Brexit - Chance oder Risiko

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Ich finde die generelle Zufriedenheit mit der EU ist ein ziemlich guter Indikator.
Du interpretierst da wirklich rein was du lustig bist. Auch enthält die Frage keine Information über die "generelle Zufriedenheit mit der EU".

Wenn überhaupt wäre die andere Frage unten im Artikel ("richtige Richtung") eine Aussage über die generelle Zufriedenheit und da kamen grad mal 32% positive Antworten.
 
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Natürlich ist es denkbar Aspekte aus einem Verhandlungspaket auszuklammern, das ist kein Problem und das steht auch so wörtlich in einem meiner letzten Postings. Das Problem liegt darin politische Mehrheiten für so eine Lösung zu finden. Da nicht alle exakt das gleiche wollen, sondern unterschiedliche Pakete präferieren, gibt es einen Paketbeschluss der alle Wünsche so berücksichtigt, dass alle dem Paket zustimmen. Ohne allgemeine Zustimmung kein Beschluss. Die Freiheiten sind deshalb verbunden, weil es ohne diese Verbindung keine Mehrheit für das Paket gibt.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das stimmt. Die vier Säulen des Binnenmarktes stehen ja schon seit Jahrzehnten in den Verträgen und sie haben sich halt immer weiter entwickelt. Mir ist nicht bekannt, dass darüber mal verhandelt wurde und irgendwelche Länder gesagt haben: "Ich gewähre aber nur Warenverkehrsfreiheit, wenn ich Kapitalverkehrsfreiheit bekomme".
Also haben wir jetzt einen Status Quo, der ist wie er ist und die EU hat Angst, dass ihr der Laden um die Ohren fliegt, wenn man das Paket aufschnürt. Das kann ich verstehen, aber ich glaube trotzdem, dass ein weniger ambitionierter Ansatz der bessere für die EU ist. Warum nicht eine EU mit verschiedenen Geschwindigkeiten und Integrationstiefen?

Zum Gegenentwurf: Es könnte doch einfach jedes Land mit allen anderen Ländern beliebige Abkommen schließen? Ja könnten sie, es wäre halt drölfzig mal so teuer, weswegen es eben multilaterale Abkommen gibt.

Man muss ja nicht immer bei Null anfangen. Wenn GB den freien Warenverkehr haben wollen, übernehmen sie automatisch alle entsprechenden Gesetze und den Rest halt nicht. Koordinierungsaufwand nahe Null.

Was wäre schlechter durch ein Zerpflücken? Nunja, wie schon ausgeführt: Wenn man zwei Leute die grundsätzlich auf dem gleichen Level stehen unterschiedlich behandelt, dann muss man damit leben, dass derjenige der schlechter behandelt wird eine äquivalente Besserbehandlung fordert. Bei Nichtbeachtung folgt dann eben politischer Druck, Sanktionen usw.––Man tut sich damit eben keinen Gefallen weil man Handelspartner vergrault. Man kann es machen, aber es ist eben eine unilaterale "Politik der Stärke" mit der man jeglichen Kooperationswillen derjenigen Partner untergräbt, welche man schlechter behandelt.

Und das Trittbrettfahrerproblem so von der Hand zu weisen … well, okay. Wenn Du das nicht so problematisch findest gehörst Du wohl zu einer sehr exklusiven Gruppe von Menschen. Zahlst Du auch immer die Kinokarten für Deine Freunde und wunderst Dich nicht wenn einer Dir kein Geld zurückgibt? Würdest Du so ein Verhalten als okay empfinden und akzeptieren? Falls Du jetzt nicht mit "ja" antwortest hast Du Dich in einen Widerspruch verstrickt.

Wenn GB genau das selbe anbietet, was es an Rechten einfordert, sehe ich keine Trittbrettfahrerproblematik.
Beide Seiten geben Warenverkehrsfreiheit, meinetwegen zahlen die Briten noch ein bisschen was für die dafür nötige EU-Verwaltungstätigkeit und fertig.

Du könntest auch noch erklären was der ökonomische Vorteil von weniger Arbeitnehmerfreizügigkeit wäre.

Die Vorzüge liegen wohl eher auf gesellschaftlicher Ebene, als auf ökonomischer. Ich denke, dass eine Wirtschaft ohne Abeitnehmerfreizügigkeit langsamer wächst. Aber vielleicht ist das für das jeweilige Land trotzdem besser (Besserer sozialer Zusammenhalt, vielleicht höhere Löhne o.Ä.). Zumindest fände ich es interessant zu sehen, wie sich GB damit entwickelt.

