltig die Kontrolle über die Pandemie verloren haben und fürs Erste nur noch Schadensbegrenzung betreiben können.
 

Shihatsu

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Ich persönlich mache mir ja seit Dezember zum erstenmal Sorgen, ob wirnachhaltig die Kontrolle über die Pandemie verloren haben und fürs Erste nur noch Schadensbegrenzung betreiben können.
Warum genau? Was war im Dezember das dich dazu gebracht hat?
Ich hab das Gefühl schon länger, weil ich "Angst" vor der Dunkelziffer habe, die gefühlt immer weiter nach oben ballert weil immer weniger getestet werden weil die Testkriterien immer mehr aufgeweicht werden und die Zahlen trotzdem steigen. Das ist jetzt über die Feiertage noch potenziert worden: weniger testen, alles ist zu, Lockdown am Start und TROTZDEM noch höhere Zahlen. Die näher kommenden Einschläge inkl. eigener Quarantäne sind da auch nicht gerade... beruhigend. Die Mutter der Frau meines Cousins hats erwischt, über 70 und angeschlagen. 2 Wochen hat das gerademal gedauert. Das ist schon krass irgendwie. Scary. Also ich hab da durchaus Angst. Ist natürlich alles höchst Gefühls basiert und Nahbereichsempirie.
 

Deleted_228929

Guest
Habe jetzt nicht drölfzig Artikel zu dem Thema gelesen, aber welchen Unterschied hätte es denn gemacht, wenn die EU ein bissel mehr auf die Tube gedrückt hätte? Ob man jetzt in den ersten Monaten vier oder acht Millionen Dosen kriegt ist natürlich erheblich wenn man ein kleines Land wie Israel mit nichtmal zehn Mio. Einwohnern ist. Die EU hat aber ca. 450 Mio. Einwohner. Wie viele Mio. mehr Dosen hätte die EU sich maximal sichern können und wie viel schneller würde die Durchimpfung dann insgesamt erreicht werden?

Es wird auf jeden Fall Monate dauern, bis wir einen hinreichend großen Anteil der Bevölkerung geimpft haben. Zwei Wochen mehr oder weniger machen das Kraut auch nicht fett, oder?
 
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Also zur Klarheit, was ich mir vorstelle:

[...]

Im Prinzip ist das so ziemlich genau das, was wir dem Schulministerium damals auch vorgeschlagen haben, als die Anfrage bei uns kam. Und im Prinzip setzen viele Unis das auch von sich aus so um, mal abgesehen von diversen kommerziellen Lösungen, die quasi überall eingesetzt werden (Teams, Zoom), weil das Ganze so einfach Sinn macht. Das ist ja genau das, was mich so wundert - jede Uni hat z.T. seit Jahren Lösungen für die Probleme, die jetzt im Schulbetrieb auftreten. Auf die Idee den Softwarestack von Unis mal für Schulen anzubieten kommt aber scheinbar niemand.
Auf mich macht das den Eindruck, dass man beim Schulbetrieb gerade eine Lösung sucht, die möglichst komplett kostenlos durch die Pandemie hilft und danach weggeworfen werden kann, weil sowieso keiner wirklich Digitalisierung möchte. (Was ich bei Verwaltungsmitarbeitern zum Teil so ähnlich auch im Unibetrieb feststellen kann)
 
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Es wird auf jeden Fall Monate dauern, bis wir einen hinreichend großen Anteil der Bevölkerung geimpft haben. Zwei Wochen mehr oder weniger machen das Kraut auch nicht fett, oder?
Ich denke wir reden hier mittlerweile wohl locker von 1-3 Monaten, denn wir haben ja mittlerweile wohl mehrere vor uns in die Schlange gelassen. Je schneller du eine hohe Impfquote bei Risikogruppen durch hast, kannst du auch eher Lockerungen machen. Du hast dabei immer sowohl den Gesundheitsaspekt als auch den Wirtschaftsaspekt. "Hauptsache wir sind eines Tages mal alle geimpft" ist doch wohl ein ziemlich dumes Motto.
 
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Das ist aber das worauf die Ausreden hinaus laufen die in die Richtung gehen "wir werden eh nicht morgen damit fertig" oder "was sind schon 2 Wochen".
Auch die Bevölkerungsgröße von Israel ist kein Argument, denn Biontech soll ja wohl 500 Mio Dosen angeboten, aber die EU hat wohl nur 300 Mio genommen und auch Moderna scheint ja mehr angeboten haben. Selbst bei 2 Impfdosen pro Person* bist du dann mal ratzfatz bei 1/3 der EU-Bürger, totale Kinkerlitzschen und so.

