Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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Was hindert die Risikogruppe mit so einer Art von Maske rumzulaufen, so dass andere Menschen nicht in ihrer Freiheit eingeschränkt werden? Ansteckungswahrscheinlichkeit wird doch sicher auf praktisch Null laufen. Wieso muss ich mich einschränken, aber das Tragen dieser Art von Maske ist nicht zumutbar?
Das wären 105 €, jeder der nachweislich Risikogruppe ist kriegt eine gesponsort wären sicher < 105*40*10^6, also 4 Milliarden. Ist doch bestimmt weniger als die ganzen Beschränkungen jetzt kosten. Scheint auch länger zu halten, Filter kann man bestimmt ausbauen, np. Dann noch für jeden ein kleiner Sauerstofftank und np.

edit: Altersheime mit speziellen Besuchsräumen und maximaler Belüftung ausstatten, Easy. Bundesverdienstkreuz bitte per PM, danke

edit2: Wir führen virtuelle Bettenkapazitäten im Krankenhaus ein die für Corona reserviert sind und kommunizieren intensiv die aktuelle Lage. Wenn diese dann ausgeschöpft sind hat man eben Pech und muss selber Vorsorge treffen. Regelt sich ggf. von selbst. Das verhindert den Zusammenbruch des restlichen Betriebs. Kann man ggf. auch auch dynamisch regeln.
 
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Die Problematik in der Pflege liegt doch nicht an der Technik/Betten sondern an dem Pflegepersonal, welches schon seit Ewigkeiten unfassbar unterbezahlt viel Verantwortung trägt, da ja Klinik wirtschaftlich sein sollen :rofl2:


Generell wird gerade die ganze Infektionsketten-Thematik total ad absurdum geführt. Hier in Berlin läuft es wirklich an den Schulen nach dem "Nix gesehen, nix getestet"-Prinzip.

Mittwoch vor den Ferien wurde eine Schülerin meiner Englischklasse aus dem Unterricht genommen -> Mutter positiv, Kind auch positiv getest. Das habe ich heute, über 2 Wochen später erfahren. Zum Glück bin ich nicht zu meiner Oma gefahren :deliver:

Heute ruft eine Mutter einer anderen Englischklasse die ich unterrichte an und erzählt, dass sie (Krankenschwester) auch positiv ist und sie aufgrund der Symptome ihr Kind heute schon vorsorglich nicht in die Schule geschickt hat. Konsequenz -> Kind muss 14 Tage zuhause bleiben und wird nicht getestet.

Absolutes Himmelfahrtskommando was da gerade an den Schulen passiert. Meiner Meinung nach ist man gar nicht mehr daran interessiert auch nur ansatzweise nachzuvollziehen, ob Schulen Infektionsherde darstellen. Wir müssen auf Biegen und Brechen offen bleiben. Wir haben im Bezirk ne Quote von 140/100k und die Ampel steht auf gelb (d.h. alles wie immer). Bin mal gespannt. In zwei Wochen sind die Betten hier in Berlin voll :deliver:
 

haschischtasche

Ährenpenis
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Was hindert die Risikogruppe mit so einer Art von Maske rumzulaufen, so dass andere Menschen nicht in ihrer Freiheit eingeschränkt werden? Ansteckungswahrscheinlichkeit wird doch sicher auf praktisch Null laufen. Wieso muss ich mich einschränken, aber das Tragen dieser Art von Maske ist nicht zumutbar?

Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass so eine Maske die Ansteckungswahrscheinlichkeit nicht signifikant verringern wird wenn Leute wie du meinen, dass es wichtig ist ihre Freiheit mit der grob fahrlässigen Verteilung einer untherapierbaren Viruserkrankung zu zelebrieren, hilft mir so eine Maske ja nunmal recht wenig, wenn der Krankenwagen in 'ner Hypo nicht schnell genug ankommt weil in der Klinik jede Hand gebraucht wird um die Abkratzenden zu intubieren und die Leichen hin- und herzufahren.
 