Dein Argument gegen weitere Integration. Okay. Was verstehst Du denn unter Integration? Geht es Dir mehr um die Verlagerung von Kompetenzen oder geht es Dir um die Harmonisierung?

Ich finde beides problematisch. Die Übertragung von Kompetenzen empfinde ich als das problematischere, weil man die Kompetenzen realistischerweise nie mehr zurückholen wird. Die Harmonisierung in so einem großen Wirtschaftraum halte ich ebenfalls für schwierig und gerade aus deutscher Sicht ist sie nachteilig, weil wir immer diejenigen sein werden, die den ganzen Zauber bezahlen werden.


Was spricht denn nun in einer globalisierten Welt dafür, dass jedes europäische Land bis zur russischen Grenze für sich selbst steht anstatt eine Gruppe zu bilden? Welche Vorteile hat das? Warum sollte ein Haufen bilateraler Abkommen hier besser funktionieren als ein multilaterales wenn man sieht, dass viele Interessen ohnehin sehr ähnlich sind?
Ähnlich kann man auch gleich fragen warum man Deutschland nicht gleich wieder auf den Stand von ungefähr 1834 zerteilt. Immerhin hat da doch auch alles funktioniert, man hatte den Zollverein, man hatte den allgemeinen Landfrieden, jeder Regionalstaat konnte im Wesentlichen tun und lassen was er wollte. Und trotzdem führte die Handelsintegration nach einer Weile zur politischen Integration ins erste Deutsche Reich, und zwar weil es offensichtlich wurde, dass es sich lohnt sich enger abzustimmen. Gut es gab zwischendrin noch etwas Knatsch wegen verletzter Gefühle, aber die Richtung war eindeutig eine Vergrößerung der Fläche auf der die gleichen Regeln gelten. Ähnliches lässt sich auch als Napoleons Strategie beobachten, der Kontinentaleuropa ein auf dem Code Civil basierendes harmonisiertes Rechtssystem brachte.
Ich habe wirklich nachgedacht, aber ich finde kein ökonomisches Argument für eine möglichst kleinteilige Regelung von Dingen.

Ich verstehe nicht, warum du aus meiner Ablehnung einer weiteren Integration der EU und mein Eintreten für alternative Formen der Zusammenarbeit gleich ins andere Extrem verfällst und mir unterstellst, dass ich für Kleinstaaterei und "möglichst kleinteilige Regelung von Dingen" bin.
Ich halte die Ebene der Nationalstaaten schon für die richtige um die meisten und wichtigsten Entscheidungen zu treffen. Ein Zusammenschluss von Nationalstaaten zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit und zur Verteidigung ist meiner Meinung nach ebenfalls eine gute Sache. Aber die Integration der Nationalstaaten zu einer gemeinsamen Regierung, die alle wichtigen Politikfelder an sich zieht, lehne ich ab. Dafür sind die Völker und Interessen in der EU zu unterschiedlich und das ganze Gebilde wird viel zu intransparent. Das ist aber Ansichtssache und nicht Gegenstand der Diskussion hier.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Man muss ja nicht immer bei Null anfangen. Wenn GB den freien Warenverkehr haben wollen, übernehmen sie automatisch alle entsprechenden Gesetze und den Rest halt nicht. Koordinierungsaufwand nahe Null.

