Brauchen wir öffentlichen Rundfunk?

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Mein größtes Problem mit dem ÖR in Deutschland ist und war immer die sozial ungerechte Finanzierung. Ich sehe keinen hinreichenden Grund, weshalb es einerseits unmöglich sein soll die Beiträge nach Leistungsfähigkeit zu staffeln, wie es bei quasi jedem öffentlichen Gut sonst auch ist,

ist das so? ich will nicht vom thema abschweifen, aber spontan fallen mir studiengebühren, kindergeld und kiga/kita-gebühren ein, bei denen es keinen means test gibt sondern einen pauschalbetrag.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Dass es eine Minderheit gibt, die das guckt, ist für mich kein wirklich überzeugendes Argument.
Du hast auch eine starke Minderheit, die dafür wäre, Renten um 20% zu erhöhen. Trotzdem wäre das schlecht.

mMn ist neben einer Gruppe, die Bock drauf hat, auch nötig, das logisch zu begründen & sich die Debatte zu führen, wie teuer das sein darf / muss.


Das ist ein seltsames Beispiel, weil dieser Effekt doch schon auf die Renten einwirkt. Natürlich gibt es eine Minderheit, die dafür wäre, die Renten 20% zu erhöhen, aber es gibt auch eine Minderheit die dafür wäre sie zu kürzen. Das Ganze muss durch die Politik ins Äquilibrium gebracht werden, insofern sind diese Effekte mutmaßlich bereits austariert. Eine Debatte, wie teuer der ÖR sei darf, ist natürlich völlig legitim. Ich denke er müsste nicht zwingend weniger kosten, aber er sollte mehr Journalismus dafür bieten, was er kostet. Und da meine ich jetzt nicht "mehr Markus Lanz", sondern halt richtigen Journalismus (obwohl Markus Lanz sicher auch seine Daseinsberechtigung hat).

  1. Der Unterhaltungsauftrag kommt aus einer Zeit ohne Privatfernsehen und Internet. Auch Rentner haben heute Zugriff auf Privatfernsehen & viele auch auf Internet. D.h. es ist nicht evident, warum die Rentner einen Mangel erleiden würden, wenn der Unterhaltungsauftrag wegfällt. Auch ist recht vorhersehbar, dass beliebte ÖR-Programme wie Musikantenstadl easy bei einem der Privatsender unterkommen würden, anstatt wegzufallen.
In der Kombination ist das "Public Good" Unterhaltungsauftrag-ÖR nicht defensible.


Das ist wieder so ein typischer Post, wo du einfach irgendetwas behauptest, es aber so formuliert als hättest du uns dafür hier gerade einen mathematisch präzisen Beweis geliefert. Siehe:

Dieses Argument habe ich gerade letztens erst in einer kleinen Offline-Diskussion zu dem Thema gehört und mir ist dabei unklar geblieben, warum man einerseits Rosamunde Pilcher als so subtantielles Gut für Rentner betrachten sollte, dass es öffentlich finanziert werden muss und warum man andererseits davon ausgehen sollte, dass private Sender nichts Gleichwertiges leisten könnten. Wir haben bald ein Viertel der Bevölkerung im Rentenalter. Die mögen nicht die Hauptzielgruppe der Werbeindustrie und in Streaming regelmäßig nicht firm sein, aber aufgrund der schieren Masse muss man sich imo keine Sorgen machen, dass es sich für niemanden lohnt, denen altersgerechte Seifenopern zu liefern.


Nun, möglich das es so ist aber ich bezweifle es. Gerade weil der Markt so groß ist gibt es eigentlich keinen Grund, warum die Privaten nicht versuchen sollten, den ÖR dort dei Zuschauer abspenstig zu machen, wenn man das einfach so dem freien Markt überlassen könnte. Davon ist aber momentan zumindest nicht viel zu sehen. Klar, equilibrium effect sähe nochmal anders aus aber ist zumindest ein Hinweis darauf, dass das vielleicht nicht so einfach und reibungslos gehen würde.


ist das so? ich will nicht vom thema abschweifen, aber spontan fallen mir studiengebühren, kindergeld und kiga/kita-gebühren ein, bei denen es keinen means test gibt sondern einen pauschalbetrag.

