Wenn England nichts zu exportieren/einzubringen hat, warum bettelt das Königreich dann förmlich um Fortbestand des freien Zugangs zum Binnenmarkt? Hier zeigt sich ja die Scheinheiligkeit der Brexit-Debatte. Die wichtigste und wirtschaftlich bedeutendste Errungenschaft der EWG und heute EU ist und bleibt die Warenverkehrsfreiheit. Das wissen auch alle Menschen in UK, die über funktionierende Gehirne verfügen.
Wenn Großkonzerne wegen Zollschranken und Problemen bei grenzüberschreitendem Warenverkehr in UK zukünftig weniger investieren (z.B. Airbus, BASF, uvm.), schadet das ausschließlich der britischen Wirtschaft. Der verzweifelte Versuch, Wettbewerbsfähigkeit über einen Niedrigsteuer-Wettlauf zu generieren, ist so unfassbar lächerlich, weil UK im Bereich der Unternehmenssteuern bereits am untersten Ende sitzt (20%) und dadurch keine Impulse ausgelöst werden konnten. Eine Absenkung auf 17 % war ohnehin bereits angekündigt.
Wenn Finanzprodukte nicht mehr in UK genehmigungsfähig sind, schadet dass der britischen Finanzindustrie. Ich wüsste nicht, wodurch man diese Nachteile substituieren sollte. Oder glaubt irgendwer ernsthaft, dass ein endlich befreites vereintes Königreich sich zu alter Stärke (Empire) aufschwingt, wie es die Brexit-Fanatiker sich erträumen?
@ Binnenmarkt USA: Ich bezweifle doch stark, dass sich der Wohlstand der USA dadurch vermehren lässt, wenn (wie Trump es sich vorstellt a la "produce in america") Produkte, die in anderen Ländern zu einem viertel der Produktionskosten hergestellt werden können, jetzt wieder in den USA hergestellt werden sollen. Entweder man verteuert ausländische Produkte in unverschämt hohen Maß, oder man lebt damit, dass keine Sau die "made in USA" Produkte kauft. In beiden Fällen wäre nichts gewonnen.