AfD - Karnevalsverein oder Heilsbringer?

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Vielleicht wird es ja etwas produktiver, wenn wir die Diskussion in Richtung Handlungsempfehlungen lenken. Dazu mal direkt ne Frage: Welche Positivbeispiele gibt es für Länder in denen Migration gut funktioniert? Dh. die sowohl viel Einwanderung haben (weil Demografie und so), als auch niedrige Straffälligkeiten von Personen mit Migrationshintergrund. Gibt es da Länder bei denen es deutlich besser läuft, und was machen diese anders? Wie ist es zB in Kanada, Australien, usw? Die haben ja ein Punktebasiertes Selektionsverfahren, aber wieviel bringt das und wieviel kommt davon in den Statistiken an?
 
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Gibt es irgendwelche Menschen die ernsthaft denken es gäbe in afrikanischen Shithole-Ländern eine Macht die dauerhaft verhindern könnte das wir ausreisepflichte Migranten hier in ein Flugzeug setzen wenn wir es nur wirklich wollten? :rofl2:.
 
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SPD, Grüne und FDP kommen der Umfrage zufolge im prekären Milieu nur noch auf 21 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 lagen die Ampelparteien in dieser Wählergruppe zusammen noch bei 46 Prozent. Im prekären Milieu finden sich Wähler, die am Einkommen gemessen zur Unterschicht gehören, um Anschluss bemüht sind, aber oft Ausgrenzungserfahrung machen.

Im nostalgisch-bürgerlichen Milieu verlieren die Ampelparteien laut der Studie sogar 29 Prozentpunkte und kommen zusammen nur noch auf 17 Prozent. Dieses Milieu zählt zur unteren Mittelschicht, verfügt über eher traditionelle Werte und ist von Abstiegsängsten geprägt.

Von den Ampelverlusten können CDU und CSU anders als in der Ober- und oberen Mittelschicht in den einkommensschwächeren Milieus kaum profitieren. Die Union legte etwa im nostalgisch-bürgerlichen Milieu im Vergleich zu 2021 lediglich um sieben Prozentpunkte zu. Deutlich stärker profitieren in den einkommensschwächeren Milieus laut Studie die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht.

Im Durchschnitt kommen Ampelparteien und Union in diesen Wählerschichten gerade noch auf eine Unterstützung von gut 50 Prozent der Wahlberechtigten. Bei den oberen Schichten sind es gut 70 Prozent.

»Viele Menschen vor allem aus den sozial schwächeren Milieus und der Mitte fühlen sich von den Parteien der Bonner Demokratie nicht mehr hinreichend repräsentiert«, schreiben die Autoren der Umfrage, Robert Vehrkamp von der Bertelsmann Stiftung und Silke Borgstedt von der Sinus Markt- und Sozialforschung.

Der Wechsel der sozial Schwächeren ins Lager der Nichtwähler oder zu populistischen Parteien gefährde die Stabilität der politischen Mitte, erschwere Regierungsbildungen und könne »im Extremfall zur partiellen Beschädigung oder zunehmenden Dysfunktionalität des parlamentarischen Regierungssystems führen«.

aber die bereits vorhandenen "Verlierer" kann man halt weiter ignorieren.
 
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Vielleicht wird es ja etwas produktiver, wenn wir die Diskussion in Richtung Handlungsempfehlungen lenken. Dazu mal direkt ne Frage: Welche Positivbeispiele gibt es für Länder in denen Migration gut funktioniert? Dh. die sowohl viel Einwanderung haben (weil Demografie und so), als auch niedrige Straffälligkeiten von Personen mit Migrationshintergrund. Gibt es da Länder bei denen es deutlich besser läuft, und was machen diese anders? Wie ist es zB in Kanada, Australien, usw? Die haben ja ein Punktebasiertes Selektionsverfahren, aber wieviel bringt das und wieviel kommt davon in den Statistiken an?
Laut Ruud Koopmans steht Deutschland im europäischen Vergleich insgesamt eigentlich schon "recht gut" dar wenn man auf Indikatoren wie "Arbeitslosigkeit" und "Einkommen" der Eingewanderten schaut. In Frankreich, oder den ehemaligen Vorzeigeländern Niederlanden und Schweden läuft es eher schlechter. Generell kann man festhalten, dass es besser läuft, je weniger Migranten es proportional zur autochthonen Bevölkerung gibt (Norwegen, Finland) und je mehr Geld das Aufnahmeland hat (wieder Norwegen, Schweiz). Nach meinem (schon mehrere Jahre altem) Stand gab es auch "semianekdotische" Evidenz, dass Assimilationsdruck (im Gegensatz zu laissez faire Multikulturalismus) positiv wirkt, aber auch wenn ich persönlich an den Effekt glaube, muss ich doch sagen, das aus wissenschaftlicher Sicht da nichts handfestes war.

