Also ich find zwei punkt immer lachhaft.
EU = undemokratisch. Die Eu ist so demokratisch wie die demokratische gewählten Regierungen sie sein lassen. Weil, sind wir ehrlich, kein Land will so wirklich, dass die EU ein Parlament hat, das nach Verhältniswahlrecht gewählt wird, wie in den Länder, weil dann alls länder <10 Mio nichts mehr zu melden haben und wir den EUDSR näher kämen. Daher ist der Vorwurf dum, dafür kann die EU nix und selbst wenn, ist alles implizit demokratisch legitimiert.
Dann das mit dem Bürokratisch. Natürlich, aber wie stellt man sich das vor. Jeder Staat fängt wieder mit seiner eigenen Regulierung an. Wir brauchen Supranationale Institutionen in Zeiten der immer schneller voranschreitender Globalisierung. Die Firmen sind da schneller. Steuerwettlauf nach unten etc.
Wenn ich noch mal Mackia lese, wie toll es mazedoninen schafft die Grenzen zu schliessen. Bravo, ein Land in das keiner will. Eigentlich will ich das Thema nicht wieder auf machen, aber nur weil zu dum ist zu checken, weil Kosten eine wirkliche Grenzschliessung hat, muss mans nicht feiern. Hf, auf Dauer alle Frachtströme zu kontrollieren. Aussengrenzen kontrollieren und einhalten, klar. Aber wieder Kleinstaaterei, nein Danke.
Und immer noch Dank Micro USB und e Birne
Also da muss ich dir (und eisen) ein bisschen widersprechen:
zu 1: warum wäre das so schlimm, wenn kleinere länder weniger zu melden hätten? genau das ist doch das problem, dass man mit dieser menge an mitgliedern und so unterschiedlichen interessen kaum eine gemeinsame linie formen kann. wenn alle gleichberechtigt sind, ist es einfach eine unfaire und undemokratische konstelation. das ist so, als wenn hamburg im bundesrat so viele stimmen hätte wie bawü. hat es aber nicht, sondern gerade mal halb so viel.
und auch demokratische legitimation kann man nur so weit dehnen, bis davon nichts mehr zu spüren ist. die kommission geift sehr stark regulierend ein, ist aber nur sehr indirekt dazu legitimiert. hinzu kommen gewaltteilungsprobleme. im wettbewerbsrecht erlässt die kommission bspw. nicht nur rechtsvorschriften, sondern ahndet die verstöße auch noch selbst, ist also normgeber und verwaltungsbehörde/erste instanz in einem. auch das ist nicht sehr demokratisch.
aber das sind detailprobleme. das wichtigste ist das gefühl der menschen. und das ist, dass sie keinen einfluss auf nichts mehr haben, was die eu macht. es fehlt an direkter verantwortlichkeit, an gesichtern, denen man die verantwortung zuordnen kann. DAS ist das hauptproblem. wo verantwortlichkeit nicht empfunden wird, ist eine solidarisierung oder identifikation unmöglich.
zu 2: (grenzen) ich glaube nicht, dass mackia meinte, dass man überall binnengrenzen haben sollte. das will mE niemand. aber man muss die außengrenze robust verteidigen, frontex muss massiv ausgebaut werden und in die lage versetzt werden die europäischen außengrenzen selbstständig abzudecken. nur dann kann man sich vom schurkenstaat türkei unabhängig machen.
zu 3 (alter der wähler): halte ich für ein schwaches argument. ist sogar ein recht ekelhaftes, typisches vice/bento argument, die meinen die generation gegeneinander ausspielen zu müssen für ihre nichtsnützigen hipsterleser. das was tür sagt, trifft komplett zu. die alten kennen die welt eben auch ohne eu und wissen, dass es auch ok war. den jungen wird eingeredet (und das auch erfolgreich, wie man an der panik überall in diesen komischen jugendzeitschriften sieht), dass ohne eu die welt untergeht und wahrscheinlich morgen krieg ausbricht.
die fragen sich ernsthaft ob sie aus deutschland ausgewiesen (briten) oder aus england (deutsche) oder ob sie in der EU weiterarbeiten dürfen usw. was für eine behinderte panikmache. es wird sich einfach nicht viel ändern, als ob man jetzt ethnische säuberungen durchführt
zsmfg: die EU leidet an einer reihe von probleme. demokratiedefizit, wenig transparenz, für den durchschnitt unverständliche konstruktion, bürokratischer wasserkopf, gewaltenteilung, zu viele köche. ich bin grds. FÜR eine wirtschafts- und sogar für eine politische union. aber in viel viel kleinerem rahmen. die osterweiterung war mist und eigentlich auch die süderweiterung. es hätte eine nordeuropäische union mit ausschließlich wohlhabenden staaten werden müssen.
transferleistungen innerhalb einer solhen union sind auf nationaler ebene möglich, weil es, entgegen den "no borders" deppen solidarität auf nationaler ebene gibt. aber dass man jahrzehnte ohne jegliche perspektive geld in irgendwelche osteuropäischen armutsstaaten pumpt, sehen die leute halt nicht ein.