FORYOUITERRA
TROLL
- Mitglied seit
- 22.07.2002
- Beiträge
- 6.169
- Reaktionen
- 686
spieltheoretisch ziemlich gering.
spieltheoretisch ziemlich gering.
Britische Wirtschaft wächst so stark wie seit 80 Jahren nicht mehr
Trotz Brexit, Pandemie und hoher Inflation ist die Wirtschaft Großbritanniens im letzten Jahr um 7,5 Prozent gewachsen. Das war der stärkste Anstieg seit 1941.
Aha, es hat niemand den Weltuntergang angekündigt. Wir werden nie erfahren was das Wachstumsdelta brexit vs. no-brexit ist.nur ne emotion. so ein bisschen schadenfreude, ob des ausgebliebenen angekündigten weltuntergangs Englands durch den brexit.
Großbritannien: Britische Wirtschaft wächst so stark wie seit 80 Jahren nicht mehr
Trotz Brexit, Pandemie und hoher Inflation ist die Wirtschaft Großbritanniens im vergangenen Jahr um 7,5 Prozent gewachsen. Das war der stärkste Anstieg seit 1941.www.zeit.de
trotz oder wegen
Was ist denn in dieser Rechnung der andere Scheiß?Hach CherryPicking. Muss man nur weil ein Teil der EU sehr viel Sinn macht und Mehrwert bietet, dann nur aus Prinzip auch jeden Scheiss mitmachen?
Es ist noch viel besser. Selbst als nicht-EU-Staat muss man sehr viel Scheiss mitmachen, wenn man wirtschaftliche Beziehungen wünscht. Die Frage ist nur, ob man bei all den Regelungen Mitspracherecht und Erleichterung möchte.Hach CherryPicking. Muss man nur weil ein Teil der EU sehr viel Sinn macht und Mehrwert bietet, dann nur aus Prinzip auch jeden Scheiss mitmachen?
ne. wurde in einem FAZ-Artikel so geschrieben. hab's einfach mal so geglaubtAuf der Suche, was genau das von UK angeblich gewollte Schweizer Modell sein soll, stehe ich gerade voll auf dem Schlauch. Hat da jemand eine kurze Punkte-Liste, was da die Hoffnungen/Forderungen/Ziele sind, jetzt von UK-Seite?
Tatsache. Für mich war da jetzt im Prinzip null Neuigkeit drin. Die Neuigkeit für mich ist, dass das in manchen Kreisen offenbar eine Neuigkeit ist?Ist alles nicht unbedingt neu, aber besser zusammengefasst und erklärt bekommt man es afaik nirgends.
Tatsache. Für mich war da jetzt im Prinzip null Neuigkeit drin. Die Neuigkeit für mich ist, dass das in manchen Kreisen offenbar eine Neuigkeit ist?
Ich würde doch sehr hoffen, dass man das auf EU und Regierungsebene auf dem Zettel hat. Ich wäre mir sogar ziemlich sicher, dass das auf fast jeder Ebene präsent ist … außerhalb von Deutschland. In Deutschland, glaube ich, sind wir gerade erst dabei die Außenpolitik als Interessenpolitik wiederzuentdecken. Wirkliche eigene strategische Interessen hat dieses Land sehr lange nicht gehabt. Aber die müssen wir auch nicht zwingend haben, denn, wie Du sagst, kann die EU ein hervorragender Proxy dafür sein. Dafür müsste man sich allerdings möglichst sofort vom Sockel des belehrenden Deutschland herunter begeben.
EhEh, als jemand der beruflich viel political economy macht würde ich dir Brief und Siegel darauf geben, dass viele Leute darüber noch exakt Null nachgedacht haben.
