Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

parats'

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Wait what - 9 Monate Schulausfall wird mit 2.5bln Euro Schaden beziffert? Also ca. 1/5 der Wirtschaftsleistung der EU für 3 Quartale?
 
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Die können sich einigen, worauf sie wollen. Entscheiden werden sie diesbezüglich nichts. Das Chaos, das wir bei der ersten Welle hatten, wird es auch bei einer potentiellen zweiten geben.

Ich bin sehr gespannt, was passieren wird, falls es wirklich im Herbst/Winter nochmal eskalieren sollte. Das Thema ist auch nicht so simpel, der Teufel lauert im Detail. Weil ich gerade Bock habe, folgt nun ein kleines Fazit des zweiten Schulhalbjahres in BY.

- Das Krisenmanagement des KM war zunächst extrem schwerfällig, ca. ab Mai/Juni lief es dann ok. Vor allem die Kommunikation "von oben" wurde besser. Auch die konkreten Pläne waren gut ausgearbeitet, z.B. bzgl. der Abschlussprüfungen und der Zeugnisse. (Stichwort Rechtssicherheit)

- Was eh schon jeder wusste: Unterricht in kleinen Lerngruppen ist himmlisch. Keine Störungen. Mehr direktes Feedback für Schüler. Natürlich ist mit den räumlichen Gegebenheiten in den allermeisten Schulen so ein Konzept nicht aufrechtzuerhalten, wenn wieder alle Kinder gleichzeitig da sind.

- Der Erfolg des Homeschoolings hing letzten Endes vom einzelnen Lehrer ab. Wer bereit war, sich hinzusetzen und Unterricht speziell für E-Learning zu entwerfen, hat einige Erfolge gefeiert. Hier gab es leider keine klare Linie des Ministeriums, es hieß im Prinzip "Ja, ihr macht das schon", was ich an sich nicht schlimm finde - allerdings ist das für Eltern und Schüler extrem unbefriedigend, wenn jede Schule und jeder Lehrer etwas anderes macht. Für das kommende Schuljahr haben wir an meiner Schule nun einen "Onlineplan" ausgearbeitet, damit nicht nochmal so ein Durcheinander ausbricht. Wobei es bei uns insgesamt noch ziemlich gut lief, weil wir ein kleines und recht junges Kollegium haben, das auch privat viel Kontakt hat.

- Schlimm bei allen war das wirkliche Überprüfen des Lernstands. Nicht alle Schüler haben einen PC. Manche Eltern sprechen kein / kaum Deutsch. Aufgaben wurden oftmals gar nicht gemacht, was dazu führte, dass man einen Großteil der Home-Office-Zeit damit verbracht hat, Nachrichten zu schicken und zu telefonieren. Und da es keine "Druckmittel" gab, hat das bei manchen auch nix gebracht. Nun könnte man sagen: Ja gut, sind sie halt selber schuld. Aber so einfach ist das nicht. Ein Fünftklässler ist einfach nicht in der Lage, das alles selber zu managen. Umgekehrt kann ich auch nicht 30 Fünftklässler individuell betreuen. Das Bestmögliche waren dann Videolektionen und Chats, wobei hier wieder die technische und rechtliche Seite Sorgen machte.

- Stichwort Videochat / Recht: Zoom war offiziell verboten, einige haben es trotzdem genutzt. Ich habe gute Erfahrungen mit MS Teams gemacht, das werden wir auch im kommenden Jahr verpflichtend nutzen. Das Einholen von Datenschutzerklärungen macht nie Spaß, aber da wird es letztlich ein simples "Das geht nicht anders!" vom KM geben und alle Schüler haben gar keine andere Wahl.

- Hygienekonzepte gab es, man muss auch explizit die Disziplin der Schüler loben. Bei vielen älteren gab es auch so ne Art "Oha, die Welt ist ja größer als das, was ich bisher kannte"-Effekt. Ich glaube, dass man da viel Positives rausziehen kann.