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@Schulen
Ich habe hier aus Berlin tatsächlich auch den Eindruck, dass man bei Kindern irgendwie die Augen zu macht. Bei Freunden gabs vor ein paar Wochen mehrere Fälle infizierter Eltern in der Kita - Kinder wurden nicht getestet, durften weiter zur Kita.
Hier fällt der Politik imo auf die Füße, dass man Schulen und Kitas in März zu voreilig und zu lange geschlossen hat und sich jetzt fälschlicherweise verpflichtet fühlt, sie auf Biegen und Brechen offen zu lassen.
Ich hätte mir wenigstens Teilschließungen gewünscht für Mittel- und Oberschulen. Für die Kleineren könnte man die Schulpflicht aufheben, so dass wenigstens die Eltern, die sie gerne zu Hause lassen wollen und können, das auch dürfen.
Auch eine Komplettschließung Mi Notbetreuung wie im Frühjahr würde ich für sinnvoll halten, wenn sie wirklich absehbar nur für November gälte. Günstig wäre natürlich gewesen, wenn man den Lockdown parallel zu den Herbstferien gemacht hätte.
 
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Das, was Dagger schreibt, deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich schrieb es schon im OT: Der Super-GAU für ne Schule ist, wenn Lehrer in Quarantäne müssen. Das Gesundheitsamt handelt hier nicht konsistent, wir hatten neulich nen Fall im Kollegium, woraufhin es zunächst hieß, dass alle KP1 in Q. müssen, nen Tag später kam ein Anruf, dass sie es doch nicht sollen. Die Kollegen sind jetzt "freiwillig" in Quarantäne, bis ihre Testergebnisse da sind. Bei sowas langt man sich doch ans Hirn.

Wenn ein Schüler positiv ist, geht i.d.R. die Klasse mind. 10 Tage in Quarantäne. Wenn ein Elternteil es ist, nur der betroffene Schüler.

Das Problem ist, dass bei vielen Lehrern in Quarantäne praktisch kaum noch regulär Unterricht gehalten werden kann. Wir haben grade 1/3 der Lehrer zuhause, ihr könnt euch vorstellen, wie der Vertretungsplan aussieht. Zum Glück starten heute die Ferien, noch so ne Woche wäre die Hölle gewesen. Und die Prognosen sehen jetzt nicht so aus, als würde sich die Infektionslage merklich in den nächsten Wochen entschärfen. Es wird ein Eiertanz.

Als Lehrer ist man letzten Endes einfach zwischen den Fronten. Schulen sollen wg. dem o.g. Rattenschwanz offenbleiben. Schüler müssen eh Masken tragen und Abstand halten. Eltern wollen größtenteils auch, dass Schulen geöffnet sind, gleichzeitig erreichen mich aktuell sehr viele Anrufe und Mails von besorgten Eltern. Kann ich voll nachvollziehen.
 
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Zumindest müssen die SuS bei euch Masken tragen, ich habe aktuell 25 Kids ohne Maske auf 25qm sitzen. Fenster sind offen, Kinder mit Decken an den Plätzen :rofl2: Die sind halt 10 und frieren sich übelst einen ab - dabei hats draußen noch 10° :rofl2:
 

Deleted_228929

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Was spricht eigentlich dagegen, die Schulen während des Lockdowns einfach mitzunehmen und die Zeit auf späteren Ferienzeiten anzurechnen? Klar, für die Eltern ist es Kacka, aber während der regulären Ferienzeiten müssen die ja auch klar kommen. Es wäre dann nur eine Verschiebung.
 
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Ich denke, dass man einerseits denkt, dass es die Wirtschaft zu sehr beeinträchtigt und andererseits einen Shitstorm befürchtet, weil gerade Familien bereits im Frühjahr so geblutet haben.
Es ist schon auch ne andere Situation als in geplanten Ferien, wo es ja jede Menge Ausgleichsaktivitäten gibt, die jetzt wegfallen.

Obwohl ich selbst unter Kitaschließung doppelt leiden würde, hätte ich im Zweifelsfall wohl dafür gestimmt, weil ich es sehr wichtig finde, dass der Lockdown effektiv ist.
Und leider haben wir derzeit keinen guten Überblick, welche Infektionsdynamik es gerade in den Einrichtungen gibt.

Es war imo einfach ein großer Fehler Schulen und Kitas im Frühjahr so schnell und vor allem unnötig lange zuzumachen. Das fällt uns jetzt auf die Füße, weil die Politik in der Hinsicht ihr Pulver verschossen hat.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Was spricht eigentlich dagegen, die Schulen während des Lockdowns einfach mitzunehmen und die Zeit auf späteren Ferienzeiten anzurechnen? Klar, für die Eltern ist es Kacka, aber während der regulären Ferienzeiten müssen die ja auch klar kommen. Es wäre dann nur eine Verschiebung.

