Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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diese maßnahme hilft vor allem den ärmsten in deutschland, stell dir mal die lage einer alleinerziehenden hotelfachkraft vor.
desweiteren dürften die meisten leute das geld gleich wieder ausgeben, es geht also direkt in den einzelhandel / die wirtschaft.

das als sinn- und wirkungslosen aktionismus zu bezeichnen ist asoziales elitedenken par excellence.
 

Benrath

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diese maßnahme hilft vor allem den ärmsten in deutschland, stell dir mal die lage einer alleinerziehenden hotelfachkraft vor.
desweiteren dürften die meisten leute das geld gleich wieder ausgeben, es geht also direkt in den einzelhandel / die wirtschaft.

das als sinn- und wirkungslosen aktionismus zu bezeichnen ist asoziales elitedenken par excellence.

und du schenkst den nicht ärmsten der Armen unnötigerweise viel Geld. Wozu? Das ist für mich asoziale Politik par excellence und ineffizient.
 

parats'

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Genau. Ich bin ehrlich, auf die 600 Euro sind wir nicht direkt angewiesen, daher würde ich diese direkt in die Depots der Kinder stecken wo sie dann min 15 weitere Jahre liegen bleiben. Damit verfehlt das Instrument seinen Zweck zu 100%.

Wenn ich also Milliarden verteilen möchte, dann erhöhe ich doch die Kinderfreibeträge um die Progression mitzunehmen. Einfach mit der Gießkanne auf alle Kinder mit Scheinen zu schießen ist wirklich blinder Aktionismus.
 
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Hä, und wenn man desto mehr profitiert, je mehr Einkommen man hat, dann ist das besser, weil?

@Benrath
Warum sollte das nicht effizient sein? Du sparst dir durch pauschale Ausschüttung jede Bedürftigkeitsprüfung und Vielverdiener zahlen überproportional zum Einkommen über die Steuer zurück. Effizienter gehts doch kaum.
Sinnvoller wäre freilich, endlich die Kitas wieder zu öffnen und da in einen Ausbau der Betreuungsqualität zu investieren. Der beispiellose Eiertanz darum wird langsam grotesk.


Ich hab keine Ahnung von VWL und insbesondere keine Meinung dazu, ob Konjunkturprogramme an sich sinnvoll sind.
Wenn man das grundsätzlich bejaht, halte ich pauschale Ausschüttungen an Familien durchaus für fair.
So ein paar Hunderter scheinen mir spontan auch keine schlechte Größenordnung, weil man das tatsächlich eher direkt verkonsumiert, als es anzulegen.
 
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parats'

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Mea Culpa, falschrum gedacht. Danke fürs drauf hinweisen. :)
Ändert aber zumindest nichts daran, das ein stumpfes umsichwerfen mit Geld nicht zielführend sein kann.
 

FORYOUITERRA

TROLL
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was ist denn daran schlimm, wenn der staat kohle raushaut? staatsschulden sind keine privatschulden.

und ob es es nun direkt in konsum umgewandelt wird, oder im paratischen style angelegt wird, spielt doch ohnehin keine rolle. hauptsache investition.
 

Deleted_228929

Guest
und ob es es nun direkt in konsum umgewandelt wird, oder im paratischen style angelegt wird, spielt doch ohnehin keine rolle. hauptsache investition.
Keine Ahnung, was ein "paratischer style" ist, aber Geld auf's Konto legen oder irgendwelche Wertpapiere kaufen ist gerade keine Investition.

Ansonsten ist die Maßnahme aus konjunkturpolitischer Sicht vielleicht nicht der größte Kracher aller Zeiten, aber ich kann mir auch blödere Sachen vorstellen als einmalig 5 Mrd. Kindergeld auszuschütten.

Da ärgert mich der Verzicht auf mehr Mitsprache bei Lufthansa schon eher.
 

parats'

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Er bezog das auf mich und meine Aussage auf der Seite vorher. ;)

Bzgl Lufhansa immerhin gibt es zu den 20% noch die Option der Wandelanleihe der KfW-Kredite auf 25,1% für die Sperrminorität.
 

Benrath

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Hä, und wenn man desto mehr profitiert, je mehr Einkommen man hat, dann ist das besser, weil?

