Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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Sperrstunde überzeugt mich auch eher so mittel. Das Problem ist doch, wenn die Leute zu dicht stehen. Was spielt es für eine Rolle, um welche Uhrzeit das passiert? Insbesondere, da doch gerade ab 23 Uhr ohnehin in den meisten Locations ein Heimgeh-Welle einsetzt.
:rofl2: Wohnst du auf dem Dorf? Da gingen bei uns auch immer um 24Uhr die Lichter aus, aber der Schuppen hieß auch "Mausefalle" und hatte Happy-Hour von 8 bis 9. In ner halbwegs normalen Großstadt geht die Party am Wochenende um 23Uhr vielleicht so langsam mal los, in Berlin biste da wahrscheinlich noch am Frühstücken.
Regelung ist natürlich trotzdem Quark. Wie saistaed ja auch gesagt hat führt das einfach nur zu Vermeidungsverhalten und Privatparties. Als würden Jugendliche deswegen jetzt brav zu Hause bleiben.
 

Benrath

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Mal was zur Corona-Politik: Fällt eigentlich noch jemandem auf, wie diejenigen, die die ganze Zeit von Lockerungen gesprochen haben, jetzt auf einmal komplett die Stoßrichtung ändern? Die ganze Zeit hieß es man könne "Grundrechte nicht auf Vorrat aussetzen"*, jetzt höre ich nur noch dass "das Parlament" endlich einbezogen werden müsse und die Politik generell nicht "auf Augenhöhe" mit der Bevölkerung spricht. Ich habe noch nie auch nur ansatzweise sowas wie einen Beleg dafür gesehen, dass das irgendetwas bringt: Kein Schwein interessiert sich für das Parlament, solange die Regierung so entscheidet wie man selbst es für richtig hält und kein Schwein fühlt sich nicht "auf Augenhöhe" angesprochen außer die Politik tut das, was man für falsch hält. Beleidigte Leberwurst². Als nächstes werden dann wohl die Gerichte merken, dass sie ja gar keine Epidemiologen sind und es vielleicht doch nicht so clever ist, irgendwelche Bauchgefühle bzgl. "Freiheit" (tm) wissenschaftlicher Sachkenntnis zu bevorzugen.






*was an sich erst mal nichtssagend ist.

Darüber hinaus welchen Ansatzpunkt gibt es zu vermuten, dass das Parlament wirklich anders entscheiden würde als die Regierung. Die Regierung vertritt die Mehrheit im Parlament und mir wäre neu, dass es eine große Divergenz zwischen den beiden gäbe.
 

Deleted_228929

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:rofl2: Wohnst du auf dem Dorf? Da gingen bei uns auch immer um 24Uhr die Lichter aus, aber der Schuppen hieß auch "Mausefalle" und hatte Happy-Hour von 8 bis 9. In ner halbwegs normalen Großstadt geht die Party am Wochenende um 23Uhr vielleicht so langsam mal los, in Berlin biste da wahrscheinlich noch am Frühstücken.
In den Zappelbuden vermutlich ja (da bin ich ja nie reingegangen und inzwischen endlich alt genug um zu sagen, dass ich zu alt dafür bin. :deliver:), aber in Bars ist es idR nach Null Uhr weniger voll als vor Null Uhr. Jedenfalls in zivilisierten Gegenden, wo die Leute under der Woche arbeiten und auch am WE tagsüber was Produktives zu tun haben. Wundert natürlich niemanden, dass in Berlin weder das eine noch das andere der Fall ist. :deliver:
 

parats'

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Berchtesgaden und Umland ist dann mal Sperrzone.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Mal was zur Corona-Politik: Fällt eigentlich noch jemandem auf, wie diejenigen, die die ganze Zeit von Lockerungen gesprochen haben, jetzt auf einmal komplett die Stoßrichtung ändern? Die ganze Zeit hieß es man könne "Grundrechte nicht auf Vorrat aussetzen"*, jetzt höre ich nur noch dass "das Parlament" endlich einbezogen werden müsse und die Politik generell nicht "auf Augenhöhe" mit der Bevölkerung spricht. Ich habe noch nie auch nur ansatzweise sowas wie einen Beleg dafür gesehen, dass das irgendetwas bringt: Kein Schwein interessiert sich für das Parlament, solange die Regierung so entscheidet wie man selbst es für richtig hält und kein Schwein fühlt sich nicht "auf Augenhöhe" angesprochen außer die Politik tut das, was man für falsch hält. Beleidigte Leberwurst². Als nächstes werden dann wohl die Gerichte merken, dass sie ja gar keine Epidemiologen sind und es vielleicht doch nicht so clever ist, irgendwelche Bauchgefühle bzgl. "Freiheit" (tm) wissenschaftlicher Sachkenntnis zu bevorzugen.






