Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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Habe kürzlich einen Antikörpertest von Cerascreen gemacht. Hat eine Woche vom Abschicken bis zum Ergebnis gedauert. Leider negativ :(
 
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Wie siehts eigentlich mit schnelltests für den Haus Gebrauch aus?

https://www.praxisdienst.de/Laborbedarf/Tests/Schnelltests/Coronavirus+Schnelltest+Right+Sign.html

Aktuell brauchen wir das noch nicht und 100 Euro für zehn test auch noch mit Blut is nicht günstig und unpraktisch

Für Weihnachten würde ich zb darüber nachdenken auch wenn Speichel test mir lieber wäre. Dann könnten man zb zwei Tage vor und an Weihnachten den test machen und wäre recht sicher
Die Antigen-Schnelltests, mit denen das geht, sind afaik noch nicht für den Hausgebrauch zugelassen.
Könnte wohl auch noch ne Weile dauern. Zum einen befürchtet man wohl falschen Gebrauch, zum anderen wohl auch Konkurrenz zu öffentlichen Anwendungen.
 
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bin erst bei der hälfte, macht bisher eher nen ziemlich einseitigen eindruck, mit komplett absurden vergleichen (lungenentzündung/krebs/etc. hat doch alles nichts mit einem virus zu tun der übertragbar ist).
die kommentare machen auch wenig hoffnung, wird von den covidioten gefeiert weil sie so "neutral" ist (aka "die sagen meine meinung")

edit: tatsächlich fand ich es ziemlich einseitig, es geht nur um die nachteile eine lockdowns, oft mit völlig absurden beispielen. warum man sowas macht wird fast komplett ausgeblendet.
bei schweden wird zb. überhaut nicht erwähnt wieviel tote sie ihr sonderweg gekostet hat.

Kam mir tatsächlich genauso vor. Vor allem der Vergleich mit Krebs-Erkrankungen...

1. Übertragbarkeit und 2. wurde gesagt, es gäbe 500.000 Krebserkrankungen pro Jahr in Ger. Danke, wir sind bereits bei über 800k Covid-Erkrankungen in nicht mal einem Jahr TROTZ Maßnahmen und das Virus ist übertragbar!

Ich würde aus dem Video eigentlich nur eine Quintessenz mitnehmen:

Zu spät etwas unternehmen (Frankreich) ist genauso Scheiße, wie zu wenig zu unternehmen (Schweden).

Da scheint es in Ger (noch) deutlich besser zu laufen.
 
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Uns fliegen hier an der Schule gerade die Covid-Verdachtsfälle nur so um die Ohren. Dauernd Anrufe, dauernd einzelne Schüler oder ganze Klassen in Quarantäne. Lehrer auch schon mehrfach betroffen, teils mit massiven Ausfällen, weil bis zu einem Drittel aller Kollegen in Quarantäne mussten. ABER DIE SCHULEN BLEIBEN OFFEN.

So langsam kommen wir uns verarscht vor. Versprochene Leihgeräte für Onlineunterricht kommen, ich zitiere, wahrscheinlich noch im Dezember.

Aus Infektionsschutzgründen muss eine Lehrerkonferenz am Mittwoch online stattfinden, während wir täglich mit hunderten Schülern im Klassenzimmer stehen.

Ich muss eine Förderunterrichtsgruppe, die aus drei Schülern aus verschiedenen Klassen besteht, in drei verschiedenen Räumen unterrichten. Es sitzt also in jedem Raum ein Schüler, weil Durchmischung nicht stattfinden soll, selbst wenn ich bei komplett geöffneten Fenster die Kinder mit 5m Abstand zueinander setze. Gleichzeitig stehen sie in der Pause zusammen, selbst wenn man das an einer Ecke verhindert, passiert es an einer anderen. Nach der Schule hängen sie dann gemeinsam rum.

Eltern schicken ihre Kinder mit Krankheitssymptomen in die Schule, obwohl am VORTAG noch ein Schreiben rausging, dies doch bitte zu unterlassen.

Irre, das alles, ich könnte die Liste noch ewig fortsetzen. Immerhin klappt es mit den Masken, die Schüler halten sich da echt dran.
 
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parats'

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Also ab ins Internierungslager bei Zuwiderhandlung?
Ich bin ganz ehrlich, bei dem Schlingerkurs in der Politik war glaube ich nichts anderes zu erwarten.
 

Gelöschtes Mitglied 683837

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Habe heute die Brennpunktthemen des Austauschkreises der Berufsbildung gehört. Meine Fresse, von wegen Ansteckung v.a. im privaten Bereich.
 
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Ich finds ja geradezu amüsant, wie im Frühjahr Schulen und Kitas mal eben für Monate dicht gemacht wurden, ohne dass klar war, was das überhaupt bringt, und jetzt, wo bekanntes Infektionsgeschehen da ist, kann man sich nicht mal dazu durchringen angekündigte verlängerte Weihnachtsferien zu machen.
Imo völlig verfehlte Prioritätensetzung.
Gerade geht es imo darum, die Weichen dafür zu stellen, dass wir halbwegs durch den Winter kommen.
Da täten ein paar Wochen schulfrei nicht weh, wenigstens für die älteren Schüler, die sich selbst beaufsichtigen können.

Unser Großer ist jetzt seit ner Woche daheim, weil die Farbe seines Schnodders missfällt ...
 
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@pinko, resp. Schulbetrieb i.A.
Ich verstehe den Ansatz ja grundsätzlich, Schulen möglichst offen zu halten. Rattenschwanz etc pp.
Wie aber bei einzelnen Massnahmen völlig das Micromanagement durchbricht und andernorts das komplette Vakuum herrscht ist schon krass zu sehen.
In nächster Zeit haben Pädagogen bei mir ziemlich Spielraum extra gut zum Klagen.
 

Gelöschtes Mitglied 683837

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@pinko, resp. Schulbetrieb i.A.
Ich verstehe den Ansatz ja grundsätzlich, Schulen möglichst offen zu halten. Rattenschwanz etc pp.
Wie aber bei einzelnen Massnahmen völlig das Micromanagement durchbricht und andernorts das komplette Vakuum herrscht ist schon krass zu sehen.
In nächster Zeit haben Pädagogen bei mir ziemlich Spielraum extra gut zum Klagen.

Ich seh es in kleinem Rahmen bei uns im Haus, das Grundproblem ist weniger die Bereitschaft, mehr die schwammigen Aussagen. Je nach geographischer Position deines Betriebs/Weiterbildungseinrichtung werden völlig willkürlich Konzepte genehmigt oder abgelehnt, meist aber auch so gar nicht geprüft. Kann man aktuell aber auch nicht, das hat man vorher irgendwie versäumt. Das lädt natürlich bei den Entscheidungsträgern zu völligem Missbrauch und/oder sinnfreien Reaktionen ein, der ziemlich schnell ausufert. Berufsschule hat positiven Lehrer, sagt keinem Bescheid, lokaler Betrieb macht deswegen komplett dicht, ohne dass der Azubi überhaupt auf dem Gelände nach dem Tag war. Irgendwo dazwischen läuft das Gesundheitsamt im Kreis und sagt leise "okay", während es in München rumsödert. Herrliche Zeiten.
 