Das sind alles keine öffentlichen Güter (im Sinne von public goods), denn du kannst davon ausgeschlossen werden. Den Studien-/Kitaplatz, für den jemand Gebühren bezahlt, kann kein anderer wahrnehmen und nutzt primär demjenigen, der ihn bekommt (andere positive Effekte sind bestenfalls second order). Der ÖR nutzt uns (zumindest in der Theorie) allen, weil wir in einem Land mit besser informierten Bürgern leben. Davon kann man dich nicht ausschließen.
 
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Imo meint er mit öffentlichen Gütern hier solche, die der Staat bereitstellen sollte. Abgesehen davon, dass ich die einzelnen Beispiele aus normativer Sicht auch zurückweisen würde, hab ich ja nicht behauptet, dass es überall so ist, sondern bei "fast allen" Gütern, die der Staat bereitstellt.


Nun, möglich das es so ist aber ich bezweifle es. Gerade weil der Markt so groß ist gibt es eigentlich keinen Grund, warum die Privaten nicht versuchen sollten, den ÖR dort dei Zuschauer abspenstig zu machen, wenn man das einfach so dem freien Markt überlassen könnte. Davon ist aber momentan zumindest nicht viel zu sehen. Klar, equilibrium effect sähe nochmal anders aus aber ist zumindest ein Hinweis darauf, dass das vielleicht nicht so einfach und reibungslos gehen würde.
Ich sehe hier immernoch kein tragbares Argument, weshalb alle folgenden Punkte plausibel sein sollten:
1. Senioren brauchen eine speziell auf sie zugeschnittene Fernsehunterhaltung. Dieses Bedürfnis ist so groß, dass der Staat es selbst erfüllen sollte, wenn der Markt das nicht schafft.
2. Senioren finden jenseits öffentlich-rechtlicher Angebote absolut nichts, was dieses Bedürfnis deckt.
3. Sie würden es auch weiterhin nicht finden, wenn der ÖR dieses Angebot einstellen würde.

Schon 1 sehe ich nicht ein: Was geht uns als Gesellschaft verloren, wenn Senioren entweder weniger zufrieden mit dem Fernsehprogramm sind oder - Gott bewahre - weniger fernsehen?
2 und 3 kann ich letztlich nicht beurteilen, weil ich seit meiner Teeniezeit kein Fernsehen mehr gucke. Da kann man bestimmt empirische Vergleiche zu anderen Ländern anstellen usw. Unterm Stricht dürfte das größte Problem darin bestehen, dass ältere Menschen sich an das vorhandene Angebot gewöhnt haben und etwas Gewohntes aufzugeben ist immer schwerer, als es nie gehabt zu haben, gerade in höherem Lebensalter. Aber dass es denen an sich so deutlich schlechter ginge, wenn sie nicht ihre wöchentliche Dosis Traumschiff und Co kriegen würden, dafür sehe ich einfach keine echten Anhaltspunkte.

Letztlich lohnt sich die Diskussion imo nicht, weil ich, wie gesagt, aus anderen Gründen durchaus den Sinn eines Vollprogramms im ÖR zugestehe und auch dem Prinzip "für jeden was dabei" Einiges abgewinnen kann, weil es einerseits die Akzeptanz fördert und andererseits für die Reichweite sorgt - Phoenix guckt halt fast niemand.
Trotz allem Hate, mit dem der ÖR gerne übergossen wird, würde ich sogar sagen, dass er insgesamt einen recht guten Job macht: Ich kenne niemanden, der mehr Privatfernsehen als ÖR guckt (einschließlich Online-Angebote) und bezweifle, dass ein halbwegs intelligenter Mensch lieber das deutsche Privatfernsehen als den ÖR mit auf eine einsame Insel nehmen würde.
Wenn man endlich eine sozial gerechte Finanzierung auf die Beine stellen würde, dann wären mir persönlich auch Einsparungen beim ÖR nicht so wichtig. 8 Milliarden halte ich in Anbetracht des geschaffenen Mehrwerts jedenfalls nicht für absurd viel. Würden 5 oder gar 4 es vielleicht auch tun? Mag sein. Und natürlich hab ich meine Vorstellungen davon, wofür man lieber mehr oder weniger Geld ausgeben sollte. Aber insgesamt gibt es am Output imo nicht wahnsinnig viel Objektives auszusetzen.
 