Weil es der wirtschaftliche Supergau ist. Die allergrößten Probleme des ersten Lockdowns lagen in der Familiensituation und dem Betreuungsmangel. Schulen und Kitas werden auch in Zukunft als aller aller aller aller letztes geschlossen.
 
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Was spricht eigentlich dagegen, die Schulen während des Lockdowns einfach mitzunehmen und die Zeit auf späteren Ferienzeiten anzurechnen? Klar, für die Eltern ist es Kacka, aber während der regulären Ferienzeiten müssen die ja auch klar kommen. Es wäre dann nur eine Verschiebung.

Aus Sicht der Lehrkräfte wäre das meiner Meinung nach auch der absolute Wahnsinn. Jedes Jahr wieder geht man in Richtung Sommerferien komplett auf dem Zahnfleisch. Dieses Jahr fühle ich mich jetzt vom Gefühl her wie sonst um Ostern rum. Würden jetzt direkt 2-4 Wochen die Schulen dicht gemacht und es als Ferien deklariert werden, fehlt die Regenerationszeit/Vorbereitung/Nachbereitung einfach vor dem nächsten Schuljahr. Und ja, es gibt Lehrer die haben sehr viel Freizeit. Wenn man seinen Job aber ordentlich macht, ist man schnell im Durchschnitt bei ner 50 Stunden Woche. Im Moment ist es noch extremer - gerade wenn man in der Schulleitung-/Planungsebene noch aktiv ist. Gestern war ich um 6:30 in der Schule und habe (abgesehen von 40min Heimfahrt und 30min Essen - naja und 20min Rocket League :deliver: ) irgendwann um 22:30 aufgehört zu arbeiten. Im Moment sitze ich auch immer noch über -Gruppeneinteilungen/Alternativszenario und Co. Persönlich wäre mir dann auch lieb, die Szenarien schnellstmöglich umzusetzen.
In Berlin entsteht den Eltern ja nicht mal ein Betreuungsproblem. Die Kinder werden täglich 3 Stunden unterrichtet und 3 Stunden betreut - einzig die Lerngruppen werden halbiert und die Stundentafel eben in zwei Wochen abgearbeitet. Klingt erstmal krass, aber mit 50% der SuS arbeitet man auch effektiver und viel effizienter.
 

parats'

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Sieh mal zu, dass Du mehr Zeit für Rocket League hast, ich warte noch immer auf dich. :ugly:
 
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Man verliert der facto halt einen beträchtlichen Teil der Arbeitskraft. Ich frage mich allerdings, wie viel davon man derzeit überhaupt benötigt. Halb Europa ist auch im Lockdown. Ein beträchtlicher Teil des Wirtschaftslebens steht eh still. Da kann man bei der Produktivität doch sicher zurückstecken?
 
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Vermutlich nicht, ja. Selbst wenn es im Mittel stimmt, bekommt man wohl mindestens mit der ungleichen Verteilung ein Problem.

Man hätte imo trotzdem die Schüler zu Hause lassen können, die sich selbst betreuen können, also ab Mittelstufe.
 
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parats'

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Wahrscheinlich schon, aber mir fehlt die Expertise um einzuschätzen, wie 13 Jährige sich selbstständig um die Schule kümmern.
Im Zweifel hängen die nämlich vor dem Smartphone und machen tik toks..
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Man verliert der facto halt einen beträchtlichen Teil der Arbeitskraft. Ich frage mich allerdings, wie viel davon man derzeit überhaupt benötigt. Halb Europa ist auch im Lockdown. Ein beträchtlicher Teil des Wirtschaftslebens steht eh still. Da kann man bei der Produktivität doch sicher zurückstecken?

Ich hatte letztens verstanden, dass die Situation sich in dieser Hinsicht auch vom Frühjahr unterscheidet, weil der asiatische Markt wieder boomt und ne starke Nachfrage hat. Deswegen braucht man jetzt auch eine deutlich "normalere" Auslastung und es wird vermutlich spürbar weniger Kurzarbeit geben.
 

Deleted_228929

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Dachte bei meinem Vorschlag mit der Schule eigentlich eher daran, dass scheinbar derzeit auch viele Lehrer ausfallen und daher oft ohnehin kein gescheiter Unterricht stattfinden kann. Daher jetzt lieber nur Ferienbetreuung und dafür später dann nachholen, was man jetzt eh nicht wirklich hinkriegt.
 
