Hier hat er nicht deutsche Exporte und Importe verglichen, sondern den Anteil deutscher und amerikanischer Exporte am weltweiten Export und argumentiert, ein sinkender Anteil am Weltexport würde beweisen, dass immer mehr Produktion aus Deutschland weg verlagert wird.Bestes Beispiel ist sein Knallerroman Ist Deutschland noch zu retten? von 2002, wo er uns mal gezeigt hat, dass um die Jahrtausendwende herum die dt. Exporte deutlich gesunken und die Importe deutlich gestiegen seien, woran man klar erkennen könne dass das deutsche Lohnnivau zu hoch ist und runter müsse, weil schließlich ist die Handelsbilanz ein super Indikator für Wettbewerbsfähigkeit. Nachdem einige Leute dann bemerkt haben, dass Herr Prof. Dr. Sinn da wohl Exporte und Importe miteinander verwechselt hat und die Story so dementsprechend nicht stimmen kann, hat er die Geschichte in der dritten Auflage mal eben umgedreht:
Lieber nicht. Bei VWL-Themen wird das am Ende nämlich ein Quatschkopf wie HW Sinn, dem auch so schon viel zu viel Aufmerksamkeit zuteil geworden ist.
HW Sinn ist halt recht mainstreamig unterwegs. Meinungsstark, inhaltlich orthodox. Das passt halt den meisten die sich weniger bei der orthodoxen VWL sehen nicht, wofür er angegriffen wird.
Bei Journalisten im Bereich VWL halte ich mich an Gerald Braunberger von der FAZ. Der ist mE unzweifelhaft kompetent und neigt zu vernünftigen Artikeln. Der Henrik Dingens vom Spiegel, der Wirtschaftsjournalismus-Prof in Dortmund (?) ist, ist auch ganz gut. Der andere vom Spiegel dessen Name mir gerade nicht einfällt ist zwar eigentlich nicht dumm, aber er hat das MMT-Coolaid gesoffen und tut häufig so als ob das die Lösung für alles sei. Der ist mir zu naiv.
Im Prinzip beobachten wir gerade auf Landesebene eine politische Führungsriege, die allzu viel Mühe darauf verwendet sich selbst und damit die eigene Verantwortung kleinzureden: Man muss ja alles beachten und die Leute auch mitnehmen, Regeln sind ja nichts wert, wenn die Bürger sich nicht dran halten, aber man könne ja mehr tun, als erlaubt ist usw.
Props für den Flassberg-HateMeinst du den Type mit dem Bart? Fällt mir auch der Name grad nicht mehr ein.
Hast du mal nen Link dazu?Das finde ich auch ziemlich verheerend. Ich habe in der Zwischenzeit mehrere Artikel (Spiegel, Zeit) gelesen, die "Wie konnte das passieren" als Aufhänger hatten und ich bin ehrlich gesagt kein bisschen schlauer als zuvor.
Hast du mal nen Link dazu?
Bemerkenswert finde ich, dass das erwähnte Narrativ so unwidersprochen geblieben ist. Klar wurden die Schlüsse der Politik - "lieber (fast) nichts tun" - nicht immer geteilt.
Aber ich erinnere mich nicht daran, dass selbst gestandene politische Journalisten z.B. mal gefragt hätten, warum man denn bei den Coronamaßnahmen nicht denselben Maßstab anlegt wie in quasi allen anderen Rechtsbereichen: Man verordnet gesetzlich genau das Verhalten, das man für inhaltlich geboten hält und sanktioniert Verstöße, wo man kann.
Niemand würde je argumentieren, dass wir Tempolimits abschaffen sollten, weil sich die Einhaltung regelmäßig nicht kontrollieren lässt und wir letztlich eh auf die Vernunft der Leute angewiesen sind. Überhaupt kann man in der Stadt ja wohl auch mal 30 Fahren, selbst wenn 50 erlaubt sind usw.
An die Vernunft appelliert man eigentlich nur, wenn man sich mehr nicht traut oder einem letztlich egal ist, was passiert. Dass das nicht wahnsinnig effektiv ist, um Verhalten zu ändern, weiß die Psychologie auch nicht erst seit gestern.
Deutschland war einmal die Apotheke der Welt. Eine der letzten Trumpfkarten hatten in den 1980er-Jahren die Grünen in der Hessischen Landesregierung, allen voran Joschka Fischer, verspielt, als sie Hoechst die gentechnische Produktion von Humaninsulin in den bereits genehmigten Anlagen untersagten.
Hoffen wir, dass die Grünen nun dazugelernt haben und dass der unselige und fortschrittsfeindliche Geist, der diese Partei damals erfasst hatte, wieder verschwindet. Dann kann unser Land vielleicht wieder an die alten Erfolge anknüpfen.
