Nur dir zuliebe, damit du dich nicht weiter winden musst: 5€ gegen deine 2 Monate und 5€ auf meine 12 Monate.
Würde ich halten. Aber lass mich raten: Ende Mai waren dann Zweitimpfungen gemeint und überhaupt, warum hat das alles so lange gedauert, die Briten haben schon wieder die Pubs offen. Blablabla.
Nein? Gut, dann leider doch keine Wette. Unsere Ansichten von "akzeptabel und ausreichend für Lockerungen" gehen wohl etwas auseinander. Wenn für dich 30% Geimpfte und Lockerungen im Sinne von 4 Haushalte dürfen sich wieder treffen akzeptabel ist - bitte. Ich verstehe darunter etwas anderes. Aber wie du so schön sagst, geschenkt.
Aus dem Post wurde gut ersichtlich was ich meine, du hast ihn nur offensichtlich nicht gelesen oder nicht verstanden. Oder glaubst du in den USA ist standardmäßig gerade "vier Haushalte dürfen sich treffen" angesagt? Da gibt es es den ganzen Krempel: Alle Geschäfte sind offen, Fitnessstudios offen, Außen- UND Innengastro offen usw. usf.
Auch die Nebelkerze kannst du dir stecken. Zeig mir, wo ich gegen irgendwelche Maßnahmen bin. Ich bin eher für Verschärfungen. Vor 3 Seiten war für dich der Malleurlaub z.B. noch vollkommen ok - "Ja muss man denn alles verbeiten?!" und für mich nicht. Von mir aus sollen sie das Land GANZ runterfahren für 2-4 Wochen, wenn es denn wirklich hilft.
Der Unterschied zwischen dir und mir ist wohl, dass ich nicht blöd arrogant rumlabern muss, wie easy das doch alles ist. Du bist einfach nur ein Schwätzer, der da oben aus seinem Elfenturm die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Jedenfalls denkst du das. Nur weil es für dich alles easy going ist, heißt es eben nicht, dass es nicht Menschen gibt, die ziemlich hart gefickt werden und aktuell alles verlieren, wofür sie Jahre malocht haben.
Lol, richtiger Kasper-Post. "Vor 3 Seiten war für dich der Malleurlaub z.B. noch vollkommen ok" ist in Wahrheit "vor drei Seiten hielt ich es auch für keine gute Idee, sagte aber man muss es auch nicht verbieten solange die Inzidenz niedrig ist" (war zu dem Zeitpunkt bei 18). Zum Rest kann ich nur sagen: Wenn es dich so hart trifft, dass jemand im Internet anderer Meinung ist und (deiner Meinung nach) sich für besser hält als du, wobei das nicht mal etwas mit dir als Person zu tun hat, kann mit dir irgendwas nicht stimmen. Aber gut, ich überlasse es dem Leser, wer hier der Schwätzer ist: Derjenige, der zumindest versucht zu verstehen was Sache ist oder derjenige, der von "malochen" spricht. Kann denn nicht einmal jemand an die armen Welpen-Henker und ihre Buchhalter und deren Kinder denken? Die müssen doch auch von irgendwas leben!!!!!
Im Übrigen würde ich das so gar nicht unterschreiben. Imo konnte man über weite Strecken ganz gut sagen, wie es in drei Monaten aussehen würde, gegeben die politischen Maßnahmen, über die gerade die Politik entscheidet. Mir fällt nichts Unvorhersehbares ein, das passiert wäre, weil Menschen sich plötzlich nicht mehr an Maßnahmen gehalten haben.
Die Politik ist selbstverständlich in der Pflicht, die Compliance der Bevölkerung in ihr politisches Handeln einzubeziehen. Maßnahmen, die ein hohes Maß an Compliance beanspruchen, wenn die Compliance nur (noch) mäßig ist, sind halt schlechte Maßnahmen.
Na ja, mir fällt eine unvorhergesehene Sache durchaus ein, die allerdings mit den Menschen in Deutschland nur indirekt etwas zu tun hatte: Die Mutation. Ich fand und finde es immer noch töricht, so zu tun als könne man sagen, wie die Sache in drei Monaten aussieht, einfach weil bestimmte Parameter uns einfach fehlen. Selbst wenn wir es als gegeben annehmen, dass sich irgendeine Mutation durchsetzen würde war ja keineswegs klar, dass die zu schwereren Krankheitsverläufen führt. Was die Compliance angeht halte ich es für extrem schwer prognostizierbar, wie sich ein richtig harter Lockdown mit anschließend konsequent niedrigen Zahlen ausgewirkt hätte, das wäre natürlich Spekulation. Allerdings sehe ich durchaus deinen Punkt: Mit diesem Compliance-Argument wird in Deutschland unendlich viel Schindluder getrieben. Habe gerade Tobias Hans gesehen, der mehr oder weniger nur zwei Argumente hatte:
1. Die Gerichte haben ihn gezwungen (warum man da nicht mal nachfragt "ok, und wenn sie die freie Wahl hätten, würden sie dann also nicht öffnen?") und
2. Die Compliance der Bevölkerung würde so viel besser, wenn man ihnen Lockerungen anbietet, dass das die Mehransteckungen durch die Lockerungen aufwiegt. Komplett unbewiesene Behauptung, für die ich auch noch nirgendwo einen ernsthaft geführten Beleg gesehen habe. Dass man Leute damit durchkommen lässt ist journalistische Arbeitsverweigerung. DAS ist, wo ich mich tatsächlich wundere, dass fast immer nur Lauterbach auf diese Zusammenhänge hinweist, während da auch die Virologen regelmäßig nicht auf die Schwäche dieser Argumentation eingehen.
Das widerspricht sich übrigens nicht mit an anderer Stelle härterem Lockdown. Schulen zu, mehr Home Office, Notbetreuung in KiTas etc könnten sinnvoll sein auch wenn man den Einzelhandel öffnet.
Was ich ja noch nie verstanden habe: Warum ist eigentlich die Außengastronomie SO wichtig für dich? Das erscheint mir eine der absolut verzichtbaren Sachen zu sein, weil sich die Leute ihr Essen auch einfach abholen/bringen lassen können. Wissenschaftlich Denken heißt auch, bayesianisch zu denken und nicht einfach zu sagen "ok, es gibt ein Beispiel das mir gefällt, also ist es jetzt so": Gibt echt eine Menge Evidenz dass diese Öffnungen KEINE gute Idee sind, da ist eine Woche in Tübingen, in denen dazu die Zahlen nahezu zwangsläufig (und im Gleichschnitt mit dem Bundestrend) runtergehen maximal ein leichter Ausschlag Richtung andere Seite? Woher die Überzeugung, dass das diese Öffnungen richtig sind?