Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

parats'

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Danke an boot und SFJunky.
Muss ja ein großes Leid sein bei euch. :D
 
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Benrath

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Fand SFJunkey hat das schon gut zusammengefasst.

Jetzt gerade wieder die Geschichte zur Hyperinflation und Machtergreifung der Nazis
https://twitter.com/heimbergecon/status/1339585423354388480

Ist halt so ähnlich, dass er sich alles so dreht, dass es seiner Narrativ passt und sonst war halt nicht genug Zeit oder wir zu dum um ihn zu verstehen.
 

Deleted_228929

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Ich muss mich jetzt doch nochmal an einer Stelle korrigieren, weil ich das falsch in Erinnerung hatte:
Bestes Beispiel ist sein Knallerroman Ist Deutschland noch zu retten? von 2002, wo er uns mal gezeigt hat, dass um die Jahrtausendwende herum die dt. Exporte deutlich gesunken und die Importe deutlich gestiegen seien, woran man klar erkennen könne dass das deutsche Lohnnivau zu hoch ist und runter müsse, weil schließlich ist die Handelsbilanz ein super Indikator für Wettbewerbsfähigkeit. Nachdem einige Leute dann bemerkt haben, dass Herr Prof. Dr. Sinn da wohl Exporte und Importe miteinander verwechselt hat und die Story so dementsprechend nicht stimmen kann, hat er die Geschichte in der dritten Auflage mal eben umgedreht:
Hier hat er nicht deutsche Exporte und Importe verglichen, sondern den Anteil deutscher und amerikanischer Exporte am weltweiten Export und argumentiert, ein sinkender Anteil am Weltexport würde beweisen, dass immer mehr Produktion aus Deutschland weg verlagert wird.

Macht das ganze natürlich nicht besser, eher schlimmer. Der Anteil am globalen Export sagt genau nichts über Produktionsverlagerungen aus. Hinzu kommt dann noch, dass er irrtümlich Import- statt Exportanteile betrachtet hat. Der Anteil Deutschlands an den weltweiten Exporten ist in den 90ern nicht gesunken.

Das soll es jetzt aber gewesen sein mit OT.
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Lieber nicht. Bei VWL-Themen wird das am Ende nämlich ein Quatschkopf wie HW Sinn, dem auch so schon viel zu viel Aufmerksamkeit zuteil geworden ist.


Na ja, die Situation hatten wir ja fast lange genug in Deutschland ziemlich genau so. Deshalb hatte ich auch geschrieben, jemand der die Mehrheitsmeinung der Forschung wiedergibt. Das wäre ein jüngerer Sinn heute sicher nicht mehr.


HW Sinn ist halt recht mainstreamig unterwegs. Meinungsstark, inhaltlich orthodox. Das passt halt den meisten die sich weniger bei der orthodoxen VWL sehen nicht, wofür er angegriffen wird.


Na ja, so mainstreamig ist der Ordo-Kram von Sinn in meinen Augen nicht (mehr). Gibt schlimmere Leute in der deutschen Debatte (z.B. Blankart), aber letztendlich ist das eher die Orthodoxie der 80er/90er als von heute.


Bei Journalisten im Bereich VWL halte ich mich an Gerald Braunberger von der FAZ. Der ist mE unzweifelhaft kompetent und neigt zu vernünftigen Artikeln. Der Henrik Dingens vom Spiegel, der Wirtschaftsjournalismus-Prof in Dortmund (?) ist, ist auch ganz gut. Der andere vom Spiegel dessen Name mir gerade nicht einfällt ist zwar eigentlich nicht dumm, aber er hat das MMT-Coolaid gesoffen und tut häufig so als ob das die Lösung für alles sei. Der ist mir zu naiv.


Ich mag Braunberger und er ist natürlich um Welten besser als Steltzner vorher, aber in letzter Zeit ist es mir ein bisschen zu viel "auf der einen Seite/auf der anderen Seite", wo der Leser dann am Ende mit der naive definition of probability zurückbleibt (vielleicht auch zurückbleiben soll). Ich bin ja froh dass die FAZ jemanden hat, der solchen long horizon Kram liest und bespricht anstatt alles nach Schema F wie man es vor 30 Jahren im VWL-Seminar in Köln gelernt hat zu betrachten, aber da fehlt mir dann häufig eine Kontextualisierung. Ist ja schön, dass er Goodhart/Pradhan gelesen hat, aber wenn er das Buch vorstellt dann bitte nicht unter dem Rubrum "Kommt die Inflation zurück?", wo so ziemlich jedem klar sein muss, dass der durchschnittliche FAZ-Leser jeglichen Kram in dieser Stoßrichtung aufleckt wie ein Hund seine eigene Kotze.


Im Prinzip beobachten wir gerade auf Landesebene eine politische Führungsriege, die allzu viel Mühe darauf verwendet sich selbst und damit die eigene Verantwortung kleinzureden: Man muss ja alles beachten und die Leute auch mitnehmen, Regeln sind ja nichts wert, wenn die Bürger sich nicht dran halten, aber man könne ja mehr tun, als erlaubt ist usw.


Das finde ich auch ziemlich verheerend. Ich habe in der Zwischenzeit mehrere Artikel (Spiegel, Zeit) gelesen, die "Wie konnte das passieren" als Aufhänger hatten und ich bin ehrlich gesagt kein bisschen schlauer als zuvor.
 
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Meinst du den Type mit dem Bart? :D Fällt mir auch der Name grad nicht mehr ein.
Props für den Flassberg-Hate :top2:
Nein, ich meinte Thomas Fricke. Der ist nicht dumm und hat auch in vielem nicht unrecht, aber er überdreht vieles zu sehr und reitet extrem die "hey, lass uns doch einfach alles mit ganz viel Staatsausgaben regeln"-Welle. Und da ist für mich der Punkt wo ich sage … nein, so funktioniert das nicht.

gustavo:
Ajo. Besser als alle anderen in Deutschland ist Braunberger trotzdem. Mit Orthodoxie meinte ich auch die alte … in meiner Wahrnehmung ist die ganze DSGE-Grütze auch nur die Fortsetzung von der alten Neoklassik mit neueren Friction-Bells and Whistles. Da ist im Verständnis der Makro im Mainstream einfach gar nichts passiert die letzten 10 Jahre. Sicherlich gab es viele interessante Veröffentlichungen, aber bei den Totalmodellen glaubt die Mehrheit immer noch, dass mit DSGE plus Frictions etwas erklärt werden kann, was halt hoffnungslos ist.

back to topic:
Ich verfolge tatsächlich zero der Virologen-Podcasts und lese aus Zeitmangel einfach nur Zeitung. Was mir da auffällt ist am ehesten, dass, wie üblich, die wissenschaftlichen Erkenntnisse dann herangezogen werden wenn es zum verstärken und untermauern der eigenen Story passt. Ansonsten ist es in meiner Überblickssicht eine Shitshow in der politisch versucht wird die Lage zu managen während gleichzeitig alle versuchen dabei ihren Arsch an die Wand zu bekommen. Entsprechend mutlos und risikoavers sieht das ganze dann aus, bzw. entsprechend verspätet werden dann Maßnahmen getroffen weil mit von Wissenschaftlern empfohlenem vorausschauendem Handeln meistens die Sympathie der Massen nicht zu gewinnen ist.
 