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Ich vermisse etwas die Attitüde des berühmten Milchmannbilds aus der Battle of Britain. Massnahmen mit etwas Augenmass aber konsequent und so gut wie eben möglich durchziehen. Weitermachen. Danke.
Teilweise drehen die Leute am Rad, obwohl sie weitgehend unbehelligt, wenn auch maskiert, ihrem Alltag nachgehen. Andernorts niesen sich die Bauarbeiter ins Gesicht, nur weil sie zu dum sind den Kran zu ihrem Bündel Armiereisen zu schwenken.
Vielleicht ist der Stresstest für gewisse Leute auch etwas heilsam. Tut mir leid für diejenigen, die wirklich an der dampfenden Suppe sitzen...
E: Sry, da kippt bei mir ein bisschen der Rantmode ein.
Die schwammigen Aussagen die Du erwähnst, wind imho hauptsächlich auf Stufe der Konzepte für Betriebe etc. problematisch. Und dass da die Bewertungen unterschiedlich ausfallen ist tatsächlich ungünstig. Wie schwer sich unsere ultraindividuelle Gesellschaft mit dem persönlichen Spielraum tut, ist für mich aber tw. bedenklich. Wundert mich immer weniger, dass beim kleinsten Windhauch die Leute nach Richtlinien und Zentralismus schreien :-/
 
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Uns fliegen hier an der Schule gerade die Covid-Verdachtsfälle nur so um die Ohren. Dauernd Anrufe, dauernd einzelne Schüler oder ganze Klassen in Quarantäne. Lehrer auch schon mehrfach betroffen, teils mit massiven Ausfällen, weil bis zu einem Drittel aller Kollegen in Quarantäne mussten. ABER DIE SCHULEN BLEIBEN OFFEN.

So langsam kommen wir uns verarscht vor. Versprochene Leihgeräte für Onlineunterricht kommen, ich zitiere, wahrscheinlich noch im Dezember.

Aus Infektionsschutzgründen muss eine Lehrerkonferenz am Mittwoch online stattfinden, während wir täglich mit hunderten Schülern im Klassenzimmer stehen.

Ich muss eine Förderunterrichtsgruppe, die aus drei Schülern aus verschiedenen Klassen besteht, in drei verschiedenen Räumen unterrichten. Es sitzt also in jedem Raum ein Schüler, weil Durchmischung nicht stattfinden soll, selbst wenn ich bei komplett geöffneten Fenster die Kinder mit 5m Abstand zueinander setze. Gleichzeitig stehen sie in der Pause zusammen, selbst wenn man das an einer Ecke verhindert, passiert es an einer anderen. Nach der Schule hängen sie dann gemeinsam rum.

Eltern schicken ihre Kinder mit Krankheitssymptomen in die Schule, obwohl am VORTAG noch ein Schreiben rausging, dies doch bitte zu unterlassen.

Irre, das alles, ich könnte die Liste noch ewig fortsetzen. Immerhin klappt es mit den Masken, die Schüler halten sich da echt dran.

Oh man, da weiß ich ja schon, auf was ich mich demnächst freuen darf.
Hier in Franken, ländliches Gymnasium, haben wir immer noch nicht eine Klasse in Quaratäne, klar einzelne Schüler hier und dort, aber sonst "alles normal".
Leihgeräte haben wir mehr, als wir brauchen. (Haben aber auch einen sehr spendablen Sachaufwandsträger.)
Förderunterricht gibts bei uns nicht mehr, alles Klassenübergreifende ist abgesagt. Kath./ev./Ethik wird klassenweise zusammen unterrichtet.
Glasfaseranschluss wird diese Woche verlegt und nach Intervention unsererseits sogar mit Gigabit, obwohl bayernweit(!) nur Telekomrahmenverträge mit Schulen mit max. 200Megabit erlaubt sind.
Willkommen in Bayern.

Ich fühle mit dir, halt durch!
 
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Das beste ist, dass es für Schulen dutzende widersprüchliche Maßnahmen gibt - Abstand hier, lüften da, Masken auf, ständige Desinfektion, je nach Region. Und dann gucke ich morgens aus dem Homeoffice aus dem Fenster auf die Bushaltestelle, wo sich dann die Schüler in einen bereits total überfüllten Bus reinquetschen, der vor lauter Kindern kaum noch die Türen zu kriegt, mit einem Fahrer ohne Maske und der so aussieht, als wäre der seit Jahren nicht mal grob gereinigt worden. Die Fenster sind natürlich zu, ist ja kalt draußen. Und Nachmittags sieht man die Kinder dann aus dem Bus fallen, weil der so überfüllt war, dass die quasi rausgespült werden, wenn die Türen aufgehen.
Aber Hauptsache in der Pause achtet man auf Abstand und in den Klassen sind die Fenster auf.
 
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parats'

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Ihr tut ja alle so, als hätte man das nicht kommen sehen. Das diese Konzepte nur innerhalb der Schule stattfinden und davor und danach vollkommen ignoriert werden war mehr als klar. Man hatte genug Zeit den Schulbetrieb samt Homeschooling auf ein Niveau zu bringen, dass man das irgendwie hinbekommt.
 

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19.51 Uhr: An deutschen Schulen wird nach Einschätzung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach nicht genug gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie getan. »Das Problem in den Schulen ist in Deutschland immer unterschätzt worden«, sagte er in Berlin auf dem »Süddeutsche Zeitung Wirtschaftsgipfel«. Die Infiziertenzahl bei den 10- bis 19-Jährigen sei derzeit ungefähr zehnmal so hoch wie während der ersten Corona-Welle im Shutdown.

Natürlich sei es auch denkbar, dass sich diese Kinder bei ihren Eltern infizierten, »aber die Studien zeigen, dass sich Kinder in erster Linie untereinander infizieren in der Schule und dann ihre Eltern infizieren«, sagte Lauterbach. »Wenn es so weiter läuft, würden wir erwarten, dass wir das, was wir in den Restaurants, in den Gaststätten und dergleichen erkämpfen, dass wir das in den Schulen verlieren, und zwar komplett.«

Er plädiere »ohne Wenn und Aber« dafür, Schulklassen zu halbieren. Man habe sieben oder acht Monate Zeit gehabt, das Lernen von zu Hause aus vorzubereiten. Viele Länder in Skandinavien oder auch in Asien hätten das geschafft. Grundschulen nahm er von seinen Appellen aus, weil die Infektionszahlen hier geringer seien und das Ansteckungsrisiko geringer erscheine.