Außerhalb Europas wird es mit der Vergleichbarkeit schwieriger. Inselstaaten wie Neuseeland, Australien und defakto Kanada haben es in Selektion und Abschiebung um einiges einfacher. Sie demonstrieren aber auch, dass es der sozioökonomischen Integration der "verbleibenden Migranten" zuträglich ist, wenn diese Maßnahmen entsprechend durchgezogen werden. Ein interessanter Fall sind die USA, die ja auch eine eher durchlässige Grenze haben. Ich hatte das Gefühl, dass die "Friss- oder Stirb"-Attitüde des amerikanischen Sozialstaates schon eine gewisse integrationsfördernde Wirkung entfaltet. Dort kann man als Eingewanderter leicht Arbeit finden, MUSS das aber auch, weil man sonst auf der Straße landet. Vom Sozialstaat leben und Geld nach Hause schicken ist afaik kein sonderlich ertragreiches Modell dort. Vlt. kann Gustavo mehr dazu sagen.
 

dARRRRRk lord

Pirat ehrenhalber
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Vielleicht wird es ja etwas produktiver, wenn wir die Diskussion in Richtung Handlungsempfehlungen lenken. Dazu mal direkt ne Frage: Welche Positivbeispiele gibt es für Länder in denen Migration gut funktioniert? Dh. die sowohl viel Einwanderung haben (weil Demografie und so), als auch niedrige Straffälligkeiten von Personen mit Migrationshintergrund. Gibt es da Länder bei denen es deutlich besser läuft, und was machen diese anders? Wie ist es zB in Kanada, Australien, usw? Die haben ja ein Punktebasiertes Selektionsverfahren, aber wieviel bringt das und wieviel kommt davon in den Statistiken an?
Ich denke nur mit viel Sozialarbeit und voller Härte bei Straftaten können wir noch was reißen
 
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Oh, und wo mir gerade wieder Ruud Koopmans in den Sinn kommt und hier ein "der Islam hat mit dem Islam nichts zutun"-Wind durch den Thread weht:


Zusammenfassung: Muslime befürworten in einem Umfrageexperiment religiös motivierte Gewalt weitaus stärker, als Christen und Juden. Die ist selbst dann der Fall, wenn auf Drittvariablen wie etwa der "Fundamentalismusgrad" getestet wird. Das Experiment fand in Europa statt, prinzipiell kann es also geographische Effekte geben derart, das bestimmte Subpopulationen von muslimen eventuell nicht so extrem antworten, im Iran z.B.. Für die Wahrnehmung der hiesigen Muslime ist das aber eigentlich egal.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Vielleicht wird es ja etwas produktiver, wenn wir die Diskussion in Richtung Handlungsempfehlungen lenken. Dazu mal direkt ne Frage: Welche Positivbeispiele gibt es für Länder in denen Migration gut funktioniert? Dh. die sowohl viel Einwanderung haben (weil Demografie und so), als auch niedrige Straffälligkeiten von Personen mit Migrationshintergrund. Gibt es da Länder bei denen es deutlich besser läuft, und was machen diese anders? Wie ist es zB in Kanada, Australien, usw? Die haben ja ein Punktebasiertes Selektionsverfahren, aber wieviel bringt das und wieviel kommt davon in den Statistiken an?


Ich fokussiere mal auf den Bereich Kriminalität weil das etwas ist, wo die AfD groß reüssiert; zu Migration selbst gab es ja schon mehr als genug im dafür vorgesehenen Thread.

