Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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Noch lächerlicher als dieses junge, verwirrte Mädchen ist die Tatsache, dass das jetzt Thema auf Twitter ist und von vielen "großen" Medien-"blättern" aufgegriffen und breitgetreten wird.

Ich meine gibt echt nichts wichtigeres :rofl2:
 

parats'

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Irgendwie mag ich diese "wir versuchen schon mal zu prophezeien, was morgen beschlossen wird"-News überhaupt nicht mehr. Also ich kann jetzt auch noch bis übermorgen warten.
 

parats'

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Naja die Vorlagen sind ja die Punkte, wo man sich einigen will. Insofern engt es Kreis möglicher Verordnungen ja ein.
Ob man die jetzt oder in zwei Tagen wissen muss ist vermutlich wirklich nicht so wichtig.

Aber der Punkt bzgl. Silvester macht mich z.B. etwas stutzig. Ich mache mir zwar eh nichts aus Neujahr etc., aber ich kann verstehen, dass da viele Spaß dran haben und nun vor Schnappatmung fast sterben.
Was erhofft man sich denn damit?
 
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Ja zuletzt gab es aber doch so einige male doch noch ein paar Abweichungen von eben jenen Vermutungen.

Denke mal das Motto zu Silvester ist, das man da idR als Gruppe zusammen steht und sich Feuerwerk anguckt. Das wär aber eins von den Dingen die noch hinten runter fallen könnte in der Diskussion. Denn Weihnachten, an dem man bisher ja massiv festhalten will, macht mir da definitiv mehr Sorgen. Aber Feuerwerk lässt sich natürlich leichter kontrollieren als Familienfeiern zu Weihnachten.
 

Deleted_228929

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Noch lächerlicher als dieses junge, verwirrte Mädchen ist die Tatsache, dass das jetzt Thema auf Twitter ist und von vielen "großen" Medien-"blättern" aufgegriffen und breitgetreten wird.

Ich meine gibt echt nichts wichtigeres :rofl2:
Na ja, mMn schadet es nicht, diese Heulsusigkeit dieser "Bewegung" mal ordentlich breitzutreten. Letztlich ist diese Szene doch sinnbildlich für das ganze auftreten von AfD und Co.: Erst den Dicken markieren und sobald es jemand wagt zu widersprechen kommt "mimimi, alle sind gegen mich"/"wurden missverstanden/falsch zitiert" etc.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Kein Feuerwerk, Maskenpflicht ab Klasse 7 und strengere Kontaktbeschränkungen: Vor dem Bund-Länder-Treffen zum Vorgehen in der Corona-Pandemie stimmen die Ministerpräsidenten derzeit ihre Linie ab.
Uber behindert. Lebensfreude wird verboten.
 
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Bei Feuerwerken bzw. deren Verbot könnte ich mir als Begründung sowohl die Gefahr von Verbrennungen und damit einhergehender weiteren Belastung der Krankenhäuser/Rettungsdienstes sowie die extreme Feinstaubbelastung, die im Zusammenspiel mit Covid-19 ganz besonders schlecht ist vorstellen. Wo jahrelang herumlaviert wurde, geht plötzlich alles ganz schnell. Mehr Pandemie wagen!
 
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Hinsichtlich der erhöhten Unfallrate und der Tatsache, dass Silvester eben feucht-fröhlich und daher ohne Abstand begangen wird, kann man da schon argumentieren. Bin aber auch kein Fan von solchen Regelungen, obwohl mir persönlich das Böllern wurst ist. Die Hunde wird's freuen. Ein bisschen Fingerspitzengefühl muss da politisch aber vorhanden sein, sonst riskiert man, die Unterstützung der Leute zu verlieren.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Uber behindert. Lebensfreude wird verboten.

