Es ist mitnichten klar, dass wir um einen "großflächigen Shutdown" - was immer man darunter versteht - nicht herumkommen.
Ich halte es für sehr sinnvoll, dass man noch etwas abwartet, ob vielleicht die einschlägigen Experten sich auf eine Haltung einigen können. Bisher gehen die Meinungen zu diesem Punkt nämlich stark auseinander.
Klar ist, dass eine komplette Schließung aller Betreuungseinrichtungen extrem kostspielig ist und sich nicht allzu lange durchhalten lässt. Unklar ist, wie viel diese Maßnahme bringt.
Drosten erwähnte heute eine Studie zur spanischen Grippe, nach der sich eine Kombination aus Verbot von Menschenansammlungen und Schulschließung damals als effektiv erwiesen habe. Aber das waren halt einzelne amerikanische Städte in 1918/19. Es ist nicht klar, wie weit sich solche Ergebnisse übertragen lassen.
Insbesondere scheint es ja so zu sein, dass kleine Kinder selten starke Symptome haben. Man weiß aber nicht, ob sie damit auch weniger anstecken.
Ich wüsste gern, ob es verwertbare wissenschaftliche Erkenntnisse zu dieser Frage gibt - ob empirisch oder als Modellrechnung. Bisher ist fast alles, was ich höre, reines guess work.