Genau das hatten die Briten ja schon und genau das wollen sie nicht. Dann wären sie wie drin nur ohne Mitbestimmung. Binnenmarkt heißt gemeinsam Regulierung
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Mackia:
  • Grundfreiheiten Es gab Vorverhandlungen und Sondierungen und am Schluss einen Plan in dem diese Grundfreiheiten als langfristiges Ziel enthalten waren. Sie sind also ziemlich genau so wie von mir beschrieben entstanden.
  • Europa der zwei Geschwindigkeiten Dem stünde ich halbwegs offen aber auch skeptisch gegenüber. Es ist offensichtlich, dass das Einstimmigkeitsprinzip nur Bremsern nutzt, um ihre Partikularinteressen zu erpressen, allerdings ist eine Zersplitterung auch nicht gerade etwas tolles. Eine Ausweitung der Regelung für die qualifizierte Mehrheit wäre vielleicht ein Reformmodell.
  • GB übernimmt den Binnenmarkt Nein, so läuft es eben gerade nicht. Freihandel und Binnenmarkt sind zwei unterschiedliche Dinge. Und wie Tür schon schrieb: Sie wollen ja sowohl ihre eigenen Regeln machen, sich also gerade nicht an die EU-Regeln halten, als auch gleichzeitig trotzdem vollkommen freien Zugang zum Binnenmarkt haben, und das ohne Teil des Binnenmarktes zu sein und zusätzlich kostenlos als quid pro quo. Allein schon aufgrund der unterschiedlichen Marktgrößen ist das ein sehr schlechter Deal für die EU-Seite.
  • Gegenseitige Warenverkehrsfreiheit Nochmal etwas genauer: Dass die Briten anbieten Standards anzuerkennen die ohnehin jetzt schon im UK gelten kann als wertloses Angebot betrachtet werden. Dass sie gleichzeitig Standards absenken wollen, sei es im Arbeits- oder Umweltschutz, und trotzdem gleichberechtigten Zugang wollen ist schlicht die Forderung nach einer Erlaubnis zur Wettbewerbsverzerrung. Binnenmarkt heißt eben nicht nur keine Zölle, sondern auch keine Kontrollen und das automatische Gewähren von Garantien für die Äquivalenz von Sicherheitsvorschriften usw.––das kann man nicht ohne die Harmonisierung gewähren, ohne dass der ganze Binnenmarkt dann seinen Sinn verliert, da ja Güter mit anderen Standards aber ohne Kontrolle hineingelangen. Entweder Du bist drin und unterwirfst Dich der Harmonisierung der Vorschriften, oder Du bist nicht drin und musst mit Kontrollen und Anerkennungsverfahren leben. Harmonisierung wollen sie nicht, also können sie sich nur für raus aus dem Binnenmarkt entscheiden, was ja auch so kommuniziert wird. Trotzdem wollen sie jetzt halt trotzdem den barrierefreien Zugang.
  • Freizügigkeit Also doch keine ökonomischen Argumente? Dabei sollte die EU doch eigentlich nur ein Mittel zur wirtschaftlichen Integration sein. Hm.
  • Integration Also findest Du Integration halbwegs okay solange es nicht das Abgeben von Kompetenzen beinhaltet? Gute Nachrichten: Der Großteil ist ohnehin Kooperation und Koordination und Harmonisierung. Und auch wenn Du das Argument vermutlich nicht magst: Handelsnationen wie Deutschland profitieren auch als Nettozahler insgesamt sehr stark vom Binnenmarkt. Allein schon der feste Wechselkurs zu etwa zwei Dritteln unserer Handelspartner ist isoliert betrachtet ein einziges Konjunkturprogramm seit 1999. Wenn also die Kosten Deine Sorge sind wie Deine Zeilen vermuten lassen: Keine Sorge, das lohnt sich.–––Was sind denn bitte die Nachteile von Harmonisierung?
  • Norwegen Den Opt-out in Fischerei und Landwirtschaft mit den Grundfreiheiten zu vergleichen ist eine doch recht stark hinkende Sache. Das eine sind Grundprinzipien der Gemeinschaft, das andere sind Politikbereiche mit eigenen Budgets und Vereinbarungen die vor allem für eine koordinierte strategische Förderung da sind und schon mehrfach grundlegenden Änderungen unterworfen waren. In der Landwirtschaft hatte das UK ja auch schon seine Extrawurst.
  • Unterschiedliche Völker Nun, also… nein. Ich stimme Dir zu, dass auch eine andere Institution denkbar wäre, um den Frieden in Europa zu sichern. Aber welche sollte das denn bitte sein? Glaubst Du eine rein wirtschaftlich orientierte Koordination würde da ausreichen? Ich glaube das nicht. Das Zusammenleben von Völkern wird absehbar immer von Politik geprägt sein, und es ist gut koordiniert und gemeinsam eine gewisse Einigkeit herzustellen, um auch global ein gewisses Gewicht zu haben. Im Vergleich zu anderen Weltregionen sind sich die Europäischen Nationen nämlich sowohl extrem ähnlich als auch genetisch als auch kulturell als auch historisch engstens miteinander verbunden. Man könnte auch sagen: Verbündete die einem ähnlicher sind als diese werden wir in dieser Welt kaum finden.

Das Problem des UK bleibt bestehen. Sie wollen alle Vorteile aber nichts dafür zahlen. Der Zugang zum Markt des UK ist nicht so unglaublich interessant im Vergleich zum Zugang zum Europäischen Binnenmarkt. Die Drohkulisse mit der exklusiven Bewirtschaftungszone ist nicht sonderlich stark, da die Fischerei nur einen minimalen Anteil am BIP ausmacht, das NIR-Problem ist etwas was sich das UK sehenden Auges selbst eingebrockt hat.
Alle diese Probleme gelöst bekommen und für die Lösung nicht einmal etwas außer Peanuts beitragen wollen aber vom Verhandlungspartner die Aufgabe von Kernprinzipien verlangen ist nichts als dreister Exceptionalism.