Wessen Lebensfreude Böllern ist, der gehört eh aufn Mond geschossen :rofl: Plz direkt beibehalten und dieser unfassbar todesbehinderte "Tradition" beerdigen. Gerne auch konsequenter Hausarrest an Silvester, dieser scheiss Idiotenfeiertag.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Gehört für mich zu Silvester, ich böller nicht mal selber, aber liebe die 20-30 Minuten in denen ordentlich geknallt wird und den Geruch danach. Es ist dann so nett draußen. Wenn diese Tradition sterben sollte nehme ich das unser Regierung sehr übel.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Kannst ja klagen. Es ist einfach nur richtig dummer Schwachsinn. Geld sinnlos zum Fenster rausgeballert, haufenweise Müll produziert, der von Steuergeldern entsorgt werden muss, an einem Tag so viel CO2 in die Luft geballert wie kA wieviele Airbusse verfliegen und die heimische Tierwelt mal wieder in Angst und Schrecken versetzt. Aber hauptsache es war bunt und laut - Menschen endgültig auf Primatenlevel :deliver:
 

parats'

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Und gerade jetzt wo die MwSt Senkung am Start ist. :top2:
 
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Naja, wenn ne tradition von einmal aussetzen direkt stirbt war sie ja anscheinend nicht besonders toll. Und ich mag dieses vollkommen anarchisch chaotische "scheiss auf sicherheit" feuerwerk was hier jedes jahr fabriziert wird sehr. Es ist so ein schöner kontrast zum rest des jahres.
 
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Als Kind mochte ich Silvester / Feuerwerk sehr. Als Erwachsener ist mir der Kram egal, ich hab zuletzt vor 15 Jahren irgendwas zum Böllern gekauft. An sich ist es ne ziemlich dämliche Tradition, aber das allein ist kein Argument. Martinszug, Osterhase und Weihnachtsbaum sind auch ziemlich dämlich, man macht das alles aber trotzdem. Menschen mögen (und brauchen) ihre doofen Traditionen. Das Böllern verursacht Müll, Feinstaub und Verletzte, gleichzeitig finde ich, dass es schon irgendwie schön ist, sich um 0 Uhr das Feuerwerk anzuschauen. Ich würde den Menschen grundsätzlich schon das Recht auf Dumheiten lassen.

Wie gesagt: Angesichts der Pandemie sollte Silvester natürlich eher kleiner ausfallen dieses Jahr. Ich bezweifle aber, dass sich die Leute an Weihnachten und Silvester durchgehend an strenge Kontaktbeschränkungen halten werden. Es muss ja nicht die dicke Party mit 40 Gästen sein, macht man halt was mit der Kernfamilie oder den allerengsten Freunden.

Bin echt gespannt, was da am Mittwoch kommt. Lol @ Maskenpflicht ab 7. Klasse, hier gilt seit Anfang September Maskenpflicht ab der 5. Klasse. Gerüchteküche besagt, dass verlängerte Weihnachtsferien ziemlich wahrscheinlich sind.
 

haschischtasche

Ährenpenis
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Ich find Feuerwerkskörper auch geil, bin da klar Primat. Und die Argumentation mancher Politiker, dass man damit die Anzahl der Parties und Treffen reduziert, finde ich schon sehr dämlich. Wird dadurch sicherlich nicht passieren.
Aber man entlastet dadurch klar die Notdienste und die Polizei (die halt auch die Covidioten kontrollieren könnte), von daher stehe ich voll hinter einem eventuellen Verbot. Die Industrie dahinter kann meinetwegen auch sterben, die 3000 Arbeitsplätze in DE machen den Braten jetzt auch nicht fett, mal ganz abgesehen davon, dass deren Wirschaftsmodell eh ziemlich behindert ist.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Na moment, ich habe nichts gegen ein schönes Feuerwerk, das ist ne Kunstform. Aber dafür reicht eben genau das, ein schönes großes Feuerwerk von der Stadt aus, das sieht auch tausend mal besser aus als diese bekloppten Miniraketen. Und von Böllern ganz zu schweigen, die bringen ja so absolut gar nichts. Daher bin ich für ein Böller/Feuerwerksverbot für Privatpersonen und dafür ein großes, schönes Feuerwerk von der jeweiligen Stadt aus.
 