Ich habe für meine Diss viel Kriminologie und verwandte Sozialwissenschaft gelesen und generell würde ich die Erkenntnisse* mit gesellschaftspolitischer Relevanz ungefähr so zusammenfassen:
- Die unterschiedlichen Niveaus in den Kriminalitätsraten haben mit Sicherheit kulturelle Gründe (in asiatischen Gesellschaften ist kriminell generell seltener, in der amerikanischen deutlich häufiger).
- Es gibt über die ganz lange Sicht (Jahrhunderte) einen deutlichen Trend nach unten. Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es in den meisten Industriegesellschaften einen Aufwärtstrend beginnend in den 70ern (in den USA etwas früher, in Europa etwas später), der sich dann allerdings auch wieder umgekehrt hat. Die meisten Länder sind heute auf oder unter dem Niveau der 1950er und 1960er, Deutschland sogar wohl ein ganzes Stück darunter
- Niemand weiß so richtig was den Anstieg ausgelöst hat, genauso wie niemand eine vollständige Erklärung dafür hat, dass Kriminalität seither stark gesunken ist
- Innerhalb dieser Makrotrends lässt sich ein Großteil der Varianz durch Demografie erklären. Junge Männer sind deutlich häufiger kriminell als alle anderen
- Es gibt wenig erfolgversprechende Ansatzpunkte, wie man innerhalb dieser Niveaus Kriminalität noch weiter senken kann. Höhere Strafen bringen wohl nichts; der einzig erfolgversprechende Ansatz ist eine gewisse Sicherheit bzgl. der Strafe zu erreichen, wobei sich die Sicherheit aber aus zwei Aspekten zusammensetzt (Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden und zeitliche Verzögerung bis die Strafe ausgesprochen wird), von denen der Staat nur eine gut kontrollieren kann (Polizeipräsenz erhöhen hilft ein bisschen, aber nicht so stark dass man die Aufklärungsquoten spürbar steigern kann)
- Gesamtgesellschaftlich sind die meisten dezidierten Präventionsmaßnahmen ein Verlustgeschäft. Außer für junge Intensivtäter ist der finanzielle Nutzen von Programmen fast immer negativ, d.h. man gibt mehr Geld aus um Kriminalität zu vermeiden als an Schäden entsteht, was prinzipiell damit zu tun hat dass niemand so richtig weiß was man gegen Gelegenheitskriminalität von jungen Männern hilft, von denen allerdings die allermeisten auch mit der Zeit aus ihrer kriminellen Phase rauswachsen
- Die Angst vor Kriminalität korreliert nur schwach mit der tatsächlichen Kriminalität und vergleichsweise stark mit der medialen Präsenz von Kriminalität; in den USA ist die Angst vor Kriminalität nie mehr spürbar gesunken nach dem Anstieg der 1970er und 1980er, obwohl das Kriminalitätsniveau mittlerweile diesen Anstieg vollständig ausgeglichen hat
- Wie hoch die kriminogene Belastung von Einwanderern sind ist im wesentlichen ein Faktor der Demografie, kulturelle Unterschiede spielen bestenfalls eine sehr untergeordnete Rolle

Wir machen uns ohne Grund verrückt bzgl. "Ausländerkriminalität". Ja, Ausländer werden häufiger kriminell als Deutsche. Ein guter Teil dieses Effekts ist erklärbar durch Demografie, aber nicht der gesamte. Wenn der demografische Aufbau anders wäre (höhere Bildungsabschlüsse der Eltern, bessere Arbeitsmarktintegration) wäre dieser Effekt niedriger. Kriminalität bleibt aber trotzdem ein randständiges Phänomen in Deutschland, das über die Lebenszeit der Deutschen nicht schlechter, sondern besser geworden ist. Der aktuelle Zuwachs lässt sich fast komplett damit erklären, dass die Zahl der Ausländer stark gestiegen ist; mathematisch zu 100%, wobei das eine etwas irreführende Rechnung ist, weil Ukrainerinnen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unterdurchschnittliche Kriminalitätsquoten haben, während dafür die Kriminalitätsquoten von jungen Männern leicht angestiegen sind, unabhängig von der Staatszugehörigkeit. Wenn man weniger Ausländer hier hätte wäre die Kriminalität niedriger, aber die Kriminalität ist an sich ein vernachlässigenswerter Faktor bei der Entscheidung, ob man Menschen ins Land lässt oder nicht, dafür ist sie ein zu seltenes Phänomen. Wenn man es schaffen würde, darüber halbwegs unaufgeregte Diskussionen zu führen, wäre schon viel gewonnen.