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Nun, möglich das es so ist aber ich bezweifle es. Gerade weil der Markt so groß ist gibt es eigentlich keinen Grund, warum die Privaten nicht versuchen sollten, den ÖR dort dei Zuschauer abspenstig zu machen, wenn man das einfach so dem freien Markt überlassen könnte. Davon ist aber momentan zumindest nicht viel zu sehen. Klar, equilibrium effect sähe nochmal anders aus aber ist zumindest ein Hinweis darauf, dass das vielleicht nicht so einfach und reibungslos gehen würde.
Wenn ich Rosamunde Pilcher ohne Werbung auf dem pay-Sender gucken kann oder Posamunde Rilcher auf dem Privatsender mit Werbung, fällt die Wahl glaub ich nicht sehr schwer.

Ähnlich natürlich die Wahl zwischen dem Sender den ich eh hab und einem Paket was ich extra dazubuchen müsste.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Imo meint er mit öffentlichen Gütern hier solche, die der Staat bereitstellen sollte. Abgesehen davon, dass ich die einzelnen Beispiele aus normativer Sicht auch zurückweisen würde, hab ich ja nicht behauptet, dass es überall so ist, sondern bei "fast allen" Gütern, die der Staat bereitstellt.


Der Unterschied zwischen typischem Club-Gut, das der Staat bereitstellt und öffentlichem Gut ist aber schon enorm. ÖR funktioniert eher wie öffentliche Landesverteidigung als wie Kita.


Ich sehe hier immernoch kein tragbares Argument, weshalb alle folgenden Punkte plausibel sein sollten:
1. Senioren brauchen eine speziell auf sie zugeschnittene Fernsehunterhaltung. Dieses Bedürfnis ist so groß, dass der Staat es selbst erfüllen sollte, wenn der Markt das nicht schafft.
2. Senioren finden jenseits öffentlich-rechtlicher Angebote absolut nichts, was dieses Bedürfnis deckt.
3. Sie würden es auch weiterhin nicht finden, wenn der ÖR dieses Angebot einstellen würde.


Ich glaube auch gar nicht unbedingt, dass alle drei Punkte vollkommen plausibel sind, aber das müssen sie imho auch gar nicht sein, um das Angebot zu rechtfertigen. Es reicht, sie ins Verhältnis zu allen anderen staatlichen Ausgaben zu setzen um zu sehen, ob sie gerechtfertigt sind und ich denke da sieht die Bilanz nicht so schlecht aus, wenn man das mit einer realistischen kontrafaktischen Situation ohne ÖR-Unterhaltung anschaut. Ich bin da eher utilitaristisch unterwegs: Bevor ich überhaupt darüber nachdenken würde, den Rosamunde-Pilcher-Schmonz zu streichen, der doch irgendwie Millionen von Leuten unterhält, würde ich eher anfangen bei der E-Kultur zu streichen, die eine verschwindend geringe Zahl von Leuten anspricht.


Wenn ich Rosamunde Pilcher ohne Werbung auf dem pay-Sender gucken kann oder Posamunde Rilcher auf dem Privatsender mit Werbung, fällt die Wahl glaub ich nicht sehr schwer.

Na ja, SO einfach ist es nun auch nicht. Das ÖR konkurriert ja auch mit Angeboten an die breite Masse, bspw. irgendwelche (tatsächlich imho weniger sinnvollen) Angebote wie Blockbuster und nur weil die keine Werbung haben ist es ja nicht so, dass die Privaten deshalb immer den Kürzeren ziehen, wenn Blockbuster gegen Blockbuster läuft. Auch bringt das ÖR ja nun nicht nur solche Angebote, d.h. es gäbe durchaus Möglichkeiten sowas zu zeigen wenn die ÖR es gerade nicht tut, aber das tun die Privaten ja auch nicht. In einer Welt ganz ohne ÖR-Unterhaltung würde man davon vielleicht mehr sehen, aber "der Markt wird es schon regeln" erscheint mir ob der Art, wie die Privaten ihr Geld verdienen (Werbung) und wen man damit ansprechen muss alles andere als ausgemacht.
 