Für das neue Schuljahr gibt es auch größere Pläne, je nach Eskalationsstufe. Immerhin.
Ich kann nachvollziehen, dass bei vielen Eltern mittlerweile der Punkt erreicht ist, an dem sie sich einfach Normalität zurückwünschen. Gerade bei Leuten mit kleineren Kindern. Das große Problem sehe ich darin, dass das Thema Corona eben noch nicht durch ist. Es gibt kein Heilmittel, bisher hatten wir in D schlicht nicht so massive Probleme wie andere Länder, was auf die allgemeine Disziplin der Menschen und das insgesamt passable Krisenmanagement zurückzuführen ist. Die entscheidende Frage lautet, inwiefern man bereit ist, noch einmal so massiv alles zu stoppen, falls es wirklich zu stark erhöhten Fallzahlen kommt.

Ich glaube, dass viele da nämlich keinen Bock mehr drauf haben und sagen werden: "Dann sollen eben mehr sterben, es muss weitergehen - und in anderen Ländern ging es ja auch mit stark erhöhten Zahlen weiter." Es ist auch verdammt tricky, weil der Erreger so random "wirkt".
 

FORYOUITERRA

TROLL
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Wait what - 9 Monate Schulausfall wird mit 2.5bln Euro Schaden beziffert? Also ca. 1/5 der Wirtschaftsleistung der EU für 3 Quartale?

jo, möglich ist das. nicht nur wird durch die geringere bildung einen langfristigen effekt für die schüler geben, der einen volkswirtschaftlichen verlust gleicht, sondern auch konzerne würden an arbeitskraft verlieren, da eltern die erziehungszeiten kompensieren müssten und in der zeit nicht selbst mit voller arbeitszeit arbeiten können. da kommt ziemlich schnell was zusammen, was man so erstmal nicht auf den schirm hat.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Die deutschen Ökonomen haben sich anscheinend geeinigt, dass Schulen und Kitas geöffnet werden sollen.
https://www.socialpolitik.de/De/stellungnahme-wiederaufnahme-des-regulären-kita-und-schulbetriebs

Ist nur die Frage, ob der VsV das wirklich abgesprochen hat oder die Vorsitzende da den Verein für ihre eigenen Agenda nutzt, weil das ihr Thema zu sein scheint.


Hatte ich auch gesehen. Auf Twitter meinte Chriistian Beyer, dass er dem erweiterten Vorstand angehört und das nicht mal mit dem abgesprochen war, insofern ist es wohl unwahrscheinlich, dass ein Großteil der Mitglieder davon irgendwas wusste. Fragwürdige Geschichte, ob man nun dafür oder dagegen ist. Nicht zuletzt, weil die Studie bzgl. ökonomischer Effekte, auf die sie sich berufen, extrem hohe Werte annimmt.
 
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Berlin führt nun Maskenpflicht zum kommenden Schuljahr ein. Außer im Klassenzimmer (volle Klassenstärke, kein Abstand) sollen diese überall getragen werden. Der Sinn erschließt sich mir da wenig, da die Kinder ja dann eh wieder eng gedrängt aufeinander sitzen. Einzige logische Erklärung ist, dass dadurch Ansteckungen über Klassenverbände hinweg vermieden werden sollen. Ich freu mich schon auf die Diskussionen mit den Eltern, wenn ich kommende Woche meine neue Klasse übernehme. Mindestens bei einem Kind vertreten die Eltern die Meinung, dass Bill Gates Schuld ist und Masken doof sind. :deliver:
 

parats'

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jo, möglich ist das. nicht nur wird durch die geringere bildung einen langfristigen effekt für die schüler geben, der einen volkswirtschaftlichen verlust gleicht, sondern auch konzerne würden an arbeitskraft verlieren, da eltern die erziehungszeiten kompensieren müssten und in der zeit nicht selbst mit voller arbeitszeit arbeiten können. da kommt ziemlich schnell was zusammen, was man so erstmal nicht auf den schirm hat.

Das war mir alles so schon bewusst. Aber irgendwie fehlt mir da einfach auch die Relation. Wenn ich lese, dass man von 2.5bln€ Schaden ausgeht, was dann nur auf Deutschland bezogen über der halben Wirtschaftsleistung eines Jahres liegt. Wenn ich das richtig lese bezieht sich Gustavo auch auf die Studie bzgl. der hohen Werte. Ich mein, liegt das überhaupt in einem realistischen Szenario oder ist es wirklich nur der worst case?
 