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Kinder sind keine Automaten. Wenn man jetzt runterfährt und dann z.B. doch noch die Sommerferien im nächsten Jahr streicht, brennt der Baum, weil es danach direkt weitergeht. Und der 1. Lockdown hat gezeigt, dass Pausen Gift sind. Grade für Schüler aus sozial schwächerem Umfeld. Aber ja, der Killer sind Covid-Fälle unter den Lehrern. Außer man sagt "yolo" und schickt nur den heim, der eben Covid hat, und lässt alle anderen weitermachen. No fuck, no sun, oder so.
 
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Da sollten bald tatsächlich Antigentests helfen können, wenn sie in ausreichender Zahl verfügbar sind: Dann kann man bei den Kollegen für ein paar Tage jeden Morgen nen Abstrich machen und mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass sie gerade ansteckend sind. Solange könnten sie dann einfach weiterarbeiten.

Sommferien komplett streichen muss ja nicht sein. Aber man hätte imo durchaus mal über zusätzliche Angebote für die schwächeren Schüler nachdenken können. Wurde dieses Jahr afaik schon nicht gemacht. Ka, warum.


Ich hatte letztens verstanden, dass die Situation sich in dieser Hinsicht auch vom Frühjahr unterscheidet, weil der asiatische Markt wieder boomt und ne starke Nachfrage hat. Deswegen braucht man jetzt auch eine deutlich "normalere" Auslastung und es wird vermutlich spürbar weniger Kurzarbeit geben.
Das mag sein, betrifft dann aber hauptsächlich produzierendes Gewerbe, wo Frauen stark unterrepräsentiert sein dürften - die im Gegenzug wohl den Großteil der Care-Arbeit stemmen?


Wahrscheinlich schon, aber mir fehlt die Expertise um einzuschätzen, wie 13 Jährige sich selbstständig um die Schule kümmern.
Im Zweifel hängen die nämlich vor dem Smartphone und machen tik toks..
Naja, die Idee wäre auch eher, dass die sich irgendwie um sich selbst kümmern können, nicht dass sie unbedingt effektiv selbst lernen.
 
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Sommferien komplett streichen muss ja nicht sein. Aber man hätte imo durchaus mal über zusätzliche Angebote für die schwächeren Schüler nachdenken können. Wurde dieses Jahr afaik schon nicht gemacht. Ka, warum.

Stimmt so nicht. Hier in Berlin gab es sowohl in den Sommerferien als auch in den Herbstferien die "Sommerschule" für Kinder, die aufgrund des Lockdowns noch stärker in ihren Leistungen abgesunken sind.
Überraschenderweise haben das wirklich viele SuS der bildungsfernen Schichten auch wahrgenommen. Wie erfolgreich das war, weiß ich allerdings nicht. Im Endeffekt waren bei uns 3 Studentinnen damit beschäftigt, die SuS zu beaufsichtigen, die stur die vorbereiteten Arbeitsblätter der Lehrkräfte bearbeiteten. Ob da nochmal was erklärt wurde wage ich fast zu bezweifeln :deliver:
 
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ich hab hier einen, der führt die ganze coronageschichte darauf zurück, das von ein zusammenbruch des globalen finanzsystems abgelenkt werden soll. als argument nennt er zb, dass die ezb allein im jahr 2020 ihre bilanzsumme um 40% und die fed sogar um 70% erhöht hat. kann das jemand für mich einordnen? ist das ein erklärbarer vorgang?

Zuwachs der Bilanzsummen im vom 01.01. bis 31.08.2020
Vom 01.01. bis zum 31.08.2020 haben die wichtigsten Zentralbanken der Welt ihre Bilanzsummen wie folgt ausgeweitet:

+10,55% Schweizer Nationalbank (SNB)
+19,17% Bank of Japan (BoJ)
+38,08% Europäische Zentralbank (EZB)
+42,39% Bank of England (BoE)
+68,14% Federal Reserve (Fed)
https://www.tagesgeldvergleich.net/statistiken/bilanzsummen-der-zentralbanken.html
 

parats'

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Dazu:
- Das topic für Davos in 2021 ist great reset
- Crypto Euro in den kommenden Jahren
- Microchips im Impfstoff

Versklavung der Menschheit unter Gill Bates.