Ich finde es schade, dass es so ist, aber es ist nicht meine Entscheidung. Ich würde mir wünschen, dass das UK in nicht allzu langer Zeit wieder in der EU ist. Mal sehen.
 
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https://www.n-tv.de/politik/Brexit-Verhandlungen-EU-drueckt-aufs-Tempo-article20655186.html

EU kommt England entgegen:
1) Keine harte Grenze zwischen Nordirland und Irland (wollte Irland so)
2) Kanada plus plus plus wird immernoch Angeboten. Sollte sich England dafür entscheiden wird noch 2 Jahre Zeit gewährt die Details zu besprechen. Nach dem Brexit gibt es also eine Übergangszeit in der sich kaum was ändert.

Gemeint ist ein Pakt wie das EU-Kanada-Abkommen Ceta, nur wesentlich umfassender und enger. "Der EU ist es ernst damit, das bestmögliche Abkommen zu erreichen", sagte Tusk.

May will allerdings noch mehr: Ihr sogenannter Chequers-Plan läuft im Warenverkehr auf eine Anbindung Großbritanniens an den EU-Binnenmarkt hinaus. Das lehnt die EU ab, weil London nicht mehr alle Regeln des gemeinsamen Marktes einhalten will, vor allem nicht die Vorgabe, dass EU-Bürger überall leben und arbeiten dürfen. May hatte beim Parteitag in Birmingham ihren Kurs bekräftigt und ihre Partei zur Einigkeit aufgerufen. Großbritannien stehe nach dem EU-Austritt eine rosige Zukunft bevor. An die Adresse der EU sagte May: "Ich habe die EU mit nichts anderem als Respekt behandelt - und Großbritannien erwartet das gleiche."

Sieht immernoch nach harten Brexit aus. Die EU wackelt nicht an ihren 4 Freiheiten. Obwohl die EU England entgegengekommen sind. May kann die Personenfreizügigkeit nicht akzeptieren.

Die Aussage "GB erwartet eine rosige Zukunft" kann man als rhetorisches Geschwätz abtun. England erwartet Wohlstandsverlust, Ungewissheit, Chaos und ein vermindertes Wirtschaftswachstum und politische Isolation. Sicherlich werden die immernoch eine der größten Wirtschaftskräfte bleiben. Aber wie soll der Brexit das Land weiterbringen? Um die Beziehungen England + EU braucht man sich auch keine Sorgen machen. Die werden auch in Zukunft eng bleiben.

Durch den Brexit spart England was? Die zahlen Netto ca. 5 Milliarden Euro in die EU Kasse. Der wirtschaftliche Vorteil überwiegt um das Vielfache durch den direkten Zugang zum Binnenmarkt EU.

Die führenden Vertreter der "Vote Leave"-Kampagne fuhren damals mit einem roten Bus durch das Land, an dessen Seite stand: "Wir schicken jede Woche 350 Millionen Pfund an die EU. Lasst uns stattdessen unseren NHS finanzieren." Das kam bei vielen Briten gut an. Doch dabei war nicht nur die Behauptung, London überweise jede Woche 350 Millionen Pfund nach Brüssel, eine glatte Lüge. Schon kurz nach dem Referendum distanzierten sich praktisch alle führenden Brexit-Aktivisten von diesem Versprechen.

Ist auch geil. Die Politiker versprechen dir vor der Wahl was, lügen dir dreist ins Gesicht und nach der Wahl distanzieren sie sich davon. Würde mich als Engländer hart anpissen. Das tun ja unsere Politiker ja auch. Aber bei weitem nicht so dreist und schlimm.

btw: Deutschland als größter Nettozahler zahlt etwas über 11 Milliarden. Im Vergleich zu den Vorteilen der EU ist das ein Witz. Im Vergleich: Deutschland zahlt ca 30 bis 60 Milliarden (je nach Schätzung) pro Jahr für die Flüchtlignskrise.
 
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aber es ist international NICHT üblich, dass kleinere Länder an größere Länder zahlen müssen, wenn sie mit ihnen handeln wollen.
Doch ist es, sie "zahlen" indem sie schlechtere Konditionen akzeptieren und genau das will GB ja nicht, im Gegenteil sie wollen bessere Konditionen.
 