Benrath

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ich habs nicht gelesen, aber ich vermute mal es geht um net present value. Wenn das jetzt die Entwicklung ganzer Kohorten versaut und die deswegen den Rest ihres Lebens weniger produktiv sind ...

ich kann mir eher vorstellen, dass die Geschichte distributive Konsequenzen hat. Kinder aus "guten" Familien trifft es weniger, weil die ELtern es besser auffangen. Das es aber den gesamten Kuchen so viel kleiner macht. Die nicht so "guten" Kinder können ja nicht völlig vom Arbeitsmarkt verdrängt werden und machen auf einmal nichts mehr. Gerade in den aktuellen Zeiten mit Fachkräftemangel und Demographiewandel.
 
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@Forenlehrer: Ich hatte erst ein Gespräch mit einem älteren Lehrer, der meinte als alter Mann wäre er Risikogruppe und er sieht es nicht ein sein Leben zu riskieren.

Mein Vorschlag, er könne ja eine FFP2-Maske tragen, hat er abgebügelt. Unterricht wäre mit jeglicher Maske absolut unmöglich.

Wie ist da die Meinung? Ich weiß nur das meine Frau auch mit FFP2 bei Bedarf Aufklärungsgespräche macht, aber keine Ahnung ob das vergleichbar ist. Vielleicht könnte man bei Risikolehrern die Schulstunden auf 30 min verkürzen, falls die Maske zu belastend ist.
 
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Also das Gefühl bzgl. Maskentragen ist relativ subjektiv und auch von der jeweiligen Maske abhängig glaube ich. Ich habe hier mittlerweile ein Sammelsurium an genähten Masken - je dünner und lockerer desto "angenehmer" ist es. Natürlich nimmt damit auch die Wirkung ab :deliver:
Ich fande es in den Monaten, in denen es noch nicht ganz so heiß war relativ easy, den Unterricht komplett mit Maske durchzuziehen. Allerdings sehe ich da ein paar Einschränkungen bzgl. nächstem Schuljahr:
- volle Klassen => mehr Ermahnungen + (keine Ahnung ob erlaubt ->) Redeanteil der SuS wird ja häufig durch Gruppen- und Partnerarbeit reduziert, wenn das wegfällt ist das auch ohne Maske mMn eine Mehrbelastung für die Stimme
- es ist im August sehr warm, die Klassen werden immer größer => habe es auch die letzten 2 Wochen Präsenz gemerkt, dass es wirklich schwierig ist komplett mit Maske mehr oder weniger frontal zu unterricht
- man vermittelt sehr viel per Mimik, einige Lehrkräfte schaffen das auch mit Maske, andere haben aber wirklich Probleme das "Lächeln" trotz Maske zu den Kids zu transportieren

Dennoch denke ich, dass wenn man möchte, es machbar ist. Allerdings finde ich es trotzdem schwierig, Lehrer mit Vorerkrankungen zum Unterricht zu verpflichten. Einen Mittelweg wie z.B., dass eben diese Lehrkräfte den Stundenplan durch Online-Unterricht entlasten, fände ich am besten.
Beispiel:
Lehrer A fit und jung unterricht die Klasse in Fächern, in welchen Präsenz und Co. wichtig ist (Englisch, 2. Fremdsprache, Deutsch, Mathe)
Lehrer B (vorerkrankt) bietet Home-Schooling für Fächer, welche eh von multimedialem Input leben per Onlineunterricht an (Erdkunde, Geschichte, usw.)

Scheitert allerdings an Digitalisierung und dem Recht auf Chancengleichheit :deliver:

tl;dr: Soll sich nicht so anstellen - würde er sagen er hat Angst aufgrund von Vorerkrankungen könnte ich es jedoch nachvollziehen.
 

Benrath

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Der kann ja für die Kollegen Klassen arbeiten korrigieren oder andere Dinge im back Office tun.

Dachte in Hessen ist da schon eine Klage einer Lehrerin angewiesen worden
 

haschischtasche

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Mein Vorschlag, er könne ja eine FFP2-Maske tragen, hat er abgebügelt. Unterricht wäre mit jeglicher Maske absolut unmöglich.