@Benrath
Warum sollte das nicht effizient sein? Du sparst dir durch pauschale Ausschüttung jede Bedürftigkeitsprüfung und Vielverdiener zahlen überproportional zum Einkommen über die Steuer zurück. Effizienter gehts doch kaum.
Sinnvoller wäre freilich, endlich die Kitas wieder zu öffnen und da in einen Ausbau der Betreuungsqualität zu investieren. Der beispiellose Eiertanz darum wird langsam grotesk.


Ich hab keine Ahnung von VWL und insbesondere keine Meinung dazu, ob Konjunkturprogramme an sich sinnvoll sind.
Wenn man das grundsätzlich bejaht, halte ich pauschale Ausschüttungen an Familien durchaus für fair.
So ein paar Hunderter scheinen mir spontan auch keine schlechte Größenordnung, weil man das tatsächlich eher direkt verkonsumiert, als es anzulegen.

Naja effizient ist ne Frage des Ziels un der Betrachtung.

Einfach allen pauschal Geld auszuzahlen ist aus Kosten und Aufnahmeperspektive wahrscheinlich am effizientesten.
Aus der Überlegung wie erreicht den höchsten gesamtwirtschaftlichen Nutzengewinn wahrscheinlich nicht, weil es für k.a wieviele Familien ein reiner Windfall profit ist.

Die Frage welche Staatsausgaben den höchsten monetären Multiplikator haben, muss ich passen und afaik auch jeder andere VWLer. Die Frage ist schon schwer in normalen Zeiten zu beantworten und erst recht in so einer speziellen supply und demand seitig getriebenen Krise.
 
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Eben, darum stelle ich das unter die Prämisse, dass irgendeine Form von Helikoptergeld sinnvolle Wirtschaftsförderung darstellt.
Ob das so ist, kann ich nicht im geringsten beurteilen.

Es auf Familien zu konzentrieren halte ich politisch für geschickt, weil die eh grad relativ schwer zu tragen haben und - würde ich vermuten - überdurchschnittlich viel von ihrem Einkommen verkonsumieren.
Wichtig wäre natürlich, dass das Geld nicht auf Sozialleistungen angerechnet wird.
 
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So etwas hat auch eine Signalwirkung an die Bevölkerung, dass sie in der Krise nicht im Stich gelassen wird. Nicht jeder erkennt die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhänge so wie dieses Forum an Elite-Akademikern.
 

Benrath

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Bin da jetzt nicht total dagegen, aber die Frage, ob man nicht lieber 5 Mrd direkt in Blindung investiert hätte um einen langfristigen Effekt zu erreichen, kann man schon stellen. Das geht natürlich nicht so schnell und hat andere Overhead Probleme.
 
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diese maßnahme hilft vor allem den ärmsten in deutschland, stell dir mal die lage einer alleinerziehenden hotelfachkraft vor. desweiteren dürften die meisten leute das geld gleich wieder ausgeben, es geht also direkt in den einzelhandel / die wirtschaft.
das als sinn- und wirkungslosen aktionismus zu bezeichnen ist asoziales elitedenken par excellence.
Das ist leider falsch. Klar ist es für die Leute die jetzt in Kurzarbeit 0% bei gut der Hälfte ihres Normalnetto sind nice, aber das rechtfertigt eigentlich nicht, dass man gleichzeitig denen die es nicht benötigen auch Geld hinterherwirft. Gerade die Fixierung auf Kinder führt da in die Irre, weil es zu Recht ein umstrittenes Thema ist, ob da Geldleistungen bei denen ankommen die es am dringendsten brauchen, den Kindern nämlich. Es gibt genügend anekdotische und auch richtige Evidenz die vermuten lässt, dass man die allerärmsten und am wenigsten gebildeten damit am schlechtesten erreicht. Das heißt die Maßnahme erreicht nicht ihr Ziel. Ein Haufen Geld, um die Betreuung und Ausbildung zu verbessern wäre wohl zielführender.