*was an sich erst mal nichtssagend ist.
Also weil es demjenigen egal ist, der die Entscheidung auch so gut findet, ist es egal, ob sie verfassungswidrig ist? HÄ? Und wer sie nicht gut findet, der hat Pech gehabt? Wofür überhaupt zB ein Verfassungsgericht? Manche finden ein Gesetz halt toll, warum sollte man das dann überprüfen. Richter sind auch keine Architekten. Oder Pathologen. Trotzdem entscheiden die komischerweise über Morde und Baupfusch. Wie machen die das bloß? Was könnte ihr Geheimnis sein?

Darüber hinaus welchen Ansatzpunkt gibt es zu vermuten, dass das Parlament wirklich anders entscheiden würde als die Regierung. Die Regierung vertritt die Mehrheit im Parlament und mir wäre neu, dass es eine große Divergenz zwischen den beiden gäbe.

Es kann aber nicht jedes Gesetz mit einfacher Mehrheit beschlossen werden, sonst bräuchte man gar kein Parlament. Denkst du, die Aufgabe des Parlaments wäre es einfach mal ein bisschen zu diskutieren, weil die Regierung ja eh die Mehrheit hat?

In den Zappelbuden vermutlich ja (da bin ich ja nie reingegangen und inzwischen endlich alt genug um zu sagen, dass ich zu alt dafür bin. ), aber in Bars ist es idR nach Null Uhr weniger voll als vor Null Uhr.

Nein. Auch in Hamburg nicht. Das ist wirklich eher so ein Dorfding.
 
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Benrath

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Es kann aber nicht jedes Gesetz mit einfacher Mehrheit beschlossen werden, sonst bräuchte man gar kein Parlament. Denkst du, die Aufgabe des Parlaments wäre es einfach mal ein bisschen zu diskutieren, weil die Regierung ja eh die Mehrheit hat?

Stark verkürzt ja, in wahrscheinlich 94,850% der Fälle. Ok mit Bundesrat ist doof.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ja genau, du schneidest sonst halt die Beteiligung der Länder ab und - was im Fall von Corona Maßnahmen ggf. auch notwendig wäre, jedenfalls gibt es mE Stimmen, die das vertreten - möglicherweise wären geringfügige Änderungen am GG nötig, für die man auch eine qualifizierte Mehrheit im Parlament braucht.
 

Benrath

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Ich glaub es ging Gustavo eher um das motivated Reasoning als um eine Kritik am System an sich. Bisher sind die Anzeichen der Verfassungswidrigkeit eher dünn gesetzt. Die Maßnahmen werden ansonsten auch eher länderspezifisch in bundesweiter Absprache besprochen. also entspann dich.
 
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Also weil es demjenigen egal ist, der die Entscheidung auch so gut findet, ist es egal, ob sie verfassungswidrig ist? HÄ? Und wer sie nicht gut findet, der hat Pech gehabt? Wofür überhaupt zB ein Verfassungsgericht? Manche finden ein Gesetz halt toll, warum sollte man das dann überprüfen. Richter sind auch keine Architekten. Oder Pathologen. Trotzdem entscheiden die komischerweise über Morde und Baupfusch. Wie machen die das bloß? Was könnte ihr Geheimnis sein?
Steile These: Die traurige Wahrheit ist, dass sie das oft nicht besonders gut machen, gerade weil ihnen Fachkompetenz und/oder Entscheidungsgabe fehlen.


Es kann aber nicht jedes Gesetz mit einfacher Mehrheit beschlossen werden, sonst bräuchte man gar kein Parlament. Denkst du, die Aufgabe des Parlaments wäre es einfach mal ein bisschen zu diskutieren, weil die Regierung ja eh die Mehrheit hat?
Nebelkerze, weil das hier afaik überhaupt nicht das Problem ist.



