Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Bezüglich weniger sterben, hier mal ein paar daten aus den USA:



:deliver:


Man muss natürlich außerdem davon ausgehen, dass durch das social distancing und lockdown auch deutlich weniger "normale" infektionskrankheiten kursieren und auch dadurch die exzessmortalität sinkt.

URL zur Quelle plox, thx.
 
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Meine stärkste Kritik am Overreach, der hier stattgefunden hat, betrifft die Einschränkungen, die unmittelbar auf die persönliche Freiheit wirken, also jede Form von Ausgangssperre, Ausgangsbeschränkung und Kontaktverbot.
Du scheinst mehr auf die Schließung von Betrieben und Einrichtungen zu zielen. Darum missverstehen wir uns etwas, glaube ich.

Wieso siehst du es denn als gegeben an, dass die Maßnahmen übertrieben waren? Ich meine ja nicht, dass sie es nicht waren, aber mir fehlt der Nachweis dafür, dass sie es _zweifelsfrei_ waren. Die Frage, die sich mir auch stellt, ist, woher hätte man das vorher wissen wollen.

Ausgangssperren an sich hat es nicht gegeben, Ausgangsbeschränkungen auch nicht. Kontaktverbot gehe ich mit, allerdings konntest du dich mit genug Abstand mit jedem treffen, den du wolltest. Nur halt nicht in Gruppen.

So zumindest die Lage in Niedersachsen. Bei anderen Bundesländern weiß ich es nicht.


Ich glaub übrigens nicht, dass die Schließung von Geschäften jemals einen starken Impact hatte. Die Art von Kontakt, die Menschen da haben, birgt einfach nur ein minimales Risiko, wenn einige Regeln beachtet.
Gleiches gilt für Restaurants und Cafés.
Wenn man sich dort ansteckt, dann beim Personal, was sich leicht unterbinden lässt, vor allem aber bei der Person, mit der du dort einkehrst. Damit sind wir aber wieder beim persönlichen Verhalten, das letztlich entscheidend ist.
Solange du nicht effektiv verhinderst, dass die Leute sich nicht vermehrt in anderen Kontexten treffen, ist nichts gewonnen.

Freiwillige Regeln sind halt wie nicht vorhandene Regeln, eine Maßnahme ist auch nur effektiv, wenn du sie auch durchsetzen kannst.

Du hast nur zwei Optionen, entweder harte Maßnahmen und dann lockern oder weiche Maßnahmen und hoffen, dass diese ausreichen. (Ok, dritte Maßnahme wäre nix machen...)

Genau dieses "hoffen dass sie ausreichen" ist eine Vorgehensweise, bei der sich erst hinterher rausstellen wird, ob sie funktioniert hat. Bei den harten Maßnahmen ist ein wie auch immer gearteter Erfolg quasi garantiert. Ich gehe davon aus, dass man auf jeden Fall Zustände wie in Italien und Spanien verhindern wollte und das geht nur mit entsprechenden Maßnahmen. Alles andere wäre ein "ein paar Tote mehr nehmen wir in Kauf"-Risiko gewesen. Wenn der Ernstfall dann eintritt muss irgendwer (mindestens politisch) seinen Kopf dafür hin halten. Von der persönlichen Verantwortung ganz abgesehen. Hinterher Maßnahmen zu verschärfen hilft dann eben auch nicht mehr. Es ist einfach die sicherste Variante.


@Stirling: Geht mir auch so, aber in Bayern sind auch explizit Schals erlaubt...

Zumal die Masken am ehesten in KHs und Pflegeheimen benötigt werden. Aber der Bayrische König wird sich da schon was gedacht haben.

In Niedersachsen gibt es noch keine Maskenpflicht (bisher).
 
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Schals habe ich eben auch nicht, ebenso wie Halstücher oder so. Ich hasse die Dinger.
 
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Wieso siehst du es denn als gegeben an, dass die Maßnahmen übertrieben waren? Ich meine ja nicht, dass sie es nicht waren, aber mir fehlt der Nachweis dafür, dass sie es _zweifelsfrei_ waren. Die Frage, die sich mir auch stellt, ist, woher hätte man das vorher wissen wollen.

Sucharit Bhakdi sagte z.B. dass man es ja am Anfang nicht weiß. Nach dem Motto: Kommt auf uns ein Killervirus wie die spanische Grippe? Also lieber mal vorsichtshalber strenge Maßnahmen. Und wenn die Datenlage klar ist mit verlässlichen Zahlen (Wer traut schon Chinazahlen) kann man das lockern. (China hatte ja am Anfang angeblich eine Mortalitätsrate von 20 %, die ist dann mit der Zeit viel geringer geworden)

Und so wie er die Zahlen und Sachlage beschreibt, hätten wir schon so seit 1-2 Wochen die Maßnahmen lockern können. _MUSS_ ein Lockdown sein? In anderen Ländern / Gebieten gab es kein Lockdown (Südkorea, Hongkong, Taiwan) und die haben es doch auch einigermaßen gut hingekriegt. Die EuroMomozahlen und Reproduktionszahl spricht jetzt nicht unbedingt für diesen strengen Lockdown.

Die Regierung kann ich ja auch verstehen. Aber die Abwägung Lockdown oder nicht, muss in den nächsten Wochen dringent ernsthaft diskutiert werden (wird sie ja eh schon..)

Vielleicht sollte man sich auch kritischer mit der Regierungsarbeit auseinandersetzen und gegebenfalls mit seinen zuständigen Abgeordneten in Kontakt treten. Die Bundesregierung glänzt nicht unbedingt in allen Punkten. Die Energiewende ist ein sehr gutes Beispiel für Unfähigkeit.
 