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Na ja, SO einfach ist es nun auch nicht. Das ÖR konkurriert ja auch mit Angeboten an die breite Masse, bspw. irgendwelche (tatsächlich imho weniger sinnvollen) Angebote wie Blockbuster und nur weil die keine Werbung haben ist es ja nicht so, dass die Privaten deshalb immer den Kürzeren ziehen, wenn Blockbuster gegen Blockbuster läuft. Auch bringt das ÖR ja nun nicht nur solche Angebote, d.h. es gäbe durchaus Möglichkeiten sowas zu zeigen wenn die ÖR es gerade nicht tut, aber das tun die Privaten ja auch nicht. In einer Welt ganz ohne ÖR-Unterhaltung würde man davon vielleicht mehr sehen, aber "der Markt wird es schon regeln" erscheint mir ob der Art, wie die Privaten ihr Geld verdienen (Werbung) und wen man damit ansprechen muss alles andere als ausgemacht.
Der Blockbuster wird aber idR weder vom ÖR noch vom Privatsender produziert, sondern nur eingekauft. Die Amis werden auch in Zukunft weiter Filme produzieren ganz egal wie unser ÖR aussieht.

Bei Traumschiff, Tatort & Co reden wir aber von Produktionen explizit für eben jene Sender. Da ist der Markt einfach nicht im Ansatz fair bisher, deswegen ist es recht albern sich hinzustellen und zu behaupten, dass die Konkurrenz jetzt ja genauso gut die Zuschauer abziehen könnte.

Mit Werbung auf dem Niveau der ÖR kann danach auch funktionieren, denn wenn man jetzt den ÖR auf Nachrichten runterkürzt und der meinetwegen nur noch 5€/Monat kostet, könnte man sich ja wie oben erwähnt das Bonuspaket bei seinem Kabelanbieter gönnen mit mehr Sendern. Dann läuft der Tatort nämlich nicht auf dem ARD-Sender den jeder kriegt, sondern auf ARD-Senior der nicht frei empfänglich ist.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Der Blockbuster wird aber idR weder vom ÖR noch vom Privatsender produziert, sondern nur eingekauft. Die Amis werden auch in Zukunft weiter Filme produzieren ganz egal wie unser ÖR aussieht.


Das steht doch überhaupt nicht in Frage und was war doch überhaupt nicht der Punkt? Es ging lediglich darum, dass du so tust als wäre es für den Sender der auf Werbung angewiesen ist aussichtslos ein sehr ähnliches Programm zu zeigen als der Sender ohne Werbung. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall, sonst könnten sich die Privaten ja amerikanische Spielfilme, deutsche Soaps (gab ja werbefrei Marienhof), deutsche Quiz-Shows und die ganzen anderen Formate die das ÖR schon hat ja sparen. Nur ist das halt nicht was wir sehen, die meisten Formate kaufen/produzieren sowohl ÖR als auch Private (zumindest haben sie das mal, weiß nicht ob es heute noch so ist), obwohl die einen mit Werbung gegen die anderen ohne Werbung konkurrieren.
 
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deutsche Soaps (gab ja werbefrei Marienhof), deutsche Quiz-Shows und die ganzen anderen Formate die das ÖR schon hat ja sparen.
Aka Formate die zuerst bei den Privaten waren!? GZSZ ist älter als Marienhof. Wieviel die Privaten jetzt in der Lage sind den ÖR Stammzuschauer abspenstig zu machen, ist wohl kaum ein sinnvoller Indikator dafür wie das aussähe, wenn man es keine ÖR-Unterhaltung mehr gäbe. Das sind halt Äpfel und Kokosnüsse.
 