Ernsthaft: wenn das System der Notenbanken irgendwann mal vor die Wand fährt, dann lenkt sowas wie eine weltweite Pandemie sicherlich nicht soweit ab, dass es keiner mitkriegt.
 
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Deleted_504925

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ist es der gleiche zusammenbruch den die ganzen finanzexperten (klaus-dieter, schlosser, arbeitssuchend) seit 30 jahren vorraussagen?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Also weil es demjenigen egal ist, der die Entscheidung auch so gut findet, ist es egal, ob sie verfassungswidrig ist? HÄ? Und wer sie nicht gut findet, der hat Pech gehabt? Wofür überhaupt zB ein Verfassungsgericht? Manche finden ein Gesetz halt toll, warum sollte man das dann überprüfen. Richter sind auch keine Architekten. Oder Pathologen. Trotzdem entscheiden die komischerweise über Morde und Baupfusch. Wie machen die das bloß? Was könnte ihr Geheimnis sein?


Der Post ist mir damals entgangen und ich wollte im Zuge der Ereignisse nochmal darauf zurückkommen: Wie machen sie das wohl? Die Gesellschaft hat entschieden, dass Mord bestraft werden muss, deshalb hat die Politik das in Gesetze gegossen, genau wie wir im Grunde genommen eine ziemlich breitflächige Übereinkunft haben, dass der Bauträger nicht irgendeinen Scheiß in die Landschaft stellen kann. Wenn die Gerichte das nicht selbst beurteilen können, dann ziehen sie Gutachter hinzu, die das fachgerecht beurteilen können.
Hier liegt die Situation aber vollständig anders: Wir haben überhaupt keine Übereinkunft darüber, wie sehr wir prospektiv Grundrechte einschränken wollen, insbesondere wenn wir dafür später noch größere Einschränkungen verhindern können. Dazu ist das noch ein tradeoff, der mit großer Unsicherheit behaftet ist, weil wir (was völlig normal und erwartbar ist) auf die schnelle keinen Konsens der Virologen, Epidemiologen, Ökonomen etc. vorweisen können, wie weit man runterfahren sollte, um Schlimmeres zu verhindern. Letztendlich also ein tradeoff, der ein hohes Maß sowohl an Unsicherheit als auch Werturteil beinhaltet. Willst du mir allen Ernstes erzählen, das beste Szenario ist dass das irgendein Verwaltungsrichter entscheidet, der weder über die fachliche Expertise noch über die demokratische Legitimation verfügt? Du tust so als würde die Politik die Rettung von Leben gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung absolutieren, dabei ist völlig unklar, ob das Äquilibrium zwischen dem R das man zulässt und dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum nicht eben doch bei R unter 1 liegt.
Diese Abwägung ist doch völlig offensichtlich keine, die Gerichte treffen können. Mein Punkt war, dass sie das eben auch nicht tun, solange die Situation tatsächlich bedrohlich wirkt. Da Gerichte aber ihre Legitimation daraus ableiten, Gesetze lediglich auszulegen, nicht ihre eigenen moralischen Maßstäbe anzulegen, läuft diese Art des Urteils ins Leere, weil Gerichte eben weder die Expertise haben, um genaue Voraussagen zu treffen, noch die Legitimation, irgendwelche allgemeinverbindlichen Regeln bzgl. dem Umgang mit dem Virus zu setzen, die sowohl bei Infektionszahlen um die 200 pro Tag (wie Anfang Juli) genauso gelten wie bei Infektionszahlen um die 20000 (wie gestern), da das nun mal unweigerlich einen tradeoff zwischen Gütern betrifft, den man sowohl moralisch als auch mit fachlicher Expertise treffen muss. Das kann die Bundesregierung unter Zeitdruck und vielleicht noch das Parlament, aber bei einem Verwaltungsrichter in Saarbrücken stehen halt nicht direkt Drosten und co. auf der Matte, wenn es darum geht sich zu fragen, was noch verhältnismäßig ist und was nicht.