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Also mir wäre es lieber, jetzt noch ein paar Wochen richtig dicht zu machen, damit man ab Januar etwas lockern kann. Würde dementsprechend für zwei bis drei Wochen Schulen und Kitas komplett schließen, die Kontaktbeschränkungen ausweiten und so stark kontrollieren, wie es ohne echtes Ermächtigungsgesetz geht - vielleicht kann die Bundeswehr ja auch da helfen. :troll:


Achja, und pro Verbot der Idiotenparade/Böllerei, gern für immer.
 

parats'

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Mit Kindern kommt es natürlich wieder, da man die mit sowas sofort begeistert kriegt.
Letztes Jahr haben wir ein paar Knallerbsen geworfen, sind dann gegen 19 Uhr alle zum Essen in die Wohnungen verschwunden und um 22 Uhr waren alle am pennen. Die Zeit in der ich bis Mitternacht wach bleibe nur um das Feuerwerk zu sehen, den Scheiß Countdown runterzähle und mir an Neujahr ein fettiges Gebäck reinschiebe sind vorbei.

Der Neujahrsmorgen ist allerdings top.
 
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Noch lächerlicher als dieses junge, verwirrte Mädchen ist die Tatsache, dass das jetzt Thema auf Twitter ist und von vielen "großen" Medien-"blättern" aufgegriffen und breitgetreten wird.

Ich meine gibt echt nichts wichtigeres :rofl2:

is doch ez: man nehme einen UNANGEBRACHTEN nazivergleich, einen vermeintlich bekehrten, der HALTUNG ZEIGT und fertig ist die daily dose of never forget
 

Shihatsu

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Hier mal was von jemandem der sich mit der Sache des Datenschutzes und der App auskennt, MoneyQuote:
"Nun, da die App an ihre epidemiologischen Grenzen stößt, werden natürlich aus gewöhnlich schlecht informierten Kreisen die Rufe nach Zwangsmethoden und dem Verwerfen der Datenschutz-Prinzipien laut."
https://www.heise.de/meinung/Alle-reden-von-Clustern-nur-die-Corona-App-nicht-4951026.html
Und noch mehr von jemandem, der sich damit auskennt:
https://www.spiegel.de/netzwelt/net...vid-19-a-a3a31c6b-e876-44cb-bb84-baf95681b53f
 
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Das Böllerverbot ist ja nun auch wohl hinten runtergefallen und nur noch "Empfehlung". Was aber jetzt auch verwirrend ist, dass jetzt überall von der Einigung der Ministerpräsidenten die Rede ist, obwohl ja eigentlich am Mittwoch noch was auf Bundesebene sein soll. Aber am Ende ist doch nahezu alles was Verbote o.ä. angeht eh immer Ländersache, also hat der Bund doch da eigentlich nicht wirklich was zu melden?!
 
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Scheint, als würden im Wesentlichen keine neuen Maßnahmen beschlossen. Wie man so die Infektionszahlen runterbringen will, entzieht sich meiner Kenntnis. Wie kann man denn bitte einen Soft-Lockdown mit offenem Ende ein paar harten Wochen vorziehen? Ist mir völlig unverständlich. Andere Länder haben doch gezeigt, dass auch in einer zweiten Welle harte Maßnahmen noch effektiv sein können.

Im Vergleich zum Frühjahr kommt man sich da imo recht verarscht vor. Damals war viel weniger klar, welche Maßnahmen überhaupt notwendig und sinnvoll sind, trotzdem hat man Schulen und Kitas mal eben für drei Monate dicht gemacht. Jetzt traut man sich keine drei Wochen mehr.
 

parats'

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Das Böllerverbot ist ja nun auch wohl hinten runtergefallen und nur noch "Empfehlung". Was aber jetzt auch verwirrend ist, dass jetzt überall von der Einigung der Ministerpräsidenten die Rede ist, obwohl ja eigentlich am Mittwoch noch was auf Bundesebene sein soll. Aber am Ende ist doch nahezu alles was Verbote o.ä. angeht eh immer Ländersache, also hat der Bund doch da eigentlich nicht wirklich was zu melden?!