Mit Blick auf gesellschaftliche Entbehrungen sagte der Epidemiologe, man müsse sich »am Riemen reißen«. Ein Teil der Menschen werde später auf eine verschobene Hochzeit zurückblicken, während andere mit Spätfolgen der Krankheit zu kämpfen hätten.
ganz aktuell dazu

aber bringt alles nichts wenn, wie oben beschrieben, die kinder wie sardinen in den öffentlichen zusammenstecken. da sind halt so viele stellen beteiligt, da reicht ja so ein "leck" um die ganzen anstrengungen an den anderen stellen wieder zunichte zu machen.
wird da nicht der unterricht zeitversetzt gestartet? oder fahren da einfach so wenig busse, dass sowas egal ist?
 
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Kann mich noch dran erinnern als nach dem Frühjahr-Lockdown Schule wieder losging, hatte NRW wohl 1000 Busse für Schulverkehr bereitgestellt. Nach 3 Wochen oder so, waren 20% davon beantragt. Vermute mal, dass das wahrscheinlich teils auch ein hin und her der Zuständigkeiten ist, denn irgendwie sind ja ggf Kommunen (außerhalb der Großstädte vielleicht mehrere gleichzeitig), Schulen und lokale Verkehrsbetriebe alle ein bisschen zuständig, genügend davon waren wahrscheinlich vor Corona schon überfordert.

Selten das man sowas sagt, aber vielleicht hätte man sich doch besser Mexico als Vorbild genommen und Unterricht per Fernseher gemacht.
 
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Es gibt genau einen Bus (Kurzversion, also die ohne Gelenk o.Ä. in der Mitte) in meiner Ecke des Stadtgebiets, der alle Kinder aus 13 oder 14 verschiedenen Dörfern in die nächstgelegene "Stadt" karrt, wo die sich auf 2 weiterführende Schulen verteilen. Busse fahren hier sowieso grob geschätzt nur alle 90 Minuten, einfach einen anderen zu nehmen ist also nicht drin.
Laut Schulträger gibts angeblich keine weiteren Busse, die Reisebusunternehmen haben allerdings scheinbar Fahrer in Kurzarbeit und eben Reisebusse rumstehen, da deren Geschäft ja komplett eingebrochen ist. Allerdings ist es wohl so, dass Reisebusse angeblich irgendwelche Vorschriften nicht erfüllen, um Schulkinder zur Schule zu transportieren. Also auf dem Weg zur Klassenfahrt dürfen die Schüler damit schon hunderte Kilometer zurücklegen, aber um Kinder zur Schule zu fahren muss erst Passierschein A38 gezogen werden.
Was ich daraus lese: Es gibt keine Busse, die OHNE ZUSÄTZLICHES BUDGET fahren können.
 
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Klassenteilung wäre sicher eine Entlastung bzgl. des Infektionsgeschehens, zudem würde sich die Situation an der Schule insgesamt einfach entspannen, weil die Kinder aktuell merklich gestresster als normal sind. Gleichzeitig hat man dann wieder die anderen Probleme wie berufstätige Eltern oder Kinder aus sozial schwachen Familien.

Onlineunterricht würde an meiner Schule tatsächlich direkt ohne Probleme laufen. Wir haben da die letzten Monate intensiv an Konzepten gearbeitet und sie mittlerweile auch umgesetzt. Da weiß jeder, was zu tun ist und es klappt auch technisch. Nur das Problem mit den Kindern, die keine geeigneten Endgeräte haben, bleibt (s.o.). Vom Onlineunterricht profitieren eher introvertierte Schüler immens, für andere, die mehr Führung beim Lernen brauchen, ist er ziemlich hart. Allen rechtmachen kann man es aber sowieso nie.

Ich sehe aktuell nur einfach täglich, dass wir mit dem Plan, die Schulen einfach offenzulassen, bei gleichbleibenden Infektionszahlen auf eine Wand zurasen. Ausfälle häufen sich massiv seit Mitte Oktober, es gibt auch wie gesagt immer wieder ganze Klassen oder Lehrergruppen, die in Quarantäne müssen. Das sorgt dafür, dass Abläufe asynchron werden, was wiederum z.B. für Terminplanungen massive Probleme nach sich zieht.

Hier in München ist es mit dem ÖPNV natürlich erstmal kein Problem an die Schule zu kommen, gleichzeitig wird es niemals spezielle Schulbusse o.ä. geben, weil ja jeder mit den Öffis fahren kann. Die sind voll mit Berufstätigen, Schüler machen morgens vllt. 20% der Fahrgäste aus. Eine kleine Entlastung wäre durch ne Halbierung aber sicher gegeben.

Gestaffelten Unterrichtsbeginn hatten wir letztes Jahr, das hat gut funktioniert, man muss dann aber i.d.R. einige Fächer streichen oder runterfahren, um halbwegs zumutbare Unterrichtszeiten zu haben. Ging aber gut, zumindest für ne Weile wäre das sicher ein gangbarer Weg.
 
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Was ich auch überhaupt nicht verstehe, ist diese Gleichbehandlung von Ungleichem. Welchen Sinn ergibt es bitte so zu tun, als herrschten in allen Schulen des Landes auch nur halbwegs gleiche Voraussetzungen?
Ich kann gut verstehen, dass für viele Schüler Fernunterricht offenbar nicht so gut geht.(*) Aber genau so wird es doch viele Schüler und sogar ganze Schulen geben, die das locker hinkriegen? Wenigstens bei denen könnte man doch imo auf Fernunterricht setzen.
Zusätzlich könnte man die Schulpflicht für alle aussetzen unter der Bedingung, dass der betroffene Schüler gewisse Mindestleistungen von zu Hause aus erbringt.
Wäre imo eine pragmatische Lösung - von null auf gleich aus dem Boden stampfen ist sicher nicht trivial. Besser wäre natürlich gewesen, man hätte es den Sommer über vorbereitet, statt zu hoffen, dass die zweite Welle nie kommt.


(*) Da es hier ja ein paar Lehrer zu geben scheint: Woran hapert es eigentlich hauptsächlich? Fehlt manchen Schülern tatsächlich die nötige Hardware? Es fällt mir schwer zu glauben, dass es in Deutschland 2020 so viele Haushalte ohne ein einziges internetfähiges Gerät gibt, mit dem man Arbeitsbögen und Texte herunterladen könnte. Kriegen die Schüler es nicht hin ohne die persönliche Anleitung? Oder fehlt ihnen einfach die Disziplin?
Da könnte man doch immer noch sagen, dass man eine reduzierte Lerngruppe formt aus genau den Schülern, die den Mindeststandard eben nicht erfüllen. Die müssen dann halt in der Schule antanzen. Dürften immernoch deutlich weniger als 100% der Schülerschaft sein.