Der Punkt war allerdings auch ein anderer: Die Leute, die inhaltlich klagten, verstecken sich jetzt hinter prozessualen Argumenten. Das war als ich den Post geschrieben habe schon kaum noch haltbar und heute ist es absolut unhaltbar, konsequenterweise wurde damit auch aufgehört. Konsequenterweise höre ich davon jetzt auch nichts mehr, sondern es wurde dazu übergegangen, sich darüber zu beklagen, dass die Bundesregierung sich nicht gut genug auf die zweite Welle vorbereitet hat, von der dieselben Leute vor einem Monat noch meinten, selbst wenn sie komme könne man keine großen Einschränkungen mehr dulden. Aber siehe da: Wenn die Gesellschaft denkt, dass man sollte, dann kommen sie halt doch. Das ist, was ich bemängelt habe: Wenn man politisch nicht gewinnen kann, dann versteckt man sich hinter fadenscheinigen Argumenten wie dem politischen Prozess oder einer vermeintlichen Verfassungswidrigkeit.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Diese Abwägung ist doch völlig offensichtlich keine, die Gerichte treffen können

Ich picke mal nur diesen Satz heraus, weil das dein Denkfehler ist, auf den alle anderen Annahmen gestützt sind. Das ist überhaupt nicht Aufgabe der Gerichte und das tun sie auch nicht. Sie bewerten die Maßnahme isoliert am Verhältnismäßigkeitsgrundsatz und fragen sich, ob diese angesichts des proklamierten Ziels des Infektionsschutzes geeignet, erforderlich und angemessen ist. Mehr nicht. Und da stiegen sie zB bei den Beherbergungsverboten - gestützt auf den Stand der momentanen Forschung - entweder am Punkt der Erforderlichkeit ( = gibt es kein milderes Mittel, um den legitimen Zweck zu erfüllen) aus.

Erst, wenn sie zur Angemessenheit gelangen findet eine Abwägung zwischen Vor- und Nachteilen statt, aber dafür müssten die Maßnahmen eben zunächst einmal geeignet und erforderlich sein. Die Angemessenheit ist aber natürlich oftmals nicht absolut überprüfbar, das ist auch jedem klar - insbesondere weil die Politik eben einen Ermessensspielraum bei ihren Entscheidungen hat, der eben politisch ist. Das nennt man regieren und das kann und wird von Gerichten natürlich nicht torpediert. Vielmehr wird geprüft ob bei der Anwendung des Ermessens fehler passiert sind (etwa gar kein Ermessensgebrauch).

Ich meine (und ich hab wirklich keine Lust auf diese Kleinkriege, aber es fällt einfach auf), hälst du Verfassungsrechtler für so dumm, dass diese trivialen Überlegungen die du da anstellst nicht seit Jahrhunderten in allen Formen und Farben durchdacht wurden und nach wie vor täglich Gegenstand der Forschung sind?

Der Punkt war allerdings auch ein anderer: Die Leute, die inhaltlich klagten, verstecken sich jetzt hinter prozessualen Argumenten. Das war als ich den Post geschrieben habe schon kaum noch haltbar und heute ist es absolut unhaltbar, konsequenterweise wurde damit auch aufgehört.

Das ist doch gar nicht war, beim Beispiel Beherbergungsverbote wurden diese nicht aus formellen, sondern aus materiellen Gründen gekippt (Maßnahmen nicht erforderlich).

Das ist, was ich bemängelt habe: Wenn man politisch nicht gewinnen kann, dann versteckt man sich hinter fadenscheinigen Argumenten wie dem politischen Prozess oder einer vermeintlichen Verfassungswidrigkeit.

Hast du ja recht, nur kann einzig und allein ein Gericht beurteilen, was vermeintlich und was tatsächlich verfassungswidrig ist.
 
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Das ist imo ein Irrtum. Die Bedeutung der Begriffe erforderlich, geeignet und angemessen ist jedem klar. Ob diese Begriffe auf die vorliegenden Maßnahmen zutreffen, kann ein Richter nicht besser beurteilen als jeder andere.

Das erinnert mich an eine Seminardiskussion, die ich vor zig Jahren mal mit angehört habe. Darin ging es um die Frage, ob man die Tatsachenfeststellung und die juristische Bewertung dieser Tatsachen in einem vollendeten Rechtsstaat nicht trennen sollte.
Ich war selbst zwar nicht beteiligt, empfand den Vorschlag aber als charmant.
 
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Gelöschtes Mitglied 160054

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Ich weiß nicht, mutet wie eine seltsame Art an Gefährlichkeit zu messen. Was dich doch interessiert ist wenn du es hast, wie Wahrscheinlich ist es das du stirbst. Diese Zahlen sind da wenig hilfreich.
 