Das hat mich heute morgen auch verwirrt. Ich kann mir maximal vorstellen, dass auf Landesebene vorher mal Einigkeit herrschen soll, bevor man mit dem Bund in die Diskussion geht. Ansonsten hat man wieder so einen Flickenteppich und bestimmte Länder kippen einzelne Punkte.
 

Deleted_228929

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Bin da ganz in der "lieber kurz und hart"-Fraktion von saistaed. Ist mir komplett unklar, warum man die Maßnahmen nicht zum Mitte November verschärft hat um die Zahlen auch save runterzukriegen.

Evtl. denken sich die Entscheidungsträger, dass man ohnehin im Winter auf keinen wirklich grünen Zweig mehr kommen wird und lässt es daher einfach auf niedriger Flamme weiterköcheln? :confused:
 

Benrath

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Wir haben doch ne relativ stagnierende Inzidenz von 220, die jetzt schon dreht.
 
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Nur was bringt uns Stagnation bei 20.000 Neuinfektionen pro Tag?
R(t) ist um die 1. Selbst wenn es tatsächlich leicht darunter ist, dauert es ewig, bis die Zahlen deutlich runtergehen.

Es ist imo doch klar vorzuziehen, dass wir ein paar Wochen vor dem Jahreswechsel alles, was geht, zumachen und dann Anfang Januar bei Zahlen landen, die eine Lockerung auf das Niveau von Oktober erlauben.

Hab irgendwo gelesen, dass jetzt schon sturmgelaufen wird, weil manche Bundesländer die Weihnachtsferien um zwei Tage vorziehen wollen - zwei Tage! "Wie soll das denn mit der Betreuung laufen?"
Das ist doch zum Facepalmen ...

Es tritt hier imo genau ein, was ich im Frühjahr befürchtet hatte: Wir haben uns den einzigen echten Lockdown zu einer Zeit geleistet, als wir ihn weniger brauchten und jetzt hat die Politik schlicht Angst, dasselbe nochmal zu tun.
 
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Ich frage mich, ob ich hier Zeuge des Phänomens bin, welches ich kürzlich erst in einem Onlinevortrag beschrieben gehört habe (Daten sind glaube noch nicht öffentlich). Es gibt wohl recht deutliche Hinweise darauf, dass der relative Einkommensverlust von sozial besser gestellten durch die Corona-Maßnahmen weitaus geringer ist, als jener von sozial schlechter gestellten (mal ganz davon abgesehen dass sozial besser gestellte weniger Probleme haben dürften, die folgen von zeitlich absehbarem Einkommensverlust zu schultern). Forderungen lassen sich leicht stellen, wenn man vergleichsweise wenig mit den Folgen zu kämpfen hat. Angesichts der zuversichtlich stimmenden Lage bzgl. der Impfungen wäre ich mit harten Maßnahmen derzeit ehrlich gesagt auch vorsichtig. Die sozialen Kosten sind hoch, und ich denke wir sollten zusehen, dass wir nicht in die französische Falle laufen.
 
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Das Argument ergibt imo auf keiner Ebene Sinn. Zum einen hört man afaik gerade aus der Ökonomie, dass ein kurzer, harter Lockdown besser für die Wirtschaft ist als eine monatelange Hängepartie. Damit ist letztlich auch dem kleinen Mann geholfen.
Und bezüglich des Impfstoffs gilt imo auch genau das Gegenteil: Eine Durchimpfung, die das Infektionsgeschehen deutlich bremst, wird es nicht vor dem Frühjahr oder Sommer geben. Bis dahin müssen wir das nichtpharmazeutisch lösen. Und das lässt sich insgesamt mit deutlich weniger Einschränkungen und deutlich weniger Kranken schaffen, wenn man die Infektionszahlen erstmal runterdrückt.
 

Benrath

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Wieso kommen wir nicht mit ner rückläufigen Inzidenz von 200 leben aber F, A, CH hatten zwischenzeitlich 800 mit ner wesentlich größeren Fläche unter der Kurve als. Entweder muss dann bei denen noch wirklich alles zusammenbrechen oder bei uns läuft etwas falsch.
 