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Benrath

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Das verkennt halt das Problem des Time Lags. Zum Zeitpunkt an dem man merkt, dass die Maßnahmen nicht streng genug waren, dauert es gut 14 Tage bis das Nachziehen der Maßnahmen Wirkung zeigt.

Was sagt der Bhakdi denn in einer Stunde Video?
 

parats'

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Ich hörs mir heute Abend mal an, mein YouTube Backlog ist durch den Urlaub relativ hoch, da ist das Video eh drin.
 
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Du verstehst mich falsch.
Ich bin ja für sehr strenge Maßnahmen bei folgender Ausgangslage:
Da ist ein Virus in China und es gibt eine angebliche Mortalitätsrate von 20 %. Jetzt melden die Chinesen niedrigere Zahlen. Ist das jetzt Propaganda? Kann man diesen Zahlen trauen? Das Virus weist zumindest Potential auf. Also erstmal strenge Maßnahmen (=Lockdown, ok warum nicht zur Vorsicht). Jetzt haben wir nach ein paar Wochen selber Daten gesammelt und können das ganze neu Beurteilen. (Entscheidung unter Ungewissheit bei hoher Gefährung = sicherheitshalber strenge Maßnahmen). Sind die Maßnahmen, wie wir sie jetzt getroffen haben, noch zu rechtfertigen? Bhakdi und Homburg (+ zig andere) sagen nicht.


Wir können froh sein, dass Corona relativ harmlos ist. Wenn sich Corona als spanische Grippe von der Gefährdungslage herausgestellt hätte, hätten wir sehr viel mehr tote. Trotz moderner Technologie. Warum Jens Spahn so gefeiert wird, verstehe ich nicht. Dank seiner Unfähigkeit hätten viele Menschen bei einer viel schlimmeren Pandemie sterben können.

Bhakdi:
Hörs dir auf ner Autofahrt oder beim Joggen / Sportmachen als Podcast an. Der Typ war jahrzehntelang in der Infektionsepidemiologie. Wenn es dir nicht gefällt, kannst du es ja nach 5 min abbrechen.

E: Warum hat Kenfm so einen schlechten Ruf? Höre beim Sport immer Podcasts und die Sachen von Kenfm sind teilweise richtig gut. Die Art von Ken Jebsen muss man nicht mögen. Aber er stellt gute Fragen und seine Gesprächspartner sind sehr gut. Er läßt sie ausreden und nimmt sich die notwendige Zeit. Jebsen auf die selbe Aluhutliga wie Traukeinempromi oder Vegan und Lecker zu stellen wird ihm nicht gerecht.
 
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parats'

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Das Problem an KenFM ist für viele, dass er einen sehr klaren Kurs gegen Politik, MSM, ÖR und die westliche Wertegemeinschaft fährt.
Ich persönlich höre es nebenbei ganz gerne, allerdings dann wirklich die Serien Im Gespräch, Positionen und MMM. Der Rest ist nicht mein Geschmack und oftmals auch zu kurz. Man muss Ken Jebsen definitiv mögen und gefallen an seiner Art zu Diskutieren haben, sonst nervt es einen sicherlich zu schnell. Was man dem Format halt anrechnen kann ist, dass er sich sehr gut vorbereitet, Gesprächspartner jeglichen Spektrums dabei hat und wirklich sehr neutral seinem Gegenüber ist.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Das Problem an KenFM ist für viele, dass er einen sehr klaren Kurs gegen Politik, MSM, ÖR und die westliche Wertegemeinschaft fährt.
Ich persönlich höre es nebenbei ganz gerne, allerdings dann wirklich die Serien Im Gespräch, Positionen und MMM. Der Rest ist nicht mein Geschmack und oftmals auch zu kurz. Man muss Ken Jebsen definitiv mögen und gefallen an seiner Art zu Diskutieren haben, sonst nervt es einen sicherlich zu schnell. Was man dem Format halt anrechnen kann ist, dass er sich sehr gut vorbereitet, Gesprächspartner jeglichen Spektrums dabei hat und wirklich sehr neutral seinem Gegenüber ist.

Das Problem ist, dass er ein völlig durchgedrehter aluhuttragender Antisemit im Stile von Xavier Naidoo ist. Er meint 9/11 was an inside job, meinte der Holocaust wäre als PR erfunden worden (hinterher ruderte er natürlich zurück, kennt man ja) und vieles weitere mehr. Ein furchtbarer Typ, dem man nicht eine Sekunde Aufmerksamkeit widmen sollte. Und damit meine ich noch nicht mal seine arrogante Art. Arroganz finde ich gar nicht per se unsympathisch, solange sie auf tatsächlicher Überlegenheit beruht. Bei so nem armseligen Würstchen wirkt sie dagegen hart lächerlich.
 

Deleted_504925

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führt halt bisschen offtopic, aber der ist vor 10 jahren ganz falsch abgebogen.
seine radiosendung sonntags bei fritz war tatsächlich sehr gut, hat er ja erfolgreich an die wand gefahren mit seinem antisemitismus und verschwörungsbullshit.
dann ging es halt vollgas in die aluhut ecke, die spenden ja scheinbar fleißig, hat er gut erkannt und bedient jetzt sein "truther" klientel.
es ist halt immer der gleiche quatsch, ein wenig intelligenter vorgetragen als janich und co., aber das macht es ja nur schlimmer.

das einzige was man ihm positiv anrechen kann ist seine abgrenzung von rechts-aussen irgendwann (wobei er lange genug da mitgeschwommen ist), da ging sicher einiges an spenden verloren. nazis und verschwörung gehen eben hand in hand, da wurde ja locker die hälfte der fanbase verprellt.
 