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Ich würde das nicht einmal von der Größe abhängig machen. Abkommen werden so geschlossen, dass Vorteile gleichmäßig/symmetrisch gewährt werden. Teil der symmetrischen Gestaltung können auch Beteiligungen an der Finanzierung von irgendetwas sein, oder ein finanzieller Ausgleich eines Vorteils der nicht anders ausgeglichen werden kann. Das passiert dann typischerweise wenn einer handelstechnisch weniger zu bieten hat als der andere. In diesem Fall das UK. Und das wiederum passiert tendenziell eher wenn zwei Länder unterschiedlich groß oder reich sind.

Wobei bei extremen Unterschieden wiederum teils darauf verzichtet wird und stattdessen der Vorteil gewissermaßen als Entwicklungshilfe gewährt wird. Ein typisches Beispiel ist die Most Favoured Nation Clause der WTO.
 

parats'

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Ich drop einfach mal ein wenig kommentarlos ein Videoausschnitt von James O'Brien. Die Haltung des Anrufers spiegelt so etwas meine Erwartungshaltung an die Brexiters wider..

 

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Guest
ist ja n alter hut. leider ist deutschland zu doof in dem wettbewerb richtig druck und werbung zu machen um die zentralen von google und co die gerade in london sitzen nach ffm zu holen. aktuell gewinnt paris und brüssel.
 
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ist ja n alter hut. leider ist deutschland zu doof in dem wettbewerb richtig druck und werbung zu machen um die zentralen von google und co die gerade in london sitzen nach ffm zu holen. aktuell gewinnt paris und brüssel.

Und Dublin.

Wer das "Frank Furt" Werbefilmchen gesehen hat kann nur Mitleid mit Deutschland bekommen. Ungelogen peinlich. Wer das verbrochen hat sollte Saudi-Style 1000 Stockhiebe auf die nackten Fußsohlen bekommen.
 

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Und Dublin.

Wer das "Frank Furt" Werbefilmchen gesehen hat kann nur Mitleid mit Deutschland bekommen. Ungelogen peinlich. Wer das verbrochen hat sollte Saudi-Style 1000 Stockhiebe auf die nackten Fußsohlen bekommen.
Ohne es gesehen zu haben: Da kann derjenige ja noch sitzen. Lieber ordentlich den Arsch versohlt wie in Singapur.

Abgesehen davon weiß ich aber nicht, ob es "uns" jetzt so mega viel bringt, solche Konzernzentralen in D zu haben. Zumindest den ganzen "systemrelevanten" Finanzkram können sie in Irland gerne haben.
 
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Es ginge mir weniger um die Konzernzentralen sondern um das Clearinggeschäft und die relevanten Mitarbeiter. Die Zentrale ist ja auch nach Brexit egal, es muss eine relevante Niederlassung mit den relevanten Funktionen geben.

Es ist ein großes Glück, dass Kengeter mit seinem Plan die Deutsche Börse nach London zu verticken gescheitert ist. Das wäre der Supergau gewesen, und ein massives Druckmittel der Briten. Ich kann es kaum erwarten, dass London seine Stellung in der Finanzwelt verliert.
 

Benrath

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Und Dublin.

Wer das "Frank Furt" Werbefilmchen gesehen hat kann nur Mitleid mit Deutschland bekommen. Ungelogen peinlich. Wer das verbrochen hat sollte Saudi-Style 1000 Stockhiebe auf die nackten Fußsohlen bekommen.

Hoffen wir mal das die Entscheidung über den Ort der Konzernzentrale nicht von einem Werbefilm abhängt. ...
 
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Wohl nicht allein davon, aber das Prestige und die wahrgenommene Coolness der Städte werden durchaus eine Rolle spielen. Immerhin wollen die Top-Banken ja auch weiterhin zufriedene Manschettenknopfleistungsträger haben. Wenn die das Gefühl haben an den uncoolen Arsch der Welt abgeschoben zu werden, dann kann das durchaus ein Problem für die Bank sein. Also denke ich schon, dass dieser Clip ein vermeidbarer Fehler war, der eventuell das eine oder andere Bisschen Potential kostet.
 
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Hier mal das Anschauungsmaterial.
My name is Furt. Frank Furt. :x
 

ReVenger!

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Es geht hier um den Brexit und nicht um Frankfurt.
 
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Brexit ist nach wie vor beste Unterhaltung. Strong and Steady über die Klippe :ugly:
 
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ach was. die eu geht in den nächsten jahren den bach runter und die Briten gehen rechtzeitig von bord
 
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Und das basierst du worauf?

Edit: ist das der letzte politische tread in dem du noch posten darfst?
 

Scorn4

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Vielleicht haben sie ja einen Kompromiss gefunden?

Bei einer Verhandlung muss ja nicht unbedingt einer gewinnen und einer verlieren.
 

parats'

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Freier Warenverkehr funktioniert über NI - allerdings wird NI nicht die Kapazitäten haben den gesamten Warenverkehr aus/in die EU abzufertigen.
 