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Das Argument ergibt imo auf keiner Ebene Sinn. Zum einen hört man afaik gerade aus der Ökonomie, dass ein kurzer, harter Lockdown besser für die Wirtschaft ist als eine monatelange Hängepartie. Damit ist letztlich auch dem kleinen Mann geholfen.

Hast du dafür Quellen die auch noch unter deiner Worst-Case Annahme, dass wir Sommer eine Durchimpfung haben, hinhaut? Ich sehe sehr wohl ein, dass ein harter Lockdown der das Infektionsgeschehen dauerhaft reduziert, ökonomisch sinnvoll ist, wenn wir von einer mehrere Jahre langen Pandemie ausgehen müssen. Wenn die Impfungen aber halten was sie versprechen, ist dies nicht länger der Fall. Ich habe in den vergangenen Wochen häufiger gelesen, dass diverse Ökonomen eher für lokale Maßnahmen plädieren und das IW hat ihre kurz- und langfristige Wachstumsprognose nach der Ankündigung des Oktober-November-Wellenbrechers direkt nach unten korrigiert (und mit einem Saistead-Lockdown würde die Korrektur vermutlich entsprechend größer ausfallen). Ich habe aber auch zugegebenermaßen keinen Überblick über den wirtschaftwissenschaftlichen Konsensus in Bezug auf das Thema (so es diesen denn gibt), also wenn du mehr weißt, immer her damit.


EDIT: Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich bin für sog. "low hanging fruits" (Masken, Desinfektion, Kontaktreduzierung und -verfolgung), sowie die Absage von Massenveranstaltungen (Weihnachtsmarkt und evtl. Silvester inbegriffen). Es ist also nicht so, dass ich "einfach so laufen lassen" befürworte. Ich denke es gibt einen guten Mittelweg zwischen Lockdown und keinen Maßnahmen.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Hast du dafür Quellen die auch noch unter deiner Worst-Case Annahme, dass wir Sommer eine Durchimpfung haben, hinhaut?

Ich würde hier nur gern einwerfen, dass das aus meiner Sicht kein Worst-Case-Szenario ist, sondern sogar äußerst optimistisch. Eine hinreichende Impfquote im Sommer würde voraussetzen, dass 1. genug Impfstoff für jeweils 2x Impfungen für etwa 55 Mio. Bürger bereitstehen und ausgeliefert wird und 2. dass sich auch wirklich 55+ Mio. Deutsche impfen lassen und 3. keine neue Mutation und Einschleppung etwa über Touristen einstellt.

Gerade Punkt 2. erscheint mir eher utopisch. Wenn ich mir so ca. alle Kommentare, sowohl in den Kommentarspalten (und zwar übergreifend von Welt über SPON, ZEIT bis NZZ) anschaue - und ebenso im Nahbereich - dann ist die Stimmung eher so "Ja, Impfung, super juhu, aber ich will doch schon erst mal abwarten und nicht als erster direkt geimpft werden weil wer weiß blablabla".

Ehrlichgesagt würde ich mich sogar sehr wundern, wenn wir eine Herdenimmunität über Impfungen erreichen würden. Ich befürchte, dass die Quote von Impfgegenern und Impfskeptikern insgesamt einfach zu hoch ist und selbst bei rationalen Menschen mittlerweile durch das ständige Widerholen von Bullshit trotzdem im Hinterkopf eine gewisse "Vorsicht" ausgebildet wurde, die dazu führt, dass man lieber erstmal abwartet.
 
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Gerade Punkt 2. erscheint mir eher utopisch. Wenn ich mir so ca. alle Kommentare, sowohl in den Kommentarspalten (und zwar übergreifend von Welt über SPON, ZEIT bis NZZ) anschaue - und ebenso im Nahbereich - dann ist die Stimmung eher so "Ja, Impfung, super juhu, aber ich will doch schon erst mal abwarten und nicht als erster direkt geimpft werden weil wer weiß blablabla".