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Und so wie er die Zahlen und Sachlage beschreibt, hätten wir schon so seit 1-2 Wochen die Maßnahmen lockern können. _MUSS_ ein Lockdown sein? In anderen Ländern / Gebieten gab es kein Lockdown (Südkorea, Hongkong, Taiwan) und die haben es doch auch einigermaßen gut hingekriegt. Die EuroMomozahlen und Reproduktionszahl spricht jetzt nicht unbedingt für diesen strengen Lockdown.

Du vergleichst schon wieder exponierte Lagen mit einem stark vernetzten Europa. Du kannst Taiwan und Südkorea damit nicht vergleichen. Hongkong ebenso wenig.

Bis zum Morgen des 22. Februar 2020 wurden 283 Infektionsfälle und die ersten beiden durch das Virus in Südkorea verursachten Todesfälle registriert. Die hauptbetroffene Stadt Daegu ergriff Gegenmaßnahmen, schloss öffentliche Gebäude und verschob den anstehenden Schulbeginn um eine Woche. Vor Supermärkten bildeten sich aufgrund von Vorratskäufen lange Schlangen. Die in Daegu stationierten koreanischen und amerikanischen Armeeeinheiten wurden angewiesen, in ihren Kasernen zu bleiben.[9] Mit der Ausweitung der Epidemie entschlossen sich etwa 180 Hochschulen und Universitäten in ganz Südkorea, den anstehenden Semesterbeginn zu verschieben. Etwa 80 % der Einrichtungen nahmen eine Verschiebung um zwei Wochen vor.[10] Das Bildungsministerium wies Schulen und Kindergärten zunächst an, den ursprünglich geplanten Beginn des neuen Schuljahres vom 2. März 2020 auf den 23. März zu verschieben.[11] Später erfolgte eine weitere Verzögerung des Schulstarts um weitere zwei Wochen auf den 6. April 2020.[12] Aufgrund weiterer Bedenken wurde schließlich entschieden, die Schule nach und nach ab dem 9. April beginnen zu lassen und den Unterricht zunächst online stattfinden zu lassen.

Nachdem 35 % der Neuansteckungen in Südkorea nach Regierungsangaben auf Einreisende zurückzuführen waren, wurden zum 1. April die Quarantäne-Regelungen für Einreisende verschärft. Ausnahmslos jeder Ankommende muss sich, unabhängig von der Nationalität für 14 Tage in überwachte Quarantäne begeben. Dafür können Privatwohnungen genutzt werden, oder es sind, etwa im Fall von Ausländern mit 90-Tage Visa, staatliche Einrichtungen vorgeschrieben. Verstöße können mit bis zu drei Jahren Gefängnis, Geldstrafen und, im Fall von Ausländern, mit Abschiebung und einem Wiedereinreiseverbot geahndet werden.[18] Wer im selben Haushalt mit einem Rückkehrer wohnt und symptomfrei ist, wurde hingegen nicht zur Quarantäne verpflichtet; dies wird in den Medien teils als beitragender Faktor für weiterhin steigende Infektionszahlen genannt.

Beide Ausschnitte (Wiki) zeigen mir, dass auch Südkorea nicht ohne entsprechende Maßnahmen ausgekommen ist. Und das, OBWOHL die sich einfach abschotten können UND es schon immer sozial andere Verhaltensweisen gab.

Da muss man, denke ich, eher Hubei mit Deutschland vergleichen. Ähnlich "umzingelt" von Landmasse, nur, dass wir da deutlich weniger Beschränkungen haben.

Vielleicht kann man das aber auch nie vergleichen, da es einfach sehr viele geographisch und gesellschaftliche Unterschiede gibt. Dann kann man die Vergleiche doch auch bitte lassen - zumal sie ja scheinbar nur darauf abzielen, dass doch alles total harmlos ist. Warum ziehst du keinen Vergleich mit Italien oder Frankreich? Weil dies nicht in das Konzept passt? Weil dann müsste man ja die Maßnahmen verstärken?

Das ist ja auch die Kritik an tzui und Lofoten, welche billige Panikmacherei betrieben haben, aufgrund der Zahlen in Italien und Spanien obwohl es selbst zwischen diesen Ländern und Deutschland massive Unterschiede gibt, obwohl wir uns gesellschaftlich näher sind, als den Asiaten.

Du scheinst mir mit der genau gegenteiligen Meinung zu tzui und Lofoten den beiden von dir genannten Leuten glauben zu _wollen_, und dementsprechend die nicht vorhandene Expertise völlig außer Acht zu lassen.

Du findest immer überall Leute für eine spezifische Meinung. Auch ein Prof. Dr. hat nichts zu sagen. Der aktuelle Stand der Wissenschaft und Forschung hängt nicht von Einzelmeinungen ab, sondern von Theorien, Zahlen, Methoden, Modellen u.ä., welche einer Überprüfung standhalten müssen - und dies immer wieder.
 
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Ich höre gerne Me My Self and Media, Positionen und "Im Gespräch" (je nach Gesprächspartner). Was er vor 2017 gemacht hab, weiß ich nicht. Krass was ihr hier so schrebt. Kann ja sein. Ich hab davon jetzt in den Podcasts (bis auf das untere Zitat) nichts mitgekriegt.

Das Problem an KenFM ist für viele, dass er einen sehr klaren Kurs gegen Politik, MSM, ÖR und die westliche Wertegemeinschaft fährt.

Ja. Das Stimmt. Aber ich finde, da ist viel wahres dran. Das z.B. die Bundesregierung in der Energiewende massiv versagt und nichtmal die Umwelt (bezogen auf Co2) damit schützt, ist offensichtlich. Dass die ÖR-Medien Propaganda machen, ist spätestens seit der Berichterstattung zur Ukraine klar.