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In other news: The UK government has inflicted “great misery” on its people with “punitive, mean-spirited, and often callous” austerity policies driven by a political desire to undertake social re-engineering rather than economic necessity, the United Nations poverty envoy has found.
Philip Alston, the UN's rapporteur on extreme poverty and human rights, ended a two-week fact-finding mission to the UK with a stinging declaration that despite being the world's fifth largest economy, levels of child poverty are "Not just a disgrace, but a social calamity and an economic disaster".

In a coruscating 24-page report, which will be presented to the UN human rights council in Geneva next year, the eminent human rights lawyer said that in the UK "Poverty is a political choice".


Und: 30,000 additional deaths in 2015 alone directly attributed to austerity policies.

Wird bestimmt viel besser mit Brexit!!1
 
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Ich komm grad nicht mit: Hat jetzt May oder die EU verkackt?

Wer hat sich bei den Brexit Verhandlungen durchgesetzt? Die Briten, meint Ralph Sina. Immerhin dürfen sie weiter zoll- und kontrollfrei mit der EU handeln. Genau diese Rosinen hätten sie immer haben wollen.
https://www.tagesschau.de/kommentar/brexit-eu-131.html

Ralph Sina, Staatsexamen in Germanistik & Philosophie (WWU Münster)

Noch Fragen?

Um es etwas detaillierter zu machen:
Der Brexit Deal der vorgeschlagen wurde, erstreckt sich meines Wissens (habe Zeitung gelesen, nicht die 585 Seiten Originaltext) auf die Übergangsphase bis zum Ende 2020. Das hat Ralph Sina leider nicht verstanden. D.h. bis zum Ende dieser Zeit bleibt Nordirland im Binnenmarkt und die Insel in der Zollunion. Währenddessen werden sie natürlich versuchen zu Bescheißen wo sie nur können, aber effektiv sind sie an die Regulierungen der EU gebunden und dürfen nicht mitreden und haben sich gleichzeitig zum Zahlen von Mitgliedsbeiträgen verpflichtet, sowie sie ihre Verpflichtungen aus existierenden Zusammenhängen begleichen wollen. Soweit so gut. Meinetwegen. Ist ein okayer Deal, gegeben, dass sie sich die Suppe selbst eingebrockt haben. Beim Zoll Bescheißen machen sie auch jetzt schon, also … whatever.

Die Krux ist nun, dass die Hardliner das nicht wollen, weil sie ja noch an die EU gebunden wären, und die Brexit-Gegner wollen es nicht, weil es wie eine Mitgliedschaft ist, nur schlechter. Wohlgemerkt, das ist eine Übergangsvereinbarung für die Zeit bis Ende 2020 in der ein Handelsabkommen zwischen GB/UK und der EU verhandelt werden soll. Selbiges soll dann danach gelten. Der Binnenmarktzugang ist für die Zeit danach quasi ausgeschlossen nach aktuellem Stand, da die Grundfreiheiten nur als Paket verhandelt werden.

Dieser Brexit-Deal muss sowohl im EU-Parlament als auch im britischen Unterhaus parlamentarisch abgestimmt werden. Die Chancen im EU-Parlament dürften gut sein. Die Chancen im britischen Unterhaus sind irgendwo zwischen lol und rofl. Ich würde keine müde Mark darauf verwetten, dass das Ding durchgeht. Plausibler ist es, dass die Briten irgendwann nächste Woche mit einem neuen Premierminister dastehen und das Ding nochmal von vorne verhandeln wollen.

Durch das Herumgeeier der Briten ist es nochmal wahrscheinlicher geworden, dass nächstes Jahr ca. Anfang April dort das Chaos ausbricht. Mein Tip: Aktien von Popcornherstellern.





Zsfg.: Ob zwei Jahre Mitglied ohne Stimmrecht bei vollen Beiträgen als Rosinenpicken durchgehen kann, nunja :rolleyes:
Ralph Sina ist der typische Journalist bzw. geisteswissenschaftlich gebildete Meinungsführer der selbstsicher und dum über volkswirtschaftliche Zusammenhänge rumblökt und dabei halt keine Ahnung hat und seinen Bildungshintergrundgenossen die wirklich schlau sind einen Bärendienst tut. Im konkreten Fall hat er wohl keine Zeitung gelesen, denn in der FAZ hätte er bspw. eine ganz ordentliche Zusammenfassung nachlesen können. Bei den ÖRs war Kompetenz halt noch nie so wichtig wenn man mal an einem der Fleischtöpfe angelangt war.
 

parats'

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Ich meine gelesen zu haben, dass es eine Frist für 20xx gibt. Also theoretisch 2099. Müsste ich nochmal suchen, wo das stand.
 