Ein abwegiger Gedankengang ist das auch leider nicht. Der Schweinegrippe Impfstoff hatte 76 schwerwiegende Nebenwirkungen (254 Nebenwirkungen insgesamt) pro Million Impfungen. Das ist etwa um den Faktor 7 erhöht zu anderen Impfungen (ob die notwendige Doppel-Impfung so ein Risiko verdoppeln würde weiß ich nicht).
Die Sorge, dass Nebenwirkungen nicht richtig untersucht werden und durch die Dringlichkeit auch mal 1-2 Augen zugedrückt werden, ist nicht nur theoretischer Natur. Würde mich auch impfen lassen, aber eben auch anderen erst mal den Vortritt lassen :ugly:
 

Benrath

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Wichtig ist, dass innerhalb der Risikogruppen genug geimpft wird. Dass Internet_Worrier_1337 auf Welt Online sagt, er macht die Impfung erstmal nicht ist zweitrangig. Leute über 70 und sonstige Risikogruppen die ein wesentlich höheres Risiko durch eine Coviderkrankung haben, werden sich wahrscheinlich eher impfen lassen und sollen auch zuerst geimpft werden. Wenn der Rest es dann unbedingt haben möchte...
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ein abwegiger Gedankengang ist das auch leider nicht. Der Schweinegrippe Impfstoff hatte 76 schwerwiegende Nebenwirkungen (254 Nebenwirkungen insgesamt) pro Million Impfungen. Das ist etwa um den Faktor 7 erhöht zu anderen Impfungen (ob die notwendige Doppel-Impfung so ein Risiko verdoppeln würde weiß ich nicht).
Die Sorge, dass Nebenwirkungen nicht richtig untersucht werden und durch die Dringlichkeit auch mal 1-2 Augen zugedrückt werden, ist nicht nur theoretischer Natur. Würde mich auch impfen lassen, aber eben auch anderen erst mal den Vortritt lassen :ugly:

Jo genau und mit der Einstellungen lassen alle allen den Vortritt und wir erreichen nie die Herdenimmunität. Dann lass das Virus ein paar mal mutieren und schon war die ganze Entwicklung für die Katz. Bei der Schweinegrippe war es doch so, dass Kanada im Grunde einen identischen Wirkstoff erhielt aber dort viel weniger Nebenwirkungen gemeldet wurden plus man in Europa überhaupt nicht letztverlässlich nachweisen konnte, ob die Nebenwirkungen wirklich direktkausal durch die Impfung verursacht wurden. Eine mögliche Erklärung ist, dass Europäer einfach im Mittel Muschis sind und jeden kleinen Furz als Nebenwirkung melden bzw. alles mögliche auf eine Impfung schieben, weil die Impfgegenerpropaganda wie gesagt bereits tief im Mainstream verankert ist.

Außerdem: welche Standards wurden denn für die Impfentwicklung des Corona-Impfstoffs herabgesenkt? Wurden nicht alle 3 Phasen ganz regulär durchlaufen, zuletzt in Phase III mit den normalen 30 oder 50 k Probanden?

Wichtig ist, dass innerhalb der Risikogruppen genug geimpft wird. Dass Internet_Worrier_1337 auf Welt Online sagt, er macht die Impfung erstmal nicht ist zweitrangig. Leute über 70 und sonstige Risikogruppen die ein wesentlich höheres Risiko durch eine Coviderkrankung haben, werden sich wahrscheinlich eher impfen lassen und sollen auch zuerst geimpft werden. Wenn der Rest es dann unbedingt haben möchte...

Das bringt doch aber nichts, wenn keine Herdenimmunität erreicht wird. Dann verbreitet sich das Virus trotzdem weiter, mutiert (wie bereits geschehen) und schon können sich auch die Risikogruppen wieder anstecken. Impfungen sollen per Herdenimmunität das Virus komplett auslöschen. Das ist kein Schutzschild, den man individuell anziehen kann in einer Pandemie.
 
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Ich würde hier nur gern einwerfen, dass das aus meiner Sicht kein Worst-Case-Szenario ist (...)

