Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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ich hätte mir ehrlich gesagt wesentlich mehr erhofft. bzw zumindest die aussicht darauf. ich wäre tierisch abgefuckt, wenn ich im einzelhandel tätig wäre und wegen n paar qm ladenfläche zu viel nicht öffnen dürfte. genauso macht diese branchenunterschied imo keinen sinn.
 

TheGreatEisen

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Das ist in der Tat völliger Schwachsinn. Das Möbelhaus muss schließen, Bauhaus verkauft fleißig Gartenmöbel :rofl2:

Media Markt muss schließen, REAL verkauft fleissig TVs ...
 
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Die Regierung will halt erstmal nur ein paar Geschäfte wieder öffnen und schauen wie es sich entwickelt, deshalb macht man einen mehr oder weniger willkürliche Branchenunterschied. Denke nicht, dass da wirklich tiefgehend nach Hygienemöglichkeiten entschieden wurde.
 
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Die große Frage ist aber tatsächlich auf was wir warten.
Was ist anders, wenn wir jetzt noch zwei Wochen shutdown machen?
 
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Man kann hoffentlich erkennen, inwieweit sich die Zahl der Infizierten entwickelt und kann dann vielleicht abschätzen, ob eine weitere Öffnung möglich ist, oder eben nicht. Wenn man sofort alles wieder zulässt, dann kann es sein, dass man dadurch richtig gefickt wird. Das will man wohl unter allen Umständen verhindern.
 
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Die abinote kann für ingenieure durchaus auch eine gewichtige rolle spielen wenn man sich auf eine ambitionierte stelle als führungskraft bei beispielsweise bmw oder daimler bewirbt. Empfehle hierzu heiko mell: https://www.ingenieur.de/karriere/a...rbung-mell/abiturnote-unbedeutend-oder-nicht/

tl;dr: Es gibt temporäre leistungsträger und permanente. Und da bei einer stelle als abteilungsleiter oder manager bei oben genannten unternehmen der wettbewerb sehr hoch ist, können es sich die unternehmen leisten nach temporären und permanenten leistungsträgern zu unterscheiden.

nunja. als jemand mit einem schlechten abi und sehr guten uni-abschluss sehe ich diese schlussfolgerungen eher kritisch. der bastelt sich sein argument auf ein paar annahmen, die zwar häufig zutreffen mögen, aber brutal versagen können. z.b. unterstellt er implizit, dass die (lern)biographie des zu bewertenden nicht durch andere ereignisse beeinflusst wurde und so zu einem typischen "gebrochenen" lebenslauf führt. er analysiert entlang der logik: wer immer gleichmäßig sein potential abgerufen hat, der wird das auch zukünftig tun. funktioniert sicher im mittel ganz gut, aber man wird damit auch einige sehr gute leute nicht bekommen. außerdem ist das rezept nahezu sicher eines mit dem man tendenziell kreative querdenker aussortiert, weil es zielstrebige "maschinen" bevorzugt. perfekt wenn man drohnen sucht die zu funktionieren haben.
in der denke die da mitschwingt sehe ich deswegen auch so zirka jedes vorurteil bestätigt, was ich mir so über die jahre über ingenieure gebildet habe.
abgesehen davon sind "leitende stellen" bei konzernen eher so eine absolute minderheit der stellen gesamt.

zsfg.: yes, but no.
 
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Die Grundfrage ist doch: Welche Einschränkungen können und wollen wir als Gesellschaft langfristig akzeptieren?
Die Politik operiert unter der Prämisse, dass zumindest mal alles, worauf wir gerade verzichten, prinzipiell nachrangig gegenüber dem Gesundheitsschutz ist.
Bisher zieht die Bevölkerung da mit. Das basiert aber zum guten Teil auf dem Verständnis, dass diese Entbehrungen kurzfristig sind, nicht dauerhaft.
Wir sollten als Gesellschaft schleunigst in einen Diskurs darüber kommen, wie weit wir diesen Weg gehen. Bisher traut sich da noch kaum einer ran. Das Bedürfnis dazu wird aber zunehmen in dem Maße, da die Menschen begreifen, dass ihre Freiheit und ihre Lebensweise hier für einen substantiellen Zeitraum auf dem Spiel stehen.



@pinko

Das "Gutachten" der Leopoldina ist in diesem Punkt - und imo nicht nur da - realitätsfern bis schlicht unangemessen. Kindern soziale Distanz einimpfen zu wollen oder Masken aufzusetzen würde ich selbst dann für äußerst fragwürdig halten, wenn ich es für halbwegs erfolgversprechend hielte, was aber nicht der Fall ist.

Imo sollte man akzeptieren, dass Gemeinschaftseinrichtungen ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Das müssen wir als Erwachsene auffangen, statt Kindern übertriebene Erwartungen aufzubürden.
Natürlich kann und soll man auch Kinder dem Alter entsprechend mit einbeziehen, aber das zur Bedingung zu erheben halte ich für einen verkehrten Ansatz.

Für die Risikogruppen unter Lehrern und Schülern braucht man individuelle Lösungen. Aber das gilt letztlich überall. Ich kann mir vorstellen, dass eine gewisse Arbeitsteilung es erlaubt, Betroffene von der Front abzuziehen, kenne den Schulbetrieb aber zu wenig, um da ad hoc was Konkretes zu sagen zu können.
Wir müssen grundsätzlich Möglichkeiten schaffen, dass Risikoträger aus besonders exponenierten Positionen herauskommen, sich bei sehr hohem Risiko auch zeitweise ganz zurückziehen können.