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Ich habe das so verstanden, dass der Deal gelten soll bis eine Lösung für die Irland-Frage gefunden wird. Praktisch: Noch sehr lange. Aber vielleicht ist das ja auch wieder veraltet.



https://www.n-tv.de/wirtschaft/Dossier-enthuellt-Mays-Brexit-Luege-article20259483.html
Artikel von Anfang 2018

Ein brisantes Papier bringt die Regierung von Theresa May in Erklärungsnot. Öffentlich wird Großbritanniens Premierministerin nicht müde zu beteuern, der Brexit sei gut für die britische Wirtschaft und werde ein enormer Erfolg für das Land. Der neuste Geheim-Bericht der Downing Street zu den Folgen des geplanten EU-Austritts zeigt nun, dass May ihren Landsleuten nicht die Wahrheit sagt.

Die Regierungsökonomen haben sich die drei wahrscheinlichsten Ergebnisse vorgenommen. Im Falle eines Freihandelsabkommens mit der EU würde das Wirtschaftswachstum laut dem Geheimbericht in den nächsten 15 Jahren 5 Prozent geringer ausfallen. Gibt es gar keinen Deal mit der EU, sinkt es sogar um 8 Prozent, weil dann die viel nachteiligeren Regeln der Welthandelsorganisation WTO greifen würden. Und selbst wenn London bestenfalls wie Norwegen über den Europäischen Wirtschaftsraum weiter Zugang zum Binnenmarkt hätte, schrumpft es immer noch um 2 Prozent.

In keinem vorstellbaren Szenario gewinnt die britische Wirtschaft durch den Brexit etwas. Und weitere kurzfristige Kosten wie etwa die Einführung neuer Zollvorschriften sind dabei noch gar nicht einkalkuliert. Positiv zu Buche schlagen würden langfristig dagegen Handelsabkommen mit den USA (0,2 Prozent) oder anderen Nicht-EU-Staaten wie China, Indien und Australien (0,1 bis 0,4 Prozent).

Nach den aktuellen Stand sind wir also bei 5% Wachstumsverlust innerhalb von 15 Jahren. Das sind 0,3 % Wachstumsverlust in einem Jahr. 2017 hatte UK 1,8 % Wachstum. Das entspricht für 2017 einen Wachstumsverlust von 17 %.
 
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Ja, das was ihr ansprecht ist der sog. "Backstop". Das gilt für den Fall, dass man bis zum Auslaufen der Übergangsphase kein (Handels-)abkommen geschlossen hat, welches ebenfalls die Irlandfrage regelt. Das wollen die Briten aber ja gerade nicht, denn solange sie kein Abkommen haben sind sie (nach ihrer eigenen Lesart) ein Vasallenvolk, weil sie als Mitglied der Zollunion keine eigene Handelspolitik umsetzen können. Daher ja, es könnte bis 2099 gehen, aber die Briten wollten genau diese Regelung gar nicht. Das könnte eines der Argumente werden wegen der am Ende May ersetzt wird.

Die Studie dürfte mittels eines CGE-Models zustande gekommen sein. Die sind im Allgemeinen recht gut was das qualitative Ergebnis angeht, ignorieren aber politische Rahmenbedingungen und tun sich etwas schwer mit der Implementierung von rechtlichen Standards weil diese in ein sogenanntes Zolläquivalent umgerechnet werden müssen.
 

Benrath

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Ist mittlerweile nicht ein zweites Referendum wahrscheinlicher?

Tony Blair hatte gestern im Daily Telegraph einen Kommentar, in dem er das gefordert hat, weil der jetztige deal weder Brexit noch Drin bleiben ist und damit weder die eine noch die andere Seite auch nur annaehrend zufrieden stellt. An sich finde ich das auhc die beste Loesung nach den zwei Jahren Verhandlung. Jetzt sollte hoffentlich allen klar gewesen sein, was auf dem Spiel steht und was der Brexit wirklich bedeutet. Imho waere es nur fair zu sagen, ok ihr seht was ihr jetzt beim Brexit bekommen wuerdet und jetzt stimmen wir nochmal darueber ab. Die Abstimmung ueber so eine Entscheidung ohne zu wissen was sie bedeutet war eh hohl hoch zehn. Auch wenn Sabel, Mackia und Konsorten das anders sehen. Wie kann man denn ueber etwas abstimmen lassen von dem man nicht weiss wie es auszusehen hat.
 