In dem einen Punkt bin ich ganz bei Gustavo: Es ergibt imo aus Effizienzgründen Sinn, dass der Infektionsschutz Sache der Exekutive ist und ich sehe keinen Vorteil an stärkerer Parlamentsbeteiligung. Im Gegenteil: Noch mehr Leute, die sich irgendwie einmischen, dürften der effektiven Bekämpfung eher schaden als nützen. Die Prozesse sind schon jetzt Dank unserer föderalen Struktur eher zu langsam und undurchsichtig.
Wir haben jetzt halt eine Ausnahmesituation, wo die Exekutive mal längere Zeit die Zügel in der Hand hat - so what? Das ist ihre originäre verfassungsgemäße Aufgabe in genau so einer Situation. Wer dadurch unsere Demokratie in Gefahr sieht, sagt damit nur, dass er keine inhaltlichen Argumente hat.

Weniger überzeugt mich, wie du (Gustavo) das Regierungshandeln hier im Subtext zur Technokratie stilisierst - es erinnert mich an deine Äußerung aus dem Frühjahr, wo du die einzigartige Fähigkeit der Regierung Expertise zu akquirieren hervorgehoben hast.
Es mag sein, dass das im Hintergrund viel passiert, aber solange die Entscheidungen, die dann rauskommen, doch wie politische Schnellschüsse wirken und keiner erkennbaren Strategie folgen, halte ich es für verfehlt dem Richter die Fachkompetenz abzusprechen - denn sie haben Ministerpräsidenten ganz offensichtlich auch nicht.

Im Frühjahr konnte man sich wenigstens noch darauf berufen, dass man eigentlich nichts wusste.
Aber das ist nun ein halbes Jahr her und inzwischen wissen wir sehr viel. Da hätte man imo durchaus erwarten können, dass die Regierungen eine nachvollziehbare Expertise vorlegen, welche Maßnahmen überhaupt in der jetzigen Situation geeignet sind, um die Pandemie auszubremsen. Stattdessen wirkt es, als hätte man die Hände in dem Schoß gelegt und nichts vorbereitet. Vielerorts ist nicht mal zu erkennen, dass man alle Mittel einsetzt, um die bestehenden Maßnahmen durchzusetzen.
Da kann ich, ehrlich gesagt, jeden Richter verstehen, der vor diesem Hintergrund nicht gewillt ist, beliebige Einschränkungen von Grundrechten durchgehen zu lassen, wenn weder klar ist, wie neue Maßnahmen durchgesetzt werden sollen oder was sie überhaupt zum Infektionsschutz beitragen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Steile These: Die traurige Wahrheit ist, dass sie das oft nicht besonders gut machen, gerade weil ihnen Fachkompetenz und/oder Entscheidungsgabe fehlen.

Noch steilere These: Das wissen Richter aus selbst, weshalb sie bei Fachfragen immer Experten hinzuziehen. Dass deutsche Gerichte nicht gut entscheiden würden, müsstest du mal irgendwie belegen, ansonsten hört sich das für mich nach typisch populistischem Vorurteil an.

In dem einen Punkt bin ich ganz bei Gustavo: Es ergibt imo aus Effizienzgründen Sinn, dass der Infektionsschutz Sache der Exekutive ist und ich sehe keinen Vorteil an stärkerer Parlamentsbeteiligung. Im Gegenteil: Noch mehr Leute, die sich irgendwie einmischen, dürften der effektiven Bekämpfung eher schaden als nützen. Die Prozesse sind schon jetzt Dank unserer föderalen Struktur eher zu langsam und undurchsichtig.
Wir haben jetzt halt eine Ausnahmesituation, wo die Exekutive mal längere Zeit die Zügel in der Hand hat - so what? Das ist ihre originäre verfassungsgemäße Aufgabe in genau so einer Situation.

Kann sein, kann auch nicht sein, genau diese Frage klären eben Gerichte. Ich sage ja gar nicht, dass ich der Meinung wäre, dass die Exekutive ihre Kompetenz überschreitet. Kann gut sein, dass alles so ok ist. Sich aber kategorisch gegen eine gerichtliche Überprüfung zu stellen finde ich falsch und zu behaupten, dass parlementarische Beteiligung egal sei, weil - grob vereinfacht - stört ja eh keinen, finde ich viel zu flach argumentiert.
 