Das überrascht mich tatsächlich nicht so sehr, da es ja recht naheliegend ist. Was mich tatsächlich überrascht ist, dass Du sagst, dass es nicht am moralischen Schwanzballon scheitern sollte. Das hätte ich an vielen Punkten als ähnlich hinderlich wie das grundsätzliche Koordinationsproblem eingeschätzt. Gerade in Bezug auf "gute Ratschläge aus Deutschland", die die letzten 15 Jahre in vielen anderen EU-Ländern nur so mittelgut aufgenommen wurden.Du wirst überrascht sein: Tatsächlich wird darüber in dem Buch kurz geschrieben. Offensichtlich hat das Außenministerium unter Heiko Maaß (!) die ersten Runden (primär zusammen mit den Franzosen) angeleiert, wie man selbst auf EU-Ebene Gegendruck auf die Großmächte ausüben kann. Dass das am belehrenden Sockel der Deutschen scheitern würde, glaube ich allerdings eigentlich nicht. Mein Eindruck ist eher, wenn es scheitert dann hauptsächlich daran, dass die Europäer sich mal wieder auf nichts einigen können, weil niemand bereit ist zugunsten anderer Nationen zurückzustecken, nicht mal in Tauschgeschäften. Das ist der große Vorteil der Amerikaner in jeder Verhandlung: Dort gibt es einen gewissen Grundkonsens, dass Maßnahmen in der Handelspolitik, die Kalifornien eine Menge bringen, aber sagen wir (wahllos ausgesuchtes Beispiel) Kentucky vielleicht ein bisschen schaden würden, natürlich durchgezogen werden und Kentucky die nicht einfach blockieren kann.
Dasselbe kann man halt über die EU kaum sagen, aber daran sind alle Schuld, nicht Deutschland alleine. Schon die beiden großen Player können es ja nicht: Frankreich würde immer gerne den europäischen Markt einzäunen, weil sie genau wissen dass der Rest der Welt nicht mal eben ein eigenes LVMH aus dem Boden stampfen kann, weil das halt nicht LVMH wäre. Deutschland lebt dagegen konstant in der Angst, dass China die Nachfrage nach deutschen Autos auf dem heimischen Markt zugunsten ihrer eigenen Produzenten abwürgt abwürgt und ist deshalb nicht bereit, die Chinesen in Europa so zu behandeln wie die Europäer auf dem chinesischen Markt behandelt werden.
Wobei ich das mit der "Deutschland verfolgt keine Interessenpolitik" so definitiv nicht stehen lassen würde. Deutschland verfolgt sehr wohl Interessenpolitik, nur hat Deutschland es ganz gut geschafft, diese Interessenpolitik, hauptsächlich innerhalb Europa, als natürlichen Urzustand darzustellen: So niedrige Handelsschranken wie möglich. Es ist gerade einer der Punkte des Buchs, dass dieser Zustand aber eben außerhalb der EU nicht so natürlich ist, wie man sich das in Deutschland vorstellt. Aber gerade innerhalb der EU ist man bzgl. der institutionellen Struktur Deutschland doch sehr weit entgegen gekommen.
Fairer Punkt bzgl. der Interessenpolitik. Das würde ich nach kurzem Überlegen folgendermaßen umformulieren wollen: ich denke in Deutschland werden im öffentlichen Diskurs geopolitische Interessen sehr anders geframed und unterliegen einem sehr anderen Entscheidungsfindungsprozess als zum Beispiel in Frankreich. Man denkt, wie Du schon schriebst, sehr von "der Wirtschaft" her. Und wie Du ebenfalls schreibst ist genau der mismatch zu strategisch-geopolitischen Interessen das was ich meinte. Man denkt eben v.a. in Richtung einer friedlich-kooperativen Welt, insb. im öffentlichen Diskurs.
Damit möchte ich jetzt nicht sagen, dass wir einen öffentlichen Diskurs wie in Russland bräuchten, aber––gerade weil es Länder wie Russland gibt––wäre auch ein angepasster öffentlicher Umgang nicht verkehrt in dem man sich ehrlich bezüglich des ggf. robusten Vertretens eigener Wertüberzeugungen macht.
Das passiert ja seit ~Feb 22 zum Glück so langsam, aber es ist noch ein weiter Weg. Und gerade bei den grundsätzlichen Wertüberzeugungen ist es mE unser Glück, dass wir da innerhalb der "westlichen" Länder recht ähnliche Überzeugungen haben und somit vergleichsweise (aber nicht absolut) sicher vor Bullying aus den USA sind.