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Der Witz ist ja, dass man die Massen durchaus auch mit einer strikteren Gangart hätte gewinnen können, vermutlich sogar besser als mit dem Larifari, das man abgeliefert hat.
Im Übrigen würde ich dem Befund zustimmen.


Das finde ich auch ziemlich verheerend. Ich habe in der Zwischenzeit mehrere Artikel (Spiegel, Zeit) gelesen, die "Wie konnte das passieren" als Aufhänger hatten und ich bin ehrlich gesagt kein bisschen schlauer als zuvor.
Hast du mal nen Link dazu?

Bemerkenswert finde ich, dass das erwähnte Narrativ so unwidersprochen geblieben ist. Klar wurden die Schlüsse der Politik - "lieber (fast) nichts tun" - nicht immer geteilt.
Aber ich erinnere mich nicht daran, dass selbst gestandene politische Journalisten z.B. mal gefragt hätten, warum man denn bei den Coronamaßnahmen nicht denselben Maßstab anlegt wie in quasi allen anderen Rechtsbereichen: Man verordnet gesetzlich genau das Verhalten, das man für inhaltlich geboten hält und sanktioniert Verstöße, wo man kann.
Niemand würde je argumentieren, dass wir Tempolimits abschaffen sollten, weil sich die Einhaltung regelmäßig nicht kontrollieren lässt und wir letztlich eh auf die Vernunft der Leute angewiesen sind. Überhaupt kann man in der Stadt ja wohl auch mal 30 Fahren, selbst wenn 50 erlaubt sind usw.

An die Vernunft appelliert man eigentlich nur, wenn man sich mehr nicht traut oder einem letztlich egal ist, was passiert. Dass das nicht wahnsinnig effektiv ist, um Verhalten zu ändern, weiß die Psychologie auch nicht erst seit gestern.
 
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Gustavo

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Hast du mal nen Link dazu?

Beides als Print-Ausgabe bei meinen Eltern gelesen. War die Titelgeschichte des Spiegels von Heft 51 und glaube Seite 4 der Zeit vom 17.12.



Bemerkenswert finde ich, dass das erwähnte Narrativ so unwidersprochen geblieben ist. Klar wurden die Schlüsse der Politik - "lieber (fast) nichts tun" - nicht immer geteilt.
Aber ich erinnere mich nicht daran, dass selbst gestandene politische Journalisten z.B. mal gefragt hätten, warum man denn bei den Coronamaßnahmen nicht denselben Maßstab anlegt wie in quasi allen anderen Rechtsbereichen: Man verordnet gesetzlich genau das Verhalten, das man für inhaltlich geboten hält und sanktioniert Verstöße, wo man kann.
Niemand würde je argumentieren, dass wir Tempolimits abschaffen sollten, weil sich die Einhaltung regelmäßig nicht kontrollieren lässt und wir letztlich eh auf die Vernunft der Leute angewiesen sind. Überhaupt kann man in der Stadt ja wohl auch mal 30 Fahren, selbst wenn 50 erlaubt sind usw.

An die Vernunft appelliert man eigentlich nur, wenn man sich mehr nicht traut oder einem letztlich egal ist, was passiert. Dass das nicht wahnsinnig effektiv ist, um Verhalten zu ändern, weiß die Psychologie auch nicht erst seit gestern.


Ich muss generell sagen, ich bin ein bisschen schockiert, auf was für einem niedrigen Niveau im Fernsehen über das Thema geredet wird. Da werden regelmäßig solche Argumente wie "wenn das Vermeiden von Toten unser oberstes Ziel ist, warum dann nicht auch Autofahren verbieten?" gebracht, und nicht nur von Leuten wie Kubicki, dem das zumindest in den Kram passt, sondern auch von Gästen aus der Gesellschaft. Am Anfang habe ich mich noch gewundert warum immer wieder die Frau vom Ethikrat eingeladen wird ...

Btw: Weil es so gut passt wg. Sinn, hier nochmal:
https://www.welt.de/wirtschaft/arti...An-der-Wiege-einer-neuen-Pharmaindustrie.html
Deutschland war einmal die Apotheke der Welt. Eine der letzten Trumpfkarten hatten in den 1980er-Jahren die Grünen in der Hessischen Landesregierung, allen voran Joschka Fischer, verspielt, als sie Hoechst die gentechnische Produktion von Humaninsulin in den bereits genehmigten Anlagen untersagten.

Hoffen wir, dass die Grünen nun dazugelernt haben und dass der unselige und fortschrittsfeindliche Geist, der diese Partei damals erfasst hatte, wieder verschwindet. Dann kann unser Land vielleicht wieder an die alten Erfolge anknüpfen.

vs.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-12/yougov-umfrage-impfung-corona-zwei-drittel
Außerdem unterscheidet sich die Impfbereitschaft offenbar stark je nach Parteienzugehörigkeit. So liegt die Impfbereitschaft unter AfD-Wählerinnen und -Wählern mit 51 Prozent deutlich niedriger als bei Anhängern aller anderen im Bundestag vertretenen Parteien. Besonders hoch ist die Impfbereitschaft hingegen bei der Wählerschaft der Grünen mit 82 Prozent.



:rolleyes:
 
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Deleted_228929

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Ich finde auch diese krampfhafte Besessenheit einiger Leute mit den Grünen relativ drollig. Das begegnet einem in den User-Kommentarspalten ja auch ständig. Zuweilen könnte man meinen, das wäre die mächtigste und einflussreichste Partei in Deutschland. Ziemlich geiler shice für eine 10%-Partei.
 
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Puh, also ich kenne genügend Grüne von der aktiven Basis bis zu einer Bundestagsabgeordneten und ich kann die Kritik durchaus nachvollziehen. Viele von diesen Menschen könnte man auch ohne große Probleme zu der Linken setzen, und eine relevante Anzahl ist dermaßen undifferenziert, dogmatisch und extrem in ihren Ansichten bzgl. "KAPITALISMUS" und ihrer Vorstellung von Gerechtigkeit, dass es schon bemerkenswert ist, dass sich auf Bundesebene zur nächsten BTW um die 20% finden könnten die sie wählen.

Versteh' mich nicht falsch, ich kann bei sehr vielen Punkten mit den Grünen sympathisieren, aber sie sind ganz definitiv zwischen ihrer extremistischen Seite und der Realo-Seite zerrissen. Ich kann es ja noch irgendwie verstehen warum linke Grüne impulsiv Boris Palmer als Rechtsausleger sehen und dafür kritisieren. Aber wenn jeder der rechts der linken Hälfte der Grünen steht direkt als Fascho betitelt wird, dann ist irgendetwas ganz falsch gelaufen. Und ja, das habe ich mehrfach selbst erlebt. Da reicht es darauf hinzuweisen, dass Staatsdirigismus auch nicht jedes Problem löst, um zu einem zu werden der "dem Raubtierkapitalismus nach dem Mund redet". Dass es in der weit überwiegenden Mehrzahl Menschen sind die eher der arrivierten Mittelklasse zuzuordnen sind, die in ihrem Lebenslauf meistens weder Brüche noch größere Not erlebt hat, macht es umso unschöner. Der Diskurs der Grünen fühlt sich für mich sehr häufig nach "Sollen sie halt Kuchen essen" an und ich bin da mutmaßlich nicht der Einzige.

Die Tatsache, dass diese Partei vermutlich entscheiden wird welche Koalition die Jahre 2021-2025 Deutschland regiert, macht offensichtlich warum es sich in der Tat um die aktuell relevanteste Partei in Deutschland handelt.

