Mackia: "nur zwei Jahre Rezession"?
Das wäre immerhin schon deutlich länger als eine durchschnittliche Rezession. Und beim Wachstum danach wäre auch auszuformulieren was dann "normal" bedeutet. Ich halte es tatsächlich für möglich, dass das UK grundsätzlich wieder auf einem ähnlichen Wachstumspfad landet, also das gleiche grundsätzliche Wachstum aufweist wie vorher, allerdings würde ich vermuten, dass sie im Niveau ziemlich viel verlieren relativ zum Kontinent, und zwar aufgrund der massiven Anpassungskosten. Das allein schon weil sie ihren Finanzsektor werden schrumpfen müssen, welcher ihnen bisher aufgrund der historischen Stellung Londons relativ hohe Renten für relativ wenig Arbeit gebracht hat.
Der Rest Deiner Argumentation enttäuscht mich jetzt etwas. Du sagst effektiv: Wenn es nicht funktioniert, dann ist die EU schuld. Warum das? Ein Freihandelsabkommen muss a) vorteilhaft für beide Seiten sein, und b) sollte darüber hinaus nicht bei einem Partner weitere Handelspartner vor den Kopf stoßen. Entsprechend ist klar, dass keines der Binnenmarktländer hier ein Interesse hat dem UK eine Extrawurst zu braten. Das war im Vorhinein durch 20 Minuten Nachdenken absehbar, und das ist auch jetzt nicht anders. Ebenso ist klar, dass man einem Land, gegen das gerade ein EU Verfahren wegen unterschlagener bzw. nicht eingetriebener Zölle (China Importe usw.) anläuft, kaum abnimmt, dass sie diese Aufgabe als unabhängiges Land mit einer eigenen Agenda irgendwie sorgfältiger und zuverlässiger erledigen würden.
Zusätzlich unterscheidest Du in Deiner Argumentation nicht zwischen Freihandel (Abwesenheit von Zöllen) und Zugang zum Binnenmarkt, was ein sehr großer Unterschied ist, und Grund für einen wesentlichen Teil des Streits. Freihandel kann das UK nämlich, wie Kanada, "kostenlos" bekommen, einen Zugang zum Binnenmarkt gibt es nur gegen Cash und als Teil des 4-Freiheiten-Humble-Bundle.
Eisen: Ajo. Ich glaube ja die hatten darauf gezählt, dass sie nach einem verlorenen Referendum einfach das übliche machen: Stänkern und Extrawürste aushandeln. Meine Vermutung ist ja, dass sich der Brexit kurzfristig recht katastrophal auswirkt, aber langfristig gar nicht mal so extrem stark, zumindest wenn man es ökonomisch betrachtet. Viel wichtiger wird imo langfristig die politische Komponente, wenn das UK einfach nicht mehr in Europa mitreden kann und an Gestaltungspotential verliert. Kaum etwas wird das UK mehr ankotzen als am Katzentisch zu sitzen den sie sich selbst bestellt haben.
Tür: Jo. Harte Grenze in Derry incoming. Die Frage wird sein: Führen die absehbaren ökonomischen Verwerfungen zur Sezession von NIR und SCO, und in der Folge zum UK of Wales and England? Amateur-Tip: Erstmal Föderation RoI+NIR mit getrennter Staatlichkeit, nach 2 Jahren Diskussion und politischen Spannungen plus Referendum.
edit: lol die
Typ bei Labour sagt, dass sie gegen ein Abkommen stimmen werden, because they can.
Also das Ziel von Labour scheint ein Regierungswechsel zu sein. Labour will in einer Zollunion bleiben, aber nicht im Single Market … aber zwei Sätze später "tests that make sure [we] enjoy all the benefits of a customs union and the single market." Sure, okay, go ahead, sounds very realistic.
GCHQ hackt Belgacom (2014) Enge Verbündete vom Geheimdienst hacken lassen und jetzt wegen "unfairer" Behandlung jammern. Das Gesamtbild, dass das UK abgibt ist absolut vernichtend. Verlogene Jammerlappen ohne einen Funken Integrität. Traurig für ein Land mit so vielen wichtigen 'Landmarks' in der eigenen Geschichte (Magna Carta, glorious revolution, Monthy Python … um die wichtigsten zu nennen).