Benrath

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Wer hat sich denn kategorisch dagegen gestellt?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich habe Gustavos Post so verstanden, als ob er den Gedanken das Parlament zu beteiligen kategorisch albern/unnötig findet und damit abtut.
 

parats'

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Erste Kritik vom shooting star Söder an der Corona App.
https://www.spiegel.de/netzwelt/mar...-tiger-a-420d7ac8-eb6d-4623-9a08-595321cb7172

Prinzipiell bin ich auf der Seite der Kritiker, denn technisch wäre deutlich mehr möglich gewesen. Man hätte sich nur mal trauen müssen. Was jetzt aktuell dazu kommt ist zwar nett, aber kein Fortschritt den es bräuchte um die App dahin zu bewegen wo sie sein könnte.
 
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Benrath

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Najo schon hier ist der Datenschutz Aufschrei hoch, wenn ich nur möchte, dass mit ein Zeitpunkt des Kontakts genannt wird.

Die Idee dass mehr generelle, offizielle Informationen über die App laufen könnte, wäre natürlich nicht schlecht.
 

parats'

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Informationen ist ja das eine. Kennzahlen auf beliebigem Detailgrad sollen ja kommen.
Ich hätte mir halt eine tiefe technische Verzahnung gewünscht, die definitiv umsetzbar wäre, wenn man beim hiesigen Datenschutz etwas "freizügiger" gewesen wäre. Bestes Beispiel sind die Listen in Restaurant - wieso man im Jahr 2020 noch auf eine physische Liste aus Papier setzt ist mehr als fragwürdig.
Gibt diverse use cases, die den Datenschützern wahrscheinlich Schnappatmung verschaffen würde, aber imo verzichte ich lieber auf ein Stück "Privatsphäre" als wiederholt in möglichen mini lockdowns ein Leben fernab der Normalität zu führen.
 

Shihatsu

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Die Corona-App ließe sich wunderbar dafür benutzen, wenn man es "richtig" machen würde. Wunderbar hier zusammen geschrieben:
https://linus-neumann.de/2020/10/die-corona-warn-app-verliert-den-anschluss/
Blöd zwar das die Corona-App nur mit Google-Services funktioniert, aber selbst da hat die FLOSS-community mitlerweile Abhilfe geschaffen:
https://www.coralibre.de/
Das das so nicht gemacht wird ist nicht Schuld der Datenschützer, von denen kommt der Wunsch nach mehr Verzahnung! Und da bekommt von uns keiner Schnappatmung, die kriegen wir eher bei derzeitigen Status quo und Posts wie von dir. Also bitte keine Fakenews erzählen, weil man etwas annimmt (und die Annahme auf keine Ahnung und confirmation bias beruht), sondern vielleicht einfach mal selber prüfen - oder fragen. Sorry but not sorry.
 

parats'

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Ich gebe nicht den Datenschützern die Schuld an den fehlenden Funktionalitäten, sondern SAP und DTAG sowie dem Staat, der die diese beauftragt hat.
Meine Vermutung ist lediglich, dass man den Weg des geringsten Widerstands gewählt hat und damit viele Probleme des Datenschutzes umgeht, indem man die Funktion einfach weglässt. Insofern wären lockere Zügel vielleicht besser gewesen, auch wenn sich sowas erst im nachhinein herausstellt.
Und erzähl mir nicht, dass du keine Schnappatmung bekommst, wenn Konzerne sowas umsetzen wider jeglicher Empfehlung von Organisationen wie dem CCC. Immer ruhig bleiben kleiner Druide - Stichwort Patientenakte.
 
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Kurz zur Coronaapp: Vom Kumpel die Freundin wurde positiv auf Corona getestet (Kindergärtnerin) beide wohnen zusammen.
Letzten Freitag kam das Ergebnis, dass hat sie dann gleich per App (über TAN-Verfahren usw.) hochgeladen hat. Kumpel hat die App auch drauf. Auch heute zeigt sie bei ihm immer noch ein niedriges Risiko an, obwohl beide Tag und Nacht aufeinander hängen.
Muss sagen, dass ich von Anfang kein kompletter Gegner der App war und die App auch selbst genutzt habe. Allerdings zeigt mir, dass die App ja scheinbar wunderbar funktioniert, noch eindeutiger kann das Ergebnis ja eigentlich nicht sein ...
 