Ich habe mich erstmal nur auf saisteads Aussage bezogen. Dass der Impfstoff keine sichere Nummer ist, ist mir natürlich bewusst. Der Grund, warum ich mich trotzdem stark auf ihn beziehe: Sollten wir die Pandemie damit nicht in den Griff bekommen, weil seine Wirkung (inbesondere bzgl. neuer Mutationen) zu eingeschränkt ist, denke ich dass der "Lockdown"-Drops eh gelutscht ist. Die Bevölkerung wird das ganze nicht ewig mitmachen. Irgendwann wird dann eben auf die Toten geschissen. Da ein rigoroses Tracking in Deutschland anscheinend nicht zu machen ist, müssen wir dann mit einem dauerhaften Infektionsgeschehen leben (oder drakonische Strafen einführen und durchsetzen, was ich in Deutschland für ausgeschlossen halte).

Impfskeptiker machen mir da weniger Sorgen, zumal man da mit Anreizsystemen sicher einiges Regeln könnte (Impfpass ...).
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Der Grund, warum ich mich trotzdem stark auf ihn beziehe: Sollten wir die Pandemie damit nicht in den Griff bekommen, weil seine Wirkung (inbesondere bzgl. neuer Mutationen) zu eingeschränkt ist, denke ich dass der "Lockdown"-Drops eh gelutscht ist. Die Bevölkerung wird das ganze nicht ewig mitmachen. Irgendwann wird dann eben auf die Toten geschissen.

Kann sein, wäre aber schön doof. Heute dazu ein sehr guter Artikel in der Zeit über den Umgang mit dem Virus in Vietnam (und andernorts in SOA). Der passende Titel "Verbohrt und arrogant" beschreibt die Einstellung der westlichen Welt sehr treffend.

https://www.zeit.de/politik/deutsch...ganz-asien-vietnam-infektionsgeschehen-erfolg

Moneyquote:
Seit 83 Tagen hat sich niemand mehr im Land angesteckt, die wenigen Neuinfektionen gehen alle auf Personen zurück, die bei ihrer Einreise isoliert und getestet wurden. Für meine Verwandten und Freundinnen dort heißt das: Abendessen mit der Großfamilie, Karaoke-Nächte, volle Clubs.
(...)

Meine Kollegin Xifan Yang hat Strategien ostasiatischer Demokratien wie Taiwan, Japan und Südkorea analysiert, die ebenfalls zur Eindämmung des Infektionsgeschehens geführt haben. Demnach schafften es die Regierungen dort, mit schnellem Handeln und transparenter Kommunikation früh Vertrauen herzustellen und dadurch die Bevölkerung mitzuziehen. In Deutschland hingegen wirken Bund und Länder nach einem halben Jahr immer noch so zerstritten und zerstreut, dass es kurz vor dem nächsten Gipfel im besten Fall nur um Konsensfindung ging, im schlechtesten Fall um reine Selbstprofilierung – nicht aber um den effizientesten Schutz der eigenen Bevölkerung.

Außerdem haben viele asiatische Länder einen konsequenten Maßnahmenkatalog umgesetzt und nicht wie hier nur häppchenweise neue Regeln vorgetragen, die auf manche eher freiwillig wirken, weil kaum jemand ihre Einhaltung kontrolliert und Verstöße sanktioniert. Zum Beispiel wird in Deutschland zwar von Quarantäne geredet, irgendwo steht auch etwas von Bußgeldern und ab und zu werden sie sogar verhängt. De facto können sich aber die meisten potenziell wie tatsächlich infizierten Menschen in Deutschland unbemerkt frei bewegen und ihre Viren streuen.

Ich würde es gerne in dem Fall noch einmal auf Vietnam Art probieren, bevor man achselzuckend ein paar Millionen über die Klinge springen lässt und die Wirtschaft komplett killt (das ist ja kein entweder oder, wenn hier alles den Bach runtergeht wirkt sich das ganz ganz schlecht auf das Konsumklima aus - keiner kauft nen neuen Benz wenn Mutti grad am Verrecken ist). Also wirklich mal für drei Wochen ALLES dicht und alle zuhause einsperren und zwar unter Androhung schwerster Geld- und Gefängnisstrafen, die dann auch mal wirklich durchgesetzt werden. Und zwar überall und ohne Ausnahmen (so wie jetzt für Weihnachten. Wie dumm ist das denn, als ob es das Virus juckt ob Weihnachten ist oder nicht). Maske nicht tragen? 5000 €. Quarantäne brechen? 25 000 € oder 6 Monate Knast.