Ich hoffe selbst noch am ehesten auf Schwarz-Grün weil ich mutmaße, dass sich da die jeweiligen Schwächen der Beteiligten am ehesten zu einem akzeptablen Ganzen fügen. Aus Überzeugung wählen könnte ich aber keine der beiden Parteien. (Wie wohl auch keine andere.)

Sinn bekommt übrigens im aktuellen Blogposting von FAZIT massiv Prügel für genau die hier diskutierten Punkte :top2:
(Ist aber auch tatsächlich peinlich was er da verzapft hat.)


Zu Corona:
Was glaubt ihr wie lange es dauert bis man durch Impfungen wieder an ein "normales" Leben denken kann? Ich habe mal ganz grob anhand der Geschwindigkeiten aus den USA und dem UK überschlagen und komme zu dem Schluss, dass jede Schätzung vor Mitte 2021 eigentlich krass unrealistisch ist.
 
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Es wird davon abhängen, welche weiteren Impfstoffe wann zugelassen werden. Biontech und Moderna können den Bedarf bis Mitte 2021 nicht allein decken.
Wenn in den nächsten paar Monaten aber Firmen wie Astra, Janssen und Novavax dazukommen, dann könnte es durchaus sein, dass sich im Sommer jeder impfen lassen kann - wenn auch nicht unbedingt mit dem Impfstoff der Wahl.

Ab da dürften massive NPIs dann nicht mehr in Frage kommen. Mildere Maßnahmen wie Maskenpflicht usw. könnten allerdings bleiben, wenn die Impfquote (noch) nicht hoch genug ist.



@Gustavo
Ich fand den Spiegelartikel eigentlich ganz illustrativ für die Probleme, obwohl er natürlich an vielen Stellen im Vagen, Spekulativen oder Belanglosen verbleibt.
Was ich mir persönlich als Erklärung auch gut vorstellen kann, ist, dass politische Entscheidungsträger letztlich in einer Bubble leben, in der die soliden wissenschaftlich fundierten Argumente zwar vorkommen, aber einen deutlich kleineren Teil der Aufmerksamkeit einnehmen, als man gemeinhin annimmt und sich gerade in so einer Situation wünscht. Im Artikel klingt das an, wenn von den divergierenden (partei)politischen Interessen die Rede ist.
Wenn du von Leuten umgeben bist, die zum Teil ganz andere Probleme haben als diese Pandemie optimal zu managen und gleichzeitig weißt, dass das zwar das oberste Ziel ist, du dir im Zweifelsfall aber nichts davon kaufen kannst, wenn du diesem Ziel politisch alles unterordnest, dann wirkt eine selektive Wahrnehmung eben attraktiv, in der man eigentlich ja schon genug tut, damit es irgendwie gut gehen wird.

Der Föderalismus ist dafür auch noch ein fruchtbarer Boden, weil er bedeutet, dass noch mehr Leute mit ihren Interessen beteiligt sind.
Darum hätte es so offensichtliche Vorteile gehabt, dem Bund hier stärkere Zugriffsrechte zu geben. Er ist er natürliche Verantwortungsträger aufgrund der nationalen Bedeutung. Und bis hin zur personellen Besetzung wäre das Setup für eine erfolgreiche Bewältigung der Pandemie imo in so ziemlich jeder Hinsicht besser gewesen als mit diesen elendigen Bund-Länder-Runden.
 
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Deleted_228929

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Bzgl. Grüne: Es kommt da meiner Erfahrung nach stark drauf an mit wem man sich unterhält. Die Grüne Jugend war mir auch immer schon suspekt (mal sehr diplomatisch ausgedrückt) weil da nach meiner Beobachtung tendenziell genau die Leute rumlaufen, die Bootdiskette so beschreibt. Die Grünen sind eine typische Akademikerpartei und Leute, die es an die Uni geschafft haben, haben generell ein wenig die Tendenz, die Welt erklären zu können, weil man hat ja jetzt kluke Vorlesungen gehört und kluke Bücher gelesen. Na ja und wenn man sich dann noch politisch links verortet muss es halt "irgendwas mit Kapitalismus" sein, was man von sich gibt. Ich würde mich wetten trauen, dass die meisten dieser Vögel zehn Jahre später weit weniger Quatsch reden. Die Grünen, die ich so im Leben persönlich kennen gelernt habe - und das waren meistens ältere Damen und Herren - waren jedenfalls stinknormale Menschen, die denen man sich vernünftig unterhalten konnte, die normalen Jobs nachgehen und die über dieses "Kapitalismus, blah, blubb", das du beschreibst, auch nur den Kopf schütteln würden. Wobei es aber natürlich auch nochmal stark drauf ankommt, wo in Deutschland man sich befindet.

Nur mal kurz zur Erinnerung: Als die Grünen das letzte mal im Bund regiert haben, wurde auch nicht der Sozialismus eingeführt, sondern Hartz IV. :ugly: Dementsprechend ist meine Sorge für die nächste Runde ganz sicher nicht, dass die Wirtschaftspolitik zu links wird. Der repräsentative Grünenwähler ist halt schon lange kein rauschebärtiger Wollkragenpullover tragender Hippie mehr, sondern ein gutsituierter, Mitte 50-Jähriger, der in der Vorstadt im abbezahlten Eigenheim lebt und darauf wartet, dass ihm die ausstudierten Kinder jetzt mal ein paar Enkel heim bringen. Wie einige Leute immerzu davon ausgehen, dass ausgerechnet von dieser Bevölkerungsgruppe irgendeine linkslinke Revoluzzerpolitik ausgeht ist mir einfach suspekt.

Palmer fand ich übrigens früher durchaus nen guten Kerl: Nicht dumm, nicht aufs Maul gefallen, scheißt sich nix, auch mal auf die Kagge zu hauen... Leider hat er mittlerweile hinlänglich bewiesen, dass ihm keine noch so strunzdumme Proleterei zu blöd ist solange er nur irgendwie Aufmerksamkeit kriegt. Wenn es ihm in seinem Kackdorf zu langweilig war, was hat er nicht für den Bundestag oder den Landtag kandidiert? Mal ehrlich, der einzige Grund, warum der noch bei den Grünen ist, dass er dort noch auffällt mit seinen Äußerungen. Bei der AfD würde davon niemand Notiz nehmen.


Zu Corona:
Was glaubt ihr wie lange es dauert bis man durch Impfungen wieder an ein "normales" Leben denken kann? Ich habe mal ganz grob anhand der Geschwindigkeiten aus den USA und dem UK überschlagen und komme zu dem Schluss, dass jede Schätzung vor Mitte 2021 eigentlich krass unrealistisch ist.
Jo, würde mich auch sehr überraschen wenn vor Jahresmitte der Vor-Pandemie-Alltag zurückkehrte. Eher zum Winter hin. Beklage mich natürlich nicht, wenn es früher klappt. Aber lieber mal pessimistisch und dann positiv überrascht als umgekehrt.

Ob Studenten und Universitätspersonal wohl früher geimpft werden als andere? Wo wir doch die Bildungsrepublik Deutschland sind. :troll:
 
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Gelöschtes Mitglied 160054

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Zu Corona:
Was glaubt ihr wie lange es dauert bis man durch Impfungen wieder an ein "normales" Leben denken kann? Ich habe mal ganz grob anhand der Geschwindigkeiten aus den USA und dem UK überschlagen und komme zu dem Schluss, dass jede Schätzung vor Mitte 2021 eigentlich krass unrealistisch ist.