Wie ist da die Meinung?
Was ist denn seine Argumentation? Dass sein Rotzauswurf beim Sprechen nicht mehr die ersten Reihen trifft, und die sich dann weniger in den Unterricht einbringen weil es keinen Grund mehr gibt, ihn im Redefluss zu unterbrechen?
Nur das Fehlen der halben Mimik kann ich irgendwie nicht gelten lassen. Abgesehen von Grundschulklassen guckt doch eh quasi keiner dem Lehrer im Unterricht ständig in's Gesicht, war jedenfalls zu meiner Schulzeit nicht so.

Und als jemand mit 'ner medizinischen Ausbildung, bei der ungefähr 100% des praxisraumbasierten Unterrichts mit Masken durchgeführt wurde, halte ich die Aussage, dass Masken "Unterricht unmöglich machen" natürlich sowieso für vollkommen absurd.

Vielleicht wenn der Lehrer nichts macht außer die Theater AG leiten…
(Aber selbst da kann man dann halt den Fokus mehr auf Gestik und Mimik mit der oberen Gesichtspartie legen.)
 
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Unterrichten mit Maske geht schon, aber ist nach ein paar Stunden im Hochsommer anstrengend, weil man viel unter dem Ding redet und sich dadurch mehr Kondensat an der Innenseite sammelt. Habe auch meist ohne unterrichtet, was angesichts der Abstandsregeln und sehr kleinen Gruppen (max. 15 Schüler) auch kein Stress war. Finde das Gejammer mancher Leute aber arg befremdlich. Oh nein, ich muss manchmal eine Maske tragen und dann schwitze ich evtl. und vielleicht juckt es mal drunter. Wie schlimm. Mit solchen Menschen kann man keinen Krieg gewinnen.

Mimik ist schon sehr wichtig, v.a. bei den Jüngeren. Wobei die Augen wichtiger sind als der Mund. Ich muss manchmal mit Sonnenbrille (Augenkrankheit, bla) unterrichten, mittlerweile geht das easy, aber am Anfang musste ich lernen, die Gruppe ohne Augenkontakt zu steuern. Da werden dann Körperhaltung und v.a. Stimme extrem wichtig.

Wenn wieder alle Schüler gleichzeitig da sind, werden v.a. die Pausen interessant. In den letzten Monaten gab es bei uns verkürzte Pausen im Klassenzimmer - unter Aufsicht. Wenig Spaß für alle, aber ging halt nicht anders. Wenn im Sep. jetzt wieder alle kommen, stelle ich mir das in einer 5. oder 6. Klasse sehr lustig vor. Die Alternative wäre der Pausenhof, wobei der bei uns z.B. ziemlich klein ist (Innenstadtlage). Da irgendwelche Abstandsgebote durchzusetzen, wäre auch spaßig.

"Risikogruppe" ist ein dehnbarer Begriff, bin nicht informiert, wie da konkret die Abgrenzung aussieht. Denke mal, dass ein 60-jähriger Kollege mit einer Lungenerkrankung eher nicht unterrichten muss. Aber da muss ich mich auch mal noch genauer einlesen. Bzgl. Arbeiten anderer korrigieren: Wäre denkbar, ist allerdings unter Lehrern verpönt, weil jeder seinen Scheiß gerne für sich macht. Hätte auch wenig Lust darauf, dass jemand z.B. eine Stegreifaufgabe korrigiert, ohne die Details der Vorstunde zu kennen. Das dürfte auch rechtlich nicht ohne Bedenken laufen.

Es wäre schön, wenn die Lehrer, die gesundheitsbedingt zu Hause bleiben, stärker in Onlinekram eingebunden würden. Bisher lief es sogar umgekehrt: Sie haben ihre Klassen an andere abgegeben und mussten gar nix machen. Das fand ich auch etwas panne. Homeschooling geht nämlich auch von zu Hause.
 

parats'

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Wieso tragt ihr nicht einfach face shields? Damit wären doch alle Probleme weg.
 
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Hätte ich kein Problem damit. Aber ob der Maggus welche kaufen lässt?
 

parats'

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Hängt es nur an der Beschaffung? lol was ein shit hole Bundesland ihr seid.
 

Benrath

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Es wäre schön, wenn die Lehrer, die gesundheitsbedingt zu Hause bleiben, stärker in Onlinekram eingebunden würden. Bisher lief es sogar umgekehrt: Sie haben ihre Klassen an andere abgegeben und mussten gar nix machen. Das fand ich auch etwas panne. Homeschooling geht nämlich auch von zu Hause.

