So, hier mal was vermutlich ungewöhlniches.
Wäre aber für schnelle & qualifizierte Antworten sehr dankbar.
Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, hier die Liste der beteiligten Parteien:
Reisegruppe/wir | Vermieterin | Käufer | Maklerin von Vermieterin | Makler von Käufer
- Wir haben Anfang des Jahres eine Ferienvilla in Cape Coral, Florida gemietet mit 5 Leuten für 13 Übernachtungen. Die Vermieterin ist Deutsche und wohnt auch hier, gemietet hat ein Kollege von mir.
- Gestern, etwa 1 Woche vor Reiseantritt, erhält mein Kollege, der Mieter, eine Email von nem Makler aus Florida, der uns darüber informiert, dass besagte Villa verkauft wurde und er im Auftrag des Käufers agiert.
Man habe versucht eine gleichwertige oder bessere Ersatzvilla für uns zu finden, sei dabei aber erfolglos gewesen und werde uns daher den Mietpreis zurückerstatten.
Angehängt an die Email war mit den Worten "Special Note: I am attaching material related to a property that just came on the vacation rental market late yesterday which may be of interest to you." noch ein PDF mit Infos zu einer möglichen Alternativvilla, die jedoch ~50% teurer als die eigentlich geplante wäre.
- Das nützt uns natürlich nen Scheißdreck, da wir alle schon Flüge, Mietwagen etc. gebucht haben. Die Villamiete selber macht nur ~40% der bisher getätigten Ausgaben aus.
- Mein Kollege hat dann natürlich gleich die Vermieterin angerufen, die den Verkauf bestätigt hat und uns gesagt hat, dass beim Kauf vertraglich festgelegt wurde, dass wir vom Käufer gleichwertigen oder besseren Ersatz bekommen.
Wir haben uns natürlich beschwert, dass uns der Refund nichts bringt und haben uns bereiterklärt, die Ersatzvilla aus dem Emailanhang zu nehmen, dafür aber keinen Aufpreis zu bezahlen. Alternativ haben wir angeboten, die 2 Wochen aufzuteilen und z.B. jeweils eine WOche in einer unterschiedlichen Villa zu wohnen, oder sogar die fünfköpfige Gruppe auf zwei unterschiedliche Villen aufzuteilen, um die Suche zu erleichtern.
Das wurde dann über die Vermieterin (bzw. ihre Maklerin) auch an den Käufer (bzw. seinen Makler) weitergegeben.
- Der Käufer hat über seinen Makler angeboten, uns eine Summe von WXYZ$ zurückzuzahlen (etwa 10% mehr als die ursprünglich gezahlte Miete für die alte Villa) oder der Miete der Ersatzvilla beizusteuern. Damit würden aber nur 2/3 der Miete für die Ersatzvilla gedeckt sein.
Mein Kollege hat dann der Vermieterin nahegelegt, dass sie den Mehrbetrag für die Ersatzvilla zunächst bezahlt und sich das anschließend vom Käufer wiederholt bzw. einigt, wer das bezahlt - damit der Streit nicht auf unserem Rücken ausgetragen wird. Auch mit dem Argument, dass es im Vergleich zur Verkaufssumme der Villa ja vermutlich Peanuts sind.
Soweit der aktuelle Stand. Ich bin, gelinge gesagt, nicht sonderlich optimistisch, dass sich die Vermieterin darauf einlässt, in dem Fall würde sich das ganze natürlich für uns quasi erledigt haben.
Jetzt mal als konkrete Fragen:
- Sehe ich das nicht richtig, dass wir mit dem Verkauf und dem Käufer überhaupt nichts zu tun haben, sondern dass uns gegenüber lediglich die Vermieterin in der Pflicht steht?
- Wie kann das überhaupt sein, dass man ein vermietetes Haus verkauft? Der Käufer hat scheinbar direkt in Cash bezahlt und es muss wohl ein gutes Angebot gewesen sein, aber ist das überhaupt irgendwie sauber von der Vermieterin? Selbst wenn für uns problemlos Ersatz gefunden worden wäre, hätte doch niemand wissen können, ob wir damit einverstanden sind.
Klingt schon fast eher nach einer Scammasche, wir haben da aber vorher einigermaßen sorgfältig recherchiert (Telefonate, Internetbewertungen auf verschiedenen Portalen, Google Maps anch der Hütte gesucht) und auch die Makler scheinen seriös zu sein.
- Darüber hinaus ist es doch wohl eine Sauerei, dass wir das erst 1 Woche vor Abflug erfahren. (Okay, das ist jetzt keine Frage)
- Mein Kollege hat erzählt, sollte es zum Rechtsstreit kommen, wäre der Gerichtsstandort Florida - kann das sein? Wegen dem Mietvertrag/Standort des Objekts? Wie gesagt, beide Parteien sind Deutsche und ansässig in Deutschland.
und am wichtigsten, womöglich auch für die Nichtjuristen:
- wie würdet ihr euch jetzt verhalten, wenn das Ziel ist, mit möglichst wenig Ärger trotzdem noch den Urlaub, wie wir ihn uns vorgestellt hatten, machen zu können, ohne dass man noch dick draufzahlt?
Ich bin ehrlich gesagt schon am erwägen, ob ich dafür "vote", dass wir in den sauren Apfel beißen und den Aufpreis für die Ersatzvilla selbst bezahlen - bevor wir da monatelang Rechtsstreit haben, am Ende im besten Fall(!) unsere Kosten wieder rausbekommen, und dann mit viel Terminglück (nicht so einfach bei 5 Leuten) denselben Urlaub nächstes oder übernächstes Jahr um den AUfpreis (~300€) billiger machen zu können.
Schonmal danke für Hilfe und Zuspruch.