Stimme Gecko weitgehend zu. Der Medienmarkt wird von einigen wenigen Großfirmen dominiert, die einen beträchtlichen Teil des Informationsflusses kontrollieren. Wenn private Medien sich an politische Strömungen binden, wird es schnell problematisch - siehe z.B. FOX News in den USA. Noch toller wird es, wenn Politiker gleichzeitig Medienmogule sind, siehe Berlusconi. Die Idee des ÖR ist ja an sich, überparteiliche Information ans Volk zu bringen - das klappt leider nicht ganz, weil der ÖR durch diverse Gremien, die mMn zu nah an der Tagespolitik sind, gesteuert wird.
Im Prinzip ist der ÖR einer Behörde nicht unähnlich, was zur Folge hat, dass Strukturen rasch verflizen. Man kennt jemanden, der jemanden kennt und dann gehen Türen auf oder zu. Dass sich dann natürlich auch fleißig bereichert wird, ist wohl einfach nur menschlich. Ist ja quasi überall so, dass man sich gut bezahlt, wenn man über sein eigenes Gehalt bestimmen kann.
Persönlich fände ich es gut, wenn der ÖR weniger Geld für seichte Unterhaltung ausgeben würde. Gleichzeitig würde ich mir ein flexibleres, userorientiertes Gebührenmodell wünschen, bei dem man eine niedrigere Grundgebühr zahlt und dann bestimmten Content on demand dazubuchen kann. Damit einher geht, dass ich mir eine Reduktion der Anzahl der Landesfunkanstalten wünsche. Verstehe nicht ganz, warum wir drölf dritte Programme brauchen. Warum nicht z.B. nur eines, dafür aber mit mehreren Slots für regionalen Content, der je nach Bundesland verschieden ist.
Der Auftrag des ÖR sollte mMn sein, allen demokratischen Strömungen einen Platz einzuräumen und auf der Basis sauber recherchierter Inhalte überparteilich zu informieren und zu bilden. Das darf dann gerne auch unterhaltsam sein. In diesem Zusammenhang fällt mir grade spontan "Die Sendung mit der Maus" ein. Das ist ein absolut geniales Konzept. Süße Comicschnipsel und harte Fakten, kindgerecht produziert. So geht Edutainment.