Außerdem unterscheidet sich die Impfbereitschaft offenbar stark je nach Parteienzugehörigkeit. So liegt die Impfbereitschaft unter AfD-Wählerinnen und -Wählern mit 51 Prozent deutlich niedriger als bei Anhängern aller anderen im Bundestag vertretenen Parteien. Besonders hoch ist die Impfbereitschaft hingegen bei der Wählerschaft der Grünen mit 82 Prozent.
Jo, würde mich auch sehr überraschen wenn vor Jahresmitte der Vor-Pandemie-Alltag zurückkehrte. Eher zum Winter hin. Beklage mich natürlich nicht, wenn es früher klappt. Aber lieber mal pessimistisch und dann positiv überrascht als umgekehrt.Zu Corona:
Was glaubt ihr wie lange es dauert bis man durch Impfungen wieder an ein "normales" Leben denken kann? Ich habe mal ganz grob anhand der Geschwindigkeiten aus den USA und dem UK überschlagen und komme zu dem Schluss, dass jede Schätzung vor Mitte 2021 eigentlich krass unrealistisch ist.
Zu Corona:
Was glaubt ihr wie lange es dauert bis man durch Impfungen wieder an ein "normales" Leben denken kann? Ich habe mal ganz grob anhand der Geschwindigkeiten aus den USA und dem UK überschlagen und komme zu dem Schluss, dass jede Schätzung vor Mitte 2021 eigentlich krass unrealistisch ist.
@Gustavo
Ich fand den Spiegelartikel eigentlich ganz illustrativ für die Probleme, obwohl er natürlich an vielen Stellen im Vagen, Spekulativen oder Belanglosen verbleibt.
Was ich mir persönlich als Erklärung auch gut vorstellen kann, ist, dass politische Entscheidungsträger letztlich in einer Bubble leben, in der die soliden wissenschaftlich fundierten Argumente zwar vorkommen, aber einen deutlich kleineren Teil der Aufmerksamkeit einnehmen, als man gemeinhin annimmt und sich gerade in so einer Situation wünscht. Im Artikel klingt das an, wenn von den divergierenden (partei)politischen Interessen die Rede ist.
Wenn du von Leuten umgeben bist, die zum Teil ganz andere Probleme haben als diese Pandemie optimal zu managen und gleichzeitig weißt, dass das zwar das oberste Ziel ist, du dir im Zweifelsfall aber nichts davon kaufen kannst, wenn du diesem Ziel politisch alles unterordnest, dann wirkt eine selektive Wahrnehmung eben attraktiv, in der man eigentlich ja schon genug tut, damit es irgendwie gut gehen wird.
Der Föderalismus ist dafür auch noch ein fruchtbarer Boden, weil er bedeutet, dass noch mehr Leute mit ihren Interessen beteiligt sind.
Darum hätte es so offensichtliche Vorteile gehabt, dem Bund hier stärkere Zugriffsrechte zu geben. Er ist er natürliche Verantwortungsträger aufgrund der nationalen Bedeutung. Und bis hin zur personellen Besetzung wäre das Setup für eine erfolgreiche Bewältigung der Pandemie imo in so ziemlich jeder Hinsicht besser gewesen als mit diesen elendigen Bund-Länder-Runden.
In dieser Woche halten so viele wie noch nie (84 Prozent) das Thema "Corona" für das wichtigste politische Problem in Deutschland. Mit 59 Prozent hat auch der Anteil in der Bevölkerung weiter zugenommen, der seine Gesundheit durch das Corona-Virus gefährdet sieht, 39 Prozent meinen das nicht (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").
Kritik an aktuell geltenden Corona-Maßnahmen
Obwohl die Corona-Regelungen zuletzt weiter verschärft wurden, gehen diese einer Mehrheit von 49 Prozent (plus 18 im Vergleich zu vor zwei Wochen) nicht weit genug. Sie sprechen sich für härtere Maßnahmen aus. 13 Prozent (minus 4) halten die aktuell geltenden Vorschriften für übertrieben und nur noch 35 Prozent (minus 15) finden sie gerade richtig.
Bewertung einzelner Maßnahmen
Die letzte Woche beschlossene Verlängerung des Teil-Shutdowns bis zum 10. Januar 2021 unterstützen 82 Prozent, und 17 Prozent sind damit nicht einverstanden. Dass es Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen für private Treffen an Weihnachten im Familien- und Bekanntenkreis gibt, finden jetzt nur noch 48 Prozent richtig und 50 Prozent nicht richtig (Nov. II: 58 Prozent richtig; 39 Prozent nicht richtig). Entsprechende Lockerungen über Silvester werden deutlich abgelehnt (richtig: 19 Prozent; nicht richtig: 79 Prozent). Nächtliche Ausgangssperren in Stadt- und Landkreisen mit hohen Infektionszahlen finden 74 Prozent richtig und 23 Prozent nicht richtig.
Wenn die hohen Infektionszahlen in den nächsten Wochen nicht zurückgehen, dann plädieren 73 Prozent für einen harten Shutdown ähnlich wie im Frühjahr, der zusätzlich auch die Schließung von Schulen, Kitas und Geschäften mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften umfasst. Gegen einen harten Shutdown sind 24 Prozent und eine Mehrheit der AfD-Anhänger (richtig: 43 Prozent; nicht richtig: 54 Prozent).