Was ich an Jebsen mag, ist, dass er sich gut auf seine Gesprächspartner vorbereitet und immer betont: Bildet euch selber eure Meinung, konsumiert nicht einseitig (also nur KenFM) und hört euch die Argumente von allen Seiten an und beleuchtet die Interessensperspektiven von allen Parteien. Die Welt ist nicht schwarz-weiß. Gut vs Böse.

Kann aber auch sein dass ich voll der Dumbatz bin, auf seine Lügen reinfalle und auf satanistische Blutrituale für die Bilderberger NWO durch KenFM Konsum geframed werde.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Kann aber auch sein dass ich voll der Dumbatz bin, auf seine Lügen reinfalle und auf satanistische Blutrituale für die Bilderberger NWO durch KenFM Konsum geframed werde.

Ne eher glaubt KenFM an satanische Bilderberger Rituale der NWO. Wobei, wie Misftig richtig sagt, nicht ganz klar ist, ob er seinen Quatsch glaubt oder nur für Geld so tut als ob. So wie FOX News, die gleichzeitig gegen Lockdown und Stay at Home wettern, gleichzeitig aber schon vor der offiziellen Weisung HO für alle Mitarbeiter anordnen :D
 
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@Kenny

Zu den allgemeinen Punkten will ich hier nicht so viel sagen. Ich habe vor ein paar Seiten eine ausführliche Antwort auf Gustavo gegeben, in der all das zur Sprache kommt.


Hier in Berlin darf man nur aus dringenden Gründen das Haus verlassen und es gibt auch ein allgemeins Kontaktverbot. Insbesondere sind damit auch private Besuche verboten.
Das führt dazu, dass ich mitsamt Familie regelmäßig gegen diese Regeln verstoßen muss, weil der Alltag sich gar nicht anders gestalten lässt. Sowas muss imo nicht sein.

Bei den Regeln geht es mir weniger um freiwillig oder nicht, sondern darum, wie zielgenau sie sind. Du kannst Regeln darüber erlassen, wie man sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hat und deinen Bürgern zutrauen, dass sie das z.B. beim einkaufen oder im Café hinreichend gut beherzigen oder du kannst einfach Läden und Cafés dicht machen.

Gerade wenn man sich darüber einig ist, dass man einen Zustand nicht über längere Zeit haben will, halte ich es für sinnvoller, es erstmal anders zu probieren, solange sich das irgendwie rechtfertigen lässt.



[edit]
Zu der Frage, ob der Lockdown nötig war:
Einzelne Kennzahlen sagen nur wenig über den Verlauf einer Pandemie aus. Aus ihnen direkte Schlüsse für den weiteren Verlauf ziehen zu wollen, ist zumindest fahrlässig - wie nicht zuletzt auch viele Prognosen der "Lockdown"-Kritiker zeigen, die von der Realität inzwischen widerlegt worden sind.

Daher sind sich viele Experten einig: Das konservative Vorgehen, also das tendenziell vorsichtige und eher pessimistische Betrachten einzelner positiver Tendenzen, ist angebracht, bevor daraus praktische Konsequenzen - wie die Rücknahme von Maßnahmen gegen die Pandemie - gezogen werden.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/inland/corona-kennzahlen-rwert-101.html

Beachtenswert finde ich die pauschale Diskreditierung von Kritik am "Lockdown" im ersten Absatz und dann die völlige Nichtaussage, dass sich "viele Experten einig" über etwas einig seien.

Für mich ist das ziemlich stumpfer Meinungsjournalismus, wo eigentlich eine differenzierte Auseinandersetzung angezeigt wäre.
 
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Du scheinst mir mit der genau gegenteiligen Meinung zu tzui und Lofoten den beiden von dir genannten Leuten glauben zu _wollen_, und dementsprechend die nicht vorhandene Expertise völlig außer Acht zu lassen.

Ich kann beide Meinungen akzeptieren. Natürlich bin ich kein Experte. Das ist hier bestimmt niemand. Ich höre mir die unterschiedlichen Standpunkte an und versuche kritisch ranzugehen. Die französische Studie*, die Bhakdi erwähnt, sowie die Reproduktionszahl der RKI und die EuroMOMO Zahlen überzeugen mich. Außerdem finde ich es fraglich, dass die Leichen nicht obduziert werden. Also wird jeder Tote mit Covid19 Symptomen zu den Coronatoten gezählt.
Sterben die Leute jetzt wirklich an Covid19 oder sterben sie an Vorerkrankungen?

https://www.come-on.de/luedenscheid...laediert-obduktion-corona-toten-13670075.html

Lüdenscheid –Professor Dr. Johannes Friemann, der Leiter der Pathologie im Klinikum Lüdenscheid, plädiert für die Obduktion der Covid-19-Opfer. Damit vertritt er deutlich eine andere Meinung als das Robert-Koch-Institut, das zunächst die Empfehlung gegeben hatte, auf eine Obduktion von Corona-Toten zu verzichten.

*Sowie ich das verstanden habe: Zwei Gruppen mit Atemwegsinfektionenvorerkrankungen. Die eine Gruppe ist zusätzlich mit gewöhnlichen Corona Viren erkrant und die andere mit Covid19. Untersucht wird die Mortalität. Covid 19 Gruppe hat nur eine etwas höhere Sterblichkeitsrate.


Beachtenswert finde ich die pauschale Diskreditierung von Kritik am "Lockdown" im ersten Absatz und dann die völlige Nichtaussage, dass sich "viele Experten einig" über etwas einig seien.

Für mich sind solche Beiträge peinlicher Meinungsjournalismus, wo eigentlich eine differenzierte Auseinandersetzung angezeigt wäre.
Stimme dir da zu.
Besonders dieses "viele Experten sind sich einig" lese ich oft. Auch in anderen Diskussionen. Da weiß man eigentlich oft, wohin die Richtung gehen soll.
 