Solange in der ganzen Diskussion immer nur von Schulen, und nicht von Kitas die Rede ist, gucke ich mir das wenigstens diesmal als unbeteiligter Beobachter an... :troll:
 

parats'

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Träumer, als ob die Kita offen bleiben würde, wenn man die Schule dicht macht. :ugly:
 

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(*) Da es hier ja ein paar Lehrer zu geben scheint: Woran hapert es eigentlich hauptsächlich? Fehlt manchen Schülern tatsächlich die nötige Hardware? Es fällt mir schwer zu glauben, dass es in Deutschland 2020 so viele Haushalte ohne ein einziges internetfähiges Gerät gibt, mit dem man Arbeitsbögen und Texte herunterladen könnte. Kriegen die Schüler es nicht hin ohne die persönliche Anleitung? Oder fehlt ihnen einfach die Disziplin?
wie läuft denn online unterricht tatsächlich ab? mit einer großen videokonferenz? da werden sich viele homeoffice eltern sicher bedanken wenn der einzige pc im haus von x personen umkämpft ist.
schätze mal viele schüler haben doch bloß ein internetfähiges handy.
 
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(*) Da es hier ja ein paar Lehrer zu geben scheint: Woran hapert es eigentlich hauptsächlich? Fehlt manchen Schülern tatsächlich die nötige Hardware? Es fällt mir schwer zu glauben, dass es in Deutschland 2020 so viele Haushalte ohne ein einziges internetfähiges Gerät gibt, mit dem man Arbeitsbögen und Texte herunterladen könnte. Kriegen die Schüler es nicht hin ohne die persönliche Anleitung? Oder fehlt ihnen einfach die Disziplin?
Da könnte man doch immer noch sagen, dass man eine reduzierte Lerngruppe formt aus genau den Schülern, die den Mindeststandard eben nicht erfüllen. Die müssen dann halt in der Schule antanzen. Dürften immernoch deutlich weniger als 100% der Schülerschaft sein.

Geht weniger darum, dass man gar kein passendes Gerät zuhause hat (betrifft bei uns evtl. 10 von 800 Schülern), sondern dass im Zweifelsfall 3+ Kinder zuhause gleichzeitig am Onlineunterricht teilnehmen sollen.

Größtes Hindernis bei uns ist die Software im Zusammenspiel mit Hardware. Wir haben im letzten Frühling spontan eine eigene "Dropbox" auf unserer Homepage aus dem Boden gestampft, um immerhin Material verteilen zu können. Als Whatsapp-Alternative haben alle Schüler/Lehrer Schul.Cloud. Obendrauf gab es sporadisch Videokonferenzen mit Zoom/Bigbluebutton/o.ä. Die Hauptarbeit der Schüler waren Wochenplanaufgaben pro Fach, die damals per Email an die Lehrer eingesendet wurden. Ein Graus zum Korrigieren...

Inzwischen haben alle Schüler und Lehrer eine Microsoft 365 Lizenz, Teams und OneNote wird the way to go sein, falls es wieder Distanzunterricht gibt. Die Schüler bekommen derzeit immer mal wieder Aufgaben über die Plattformen, um es einzuüben. Aber hier liegt das Hauptproblem: Jeder hat ein anderes Gerät, eine andere Version usw. Ich bekomme als Technikbeauftragter täglich 10 Anfragen von Schülern und Eltern, wie was funktionieren soll und was alles nicht geht. Passwort-Anfragen nicht miteinberechnet... Ist halt auch blöd, wenn Office 365 auf alten Androids nicht mehr existiert, OneNote auf nem Ipad nicht startet, die Synchronisation bei Papas Firewall nicht klappt etc.

Die Schüler selbst sind eigentlich sehr engagiert, aber man merkt bei vielen, dass außer wischen auf nem Display keinerlei Wissen da ist, wie Computer funktionieren und zu bedienen sind. Das, was wir hier im Forum als technikaffine Menschen im Jugendalter wohl alles an troubleshooting selber unternommen haben - davon kannst du heutzutage nur träumen. Selbst die "Nerds" haben keine Ahnung von Softwareinstallation, Fehlersuche, usw.

Dann gibts noch den kleinen, aber nicht unerheblichen Teil an Schülern, die keinerlei Selbstorganisation haben oder sich einfach gernen einen faulen Lenz machen (ca. 10%). Die haben sich im Frühjahr schon 3x pro Woche auffordern lassen, die Aufgaben fristgerecht einzusenden. Und selbst nach tausend Telefonaten mit den Eltern wurde es nichts. Die hängen wir mit Distanzunterricht wirklich ab.
 

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Die Schüler selbst sind eigentlich sehr engagiert, aber man merkt bei vielen, dass außer wischen auf nem Display keinerlei Wissen da ist, wie Computer funktionieren und zu bedienen sind. Das, was wir hier im Forum als technikaffine Menschen im Jugendalter wohl alles an troubleshooting selber unternommen haben - davon kannst du heutzutage nur träumen. Selbst die "Nerds" haben keine Ahnung von Softwareinstallation, Fehlersuche, usw.

Diesen Absatz könnte man vergolden.
Mittlerweile sind die Einstiegshürden um mit Technik in Kontakt zu kommen auf ein Niveau abgesunken, dass sich 95% der Benutzer gar keine Gedanken machen muss, wie was funktionieren könnte. Es funktioniert einfach. Irgendwie.

Gerade Office365 funktioniert zu 100% im Browser. Klar komfortabel ist was anderes, aber es geht halt. Irgendwie.
 
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@sweetie
Ich gehe hier nicht von echtem Online-Unterricht aus. Wo das möglich, ist, soll man es natürlich machen. Aber zunächst geht es ja erstmal um eine Lösung, die low level ist, minimale Infrastruktur benötigt und dazu führt, dass die Schüler sich irgendwie sinnvoll beschäftigen.
Ich sehe nicht ganz, wie kompliziert es sein kann, ein paar YouTube-Videos zur Verfügung zu stellen und dazu irgendwelche Aufgaben zu stellen. Es gibt so unglaublich viel Content da draußen, vermutlich braucht man nicht mal selbst was produzieren. Aufgabenblätter abholen und einreichen geht notfalls auch zu Fuß - die Kiddos sollen ja nicht verfetten.

Klar ist das messy und viele bleiben auf der Strecke. Aber für viele funktioniert sowas doch bestimmt gut genug. Wer es nicht hinkriegt, darf halt in der folgenden Woche zum Präsenzunterricht antanzen.

Was mich stört, ist diese erzwungene Gleichmacherei. Es ist doch allen klar, dass die Voraussetzungen sich je nach Schule und Schüler krass unterscheiden.
In manchen Klassen ist eventuell relativ regulärer Unterricht per Zoom möglich, in anderen sind 90% der Schüler prekär, dann muss es da halt Quasi-Regelunterricht geben.
Vielleicht sollten alle Gymnasien auf Fernunterricht umstellen und ihre Räumlichkeiten den Mittelschülern zur Verfügung stellen, dann lässt sich auch Abstand besser einhalten.