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Werden da jetzt eigentlich auch andere Rundfunkanstalten genauer unter der Lupe genommen? Ich befürchte ja, dass der rbb da kein Einzelfall ist..
 

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Was für ein Drecksladen. Bin ja echt ÖRR-freundlich eingestellt oder war es zumindest bisher. Aber wenn ich das lese kommt mir das Kotzen. Wenn wenigstens alle ein ordentliches Stück vom üppigen Kuchen abkriegen würden, also auch die einfachen Fußsoldaten, die ja letztlich den eigentlichen Job machen. Dann könnte man den ÖR immerhin zugestehen, dass sie Druck auf die privaten Medienkonzerne ausüben, ebenfalls bessere Konditionen zu bieten. Aber nach allem, was ich mitbekommen, wird der einfache Journalist/Reporter/whatever bei den ÖR genauso geknechtet wie überall auch, während in den Führungsetagen Sekt und Kavier offenbar gerade gut genug sind. :mad:
 
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Was für ein Drecksladen. Bin ja echt ÖRR-freundlich eingestellt oder war es zumindest bisher. Aber wenn ich das lese kommt mir das Kotzen. Wenn wenigstens alle ein ordentliches Stück vom üppigen Kuchen abkriegen würden, also auch die einfachen Fußsoldaten, die ja letztlich den eigentlichen Job machen. Dann könnte man den ÖR immerhin zugestehen, dass sie Druck auf die privaten Medienkonzerne ausüben, ebenfalls bessere Konditionen zu bieten. Aber nach allem, was ich mitbekommen, wird der einfache Journalist/Reporter/whatever bei den ÖR genauso geknechtet wie überall auch, während in den Führungsetagen Sekt und Kavier offenbar gerade gut genug sind. :mad:
Mitnichten, die ÖRRs sind in der Breite der Goldstandard. Ich hatte vor rund 10-15 Jahren tiefe Einblicke in den NDR, war in den Landesfunkhäusern in MeckPomm in Schwerin, im Landesfunkhaus in Hamburg, im ARD Hauptstadtstudio.

Man hat es sich überall gut gehen lassen, das Landesfunkhaus in Schwerin ist ein unfassbarer Bau, neuste Technik, ein millionenschweres Studio für Regionalnachrichten, blick auf das Schloss und gerade im Radiobereich war es gehaltstechnisch eine andere Liga als die Privaten - und zwar bis auf Fußsoldatenebene. Egal ob Redakteur, Producer, Technik, Schnitt, und und und..alle haben sie solide bis gut verdient. Ich kannte einen alten verdienten Moderator der da so ne Regionalsendung im NDR MV moderiert hat: Gehalt über 125k, 3 Monate im Jahr stets mit dem Wohnmobil durch Skandinavien, das good life gelebt.

Heute eventuell anders, aber schlecht ging es den Leuten dort nie und jeder Medienfutzi den ich getroffen habe strebte zu den ÖRR
 

Gustavo

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Mitnichten, die ÖRRs sind in der Breite der Goldstandard. Ich hatte vor rund 10-15 Jahren tiefe Einblicke in den NDR, war in den Landesfunkhäusern in MeckPomm in Schwerin, im Landesfunkhaus in Hamburg, im ARD Hauptstadtstudio.

Das btw auch meine Erfahrung und ich habe mit ein paar Leuten studiert die später zum ZDF gegangen sind. Die werden schon nicht schlecht bezahlt für das was sie leisten. Ist mir allerdings lieber als dass man Journalisten primär nach Reichweite bezahlt, denn dann kann eigentlich nur Nonsense rauskommen.
 

[fN]Leichnam

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Meine Hautnaherfahrung mit den Öffentlich Rechtlichen war mal eine Feier des mdr im Kleinen Schlosshof des Dresdner Residenzschlosses. Weiß gar nicht mehr was der Anlass war, aber nichts Gewaltiges. Die hatten den Schlosshof für 10.000 Euro den Abend gemietet, dickstes Catering aufgefahren, nur vom Feinsten und sich dann gegenseitig ein paar Stunden lang die Eier geschaukelt, auf die Schultern geklopft und sich einen drauf abgewichst wie geil sie sind...
 

