Brexit - Chance oder Risiko

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.336
Reaktionen
2.284
Mackia und Outsider haben die Frage nicht verstanden und beide eine recht kindliche Sicht auf das Problem offenbart. Meine Frage ist wieso freier Warenverkehr und freie Wahl des Niederlassung grundsätzlich verbunden sein müssen.


Imho spricht nichts gegen die naheliegendste Annahme: Die EU ist in ihrem wirtschaftlichen Verständnis noch der Akteur, der dem, was die Leute abschätzig "neoliberal" nennen, noch am nächsten kommt und einfach genuin davon überzeugt, dass Arbeitnehmerfreizügigkeit gesamtwirtschaftlich vorteilhaft und es deshalb Wert ist, etwas arbiträr mit etwas Schmackhafterem verbunden zu werden, um sie auch gegen Widerstände durchsetzen zu können.
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Amüsant, dass Mackia ernsthaft versucht, mit Vertragsfreiheit zu argumentieren. Vertragsfreiheit wäre, gleichwohl der Begriff nicht auf bilaterale Abkommen passen mag, hier eher negativ zu verstehen, nämlich das Recht der EU, KEINEN Zugang zum Binnenmarkt zu gewähren. Offensichtlich handelt es sich hierbei um ein begehrtes Privileg, welches man nicht ohne relevate Gegenleistung herschenkt. Der Binnenmarkt ist wirtschaftlich betrachtet die größte Errungenschaft der EU, die Warenverkehrsfreiheit die zentrale Grundfreiheit des AEUV, es ist doch völlig klar, dass es dieses Privileg nur geben kann, wenn man bereit ist, etwas herzugeben. Andernfalls wäre der freie Binnenmarkt ein Geschenk an die Exportnationen. Aber ich verstehe, dass die Brexit Anhänger (Germany First!!), Trump-Versteher und AfD-Wähler an einer ausgewogenen Betrachtung kein Interesse zeigen.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.792
Reaktionen
764
Also ist die Antwort es gibt keinen Grund. Xantos hat vier Erklärungen gebracht wer es haben möchte oder warum man es durchsetzen kann. Gustavo noch eine andere. Ich habe nichts gegen die Personenfreizügkeit. Ich habe gut davon profitiert, aber ich verstehe das Mantra der Untrennbarkeit nicht. Ich verstehe völlig Problemlos warum man beides zusammen will. Es wird nur in den Medien und in der Politik als untrennbar verkauft.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.079
Reaktionen
855
Sehe ich auch so.

Eisen schwätzt mal wieder auf hohem Niveau dumm daher.
Wenn zwei Parteien einander gegenseitig Zugang zum Markt gewähren, geben "beide etwas her" um diese dämliche Formulierung zu verwenden.
Xantos hat die vier wesentliche Argumente gebracht, warum die EU gerne MÖCHTE, dass Waren- und Arbeitnehmerfreizügigkeit nur zusammen gewährt werden, aber das ist eine Sache des politischen Willens und keine Notwendigkeit. Der wesentliche Punkt dabei dürfte 4. sein. Wenn der Öffentlichkeit klar wird, dass man fast alle Vorteile der EU haben kann, ohne dass man die teure Bürokratie in Brüssel "dazubekommt", dann wird das Modell natürlich interessant. Diese Arschlöcher fürchten nur um ihre Macht, das ist der zentrale Grund für diese Verhandlungseinstellung.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.792
Reaktionen
764
Der wesentliche Punkt dabei dürfte 4. sein. Wenn der Öffentlichkeit klar wird, dass man fast alle Vorteile der EU haben kann, ohne dass man die teure Bürokratie in Brüssel "dazubekommt", dann wird das Modell natürlich interessant. Diese Arschlöcher fürchten nur um ihre Macht, das ist der zentrale Grund für diese Verhandlungseinstellung.

Das hat er nicht gesagt und das hat auch gar nichts damit zu tun. Das ein einheitlicher Markt klar besser ist als die nationale Eigenbrötlerei, ist imho auch keine Frage, obs dazu die Personenfreizügigkeit dringend braucht ne andere.

Der Post ist auch wieder ein Paradebeispiele von Unwissen. Eine Reihe von sinnvollen Harmonisierungen wäre ohne die EU unglaublich viel schwieriger, aber der deutsche Michel denkt nur an die Glühbirne, die ihm von der EU weggenommen wurde. Als ob die nationale Bürokratie so viel besser wäre.
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
10.198
Reaktionen
1.025
Klar kann man das eine oder andere machen. Wenn man will, scheinbar will die EU nicht.
Und jetzt? Tut das irgendwas zur Sache?
Die EU hat halt bestimmt, dass die Personenfreizügigkeit einer Ihrer Grundpfeiler ist und es ohne diese andere Sachen auch nicht gibt.