Mal was zum Thema Triage:
Poser findet, der Staat schaue bei dieser existenziellen Frage weg und erlaube damit indirekt eine eigentlich verbotene Abwägung von Leben gegen Leben.
[...]
Poser hofft, dass es bald eine gesetzliche Grundlage für die Triage gibt. Aus ihrer Sicht wäre nur ein Prinzip gerecht: Wer zuerst da ist, bekommt auch die Behandlung. "Dann sterbe ich vielleicht, weil ich zu spät dran war, aber nicht, weil ich behindert bin."

https://www.tagesschau.de/inland/verfassungsklage-triage-101.html

Ich finde es grundsätzlich auch bedenklich, dass der Gesetzgeber sich hier wegduckt. Andererseits könnte es auch weise sein, ein Thema gerade nicht gesetzlich zu regeln, das im Rahmen des Grundgesetzes vielleicht gar keine sinnvolle Regelung erlaubt.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es für die ethische Grundhaltung, es müsse hier völlige Gleichberechtigung geben, eine Mehrheit gibt. Gut vorstellen kann ich mir dagegen, dass unsere Parlamentarier sich in ethischer Inbrunst auf nichts anderes einigen können.
So werden imo mittelbar die Interessen weniger über die Interessen vieler gestellt.
 
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Gelöschtes Mitglied 683837

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@sweetie
Ich gehe hier nicht von echtem Online-Unterricht aus. Wo das möglich, ist, soll man es natürlich machen. Aber zunächst geht es ja erstmal um eine Lösung, die low level ist, minimale Infrastruktur benötigt und dazu führt, dass die Schüler sich irgendwie sinnvoll beschäftigen.
Ich sehe nicht ganz, wie kompliziert es sein kann, ein paar YouTube-Videos zur Verfügung zu stellen und dazu irgendwelche Aufgaben zu stellen. Es gibt so unglaublich viel Content da draußen, vermutlich braucht man nicht mal selbst was produzieren. Aufgabenblätter abholen und einreichen geht notfalls auch zu Fuß - die Kiddos sollen ja nicht verfetten.

Klar ist das messy und viele bleiben auf der Strecke. Aber für viele funktioniert sowas doch bestimmt gut genug. Wer es nicht hinkriegt, darf halt in der folgenden Woche zum Präsenzunterricht antanzen.

Was mich stört, ist diese erzwungene Gleichmacherei. Es ist doch allen klar, dass die Voraussetzungen sich je nach Schule und Schüler krass unterscheiden.
In manchen Klassen ist eventuell relativ regulärer Unterricht per Zoom möglich, in anderen sind 90% der Schüler prekär, dann muss es da halt Quasi-Regelunterricht geben.
Vielleicht sollten alle Gymnasien auf Fernunterricht umstellen und ihre Räumlichkeiten den Mittelschülern zur Verfügung stellen, dann lässt sich auch Abstand besser einhalten.

So eigenständig wie von dir beschrieben sind nichtmal manche Studenten. Du solltest nicht vergessen, dass es auch Aufgabe der Schulen ist Lernen zu lehren. Eine niederschwellige Übergangslösung zu finden mag zwar auf den ersten Blick total easy sein, aber so einfach ist es dann doch leider nicht.
 
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Wie gesagt, mir ist klar, dass das nicht überall geht. Aber ich würde es dort machen lassen, wo es geht. Und zumindest den durchschnittlichen Gymnasiasten schätze ich durchaus so ein, dass er mit etwas freierem Arbeiten klarkommt. Die meisten Mittelschichtskinder haben wohl eh nen eigenen Rechner zu Hause, so dass auch Zoom-Unterricht realisierbar ist.

Und wir reden hier auch nicht davon, dass das monatelang so geht, sondern von ein paar Wochen, vielleicht von jetzt bis Neujahr.

Aus den Medien bekommt man ja durchaus mit, dass der Unmut auch bei Schulen, Lehrern und Eltern groß ist, dass sie keine alternativen Konzepte fahren dürfen. Und das halte ich für unverantwortliches Verhalten der Kultusministerien.
 

Gelöschtes Mitglied 683837

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Wie gesagt, mir ist klar, dass das nicht überall geht. Aber ich würde es dort machen lassen, wo es geht. Und zumindest den durchschnittlichen Gymnasiasten schätze ich durchaus so ein, dass er mit etwas freierem Arbeiten klarkommt. Die meisten Mittelschichtskinder haben wohl eh nen eigenen Rechner zu Hause, so dass auch Zoom-Unterricht realisierbar ist.

Und wir reden hier auch nicht davon, dass das monatelang so geht, sondern von ein paar Wochen, vielleicht von jetzt bis Neujahr.

Aus den Medien bekommt man ja durchaus mit, dass der Unmut auch bei Schulen, Lehrern und Eltern groß ist, dass sie keine alternativen Konzepte fahren dürfen. Und das halte ich für unverantwortliches Verhalten der Kultusministerien.

Ich bin der erste bei der Hetzte gegen den öD, aber wie stellst du dir das vor? Nicht jede Einzellösung ist als solche geeignet und irgendwer sollte da drüberschauen. Und Drüberschauen kostet viel Zeit, weil ähnlich viel Murks produziert wird, wie eine pragmatische, funktionierende Lösung. Im StMAS des Freistaats sitzen da 10 Personen, die das theoretisch könnten. Verantwortlich für alle Grund-, Mittel-, Real- und Berufsschulen, Gymnasien, Förderschulen und teilweise auch Tagesbetreuungen. Das ist personalpolitisch ein Alptraum und deine Sicht schon starker Elfenbeinturm.
 
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Ich bin der erste bei der Hetzte gegen den öD, aber wie stellst du dir das vor? Nicht jede Einzellösung ist als solche geeignet und irgendwer sollte da drüberschauen. Und Drüberschauen kostet viel Zeit, weil ähnlich viel Murks produziert wird, wie eine pragmatische, funktionierende Lösung. Im StMAS des Freistaats sitzen da 10 Personen, die das theoretisch könnten. Verantwortlich für alle Grund-, Mittel-, Real- und Berufsschulen, Gymnasien, Förderschulen und teilweise auch Tagesbetreuungen. Das ist personalpolitisch ein Alptraum und deine Sicht schon starker Elfenbeinturm.

Dies. Wobei es tatsächlich mehr Möglichkeiten für Schulen geben muss, selbstständig zu handeln. Wir setzen ja den Lehrplan nicht außer Kraft. Auch Prüfungen werden wie sonst auch erstellt, geschrieben und benotet. Aber gerade im Hinblick auf den Lernprozess ließe sich viel machen. Allerdings muss man auch realistischerweise sagen, dass an den meisten Schulen das Personal gut am Grinden ist. Corona hat dafür gesorgt, dass man viel mehr Zeit als sonst mit nicht-schulischen Dingen beschäftigt ist. Es gab nen massiven Papierkrieg bzgl. Technik und Datenschutz - letzteren finde ich wichtig, aber es ist schon witzig, wenn man modernisieren will, aber Memos z.T. per Faxgerät kommen oder man JEDEN FURZ auf Papier braucht. Aber hey, das ist nicht der Punkt.