*wird ja zum Teil aktuell auch noch diskutiert wie wichtig das ist
 

Gustavo

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Auch die Bevölkerungsgröße von Israel ist kein Argument, denn Biontech soll ja wohl 500 Mio Dosen angeboten, aber die EU hat wohl nur 300 Mio genommen und auch Moderna scheint ja mehr angeboten haben. Selbst bei 2 Impfdosen pro Person* bist du dann mal ratzfatz bei 1/3 der EU-Bürger, totale Kinkerlitzschen und so.

*wird ja zum Teil aktuell auch noch diskutiert wie wichtig das ist


Na ja, ganz so einfach ist es glaube ich auch nicht. Israel hat vor genau zwei Wochen angefangen zu impfen und hat Stand gestern ziemlich genau 1/8 seiner Bevölkerung geimpft. Das wären auf Europa hochgerechnet 56 Millionen Impfdosen, was mehr ist als Pfizer bis Ende 2020 weltweit produziert hat (unklar wie viel Moderna schon hat). Habe gestern gelesen, dass Israel nicht zuletzt wegen der kleinen Bevölkerungszahl und der aggressiven Verhandlungsmethode eine Menge Impfstoff bekommen hat, weil Pfizer einen Testfall dafür wollte, wie sich die Krankheit in einen Land epidemiologisch entwickelt, wenn nennenswerte Teile der Bevölkerung geimpft sind. Netanyahu war sich nicht mal zu schade damit anzugeben, wie oft er mit dem Chef von Pfizer telefoniert hat und wie stolz der auf seine "jüdisch-griechischen Wurzeln" sei, was Verschwörungstheoretikern mit Sicherheit Null Auftrieb geben wird.
 
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Natürlich kann die EU nicht das erreichen was Israel erreicht hat...nur wo bleibt jetzt das Argument das rechtfertigt, warum man weniger Impfstoff bestellt hat als möglich gewesen wäre?
Ja die wären nicht direkt zum Jahreswechsel verfügbar gewesen...na und?
 
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Diese Darstellung finde ich etwas tendenziös und zum Teil schlicht falsch.

Afair sind Moderna und Biontech im Juli in Phase III gestartet, AstraZeneca im August, alle anderen Monate später. Ich gehe davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt bereits vielversprechende klinische Daten vorgelegen haben - anders kriegst du wohl kaum eine Genehmigung den Stoff an 20.000 Menschen zu testen. Man wusste also auch im Sommer schon, dass die frühen Daten gut aussehen und diese Impfstoffe wahrscheinlich als erste die Zulassung kriegen.
Vor allem unterschlägt der Artikel völlig, dass die EU erst im November(!) die Verhandlungen mit einer festen Bestellung abgeschlossen hat. Da war längst klar, wohin die Reise geht. Darum ist es imo eine Nebelkerze, dass man im Sommer ja noch nichts gewusst habe.

Meiner Meinung nach kannst du davon, wovon du ausgehst, gar nicht ausgehen.

Es war eine kombinierte Phase 2/3 Studie. D.h. vorher hatte noch keine Phase 2 Studie stattgefunden.

Daten von: https://www.clinicaltrialsregister.eu/ctr-search/search?query=2020-002641-42

Wenn ich es richtig verstehe:

Die Studie wurde am 04.09. begonnen.

E.2.1 Main objective of the trial: For Phase 1:
To describe the safety and tolerability profiles of prophylactic BNT162 vaccines in healthy adults after 1 or 2 doses

For Phase 2/3
Primary Efficacy:
- To evaluate the efficacy of prophylactic BNT162b2 against confirmed COVID 19 occurring from 7 days after the second dose in participants without evidence of infection before vaccination
- To evaluate the efficacy of prophylactic BNT162b2 against confirmed COVID 19 occurring from 7 days after the second dose in participants with and without evidence of infection before vaccination
- To define the safety profile of prophylactic BNT162b2 in participants 12 to 15 years of age in Phase 3
Primary Safety:
- To define the safety profile of prophylactic BNT162b2 in the first 360 participants randomized (Phase 2)
- To define the safety profile of prophylactic BNT162b2 in all participants randomized in Phase 2/3

In der Phase 1 wurde "nur" die Sicherheit des Stoffs untersucht. Das hat noch nichts mit der Wirksamkeit zu tun. Die Wirksamkeit wurde erst mit der Studie mit Beginn September untersucht.

