Es scheint mir anhand der Prognosen vieler Experten wahrscheinlich, dass es innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate bestimmte Wirtschaftsbereiche nicht geben wird, bspw. Massenveranstaltungen jeder Art, Clubs und Diskotheken, Kinos, ein Großteil des Tourismus usw.
Daher erschließt sich mir der tiefere Sinn dahinter nicht, Unternehmen, die in solchen Bereichen tätig sind, Bürgschaften oder Kredite zu geben bzw. nur dort, wo die Übergangskosten im Falle von Insolvenzen hoch sind.
Das wollte ich auch nicht damit sagen, dass ich die Grafik zitiere. Ich wollte lediglich sagen, dass "Business as usual" gemeinhin von Ökonomen als die schlechteste Option gesehen wird.
Mir erschließt sich nur nicht der Sinn. Denn ich kenne keine vernünftige Person, die für Business as usual plädiert.
Und ehrlich gesagt ärgert es mich fast ein wenig, denn es ist genau das Schwarz-Weiß-Denken, das seit zwei Wochen unseren politischen Diskurs bestimmt.
@Masken und Co
Ich glaube, dass wir es hier mit einem grundsätzlichen Problem zu tun haben: Viele der sichtbaren Maßnahmen, die gerade so populär sind, betreffen den öffentlichen Raum. Nach allem, was wir bisher wissen, findet ein Großteil der Übertragungen aber gar nicht in solchen Settings statt, sondern im persönlichen Bereich, wo Menschen enger miteinander in Kontakt stehen.
Psychologisch ist es hier ähnlich wie bei der Angst vor dem Triebtäter, der nachts im Park lauert, wenn das Risiko tatsächlich viel eher vom Freund, Partner oder Verwandten ausgeht.
Der private Bereich ist aber deutlich schwerer zu regulieren als das öffentliche Leben und Eingriffe haben schnell eine andere Qualität.
Ich wurde z.B. gestern im Supermarkt von einer jungen Dame mit schicker schwarzer Maske angefaucht, weil ich es gewagt habe mich aus dem Gemüsefach neben ihr zu bedienen, während sie in Seelenruhe Kartoffeln sortiert hat.
Ich glaube schon, dass derart irrationales Verhalten auch durch den politischen Aktionismus gefördert wird, den wir gerade sehen.
Und damit habe ich in der Tat ein Problem, weil es bedeutet, dass viele Maßnahmen tatsächlich nicht erforderlich und auch nicht verhältnismäßig sind. Sie sind nur beliebt, weil jeder den Effekt sieht - auch wenn es oft nicht der ist, den wir eigentlich erreichen sollten.