Da kann sich die UK oder sonst wer hinstellen wie er will, solang die EU das so sieht, ist es halt so.


Und was deutsche Bürokratie angeht... Wie viele peinliche Grossprojekte brauchts eigentlich noch, bis die eigene Bürokratie nicht mehr als "besser" als die EU Bürokratie gilt?
 
Zuletzt bearbeitet:

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
Mitglied seit
29.08.2004
Beiträge
14.915
Reaktionen
160
Und was ist mit Dienstleistungen? Dafür müssen Personen Reisen können.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.792
Reaktionen
764
Ok Dienstleistungen is so bisschen ein Ding, wobei das halt keine Waren sind. Ausserdem versteh ich Grenznahe Betriebe, die Angst vor stark unterpreisiger Konkurenz haben
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Natürlich sind die Freiheiten nicht zwingend miteinander verknüpft, ich verstehe aber auch nicht wirklich, worauf du (Benrath) überhaupt hinauswillst. Der EU-Vertrag ist das Ergebnis zäher Verhandlungen, da gilt das Prinzip do ut des / quid pro quo. Warenverkehrsfreiheit gibt es nicht gratis, Freizügigkeit für Öffnung der eigene Märkte für exportstarke Nationen ist schlichtweg eine Gegenleistung im politischen Einigungsprozess. Wir liefern Waren in den Binnenmarkt, dafür sollen exportschwächere Nationen leichter Dienstleistungen erbringen können. So what?
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.792
Reaktionen
764
Wie gesagt ich versteh die Motivation, aber es wäre ohne weiteres möglich ein Abkommen für Waren zu haben und eins für Dienstleistungen bzw Niederlassungen. Es kommt für immer so rüber als gäbe es einen zwingenden Grund beides zusammen zu verhandeln. Man kann es so sehen wie du, dass das ein Ausgleich ist.
 

Deleted_38330

Guest
Richtig interessant werden die Verhandlungen, die May überhaupt anstrebt. Hard Brexit, Soft Brexit, Flexi Brexit und wie der ganze Blödsinn heißt sind erstmal nur Erfindungen der Opposition und Medien, besonders derer, die nie austreten wollten und jetzt mit dem Ergebnis nicht klar kommen. Es kann eigentlich nur den Hard Brexit geben, weil von Anfang an klar war, dass es vorallem um die unkontrollierbare Masseneinwanderung aus den EU-Staaten geht. Ich denke, May will zu allererst die Personenfreizügigkeit loswerden und dann (logischerweise) das bestmöglichste Handelsabkommen mit der EU verhandeln.

Frage an die Wirtschaftsexperten: GB hat ein riesiges Handelsbilanzdefizit, bedeutet im Klartext, die EU exportiert viel mehr nach GB als GB in die EU. Ist das nicht ein außerordentlich besserer Verhandlungsstandpunkt für GB, da sie weniger von der EU abhänig sind als die EU von GB?
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.838
Reaktionen
1.589
Ort
Hamburg
Die Frage ob GB auf dem Weltmarkt die Waren aus der EU zu ähnlichen Konditionen bekommt. ;)
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.336
Reaktionen
2.284
Na ja, Produzenten interessieren sich nicht fürs Handelsbilanzdefizit, sondern für ihre Absatzmärkte. Für den UK macht die EU eine Menge davon aus, für die EU der UK ungleich weniger.
 

Deleted_38330

Guest
Auf einzelne Unternehmen aufgedröselt, ja, aber aufs gesamte Land bezogen? Dass Großunternehmen geschlossen gegen den Brexit waren, ist mir natürlich klar. Es kommt aber auch immer wieder das Argument, dass zB deutschen Autobauern viel daran liegen müsste, nun das bestmögliche Handelsabkommen zu erzielen, weil sie auch viel auf der Insel produzieren und auf den Kontinent schicken.
 
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
UK "exportiert" v. A. (Finanz)Dienstleistungen, Maschinen und Fahrzeuge.
Der Punkt ist, dass die EU Staaten es natürlich merken, wenn ihnen ein 65 Mio Einwohner Markt wegfällt, du kannst dir aber auch vorstellen, was mit den Verbraucherpreisen in UK passiert wenn alles was sie importieren verzollt werden muss...