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Hast du dir die Euromomo Zahlen denn angeguckt?

Ich kann nicht nachvollziehen, wie man (z.B. dieser Homburg) dort nichts sehen kann.

https://www.euromomo.eu/

Unten in den Grafiken sieht man meiner Meinung nach recht deutlich, was die Auswirkungen von Covid sind. (Zeitstrahl von links nach rechts, rechts ist aktuell, links ist 2016.)

Deutlicher Peak bei den besonders betroffenen Ländern, bei den nicht ganz so stark betroffenen Ländern ist der Peak innerhalb der Standardabweichung.

Besonders auffallend:

UK, Schweiz, Spanien, Italien, Frankreich, Belgien, Niederlande.

Schweden knapp an/unterhalb der Grenze, aber ein sehr deutlicher Peak, auch in der Dauer gut eingrenzbar.

Das sind genau die Länder mit den höchsten Corona-Toten/Bevölkerung.

Vereinfacht ausgedrückt spiegelt jeder dieser Peaks am rechten Rand wieder, wie viel _mehr_ Tote es dieses Jahr gegeben hat, gegenüber einem "durchschnittlichen" Jahr.

Oder ich bin einfach zu doof nachzuvollziehen, was du meinst.

Zur Reproduktionszahl von RKI kann ich nur bedingt etwas sagen, diese wird maximal bis 3 Tage vor _jetzt_ festgelegt, da:

Die Reproduktionszahl R ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einem Fall angesteckt
werden. Diese lässt sich nicht aus den Meldedaten ablesen, sondern nur durch statistische Verfahren
zum Beispiel auf der Basis des Nowcastings schätzen. Das Nowcasting und die R-Schätzung beziehen
alle übermittelten Fälle mit Erkrankungsbeginn bis 3 Tage vor Datenstand ein. Fälle mit neuerem
Erkrankungsbeginn wurden nicht berücksichtigt, da sie noch nicht in ausreichender Zahl übermittelt
wurden und zu instabilen Schätzungen führen würden.
Quelle: RKI

Das würde eigentlich heißen, dass die Zahl für den 21. März (erstmalig <1) erst am 24. März geschätzt werden konnte.

Desweiteren würde eine R= ~0,95 heißen, dass sich bei dann gleich bleibenden Reproduktionszahlen alles über viele viele Monate hinziehen würde. Je schneller man R auf ein niedriges Level bekommt, desto kürzer müssen die Maßnahmen aufrecht erhalten werden und desto schneller könnte man zur "Normalität" zurückkehren, bzw. die Maßnahmen stärker zurückfahren.

R war 4 Tage vorher noch bei fast 2.

Unsere Bundesmutti hat das mehr oder weniger gut/anschaulich erklärt, was da passieren würde bei welchen R-Zahlen:
https://youtu.be/Ki5vx3jEvJI?t=2116


*Sowie ich das verstanden habe: Zwei Gruppen mit Atemwegsinfektionenvorerkrankungen. Die eine Gruppe ist zusätzlich mit gewöhnlichen Corona Viren erkrant und die andere mit Covid19. Untersucht wird die Mortalität. Covid 19 Gruppe hat nur eine etwas höhere Sterblichkeitsrate.

Ja, gegenüber einer anderen Viruserkrankung sterben nur etwas mehr Menschen. Das ist nichts Neues. Es geht aber genau darum, dass die Leute _ohne_ Covid gar nicht erst krank geworden wären, und deshalb eben noch leben würden!

Genau das zeigt uns doch auch Euromomo. Dieses Jahr keine wirkliche Grippewelle und trotzdem haben wir _deutlich_ mehr Tote, als bei einer selbst durchschnittlichen Grippewelle!

€: Übrigens stehen unsere Krankenhäuser derzeit nur leer, weil wir es "geschafft haben" innerhalb kürzester Zeit von R > 1 auf R = ~1 zu kommen. R = 1 heisst aber, dass diese Geschichte für immer weitergehen würde, bis wir in 30 Jahren die Bevölkerung durchseucht haben. (bei 6k Neuinfizierte/Tag bei Ziel 80% Durchseuchung, ohne Dunkelziffer)
 
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Deleted_504925

Guest
die leute die ständig euromomo anführen haben es vor ein paar wochen gemacht als schlicht noch nichts zu sehen war.
da waren die ersten infiziert, aber noch kaum tote. klar sieht man dann dort nichts.
die haben ja dann noch extra einen disclaimer eingeblendet nach ein paar tagen, weil jeder trottel auf die seite verlinkt hat.
verstanden haben es die besagten leute scheinbar nicht.

das leute auch ständig sagen "es gibt doch hier gar nicht so viel tote!!". no shit? wir haben ja auch seit wochen lockdown, macht doch keiner zum spaß.
 
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Außerdem finde ich es fraglich, dass die Leichen nicht obduziert werden. Also wird jeder Tote mit Covid19 Symptomen zu den Coronatoten gezählt.
Sterben die Leute jetzt wirklich an Covid19 oder sterben sie an Vorerkrankungen?

https://www.come-on.de/luedenscheid...laediert-obduktion-corona-toten-13670075.html

Das tolle daran ist ja, dass er zwar fordert es solle doch mehr obduziert werden, aber wie er 5000 Leichen innerhalb einiger Wochen obduzieren will - das sagt er nicht.

Aber man kann es sich auch "einfach" machen und sagen: Alle, welche in der Statistik auftauchen als überdurchschnittlich Gestorbene (Euromomo) müssen zwangsweise durch Covid gestorben sein. Denn im Mittel sterben an den "normalen" Ursachen eben immer gleichviel. Solange es keinen anderen äußeren Umstände gibt kann man alle Tode dem Virus zuordnen.