Das würde mich so aufregen... Die Leute beziehen weiter ihre volle Bezügen und wollen gar nichts machen... das ist so unsozial und es ärgert mich immer, dass niemand wirklich was sagt, weil man kein Kollegenschwein sein möchte oder als unsozial gelten möchte. Obwohl diese Frage, die soziale Frage wäre, weil der fehlende Kollege eine Last für alle anderen ist. Betriebsrat und Co sind da gerade im ÖD unsäglich, weil man jeden Eindruck vermeiden möchte, dass man den Mitarbeitern zu viel Druck macht.

Es gibt ja tatsächlich Leute im ÖD, die in Coronazeiten tatsächlich nichts sinnvoll anderes machen konnten, während ihre Tätigkeit ausfiel, aber Lehrer würde mir schon was einfallen.
 
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Es gab so Maßnahmen, wo Leute dann z.B. beim Gesundheitsamt arbeiten sollten. Man hat sich gemeldet und wurde entweder gerufen oder nicht. Dass Leute, die gesundheitsbedingt Klassen abgegeben haben, nix gemacht haben, fand ich auch nicht schön. Ich habe z.B. von einer älteren Kollegin zwei Ethikklassen übernommen. Das, was ich gemacht habe, hätte sie auch gekonnt. (Aufgaben erstellen und mit Schülern kommunizieren)

@Geld/Masken: Wir hatten auch nen Sonderetat für Hygienekram und Masken. Das hat schon geklappt. Kam oft genug vor, dass Schüler ihre Maske "vergessen" hatten. So Schilde kauft der Freistaat sicher nicht, weil die teurer sind.

Edit:
Ich habs ja schonmal gesagt: Bin der Meinung, dass die Verbeamtung entweder weg muss, oder endlich Leistung wirklich gemessen wird. Bisher läuft das so: Fortbildungen + Dienstjahre = Aufstieg. Betonung liegt auf Dienstjahre. Selbst die faulsten Säcke sind aufm Gym irgendwann Studiendirektor. Aber es ist ja schon immer ein riesiger Aufstand, wenn eine Schule alle paar Jahre evaluiert wird. Oh nein, da kommt jemand und schaut, was ich mache. Dabei hält dann jeder ne Showstunde und die Messung ist so viel wert wie ein Stück Klopapier.
 
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Shihatsu

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https://rp-online.de/panorama/coron...listen-von-restaurants-zugreifen_aid-52478443

Nun ist es also soweit, die ersten Polizeibehörden fangen an die Kontaktverfolgungsdaten in Restaurants für Strafverfolgung zu zweckentfremden.

Da sind sie aber langsam, es gibt mitlerweile zigtausen Restaurants die man online abfragen kann, weil die die sich eine "app unterstützte cloudlösung" angeschafft haben natürlich null an Security gedacht haben.
Auch bei der Polizei gibt es fähige IT-Leute. Will meinen: Die greifen nur auf die Listen zu wenns wirklich was zu holen gibt - und das haben sie vorher überprüft. Illegalerweise. Gerne auch mal mit nem TOR-Relay. Da hat man auch die Argumentationskette einfacher im Griff - muss ja nicht gleich der Holzhammer "Gefahr im Verzug sein", es reicht ja Anfangsverdacht mit Ermittlungsinteresse und ein wohlmeinender Staatsanwalt der nen guten Richter kennt. Aber nein, wir haben ja nichts zu Verbergen und IT-Security ist was für Alu-Hüte - so ist ja hier die Meinung eniger.
 
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Ist halt schon bitter. Es ist an sich sinnvoll, an öffentlichen Orten Kontaktdaten zu hinterlegen. Wenn damit aber Schindluder (geiles Wort) getrieben wird, kommen berechtigte Zweifel auf. Man kann natürlich einfach irgendeinen Namen und eine Fantasieadresse angeben, aber damit ist ja auch keinem geholfen.
 