[Edit]
Bin mal gespannt, ob die Gerichte weiterhin den Kopf in den Sand stecken. Wenn die Politik weiterhin so full retard geht, könnte uns noch eine handfeste Verfassungskrise ins Haus stehen..

[Edit2]
Das RKI schätzt übrigens R seit etwa dem 21. März auf knapp unter 1. Wenn man dieser Schätzung glaubt, haben Kontaktsperren und Ladenschließungen ab dem 23. März so gut wie keinen Effekt zur Reduktion der Ansteckungen geleistet.

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/17_20_SARS-CoV2_vorab.pdf?__blob=publicationFile

Das würde die verschiedentlich geäußerte These stützen, dass ein Großteil der Einschränkungen des öffentlichen Lebens ein kostspieliger Schlag ins Wasser ist, weil das für die Übertragung kaum eine Rolle spielt.
 
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Im Prinzip werden wir gerade Zeugen eines großen Sozialexperiments. Das Schlimmste, was passieren kann, ist eine erneute Eskalation mit exponentiellem Wachstum im Laufe der nächsten Monate. Wahrscheinlich beginnen nun Wochen des Herumwurstelns.

Da ich bzgl. Schulsystem (zumindest in BY) ein wenig mehr Einblick habe, kann ich noch ein wenig Details schildern:
Gerade warten alle auf den Schrieb des Ministeriums. Da die KMK ja erst Ende April tagen soll, hängen wir weiter in der Luft. Außer die bayer. Staatsregierung prescht ein weiteres Mal vor. Ich denke, dass es auf relativ schwammige Pläne rauslaufen wird, die dann auf dem "kurzen Dienstweg" vor Ort umgesetzt werden sollen. Evtl. bekommen Schulen ein Kontingent an Masken und Hygieneartikeln.

Mit der Schulöffnung zum 11.5. müssen unsere Abschlussklassen jetzt auf jeden Fall richtig ranklotzen. Wie das ggü. Jugendlichen aus Familien, die z.B. technisch nicht so ausgestattet sind, fair sein soll, weiß ich nicht. Wir haben nun mal auch H4-Empfänger als Klientel, ich weiß aus erster Hand, dass manche schlicht keinen PC / Laptop zu Hause haben. Und die Leute haben auch nicht das Kleingeld, sich jetzt mal eben nen Berg Prüfungstrainer-Bücher zu kaufen.

Zum Thema Personal: Allein in unserem Lehrerzimmer wäre die Einhaltung der Abstandsregeln unmöglich, wenn alle da sind. Wird man also einfach ignorieren dürfen. Was mit Kollegen mit kleinen Kindern passiert, weiß auch noch niemand. Werden die freigestellt, wenn die Kitas zu sind? Das Problem mit Lehrern, die einer Risikogruppe angehören, schilderte ich ja bereits. Konkret hieße z.B. ein "Krankenstand" von ca. 20% an meiner Schule, dass der Unterricht nicht abgedeckt werden kann - selbst mit Vertretungen. Auf Mehrarbeit stellen sich eh alle ein, da habe ich auch kein Problem damit. Es ist eine Ausnahmesituation, also muss man auch was fürs Gelingen tun. Allerdings löst reine Mehrarbeit nicht das Problem, dass wir z.B. nur eine Französischlehrkraft an der Schule haben. Wenn die nun ausfällt, sind die Abschlussklassen am Arsch. (Kurzfristige Vertretungen gibt der leergefegte Arbeitsmarkt nicht her.)

Das größte Problem an der Salamitaktik ist, dass man keine vernünftige Unterrichtsplanung machen kann. Sollen überhaupt noch alle unteren Klassen die vorgesehene Anzahl an Prüfungen schreiben? Und falls ja, wann und wie? Wie gehen wir damit um, dass manche während der Online-Phase dranbleiben konnten und andere nicht? Wie sieht der Plan konkret für den Rest des Schuljahres aus? Die letzten News für alle kamen vor ca. 3 Wochen. Seitdem herrscht Funkstille. Ich denke aber, dass heute ein Schreiben rausgehen wird. Montags soll ja der Online-Unterricht wieder anlaufen.

Ich hoffe inständig, dass spätestens Ende April ein ausgearbeiteter und umsetzbarer Plan für diesen "soft reboot" vorgelegt wird.
Zweifel bestehen.

Edit:
Was mir grade noch eingefallen ist: Es wird sehr spannend werden, wie die Eltern auf die Sache reagieren. Einige werden sich da nämlich querstellen und ihre Kinder nicht zur Schule schicken wollen. Kann man natürlich mit einem "wap bap" abkanzeln. Aber unter der Oberfläche lauert da ein viel größerer Konflikt, Stichwort Schulpflicht. Auch dazu gab es bisher keine klaren Aussagen.
 
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Ich hab mich gestern bei Markus Lanz nochmal von Karl Lauterbach und Melanie Brinkmann überzeugen lassen, dass unsere einzige realistische Chance jetzt der südkoreanische Weg ist.
Dazu müssten wir jetzt noch ein paar Wochen den Shutdown beibehalten und könnten dann probieren die Neuinfektionen auf einem sehr niedrigen Niveau zu kontrollieren - hoffentlich bei einer deutlichen Normalisierung.
Einen anderen Weg sehe ich derzeit nicht mehr. Wenn das nicht klappt und der Impfstoff oder eine wirksame Therapie nicht doch viel früher zur Verfügung steht, sehe ich Staat und Gesellschaft vor eine Zerreißprobe gestellt.

