Hallo,
ich hab 'ne Frage bezüglich Sonderkündigungsrecht bei Telekommunikationsverträgen.
Ich habe und zahle seit etlichen Jahren einen 16.000er DSL Vertrag, damals hieß es, mehr sei in unserer Kleinstadt nicht möglich.
Seit dem unser Kind da ist und wir auch Amazon Prime und SkyGo haben, wollen wir aber ab und zu auch mal Videos übers Internet schauen und ich seh mir mittlerweile auch gern mal das eine oder andere StarCraft Game über YouTube oder Twitch an. Dabei habe ich bemerkt, dass der Anschluss bei weitem nicht die 16.000 kBit/s bringt und mal ein paar Speedtests über verschiedene Internetseiten gemacht. Heraus kam, dass die Performance des Anschlusses irgendwo zwischen 900 und 6.000 kBit/s schwankt, in seltenen Ausnahmefällen werden mal 10.000 erreicht. Daher auch regelmässig Aussetzer beim Videostreaming oder größeren Downloads.
Nun war ein Techniker hier bei uns der die Leitungen durchgemessen hat und uns folgende Informationen gab:
1. Der Anschluss kann rein technisch maximal 10.000 liefern, mehr geht gar nicht, auf Grund der Kabel und Entfernung zum nächsten Knotenpunkt. Und da da noch mehr Leute dran hängen, könne ich damit rechnen, regelmässig nicht über 5.000 kBit/s hinaus zu kommen, wenn es gut läuft.
2. Die Firma sei dabei, das Netz auszubauen, wonach der Anschluss dann mit gut Glück regelmäßig auf die 10.000 kBit/s kommen würde, dies würde jedoch noch mehrere Monate (geschätzt 3-4) dauern.
3. Eine LTE-Zusatzoption bietet die Firma nicht an und das LTE-Zusatzangebot einer Fremdfirma könne nicht mit dem DSL-Basisanschluss kombiniert werden.
Nun würde ich daher gern den Anbieter wechseln, da ich woanders eben ein LTE-Kombiangebot für quasi den selben Preis kriegen könnte und die Funkverbindung hier ist echt gut, wir haben 'nen eigenes Haus und ich könnte sogar 'ne Dachantenne drauf packen für richtig guten LTE-Empfang. Mein Vertrag beim derzeitigen Anbieter läuft jedoch noch 8 Monate...
Ich persönlich würde aus Punkt 1 und 2 jedoch ein Sonderkündigungsrecht ableiten, da der Anbieter über beides bereits vor Vertragsabschluss informiert war und uns zu keinem Zeitpunkt mitgeteilt hat, dass die 16.000 mit denen geworben wurde, technisch gar nicht möglich sind und selbst 'ne Erweiterung auf halbwegs verlässliche 10.000 noch Jahre dauern würde (der Vertrag ist von 2009!). Ich hätte Verständnis, wenn der Anschluss sonst 15.000 liefern würde und ab und an mal auf 10.000 einbricht, aber 900 regelmässig abends sind doch imho klare Nichterbringung der vertraglich vereinbarten Leistung?
Ich wäre sogar bereit, dem Anbieter noch 3 Grundgebühren oder sowas zu zahlen, wenn er mich sofort aus dem Vertrag entlässt, weil ich ehrlich gesagt keinen Bock habe, mir das noch viel länger anzutun. Wie stehen die Chancen dort rauszukommen, notfalls über die Schlichtungsstelle? Der Anbieter beruft sich natürlich auf die "bis zu 16.000!" Formulierung und vertritt die Meinung, dass der Vertrag erfüllt sei, selbst wenn nur die minimale ISDN-Bandbreite (kA, 384kB/s?) erreicht würden, was ich ziemlich frech für die geforderte Grundgebühr finde.