Über den Daumen gepeilt: Ende 2021. Bis sich die Impfung aus Sicht der Regierung bewehrt hat wird einige Zeit vergehen. Die Wirksamkeit der Impfung wird sich mit dem Frühling und Sommer überschneiden, da wird man nicht sicher von einer Wirksamkeit sprechen können auch wenn die Zahlen noch so weit heruntergehen. Bis man eine erste Wirkung sieht werden ~3+ Monate vergehen. Lockerungen kommen natürlich früher, aber bis es tatsächlich wieder läuft wie zuvor, Ende 2021.
 
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Ich hab mich schon darauf eingerichtet, dass ich meine Konzert- und Festivalkarten, die schon einmal umgetauscht wurden, jetzt nochmal umgetauscht werden :8[:

@SFJ: Ich sehe wir sind grds nicht weit voneinander entfernt. Beim Grünenwähler hast Du absolut recht, dummerweise sind das nicht die gleichen wie die Abgeordneten in den Stadträten. Da sitzen nämlich häufig genug auch die älteren Vertreter der von dir erwähnten grünen Jugend. Das ist genau der Punkt den ich meinte -.-
 
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Zum Thema Grünenwähler möchte ich natürlich nur zu gern meinen Senf dazugeben.

Der erste Grünenwähler, der mir im Gedächtnis geblieben ist, war ein Politiklehrer in der 10. Klasse. Ein totaler Versager und die Karikatur eines Intelektuellen, der sich über Bild-Leser (Blöd-Leser war sein Ausdruck) lustig gemacht und im selben Atemzug erwähnt hat, dass er Spiegel liest. Er hatte wenig Ahnung und hat das damit kompensiert, dass er im Unterricht keine anderen Meinungen zugelassen hat.
Solche Besserwisser, die aber selber im Leben nichts geleistet und noch nie hart gearbeitet haben sind für mich bis heute das Klischee des Grünen-Wählers und in schlimmerer Form das des Grünen-Funktionärs.

Erwähnte ich, dass ich während des Studiums drei Jahre über einem grünen Parteibüro gewohnt habe?
 
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Die Grünen sind schon eine Ausgeburt der Hölle. :rofl2:

Im Ernst: Grünenwähler sind schon oft arg naiv und gerne auch aus einer kleinbürgerlichen Bubble. Solche Lehrer braucht kein Mensch. Bin ja bekannterweise auch eher links, aber wyrde niemals nem Schüler ne Meinung verbieten. (Außer, wenn er verfassungsfeindlichen Kram erzählt, da muss ich nämlich einschreiten.)

@topic:
Was haltet ihr von der Privilegien-Debatte für Geimpfte? War klar, dass die kommt. Bisschen gruselig, finde ich. Denke aber, dass der politische Konsens klar gegen Privilegien ist. Ich glaube, dass es ein paar Sachen "unter der Hand" geben wird.
 
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Gibt es denn schon konkrete Bereiche mit Privilegien für geimpfte?

Ich stell mir das irgendwie eigenartig vor, wenn man plötzlich halbtags mit einer Impfbescheinigung herumwedeln muss um bedient zu werden...
Grundsätzlich könnte man das Virus ja immer noch übertragen, trotz Impfung?
 
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Bin für Privilegien, wenn sich abzeichnet dass sich ansonsten nicht genug freiwillig impfen (wobei natürlich geklärt werden muss, was dann am Ende als "genug" gilt). Die Umfragen sind in der Hinsicht leider nicht wirklich beruhigend (wenn ich mich recht entsinne waren es gut 50% die sich impfen lassen wollten, tatsächlich werden es dann wohl eher noch weniger sein).

EDIT: Das alles unter der Annahme, das Geimpfte seltener das Virus übertragen.
 
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Gustavo

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@Gustavo
Ich fand den Spiegelartikel eigentlich ganz illustrativ für die Probleme, obwohl er natürlich an vielen Stellen im Vagen, Spekulativen oder Belanglosen verbleibt.
Was ich mir persönlich als Erklärung auch gut vorstellen kann, ist, dass politische Entscheidungsträger letztlich in einer Bubble leben, in der die soliden wissenschaftlich fundierten Argumente zwar vorkommen, aber einen deutlich kleineren Teil der Aufmerksamkeit einnehmen, als man gemeinhin annimmt und sich gerade in so einer Situation wünscht. Im Artikel klingt das an, wenn von den divergierenden (partei)politischen Interessen die Rede ist.
Wenn du von Leuten umgeben bist, die zum Teil ganz andere Probleme haben als diese Pandemie optimal zu managen und gleichzeitig weißt, dass das zwar das oberste Ziel ist, du dir im Zweifelsfall aber nichts davon kaufen kannst, wenn du diesem Ziel politisch alles unterordnest, dann wirkt eine selektive Wahrnehmung eben attraktiv, in der man eigentlich ja schon genug tut, damit es irgendwie gut gehen wird.


Imho häufig eine sehr unterschätzte Erklärung dafür, warum es in der Politik nicht optimal läuft, aber in diesem Fall hier überzeugt sie mich nicht so richtig. Bis auf die Anhänger der AfD scheint es nirgendwo auf der Wählerebene große Reserven an Wählern zu geben, die gegen härtere Maßnahmen waren und ich denke nicht mal die FDP glaubt ernsthaft, sie könne der AfD bei einem Stand von 10% nennenswert Wähler wegnehmen. Auf der Eliten-Ebene kann das natürlich ein bisschen anders aussehen, aber wenn auch die Union (insbesondere in Bayern, Hessen, Schleswig-Holstein) nicht geschlossen auf eine Lockerung hinwirkt, dann glaube ich nicht, dass das Druck aus der Wirtschaft geschuldet war. Maximal hat sie vielleicht einen gewissen Einfluss auf die FDP, aber die regiert ja fast nirgends. Eventuell würde ich einen gewissen sekularen Druck aus der Richtung der höher Gebildeten erwarten, die weniger deutlich von den Maßnahmen betroffen sind, weil sie häufiger im Home Office arbeiten können, aber das erscheint mir insgesamt kein nennenswerter Einfluss gewesen zu sein (und Umfragen nach Bildungsstand wiesen auch eher darauf hin, dass das Gegenteil der Fall war und diese Leute sogar eher für härtere Maßnahmen waren). Ergo: Es fällt mir wirklich schwer irgendeine Erklärung auf der Nachfrage-Seite zu sehen. Im Gegenteil weist imho weiterhin alles darauf hin, dass strengere Maßnahmen ceteris paribus zu steigender Popularität geführt haben. Ob es nennenswerte Unterschiede in den Wirtschaftseinbrüchen zwischen den Bundesländern gibt, die sich auf variierende Maßnahmen zurückführen lassen, weiß ich Stand heute nicht, aber angesichts der Tatsache, dass es nicht mal sonderlich wahrscheinlich ist, dass man mit weniger harten Maßnahmen nicht bessere Ergebnisse hätte erzielen können, bin ich da auch skeptisch.