Shihatsu

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Natürlich krieg ich da Schnappatmung - aber das ist doch jetzt einfach nur trolling von dir, du beteiligst dich doch am News thread und kennst meine Beiträge zur Patientenakte. Und nein, bis eben hast du nur auf den Datenschutz oder Datenschützer geschimpft, nichts richtete sich bisher gegen DTAG oder SAP. Wenn du die meinst dann benenn sie doch einfach. Und nein, da muss man nicht beim Datenschutz freizügiger sein, das lässt sich wunderbar vereinen.
 

Benrath

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Die Idee der Zusammenkunft ist gut und den Bedarf hab ich auch schon vor drölf Posts hier geäußert, weil ich die Zettelwirtschaft nicht verstehe.

Ich sehe jetzt nicht wie du wirklich zeigst, dass die Eingeschränktheit der App nichts mit Sorgen zum Datenschutz zu tun hat. Der erste Link hat damit nichts zu tun und der zweite ist ja nur die Startseite einer Alternative. Wir können hier natürlich den true scotsman aufmachen, dass die wahren Datenschützer nichts gegen mehr Verzahnung gehabt hätten, aber k.a. ich sowenig wie du beim Programmieren der App dabei. Wenn du dazu mehr weißt, immer gerne. Sonst wie so häufig heiße Luft, auch wenn der erste Link tatsächlich interessant war.

Dein Abneigung zu Google und wohl auch Apple ist wohl bekannt. Ändert nichts daran, dass >9x% aller Nutzer in einer der beiden Systeme stecken.
 

parats'

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Natürlich krieg ich da Schnappatmung - aber das ist doch jetzt einfach nur trolling von dir, du beteiligst dich doch am News thread und kennst meine Beiträge zur Patientenakte. Und nein, bis eben hast du nur auf den Datenschutz oder Datenschützer geschimpft, nichts richtete sich bisher gegen DTAG oder SAP. Wenn du die meinst dann benenn sie doch einfach. Und nein, da muss man nicht beim Datenschutz freizügiger sein, das lässt sich wunderbar vereinen.

Dann kam das nicht so rüber, sorry.
Du weißt aber genauso wie ich, dass bei größeren Softwareprojekten als erstes leider die Standards für Sicherheit/Datenschutz gesenkt werden. Wäre ja nun nicht das erste mal, dass man an gewissen Stellen spart die bei ordentlicher Implementierung eben zeitaufwendig gewesen wären. Jetzt haben wir eine App mit geringem Mehrwert und eine Liste mit möglichen use cases, die es wohl nie geben wird. Super.
 
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Bei der Forderung nach Parlamentsbeteiligung geht es doch darum, dass das Parlament entsprechend dem Wesentlichkeitsgrundsatz, begleitet durch den öffentlichen Diskurs, dessen Kontrollfunktion auch mit Blick auf „Regierungsmehrheiten“ nicht zu unterschätzen ist, über die hinreichende Ermächtigung über bestimmte Maßnahmen und deren Reichweite, sprich Ermächtigung der Exekutive, welche Maßnahmen getroffen werden, entscheidet und nicht dass weiterhin Maßnahmen gestützt auf Infektionsschutzrechtliche Generalklauseln durch die Exekutive durch Rechtsverordnungen angeordnet werden. Das mag am Anfang der Pandemie noch ok gewesen sein, aber je länger diese dauert und je intensiver die Eingriffe sind, umso mehr muss das Parlament die Entscheidung über die infektionsschutzrechtliche Gesetzeslage treffen. Das ist doch der Kern der Forderung das Parlament zu beteiligen, nämlich die nötigen Rechtsgrundlagen zu schaffen. Es geht doch nicht darum, dass das Parlament im Einzelnen entscheidet oder debattieren soll, ob und welche Maßnahmen zB. im Ruhrpott aktuell nun angezeigt sind.
 