Unabhängig davon machen Exporte etwas weniger als 20% des BIP des UK aus und die EU ist mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt.

Was parats meint ist Btw. dass England nicht so viel importiert, weil sie wollen, sondern weil es billiger ist, sie werden die Güter auf dem Weltmarkt kaum günstiger bekommen.

Welche deutschen Hersteller abgesehen von BMW stellen denn PKW in hohen Stückzahlen in UK her?
 
Zuletzt bearbeitet:

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.792
Reaktionen
764
Genau diese Milchmädchenrechnungen "wer hängt mehr von wem ab" sind der Grund für supranationale Institutionen wie EU. Das wichtige des gemeinsamen Marktes ist nicht der Vorteil für einzelne Länder, sondern für die Gesamtheit. Wenn jetzt alle einzeln anfange ihren Konditionen auszuhandeln, kann man es gleich lassen.

Man kann sich ja bisschen in coalitional game theory einlesen, um zu verstehen, was die Probleme da sind. Es gibt nicht viele hart greifende suprainternationale Abkommen.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.838
Reaktionen
1.589
Ort
Hamburg
Danke cica, das meinte ich. ;)
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Bin ja sehr gespannt, wie die Wirtschaft von UK außerhalb der EU performen wird... m.E. ist diese Träumerei vergleichbar mit der angekündigten Wirtschaftspolitik von Trump. Man kann nur das Rad nicht zurückdrehen, die Globalisierung lässt sich nicht ausschließen. Durch Abschottung schadet man letztlich nur sich selbst.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/grossbritannien-ene-mene-muh-1.3262816

Philip Hammond ist dafür nicht zu haben. Am Mittwoch stellte er den ersten Haushalt nach der Volksabstimmung vor: In den kommenden Jahren werde das Land ein langsameres Wachstum verzeichnen, zudem eine höhere Inflation und geringere Steuereinnahmen. Deshalb werde man mehr Schulden machen als geplant, konkret: 122 Milliarden Pfund, mehr als 140 Milliarden Euro. Interessant wird sein, wann die Hardliner den Überbringer der schlechten Botschaften abzusägen versuchen.

http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...riten-zehn-prozent-ihres-wohlstands-1.3260704

Noch ist der Scheidungsantrag nicht einmal eingereicht - trotzdem machen sich die Konsequenzen des Brexit-Votums bereits bemerkbar bei den Briten, und zwar auf dem Konto. Um zehn Prozent ist das Vermögen der Haushalte im Vereinigten Königreich zwischen Mitte 2015 und Mitte 2016 geschrumpft, wie die Schweizer Großbank Credit Suisse in ihrem jährlichen Wohlstandsbericht errechnet hat (hier als PDF). Die Entwicklung sei eine "direkte Konsequenz" des Brexit-Votums Ende Juni.
 

Gelöscht

Guest
Durch Abschottung schadet man letztlich nur sich selbst.

amerika ist ein ziemlich fetter binnenmarkt. und was produziert denn england noch im großen stil, das von strafzöllen signifikant getroffen werden könnte? amerikas großkonzerne haben eh tochterunternehmen in den jeweiligen ländern und horten dort einkommen, um sie nicht in den usa versteuern zu müssen. falls die also das ziel von strafzöllen werden, hat das für das steuerliche einkommen der usa erstmal zero auswirkungen. dieser rahmenlose globalismus ohne zügelnde mechanismen ist eh ein hirngespinst.
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Wenn England nichts zu exportieren/einzubringen hat, warum bettelt das Königreich dann förmlich um Fortbestand des freien Zugangs zum Binnenmarkt? Hier zeigt sich ja die Scheinheiligkeit der Brexit-Debatte. Die wichtigste und wirtschaftlich bedeutendste Errungenschaft der EWG und heute EU ist und bleibt die Warenverkehrsfreiheit. Das wissen auch alle Menschen in UK, die über funktionierende Gehirne verfügen.

Wenn Großkonzerne wegen Zollschranken und Problemen bei grenzüberschreitendem Warenverkehr in UK zukünftig weniger investieren (z.B. Airbus, BASF, uvm.), schadet das ausschließlich der britischen Wirtschaft. Der verzweifelte Versuch, Wettbewerbsfähigkeit über einen Niedrigsteuer-Wettlauf zu generieren, ist so unfassbar lächerlich, weil UK im Bereich der Unternehmenssteuern bereits am untersten Ende sitzt (20%) und dadurch keine Impulse ausgelöst werden konnten. Eine Absenkung auf 17 % war ohnehin bereits angekündigt.