Der ist
Aber zunächst geht es ja erstmal um eine Lösung, die low level ist, minimale Infrastruktur benötigt und dazu führt, dass die Schüler sich irgendwie sinnvoll beschäftigen.

Aber:
Ich sehe nicht ganz, wie kompliziert es sein kann, ein paar YouTube-Videos zur Verfügung zu stellen und dazu irgendwelche Aufgaben zu stellen. Es gibt so unglaublich viel Content da draußen, vermutlich braucht man nicht mal selbst was produzieren.
Das ist genau das, was eigentlich NICHT passieren sollte. Denn das hat didaktisch keinen Wert. Ich will meinen Unterricht an meine Lerngruppe anpassen. Der Stoff bleibt der gleiche, aber die Kunst besteht doch darin, ihn den verschiedensten Schülern beizubringen. Manche kommen tatsächlich damit klar, wenn man sagt "hier, Text, lesen, morgen Ausfrage", andere eben nicht. Wobei es sich mittlerweile zeigt, dass man mit eigenverantwortlichem Lernen wahnsinnig viel bei den Kids bewegen kann, wenn sie denn frühzeitig Techniken und Strategien erworben haben. Und genau da hakt es, aktuell sogar tlw. übel, weil das Sommerhalbjahr 2020 eine Schneise bei den Kleinen geschlagen hat. Unsere 5. Klasse ist im Prinzip drauf wie eine 4., sowas hab ich noch nie erlebt. Gerade die Kleinen kannst du eben nicht so einfach online beschulen, die brauchen die Rituale, das soziale Umfeld. Bei den Großen mache ich mir keine Sorgen. Denen kann ich auch einfach Aufgaben geben und Fragen per Chat klären. Das läuft.
 
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Ich bin der erste bei der Hetzte gegen den öD, aber wie stellst du dir das vor? Nicht jede Einzellösung ist als solche geeignet und irgendwer sollte da drüberschauen. Und Drüberschauen kostet viel Zeit, weil ähnlich viel Murks produziert wird, wie eine pragmatische, funktionierende Lösung.
Generell würd ich das auf jeden Fall bejahen. Allerdings seh ich da auch einen großen Haken, denn man hatte von Mai(?) bis Oktober Zeit in der man Konzepte hätte entwerfen und verifizieren können. Gefühlt war man aber dann Mitte Oktober ganz überrascht, dass die Schulen sich nochmal mit dem Thema Corona intensiver rumschlagen müssen. Da war es dann natürlich zu spät sich um Einzelkonzepte zu kümmern, vor allem wenn von allen Seiten verschiedene Einzelkonzepte kommen.

Es hätte ja durchaus ein Katalog entstehen können (optimalerweise nicht in jedem Bundesland einzeln) mit verschiedenen Optionen die ok sind, wenn es in der entsprechenden Schule Sinn macht. Stattdessen war das Ergebnis "Schulen bleiben offen!!!!!!!111elf"
 

Gelöschtes Mitglied 683837

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Vllt. schreibe ich morgen nochmal etwas mehr dazu, aber einer der vielen Aufgaben für die zuständigen Stellen war v.a. die Budgetierung des Ganzen. Ehrlich, die paar Monate waren viel zu kurz, um irgendwas strukturiertes zu erreichen. Wenn überhaupt bin ich positiv überrascht, was auf einmal ging. Das Problem waren die Jahre vorher und die eingerosteten Strukturen dahinter. Auf allen Seiten, trifft die einzelnen Schulen, Lehrpersonal und Eltern ebenso wie die Ministerien.
 
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Das Problem waren die Jahre vorher und die eingerosteten Strukturen dahinter. Auf allen Seiten, trifft die einzelnen Schulen, Lehrpersonal und Eltern ebenso wie die Ministerien.

Exakt. Außenstehende können sich gar nicht ausmalen, wie ineffzient vieles im Bildungsbereich läuft. Das Ministerium gibt grobe Richtlinien vor, teils in der KMK mit anderen Bundesländern abgestimmt. Allein, bis da mal irgendwas rauskommt, vergehen Ewigkeiten. Beispiel: Der Lockdown in den Schulen begann Mitte März. Das erste tragfähige Hygienekonzept für einen eventuellen Neustart kam Ende April. Sechs Wochen. Unterhalb des Ministeriums sitzen die Ministerialbeauftragten, die sind grob gesagt für den Link zwischen Schulleitungen und "ganz oben" zuständig. Bei denen läuft zwar viel zusammen, sonderlich viel bewegen können und wollen die aber auch nicht, weil sie letzten Endes nur dazu da sind, um verwaltungstechnische Prozesse zu steuern. Schulleiter sind aktuell komplett überlastet, denn bei denen laufen die meisten Fäden zusammen. Das ist teils absurder Kleinstkram, den sie aber nicht delegieren können, weil eben nur sie entscheidungsbefugt sind. Die Lehrer können je nach Schule und Schulleitung durchaus viel für den Alltag bewegen, z.B. bei der Ausarbeitung und Umsetzung von schulscharfen Hygiene- und Unterrichtskonzepten. Die Eltern sind ein Fass ohne Boden. Es gibt zum einen die Verbände, die sich gerne zwischen alle Stühle setzen, aber letzten Endes das fünfte Rad am Wagen sind und natürlich die jeweils konkreten Personen, mit denen man im Alltag Kontakt hat. Letztere haben auf den gesamten Organisationsprozess nur geringen Einfluss.

Das Dienstwegprinzip verlangsamt zudem alles immens. Ferner müssen eben landesweite Regelungen gelten, wenn es um Prüfungen, Benotungen und all den anderen "offiziellen" Kram geht. Da der Unterricht damit direkt zusammenhängt, hat man da insgesamt wenig Spielraum.

Darüber hinaus muss man bei Schulen bedenken, dass für alles, was mit dem Gebäude und dessen Ausstattung zu tun hat, der Sachaufwandsträger (bei uns z.B. die Stadt München) zuständig ist. Sowas wie das Stellen von Laptops oder Tablets läuft natürlich übers Ministerium, wenn es aber z.B. um Anpassung der Räumlichkeiten zum Infektionsschutz geht, ist die Stadt zuständig. Ich erzähle immer wieder gerne, dass es bei uns mal fünf Monate gedauert hat, bis ein Schloss ausgetauscht wurde. FÜNF MONATE.

Und jetzt kommen noch die Gesundheitsämter dazu. Die sind weisungsbefugt, wenn es z.B. um Fragen der Quarantäne geht. Und da dauert wg. Überlastung auch vieles ewig, von den teils widersprüchlichen Aussagen ganz zu schweigen.