*hier muss man allerdings generell sagen, dass die Arbeiten zu dem Thema nicht besonders gut sind



Außerhalb Europas wird es mit der Vergleichbarkeit schwieriger. Inselstaaten wie Neuseeland, Australien und defakto Kanada haben es in Selektion und Abschiebung um einiges einfacher. Sie demonstrieren aber auch, dass es der sozioökonomischen Integration der "verbleibenden Migranten" zuträglich ist, wenn diese Maßnahmen entsprechend durchgezogen werden. Ein interessanter Fall sind die USA, die ja auch eine eher durchlässige Grenze haben. Ich hatte das Gefühl, dass die "Friss- oder Stirb"-Attitüde des amerikanischen Sozialstaates schon eine gewisse integrationsfördernde Wirkung entfaltet. Dort kann man als Eingewanderter leicht Arbeit finden, MUSS das aber auch, weil man sonst auf der Straße landet. Vom Sozialstaat leben und Geld nach Hause schicken ist afaik kein sonderlich ertragreiches Modell dort. Vlt. kann Gustavo mehr dazu sagen.


Ja, Sozialstaat ist für Einwanderer kaum vorhanden. Das wird alles über karitative Maßnahmen geregelt und ist natürlich auch viel weniger großzügig als in Deutschland. Es fällt allerdings in letzter Zeit schon auf, dass das amerikanische Modell ein bisschen an seine Grenzen kommt, denn einerseits erwarten Familien in der Mittelklasse und darüber die Vorzüge, die eine service economy mit niedrig bezahlten Arbeitskräften einem bietet, andererseits gibt es einen Backlash gegen diejenigen, die diese Jobs machen sollen. Aber generell läuft das schon: Einwanderer tragen mehr zur Staatsfinanzierung bei als sie herausbekommen und man sollte keineswegs glauben, dass die Mehrheit hoch gebildete Arbeitsmigranten sind. Die soziale Durchlässigkeit ist allerdings auch sehr bescheiden, muss man ganz klar so sehen.



Oh, und wo mir gerade wieder Ruud Koopmans in den Sinn kommt und hier ein "der Islam hat mit dem Islam nichts zutun"-Wind durch den Thread weht:


Zusammenfassung: Muslime befürworten in einem Umfrageexperiment religiös motivierte Gewalt weitaus stärker, als Christen und Juden. Die ist selbst dann der Fall, wenn auf Drittvariablen wie etwa der "Fundamentalismusgrad" getestet wird. Das Experiment fand in Europa statt, prinzipiell kann es also geographische Effekte geben derart, das bestimmte Subpopulationen von muslimen eventuell nicht so extrem antworten, im Iran z.B.. Für die Wahrnehmung der hiesigen Muslime ist das aber eigentlich egal.

Extremistisch motivierte Straftaten sind allerdings nur ein verschwindend geringer Teil des Kriminalitätsaufkommens. Die Umfrage sollte man, wie so viele Umfragen, als expressiv sehen und nicht für bare Münze nehmen, wie Koopmans es mir persönlich ein bisschen zu häufig tut. Die Wahrheit, auf die ich mit meiner Trollfrage an Leichnam hinaus wollte, ist nämlich dass insbesondere die Form von Kriminalität, die wir als besonders schlimm empfinden, also Kriminalität die sich gegen die körperliche Integrität richtet, hauptsächlich von Leuten begangen wird, die eine sehr kurze Zündschnur haben, was häufig mit Drogen und Alkohol zu tun hat. Nun kann man viel über den Islam sagen, aber dass er dazu animieren würde, Drogen und Alkohol zu konsumieren, ist nun wirklich nicht der Fall.
 
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Ne sorry, aber die AfD ist so stark wegen Nasen wie dir, die quasi alles, was in ihrem Viertel schlecht läuft, mit Islam und Migranten in Verbindung bringen. "Früher, als es die nicht gab, war alles besser!" Du argumentierst nach gleichem Muster wie die AfD und gleichzeitig meckerst du über sie. Ein Schelm, wer da denkt, dass das nur vorgeschoben ist...Das dann noch Leuten in die Schuhe schieben zu wollen, die genauer nachfragen und sich nicht mit Phrasen abspeisen lassen wollen, ist ganz schön dreist.