Wird natürlich nicht passieren weil "ma frehdumm", aber zeigt nochmals mustergültig, wie es um die Welt bestellt ist. Wenn in 50 Jahren gefragt wird, warum Asien uns restlos und überall abgehängt hat, kann man darauf verweisen und sehen wie dämlich, ineffizient und letztlich unterlegen unsere Gesellschaft und Politik in diesem Systemwettbewerb ist.
 
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Ich würde es gerne in dem Fall noch einmal auf Vietnam Art probieren, bevor man achselzuckend ein paar Millionen über die Klinge springen lässt und die Wirtschaft komplett killt (das ist ja kein entweder oder, wenn hier alles den Bach runtergeht wirkt sich das ganz ganz schlecht auf das Konsumklima aus - keiner kauft nen neuen Benz wenn Mutti grad am Verrecken ist). Also wirklich mal für drei Wochen ALLES dicht und alle zuhause einsperren und zwar unter Androhung schwerster Geld- und Gefängnisstrafen, die dann auch mal wirklich durchgesetzt werden. Und zwar überall und ohne Ausnahmen (so wie jetzt für Weihnachten. Wie dumm ist das denn, als ob es das Virus juckt ob Weihnachten ist oder nicht). Maske nicht tragen? 5000 €. Quarantäne brechen? 25 000 € oder 6 Monate Knast.

Wird natürlich nicht passieren weil "ma frehdumm", aber zeigt nochmals mustergültig, wie es um die Welt bestellt ist. Wenn in 50 Jahren gefragt wird, warum Asien uns restlos und überall abgehängt hat, kann man darauf verweisen und sehen wie dämlich, ineffizient und letztlich unterlegen unsere Gesellschaft und Politik in diesem Systemwettbewerb ist.

Eben das ist der Punkt, die kulturellen Unterschiede sind zu groß, Deutschland ist nicht (mehr) so kollektivistisch. Deswegen klappt ja bereits das Tracking bei uns nicht. Ich habe auch hohe Zweifel dass z.B. die Polizei bei der Durchsetzung solcher Maßnahmen mitspielen würde.
 
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Irgendwie witzig, dass ausgerechnet Heator mehr Kollektivismus fordert - aber tatsächlich wären mit einem wirklich radikalen Shutdown die Ketten erstmal unterbrochen. Das Problem ist halt, dass es bei einer Neuöffnung von vorne losgeht. Gerade im Winter, gerade, wenn in den Ländern um uns rum die Zahlen noch so hoch sind. Mir persönlich wäre das aber ehrlich gesagt auch die liebere Lösung als dieses ewige Geeiere. Man würde sich dadurch locker 1-2 Monate Polster holen, wenn es witterungstechnisch ähnlich wie letztes Jahr läuft, müssen wir grob bis Anfang/Mitte April durchhalten. Und da dürfte es dann auch mit den Impfungen losgehen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Irgendwie witzig, dass ausgerechnet Heator mehr Kollektivismus fordert - aber tatsächlich wären mit einem wirklich radikalen Shutdown die Ketten erstmal unterbrochen.

Ich bin schon lange von politischen Grundsätzen ab. Mich interessiert nur Wohlstand und Sicherheit und was immer das bringt, finde ich erstmal gut :deliver:

Das Problem ist halt, dass es bei einer Neuöffnung von vorne losgeht.

Naja nicht unbedingt, wie man ja an dem Quote in Vietnam sieht. Dort gibt es einfach kein Corona mehr. Es wurde ausgerottet und die wenigen Neuinfektionen, die eingeschleppt werden, kann man durch konsequente Kontrollen und Quarantäne eben einfangen. Die Voraussetzung dafür ist natürlich erstmal Schluss mit offenen Grenzen, aber so ist das eben. Es soll ja kein Dauerzustand sein.
 
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