Benrath

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Ich find beides wichtig. Klar kannst du sagen, dass das absolute Risiko in deiner Altersgruppe an covid zu sterben niedrig ist. Relativ kann es aber wesentlich höher sein weil man generell ein sehr niedriges Risiko hat zu sterben
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Naja, der Logik folgend sollten wir uns dann ja mal die anderen Ursachen anschauen:

https://usafacts.org/articles/ameri...le aged 25-44, followed by suicide and cancer.

Dann sollte man jetzt aber auch gehörig Angst haben vor Überfällen, "Transport", Krebs (Alterklasse 24-35) und Herzkrankheit (15-24). Kann man gerne machen, aber das würde sonst gerade umgekehrt herangezogen werden aka im Vergleich zum Autofahren ist das Coronavirus für Leute < 35 ungefährlich oder so. Hat jemand Todesangst vorm Autofahren? Eher nicht.
 

Deleted_504925

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was soll die logik denn?
es wird doch nicht besser wenn man feststellt, dass es auch andere todesursachen gibt.
du kannst es halt ganz einfach verringern, deshalb rennen wir ja mit maske rum.
autofahren ist auch ein gutes beispiel, schau mal wie rapide die todeszahlen durch gurtpflicht gefallen sind.
 
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Gelöschtes Mitglied 160054

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Ja, du kannst es durch Autofahren verbieten auch noch weiter senken. Frage ist halt welchen Grenzwert bei Risiko vs Freiheit hätte man gerne. Ich könnte dich auch mit diktatorischer Gewalt isoliert in einer Zelle festhalten, weil du andere anstecken könntest mit X oder vielleicht unbedacht eine Oma anrempelst. Wieso rollen nicht alle Menschen auf dem Boden, dann wäre die Wahrscheinlichkeit ungünstig zu fallen = 0.
Ach, gähn, lass es uns bleiben, ich halte die relative Gefahr, bei absolut sehr geringem P(Tod|Jung, Corona), für eine wenig hilfreiche Maßzahl, nicht mehr und nicht weniger.
 

Benrath

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erstmal hab ich überhaupt keine Forderung ableiten wollen, sondern war nur überrascht, dass P(Tod| Jung, Corona) ~ 5 % eben nicht so gering ist. Oder ich verstehe die Notation falsch. Bayes ist etwas her.

Das liegt dann daran das P(Tod| Jung ) sehr niedrig ist, aber anscheinend P(Sterben | Jung, Corona infiziert) doch hoch genug ist damit wir auf die 5% kommen. Für den Rest müssen wir wohl die Anteile der Infizierten usw. wissen.
 
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Naja, die 5% sind P(Covid | gestorben, 35-44).
Man kann also sagen, dass Covid-19 einen signifikanten Beitrag zum Sterberisiko leistet auch schon bei relativ jungen Leuten bzw. auch für solche Leute das Sterberisiko signifikant erhöht.

Jetzt muss man sich dazu natürlich klar machen, dass man an Covid-19 nur sterben kann, wenn man infiziert ist. Für jemanden, der infiziert ist, vervielfacht sich also dieses Risiko um einen hohen Faktor, da man sich bisher ja nur mit geringer Wahrscheinlichkeit infiziert hat.
Für jemanden, der sich angesteckt hat, ist es also vermutlich für die nähere Zeit die deutlich wahrscheinlichste Todesursache.

Im Wesentlichen bestätigt es Drostens Aussage: Es ist eine Krankheit, die man nicht gern bekommen möchte.
 
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Benrath

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Naja, die 5% sind P(Covid | gestorben, 35-44).
Man kann also sagen, dass Covid-19 einen signifikanten Beitrag zum Sterberisiko leistet auch schon bei relativ jungen Leuten bzw. auch für solche Leute das Sterberisiko signifikant erhöht.

Jetzt muss man sich dazu natürlich klar machen, dass man an Covid-19 nur sterben kann, wenn man infiziert ist. Für jemanden, der infiziert ist, vervielfacht sich also dieses Risiko um einen hohen Faktor, da man sich bisher ja nur mit geringer Wahrscheinlichkeit infiziert hat.
Für jemanden, der sich angesteckt hat, ist es also vermutlich für die nähere Zeit die deutlich wahrscheinlichste Todesursache.

Im Wesentlichen bestätigt es Drostens Aussage: Es ist eine Krankheit, die man nicht gern bekommen möchte.

Wie liest/verstehst du dann P(Covid | gestorben, 35-44)?
 
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