Ich vermute eher ein soziales Gefälle; alle meine muslimischen Kontakte sind entweder Akademiker (Studien- und Arbeitskollegen) oder zumindest Berufstätige (Cafebesitzer und Dönermann). Die sind im Schnitt würde ich sagen höflicher als der durchschnittliche Deutsche, was aber imo eher am Migrationshintergrund als an der Religion liegt.
Ist ja nicht so, dass alle Muslime in Großstädten irgendwie von Natur aus netter wären, aber ich hab zu muslimischen Asis bzw. allgemein Asis wenig Kontakt. Und die meisten Asi-Erfahrungen, die ich gesammelt hab, waren in Alkoholsituation: Karneval, Zelt usw. Das war quasi ausschließlich mit Biodeutschen. Mir ist schon klar, dass das Empirie und keine Evidenz ist, aber ich denke eine Diskussion über soziale Migration macht mehr Sinn als über religiös-kulturelle.
Ich hab extra von "Christentum" und nicht von Christen geredet. Mit Christen per se habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht, mit Muslimen aber auch nicht (also jetzt explizit auf die Religion bezogen); wohl aber positive, wie die oben geschilderten. Was mich am Christentum nervt sind gewisse gesellschaftliche Bräuche, die sich bei uns deswegen verankert haben: Siehe das Beispiel Karfreitag, aber auch der Sonntag ohne Ladenöffnungen. Sind keine riesen Dinge, aber etwas, wo ich das Gefühl habe dass mir die Religion anderer aufgezwungen wird.
ich wollte zu positiven und negativen Anekdoten, also auch der Frage von Gustavo, nur mal antworten, dass man auf dieser Basis nicht argumentieren sollte, weil sonst wäre (mein) Rassismus gerechtfertigt, wenn ich mehr negative als positive Erfahrungen erlebt hätte und so.
weil so habe ich mit Akademikermilieu auch deutlich weniger Probleme gehabt, bzw. die Muslime oder Türken hatten sich da z.B. auch für Erdogan (fremd-)geschämt. Und die türkischstämmigen in der Produktion haben beim Smalltalk oder Fußball ohne Ende patriotisch bis nationalistisch von Türkei und Erdogan geschwärmt.
Zu "negativen" Erfahrungen, die mich persönlich betreffen, z.B.
https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/koeln-dom-anschlagsplaene-100.html ich war ne Woche vorher auf Dienstreise in Köln und hatte dann als guter Christ tourimäßig natürlich auch den Dom besucht. Die Wochen danach (bis Weihnachten) gab es dann schöne Polizeikontrollen und allgemein Warnungen während den Weihnachtsmessen.
Zur Flüchtlingskrise hatte ich anno dazumal auch meine negative Erfahrung beim Unifußball erläutert, als wir dem Erstaufnahmelager nebenan erlaubt hatten, dass die Flüchtlinge bei uns mitmachen konnten. Von guten bis schlechten Gruppen bis Blutgrätschen und Schlägereien bei einem Freizeitkick gabs dann alles, bis dann immer weniger "Etablierte" kamen und das Erstaufnahmelager (nicht wir) einen Schlussstrich zogen.
Ansonsten zu Ghetto, man will ja gerade, dass es nicht zu solchen Zuständen kommt wie in den Banlieues oder Ghettos. Bevor die kippen.
Oder will gustavo auch white flight in Deutschland haben? Die ganzen "Biodeutschen" ziehen dann aufs Land und lassen bestimmte Städte verkommen?
€: noch ne negative Anekdote: Einer meiner Betreuer (damals noch Doktorand) an der Uni war Palästinenser, hatte damals während dem Studium ein Präparat für ihn kochen müssen. Beim lockeren Smalltalk kam er irgendwann auf das Thema Religion, und da ich da erwähnte, dass ich katholisch war, fragt er mich, ob ich es nicht schrecklich finde, wie [sic] _gottlos_ es in Deutschland wäre.
Paar Jahre später, als ich im gleichen Arbeitskreis meine Diplomarbeit schrieb, sollte der Palästinenser habilitieren. Leider hat er Laborantinnen und Studentinnen (eine von denen ist eine enge Freundin von mir) sexuell belästigt, z.b. hatte er während eines Colloquiums einfach sein Ding auf den Tisch gelegt und die Studentinnen weiter befragt.
Als er dann gefickt wurde, hatte er wohl was so dämliches gesagt, dass die Polizei das als Terrordrohung wahrgenommen hatte, dass er Zutrittsverbot an die Uni bekam und eine Doktorfeier aus Sicherheitsgründen an einen anderen Ort verlegt werden musste.