@Benrath
Warum sollte das nicht effizient sein? Du sparst dir durch pauschale Ausschüttung jede Bedürftigkeitsprüfung und Vielverdiener zahlen überproportional zum Einkommen über die Steuer zurück. Effizienter gehts doch kaum.
Sinnvoller wäre freilich, endlich die Kitas wieder zu öffnen und da in einen Ausbau der Betreuungsqualität zu investieren. Der beispiellose Eiertanz darum wird langsam grotesk.
Ich hab keine Ahnung von VWL und insbesondere keine Meinung dazu, ob Konjunkturprogramme an sich sinnvoll sind.
Wenn man das grundsätzlich bejaht, halte ich pauschale Ausschüttungen an Familien durchaus für fair.
So ein paar Hunderter scheinen mir spontan auch keine schlechte Größenordnung, weil man das tatsächlich eher direkt verkonsumiert, als es anzulegen.
Bei der Frage der Effizienz spielt halt zusätzlich rein wofür die Kohle ausgegeben wird. Wie Du sagst, KiTas öffnen hätte einen größeren Effekt.

Meine Herangehensweise wäre allerdings in dieser Situation die Gunst der Stunde nutzen und das Kindergeld überarbeiten. Kinderfreibeträge abschaffen und gleichzeitig das Kindergeld erhöhen. Zusätzlich den allgemeinen Freibetrag bei der ESt deutlich erhöhen und die Progressivität des Steuersatzes etwas verschärfen. Das wären Maßnahmen die einen dauerhaft positiven Effekt für Geringverdiener hätten und auch sofort eine positive Wirkung entfalten könnten.
Zusätzlich würde ich bei der Zuteilung von KiTa-Plätzen einen Vorrang für Alleinerziehende einführen (gibt es sicherlich teilweise schon, Menschen mit Kindern comment pls?) und bei Alleinerziehenden zusätzliche Sachleistungen gewähren, um dort die Nebeneffekte ihres Status abzufangen. Es ist seit ewig bekannt, dass Alleinerziehende (=größtenteils Frauen) massiv schlechter dran sind als jeder andere Haushaltstyp in Deutschland.
Nachhaltig getan wurde: fast nichts, weil Rentner halt mehr Stimmgewicht bei Wahlen haben.

Deswegen diskutiert Deutschland über Helikoptergeld anstatt in die vor über zehn Jahren (!) ausgerufene "Bildungsrepublik" zu investieren. Danke Merkel, danke CDU, danke SPD. Arschlöcher. Scheißland. Hätte man uns beim zweiten Mal mal wenigstens richtig vernichtet (tm).
 

parats'

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Ich wüsste vor allem nicht wie eine Subvention dem Automobilsektor helfen soll. 2008 gab es die Abwrackprämie und unser Problem war reine Liquidität im Bankensektor, welche durch die EZB abgefedert worden ist. Die Menschen hatten also einen Anreiz durch die Abwrackprämie und den zusätzlich niedrigen Zins. Heute ist ja nicht primär die Liquidität der Banken das Problem, sondern das die Menschen durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit schlicht kein Geld haben, selbst wenn die Bank Konsumkredite für nahe 0% p.a. rausdrücken würde. Da kann ich noch soviel Anreize für einen neuen Neger Golf schaffen, Geld ist in privaten Haushalt nicht vorhanden.
 
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Ich weiß nicht. Zum Teil wird sicherlich Geld einfach fehlen. In vielen Fällen werden die Haushalte aus Unsicherheit ihr Geld aber wahrscheinlich auch einfach auf die hohe Kante legen. Auch nachdem die Wirtschaft wieder halbwegs angelaufen ist, solange bis der Virus tatsächlich besiegt ist.

Davon ab sind solche Anreize speziell für die Autoindustrie natürlich Kommunistenscheiße :deliver:
 

haschischtasche

Ährenpenis
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Momentan müssen die meißten Leute halt auch nicht sonderlich viel fahren. Da ist 'ne neue Karre ja eine ziemlich dämliche Investition, unabhängig davon ob die subventioniert wird oder nicht.

Ansonsten habe ich natürlich überhaupt kein Problem wenn von den drei Großen zwei wegsterben oder um 50%+ schrumpfen. Verdient hätten sie es ja. Sind dann halt 200k Arbeitsplätze oder so weg, aber das wäre es vermutlich wert wenn dann die Abgasscheiße, Schmiergeldzahlungen, behinderte menschenfeindliche Lobbypolitik, Verstöße gegens Kartellrecht und Innovationsverweigerung teilweise wegfallen.
 

parats'

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SFJunky hat nicht unrecht bzgl. VW. Es trifft am Ende überwiegend die Leute, die dafür nichts können. Am Ende werden alle drei Konzerne überleben, auch ohne eine staatliche Hilfe neben dem Kurzarbeitergeld.
Was ich schade finden würde, wäre ein Ausverkauf ins Ausland und würde vorher lieber eine Fusion sehen.
 