So, ihr seht also, viel Wust. Selbst WENN das Ministerium schnell und klar kommunizieren würde, ginge extrem viel Tempo in der sumpfigen Verwaltung flöten. Und selbst wenn die Verwaltung auf Zack wäre, gäbe es noch zig weitere Baustellen, die alles verlangsamen. Insofern ist tatsächlich noch erstaunlich viel passiert, man hat eben auch gesehen, dass es letzten Endes auf die Arbeit ankommt, die an den Schulen geleistet wird. Wir waren im Frühjahr z.T. auch einfach uns selbst überlassen, weil es schlicht keine Konzepte "von oben" gab. Ging auch.
 

parats'

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Vllt. schreibe ich morgen nochmal etwas mehr dazu, aber einer der vielen Aufgaben für die zuständigen Stellen war v.a. die Budgetierung des Ganzen. Ehrlich, die paar Monate waren viel zu kurz, um irgendwas strukturiertes zu erreichen. Wenn überhaupt bin ich positiv überrascht, was auf einmal ging. Das Problem waren die Jahre vorher und die eingerosteten Strukturen dahinter. Auf allen Seiten, trifft die einzelnen Schulen, Lehrpersonal und Eltern ebenso wie die Ministerien.

Sorry, aber viel zu kurz ist halt mal wieder nur ne Ausrede. Man hätte milestones definieren können und gucken wie weit man kommt und eben Teilerfolge erzielen anstelle per big bang alles auf einmal zu wollen.
 
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@sweetie
Ich sehe nicht ganz, wie kompliziert es sein kann, ein paar YouTube-Videos zur Verfügung zu stellen und dazu irgendwelche Aufgaben zu stellen.
Ich hab eine Veranstaltung an der Uni auf Videolehre konvertiert. Es ist, wenn man es wirklich gut und strukturiert machen will, ein beschissen riesiger Haufen Arbeit. Wenn man einfach nur Videos haben will dann geht es schnell, allerdings ist dann auch der Inhalt so dröge und unpassend strukturiert, dass es keine Sau anschaut.
 
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Können wir uns mal von der Fixierung auf bestimmte Lerninhalte lösen? Wir befinden uns obviously in einer Notsituation. Da gehts doch nicht darum, den Schülern irgendwas ganz Konkretes beizubringen, damit sie dann prüfungsfit für Punkt 7A3 des Rahmenlehrplans sind. Es geht darum, dass die Schüler irgendwie im Lernmodus bleiben und nicht den ganzen Tag verzocken. Was man die da genau machen lässt, ist doch echt mal völlig egal für die kurze Zeit. Lass sie halt nen Film gucken und was drüber schreiben. Es gibt tausend Möglichkeiten und bereits unendlich viel Content da draußen. Daraus lässt sich doch wohl irgendwas basteln. Dazu gibts doch bereits kommerzielle Anbieter wie sofatutor und so, die afaik sogar auf Rahmenlehrpläne abgestimmten Content anbieten.


Das ist genau das, was eigentlich NICHT passieren sollte. Denn das hat didaktisch keinen Wert. Ich will meinen Unterricht an meine Lerngruppe anpassen. Der Stoff bleibt der gleiche, aber die Kunst besteht doch darin, ihn den verschiedensten Schülern beizubringen. Manche kommen tatsächlich damit klar, wenn man sagt "hier, Text, lesen, morgen Ausfrage", andere eben nicht. Wobei es sich mittlerweile zeigt, dass man mit eigenverantwortlichem Lernen wahnsinnig viel bei den Kids bewegen kann, wenn sie denn frühzeitig Techniken und Strategien erworben haben. Und genau da hakt es, aktuell sogar tlw. übel, weil das Sommerhalbjahr 2020 eine Schneise bei den Kleinen geschlagen hat. Unsere 5. Klasse ist im Prinzip drauf wie eine 4., sowas hab ich noch nie erlebt. Gerade die Kleinen kannst du eben nicht so einfach online beschulen, die brauchen die Rituale, das soziale Umfeld. Bei den Großen mache ich mir keine Sorgen. Denen kann ich auch einfach Aufgaben geben und Fragen per Chat klären. Das läuft.
Kinder, wir reden hier nicht darüber, die Pädagogik neu zu erfinden. Es geht um eine Notlösung, die dafür sorgt, dass die Kiddos nicht nur rumgammeln - nicht mehr und nicht weniger. Und ich habe explizit von "älteren Schülern" (aka deine Großen) gesprochen.


Ich bin der erste bei der Hetzte gegen den öD, aber wie stellst du dir das vor? Nicht jede Einzellösung ist als solche geeignet und irgendwer sollte da drüberschauen. Und Drüberschauen kostet viel Zeit, weil ähnlich viel Murks produziert wird, wie eine pragmatische, funktionierende Lösung. Im StMAS des Freistaats sitzen da 10 Personen, die das theoretisch könnten. Verantwortlich für alle Grund-, Mittel-, Real- und Berufsschulen, Gymnasien, Förderschulen und teilweise auch Tagesbetreuungen. Das ist personalpolitisch ein Alptraum und deine Sicht schon starker Elfenbeinturm.
So ganz konkret hab ich mir das nicht überlegt. Man könnte z.B. Fernunterricht für alle Gymnasien/Sekundarschulen machen mit einem Notpräsenzunterricht für diejenigen, die selbst eine Minimalleistung nicht erbringen. Die freien Räumlichkeiten kann man zum Teil für den Rest der Schüler nutzen, um mehr Abstand zu gewährleisten.
Dazu könnte man Schulleitungen größere Befugnis darin geben, eigenständige Konzepte umsetzen und die Schulpflicht aussetzen. Dann können wenigstens die Schüler, die allein oder mit Mami und Papi ihre Hausaufgaben erledigt kriegen zu Hause bleiben.
 
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Irgendetwas unabhängig von der Qualität machen anstatt nichts ist … diskutabel. Ich bin da lieber im Team durchdachte Qualität. Aber gut, ich rede auch v.a. von Uni.
Sämtliche kommerziellen Angebote die ich in dem Kontext gesehen habe waren Müll der nichtmal das Niveau einer privaten FH erreicht. Gleiches gilt für alle bekannten/verbreiteten Youtube-Kanäle wie z.B. Daniel Jung der auch bei Schülern sehr beliebt ist. Wenn ich den sehe und/oder höre (war mal in einem Podcast eingeladen den ich höre) krieg ich Stresspickel. Der betet nur Rezepte runter und vermittelt ein furchtbar instrumentelles Bild von Wissen. Wenn es diese Qualität ist, dann ist vermutlich Zocken die bessere Alternative :/
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Gerade bei älteren Schülern muss ich schon lolen, wenn hier gefordert wird die sollen "im Lernmodus bleiben" und nicht "den ganzen Tag verzocken". Leute, ihr errinert euch schon, wie wir mit 15-16 waren? Da waren einige auch schon hier im Forum - ich auch. Was für Lernmodus, was für nicht verzocken Bruder? Hausaufgaben im Bus abschreiben war wirklich das einzige, was man da irgendwie in der Schule gemacht hat und ab 14 Uhr wurde bis in die Nacht durchgenerdet, auch so ganz ohne Lockdown. Vielleicht einfach mal Kirche im Dorf lassen.
 