Wenn Finanzprodukte nicht mehr in UK genehmigungsfähig sind, schadet dass der britischen Finanzindustrie. Ich wüsste nicht, wodurch man diese Nachteile substituieren sollte. Oder glaubt irgendwer ernsthaft, dass ein endlich befreites vereintes Königreich sich zu alter Stärke (Empire) aufschwingt, wie es die Brexit-Fanatiker sich erträumen?

@ Binnenmarkt USA: Ich bezweifle doch stark, dass sich der Wohlstand der USA dadurch vermehren lässt, wenn (wie Trump es sich vorstellt a la "produce in america") Produkte, die in anderen Ländern zu einem viertel der Produktionskosten hergestellt werden können, jetzt wieder in den USA hergestellt werden sollen. Entweder man verteuert ausländische Produkte in unverschämt hohen Maß, oder man lebt damit, dass keine Sau die "made in USA" Produkte kauft. In beiden Fällen wäre nichts gewonnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
Zumal es nur ein temporärer Patch ist, denn alle Unternehmen und ihre zulieferer arbeiten an der automatisiserung der Prozesse, es war kein Zufall, dass sich New Blance so offensiv zu Trump beklannt hat, denn sie produzieren in den USA.
Sobald die Prozesse weiter mechanisiert werden stehen die USA und alle anderen wieder vor dem gleichen Problem, aber mit weniger Zugang zu potenziellen Wachstumsmärkten.
 

Deleted_38330

Guest
Wenn England nichts zu exportieren/einzubringen hat, warum bettelt das Königreich dann förmlich um Fortbestand des freien Zugangs zum Binnenmarkt? Hier zeigt sich ja die Scheinheiligkeit der Brexit-Debatte. Die wichtigste und wirtschaftlich bedeutendste Errungenschaft der EWG und heute EU ist und bleibt die Warenverkehrsfreiheit. Das wissen auch alle Menschen in UK, die über funktionierende Gehirne verfügen.

Wer bettelt? Die Regierung lässt sich nicht in die Karten schauen und die Verhandlungen beginnen erst, wenn Artikel 50 ausgelöst wurde. Führende Brexiter betteln auch nicht, denen war schon immer die Kontrolle über die Einwanderung wichtiger. Natürlich malen Brexit-Gegner wie die LibDems alles schön schwarz, ohne je wissen zu können, was passieren wird. Zur Erinnerung, alle Horror-Voraussagen zur britischen Wirtschaft haben sich bisher als lächerlicher Schwachsinn herausgestellt.
 
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
Zur Erinnerung, alle Horror-Voraussagen zur britischen Wirtschaft haben sich bisher als lächerlicher Schwachsinn herausgestellt.

es hat sich für die britische wirtschaft auch noch nichts geändert, abgesehen von den Wechselkursen:
USD
2Ujfrrz.png

EUR
drhEAfn.png


Einer Erhebnung von KPMG zufolge ziehen 76% der CEOs im FTSE100 in erwägung die HQ in andere Länder zu verlegen. Faktisch alle Banken haben angekündigt Standorte auf das Festland zu verlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Deleted_38330

Guest
Dann kannst du mir ja auch gleich noch erklären, was daran die Katastrophe ist, die vorhergesagt wurde.

Einer Erhebnung von KPMG zufolge ziehen 76% der CEOs im FTSE100 in erwägung die HQ in andere Länder zu verlegen. Faktisch alle Banken haben angekündigt Standorte auf das Festland zu verlegen.

Das ist schlau, mit Dingen zu argumentieren, die noch gar nicht passiert sind. Dann mach ich das jetzt auch: Die Kontrolle der Einwanderung wird innerhalb der kommenden Jahre erheblich Druck vom britischen Wohnungsmarkt und vom NHS nehmen. Hurra.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
Und du kannst mir erklären, was man bisher mit den Eingesparten 350m wöchentlich gemacht hat..?
Ich muss dir nicht ernsthaft erklären wie Wahlkampf funktioniert, oder..?

Es ist ein bisschen schwierig über abstrakte wie "Katastrophe die vorhergesagt wurde" zu diskutieren, wie bereits erwähnt hat sich für die Unternehmen im UK akut wenig geändert, denn es gibt noch keinen Brexit.
Die Folgen kann man erst messen, wenn er da ist und für die Unternehmen (halbwegs) prognostizierbare Folgen hat und sie beginnen sich zu bewegen.