Benrath

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Da sind sie aber langsam, es gibt mitlerweile zigtausen Restaurants die man online abfragen kann, weil die die sich eine "app unterstützte cloudlösung" angeschafft haben natürlich null an Security gedacht haben.
Auch bei der Polizei gibt es fähige IT-Leute. Will meinen: Die greifen nur auf die Listen zu wenns wirklich was zu holen gibt - und das haben sie vorher überprüft. Illegalerweise. Gerne auch mal mit nem TOR-Relay. Da hat man auch die Argumentationskette einfacher im Griff - muss ja nicht gleich der Holzhammer "Gefahr im Verzug sein", es reicht ja Anfangsverdacht mit Ermittlungsinteresse und ein wohlmeinender Staatsanwalt der nen guten Richter kennt. Aber nein, wir haben ja nichts zu Verbergen und IT-Security ist was für Alu-Hüte - so ist ja hier die Meinung eniger.

Ich hab noch in keinem Restaurant was anderes als Zettel gesehen.

Verstehe auch nicht wieso die einfachere Lösung nicht einfach ist, dass das Restaurant die COrona App nutzt und man selbst auch.
Das würde für alles ausreichen.
 

haschischtasche

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https://rp-online.de/panorama/coron...listen-von-restaurants-zugreifen_aid-52478443

Nun ist es also soweit, die ersten Polizeibehörden fangen an die Kontaktverfolgungsdaten in Restaurants für Strafverfolgung zu zweckentfremden.

Das in Bayern ist auch schon zwei Wochen her: https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-polizei-gaestelisten-corona-1.4966622

Grundsätzlich finde ich das schon in Ordnung, solange der Ermittlungsgrund angemessen ist (Mord- und Totschlag, vermisste Personen, etc.) und man das mit 'ner anständigen richterlichen Absegnung macht. Ist aber momentan eher nicht der Fall, und die Polizei weitet solche Befugnisse auch gerne mal aus…
Und gerade in Bayern würde es mich nicht überraschen, wenn man sich da 40 Namen von 'nem Tag zum Ermitteln abschreibt, weil irgendein Rentner die 110 angerufen hat um zu erwähnen, dass es hinter dem Wirtshaus gestern so seltsam süßlich roch. :ugly:
 
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Shihatsu

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Ich hab noch in keinem Restaurant was anderes als Zettel gesehen.

Verstehe auch nicht wieso die einfachere Lösung nicht einfach ist, dass das Restaurant die COrona App nutzt und man selbst auch.
Das würde für alles ausreichen.
Nette Nahbereichsnanekdote die du da von dir gibst. Ich zähle atm ~400 offene AWS Buckets mit Restaurantdaten Deutschlandweit, und das ist ohne vom grauen ins schwarze zu wechseln - wenn ich da anfange sagt mir meine Erfahrung das das ne viel höhere Zahl ergibt. Und ich hab als Suchparameter nur "Restaurant" "Corona" "Bucket" und "non encrypted" eingegeben. Willst du jetzt wieder Quellen? :rofl2:
Und nein, die Corona-App würde nicht für alles ausreichen. Ich habe sie z.B. bewußt nicht installiert, weil sie ohne Google nicht läuft. Auf vielen Smartphones schläft sie automatisch ein, viele andere bieten sie zwar an, aber sie kann nie funktionieren, dann gibt es Leute ohne Smartphone (schock), etc pp. - zu kurz gedacht. Die Lösung mit Zettel und Stift und Herausgabe nur nach schwersten Geschützen scheint mir die Beste zu sein. Nur ist auch das völlig unrealistisch, kein Restaurantbesitzer würde das Risikio eingehen. Lösung für mich und meine Familie: Keine Restaurants.
 

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Ich hab noch in keinem Restaurant was anderes als Zettel gesehen.

Verstehe auch nicht wieso die einfachere Lösung nicht einfach ist, dass das Restaurant die COrona App nutzt und man selbst auch.
Das würde für alles ausreichen.

Hier in HH ist zumindest in den von uns besuchten Lokalitäten so, dass man immer einen QR-Code scannen muss. Da gibt es aber gefühlt zig Plattformen.
Eine Ausnahme bildet hier wirklich mein armenischer Eismann von nebenan, der hat noch oldschool nen Zettel und alle tragen sich da brav ein, sonst gibt es Eis nur to go. Der achtet da aber auch drauf, da er sicherlich wenig bock auf irgendwelche Bußgelder hat, so richtig deutsch halt. Da sag nochmal eine Integration funktioniert nicht in diesem Land, sogar Bierdeckel anschreiben geht bei Bekannten. :deliver:

Der weg über die Corona-App wäre wirklich ein Meilenstein, aber für mittlere zwei stellige Millionenbeträge wäre das wohl zu viel verlangt. Allerdings sind die Hürden etwas hoch (bspw. Android 6.0 etc. pp.), das möchte oder kann nicht jeder.
 