Shihatsu

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Dann kam das nicht so rüber, sorry.
Du weißt aber genauso wie ich, dass bei größeren Softwareprojekten als erstes leider die Standards für Sicherheit/Datenschutz gesenkt werden. Wäre ja nun nicht das erste mal, dass man an gewissen Stellen spart die bei ordentlicher Implementierung eben zeitaufwendig gewesen wären. Jetzt haben wir eine App mit geringem Mehrwert und eine Liste mit möglichen use cases, die es wohl nie geben wird. Super.
Jo, kam genau gegenteilig bei mir an, sorry auch von mir, da hats mir getriggert. :love:
Genau das hat man eben im ersten Schuss der Corona-App nicht getan - das kann man ja wunderbar nachvollziehen, wenn man sich die Comits im git-repository anschaut. Da wurde wirklich darauf eingegangen, nachdem erst einmal klar war das es die dezentrale Lösung werden würde. Das ist halt das wunderbare an OSS - sobald sie eine bestimmte Aufmerksamkeit erreicht, schaut jeder Arsch inkl. mir darauf und guckts sich an. Man müsste es jetzt nur einfach weitermachen - und das ist ja genau die Kritik: Ihr habt richtig gut angefangen und hier ist richtig Potential ums geil werden zu lassen, nun macht bitte weiter.
 
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Ich finds etwas schade, dass man nie den Versuch gemacht hat, die technischen Möglichkeiten, die wir haben, voll auszunutzen. Ich hab grad nochmal Drosten gehört mit der dringenden Empfehlung, dass jeder ein Cluster-Tagebuch führen sollte und die Gesundheitsämter sich auf die Aufdeckung von Quellclustern spezialisieren sollten.
Sowas müsste doch sehr effizient per App gehen, oder?
Wer auch immer eine Clustersituation veranstaltet, müsste nur einen Barcode bereitstellen, über den sich jeder Teilnehmer kurz einloggt. Der Veranstalter speichert eine Liste der Teilnehmer, jeder Teilnehmer ein Liste von Clustern. Wenn jemand diagnostiziert wird, kann das Gesundheitsamt auf seine Cluster-Liste zugreifen und jeweils direkt den Veranstalter kontaktieren, der wiederum den Kontakt zu allen Teilnehmern herstellt. Die müssen alle ein paar Tage in Quarantäne und dürfen dann freitesten.
Nebenbei könnte man die App auch sehr effizient zur Kontrolle der Quarantäne verwenden.

Klingt leicht dystopisch, aber imo weniger dystopisch als Lockdown bis März und darauf scheinen wir ja gerade zuzusteuern.
Klar funktioniert so ein System nie perfekt, aber vermutlich besser als "Na in welchen Clustersituationen waren sie denn in den letzten zwei Wochen?"
 
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Shihatsu

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Aus dem Link oben:
Dezentrales Presence Tracing

Das System ist so simpel, wie datensparsam: Wie schon beim Contact Tracing gibt es keine zentrale Datensammlung darüber wer wen wann wo getroffen hat. Die Information, dass eine Person Teil einer Zusammenkunft war, wird ausschließlich auf ihrem eigenen Gerät gespeichert. Die Alarmierung erfolgt analog zum bisherigen Ansatz der CWA durch Veröffentlichung eines Codes, der für die restliche Öffentlichkeit ohne Aussage ist.

Im Folgenden spiele ich den Ablauf beispielhaft für ein konspiratives Meeting einer Gruppe von Wirecard-Managern durch – der Ablauf für ein Restaurant wäre analog.

Die Zusammenkunft wird in der Corona-Warn-App angelegt. Die „Gastgeberin“ erhält einen QR-Code, den sie den anderen Personen zeigen kann. Außerdem erhält sie den Schlüssel, der nötig ist, um die Personen im Anschluss zu alarmieren.
Die anderen Anwesenden scannen den QR-Code mit ihrer App. Sie speichern damit den Code dieser Zusammenkunft auf Ihrem Gerät. Ebenso wird die Uhrzeit der Anwesenheit festgehalten.
Im Fall einer notwendigen Alarmierung wird der Code der Zusammenkunft (optional zusammen mit dem Risiko-behafteten Zeitraum) veröffentlicht.
Wie schon beim Contact Tracing werden von der App alle veröffentlichten Codes heruntergeladen und mit den lokalen Daten abgeglichen.


Et voila, cluster Erkennung in App. Whitepaper gibts auf Github. Telekom/SAP müssen nur zugreifen und loslegen, wir FLOSS-Idioten prüfen dann sogar wieder den Quellcode, wie bei der Erstellung. Niemand hier versteht warum das nicht einfach gemacht wird, die sinnhaftigkeit und Nützlichkeit springt einen ja geradezu an.
 