Die Unternehmen fahren halt jetzt erstmal zweigleisig, Investitionen die bewilligt und geplant sind werden noch getätigt, deswegen gibt es kurzfristig keinen/kaum messbaren Unterschied, sie entwickeln Strategien für einen Verbleib und einen "Brexit". Aber die Unternehmen werden vorerst keine neuen Investitionen tätigen/planen und keine/weniger Mitarbeiter einstellen.

Die größten Auswirkungen dürfte es auf die Finanzbranche geben, London ist DER Umschlagplatz für Finanzdienstleistungen in EU, knapp 85% aller Angestellten außereuropäischer Banken sind in London beschäftigt, die Finanzbranche trägt das BIP des UK mit 8,5-10%. Im FTSE sind zumeist große multinationale Untenehmen gelistet die den Großteil ihrer Umsätze in USD/EUR generieren und die von den Steuervorteilen in UK profitieren, selbst unter diesen Unternehmen ziehen 76% in Erwähnung das Land zu verlassen.
 

Deleted_38330

Guest
Dann sind wir uns ja einig, dass alles Spekulation ist. Darauf wollte ich nämlich hinaus. Gilt nur noch zu beantworten, wer bettelt.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.336
Reaktionen
2.284
Das ist schlau, mit Dingen zu argumentieren, die noch gar nicht passiert sind. Dann mach ich das jetzt auch: Die Kontrolle der Einwanderung wird innerhalb der kommenden Jahre erheblich Druck vom britischen Wohnungsmarkt und vom NHS nehmen. Hurra.


"Druck vom NHS"? Wie soll das gehen, nach einer Kampagne die mit den Ressentiments gegen die Personenfreizügigkeit von EU-Ausländern Stimmung gemacht hat, die Nettozahler sind?
 
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
Was soll es denn sonst sein als Spekulation..?
Wie kann sich dann jetzt schon "herausgestellt haben", was mit der Wirtschaft nach Brexit passiert, wenn Brexit noch nicht mal passiert ist..?

Der Wohnungsmarkt ist im übrigen auch überhitzt, weil die Zinsen nahe null sind, Investoren und Private nutzen das offensichtlich aus, der Markt ist in Ganz Europa und v.a. in Großstädten seit Jahren so...
 
Zuletzt bearbeitet:

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.792
Reaktionen
764
Wer bettelt? Die Regierung lässt sich nicht in die Karten schauen und die Verhandlungen beginnen erst, wenn Artikel 50 ausgelöst wurde. Führende Brexiter betteln auch nicht, denen war schon immer die Kontrolle über die Einwanderung wichtiger. Natürlich malen Brexit-Gegner wie die LibDems alles schön schwarz, ohne je wissen zu können, was passieren wird. Zur Erinnerung, alle Horror-Voraussagen zur britischen Wirtschaft haben sich bisher als lächerlicher Schwachsinn herausgestellt.

wow
so alpha
was ne Regierung


Die haben Angst wirklich durchzuziehen, weil sie wissen, dass dann die Karten auf den Tisch müssen. Und natürlich wird in der Zwischenzeit ausgelotet, obs einen Brexit light geben könnte.
 

Deleted_38330

Guest
Glänzendes Beispiel der deutschen Schrottpresse, die nur die halbe Wahrheit berichtet. Gratulation.

The prime minister's spokeswoman said the Brexit secretary had only been repeating government policy on leaving the EU.

"What he said in the House this morning is consistent with what we have said ... that it will be for the UK government to make decisions on how taxpayers' money will be spent," she said.

"As we approach these negotiations we want to get the best possible access for British business to trade with, and operate within, the single market, while also taking back control of immigration. We are now doing the work to prepare for those negotiations."
http://www.bbc.com/news/uk-politics-38168942

Schlaue Leute könnten daraus schließen, dass die britische Regierung alle möglichen Optionen auslotet. Die Verhandlungen haben noch nicht mal angefangen. Wenn der Brexit-Minister also versucht, die Personenfreizügigkeit loszuwerden, und gleichzeitig trotzdem einen vereinfachten Zugang zum Binnenmarkt zu bekommen - durch einen Geldbetrag, oh Wunder, welche neue Errungenschaft -, ist das ein ganz normaler Prozess. Schlecht informiert.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.336
Reaktionen
2.284
Failing German press lies about Brexit (which is tremendous!). Their coverage = nasty. Sad!
 