Eure Diskussionskultur ist so maximalst behindert.
Da macht sich Leicherich die Mühe völlig valide Beispiele aus seinem persönlichen Erleben zu schildern und ihr Schlaumeier lasst alles nicht gelten und verallgemeinert so behindert und falsch
Zitat: "Ne sorry, aber die AfD ist so stark wegen Nasen wie dir, die quasi alles, was in ihrem Viertel schlecht läuft, mit Islam und Migranten in Verbindung bringen. "Früher, als es die nicht gab, war alles besser!"
Was du da schreibst hat er nirgendwo so wiedergegeben, aber du kotzt groß vom Dach runter. Und der Gipfel ist noch ihm vorzuwerfen, dass es wegen Leuten wie ihm die AfD gibt.
Es nervt so extrem, das hält man nicht aus.
 

Gustavo

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Eure Diskussionskultur ist so maximalst behindert.
Da macht sich Leicherich die Mühe völlig valide Beispiele aus seinem persönlichen Erleben zu schildern und ihr Schlaumeier lasst alles nicht gelten und verallgemeinert so behindert und falsch
Zitat: "Ne sorry, aber die AfD ist so stark wegen Nasen wie dir, die quasi alles, was in ihrem Viertel schlecht läuft, mit Islam und Migranten in Verbindung bringen. "Früher, als es die nicht gab, war alles besser!"
Was du da schreibst hat er nirgendwo so wiedergegeben, aber du kotzt groß vom Dach runter. Und der Gipfel ist noch ihm vorzuwerfen, dass es wegen Leuten wie ihm die AfD gibt.
Es nervt so extrem, das hält man nicht aus.

Ich bitte dich, wer soll dein concern trolling bzgl. der AfD bitte noch ernst nehmen? Mir ist schon klar dass für dich die Ideallösung wäre, die AfD verschwindet dadurch, dass man einfach ein Deutschland baut wie du (sagen wir mal freundlich im 95. Perzentil was "konservative" Geisteshaltung angeht) es dir vorstellst. Natürlich ohne jede Hintergedanken, muss halt leider so.
 
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Ja, Sozialstaat ist für Einwanderer kaum vorhanden. Das wird alles über karitative Maßnahmen geregelt und ist natürlich auch viel weniger großzügig als in Deutschland. Es fällt allerdings in letzter Zeit schon auf, dass das amerikanische Modell ein bisschen an seine Grenzen kommt, denn einerseits erwarten Familien in der Mittelklasse und darüber die Vorzüge, die eine service economy mit niedrig bezahlten Arbeitskräften einem bietet, andererseits gibt es einen Backlash gegen diejenigen, die diese Jobs machen sollen. Aber generell läuft das schon: Einwanderer tragen mehr zur Staatsfinanzierung bei als sie herausbekommen und man sollte keineswegs glauben, dass die Mehrheit hoch gebildete Arbeitsmigranten sind. Die soziale Durchlässigkeit ist allerdings auch sehr bescheiden, muss man ganz klar so sehen.
Ja klar, ich sage auch nicht, dass ich unbedingt in einer amerikanischen Gesellschaft leben will. Aber ich finde es wichtig, die Erfolge des Systems zu nennen, um dann eben zu schauen, inwiefern man sich da was abschauen kann.