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Momentan müssen die meißten Leute halt auch nicht sonderlich viel fahren. Da ist 'ne neue Karre ja eine ziemlich dämliche Investition, unabhängig davon ob die subventioniert wird oder nicht.
Da bin ich mir nicht ganz sicher. Das mag bis Anfang Mai gegolten haben, aber jetzt wo wieder mehr zur Arbeit müssen, dürfte sich auch so manch einer, der sonst (fast) nur ÖPNV genutzt hat, überlegen ob allein im Auto zur Arbeit fahren nicht doch irgendwie cooler ist.
 
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Um mal wieder aufs Thema zu kommen: Wie schätzt ihr sie aktuelle Situation ein?

Ramelow hat ja angekündigt in Thüringen demnächst alle Maßnahmen aufheben zu wollen und damit eine Debatte losgetreten.
https://www.tagesschau.de/inland/corona-thueringen-ramelow-101.html

Ich finde das etwas extrem, weil viele Maßnahmen ziemlich harmlos, aber potentiell effektiv sind und man sie Menschen imo durchaus immer wieder an gewisse Verhaltensregeln ermahnen muss. Trotzdem wäre ich natürlich gespannt dieses Experiment zu beobachten. Hier könnte der Föderalismus sich zum ersten Mal in dieser Krise als nützlich erweisen.


Irritiert bin ich von dem Affentanz, der weiterhin um Schulen und Kitas gemacht wird.
Ich kann ja durchaus die Mahner wie Lauterbach und Meyer-Hermann verstehen, dass sie versuchen vom Lockdown zu retten, was zu retten ist. Ich hätte mir im Endeffekt auch einen längeren Lockdown gewünscht, um dann direkt weiter öffnen zu können.
Aber irgendwann sollte man imo akzeptieren, dass das nicht der Weg ist, der politisch entschieden wurde.
Und dann kann man imo nicht guten Gewissens fast überall aufmachen, Kinder aber weiterhin mit der Kneifzange anfassen. Das Risiko, dass wir in dem Bereich massiven Backlash bekommen, halte ich für überschaubar und notfalls kann man immer den Deckel wieder drauftun.
 
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Ja, bin auch gespannt. Das sinnvollste wäre ja "einfach" die Maßnahmen zu behalten die gut in den Alltag einbaubar sind. Also Kundenanzahl pro Geschäft begrenzen, Maskenpflicht im öffentlichen Raum, alles mit engem Körperkontakt beschränken, Rest zulassen. Dann aber auch bitte hart kontrollieren. Gibt genügend Halbstarke im ÖPNV die grinsend Spaß daran haben auf die Regeln zu scheißen. Und weil sie im Rudel auftreten und niemand wegen so einer Bagatelle zum Invaliden getreten werden will passiert halt nix. Sind aber zum Glück trotzdem die Minderheit.
 
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Gustavo

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Würde auch auf die niedrig hängenden Früchte zielen. Warum man um Himmels Willen die Maskenpflicht aufheben sollte entzieht sich mir vollends. Imho wäre es gut, wenn man alles, was irgendwie möglich ist, nach draußen verlagert. Ob man wirklich Restaurants gestatten sollte, den Innenbereich aufzumachen, das erscheint mir etwas fragwürdig. Kirchen sowieso, wobei da natürlich wegen Grundgesetz nicht viel zu machen sein wird. Wo ich studiert habe wurden heute alle Straßen für Outdoor Dining freigegeben (ist allerdings Kalifornien, also schön warm), sowas ähnliches würde ich mir für den Sommer für deutsche Innenstädte auch wünschen. Bei den Schulen würde ich gerne hören, was das Konzept für die nächsten Monate sein soll. Wenn es regelbetrieb bis zu den Sommerferien ist, kann man es imho auch direkt bleiben lassen. Wenn man die Sommerferien nutzen will, um Nachhol- und Brückenunterricht zu geben: Nur zu.
 