Mitglied seit
09.07.2012
Beiträge
1.503
Reaktionen
0
Englisch versteht hier keiner. Musst schon auf deutsch texten.
 

Deleted_38330

Guest
Es wird konkreter: GB verlässt jetzt definitiv den Binnenmarkt, um Kontrolle über die Zuwanderung zu bekommen. Gleichzeitig zielen sie auf Personenfreizügigkeit mit Irland, was ja schon vor der EU bestand, und Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden. Die Rechte von Briten auf dem Kontinent bzw. EU-Bürgern auf der Insel hängen voneinander ab. Mal die gesamte Rede anschauen.
Abschließend stimmen dann beide Häuser über die Verhandlungen ab. Da könnte es noch zu Problemen besonders mit den Lords kommen.

http://www.bbc.com/news/uk-politics-38641208
Rede ab 9:20 https://www.youtube.com/watch?v=_LN0FBulePM
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Coole Sache. Keine Weichei-Lösung, sie ziehen es knallhart durch. So wie es sein sollte. Ein gutes Muster um zu schauen, wie auch andere Länder aus dem Korruptions- und Unfähigkeits-Moloch der EU entkommen könnten.
Schade, dass die EU eher verbittert und gehässig anstatt vernünftig war. Man hätte deutlich kompromissbereiter beim Binnenmarkt sein können, auch ohne Personenfreizügigkeit. So schadet die EU sich nur selbst - aber seit den behinderten Russlandsanktionen weiß man ja, dass die EU sich sehr gerne in den eigenen Fuß schießt.
 

Deleted_38330

Guest
Was mich im Moment am meisten interessiert, ist, was passiert, wenn das Parlament die abgeschlossenen Verhandlungen nicht durchwinkt. Und auch das EU-Parlament stimmt darüber ab, wenn ich das richtig verstanden habe. Das wird am Ende der zwei Jahre nach Artikel 50 stattfinden, und wenn das scheitert, gehen sie - hält man sich an EU-Recht - in jedem Fall ohne einen Deal raus und die zwei Jahre waren umsonst.
 
Mitglied seit
11.09.2002
Beiträge
4.935
Reaktionen
371
Coole Sache. Keine Weichei-Lösung, sie ziehen es knallhart durch. So wie es sein sollte. Ein gutes Muster um zu schauen, wie auch andere Länder aus dem Korruptions- und Unfähigkeits-Moloch der EU entkommen könnten.
Schade, dass die EU eher verbittert und gehässig anstatt vernünftig war. Man hätte deutlich kompromissbereiter beim Binnenmarkt sein können, auch ohne Personenfreizügigkeit. So schadet die EU sich nur selbst - aber seit den behinderten Russlandsanktionen weiß man ja, dass die EU sich sehr gerne in den eigenen Fuß schießt.

Vollkommener Unsinn!
Wenn man die Briten im Binnenmarkt lässt ohne Freizügigkeit, dann zerbricht die EU, dann fordert jeder seine Sonderlocke und droht mit dem Austritt.
Die EU ist einer der Gründe, warum es seit 70 Jahren in Europa kein Krieg mehr gegeben hat - so etwas darf man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
Am besten für die Stabilität Europas wäre es, wenn man die Briten jetzt behandelt wie jedes andere außereuropäische Land. Und ich hoffe dass die Wirtschaft der Briten massiv darunter leiden wird. Dann wird Europa schon sehen, dass ein Austritt NICHT die Lösung ist die man anstreben sollte.
 
Mitglied seit
16.08.2010
Beiträge
7.017
Reaktionen
1.424
Die EU ist einer der Gründe, warum es seit 70 Jahren in Europa kein Krieg mehr gegeben hat - so etwas darf man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

Das halte ich ehrlich gesagt für Quatsch. Der Grund, warum es zwischen europäischen Ländern seit 70 Jahren kein Krieg mehr gab. ist ganz einfach: es lohnt sich nicht mehr. Weil auf der einen Seite der Wohlstand schon groß genug ist, auf der anderen Seite aber auch eine enorme Zerstörungskraft vorhanden ist. Da passt einfach das Verhältnis von möglichem Nutzen zum Risiko nicht mehr.
 
Mitglied seit
26.08.2007
Beiträge
2.831
Reaktionen
130
jo glaub auch dass die menschheit es jetzt kapiert hat.
wir sind die erste generation ohne kriege, wird nur noch besser!!!!!!!!!!!!!
 
Oben