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Naja, den Haken sehe ich daran, dass es keinen Zugriff auf die Klardaten gibt - was wohl wegen Datenschutz so gedacht ist? Oder missverstehe ich das?

Das Gesundheitsamt müsste imo schon die Möglichkeit haben, bei Bedarf auf die Listen zuzugreifen, um die Einhaltung zu überprüfen. Da auf Freiwilligkeit zu setzen, greift imo zu kurz.
Ist es nicht jetzt schon so, dass grad mal die Hälfte der Leute, die die App nutzen, ihre positive Diagnose überhaupt da eingibt?
Wie wenige sich dann auch noch an die Quarantäne halten, kann man sich wohl ausmalen.

Dazu müsste man die Nutzung wohl vorschreiben: Wer dann ins Restaurant oder sonst an xy teilnehmen will, müsste dann auf jeden Fall die App nutzen.
 

Shihatsu

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"Außerdem erhält sie den Schlüssel, der nötig ist, um die Personen im Anschluss zu alarmieren."
Diesen Schlüssel kann man weitergeben. Und ja, positive Tests müssen besser ihren Weg in die App finden. Was den Restaurantbesuch angeht: Da wäre die App in der skizzierten Ausprägung (ohne Googleservices, was problemlos möglich ist) tausendmal besser als der Clusterfuck den wir jetzt haben. Da würde ich mich dann auch drauf einlassen und meinen QR-Code abgeben, wenn ich denn ins Restaurant müsste.
 
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Schlüssel zum anschließenden alarmieren impliziert aber nicht, dass man damit auch die Klardaten der Personen erhält?
Dachte die betreffenden kriegen dann einfach ne Push-Nachricht über die App.
Mir gehts ja darum, dass das Gesundheitsamt wirklich ne Liste erhält mit Namen und Telefonnummern, womit es überprüfen kann, dass die Leute sich auch an die Quarantäne halten. Ich denke, dass es die Compliance mit der Quarantäne schon erhöht, wenn man offiziell beim Gesundheitsamt bekannt ist und nicht nur die App einem sagt, man solle mal in Quarantäne, weil man irgendwo einen Kontakt hatte.
Das gilt erst recht, wenn die App auch zur Kontrolle eingesetzt wird.
 
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parats'

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Schlüssel zum anschließenden alarmieren impliziert aber nicht, dass man damit auch die Klardaten der Personen erhält?
Dachte die betreffenden kriegen dann einfach ne Push-Nachricht über die App.
Mir gehts ja darum, dass das Gesundheitsamt wirklich ne Liste erhält mit Namen und Telefonnummern, womit es überprüfen kann, dass die Leute sich auch an die Quarantäne halten. Ich denke, dass es die Compliance mit der Quarantäne schon erhöht, wenn man offiziell beim Gesundheitsamt bekannt ist und nicht nur die App einem sagt, man solle mal in Quarantäne, weil man irgendwo einen Kontakt hatte.
Das gilt erst recht, wenn die App auch zur Kontrolle eingesetzt wird.

Der Gedankengang geht ja in die Richtung, dass man etwas nicht macht, wenn einem direkte Konsequenzen drohen. Bin ich für den Staat nicht ermittelbar, so sinkt auch die Hemmschwelle sich an Regeln und Vorschriften zu halten. Ob das die Bevölkerung mit sich machen lässt ist halt die Frage. Wenn ich mir den aktuellen Widerstand anschaue, dann vermute ich mal, dass es nicht unbedingt einfacher wird.
Ansonsten hast Du aber vollkommen recht, man hätte gerade die Testergebnisse schon bei der Entnahme der Probe die Eindeutigkeit festhalten müssen.
Man hätte nicht einmal ein neues System schaffen müssen, die Steuer ID gibt es mit der Geburt und jeder Bundesbürger hat eine, sollte diese nicht bekannt sein, so kriegt man diese über amtliche Identifikationsmöglichkeiten wie einem Personalausweis ebenfalls heraus. Bei Kindern ohne Personalausweis geht es im Zweifel über die Geburtsurkunde und einer Anfrage beim BZst. Das muss nicht der Bürger machen, sondern könnte vollumfänglich Aufgabe der nachgelagerten Instanzen sein. Es Wäre ein einmaliger Vorgang und der Datensatz wäre noch ziemlich überschaubar.
 