Extremistisch motivierte Straftaten sind allerdings nur ein verschwindend geringer Teil des Kriminalitätsaufkommens. Die Umfrage sollte man, wie so viele Umfragen, als expressiv sehen und nicht für bare Münze nehmen, wie Koopmans es mir persönlich ein bisschen zu häufig tut. Die Wahrheit, auf die ich mit meiner Trollfrage an Leichnam hinaus wollte, ist nämlich dass insbesondere die Form von Kriminalität, die wir als besonders schlimm empfinden, also Kriminalität die sich gegen die körperliche Integrität richtet, hauptsächlich von Leuten begangen wird, die eine sehr kurze Zündschnur haben, was häufig mit Drogen und Alkohol zu tun hat. Nun kann man viel über den Islam sagen, aber dass er dazu animieren würde, Drogen und Alkohol zu konsumieren, ist nun wirklich nicht der Fall.
Meinungsaussagen in Umfragen werden nicht unbedingt zu Handlungsabsichten, zumal es wohl auch kulturspezifische Antwortmuster in Umfragen gibt - ganz unabhängig, wie eine Person tickt (Türken neigen wohl z.B. gerne zu Extrempunkten bei Antwortskalen). Ich will diese Studie jetzt also nicht als den entgültigen Beweis verstanden sehen, dass der Musel quasi zu Gewalt verdammt ist. Ich denke aber auf der anderen Seite schon, dass Kultur und Ideologie häufig selektiv (!) unterschätzt wird, wenn es um die Erklärung von Handlungsmustern geht. Selektiv, da es uns beim deutschen Faschismus nie einfallen würde, dessen fundamental "problematische" Grundideale einfach zu ignorieren, wenn es um die Erklärung von Handlungen seiner Anhänger geht. Beim Islam sind viele aber viel eher dazu bereit, und das obwohl der Islam als zentrale Figur nunmal leider einen Kriegsherren hat, der in seinem Leben zwar auch mal versöhnlichere Töne von sich gab, aber wohl vor allem im späteren Verlauf eher "radikaler" wurde. Nun glaube ich nicht, dass der jugendliche "Durchschnittspascha" streng islamische Schriften studiert, um sein Verhalten zu rechtfertigen. Aber natürlich können solche Ansichten über Geistliche in die religiösen Gemeinden einsickern, und so auf die Eltern und letzten Endes auch auf die Kinder wirken. Das kann dann zum Beispiel ein einfaches diffuses Überlegenheitsgefühl gegenüber der "Outgroup" sein, kombiniert mit der kulturell verankerten Attitüde, dass man als starker Mann sich seinen Weg in der Gesellschaft bahnen und dominant auftreten muss.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Meinungsaussagen in Umfragen werden nicht unbedingt zu Handlungsabsichten, zumal es wohl auch kulturspezifische Antwortmuster in Umfragen gibt - ganz unabhängig, wie eine Person tickt (Türken neigen wohl z.B. gerne zu Extrempunkten bei Antwortskalen). Ich will diese Studie jetzt also nicht als den entgültigen Beweis verstanden sehen, dass der Musel quasi zu Gewalt verdammt ist. Ich denke aber auf der anderen Seite schon, dass Kultur und Ideologie häufig selektiv (!) unterschätzt wird, wenn es um die Erklärung von Handlungsmustern geht. Selektiv, da es uns beim deutschen Faschismus nie einfallen würde, dessen fundamental "problematische" Grundideale einfach zu ignorieren, wenn es um die Erklärung von Handlungen seiner Anhänger geht. Beim Islam sind viele aber viel eher dazu bereit, und das obwohl der Islam als zentrale Figur nunmal leider einen Kriegsherren hat, der in seinem Leben zwar auch mal versöhnlichere Töne von sich gab, aber wohl vor allem im späteren Verlauf eher "radikaler" wurde. Nun glaube ich nicht, dass der jugendliche "Durchschnittspascha" streng islamische Schriften studiert, um sein Verhalten zu rechtfertigen. Aber natürlich können solche Ansichten über Geistliche in die religiösen Gemeinden einsickern, und so auf die Eltern und letzten Endes auch auf die Kinder wirken. Das kann dann zum Beispiel ein einfaches diffuses Überlegenheitsgefühl gegenüber der "Outgroup" sein, kombiniert mit der kulturell verankerten Attitüde, dass man als starker Mann sich seinen Weg in der Gesellschaft bahnen und dominant auftreten muss.


Na ja, ich muss sagen dass mich sehr viel an dieser Debatte schon sehr stark an die analogen Debatten bzgl. der kulturellen Pathologien innerhalb der afroamerikanischen Community in den USA erinnern. In meinen Augen sitzt man da einem Endogenitätsproblem auf (das sich natürlich nicht wirklich umgehen lässt*, weil du kein random assignment bzgl. Kultur/Religion hast), dass es gerade subalterne Gruppen als Reaktion auf ihren Status hin zur Identifikation mit der Gruppe zieht. Gewisse second order Effekte sehe ich schon auch und es kotzt mich schon auch an, wenn Leute so tun als alles jenseits von 100% Integration einer gesamten Gruppe erst mal die Schuld der Mehrheitsgesellschaft, aber mir scheint schon auch, dass statt der eigentlich angemessenen Frage nach dem Residualeffekt von Kultur nachdem man für die anderen Faktoren kontrolliert gerne einfach mal die Frage nach der Kultur mit Mittelwertunterschieden beantwortet wird, was halt einfach eine unsinnige Betrachtung ist. Nicht nur unwissenschaftlich, sondern unsinnig, weil so ziemlich alle instant zu causal inference jockeys werden, wenn einem die Schlussfolgerung von naiven Betrachtungen nicht passt.