Anstehende Schulprüfungen sind da wirklich unser kleinstes Problem. Dass das in den Köpfen vieler so einen großen Raum einnimmt, kann ich mir eigentlich nur durch produktive Realitätsverweigerung erklären ...
 
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parats'

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Ich habe gestern ein 4j Mädel samt Mutter beim täglichen Spaziergang gesehen. Das Mädchen war so geimpft auf den Abstand, dass es selbst bekannte Kinder abgelehnt/ermahnt hat und lieber alleine auf einem Baum saß während alle anderen mehr oder minder locker spielten.
Es war schon wirklich gruselig anzusehen wie kleine Kinder auf so etwas reagieren können, wenn die Eltern dort die Indoktrination starten.
 
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Bin froh, wenn unser Großer wieder mit andren Kindern spielen kann. Seit er nicht mehr in die Kita geht, wird der jeden Tag schlimmer in seinem Verhalten.
 

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Ich habe gestern ein 4j Mädel samt Mutter beim täglichen Spaziergang gesehen. Das Mädchen war so geimpft auf den Abstand, dass es selbst bekannte Kinder abgelehnt/ermahnt hat und lieber alleine auf einem Baum saß während alle anderen mehr oder minder locker spielten.
Es war schon wirklich gruselig anzusehen wie kleine Kinder auf so etwas reagieren können, wenn die Eltern dort die Indoktrination starten.

Indoktrinieren? lol. Hoffentlich haben die das Kind nicht auch mit anderem Hygienequatsch wie Hände waschen oder nicht seine Popel fressen indoktriniert.
 

parats'

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Heator ist nicht weit, wenn es um kindliches Verhalten geht. :top2:
 
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@pinko ihr könntet natürlich das Glück haben, das Bayern einfach schon von den anderen Bundesländern lernen könnte. NRW öffnet ja schließlich schon nächste Woche für die Abschlussklassen.
 

parats'

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Zudem hat Bayern ja noch die meiste Zeit. Wenn ich da an Daggers Aussage denke mit Notenschluss Mai, könnte es knapp werden.
 
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Zudem hat Bayern ja noch die meiste Zeit. Wenn ich da an Daggers Aussage denke mit Notenschluss Mai, könnte es knapp werden.

Laut Scheeres werden die Abiprüfungen ab Montag durchgezogen, die MSA-Abschlussklassen kommen ab 27.4 wieder und die 6. der Grundschulen ab 4.5. Bin gespannt wie das dann insbesondere mit den 5. Klassen gehandhabt wird, da das 2. HJ ja eben auch relevant ist für den Übertritt.
Was mir auch Sorgen bereitet ist, wie ich die ganzen Kids erreichen soll. 60% erreiche ich gut per Mail, 20% per Telefon und 4-5 Kinder einfach gar nicht, da deren Eltern ihre Handynummern tauschen wie andere die Unterhosen.
Ich habe mich die letzten Tage schon darauf eingestellt, dass das verlängert wird und werde heute in der Schule die entsprechenden Aufgaben, Hinweise und Co. deponieren. Parallel dazu die Eltern die ich eben erreiche informieren sobald es was offizielles seitens des Senats gibt.

Die Forderung, dass das Abi ohne Prüfung in Berlin abgelegt wird seitens der Schülerschaft kann ich aber wenig nachvollziehen. Entwertet meiner Meinung nach das Abitur an sich schon sehr. Andererseits hat man wie schon piko sagt, im Moment keine Chancengleichheit aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen zuhause. Ist ja selten so, dass Eltern bei der Übung des Abistoffs helfen können, aber die Rahmenbedingungen (Computer, Prüfungsvorbereitung und Co.) können eben nicht alle stemmen. Wenn dann n Lehrer noch schlechte Arbeit in der momentanen Situation leistet (nicht erreichbar, krank gemeldet "aus Prinzip" o.Ä.) schaut es für einige schon sehr düster aus.
 

Gustavo

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In vielen Punkten waren die Fakten schon vor vier Wochen bekannt - wenn auch zum Teil mit größerer Unsicherheit.
[...]

Ob wir auf Herdenimmunität setzen oder nicht, spielt dabei nicht die entscheidende Rolle. Auch unter einer Eindämmungsstrategie ist es langfristig effizienter, wenn ein gewisser Anteil der Bevölkerung immun ist, weil du dann langfristig mit geringeren Einschränkungen die Situation stabil halten kannst.


Da bin ich mir keineswegs so sicher. Mir ist aus eigener Erfahrung durchaus bewusst, dass was man in den Medien liest keineswegs dem Stand der Forschung entsprechen muss, dementsprechend schließe ich zwar nicht aus dass die Jungs in der Virologie tatsächlich bereits vor vier Wochen relativ genau wussten, was ungefähr zu tun ist, aber mir kommt es nicht unbedingt so vor. Wenn man Drosten mit einer Studie zu einer Pandemie von vor 100 Jahren noch überzeugen kann, als er schon einen Podcast hatte, bin ich mir da gar nicht sicher ehrlich gesagt. Mir kommt es eher so vor als lernen wir (zumindest in den Medien) dauernd irgendwas Neues: Übertragungsstudien aus den frühen Clustern, Gefährlichkeit von Schmierinfektionen, gewünschte Durchseuchung, Wichtigkeit von Masken zur Prävention, Wichtigkeit von Beatmungsgeräten, Parameter der Simulationsmodelle zur Durchseuchung, da scheint mir wahnsinnig viel im Fluss zu sein.
Dementsprechend denke ich, dass du den Gewinn von Sicherheit unterschätzt, den eine Minimax Strategie in dieser Situation bringt. Letztendlich ist der Gewinn, dass wir nicht in den nichtlinearen Bereich der Ausbreitung kommen: Ab einem gewissen Grad hast du keinen Tradeoff mehr zwischen ein bisschen weniger Lockdown --> ein paar mehr Tote, sondern die Toten steigen unverhältnismäßig, weil das Gesundheitssystem überlastet ist. Ich habe nicht das Gefühl, dass es Anfang März bereits eine ausgemachte Sache war, dass wir das werden vermeiden können. Jetzt wissen wir, dass wir uns im Zweifelsfall von unten an diese Grenze herantasten können. Das erscheint mir für die Stabilität des Systems auf Dauer durchaus sehr wichtig zu sein. Siehe dazu:



Ich halte das für eine abgeschmackte Floskel. Die Politik trifft die Entscheidungen, die sie treffen muss. Man kann darüber streiten, wie gut sie das tut.
Aber wenn wir mal ehrlich sind, haben die Verantwortlichen sich maximal lange aus der Affäre gezogen, ohne Verantwortung zu übernehmen, bis es allesamt mit der Angst bekamen, dass es richtig knallen könnte. Und genau ab dem Moment wurden dann auch Maß und Verhältnismäßigkeit direkt über Bord geworfen und man hat sich einfach an dem beteiligt, was plötzlich der Zeitgeist ist.
Inwiefern wir jetzt Hochachtung dafür schulden, dass jemand endlich mal so richtig über unser aller Leben entscheidet, entzieht sich meinem Verständnis.

Ich sehe es vielmehr umgekehrt so, dass man hier sehr bewusst den Weg des geringsten Widerstands geht. Und fürchten jemals zur Verantwortung gezogen zu werden muss sowieso niemand der Beteiligten. Oder glaubst du ernsthaft, dass in zwei Jahren noch ein überwiegendes öffentliches Interesse an der großen Aufarbeitung bestehen wird, von der jetzt öfter gesagt wird, es sei grad nicht an der Zeit dazu?


Wenn du das für eine abgeschmackte Formel hältst habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Mir geht es nicht darum, dass der Seehofer Horst mit der Verantwortung dafür einschlafen muss, dass ein paar Hundert Bürger mehr oder weniger über den Jordan gegangen sind, ich glaube bis zu einem gewissen Grad zieht gerade der Gedanke an solche Entscheidungen Leute in die Politik.
Mir ging es um die POLITISCHEN Auswirkungen: Niemand zieht das Bundesverfassungsgericht oder die Kolumnisten der Welt zur Rechenschaft, wenn sie bspw. denken das Versammlungsrecht dürfe nicht beschränkt werden, weil das eine Gefahr für die Demokratie ist. Die Politik aber WIRD zwangsläufig zur Rechenschaft gezogen: Klar ist es die einfachere Antwort, erst mal dicht zu machen. Aber es ist eben auch die sicherere Antwort: Selbst wenn die Chance nicht sonderlich hoch ist, dass es wirklich zu einer Überlastung des Gesundheitssystems kommt, wenn die kleine Chance eintritt während alle anderen Länder dicht machen hast du es schnell mit einer massiven Staatskrise zu tun, die die Legitimation des ganzen Systems in Frage stellt. Das wäre zumindest mir ein zu hohes Risiko. Und genau da glaube ich auch nicht für eine Sekunde daran, dass jemand wie Oliver Lepsius, der neulich in einem Welt-Artikel damit zitiert wurde, dass das Einschränken der Versammlungsfreiheit auf lange Sicht eine größere Gefahr für die Demokratie darstellen könnte als das Virus, weiß wovon er redet. Sowas ist gefährliches Geschwätz von Leuten, die keine Ahnung davon haben, wie die reale Demokratie funktioniert. Deren Legitimation speist sich nämlich zu einem großen Teil aus Performanz und nicht aus abstrakten Konzepten wie Grundrechten und die Performanz werden die Leute momentan hauptsächlich daran festmachen, dass das Virus nicht zu einer übermäßigen Zahl von Exzesstoten führt. Das kriegt man aber nur raus, wenn man tatsächlich empirische Sozialwissenschaft betreibt, nicht normative.



Zur inhaltlichen Seite:
Interessanterweise wirken sich - wenigstens kurzfristig - wirtschaftliche Krisen eher günstig auf die Mortalität aus. Aus diesem Gesichtspunkt könnten wir hier also eine doppelte Dividende verbuchen.
Ich bin ganz bei dir, dass man auf disziplinübergreifende Beiträge aus dem theoretischen Wolkenkuckucksheim verzichten kann.
Aber eine effektive Rechnung über das, worum es geht, kann sich jeder selbst machen.
Nach meiner persönlichen Rechnung ist es in fast jeder Situation schwer einen Lockdown zu rechtfertigen, der mit so umfassenden Einschränkungen der persönlichen Freiheit einhergeht.