€: Eure Kritik an dem Tagesschau Bericht kann ich ja nachvollziehen, aber erklärt mir mal bitte eins:

Abgesehen vom letzten Absatz ändern sich die vorhergehenden Informationen nicht. Wieso meint ihr, dass nur, weil in die Tagesschauberichterstattung eure Ansprüche nicht völlig befriedigt werden, ihr euch danach irgendwelchen Youtube-Videos "anschließt", welche noch viel undifferenzierter "Fakten" zusammenwürfeln, nen dahergelaufener Wirtschaftswissenschaftler über Dinge spricht, von denen er keine Ahnung hat und ihr das dann als "Wahrheit" akzeptiert?
 
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Gustavo

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Die Behauptung, dass die entscheidungsrelevanten Parameter bekannt waren, erscheint mir nicht wirklich belegbar. Nun weiß ich natürlich nicht, wer was wann wusste, aber auf der medizinischen Seite erscheint es mir unklar, woher die Politik die belegbaren Informationen über den Verlauf hätte haben sollen. Es ist eine Sache zu wissen, wie sich das Virus verbreitet, wobei ich selbst da nicht so sicher bin, ob wirklich die Relationen zwischen Schmierinfektionen und interpersonellem Kontakt klar waren (und wie stark dieser sein muss) oder etwa die Relation zwischen Infektionen durch asymptomatische Fälle und symptomatische Fälle; es ist aber noch mal eine ganz andere Sache, belastbare Daten zum Krankheitsverlauf zu haben. Im Gegensatz zu tzui lese ich nun keine "Preprints" auf Medrxiv wie tzui, aber mir scheint dass wir da selbst jetzt noch nicht wahnsinnig belastbare Daten haben, insbesondere was Krankheitsverläufe jenseits von CFRs angeht. Da hat sich imho seit Mitte März einiges getan und tut sich anscheinend immer noch. Behandlungsformen, Behandlungsdauer, Langzeitschäden (soweit einschätzbar) einer Erkrankung usw. usf. Ob die Chinesen da belastbares Material rausgerückt haben erscheint mir von außen sowieso schwer einschätzbar. Insofern: Das erscheint mir ALLES entscheidungsrelevant und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie du da so gelassen an diese Einschätzung rangehen kannst.

Was direkt zu meinem zweiten Punkt führt: Wir reden hier ja nicht von Minimax in demselben Sinn wie bei den Vergleichen, die du ziehst. Für die meisten dieser Fragen* haben wir relativ starke Priors und dementsprechend relativ genaue Konfidenzintervalle: Bspw. wissen wir ziemlich genau, wie viele Tote durch mangelhafte Krankenhaushygiene pro Jahr ungefähr verursacht werden. Wenn unsere Schätzung für das Mittel sowas wie 15.000 ist, wissen wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass es wohl auch in einem besonders schlimmen Jahr keine 25.000 werden. Dann können wir relativ leicht einen Preis pro Menschenleben festlegen, den wir bereit sind für bessere Hygiene zu zahlen, in dem Bewusstsein dass der Grenznutzen sinkt. Wir würden mit Minimax auf den Erwartungswert zielen. Dementsprechend ergibt Minimax wenig Sinn.
Aber wenn du es wie hier mit einem Phänomen zu tun hast, wo niemand brauchbare Priors hat, zielst du mit Minimax nicht auf den Erwartungswert (der sowieso extrem unsicher ist), sondern auf das obere Ende des Konfidenzintervalls. Im Nachhinein kann natürlich niemand sagen, was die (korrekte) subjektive Wahrscheinlichkeit war, dass wir in eine echte Katastrophe steuern (sechsstellige Zahlen), aber ich bin der Meinung selbst wenn sie relativ klein aber nicht verschwindend gering ist kommt mir der Lockdown wie eine absolut vertretbare Entscheidung vor, zumal man den Lockdown wie gesagt lockern kann.



*wohl minus Klimaschutz, aber da haben wir es auch mit ganz anderen Zeiträumen zu tun, weshalb das Problem anders liegt








Ich glaube du unterschätzt massiv, was für einen Unterschied es macht, ob die Politik aussieht als tut sie alles was in ihrer Macht steht oder nicht. Wenn 20.000 Menschen sterben wie in Italien, aber Conte aussieht als tut er alles was in seiner Macht steht dann gehen seine Zustimmungswerte sogar noch hoch, obwohl die italienische Politik am Anfang der Krise sicher nicht sonderlich geschickt agiert hat. Wenn allerdings dieselbe Zahl Menschen stirbt, aber Conte einen Lockdown verweigert weil er glaubt dessen Konsequenzen sind schlimmer wird er in Italien ans Kreuz genagelt. Zu glauben dass das in Deutschland nicht auch passieren könnte halte ich für naiv. Zumal wir alle vorher ja nicht wissen konnten, was für Auswirkungen der Virus in Deutschland hat. Deshalb hatte ich hier auch mehrfach auf Länder wie die Niederlande oder Belgien hingewiesen: Die sind uns keineswegs unähnlich, haben aber das Vielfache unserer Todesraten. Wie du das mit "aber der Lockdown hätte noch schlimmere Folgen, stellt euch nur mal die Einschränkungen des alltäglichen Lebens vieler Menschen vor" rechtfertigen willst entzieht sich mir völlig. Gibt es dir nicht zu denken, dass fast keine westliche Demokratie eine Politik durchgezogen hat, die ohne massive Einschränkungen auskam, selbst so "wirtschaftsfreundliche" Länder wie die USA? Mir scheint selbst Schweden, die von einem offiziellen Lockdown abgesehen haben (und dazu geografisch im Vergleich zu einem Land wie Deutschland extreme Vorteile genießen), nennt es lediglich nicht Lockdown weil es auf die Vernunft seiner Einwohner vertraut, das richtige zu tun, was eben größtenteils dieselben Maßnahmen sind, die ein Lockdown auch nach sich zieht. Und selbst da ist nicht klar, ob das in Schweden nicht nur deshalb geht, weil alle anderen Länder im Lockdown sind.