Deleted_38330

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Die Abstimmung ging darüber, ob das Land weiterhin unkontrollierte Massenzuwanderung vom Kontinent will, ob das Land weiterhin den Europäischen Gerichtshof als oberstes Gericht will, ob das Land eigene Handelsabkommen abschließen will. Das waren die größten Themen während des Wahlkampfs, dann gibt es auch noch kleinere wie zum Beispiel die Fischgründe. Die Frage wurde klar beantwortet. Das Problem ist, was May daraus macht. Es war einfach Wahnsinn, einen Remainer zum Regierungschef zu wählen, von der jeder weiß, dass sie gar nicht austreten will. Die Rechnung bekommt sie jetzt möglicherweise in Form eines parteiinternen Misstrauensvotums und Chequers bekommt sie wahrscheinlich auch nicht durchs Parlament. Ob das zu Neuwahlen reicht oder ob ein neuer PM erst einmal versucht, neu zu verhandeln, weiß ich nicht. Aber nur bei Neuwahlen gibt es eine Chance auf ein zweites Referendum. Ob Labour wirklich damit antritt ist allerdings auch noch nicht in Stein gemeißelt, Corbyn selbst will keines und sollten sie das ins Wahlprogramm schreiben, ist die Chance hoch, dass sie einen nicht unerheblichen Teil der Arbeiterklasse in Mittel- und Nordengland verlieren. Wer UKIP wiederbeleben und in den Wahlresultaten explodieren sehen will, der wünscht sich das. Corbyn weiß das.
 
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Benrath: Jo, es ist zumindest wahrscheinlicher geworden. Ob es passiert halte ich für fraglich. Immerhin hätte eine stramme Brexit-Regierung immer noch eine Mehrheit mit der DUP. Der absehbare "Tod vor Soft-Brexit"-Kurs wäre zwar politisch und ökonomisch nicht so schlau, aber er hätte aktuell eine parlamentarische Mehrheit.

Sabel: Jein. Die Abstimmung wurde so wahrgenommen, aber es war eben auch eine weitestgehend faktenfreie Diskussion. Es ist ja nicht so als ob die Briten fremdbestimmt worden wären. Sie haben seit dem Beitritt in den 70ern stets eine gewichtige Rolle in allen Entscheidungen gehabt. Jetzt so zu tun als ob man das nie wollte ist bestenfalls verlogen. Meinetwegen sollen sie ab Ende März so viele Handelsabkommen abschließen wie sie wollen. Solange kein Rückzug des Austritts kommt, werden sie aber bemerken, dass sich nicht ganz so viele für sie interessieren wie sie vielleicht dachten. Alleine ist das Land halt schon recht klein, und durch sein Handelsdefizit abhängig von Kapitalzufluss. Das ist keine Position der Stärke. Ohne den Zugang zum europäischen Finanzmarkt verliert London recht zügig seine absolute Dominanz und ist bestenfalls noch eine wichtige Finanzstadt, aber eben eine unter vielen. Das UK lebt v.a. von Pharma, Autos/Maschinenbau und Finanzdienstleistungen. Wenn Ihnen für all das wesentliche Marktzugänge plötzlich fehlen ist das eher uncool für den Wohlstand des Landes:
55% der Exporte gehen nach Europa
60% der Importe kommen aus Europa
Datenstand 2016. Dürfte sich bis heute nicht allzu viel verändert haben außer, dass das Handelsdefizit afaik größer geworden ist.
Wenn man gut die Hälfte der Importe teurer macht und bei gut der Hälfte der Exporte plötzlich Zölle hat, dann ist das ein Fall von "isch over": Handelsumlenkung deluxe wird folgen, massive Organisationskosten inklusive. Abwertung, double deficit, Konsolidierungsdruck, Austerität, Rezession. So stark kann der Marshall-Lerner-Effekt nicht wirken, dass der das ausgleicht.
 
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War ne harte Klatsche für May. Dimension waren 400 gegen das Abkommen und 200 dafür. Bin gespannt wie schlimm der harte Brexit wird.

E: Das Abkommen von May war auch mega scheiße.
 
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England wäre auf unbestimmte Zeit weiterhin an die EU gebunden - ohne Mitspracherecht. Solange bis eine Lösung für die Grenze zwischen Nordirland und Irland gefunden wäre. Praktisch also: England wäre noch eine sehr lange Zeit in der EU. Vielleicht würde es niemals aus der EU austreten weil niemals eine Lösung gefunden wäre die durch die Instanzen kommt. Jetzt kommt halt ein harter Brexit und wir schaun mal was so passiert.
 
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