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Ich finde das etwas extrem, weil viele Maßnahmen ziemlich harmlos, aber potentiell effektiv sind und man sie Menschen imo durchaus immer wieder an gewisse Verhaltensregeln ermahnen muss. Trotzdem wäre ich natürlich gespannt dieses Experiment zu beobachten. Hier könnte der Föderalismus sich zum ersten Mal in dieser Krise als nützlich erweisen.
Ich find vor allem so leicht scheinheilig mit diesem "Gebote statt Verbote" zu kommen. Das klingt ja so ein bisschen so als hoffe man, dass die Leute sich eigentlich noch an alles halten, aber man kann/will das Ganze einfach nicht mehr überprüfen.
 

Benrath

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So das zu den Sozialleistungen ist jetzt hier beendet und kann gerne im anderen Thema weitergehen. Mea Culpa für das Derailing.
 
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Würde auch auf die niedrig hängenden Früchte zielen. Warum man um Himmels Willen die Maskenpflicht aufheben sollte entzieht sich mir vollends.

Ich vermute mal, dass die Leute so lange Maskenpflicht besteht, deutlich weniger Gastronomien aufsuchen oder Shoppen gehen und es dementsprechend Druck von dieser Seite gibt.
Die Maskenpflicht ist auch das was mich von allem am meisten ankotzt, ich denke mal dass diese Sache insgesamt von einem Teil der Bevölkerung abgelehnt wird.
Die Idee alles nach draussen zu verlagern was geht, finde ich im Übrigen sehr gut. Die Vereine bei uns machen das so gut es geht und nutzen Sportplätze z.B. für Tanzkurse etc. Für die Gastronomie könnte es da wo Platz ist eine starke Erleichterung bedeuten.
 

Tür

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Ist dabei der Median wirklich sinnvoll?
 

Benrath

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Glaub das ganze ist eh nur eine Abschätzung, ob jetzt Median oder Mittelwert ist egal.

Data on the years 2015 and 2016 show that among those with bodily ailments
(somatiska), as opposed to for example dementia, from the day such person enters a nursing
home the median length of the remainder of their life is 9 months; the median for all entering
nursing homes is 16 months (Sweco 2019, 45). Most Covid19 victims had already been in the
nursing home for some time. The disease tends to strike down the most vulnerable, and the
disease takes some time. From all considerations, it is reasonable to say that those who died of
Covid19 in Stockholm’s nursing homes had a life-remaining median somewhere in the range
of 5 to 9 months.
 
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Irritiert bin ich von dem Affentanz, der weiterhin um Schulen und Kitas gemacht wird.

Ich war und bin bereit gewisse Maßnahmen mitzutragen und bei galoppierenden Todeszahlen auch schmerzhafte Einschnitte hinzunehmen, aber die Situation bei den Schulen und Kindergärten ist bei der momentanen Lage einfach nur noch zum Haare raufen.

Die Rentnerbanden sitzen in den Cafes und den Biergärten, auf den Wiesen tummeln sich die Großfamilien, die Gaststätten haben wieder offen, Freibäder, Boulderhallen, was weiß ich, aber wann ich mein Kind wieder in die Kita bringen kann, dafür gibt's noch nicht mal einen Termin. (Bayern)
Von den Schulen fang ich gar nicht an, als Eltern schulpflichtiger Kinder würde ich verzweifeln.
Wobei man schon als Bürger dieses Landes ohne Kinder erahnen kann, was für Kollateralschäden sich hier ansammeln.
Bildung ist nun mal unsere wichtigste Ressource, aber nein Hauptsache in der Kirche kann man wieder gemeinsam singen.

Ja, ich bin auch irritiert :deliver:
 
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Was mich persönlich nervt, ist die kategorische Art, in der dieses Thema diskutiert wird: Sind Kinder ansteckend oder nicht?
Dann lass sie halt ansteckend sein. Es geht doch um den quantitativen Effekt auf die Gesamtansteckungs- bzw. -sterberate.
Und da ist mir nicht vermittelbar, dass es so einen großen Effekt haben soll, die letzten 50-60%, die noch nicht in der Notbetreuung sind (hier in Berlin z.B.), noch rauszuhalten.
Es sind ja eh schon die Kinder von z.B. Verkäufern, Klinik- und Pflegepersonal drin, also gerade den Gruppen, die beruflich besonders viele Kontakte haben und/oder nahe an der Risikogruppe sind.
Selbst wenn sich da in einer Gruppe mal ein paar Kinder infizieren: Die Attack Rate innerhalb von Haushalten ist nicht besonders groß. So viel wird also gar nicht an die Eltern weitergegeben. In einer R<1-Welt dürften diese Übertragungen regelmäßig diffundieren, bevor großer Schaden entsteht.

