Das mit er Unsicherheit und der Lieferketten ist zum größten Teil schon gelaufen. Jede große Firma hat schon zugesehen, ihr Zeug von woanders zu beziehen. Ein Abnehmermarkt wird wegfallen; das wird aber keine Rezession auslösen sondern einfach geschluckt.Ne im Ernst, was würdest Du denn erwarten? Massive Unsicherheit, Investitionsdip, Deutschland als größtes Land stark in Kernindustrien betroffen, Lieferketten kaputt … dass da keine unmittelbar positiven Konjunkturimpulse für den Binnenmarkt bei rauskommen werden ist wohl hoffentlich nicht allzu umstritten. Klar, einige werden da einigermaßen unbeschadet rauskommen, aber netto wird das schon merkliche Bremsspuren hinterlassen–––falls es so passiert. Die Welt wird nicht untergehen, aber jubeln wird sicherlich nur eine kleine Minderheit in Europa und Vladimir, Jinpin und Donald außerhalb Europas.
Corbyn verlogen? Weiß ich jetzt nicht genau, aber er ist halt Politiker. Der wird halt dafür bezahlt und tut das, wofür er eine Mehrheit hat. Siehst du es kommen, dass er dann vors Volk tritt und nach einer gewonnen Wahl erzählt, dass GB wohl doch aus der EU austreten muss? Ich nicht.@scorn: Ich bin mir nicht so sicher ob Labour da auf der Gewinnerseite steht. Wie SFJ schon schrieb ist Corbyn ein verlogener Bastard vor dem Herrn und eigentlich auch Brexiteer. Den werden sie auch aufgrund des geänderten Wahlmodus für den Parteivorsitzenden nicht abgesägt bekommen weil er an der Basis beliebt ist, egal wie sehr ihn die Fraktion hasst. Da ist es imho tatsächlich wahrscheinlicher, dass die LibDems oder eine neue Partei plötzlich massiv an Gewicht gewinnen. Eine gemischte "Fraktion/Gruppe der Vernunft" gibt es ja schon.
Neue Parteien mögen sich da wohl bilden, aber die große Frage für die nächste Wahl wird sein: was denkt ihr über den Brexit? Da gibt es nicht viele Alternativen.
A) wir bleiben (atm Labour)
B) wir gehen mit Mays Deal (Tories)
C) wir gehen, aber mit einem anderen Deal (Tories)
D) wir gehen ohne Deal (Tories)
Da sind drei Positionen, die zwar von den Tories vertreten werden, aber keine Mehrheit innerhalb der Paretei haben. Für den Austritt waren beim Referendum knapp mehr als 50%, aber bei den Spielvarianten dürfte kein Block größer sein als der Remain-Block. Deswegen sehe ich Labour in einem Neuwahlenszenario als Sieger. Auch eine neue Partei muss sich da irgendwo positionieren und eine der vier Optionen als Steckenpferd nutzen, also entweder Remain und sich neben Labour stellen oder als Brexit-Partei. Für so eine Partei sind Optionen B und C unattraktiv; B, weil es halt Mays Deal ist und C, weil man sich da von der EU abhängig macht und die Position ohnehin für einen Wahlkampf zu wischiwaschi ist. Option D müsste es sein, viel Spaß damit.