Der Föderalismus ist dafür auch noch ein fruchtbarer Boden, weil er bedeutet, dass noch mehr Leute mit ihren Interessen beteiligt sind.
Darum hätte es so offensichtliche Vorteile gehabt, dem Bund hier stärkere Zugriffsrechte zu geben. Er ist er natürliche Verantwortungsträger aufgrund der nationalen Bedeutung. Und bis hin zur personellen Besetzung wäre das Setup für eine erfolgreiche Bewältigung der Pandemie imo in so ziemlich jeder Hinsicht besser gewesen als mit diesen elendigen Bund-Länder-Runden.


Na ja, möglicherweise könnte man sich leichte Einflüsse im Osten vorstellen, wo die Leute skeptischer gegenüber "Eliten" sind, aber so rot die Corona-Karte in Sachsen ist, fällt das letztendlich dann doch numerisch kaum ins Gewicht. In dem Sinn dass es ohne 16 Entscheider zu einer einheitlichen Maßnahme konnt sehe ich zwar generell einen gewissen Vorteil in diesem Fall, muss allerdings auch sagen, dass ich der Sache dann nicht so ganz trauen würde. Wir hätten Stand heute glück, dass Merkel die Problemlage sehr gut verstanden hat, aber es hätte natürlich auch sein können, dass dann jemand entschieden hätte, der das alles für nicht so schlimm gefunden hätte. Laschet bspw., vermutlich auch Merz.

Edit: Zu den Grünen: Bin auch immer wieder erstaunt wenn ich sehe wofür sich die Grüne Jugend so interessiert. Es scheint, als müsste man da händeringend nach jemandem suchen, der sich in irgendeiner Weise für Wirtschaft oder Soziales interessiert, während man "Anti-Rassismus" als Spezialgebiet quasi 10x belegen könnte. Macht mich etwas skeptisch ob der Zukunft der Partei, andererseits ist es halt auch so, dass seit Jahr und Tag die Jugendorganisationen der Parteien deutlich mehr Spinner hat als die Mutterpartei und trotzdem wurden am Ende fast ausschließlich die vernünftigeren Leute ganz nach oben gespült. Ist ja bei den Grünen besonders prominent passiert.
 
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"Außerdem unterscheidet sich die Impfbereitschaft offenbar stark je nach Parteienzugehörigkeit. So liegt die Impfbereitschaft unter AfD-Wählerinnen und -Wählern mit 51 Prozent deutlich niedriger als bei Anhängern aller anderen im Bundestag vertretenen Parteien. Besonders hoch ist die Impfbereitschaft hingegen bei der Wählerschaft der Grünen mit 82 Prozent."

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-12/yougov-umfrage-impfung-corona-zwei-drittel?

zumindest beim impfen scheinen die grünen nich total bescheuert ; - )
 
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Wüsste dann natürlich jetzt auch gerne die Impfbereitschaft der Nichtwähler...ist ja nur mit der größte Block
 

Gustavo

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Hatte ich btw gestern in der FAZ gelesen bzgl. der Gründe, warum die Bildungsministerin in Baden-Württemberg die Schulen am 10. unbedingt wieder aufmachen will: https://www.faz.net/aktuell/politik...rn-eisenmann-zum-ruecktritt-auf-17122588.html

Hier dazu zum Vergleich das Zitat aus dem Politbarometer von vor drei Wochen:

In dieser Woche halten so viele wie noch nie (84 Prozent) das Thema "Corona" für das wichtigste politische Problem in Deutschland. Mit 59 Prozent hat auch der Anteil in der Bevölkerung weiter zugenommen, der seine Gesundheit durch das Corona-Virus gefährdet sieht, 39 Prozent meinen das nicht (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").

Kritik an aktuell geltenden Corona-Maßnahmen

Obwohl die Corona-Regelungen zuletzt weiter verschärft wurden, gehen diese einer Mehrheit von 49 Prozent (plus 18 im Vergleich zu vor zwei Wochen) nicht weit genug. Sie sprechen sich für härtere Maßnahmen aus. 13 Prozent (minus 4) halten die aktuell geltenden Vorschriften für übertrieben und nur noch 35 Prozent (minus 15) finden sie gerade richtig.

Bewertung einzelner Maßnahmen

Die letzte Woche beschlossene Verlängerung des Teil-Shutdowns bis zum 10. Januar 2021 unterstützen 82 Prozent, und 17 Prozent sind damit nicht einverstanden. Dass es Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen für private Treffen an Weihnachten im Familien- und Bekanntenkreis gibt, finden jetzt nur noch 48 Prozent richtig und 50 Prozent nicht richtig (Nov. II: 58 Prozent richtig; 39 Prozent nicht richtig). Entsprechende Lockerungen über Silvester werden deutlich abgelehnt (richtig: 19 Prozent; nicht richtig: 79 Prozent). Nächtliche Ausgangssperren in Stadt- und Landkreisen mit hohen Infektionszahlen finden 74 Prozent richtig und 23 Prozent nicht richtig.

Wenn die hohen Infektionszahlen in den nächsten Wochen nicht zurückgehen, dann plädieren 73 Prozent für einen harten Shutdown ähnlich wie im Frühjahr, der zusätzlich auch die Schließung von Schulen, Kitas und Geschäften mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften umfasst. Gegen einen harten Shutdown sind 24 Prozent und eine Mehrheit der AfD-Anhänger (richtig: 43 Prozent; nicht richtig: 54 Prozent).


Die Zahlen auf Bundesebene sind mittlerweile so deutlich, dass ich mir selbst ohne Crosstabs 100% sicher bin, dass das innerhalb Baden-Württemberg allgemein und der dortigen CDU im Besonderen auch keine populäre Haltung sein kann. Gleichzeitig tritt die Frau tritt in weniger als drei Monaten für die CDU als Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl an. Wenn ich es richtig sehe dann ist ihr ganzes Argument tatsächlich "kann denn nicht EINMAL EINER AN DIE KINDER DENKEN???" Ich kann es mir echt nicht anders erklären als dass sie tatsächlich sagt was sie glaubt und glaubt was sie sagt.
 
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Shihatsu

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Aber es weiß doch jeder das Schulen keine Infektionstreiber sind...

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Ich sage mal wer so Sachen behauptet wie "Eine Verlängerung der Ferien sei auch mit dem Bildungsanspruch nicht zu vereinbaren", obwohl wir jedes fucking Jahr im Sommer planungsgemäß doppelt so lange Schulferien haben, dem brauchst du mit solchen Zahlen als Argumenten gar nicht erst kommen.
 

parats'

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Hamburg
Aber es weiß doch jeder das Schulen keine Infektionstreiber sind...

(*hust* England *hust* Hamburg *hust**hust*)

Das Beispiel aus Hamburg ist besonders bezeichnend. Eine Lehrerin die dort arbeitet hat mir in der Zeit vor dem Ausbruchs schon gesagt, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird. Keine paar Wochen später war es dann exakt so.
Das der Bildungssenator das Dokument erst auf nachbohren herausrückte setzt dem noch eine Krone auf.
 
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Das mit der Dame aus BaWü hab ich heute Morgen auch gelesen. Zeigt ganz gut, wie da "gedacht" wird. Wenn Präsenzunterricht ist, muss man sich eben nicht darum kümmern, Infrastruktur für funktionierenden Fernunterricht zu schaffen. Und die Eltern können schön weiter arbeiten gehen.