Als Beispiel:
Angenommen, wir können 500.000 Exzesstote durch 3 Monate Lockdown verhindern.
Klingt fantastisch und ich bezweifle, dass wir als Land gerade zögern würden, diesen Deal zu machen, wenn wir könnten.
Mich überzeugt das nicht, sobald ich anfange darüber nachzudenken. Denn wenn das Durchschnittsalter der Exzesstoten bei 80 Jahren liegt, haben die mit Vorerkrankungen vielleicht im Mittel noch 5 Jahre zu leben. Das bedeutet gerade mal 2,5 Mio. gewonnene Lebensjahre.
3 Monate Lockdown für 80 Mio. Menschen sind 20 Mio. Lockdownjahre.
Man kann jetzt darüber streiten, wie viel weniger dem Durchschnittsbürger ein Jahr im Lockdown wert ist verglichen mit einem gewöhnlichen Lebensjahr - und natürlich skaliert das eigentlich nicht homogen in der Zeit. Aber der Einfachheit halber kann man den Wert des Lebens im Lockdown gegenüber dem kontrafaktischen Status quo imo guten Gewissens um wenigstens 20% diskontieren - ich hab noch niemanden getroffen, der 5 Monate im Lockdown bereitwillig gegen 4 Monate ohne tauschen würde.
Dann hätten wir durch den Lockdown bereits den Gegenwert von 4 Mio. Lebensjahren verloren im Vergleich zu 2,5 gewonnenen Jahren.
Man kann diese Rechnung anders durchführen. Ich bin relativ überzeugt, dass sie in dieser extrem simplen Form die Kosten des Lockdowns eher noch unterschätzt.
Psychologisch fällt mir direkt auf, dass ich mich als Entscheidungsträger aus dem Bauch heraus wohl trotzdem ohne Zögern für den Lockdown entscheiden würde. Ich kann diese Präferenz also durchaus nachvollziehen. Sie entspricht sogar auf einer abstrakten metaethischen Ebene viel eher meinem persönlichen Standpunkt.
Das ändert aber wenig daran, dass es imo die aus rationaler Sicht mit überwiegender Wahrscheinlichkeit falsche Entscheidung ist.


Na ja, das erscheint mir dann doch eine etwas einseitige Sicht der Dinge zu sein. Zwei wichtige Punkte:
- Die Kosten von einem nicht durchgeführten Lockdown fallen ja nicht gleichmäßig an, sondern konzentriert: Bei denen die schwer krank werden, dauerhafte Lunkenschädigungen davontragen, sterben. Es ist eine Sache zu sagen, ich würde fünf Monate im Lockdown gegen vier Monate ohne Lockdown tauschen, aber würde ich tatsächlich eine geringe, aber doch nicht ernstzunehmende Chance akzeptieren wollen, dass ich fünf Jahre früher sterbe? Ich wäre mir da zumindest nicht so sicher.
- Genauso wenig wie wir vor einem Monat wussten, was ohne Lockdown passiert wäre, wussten wir auch nicht wirklich, was die spezifischen Kosten des Lockdowns sind. Ich würde behaupten, wir wissen es immer noch nicht so richtig. Was die psychischen Kosten sind, kann ich nicht einschätzen, aber "persönliche Freiheiten" ist mir dann doch ein wenig zu abstrakt. Mir persönlich scheint es zumindest erst mal plausibel, dass die Bürger in Umfragen äußern würden, dass ihnen die Freiheitsbeschränkungen zu weit gehen und sie sich übermäßig belastet fühlen. Das scheint aber momentan nicht der Fall zu sein.
Gerade bei sowas wie Schulschließungen finde ich auch, dass da doch etwas unehrlich argumentiert wird: Wir haben sechs Wochen Sommerferien, in denen genau dieselben Probleme auftreten, die wir jetzt bzgl. des Stoffs und der schwächeren Schüler auch sehen und das könnte man getrost in diesen sechs Wochen nachholen. Ebenso die Frage nach dem wirtschaftlichen Abschwung: Das erscheint mir noch mit großen Unsicherheiten behaftet, zumal wir ja nicht in einer Welt leben würden, in der alle anderen ihre Volkswirtschaften auch offen halten, sondern eben in der Welt wie sie tatsächlich ist. Wenn wir es wirklich mit einer Rezession in Form eines Vs zu tun haben, finde ich auch einen Wirtschaftseinbruch um 6% (was die jüngste Prognose war, die ich gesehen habe) erst mal nicht so dramatisch, wenn wir dadurch 500.000 Exzesstote verhindern. Und wie gesagt: Die Schaden für das politische System sind da noch drin.
 
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Mir geht es bzgl. Schule weniger um die Prüfungen als um den Rattenschwanz an Problemen für die nächsten Jahre. Aber natürlich wird es für alle tricky - und im Gegensatz zu anderen Bereichen ist die Schule nicht existenzbedroht.

Btw geht es für unsere Abschlussklassen wohl nun doch am 27.4. los. Herrlich, wenn sich die Pläne jeden Tag ändern. :birb:
 
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Keine Ahnung, ob es schon gepostet wurde: https://www.mittellaendische.ch/202...ERJhMC81U0IG6q4BK4B3xtYzP46BrxBmQMyPM8oOTGXXs

Kurzfassung: Zusammenfassung bisheriger Fakten und Abrechnung eines Arztes bezüglich des Versagens der westlichen- insbesondere der schweizerischen Politik und Gesundheitswesen. Dazu nochmal ein Überblick über Coronaviren im Allgemeinen, deren Verbreitungswege und dass Covid-19 nach SARS und spätestens nach MERS eine Katastrophe mit Ansage war, auf die sich, zumindest in der westlichen Welt, einfach mal überhaupt nicht vorbereitet wurde.