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und weiter gehts, mal schauen ob es noch kreise zieht. der rbb ist da bestimmt kein einzelfall.
mehr geld für den tatort übrig, die sollen mal richtig aufräumen :birb:
 
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Die komische Schlesingeroma mit ihrem Ganovenzinken klang 1998 übrigens noch so:

Autoplayvideo von reddit entfernt weil mies nervig

Wie sauer der ganze Rest der Selbstbedienungsbande sein muss. Nur weil die Kackoma es einfach übertrieben hat müssen jetzt alle plötzlich ihre Spesenrechnungen frisieren und vielleicht sogar eins der drei Dienstautos mit Chauffeur abgeben. Das ist hier der wahre Skandal.
 
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Mitnichten, die ÖRRs sind in der Breite der Goldstandard. Ich hatte vor rund 10-15 Jahren tiefe Einblicke in den NDR, war in den Landesfunkhäusern in MeckPomm in Schwerin, im Landesfunkhaus in Hamburg, im ARD Hauptstadtstudio.

Man hat es sich überall gut gehen lassen, das Landesfunkhaus in Schwerin ist ein unfassbarer Bau, neuste Technik, ein millionenschweres Studio für Regionalnachrichten, blick auf das Schloss und gerade im Radiobereich war es gehaltstechnisch eine andere Liga als die Privaten - und zwar bis auf Fußsoldatenebene. Egal ob Redakteur, Producer, Technik, Schnitt, und und und..alle haben sie solide bis gut verdient. Ich kannte einen alten verdienten Moderator der da so ne Regionalsendung im NDR MV moderiert hat: Gehalt über 125k, 3 Monate im Jahr stets mit dem Wohnmobil durch Skandinavien, das good life gelebt.

Heute eventuell anders, aber schlecht ging es den Leuten dort nie und jeder Medienfutzi den ich getroffen habe strebte zu den ÖRR

Das btw auch meine Erfahrung und ich habe mit ein paar Leuten studiert die später zum ZDF gegangen sind. Die werden schon nicht schlecht bezahlt für das was sie leisten. Ist mir allerdings lieber als dass man Journalisten primär nach Reichweite bezahlt, denn dann kann eigentlich nur Nonsense rauskommen.

Hm, okay. Hatte das irgendwie anders aufm Schirm. Na gut. Führungsetage bitte trotzdem abführen und in den Keller. Danke.

Die komische Schlesingeroma mit ihrem Ganovenzinken klang 1998 übrigens noch so:
Sagt ja nix falsches, oder? Korrekte Zustandsbeschreibung. :deliver:
 
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und weiter gehts, mal schauen ob es noch kreise zieht. der rbb ist da bestimmt kein einzelfall.
mehr geld für den tatort übrig, die sollen mal richtig aufräumen :birb:
Ich befürchte ja es zieht keine weiteren Kreise. Solange die anderen Rundfunkanstalten ganz dolle auf den rbb draufhauen kommt vielleicht keiner auf die Idee es könnte sich dabei um ein globales Problem beim ÖR handeln.
 
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Auf die Idee gekommen sind schon einige, ist ja auch relativ naheliegend. Die Frage wird eher sein ob sie hartnäckig genug sind. Das beim ÖR massenweise Geld verschleudert wird und eine Selbstbedienungsmentalität herrscht ist ja schon ewig bekannt, und bisher nicht wirklich was passiert.

bei allen ARD-Sendern gehen zurzeit Fragenkataloge von Journalisten ein, die wissen wollen, ob es dort auch Boni gibt oder Luxuskarossen und wenn ja, wie diese genutzt werden. Ein noch nicht ausreichend beleuchtetes Kapitel sind die Nebeneinnahmen, die Intendanten und Direktoren mit ihren Jobs als Verwaltungs- und Aufsichtsräte von Tochterfirmen erzielen. Das gibt es nicht nur bei der ARD, sondern auch beim ZDF.
 