Besser wäre natürlich, man würde endlich präventiv testen. Es ist doch nicht hinnehmbar, dass wir nur einen Bruchteil unser optimalen Testkapazität nutzen, während Kontaktpersonen immernoch zwei Wochen in Quarantäne schmoren müssen, statt die einfach durchzutesten.
Aber hey, Jens Spahn verspricht, dass das bald besser wird. Ist ja auch erst ein paar Monate her, dass man von der Pandemie weiß und zwei, seit wir einen Lockdown gemacht haben - obwohl unbestritten ist, wie wichtig umfangreiche Tests sind, um die Ausbreitung einzudämmen.
 

Gustavo

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Ich vermute mal, dass die Leute so lange Maskenpflicht besteht, deutlich weniger Gastronomien aufsuchen oder Shoppen gehen und es dementsprechend Druck von dieser Seite gibt.
Die Maskenpflicht ist auch das was mich von allem am meisten ankotzt, ich denke mal dass diese Sache insgesamt von einem Teil der Bevölkerung abgelehnt wird.


Na ja, gut finde ich ihn auch nicht. Ist aber imho bescheuert, der Bevölkerung jetzt schon zu suggerieren, dass es auch ohne geht, obwohl wir das einfach noch nicht wissen. In den südostasiatischen Ländern, wo sie das Virus gut unter Kontrolle haben, tragen alle meines Wissens immer noch Masken, insofern haben wir nicht viele Beispiele dafür, wie die Lage ohne aussieht. Klar, in Thüringen spielt das vielleicht nicht die ganz große Rolle, aber auf Dauer sollte man nicht etwas in Aussicht stellen, was man evtl. nicht durchhalten kann. Nicht zuletzt bei einem Thema, wo die Deutschen leider doch so abartig dumm sind wie beim Föderalismus. Insgesamt bin ich nicht gegen Föderalismus etc., aber wenn der durchschnittliche Deutsche es tatsächlich nicht versteht, warum in BaWü oder Bayern andere Regeln herrschen als in Thüringen, dann kann man einerseits den Föderalismus direkt bleiben lassen und andererseits macht es mir dann sorgen, dass irgendwelche Klugscheißer aus Bietigheim-Bissingen dann denken, wenn die in Thüringen das dürfen, dann sollten sie ja wohl auch.
 

parats'

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Die Bild sucht wohl Beef mit Drosten und der versucht sich auf Twitter zu wehren.

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Bild-gegen-Virologe-Drosten,drostenkritik100.html

eine Randfrage an die Juristen. Wäre das überhaupt ein Verstoß gegen irgendwas die Email eines Journalisten an mich zu veröffentlichen? Muss ich darauf achten, ob da keine Handynummer vom Journalisten drin steht?

Gefühlt ist Drosten im Medienspiegel nicht mehr so unumstritten wie im März. Ob es reines Kalkül für mehr Klicks ist, sei mal dahingestellt. Wundert mich jedenfalls, dass explizit Springer jetzt als Kopf erfasst wird.
 
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Naja, Drosten vertritt halt wie die meisten prominenten Wissenschaftler einen relativ konsequenten Ansatz, der in die Richtung geht, dass der Lockdown nicht genug gebracht hat, wenn man ihn zu schnell wieder lockert. Zudem trennt er imo relativ stark zwischen seiner privaten Persönlichkeit und der des Wissenschaftlers, dessen Wort Gewicht hat, u.a. bei politischen Entscheidungsträgern.
Das kriegen nicht alle so hin und man kann ihm eigentlich nur Hochachtung dafür zollen, dass er sich diesem Affentheater, in das die Wissenschaft hier reingezogen wird, weiter so aussetzt.