Allein in meinem Nahbereich (meine Schule + einige Schulen in Muc, zu denen wir im Kollegium Verbindungen haben) haben sich in den letzten Monaten die Infektionen gehäuft, teils eklatant. Natürlich verläuft Covid19 bei Kindern und Jugendlichen meist mild. Aber die können dann wiederum andere anstecken. Eltern, Großeltern, auch ältere Lehrkräfte. Darum geht es. Ich hab diese Wischiwaschi-Scheiße satt mittlerweile. Entweder jetzt bitte Lockdown mit Homeschooling, bis die Zahlen wirklich unten sind oder gleich "wololo, Augen zu und durch". Dieses Geeiere macht jede Planung unmöglich. Und da ist die "Kann nicht mal einer an die Kinder denken?"-Karte nötig. Denn was bringt es, wenn wir die Kids jetzt im Januar wieder reinschicken, nur um dann im Februar oder März wieder dichtzumachen? Die Schüler schreiben mir auch oft Mails, in denen sie fragen, wie es jetzt mit Klausuren und Zeugnissen aussieht dieses Jahr. Ich kann ihnen diese Fragen meist nicht beantworten, weil es keine gültigen offiziellen Aussagen dazu gibt. Nur Mutmaßungen. Und so ne größere Klausur hat ja immer ne Vorlaufzeit. Wenn ich z.B. weiß, dass Homeschooling ist, kann ich auch dementsprechend die Vorbereitung anpassen. Aber wenn ich nicht mal weiß, ob und wie man überhaupt Prüfungen schreibt, dann nervt das massiv.

Wobei der wichtigste Faktor die Gesundheit bleibt. Onlineunterricht funkioniert mittlerweile einigermaßen, also können wir das vma gerne noch ne Weile machen. Besser als dieses ewige Hin und Her.
 
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geil find ich ja auch den leichten Zirkelschluss
Eisenmann hält damit an der Linie fest, mit der die Politik über viele Monate offene Schulen gerechtfertigt hat: „Schulen stehen nicht im Mittelpunkt des Infektionstreibens“, sagt sie. Das belegen aus ihrer Sicht auch bis zuletzt die Zahlen. Kurz vor dem Beginn des Weihnachts-Lockdowns waren nach Angaben des Kultusministeriums lediglich sieben der rund 4500 Schulen coronabedingt komplett geschlossen und 813 von rund 67 500 Klassen im Land vorübergehend in Quarantäne (Stand: 14. Dezember).
Die Zahlen könnten natürlich auch genauso gut daran liegen, dass die Quarantänebestimmungen an Schulen zu lachs sind, frei nach dem Motto glaube keiner Statistik die du nicht selbst verfälscht hast.
Speziell Ende Oktober stiegen ja vor allem die Inzidenzraten der jüngeren Altersgruppen*, auch wenn man die Schüler da teils natürlich etwas schwierig ausmachen kann in den Statistiken, da es ja vom RKI diese tolle Altersgruppe 15-34 gibt und die meisten natürlich die Daten als Quelle nehmen. Da muss man dann wohl eher die Frage stellen, ob zu wenig Schulen geschlossen wurden.

*zumindest für ganz Deutschland, aber tippe mal das wird in Brandenburg nicht groß anders ausgesehen haben
 
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Das Traurige daran ist: Hätten solche Leute ihre Blockadehaltung früher aufgegeben und wenigstens mal in den oberen und mittleren Jahrgängen ein paar effektive Maßnahmen ergriffen, dann stünden jetzt nicht wie im Frühjahr die Eltern vor dem Betreuungsproblem.
Bei einer deutlich niedrigeren Inzidenz wäre es eventuell nicht mal ausgeschlossen gewesen mit einem Lockdown light halbwegs durch den Winter zu kommen. Nur hätte man dafür halt deutlich früher damit beginnen müssen.

Stichwort Hamburg, falls es nicht alle mitbekommen haben:
Fast 40 Corona-Infizierte an der Hamburger Heinrich-Hertz-Schule: Als das im September bekannt wurde, war das einer der ersten größeren Ausbrüche an einer Schule in Deutschland. Damals hieß es von den Behörden: Viele Schülerinnen und Schüler hätten sich außerhalb der Schule angesteckt. Doch jetzt stellt sich heraus: Das stimmte nicht. Der Ausbruch ist ganz im Gegenteil überwiegend auf eine Person zurückzuführen, über die sich das Coronavirus dann an der Schule ausbreitete.

Das geht aus einer Auskunft der Hamburger Arbeits,- Sozial- und Gesundheitsbehörde hervor, die kurz vor Weihnachten auf der Plattform „Frag den Staat“ veröffentlicht wurde (die Anfrage findet sich hier). Demnach haben das Heinrich-Pette-Institut (HPI) und das Uniklinikum Eppendorf im September in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Hamburg-Nord den Ausbruch an der Heinrich-Hertz-Schule, einer Stadtteilschule ab der 5. Klasse, untersucht.
https://m.tagesspiegel.de/wissen/vo...fektion-an-hamburger-schule-aus/26753114.html

Der Witz ist halt auch, dass man sich niemals die Mühe gemacht hat, ein Screening in Gemeinschaftseinrichtungen durchzuführen. Das wurde von Expertenseite bereits im Sommer gefordert - ohne Schnelltests. Mit Pooltestung geht sowas bei niedriger Inzidenz nämlich auch per PCR. Das Mindeste wäre imo, dass man in den Klassen bzw. Kitagruppen durchtestet, wenn es Fälle in Familien der Kinder gibt. Stattdessen wurden Kinder afaik immer nur symptombasiert getestet, obwohl bekannt ist, dass ein erheblicher Teil überhaupt keine spezifischen Symptome zeigt.




@Gustavo (vorheriger Beitrag)

(1)
Ich meinte tatsächlich das Nahumfeld der Entscheidungsträger. Die wenigsten MPs und Staatssekretäre haben jetzt vielleicht auch die Zeit Drostens Podcast durchzuhören oder auf die Studienlinks zu klicken, die Lauterbach bei Twitter postet. Da dringen tagtäglich ja noch ganz andere Argumente auf einen ein, die wir hier vielleicht schnell als absurd verwerfen können. Aber wenn sowas eben von jemandem kommt, mit dem man täglich und eventuell noch auf längere Zeit politisch zusammenarbeiten muss, tun sich die meisten Menschen schwer, es wegzuwischen. Und wir wissen ja, wie schwer sich Leute selbst durch gute Sachargumente überzeugen lassen, wenn sie sich einmal zu einer Auffassung committet haben.
Es gab afair beim ersten Lockdown durchaus Kritik, weil die Ministerpräsidenten da sehr direkt und (im guten Sinne) rücksichtslos entschieden haben. Da war dann vielleicht schon klar, dass beim nächsten Mal etwas stärker diskutiert werden soll. Dann hast du elinen Kultusminister am Tisch sitzen, der dir sagt, dass man nach dem Frühjahr auf keinen Fall die Schulen nochmal schließen könne, weil der verlorene Stoff so schon kaum aufzuholen sei und Fernunterricht eh Käse, Wechselunterricht organisatorisch kaum machbar usw. Die FDP muss ja nicht den MP stellen, sitzt aber in zwei Bundesländern immerhin in der Koalition. Das sind also auch Minister, die irgendwie ihre Interessen einbringen, die wiederum mit ihren Fraktionen im Austausch sind und auf Koalitionskrach hat man auch keinen Bock - vielleicht ist nächstes Jahr auch noch Landtagswahl. Im Osten hast du dann tatsächlich die Angst vor der AfD, für die das Thema ein Kampfplatz ist usw.
Ich sehe schon, dass das menschlich deutlich schwerer umzusetzen ist als am Reißbrett umgeben von Experten einen Plan zu zeichnen - ohne dass das für mich eine akzeptable Rechtfertigung ist.