Aber es weiß doch jeder das Schulen keine Infektionstreiber sind...
(*hust* England *hust* Hamburg *hust**hust*)
Aber es weiß doch jeder das Schulen keine Infektionstreiber sind...
(*hust* England *hust* Hamburg *hust**hust*)
Die Zahlen könnten natürlich auch genauso gut daran liegen, dass die Quarantänebestimmungen an Schulen zu lachs sind, frei nach dem Motto glaube keiner Statistik die du nicht selbst verfälscht hast.Eisenmann hält damit an der Linie fest, mit der die Politik über viele Monate offene Schulen gerechtfertigt hat: „Schulen stehen nicht im Mittelpunkt des Infektionstreibens“, sagt sie. Das belegen aus ihrer Sicht auch bis zuletzt die Zahlen. Kurz vor dem Beginn des Weihnachts-Lockdowns waren nach Angaben des Kultusministeriums lediglich sieben der rund 4500 Schulen coronabedingt komplett geschlossen und 813 von rund 67 500 Klassen im Land vorübergehend in Quarantäne (Stand: 14. Dezember).
https://m.tagesspiegel.de/wissen/vo...fektion-an-hamburger-schule-aus/26753114.htmlFast 40 Corona-Infizierte an der Hamburger Heinrich-Hertz-Schule: Als das im September bekannt wurde, war das einer der ersten größeren Ausbrüche an einer Schule in Deutschland. Damals hieß es von den Behörden: Viele Schülerinnen und Schüler hätten sich außerhalb der Schule angesteckt. Doch jetzt stellt sich heraus: Das stimmte nicht. Der Ausbruch ist ganz im Gegenteil überwiegend auf eine Person zurückzuführen, über die sich das Coronavirus dann an der Schule ausbreitete.
Das geht aus einer Auskunft der Hamburger Arbeits,- Sozial- und Gesundheitsbehörde hervor, die kurz vor Weihnachten auf der Plattform „Frag den Staat“ veröffentlicht wurde (die Anfrage findet sich hier). Demnach haben das Heinrich-Pette-Institut (HPI) und das Uniklinikum Eppendorf im September in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Hamburg-Nord den Ausbruch an der Heinrich-Hertz-Schule, einer Stadtteilschule ab der 5. Klasse, untersucht.
Hatte ich nicht das Gefühl. Ich hab es eher häufig mitbekommen, dass viele Quarantäne ab dem 18.12 angefangen haben, damit sie mit wesentlich geringeren Bedenken in der kleinen Runden am 24.-26.12 zusammensitzen können. Bin gespannt wie sich die Zahlen jetzt entwickeln.
Natürlich gibt es einige auf die das zutrifft.
Israel hat in den kommenden Wochen also schlicht mehr Impfstoff von Pfizer/Biontech zur Verfügung, als in Deutschland. Das liegt daran, dass der Nahost-Staat viel entschlossener Impfstoff bestellte als die Europäische Union. So habe Premier Netanyahu sogar persönlich beim Vorstandsvorsitzenden von Pfizer angerufen. Der israelische Journalist Nadav Eyal hält es laut Bericht der „Tagesschau“ zudem für möglich, dass auch Geld eine Rolle gespielt haben könnte.
Neben dem Impfstart spielt bei der Quote vor allem ein weiterer Fakt die entscheidende Rolle: die Verfügbarkeit des Impfstoffs und damit verbunden auch die Beschaffungspolitik.
Während Staaten wie die USA und Israel ihre Impfstoffe allein einkaufen, bestellt die Bundesrepublik sie gemeinsam mit den anderen Staaten der Europäischen Union (EU). Als im Herbst bekannt wurde, dass der Biontech-Impfstoff sehr wirksam ist, reagierte die israelische Regierung schneller und bestellte pro Kopf mehr Dosen bei Pfizer als die EU-Staaten.
Kann ich bestätigen. Alle Bekannten die sonst über Weihnachten zur Familie gefahren wären, waren daheim und haben alternativ eben nicht maximal die Regeln ausgereizt.
Na ja, bestellen kann man viel. Ob das auch so schnell produziert, geliefert und gespritzt werden kann ist die andere Frage.Israel scheint sich so viel Impfstoff von Biontech gesichert zu haben - mehr als Deutschland -, dass die Durchimpfung im ersten Quartal greifbar ist. In den USA ist von 100 Mio. Geimpften (200 Mio. Dosen) die Rede - bei uns von 5 bis 6 Mio.
Das nicht. Aber es zeigt.den unehrlichen Umgang der Schulbehörde bezüglich des Geschehens an Schulen.Zu dem Schul/Hamburg-Ding. Das kann doch nicht die Argumentation sein alle Schulen geschlossen halten zu wollen?