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Ich hab mit 16 viel gezockt, aber auch durchaus was für die Schule gemacht. Auch ernsthaft. Nicht immer von sich selber auf alle projizieren. Aber natürlich muss man realistisch bleiben, niemand erwartet, dass die Kinder im Homeschooling stundenlang am Stück Höchstleistung bringen.

Bzgl. Didaktik:
Der Punkt ist, dass gerade schwächere Schüler schlicht nix kapieren, wenn kein didaktischer Aufwand betrieben wird. Viele denken hier zu sehr vom Gymnasium und den eigenen Erfahrungen her. Im Frühjahrslockdown hat z.B. eine Mathekollegin den Kindern einfach nur Buchseiten zum Lesen und Bearbeiten gegeben. Das endete in einem Desaster, sie wurde am Ende sogar abgemahnt. Da kann aber wirklich der einzelne Lehrer viel bewegen, es braucht da keine komplizierten übergeordneten Entscheidungen.
 
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Nichts machen geht halt auch nur so lange, wie das Infektionsgeschehen es zulässt. Und ich finde es ab einem gewissen Punkt der Gesellschaft auch schwer vermittelbar, dass man sich in den Schulen gar nicht bewegt, während viele Leute mit Berufs- und Kontaktverboten belegt sind.
Ich sehe halt nicht, wie man Oberschülern großen Schaden zufügt, wenn man sie für einen Zeitraum von 4-6 Wochen mal größtenteils zu Hause arbeiten lässt. Wie reden hier über Leute, die mit 18 studieren wollen. Die sollten mit 13 wohl mal hinkriegen ein paar mehr Hausaufgaben allein zu bewältigen?

Und was Uni angeht: In Mathe, wo ich mich auskenne, gibt es genug hochwertigen Content (Vorlesungen, Skripte, Blogs usw.) frei online für deutlich mehr als ein Masterstudium. Dazu gibt es Foren, wo man sich seine Übungen für lau korrigieren und helfen lassen kann, wenn man nicht weiterkommt. Ich selbst hab z.B. einen Großteil meines Wissens außerhalb der Uni erworben.
Klar ist damit nicht jeder Spezialstoff abgedeckt, aber fast alle wichtigen Themen.

Und um nochmal die Brücke zur Schule zu schlagen: Was wird denn ab der Mittelstufe in der Schule gemacht?
In Deutsch liest man Texte und quatscht drüber, in den Fremdsprachen kommen noch Übungen dazu. In Mathe rechnet man elementare Testaufgaben aus LinA, Ana und Stochastik.
Es ist bei mir jetzt 20 Jahre her, aber didaktische Großtaten der Lehrer sind mir da, ehrlich gesagt, nicht in Erinnerung geblieben.
 
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Ich hatte im Deutsch-LK nen fantastischen Lehrer, der hat trotz fortgeschrittenen Alters (ging damals auf die 60 zu) tatsächlich noch komplett neue Stunden aus dem Hut gezaubert. Aber war natürlich die Ausnahme. Mathe war so wie du beschreibst, Englisch war schlimm, weil die Lehrerin borniert war und der Rest war eh fast egal. Ich hatte noch LK Sozialkunde/Geschichte, da war der Lehrer auch älter und man hat wirklich fast nur Texte gelesen. War guter Unterricht, weil der Mann viel Fachkompetenz hatte, aber eben auch kein didaktisches Meisterwerk.

Der Punkt ist aber, dass ihr auch an die anderen Schularten (Realschule, Mittelschule) denken müsst. Da sitzen, ich sags mal wie es ist, auch dümmere Menschen drin. Denen kannst du nicht einfach was hinschmeißen und sagen "Hier, lern mal". Ein Gymnasiast, erst recht in der Oberstufe, kriegt das freilich hin. Ein pubertärer Mittelschüler nicht.
 
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Ohne jetzt hier als vom hohen Ross des Lehrers sprechend klingen zu wollen:

Bei uns an der Schule hat sich seit März massiv viel bewegt, aber das mag dem Nicht-Pädagogen mickrig erscheinen. Es wurde ja schon angesprochen, aber was da an Bürokratie, Formalzeugs etc. dranhing, war/ist massiv!

Dennoch haben wir innerhalb eines halben Jahres

80 Lehrertablets
40 Laptops
100 PCs zur Neuausstattung der Räume
Glasfaseranschluss
Microsoft 365 Lizenz für alle an der Schule
Eigene Material Plattform auf der Schulhomepage geschaltet
Schul. Cloud Lizenz für alle an der Schule
Eigene Bigbluebuttonplattform über Drittanbieter
...

angeschafft, pädagogische und didaktische Konzepte dazu entwickelt und damit wirklich Dinge vollbracht, die ungelogen normalerweise Minimum zwei Jahre gedauert hätten.

Natürlich haben wir vieles davon unserem spendablen Sachaufwandsträger zu verdanken. Ich schätze mal, wir sind, was die Ausstattung angeht, locker in den top 5% der bayerischen Schulen. Ich binde zurzeit regelmäßig Schüler per Teams-Video Anruf live in den Unterricht ein, die zuhause bleiben müssen. Aber andere Schulen haben nichtmal WLAN!

Also bitte neben den ganzen Anwendungshürden auf Schülerseite, egal ob technischer oder persönlicher Natur, nicht vergessen, dass einfach Jahrzehnte lang nichts in Schulen investiert wurde. Das kriegt man dann auch nicht innerhalb eines halben Jahres hin.

Und nur kurz zum "Nutz doch Youtube" Argument:
Meine Schüler haben mich selber auf mindestens 4 "coole" Youtube Kanäle hingewiesen, die Mathesachen toll erklären. Ich habe alle angeschaut, keines war fehlerfrei, zum Teil sehr grobe Schnitzer.

Natürlich binde ich sowas auch sonst schon in meinen Unterricht ein, wenn es passt, oder wenn es Inhalt und Spaß verknüpft, sodass sich Schüler Dinge einfach besser merken können (Bsp Dorfuchs Lieder). Aber einfach irgendwas per Titel suchen und verlinken ist nicht drin. Du musst alles von vorne bis hinten evaluieren. Am Ende habe ich dann meist mehr Zeit damit verbracht, das passende Video zu finden, als selber etwas zu erstellen.

Gibt natürlich Ausnahmen, aber die wirklich guten Videos, die inhaltlich fehlerfrei sind und z. B. ein Physikexperiment wie mehrfarbige Doppelspaltversuch nicht nur ausführlich zeigen, sondern auch auf Schul Niveau erklären, sind dann doch immer irgendwelche low quality Aufnahmen von einem 60 jährigen Oberstudienrat im Physiksaal. Warum? Weil es ja sonst auch keiner braucht!

Und mit den ganzen didaktischen Anforderungsniveaus, die wir Lehrer offiziell lehren und abprüfen müssen, fange ich mal gar nicht an. Googlet mal K1 bis K6. Schule ist heute nicht mehr "Lies den Text, ich frag morgen darüber ab".
 
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