Bezeichnenderweise kommen die MPs angesichts ihres umfassenden Versagens gerade ziemlich milde davon. Das lässt mich ein bisschen an unsere Diskussion im Frühjahr denken. Da war deine Position imo, dass der plötzliche Lockdown schon dadurch gerechtfertigt sei, dass politische Untätigkeit zu enormen Verwerfungen führen könne. Wie siehst du das heute?
Meine damalige Haltung lässt sich ja kurz in etwa so zusammenfassen, dass man es erstmal mit einem Lockdown light hätte probieren können - im Nachhinein muss ich sagen, dass das wahrscheinlich auch im Frühjahr nicht funktioniert hätte.
Aber als wahr erweist sich imo die Einschätzung, dass man sich als Politiker auch (oder gerade?) in dieser Pandemie ziemlich viele Fails erlauben kann, ohne ernsrhsft in Bedrängnis zu geraten.

Ich hab in den letzten Tagen nochmal in ein paar alte Sachen reingeguckt und fand frappierend, wie die Rhetorik sich gewandelt hat: Im Frühjahr hat man trotz (auch damals von mir schon so empfunden) sehr guter Compliance der Bevölkerung innerhalb kürzester Zeit eskaliert, mit Ausgangssperren gedroht usw. Im Herbst das komplette Gegenteil, selbst als die Inzidenz des Frühjahrs längst überschritten war.

Das lässt mich persönlich im Nachhinein nochmal sehr skeptisch auf die Gesamtperformance der deutschen Politik blicken: Im Wesentlichen hat man die Dinge getan, zu denen man politisch gezwungen war, solange es keine Widerstände gab. Aber ich sehe kaum Aspekte, die zu Lob Anlass geben.


(2)
Klar ist man in einer zentralen Verwaltung in Zweifel noch schlimmer dran, wenn die Zentrale versagt (bspw. USA).
Trotzdem bleibe ich dabei, dass im Falle einer Pandemie der Bund Durchgriffsrechte haben sollte, mit denen er eine koordinierte nationale Antwort im Zweifelsfall erzwingen kann. Das muss den Ländern ja nicht komplett die Befugnis nehmen. Es würde eine Klausel im Infektionsschutzgesetz genügen, dass die Bundesregierung im Ausnahmefall bundesweite Maßnahmen wie xyz verbindlich anordnen kann.
Afaik gibt es diese Möglichkeit auch in den meisten anderen föderal organisierten Staaten.
 
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Zu den Zustimmungswerten der aktuellen Coronamaßnahmen:

Mich würde da mal ein Vergleich interessieren, wie viele Leute die Maßnahmen befürworten und sie selbst auch tatsächlich einhalten.
Meine Nahbereichsempirie zeigt, dass quasi jeder die Maßnahmen gut findet, aber das für sich selbst und das eigene Umfeld dann doch nicht so eng sieht.
Gerade über Weihnachten hat sich da gezeigt, dass die meisten Leute einfach wie immer gefeiert haben und sich dabei darüber unterhielten, wie richtig und wichtig doch die Maßnahmen sind, während man selbst gleichzeitig dagegen z.T. massiv verstieß. Da wird dann über Leute gelästert, die im Sommer im Familienkreis ihren Geburtstag gefeiert haben, während 15 Leute aus 6 Haushalten am Weihnachtstisch sitzen.
 

Benrath

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Hatte ich nicht das Gefühl. Ich hab es eher häufig mitbekommen, dass viele Quarantäne ab dem 18.12 angefangen haben, damit sie mit wesentlich geringeren Bedenken in der kleinen Runden am 24.-26.12 zusammensitzen können. Bin gespannt wie sich die Zahlen jetzt entwickeln.

Natürlich gibt es einige auf die das zutrifft.
 

parats'

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Hatte ich nicht das Gefühl. Ich hab es eher häufig mitbekommen, dass viele Quarantäne ab dem 18.12 angefangen haben, damit sie mit wesentlich geringeren Bedenken in der kleinen Runden am 24.-26.12 zusammensitzen können. Bin gespannt wie sich die Zahlen jetzt entwickeln.

Natürlich gibt es einige auf die das zutrifft.

Kann ich bestätigen. Alle Bekannten die sonst über Weihnachten zur Familie gefahren wären, waren daheim und haben alternativ eben nicht maximal die Regeln ausgereizt.
 
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UK macht ernst und hat den AstraZeneca-Impfstoff zugelassen. Das ist imo ein Glücksfall für uns, weil man so in kürzester Zeit viel Erfahrung damit sammelt und der Druck auf die EU groß sein dürfte zu folgen.
Bin gespannt, ob sogar die Forderung kommt, dass auch Deutschland eine Notfallzulassung in Erwägung ziehen sollte.

Israel scheint sich so viel Impfstoff von Biontech gesichert zu haben - mehr als Deutschland -, dass die Durchimpfung im ersten Quartal greifbar ist. In den USA ist von 100 Mio. Geimpften (200 Mio. Dosen) die Rede - bei uns von 5 bis 6 Mio.
 
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parats'

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Gibt es die Zahlen auch für die EU?

Davon mal abgesehen, kann man vor Israel nur den Hut ziehen bei der aktuellen Geschwindigkeit.
 
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das internationale hauen und stechen um den bezug der impfstoffe, finde ich interessant. erwartungsgemäßg konnte sich usreael an die spitze setzen. zb bild und spiegel liefern antworten, wie das gelingen konnte:

Israel hat in den kommenden Wochen also schlicht mehr Impfstoff von Pfizer/Biontech zur Verfügung, als in Deutschland. Das liegt daran, dass der Nahost-Staat viel entschlossener Impfstoff bestellte als die Europäische Union. So habe Premier Netanyahu sogar persönlich beim Vorstandsvorsitzenden von Pfizer angerufen. Der israelische Journalist Nadav Eyal hält es laut Bericht der „Tagesschau“ zudem für möglich, dass auch Geld eine Rolle gespielt haben könnte.

https://www.bild.de/politik/inland/...-schnell-mit-den-impfungen-74657664.bild.html

Neben dem Impfstart spielt bei der Quote vor allem ein weiterer Fakt die entscheidende Rolle: die Verfügbarkeit des Impfstoffs und damit verbunden auch die Beschaffungspolitik.

Während Staaten wie die USA und Israel ihre Impfstoffe allein einkaufen, bestellt die Bundesrepublik sie gemeinsam mit den anderen Staaten der Europäischen Union (EU). Als im Herbst bekannt wurde, dass der Biontech-Impfstoff sehr wirksam ist, reagierte die israelische Regierung schneller und bestellte pro Kopf mehr Dosen bei Pfizer als die EU-Staaten.

https://www.spiegel.de/politik/ausl...keiten-a-3f02e662-a6fd-4a81-8b74-179621519fbc
 
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Kann ich bestätigen. Alle Bekannten die sonst über Weihnachten zur Familie gefahren wären, waren daheim und haben alternativ eben nicht maximal die Regeln ausgereizt.

Mal so, mal so. Wir haben auch eine Woche vorher Selbstquarantäne praktiziert.

Haben aber auch von Freunden gehört, dass sich bis zuletzt mit der ganzen befreundeten Mutticlique getroffen wurde.