Ich fand den Text ziemlich eindrücklich und für einen Zweckoptimisten wie mich auch ernüchternd.Wenigstens ist mein Job krisenfest :deliver:

@Pinko: wus? Ich war davon ausgegangen, dass Daumenschrauben-Maggus am liebsten die Bundeswehr mit Schießbefehl zur Durchsetzung der Ausgangsbeschränkungen durch die Straßen patroullieren lassen wollte :eagle:
 
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Shihatsu

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Krasser Artikel, danke fürs droppen. Jetzt hab ich schlechte Laune.
 
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dass es in den letzten 17 Jahren nicht gelungen ist, weder eine Impfung, noch einen monoklonalen Antikörper gegen Corona-Viren zu entwickeln;

dass es überhaupt noch nie gelungen ist, eine Impfung gegen welches Corona-Virus auch immer zu entwickeln;

dass auch die so genannte „Grippe-Impfung“ entgegen der gängigen Werbung nur einen minimalen Effekt ausweist.

Wenn wir uns das mit dem Impfstoff abschminken können, bleibt eigentlich nur eine Aufhebung des Lockdowns und die Toten in Kauf zu nehmen.
Wir können nicht für Jahre dichtmachen, wir marschieren dann mit großen Schritten auf eine Wirtschaftskrise zu, die den nächsten Weltkrieg bedeuten könnte.
Um es mal drastisch auszudrücken: es könnte sein, dass uns in jedem Fall Millionen von Toten ins Haus stehen. Wir können nur entscheiden, ob eher die Jungen oder die Alten sterben werden.
 
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Auch wenn ich die Kritikpunkte die er so anbringt teils für durchaus für valide halte, sehe ich von ihm aber auch kein sinnige (dauerhafte) Lösung. Denn letztlich scheinen seine bevorzugten Maßnahmen ja Grenzen zu und Masken tragen zu sein. Wenn aber weder ein Impfstoff kommen sollte und ggf sich auch die Geheilten wieder infizieren können, müsste man das letztlich auf Dauer durchziehen. Das klingt halt nicht so praktikabel.
 
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Krasser Artikel, danke fürs droppen. Jetzt hab ich schlechte Laune.

Wie mein Vater letzthin sagte (führte ne, nicht gewinn orientierte, Krankenkasse mit immerhin gut 100'000 Versicherten):
"Die gleichen Idioten die seit Jahrzehnten alles im Gesundheitswesen nur verschlimmern, verpennen und verteuern, sollen jetzt plötzlich die grossen Retter sein (gemeint waren die Bundesämter)."
 

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Ich gebe offen zu, dass alleine die Aufmachung des Artikels (wichtige Stellen direkt fett und rot markiert!!) mich direkt abschreckt ihn zu lesen. Das plus dass er beim Überfliegen sehr theatralisch, alarmistisch und mäandernd daherkommt.
 

TheGreatEisen

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Habe auch nicht alles gelesen, mag ja alles inhaltlich stimmen, aber die Art und Weise der Aufmachung halte ich auch für fragwürdig.
 
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Ich fand den Text ziemlich eindrücklich und für einen Zweckoptimisten wie mich auch ernüchternd.Wenigstens ist mein Job krisenfest :deliver:
Ernsthaft? Wenn dich ein inkohärentes Pamphlet eines "Arztes" so in Aufruhe versetzt, würde ich schon mal Baldrian hamstern.
:troll:

Wenn es so düster aussieht - kein Impfstoff, keine Immunität -, dann gab es auch niemals eine erfolgreiche Strategie, insbesondere wäre Suprression eine zweckfreie Selbstgeißelung.
 
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Der Witz ist, dass niemand weiß, was die beste Strategie ist. Aber alle tun so, als wüssten sie genug. Die Virologen kommen zu unterschiedlichen Prognosen und Modellrechnungen. Die Politik ist gefangen zwischen Verantwortung und Eigeninteressen. Die Wirtschaft braucht gesunde Arbeitskräfte, aber die Frage ist, wie man das Risiko hier bewerten kann. Eltern brauchen Arbeit und Kinderbetreuung. Kinder brauchen soziale Kontakte und Bildung, haben aber ebenso ein Recht auf Gesundheit wie alle alten Leute. Und so wird abgewägt, gestritten, geschachert. Hier eine Lockerung, da eine Empfehlung, dort evtl. ein Verbot. Was soll die Politik auch machen?

Und die Deutschen sind zwar mehrheitlich brav, aber eben keine Supersheeple wie die Südkoreaner. Man ist ja so individuell und braucht unbedingt möglichst viel von dem Scheiß, der das Leben lebenswert macht. Und das Geschrei wird lauter. Ich habe neulich mal aus masochistischen Gründen diverse Kommentarspalten auf verschiedenen Seiten durchforstet. Da entsteht schon ein interessantes Stimmungsbild.

Wenn wir ehrlich sind, läuft es, sofern der Impfstoff nicht einfach vom Himmel fällt, darauf hinaus, dass man irgendwann sagt, dass jetzt eben mehr Leute sterben werden. Und dann will ich sehen, ob und wie die Leute das hinnehmen.

Hach, es ist schon herrlich. (Wenn es nicht so kacke wäre.)
 
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Ernsthaft? Wenn dich ein inkohärentes Pamphlet eines "Arztes" so in Aufruhe versetzt, würde ich schon mal Baldrian hamstern.
:troll:

Wenn es so düster aussieht - kein Impfstoff, keine Immunität -, dann gab es auch niemals eine erfolgreiche Strategie, insbesondere wäre Suprression eine zweckfreie Selbstgeißelung.