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Und die nächste "konnte ja keiner ahnen"-story

Redakteure beim NDR beklagen, dass kritische inhalte heruntergespielt werden, ein politischer filter herrscht und die Führungskräfte vor Ort als "Pressesprecher der Ministerien" fungieren.
Oh wei oh schreck, konnte wirklich keiner ahnen
 
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Die Chefredaktion selbst spricht nun mit den Mitarbeitern. Na dann wird schon das gewünschte Ergebnis herauskommen :rofl:
 
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Mit der Causa Foht ist ein Skandal gemeint, der 2011 aufgedeckt wurde. Dem früheren MDR-Unterhaltungschef Udo Foht wirft die Staatsanwaltschaft Betrug, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit zum Nachteil verschiedener mutmaßlich Geschädigter vor. Zusammengefasst stehen Vorwürfe im Raum, dass es ab Februar 2008 Filz und Geldschiebereien gegeben haben soll. Der MDR hatte Foht nach Aufkommen des Skandals gekündigt. Vor dem Arbeitsgericht schlossen Foht und der MDR einen Vergleich. Am 1. September beginnt der Strafprozess gegen ihn.
langsam.
der Foht hat von 2008-2011 scheiße gebaut und der strafprozess beginnt 2022? hat man darauf spekuliert dass er vor prozessbeginn an altersschwäche stirbt???
:deliver:
 
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Hab das Lesen wahrlich genossen. Endlich, auch wenn leider wohl nur Sommerlochthematik, haben wir die Debatte die es bzgl. der ÖRR braucht: Ist die Fülle des Programms und das Programm an sich eigentlich notwendig?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Hab das Lesen wahrlich genossen. Endlich, auch wenn leider wohl nur Sommerlochthematik, haben wir die Debatte die es bzgl. der ÖRR braucht: Ist die Fülle des Programms und das Programm an sich eigentlich notwendig?
Ist halt die langweiligste Debatte der Welt weil es kein einziges Argument dafür gibt, dass man diese fünf Milliarden Anstalten mit dreihundettausend Formaten von denen die meisten stumpfes Entertainment sind, wirklich brauchen würde. Aber es ist auch deshalb langweilig, weil sich niemals was ändern wird. Ich bin mittlerweile so weit zu glauben, dass ich in meinem Leben niemals irgend eine wirklich tiefgehende Änderung in Deutschland erleben werde, die nicht von außen komplett alternativlos aufgezwungen wird.
 
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Schade, war vorhin noch frei.
Ging im großen und ganzen drum obs vielleicht mehr Qualität statt Quantität geben soll und ob es "in aller freundschaft", und nen Krimi aus jeder deutschen Kleinstadt, die allesamt so austauschbar sind, am Ende brauch, auch mit Querverweis auf über 10 Mio Netflix und über 11 mio amazon prime kunden, die ihre Unterhaltung offensichtlich woanders suchen.

Steilste These am Ende war: warum eigentlich 2 ÖR-Anstalten. Privatisiert das ZDF -> discuss

Arte hingegen ist so unfassbar gut, mit Abstand die besten deutschen Inhalte in der Breite
 
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+ Phoenix und 3sat. Kommen auch abends/nachts sogar mal exotische Streifen aus anderen Ländern wie Japan, China oder Lateinamerika. Gäbs die Möglichkeit das Sportprogramm + die drei genannten Sender für 5-10 € im Monat zu erwerben würd ich es machen.
 

Gustavo

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Ist halt die langweiligste Debatte der Welt weil es kein einziges Argument dafür gibt, dass man diese fünf Milliarden Anstalten mit dreihundettausend Formaten von denen die meisten stumpfes Entertainment sind, wirklich brauchen würde. Aber es ist auch deshalb langweilig, weil sich niemals was ändern wird. Ich bin mittlerweile so weit zu glauben, dass ich in meinem Leben niemals irgend eine wirklich tiefgehende Änderung in Deutschland erleben werde, die nicht von außen komplett alternativlos aufgezwungen wird.

Vielleicht hätte man auch einfach nicht unbedingt Jurisen fragen sollen, wie konstitutiv die Existenz eines ÖR für eine Demokratie ist? :mond:
 
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