Zu dem Schul/Hamburg-Ding. Das kann doch nicht die Argumentation sein alle Schulen geschlossen halten zu wollen?

Wenn einzelne Superspreadevents in bestimmten Einrichtungen zur Schließung des jeweiligen ganzen Sektor führen sollen, dann wären mind. die Hälfte der Industrie und Lebensmittelbetriebe geschlossen. Von Kirchen, Profisport und ähnlichen Spaß ganz zu schweigen.
 
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Komplett dichtmachen wg. Superspreader-Events ist natürlich Quatsch. Es würde ja schon reichen, wenn die Inzidenzen auch mal ne Bedeutung hätten. Beispiel aus Bayern: Im September hieß es noch "Ab 50 Wechselunterricht!". Nix wars. Wechselunterricht kam dann ab 200, und da über Nacht, nachdem nen Tag zuvor noch was anderes offiziell verkündet wurde.

@Weihnachten:
Ich hab mich 8 Tage komplett isoliert. Bin mit ner Freundin nach Hause gefahren, die das gleiche gemacht hatte.
Daheim hab ich dann nur meine Mutter und zwei meiner Brüder getroffen. Die hatten sich vorher auch isoliert und testen lassen.
Wenn ich bis zum 22.12. hätte arbeiten müssen - so wäre es ursprünglich gewesen - wäre ich ich nicht an Weihnachten nach Hause.
 
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Deleted_228929

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Israel scheint sich so viel Impfstoff von Biontech gesichert zu haben - mehr als Deutschland -, dass die Durchimpfung im ersten Quartal greifbar ist. In den USA ist von 100 Mio. Geimpften (200 Mio. Dosen) die Rede - bei uns von 5 bis 6 Mio.
Na ja, bestellen kann man viel. Ob das auch so schnell produziert, geliefert und gespritzt werden kann ist die andere Frage.
 
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Das sind Verträge und kein wünsch Dir was.

Wir haben uns dagegen von unseren tollen Franzacken-Freunden belabern lassen bei Sanofi einzukaufen, damit die Franzosen ihre Wirtschaft fördern und stehen jetzt dum da.
Danke Merkel.
 
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Letztlich ist es noch zu früh, um zu wissen, welche Folgen die bräsige Beschaffungspolitik zeitigt. Wissenschaftler scheinen sich zum Teil schon Sorgen zu machen,.ob der Start der Impfkampagnen während hoher Inzidenz die Entwicklung resistenter Stämme begünstigen könnte.
Über die Eigenschaften.der UK-Mutante besteht wohl weiterhin Uneinigkeit.
Angeblich soll sie mit verantwortlich für den rapiden neuerlichen Ausbruch in Irland sein. Da sind die Zahlen nach dem (im Gegensatz zu uns erfolgreichen) Wellenbrecher grad wieder durch die Decke geschossen und es geht in den dritten Lockdown.

Eine weitere gute Nachricht zu AstraZeneca: Die zuständigen Experten in UK halten wohl schon die erste Dosis für so wirksam, dass die Strategie erstmal ist, sie möglichst vielen Menschen zu geben, bevor jemand die zweite kriegt. Durch längeres Intervall könnte sich die Wirksamkeit insgesamt sogar erhöhen.


Zu dem Schul/Hamburg-Ding. Das kann doch nicht die Argumentation sein alle Schulen geschlossen halten zu wollen?
Das nicht. Aber es zeigt.den unehrlichen Umgang der Schulbehörde bezüglich des Geschehens an Schulen.
Das zieht sich durch alle Länder und betrifft insbesondere die Interpretation wissenschaftlicher Erkenntnisse.


@Weihnachten/Quarantäne
Eine Schulfreundin meiner Frau und mir ist wohl am 26. erkrankt, nachdem sie sich eine Woche isoliert und an Heiligabend einen negativen Schnelltest hatte.
Der gehts wohl grad ziemlich dreckig. Gratis dazu gibts die Sorge über den Vater, der Ende 60 und gesundheitlich stark vorbelastet ist.

Wir haben uns, obwohl Oma da war, tatsächlich nicht nochmal gesondert isoliert oder getestet. Allerdings treffen wir privat derzeit eh nur eine andere Familie, die das (abgesehen von den eigenen Großeltern) ebenso hält, und tragen in der Öffentlichkeit FFP2.
 
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Shihatsu

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Nein, die Schulen geschlossen halten fordert hier niemand - was zumindest ich fordere sind auf der einen Seite guter Umgang damit (und da muss sich massiv gesteigert werden) um vernünftig da durch zu kommen (Viel bessere digitale Unterstützung ohne das ich an E-Mail-Adressen von ~150000 Schülern und ~5000 Lehrern komme und es von da aus nur noch ein Klick zu deren Wohnort ist, womit ich deren Adresse habe z.B., oder Unterstützung bei den physischen Umsetzungen - lies mal Daggers oder pinkos posts dazu, da kriegste das kotzen) und auf der anderen Seite eben Transparenz und Verstand auf Seiten der Politik: Es ist nicht so das sie nicht zugegeben hätten das Schulen auch Superspreader-Events sind. Nein, sie haben das Gegenteil behauptet, die Studien dazu unterdrückt und stellen sich jetzt dahin und sagen "Schulen bleiben auf, egal was Inzident aussagt". Und DAS ist absolute Scheisse³.

Btw, der Vergleich von Schulen mit Produktionsgewerbe und ähnlichem Superspreading scheint zumindest was die englischen Studien ausgeht zu hinken. Es sieht mir eher so aus als wären Schulen generell Superspreading-events bei jedem Einschlag. Und wenn man drüber nachdenkt wie gut Kinder disziplinäre Massnahmen annehmen ist auch eigentlich ziemlich schnell klar das das auch eigentlich garnicht anders geht. Durch den Herbst/Winter bei voller Klassenstärke - Drei Mal Maschinen Wahnsinnige voraus.
 
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Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen - ich arbeite ja an Software für digitale Lehre für Universitäten. Die wird öffentlich gefördert und ist damit für öffentliche Lehreinrichtungen gebührenfrei. Die wird auch an diversen Unis recht intensiv eingesetzt. Als das ganze Thema digitale Lehre losging, haben wir uns dann als Entwickler gewundert, warum bei uns niemand mal wegen der Bereitstellung für Schulen anfragt, da quasi alle Punkte, die in dem Zusammenhang gefordert werden, von uns mehr oder weniger abgedeckt werden.
Unser Geschäftsführer konnte da Antworten liefern: Das Schulministerium hatte bei uns tatsächlich schon angefragt, ob wir "das Programm" testweise nicht mal ein paar Schulen schicken können, die könnten das ja dann "selber betreiben". Problem: Docker/Kubernetes/Kafka, das kriegt keine Schule ohne sehr intensiven Support eingerichtet und betrieben und selbst dann brauchen sie für die wöchentlichen Updates wieder support. Ne Uni hat meist eine reihe von Admins, die sowas schon ganz gut hinbekommen, Schulen eher nicht.
Dann gings in die Richtung, dass wir doch den Betrieb und Support übernehmen könnten. Wir sind jetzt schon unterbesetzt und können das nicht leisten, Geld für Neueinstellungen war dafür aber auch kurzfristig nicht verfügbar. Jetzt haben wir seit Monaten schon nichts mehr zu dem Thema gehört.
 
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