Des Weiteren wurde an den ersten 360 Patienten quasi die Phase 2 Studie durchgeführt, sprich dort hätte die Studie auch schon scheitern können.

Die Sekundärziele waren:

E.2.2 Secondary objectives of the trial: Ph1
-To describe the immune responses elicited by prophylactic BNT162 vaccines in healthy adults after 1 or 2 doses
Ph2/3
Secondary Efficacy:
-To evaluate the efficacy of prophylactic BNT162b2 against confirmed COVID 19 occurring from 14 days after the second dose in participants without evidence of infection before vaccination
- To evaluate the efficacy of prophylactic BNT162b2 against confirmed COVID 19 occurring from 14 days after the second dose in participants with and without evidence of infection before vaccination
-To evaluate the efficacy of prophylactic BNT162b2 against confirmed severe COVID-19 occurring from 7 days and from 14 days after the second dose in participants without evidence of infection before vaccination
- To evaluate the efficacy of prophylactic BNT162b2 against confirmed severe COVID-19 occurring from 7 days and from 14 days after the second dose in participants with and without evidence of infection before vaccination

Also erst mit der Phase 3 Studie hast du den Nachweis, einer Wirksamkeit, welcher für die Zulassung dringend nötig ist.

Ich glaube nicht, dass man mit den Ergebnissen dieser Studie argumentieren sollte, dass dies im Sommer bereits bekannt waren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Medikamente erst in den klinischen Humanstudien durchfallen.

Wenn man im Sommer Impfdosen "gekauft" hätte, hätte man die Katze im Sack gekauft und auf eigene Kosten hätte Biontech/Pfizer das Ding niemals produziert, solange nicht die Studie/Zulassung fertig ist.

Ich sehe also tatsächlich keinen Unterschied zu jetzt. Auch muss man bedenken, dass Produktionskapazitäten erst geschaffen werden müssen. Man kann nicht von heute auf morgen ein Medikament im großen Maßstab herstellen. Ich bin mir nicht sicher, ob Biontech/Pfizer im Sommer überhaupt schon in der Lage gewesen wären zu produzieren.


Ich denke wir reden hier mittlerweile wohl locker von 1-3 Monaten, denn wir haben ja mittlerweile wohl mehrere vor uns in die Schlange gelassen. Je schneller du eine hohe Impfquote bei Risikogruppen durch hast, kannst du auch eher Lockerungen machen. Du hast dabei immer sowohl den Gesundheitsaspekt als auch den Wirtschaftsaspekt. "Hauptsache wir sind eines Tages mal alle geimpft" ist doch wohl ein ziemlich dumes Motto.

"Hauptsache alle gehen arbeiten, scheiß auf Langzeitfolgen" ist aber auch nicht so kluk.

Nur, weil die Risikogruppen geimpft sind, heißt das doch nicht, man käme ohne Beschränkungen aus, wenn man nicht bereit ist, eine entsprechende Anzahl an Leuten langfristigen Folgen auszusetzen.

Und diese Auswirkungen kennen wir nicht. Das wird sich in den nächsten Monaten/Jahren herausstellen, was da für Folgen bleiben können.
 
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"Hauptsache alle gehen arbeiten, scheiß auf Langzeitfolgen" ist aber auch nicht so kluk.

Nur, weil die Risikogruppen geimpft sind, heißt das doch nicht, man käme ohne Beschränkungen aus, wenn man nicht bereit ist, eine entsprechende Anzahl an Leuten langfristigen Folgen auszusetzen.
Ich sprach ja auch nur von Lockerung und nicht davon die Beschränkungen alle aufzuheben. Aber auch den Punkt dafür würde man natürlich schneller erreichen, je eher man Impfstoff hat. Ergo ist die Priorität eigentlich ziemlich klar.

Außerdem netter Strohmann mit "Hauptsache alle gehen arbeiten", Lockerungen sind ja durchaus auch ein psychologischer Faktor. Vereinsamung hat auch seine Langzeitfolgen.
 