Ach, um mich selbst hab ich keine Angst. Wesentlich wahrscheinlicher, dass ich von einem handystarrenden Autofahrer umgemäht werde :deliver:
Meine Großeltern, v.a. meine Oma ist Hochrisikogruppe mit ihrer Lungenfibrose, aber sie hat auch eine gesunde und realistische Einstellung zum Sterben und dreht jetzt nicht völlig am Rad.
Systemrelevanter Job ist systemrelevant, ich habe nur kein gehobenes Interesse an prolongierten Lockdowns. Nicht meinetwegen, für die Kids ist das halt einfach total kacke.

Edit: bzgl. Impfstoff. Wenn es in den letzten 20 Jahren nicht gelungen ist einen Impfstoff gegen Coronaviren herzustellen, warum sollte es dann plötzlich jetzt funktionieren? Okay, der Markt ist eben um 7 Mrd potenzielle Kunden gewachsen (okay, wohl eher 3 Mrd. Der Rest kann es sich eh nicht leisten bzw hat vordringlichere Probleme wie z.B. "was fresse ich heute abend?"), von dem Kuchen ein Stück abzugreifen, wird auch die Pharmariesen aus ihren Löchern locken. Aber diese 18 Monate, die in den Medien gebetsmühlenartig runter gerattert werden, klingen für mich eher nach der Karotte am Stock.
 
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Naja, wegen dem impfstoff, der chef von CureVac hat neulich schon was von diesem herbst erzählt, vorrausgesetzt die klinischen studien die aktuell schon laufen sähen gut aus...
Ich hab das mal unter grenzemlosen optimismus/marketing abgetan. Jetzt hat vor nen paar tagen aber irgend so ne impffirma aus Oxford das selbe behauptet. Kann natürlich auch nur buhlen um aufmerksamkeit/fördergelder sein, wer weiss.

Das es keinen impfstoff gegen coronaviren gibt liegt vermutlich auch daran, dass die die häufig im umlauf sind idr. keine größeren beschwerden verursachen (normale erkältung). Und die die gefährlicher waren sars und mers so schnell verschwunden sind, dass das kommerzielle interesse auch schnell wieder erloschen ist. Es gab doch auch hier (?) im thread die aussage von irgend einem virenforscher der meinte man sei da 2007 ganz kurz vor einem impfstoff gestanden aber wegen dem nicht vorhandenen kommerziellen interesse sei das dann nicht weiter verfolgt worden.

Die erste firma die einen wirksamen impfstoff raus bringt wird auf jeden fall im geld baden, selbst wenn die impfung nur für 3-6 monate wirksam sein sollte.
CureVac hat ja von der EU 80 mio € fördergelder gekriegt und wollen damit ne zweite produktionsstätte aufbauen. Der chef meinte, damit könnten sie dann bis zu einer milliarde impfdosen pro jahr herstellen. Die kapazitäten zu erhöhen ist da ja anscheinden vergleichsweise billig. Also selbst wenn man da häufiger nachimpfen muss bis es ausgerottet ist sollte das zumindest theoretisch kein großes problem sein.
 
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Auf Spon gibt es nochmal eine gute Übersicht zum Thema Abitur 2020 und Problemen/Situationen.
https://www.spiegel.de/panorama/pro...r-sein-a-aded9546-85ba-4f03-89be-e5a1091b3f0d
Ich frag mich ja bei sowas immer
Das Kieler Kabinett legte unter anderem folgende Vorschriften fest:

Wer zur Prüfung antritt, muss sich vorher die Hände desinfizieren und versichern, dass er oder sie keine "respiratorischen Symptome" ausweist.
was wohl passiert, wenn sich jetzt jemand da einfach weigert. Kann man jemandem dann wirklich ne 6 verpassen für nicht desinfizierte Hände?
Was jetzt konkret mit Risikogruppen passiert, steht natürlich auch nicht drin.

Amüsant fand ich den einen mit der Mail an Merkel, als ob die aktuell zu ner Mail von nem random Bürger käme.
 
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Gibt ja noch Nachschreibtermine für kranke Schüler. Wenn man sich aber auch dann weigert.. dann wird man halt nicht zur Prüfung zugelassen -> 0 Punkte.
 

parats'

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China hat heute übrigens die Zahl der Toten in Wuhan um 50% nach oben korrigiert. Insgeheim wird da sicherlich noch viel mehr unter Verschluss gehalten um zumindest die Wirtachaft wieder anzutreiben.
 

Gustavo

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Ich gebe offen zu, dass alleine die Aufmachung des Artikels (wichtige Stellen direkt fett und rot markiert!!) mich direkt abschreckt ihn zu lesen. Das plus dass er beim Überfliegen sehr theatralisch, alarmistisch und mäandernd daherkommt.


Liest sich exakt wie die Artikel von deutschen Top-Ökonomen (tm), die entweder zum jeweiligen Thema überhaupt keine nennenswerten Publikationen vorweisen können oder deren "Expertise" 30 Jahre alt ist (oder direkt beides). Der Typ ist Herzchirurg, inwiefern das plus ein paar Gastaufenthalte in Asien jemanden dazu qualifizieren, einen ellenlangen Artikel zu schreiben, entzieht sich einem wie so oft.