Ein interessantes Detail, das ich meine im Polittalk der letzten Wochen aus den Äußerungen einiger MPs und Bundespolitiker herausgehört zu haben, ist der maßgebliche Einfluss, den Drosten persönlich offenbar darauf hatte, dass dann relativ spontan und unerwartet doch alle Schulen und Kitas geschlossen wurden.
Ich bin nach wie vor skeptisch, wie Drosten überhaupt im Voraus eine (nicht persönliche, aber wissenschaftliche) Meinung zu diesem speziellen epidemiologischen Thema haben konnte, die er dann relativ schnell und relativ stark geändert hat.

Aber sich, gegeben diesen Sinneswandel, als Topberater der Bundesregierung vor das entscheidende politische Gremium des Landes stellen und denen geradeaus sagen: Was ich noch vor ein paar Tagen geraten habe, gilt nicht mehr. Wenn sie dazu bereit sind, machen sie die Schulen lieber jetzt zu - wow.
Wie krass muss man drauf sein, um diesen Move zu bringen?

Ich kann mir wenige Leute vorstellen, die in derselben Situation das Rückgrat aufgebracht hätten so zu handeln.
 

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Ich kann mich auch erinnern, dass er anfänglich ehe gegen die Schulen war, weil Kinder normalerweise seltener der Träger sind. Das war aber auch damals eher eine vorsichtige Vermutung. Was genau zur Kertwende führte weiß ich nicht.


Mal zu Sweden: Jetzt ist die Verbreitung doch wesentlich geringer als bisher vermutet und noch lange keine Herdenimmunität in Sicht.
https://www.npr.org/2020/05/25/8619...n-s-chief-epidemiologist-says?t=1590565611576

GIbts eigentlich irgendwelche Studien, die das Ausmaß des Social Distancing je Land messen? Rückgang Verkehr etc.
 
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Benrath

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Cool, ja. Die Grafik am Anfang erlaubt Vergleich zwischen Ländern, aber danach kann man sich nur noch Länder einzelne anschauen.
Man sieht aber z.B. dass der Rückgang in Sweden fast genausohoch ist wie in Deutschland. Soviel zu no Lockdown in Sweden.

Haken ist das es natürlich nur die Apple Daten sind, wobei der generelle Trend wahrscheinlich schon auf die Gesamtbevölkerung übertragbar sein sollte.
 

Benrath

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So bisschen affig ist das ganze aber schon. Völlig souverän war die zweite Antwort von Drosten dann auch nicht mehr.

Was soll er denn einen Preprint zurückziehen. Das ist doch völlig transparten abgelaufen.
Im Podcast hieß es ja, dass sie sich den einen Statistiker mit an Bord geholt haben und die Studie mit qualitative gleichem Ergebnis zum Ende der Woche einreichen wollen.

Etwas souveräner wäre es gewesen einfach auf die beiden Podcastfolgen zu verweisen. In der damaligen als der Pre Print veröffentlich wurde hat er recht klar auf die Grenzen hingewiesen und in der aktuelleren auch noch mal. Die Kommentare über die angeblich begrenze Kritik sind meist sowas von dümlich, weil sie von Leuten kommt die nicht die Hauch einer Ahnung von Statistik, Wissenschaft und wahrscheinlich sonst irgendwas haben.
 
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Kekulé nehme ich spätestens seit seinem Podcast eh nur noch als Wissenschaftsjournalisten wahr. Da hat er sich zum Teil als ganz schöner Windbeutel entpuppt. Seitdem nehme ich ihn nicht mehr ganz so ernst. Da trifft Drostens Diss imo durchaus den Kern der Sache.
Ob er den jetzt bringen muss, darüber kann man sicher streiten.

Ich hab in das Drosten-Paper nicht mal reingeschaut und bin von Hause aus auch kein Statistiker. Aber soweit ich das der öffentlichen Debatte entnehme: Natürlich opfert man Power, wenn man nur paarweise Vergleiche zwischen Bins und einen nichtparametrischen Test benutzt. Aber inwiefern es virologisch sinnvoller ist noch den letzten signifikanten Unterschied rauszukitzeln, wenn ich weiß, dass meine Stichprobe eh nicht so gut ist, erschließt sich mir nicht. Klar kann man das auch erst ausrechnen und dann ex-post wegargumentieren. Muss man aber imo nicht. Die Kommentare lesen sich teils, als ginge es hier um eine Statistik-Seminararbeit.
Inhaltlich kann man den Ansatz von Drostens Team imo gut vertreten, wenn da nicht viel mehr hintersteckt.
 
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