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Wie geht man eigentlich bei all euren Planungen mit Menschen um, die kein Smartphone haben? Wird jetzt in unserem Alter nicht so viele betreffen, aber 60+ ist das imo nicht die Regel.
 

Benrath

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Aus Neugierde mal geschaut.

Rund 97,1 Prozent der 14- bis 19-jährigen Personen in Deutschland nutzen/besitzen im Jahr 2019 ein Smartphone. In der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen sind es 97,2 Prozent, bei den 30- bis 39-Jährigen 95,7 Prozent. Der Anteil der Smartphone-Nutzer/-Besitzer bei den über 70-Jährigen beläuft sich immerhin noch auf 43,9 Prozent.

https://de.statista.com/statistik/d...hone-nutzer-in-deutschland-nach-altersgruppe/

Hast du einen besseren Vorschlag für ein Gerät dass fast schon 80% der Bevölkerung haben udn mit sich rumtragen?
 
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Aus Neugierde mal geschaut.



https://de.statista.com/statistik/d...hone-nutzer-in-deutschland-nach-altersgruppe/

Hast du einen besseren Vorschlag für ein Gerät dass fast schon 80% der Bevölkerung haben udn mit sich rumtragen?
Ne hab ich nicht. :D
Eventuell kann man die restlichen 20% ja auch einfach ignorieren oder muss Ihnen in der Coronazeit den Zugang zu solchen Stätten verbieten, ich weiß es nicht. Die Frage kam daher, als dass ich das Gefühl habe, dass die Maßnahmen nur dann effektiv sind, wenn sich alle daran beteiligen; vielleicht stimmt schon diese Prämisse nicht. Aber wenn das der Fall ist: Wie geht man mit den Menschen um, die sich nicht beteiligen können, da sie eben kein Smartphone haben?
 
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Wer mein Smartphone hat, muss sich dann tatsächlich ausweisen und die Daten manuell in das Phone des Veranstalters eingeben lassen. Dauert halt zehnmal so lange. Aber das sollte nicht viele betreffen.

Der Witz ist ja auch, dass du prinzipiell nicht mal a priori jeden App-Nutzer identifizieren musst, sondern erst wenn wirklich Maßnahmen verhängt werden. Ich glaub auch nicht, dass jetzt reihenweise Leute sich ein zweites Fake-Phone zulegen, nur um da zu bescheißen.


Und btw,
Nunja, Quarantäne überwachen wären dann schon fast chinesische Zustände - soweit sind wir ja noch lange nicht.
Diese Zurückhaltung ist imo ein großes Problem. Erinnert mich an einen Kommentar Michael Müllers, den ich neulich aufgeschnappt habe, der sich im Wesentlichen so interpretieren ließ: Wir erlassen schon so strenge Vorschriften, da müssen wir den Menschen doch wenigstens die Chance geben die zu missachten.

Unser größeres Problem scheint mir tatsächlich grad zu sein, dass in der Bevölkerung der Eindruck vorherrscht, die Regeln werden zu wenig kontrolliert, statt zu streng.
 
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Was mich bei der Corona-App bzgl. Nutzen stört, ist, dass man nach nem Risikokontakt nicht sieht, WO der denn war. Arbeit? U-Bahn? Bahnhofsklo? Das muss doch datenschutztechnisch machbar sein, das irgendwie einzubinden.
 
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Afaik ist die App doch blind gegenüber dem Ort. Die sieht nur, dass du zu einer ID für so und so lange in örtlicher Nähe warst.
 
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Afaik ist die App doch blind gegenüber dem Ort. Die sieht nur, dass du zu einer ID für so und so lange in örtlicher Nähe warst.

Ja, das ist natürlich auch nachvollziehbar, weil man sonst noch etwas von sich preisgeben müsste. Bringt halt dann eher wenig.
 

Shihatsu

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Naja, doch, bringt dir genau das: Du hattest einen Risiko-Kontakt. Du sollst ja gerade nicht wissen wer genau das war. Stigmatisierung und so.
Edit: Der Ort wäre ein zu guter Hint auf "Wer" obv.
 
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