@Schuldiskussion: Bin ich der Einzige, der das Ganze irgendwie albern findet? Die Idee, dass das Bestehen der Abiturprüfung an sich eine in irgendeiner Weise eine Befähigung zum Studium ist, ist doch mindestens seit Jahrzehnten Blödsinn: Das Abitur "befähigte" zum Studium, weil es Leute selektiert hat, die am ehesten die Qualitäten mitbringen, eines erfolgreich abzuschließen. Solange wir nicht zum Trivium und Quadrivium zurückkehren und alle dieselben Prüfungsfächer haben ist es albern zu glauben, dass die Abiturprüfung an sich irgendetwas aussagt, was die Durchschnittsnote aus den Halbjahren davor und irgendeine andere Form von standardisiertem Test nicht besser aussagen könnte. Ich würde jede Wette eingehen, dass der durchschnittliche Schüler in den Abiturprüfungen ziemlich genau die Leistungen erzielt, die er vorher auch schon erzielt hat. Ob ich dann wirklich eine allgemeine (!) Hochschulzugangsberechtigung daran festmachen möchte, wie jemand in zwei bis drei Klausuren und einer mündlichen Prüfung, zweifelsfalls in Fächern wie Deutsch, Religion, und/oder Sport abgeschnitten hat? Da kann ich auch direkt Würfeln gehen. Gebt den Kindern halt ihr "Durchschnittsabitur" und gut.
 
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Sehe das genauso bzgl. Abitur. Hab als Schüler für exakt ein Fach was für die Prüfungen gelernt, der Rest ging ohne, weil der Stoff ja im Unterricht drankam. Abischnitt stand vorher auch schon fast fest - man wusste ja, welche Noten man ungefähr schreiben wird, gab da auch kaum böse Überraschungen.
Bei unseren Realschulabschlussprüfungen decken sich Jahresfortgangs- und Prüfungsnoten auch meistens, wobei die AP eher eine Möglichkeit darstellt, die Note noch einmal zu verbessern.

Im Allgemeinen sind diese Prüfungen mMn überwiegend sinnlos. Klar, man schaut, ob jemand in der Lage ist, eine größere Menge Stoff zu behalten. Schaffen die meisten, Glückwunsch.

Der Unterrichtsausfall in den niedrigeren Jahrgangsstufen wiegt weitaus schwerer, weil da natürlich schon Stoff kaum oder nicht gelernt wird. Aber die Welt geht deswegen auch nicht gleich unter, sofern man irgendwann wieder nen halbwegs normalen Schulalltag hat.
 
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Es gibt keine FFF Organisation. Das ist ein loser Zusammenschluss vieler Menschen. Niemand spricht für wen anderes.

Nur so als Nebeninfo
 

parats'

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Es gibt mindestens mal Ortsgruppen innerhalb der Bewegung und mediale Speerspitzen wie Neubauer oder Reemtsma gibt es ebenfalls. Ja, es gibt keinen Vorstand und von FFF als Ganzes zu sprechen ist etwas irreführend, daher danke für die Nebeninfo, dann rückt sich der Aufruf nochmal in das richtige Licht.
 
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Ach ja, jetzt endlich mal noch zu der Vermögensdiskussion:
Dieser Beitrag liest sich, ehrlich gesagt, wie ein recht unstrukturiertes Sammelsurium.

Zunächst mal zu den Vermögen. Ich habe mir jetzt die Mühe gemacht, bei Eurostat ein paar Zahlen rauszusuchen. Dort wird in den Vermögensbilanzen auch das Sachvermögen erfasst und zwar das komplette Sachvermögen zum Wiederbeschaffungswert (aka aktuellen Marktpreisen). Da sieht es bei den Privathaushalten so aus:

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Wie man sieht kommt der Durchschnittseinwohner in Griechenland, Portugal und Spanien nicht ansatzweise auf ein Sachvermögen wie der durchschnittliche Deutsche und auch Italien liegt noch deutlich darunter. Und selbst wenn gilt das, was ich schonmal geschrieben habe: Sachvermögen ist nicht liquide und kann daher nicht so ohne weiteres einer Substanzbesteuerung unterworfen werden. Diese muss wenn dann aus dem Ertrag geleistet werden können, den dieses Vermögen abwirft. Und ob der so geil ist, ist wie gesagt, keineswegs ausgemacht.

Beim Nettogeldvermögen sieht es für die Privathaushalte dieser Länder nicht besser aus:

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Entsprechend das Nettogesamtvermögen:

attachment.php


Darüber hinaus ist diese selektive Betrachtung einzelner Sektoren einfach albern, egal ob es nun um den Staat oder die privaten HH geht. Wichtig ist die Position der gesamten Volkswirtschaft und da sieht es für Südeuropa einfach ganz düster aus:

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Das ist ja auch genau der Grund, warum die im Kack stecken und z.B. Belgien nicht, obwohl dort die Staatsverschuldung, die deutsche Politiker ständig für ultimativ wichtig halten, schon seit Jahrzehnten über 100% ist.

Auch zum Renteneintrittsalter habe ich schonmal was geschrieben. Entscheidend ist nicht die gesetzliche Regelaltersgrenze (die die Welt vergleicht) sondern das effektive Renteneintrittsalter. Und da ist einfach nicht erkennbar, dass z.B. Italien da Deutschland irgendwie hinterherhinkt: https://starcraft2.ingame.de/forum/...ben-wir-oder-doch-nicht?p=6746251#post6746251
 
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Auch zum Renteneintrittsalter habe ich schonmal was geschrieben. Entscheidend ist nicht die gesetzliche Regelaltersgrenze (die die Welt vergleicht) sondern das effektive Renteneintrittsalter.

DAs kann man aber auch nicht 1 zu 1 vergleichen, wenn "der Deutsche" dann für das tatsächliche Eintrittsalter weniger Geld bekommt. Man müsste eigentlich (Netto-)Euro pro Jahr Rente oder so vergleichen, ka.
 
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