Scorn:
Hörensagen? Ich mein klar, ich hab mein Leben nicht mitgefilmt, aber ich hab's halt selbst mehrfach erlebt. Sicher, da kann man das Totschlagargument bringen, dass das anekdotische Evidenz ist usw. … Mit Jeremiah Wright wird es halt ein Äpfel/Birnen-Vergleich. Zu sagen, dass es sicher nichts zu sagen hat und eher üble Nachrede ist, wenn sich ein Großteil der klassischen Sozialdemokraten aktiv von einer Person abgrenzt und sie stattdessen vor allem Beifall von den Radikalen und Extremen bekommt, erscheint mir kurios. Klar folgt das eine nicht zwingend aus dem anderen, aber das ist ja jetzt nichts was erst seit gestern passiert. Den Verweis auf die neue Fraktion im britischen Unterhaus hast Du ja auch geflissentlich ignoriert. Die existiert ja nicht zuletzt auch aus Gründen die in der Person Corbyn liegen.
SFJ:
Das hatten wir doch schon vor einigen Seiten. Vom Levy-Institute kommt vor allem viel aus der SFC/MMT-Ecke. Die sind traditionell eher libertär gewesen. Daher kommen einige der unausstehlichsten Besserwisser und Dogmatiker die ich kenne die für rationale Argumente vollkommen unzugänglich sind wenn ihre Babies kritisiert werden. Falls Du MMT gut findest: Imho ist es aufgewärmter alter Scheiß neu geframed ohne wirklich neue Schlussfolgerungen, dessen Probleme und unschönen Nebeneffekte bei jeder Betrachtung durch einen Gläubigen konsequent ausgeblendet werden. Das gelingt umso besser, je amerikanischer der/diejenige denkt. Die Aussicht die Staatsausgaben folgenlos ins Unendliche drehen zu können (was nichtmal die MMT-Bros sagen, worauf es aber häufig verkürzt wird) lockt natürlich genau die üblichen Verdächtigen an, die in ganz viel staatlicher Aktivität für alles die Lösung sehen.
Die Marxisten sind mehr so von der New School. Das ist nichtmal despektierlich gemeint, denn z.B. Duncan Fowley ist ein wirklich guter Ökonom.