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Nur, weil die Risikogruppen geimpft sind, heißt das doch nicht, man käme ohne Beschränkungen aus, wenn man nicht bereit ist, eine entsprechende Anzahl an Leuten langfristigen Folgen auszusetzen.
Und diese Auswirkungen kennen wir nicht. Das wird sich in den nächsten Monaten/Jahren herausstellen, was da für Folgen bleiben können.

Auf Verdacht wegen möglicher Langzeitfolgen signifikante Beschränkungen aufrecht zu erhalten, sobald die Risikogruppen durchgeimpft sind, ist aber meiner Meinung nach weder wirtschaftlich vertretbar, noch eine verhältnismäßige und damit gerechtfertigte Einschränkung der Grundrechte.
Soll heißen, sobald nicht mehr signifikant gestorben wird, gibt es business as usual. Und von daher machen ein paar Millionen Impfdosen doch ganz schön was aus.
 
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Nein. Einfach nein. […]

Ahem, kannst Du lesen? Hast Du eigentlich irgendwas sauber gelesen was ich geschrieben habe? Hast Du vielleicht einen Plausibilitätscheck vorgenommen, ob es Dir wahrscheinlich erscheint, dass genau ich sowas vorschlagen würde? Die Antwort auf alle diese Fragen ist offenbar nein.
Ich habe "eine DDoS-Protection wie die von Cloudflare bauen." geschrieben. (relevante Teile für Dich nochmal hervorgehoben)

Gute Güte :rolleyes:


----
Zur Impfstoffdiskussion hier auch noch ein ganz lesbarer Artikel: https://www.faz.net/-gq5-a74o0

Gegenwärtig könnte man mE genau eins tun: Manche Menschen einfach direkt erschießen. Das ist am Ende echt die stressfreieste Lösung für alle (anderen).
Offensichtlich kein ernstgemeinter Vorschlag, aber wie manche am Rad drehen geht einem nur noch auf den Zeiger.

- Datenschutz abschaffen und China imitieren!
- Es ist nur eine Grippe!
- <enter minor nuisance here> verletzt meine Menschenrechte!
- Wir müssen möglichst sinnlose Beschränkungen aufrechterhalten um den Ernst der Lage zu kommunizieren!
- Weil wir etwas anderes gemacht haben als die Experten sagten, lagen die Experten falsch!

Ich hab's satt.

---
Horst:
Jaein. Also manche Sachen machen die Unis, ja. Aber einiges davon schon ein paar Stufen unter dem Vorgeschlagenen, gerade was die Integration der verschiedenen Services angeht. Leider.

Meine Uni hat eine … "App". Die ist ganz "toll". Eigentlich ist sie nur eine Linkliste auf die unterschiedlichen Webseiten der Uni in einer Art responsive Design. Sie ist trotzdem dreimal lahmer beim Starten als es ein Programm von dieser Primitivität sollte.
Das ist nicht das was ich mir darunter vorstelle. Aber es zeigt halt, dass an entscheidender Stelle Fähigkeiten, Geld und Kapazität fehlen.
 

Deleted_228929

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Na ja, ganz so einfach ist es glaube ich auch nicht. Israel hat vor genau zwei Wochen angefangen zu impfen und hat Stand gestern ziemlich genau 1/8 seiner Bevölkerung geimpft. Das wären auf Europa hochgerechnet 56 Millionen Impfdosen, was mehr ist als Pfizer bis Ende 2020 weltweit produziert hat (unklar wie viel Moderna schon hat).
Das ist genau das, was ich meine. Wie viel mehr Impfdosen in Stück hätte die EU sich denn maximal sichern können, sagen wir mal bis Ende Q1 2021? Das ist doch die entscheidende Frage.


Zur Impfstoffdiskussion hier auch noch ein ganz lesbarer Artikel: https://www.faz.net/-gq5-a74o0
Danke für den Artikel. Also Verzögerungen wegen solch läppischer Kostenfragen sind für mich dann aber auch großes Pfuipfui, erst recht bei diesen Beträgen. Ob der Bums jetzt eine oder 16 Mrd. kostet ist in diesem Fall doch echt latte, da die Alternative - Lockdown - alleine in Deuschland pro Monat mehr Kosten verursacht. Hätte man die Dinger nicht einfach aus den EU-Haushalt bezahlen können? Oder aus dem Corona-Paket?
 
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