*Claire Adida und David Laitin haben interessante Sachen zur Integration von Muslimen/Christen in Frankreich, die meinen Punkt unterstreichen, aber systematisch-empirisch sind die Arbeiten nicht, muss man auch ganz klar sagen
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
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Oh, und wo mir gerade wieder Ruud Koopmans in den Sinn kommt und hier ein "der Islam hat mit dem Islam nichts zutun"-Wind durch den Thread weht:


Zusammenfassung: Muslime befürworten in einem Umfrageexperiment religiös motivierte Gewalt weitaus stärker, als Christen und Juden. Die ist selbst dann der Fall, wenn auf Drittvariablen wie etwa der "Fundamentalismusgrad" getestet wird. Das Experiment fand in Europa statt, prinzipiell kann es also geographische Effekte geben derart, das bestimmte Subpopulationen von muslimen eventuell nicht so extrem antworten, im Iran z.B.. Für die Wahrnehmung der hiesigen Muslime ist das aber eigentlich egal.
Hhmh die Studie ist aber begrenzt aussagekräftig für das hier im gestellten Frage. Die von Koopmans befragten Muslime in Europa sind Einwanderer erster und zweiter Generation aus ärmeren und ländlichen Gebieten in Nordafrika, die Christen autochtone Einwohner. Insofern ist nicht klar, woraus der gemessene Zusammenhang primär rührt, aus dem Islam oder dem Umstand, dass die Befragten diesen Background haben. Ich tendiere zu zweiterem.

Ich halte die Studie nicht für grundlegend methodisch falsch, nur bin ich unsicher, ob sie im Kontext hier genau passt.
 
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Ich rede über Leicherich und wie schlecht ihr mit ihm diskutiert und du sprichst über mich.
Was soll das?
 
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Hhmh die Studie ist aber begrenzt aussagekräftig für das hier im gestellten Frage. Die von Koopmans befragten Muslime in Europa sind Einwanderer erster und zweiter Generation aus ärmeren und ländlichen Gebieten in Nordafrika, die Christen autochtone Einwohner. Insofern ist nicht klar, woraus der gemessene Zusammenhang primär rührt, aus dem Islam oder dem Umstand, dass die Befragten diesen Background haben. Ich tendiere zu zweiterem.

Ich halte die Studie nicht für grundlegend methodisch falsch, nur bin ich unsicher, ob sie im Kontext hier genau passt.
Selbst wenn das alles so ist, wird doch ein Leichnam dann doch auf der Straße mit genau diesen Einwanderern konfrontiert. Gerade hier im Osten, wo eine dritte oder vierte Generation an gut gebildeten Türken die Biontech oder Crytec gründen, schlicht nicht present ist. Kann man es jemanden, der nicht in seiner Freizeit nach papern googelt, verübeln, wenn er diese doch recht offensichtliche Korrelation feststellt?
 

Gustavo

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Ich rede über Leicherich und wie schlecht ihr mit ihm diskutiert und du sprichst über mich.
Was soll das?

Und ich sage dir dass ich deine Perzeption, was eine vernünftige Diskussionskultur ist, bei diesem Thema nicht sehr ernst nehme, eben weil ich exakt 0 das Gefühl habe, dass du in irgendeiner Form objektiv darauf schaust, wenn die eine Seite dir genehmen Schlonz wie "ich fühle mich halt nicht mehr wohl in meiner Plattenbausiedlung und die Tankstelle hier macht jetzt auch um 21:00 zu, Islamisierung schreitet voran" hier reinkotzt. Du hast hier doch wirklich Hunderte von Malen bewiesen, dass du überhaupt nicht dazu fähig oder willens bist, zwischen Tenor und Qualität von Posts zu unterscheiden. Wieso sollte ich also ernst nehmen, was du bzgl. der Diskussionskultur denkst?
 