Edit: Gerade gelesen, dass in Schweden laut Handydaten das Menschenaufkommen an Bahnhöfen und im öffentlichen Verkehr um 35% runter ist, in Deutschland um 50%, in Italien aber um 85%. Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, so massiv sind die Freiheitseinschränkungen gar nicht, was möglicherweise begründet, warum der Lockdown so hohe Zustimmungswerte hat.






Na ja, die Argumentation besteht mehr oder weniger aus zwei Teilen:
1. Dass wir schon wussten oder hätten wissen können, dass es nicht so schlimm wird. Das halte ich aber für keineswegs belegt, insbesondere wenn ich mir die Modelle aus der Zeit anschaue. Möglicherweise war der Erwartungswert nicht katastrophal, aber mit was für einer Varianz? Ich weiß nicht woher du deine Sicherheit nimmst. Mir scheint auch Leute wie Drosten sahen es damals anders. Ich habe gerade neulich ein Modell gesehen, das behauptet hat, in NYC hätten 90% der Todesfälle durch einen zwei Wochen früheren Lockdown verhindert werden können. Das wären aktuell 18.000 Tote.

2. Der Kernpunkt ist aber, dass du ein Problem mit der Verhältnismäßigkeit der Einschränkungen der Freiheitsrechte hast. Das verstehe ich durchaus. Aber in meinen Augen ist das letztendlich eine Erwägung, die eben die Politik zu treffen hat, weil nur die Politik auf die Schnelle die Expertise akquirieren kann, die nötig ist, um eine ungefähre Einschätzung bezüglich der gesamten Verteilung (!) der möglichen Verläufe zu treffen und lediglich die Politik der Bevölkerung verantwortlich ist. Und da zeigt sich in meinen Augen SEHR deutlich, dass die Bevölkerung diese Einschränkungen mehrheitlich befürwortet hat und wohl auch immer noch befürwortet. Und das spricht für mich dafür, dass du eher ein Outlier bist, was die Einschätzung bzgl. der Drastik der Einschränkungen bist. Im Nachhinein werden wir besser einschätzen können, was für psychologische Kosten zu den ökonomischen Kosten kommen, aber bis hierher ist mir deine Argumentation ein bisschen arg solipsistisch. Was für die Bevölkerung weniger erträglich ist sollte sie doch schon selbst entscheiden.



Einzelne Punkte:
- Mit einseitig meinte ich wie gesagt, dass die Kosten einseitig anfallen, nämlich bei denen die ernsthaft erkranken. Niemand verliert einen Durchschnitt seiner Lebenserwartung, entweder man verliert eine Menge oder (vermutlich) sehr wenig (und selbst dass das bei einer Erkrankung sehr wenig ist war nicht trivial). Du kannst auch nicht einfach sagen, dass 10 Leute sich einschränken müssen, damit einer überlebt, dann aber im gleichen Abschnitt schreiben, dass die Einschränkungen für die meisten Menschen überschaubar sind, aber die Kosten für den Lockdown bei von einigen wenigen getragen werden. Im Zweifelsfall würde ich lieber wenigen starke Einschränkungen zumuten als einer noch kleineren Zahl eine Erkrankung, die für sie den Tod bedeutet.
- Ich würde davor warnen, revealed preferences einfach als wahre Präferenzen zu nehmen. Ich wette mit dir die wenigsten derjenigen, die so übergewichtig sind, dass es ihre Lebenserwartung beeinträchtigt, wünschen sich das so. Sie können es nur einfach nicht ändern, für die meisten sicherlich weil ihnen die Disziplin fehlt. Dass sie nicht glücklicher wären, wenn sie es könnten, lässt sich imho überhaupt nicht daraus schließen, dass sie es nicht sind. Hier sind wir aber in der glücklichen Position, dass das eben nicht jeder für sich entscheiden muss, weil der Staat offensichtlich durchaus starken Einfluss darauf hat, ob das passiert.
- Bei vielen der Fragen ist völlig unklar, wie das kontrafaktische Szenario aussähe: Weder wissen wir, wie viele Leute unter einem "Nicht Lockdown, aber etwas anderes" Szenario gestorben wären, noch wissen wir wie viel weniger Einschränkungen in Kauf genommen worden wären, noch wissen wir was es für die Langzeittodesraten bedeutet (sind sie niedriger oder einfach nach hinten verschoben), noch wissen wir wie lange der Lockdown andauert, noch wissen wir wie ernst die Bevölkerung die Maßnahmen ohne Lockdown genommen hätte, noch wissen wir wie hoch die Langzeitkosten für Kinder und Jugendliche genau sind usw. usf., insofern kommen wir bei diesem Thema nicht zusammen denke ich.
Mir fällt es schwer zu sagen, was für Folgen das kontrafaktische Szenario gehabt hätte, weil wir keinen annähernd vergleichbaren Fall haben, den wir als Richtwert nehmen können. Hätten wir Sterberaten wie Schweden gehabt? Wie Belgien? Mehr? Wenn Schweden wäre ich wohl auch der Meinung, dass das ex post facto (!) keinen Lockdown gerechtfertigt hätte; bei Belgien wäre ich mir schon sehr unsicher. Aber was für mich die Frage relativ eindeutig macht, ist die Tatsache, dass ich dir einfach nicht abkaufe, dass du vor über einem Monat schon eine halbwegs reliable Schätzung bezüglich der gesamten PDF der Auswirkungen machen konntest, in der Katastrophenszenarien eine vernachlässigbare Masse hatten. Was ich von Virologen in den Medien gesehen habe klang allerdings nicht danach, dass die sich das zutrauen würden, dementsprechend hat die Politik dann entschieden. Beispiel: Selbst wenn sowas wie >500.000 Tote über einen Zeitraum bis Ende des Jahres ohne Lockdown Stand März eine 2% Wahrscheinlichkeit gehabt hätte, wäre das für mich kein vertretbares Risiko gewesen, weil ich mir absolut sicher bin, dass es zu extremen gesellschaftlichen Verwerfungen geführt hätte, wenn die Bürger gesehen hätten, dass andere Länder mit Lockdown deutlich besser durch die Krise kommen. Weil ich nicht weiß woher deine Sicherheit kommt diskontiere ich sie. Dass wir im Nachhinein glimpflich durch die Krise kommen ist dagegen kein Argument, das ich akzeptieren würde, denn das hätte tatsächlich auch einfach Glück sein können, wir wissen es nicht. Ich glaube dass ich jetzt als Mensch nicht übermäßig vorsichtig bin, aber hier sehe ich einfach die überragenden Nachteile nicht, die du skizzierst, um nicht auf Nummer sicher zu spielen. Den Lockdown kannst du jederzeit lockern, ein Katastrophenszenario ist bei einer Infektionskrankheit sehr viel schwerer zu bremsen.
 