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Benrath

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Nette Nahbereichsnanekdote die du da von dir gibst. Ich zähle atm ~400 offene AWS Buckets mit Restaurantdaten Deutschlandweit, und das ist ohne vom grauen ins schwarze zu wechseln - wenn ich da anfange sagt mir meine Erfahrung das das ne viel höhere Zahl ergibt. Und ich hab als Suchparameter nur "Restaurant" "Corona" "Bucket" und "non encrypted" eingegeben. Willst du jetzt wieder Quellen? :rofl2:
Und nein, die Corona-App würde nicht für alles ausreichen. Ich habe sie z.B. bewußt nicht installiert, weil sie ohne Google nicht läuft. Auf vielen Smartphones schläft sie automatisch ein, viele andere bieten sie zwar an, aber sie kann nie funktionieren, dann gibt es Leute ohne Smartphone (schock), etc pp. - zu kurz gedacht. Die Lösung mit Zettel und Stift und Herausgabe nur nach schwersten Geschützen scheint mir die Beste zu sein. Nur ist auch das völlig unrealistisch, kein Restaurantbesitzer würde das Risikio eingehen. Lösung für mich und meine Familie: Keine Restaurants.

Du schriebst von zigtausenden Restaurants....

Die Corona App gefällt dir nicht, aber bevor ich meine Daten in andere Apps oder Pads in Resturants eingeben wäre mir lieber, dass das Restaurant einfach das Corona App nutzt und ich es dann so mitbekommen, wenn ich einen Kontakt hatte. Dann sind zumindest mir die Leute ohne Smartphone egal.

Die Restaurants werden wohl ohne dich und deine Familie klarkommen müssen...
 

Shihatsu

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Natürlich schrieb ich von zigtausend. Ich habe bei einer ersten Scuhe (10sekunden) 400 gefunden. Und das ohne wirklich zu bohren oder selber illegal zu werden. Jetzt überleg doch einfach mal. Zähl mal eins und eins zusammen. Du bist doch nicht blöd.
Und das mit deinen Daten - dir ist aber klar das du die die ganze Zeit an zigtausend 3rd Parties abgibst, wenn du ein Smartphone benutzt? Die ganze Zeit? Und das das dann massivst verkauft wird? Aber beim Restaurant, das eine vernünftige Begründung für die Datensammlung hast machst du nicht mit? Aber installierst dir dann frewillig Spyware für dein PC-Game? Hier läuft einiges falsch...
Wo beleiben ind einem Modell die Leute deren Corona-App nicht funktioniert? Die kein Smartphone (dabei) haben? Dürfen die nicht rein oder sind die dir dann egal weil "die haben kein Corona"? ODer wie oder was? Bequemlichkeit über Sicherheit. Leider ist das heutzutage die Regel.
 
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Grundsätzlich finde ich das schon in Ordnung, solange der Ermittlungsgrund angemessen ist (Mord- und Totschlag, vermisste Personen, etc.) und man das mit 'ner anständigen richterlichen Absegnung macht.
Das ist halt die übliche Datensammelwut, ohne Corona müsste die Polizei es auch ohne die Daten aufklären. Es liefert einfach einen komplett unnötigen Grund falsche Daten anzugeben.
Mal davon ab, dass es natürlich auch ein wunderbares Futter ist für alle die "denen da oben" nicht trauen, denn in diesem Fall stimmt es dann einfach mal wieder.
 

Benrath

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Wir haben da einfach fundamental unterschiedliche Ansichten zu Datenschutz und des möglichen Missbrauchspotential. Wenn du hier und in den anderen Threads keine besseren Erklärungen und Szenarien dieses Missbrauchs beschreiben kannst, muss man sich nicht wundern, wenn man nicht ernst genommen wird und das Thema immer unter geht. Dabei sind hier eher technik affine Laien unterwegs, die to be honest mehr Ahnung von Datenauswertung und Modellierung haben als du. Dafür hab ich z.B. keine Ahnung von Engieering etc.