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Jetzt kommt ja doch fast überall die sagen wir mal Gesichtsbedeckungspflicht mindestens für Einkaufen/ÖPNV. Bei den meisten Maßnahmen zuvor wurde ja immer eine Frist genannt bis wann das (vorerst) gilt. Gibt es eine Frist hierbei jetzt tatsächlich nicht oder wird die bei den Artikeln einfach nur unter den Tisch fallen gelassen?
 
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Wie willst du da ne Frist angeben? Wird auf "bis die Zahlen und die allgemeine Meinungslage es zulassen" rauslaufen.
Das mit den Masken ist primär ein Instrument, mehr Normalität zu ermöglichen.
 
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Naja, manche pharma konzerne sind der meinung selbst 18 monate sind zu optimistisch was einen wirksamen impfstoff angeht. Wenn die infektionszahlen nicht nochmal signifikant fallen ist die maskenpflicht vermutlich gekommen um zu bleiben.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Die Obduktionen hat man in Hamburg gemacht:

Von 65 "Corona Toten" hatten demnach 100% eine nachweisbare Vorerkrankung.

61 von 65 sind an Corona gestorben.

4 von 65 sind mit Corona gestorben.

Hamburger Corona-Tote hatten alle Vorerkrankungen

https://liveblog.zdf.de/ausbreitung-des-coronavirus/29530/

Vielen Dank für die Info. Wenn man das als repräsentativ nimmt entkräftet das natürlich die Kritik an der zählweise, die aber bisher berechtigt gewesen war - mindestens weil es keine Erwiderung vom RKI oder ähnlichen Instantzen (m.W.n.) gab.
 
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Habe mir aus Berlin (lol) von so ner mittelständischen Firma ein Paket geordert. Da gabs neulich beim Tagesspiegel ne Aktion, mittlerweile sind die Teile recht teuer, ich habs noch für deutlich weniger bekommen.
https://shop.tagesspiegel.de/themenwelt/fahrradzubehoer/2700/mund/nasenmaske-10-stueck?c=109

Kamen heute an, sind absolut wertig.

Apotheken / Drogerien werden sicher auch Mundschutz führen, aber da ist mir der Run zu groß. Keinen Bock darauf, drölf Geschäfte abklappern zu müssen, bis ich was kriege.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Wo kriegt ihr euren Nasen-Mundschutz her? Habe hier was bei Amazon für 13 Euro aber dachte, ich frage mal lieber nach.
Kommt mir ein bischen teuer vor für so ne Community Maske.

https://www.amazon.de/dp/B087BLBXXP...d=1587567815&sprefix=Community,aps,152&sr=8-7

Oder soll ich mal in die Innenstadt und dort was suchen? Eure Erfahrungen?

Gibts hier in jeder Apotheke in allen Formen, Farben und Preisklassen. Also wirklich ÜBERALL in JEDER Apotheke, hab heute mit 3 oder 4 Leuten gesprochen die Problemlos sofort Masken bekommen haben.
 
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Wo kriegt ihr euren Nasen-Mundschutz her? Habe hier was bei Amazon für 13 Euro aber dachte, ich frage mal lieber nach.
Kommt mir ein bischen teuer vor für so ne Community Maske.
Ich werd eher andere Dinge zweckentfremden als eine konkrete Maske zu kaufen, was genau werd ich dann ein wenig durchprobieren
 
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Hab mir dann doch die Maske bei Amazon bestellt. Kein Bock drauf die Läden abzuklappern. Wird wohl jeder sein Geschäft mit den Dingern machen wollen.

Btah, hab mir Videos mit Gummibändern + X (Taschentücher, Küchenrollen) angesehen. Funktioniert alles aber sieht echt bescheuert aus. Dann würd ich mir doch mit nem Schal die Fresse bedecken bei 30°C im Mai. Oder du nähst dir die Dinger wirklich selber.
 
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Gelöschtes Mitglied 160054

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Hab bemerkt das ich noch ne FFP3 Maske hier rumliegen hatte. Hab dir mir vor Jahren mal zum Löten gekauft. Lul
 
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Ja, also hier verkaufen das sowohl apotheken als auch schneider und selbst stoffläden. Preistechnisch sind so 8-12€ schon normal.
 

parats'

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Hatte noch 3 (aber nur Level 1) rumliegen vom Türschleifen. Besser als Schal sindse aber definitiv.
 
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