Mit der diffusen Panikmache erreichst du mich nicht und offensichtlich auch nur die, die eh schon deiner Meinung sind.
 

Shihatsu

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Das hochaktuelle Missbrauchsszenario ist von mir ziemlich genau skiziert. Und dafür wird es nur ganz selten Belege geben. Und wie ich mich wundere - Stichwort Bigotterie: Den Konzernen (und zigtausend die sie weiterverkaufen) Daten in den Rachen schmeißen aber dem Restaurant nicht ist einfach komplett gaga - dazu fallen mir leider keine besseren Worte ein.
Und nein, das ganze Thema hat einfach nur gaaanz am Rande mit Datenauswertung zu tun. Das Thema ist "Daten die vorhanden sind werden missbraucht". Die ganze Zeit. Ignorierst du eigentlich die Presse, ignorierst du Apple, ignorierst du Snowden weil sie das selbe sagen wie ich? :doh:

Bin dann mal wieder raus, die Ignoranz tut mir nicht gut.
 

Benrath

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Danke und Tschüss..

Ich hab eher ein Problem damit, dass ich faul bin und deswegen es begrüßen würde, wenn ich einfach mit der Corona App alles abhaken könnte und die sogar relativ sicher ist. Was man so hört...

Ich hab an sich auch kein Problem über FB oder so in das Restaurant einzuchecken, weil ich tatsächlich genug andere Apps nutzen. Was völlig unbekanntes Drittanbieter muss es nicht sein, auch wenn ich mit da nicht immer dran halte :)

Was betrifft mich Snowden? und Apple. Der Punkt ist du müsstest Fälle machen, wo der 0815 Bürger einen für ihn spührbaren Schaden wahr nimmt und aktuell sieht man das wenig bis gar nicht. Dann kann man anfangen darüber zu diskutieren. Das machst du nie und machst immer nur hand wave Argumente. So nicht.
 

Das Schaf

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Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
Ich hab eher ein Problem damit dass meine eine App gebaut hat von der man doch die ganze Zeit wusste dass sie nur begrenzt "helfen" könnte.

eine Ortung via bluetooth ( rofl )
+ Google / Apple Security Features die man dafür aktiv umgehen musste
+ Telefon Versions gescheiße
+ die Leute dies am meisten Betrifft nutzen doch eh kein HAndy.

Heut mittag stand wieder so ein 70 Jähriger ohne Maske plötzlich an der Supermarktkasse ohne Abstand
 

Benrath

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Nix zu der Demo in Berlin.

https://twitter.com/search?q=#b0108&src=trend_click

>15.000 eng beinandere etc.

Die Atemmaske ist der neue Judenstern etc....

Ich frage mich auch wirklich für was die auf die Straße gehen, außer man ist einfach gegen alles. Die große Verschwörung aller Länder die Wirtschaft zu ruinieren, damit Bill Gates uns alle zu hörigen Sklaven impfen kann?

In den bekannten Diktaturen hat man das bisher auch gut ohne Corona und Impfung geschafft.
 
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Im Juni bei Black lifes matter waren es doppelt so viele Leute, da war es okay ohne Abstand und Mundschutz zu demonstrieren. Ging ja auch um eine gute Sache.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Die Atemmaske ist der neue Judenstern etc....

Köstlich bahahaha zu was Vergleichen sich Leute wieder versteigen lol

Im Juni bei Black lifes matter waren es doppelt so viele Leute, da war es okay ohne Abstand und Mundschutz zu demonstrieren. Ging ja auch um eine gute Sache.

Dies. Die einzige Aussage die ich als Begründung gehört hatte war, dass die Polizei von der Anzahl an Teilnehmern überrascht gewesen sein soll. Warum man sie dann überhaupt loslaufen lässt, kA. Macht die Demo da oben allerdings auch nicht besser ;)
 
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Im Juni bei Black lifes matter waren es doppelt so viele Leute, da war es okay ohne Abstand und Mundschutz zu demonstrieren. Ging ja auch um eine gute Sache.

oder vorgestern als der al zein clan mit 800mann in duisburg eine beerdigung abgehalten hat. war leider bild+. hätte schon gern die rechtfertigung der stadt gelesen
 
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