Celetuiw

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Selbst wenn das alles so ist, wird doch ein Leichnam dann doch auf der Straße mit genau diesen Einwanderern konfrontiert. Gerade hier im Osten, wo eine dritte oder vierte Generation an gut gebildeten Türken die Biontech oder Crytec gründen, schlicht nicht present ist. Kann man es jemanden, der nicht in seiner Freizeit nach papern googelt, verübeln, wenn er diese doch recht offensichtliche Korrelation feststellt?
Ich nehme das ja nicht übel! Ich nehme an, du hast den Fred überflogen und den imo teils sehr harschen Tonfall gegenüber Leiche mitbekommen.
An dem hab ich mich nicht beteiligt und bin generell der Ansicht, dass alle Beteiligten diese Diskussion vernünftiger führen sollten.
Das bringt "uns" (gesamtgesellschaftlich) auch mehr.
 
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Halten wir fest:
Wir sind uns scheinbar alle einig, dass weniger Transferleistungen und damit Druck zu arbeiten integrationsfördernd wirkt.

Jetzt aber das "interessante":
Diejenigen, welche starke Maßnahmen zur Reduktion der unqualifizierten Migration ablehnen, lehnen gleichzeitig die deutliche Reduktion von Transferleistungen für Migranten ab.

Da sind wir wieder bei der guten alten Gesinnungstethik: Der arme Mensch, der nicht illegal nach Deutschland kommt ist recht egal - aber sobald er die Grenze nach Europa überschreitet, darf er natürlich nicht gegenüber einheimischen Armen benachteiligt werden.
 
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Also klar sind Migranten keine deutschen Staatsbürger und müssen nicht gleich behandelt werden, das sehen die meisten denke ich ein. Aber sie als Menschen zu betrachten fände ich schon sinnvoll. Ob es jetzt 30 Tage sein müssen oder länger, darüber kann man sicherlich streiten, aber einen maximalen Zeitraum muss es logischerweise geben. Potenziell lebenslänglich für nen Einbruch hört sich dann doch etwas hart an. :deliver: Kriegst du im Leben denke ich juristisch nicht umgesetzt.
Naja aber wir reden in diesem Fall doch dann von Straftätern, die kein Bleiberecht haben und daher eh abgeschoben werden sollen. Die dürfen sich also legal gar nicht in Deutschland aufhalten - warum sollten wir die dann also aus dem Gefängnis in die Freiheit entlassen?
Nochmal: es geht mir um kriminelle Ausländer die zusätzlich kein Bleiberecht in Deutschland haben - nicht um Asylbewerber die in Deutschland sein dürfen. Und für einen Einbruch kann man dann auch nicht jemanden Abschieben. Wenn wir aber von 20 oder 30 Einbrüchen reden - also Intensivtätern oder von "stärkerer" Kriminalität (Gewaltdelikte etc.) - auch da kann man ja jetzt schon das Asylverfahren negativ beeinflussen und die Personen abschieben.
Wir reden hier also z.B. von kriminellen Nafris (Nafri = hat in der Regel keinen Asylgrund) oder eben Intensivtätern / schweren Straftätern die das betreffen würde. Und ja, bei denen bin ich der Meinung, dass wir diese auch einsperren können bis zur Abschiebung.
 
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Wir können jeden einsperren, der unbefugt hier im Land ist, mindestens bis er freiwillig wieder geht.
Wie sinnlos ist bitte diese Diskussion?
 
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Eure Diskussionskultur ist so maximalst behindert.
Da macht sich Leicherich die Mühe völlig valide Beispiele aus seinem persönlichen Erleben zu schildern und ihr Schlaumeier lasst alles nicht gelten und verallgemeinert so behindert und falsch
Zitat: "Ne sorry, aber die AfD ist so stark wegen Nasen wie dir, die quasi alles, was in ihrem Viertel schlecht läuft, mit Islam und Migranten in Verbindung bringen. "Früher, als es die nicht gab, war alles besser!"
Was du da schreibst hat er nirgendwo so wiedergegeben, aber du kotzt groß vom Dach runter. Und der Gipfel ist noch ihm vorzuwerfen, dass es wegen Leuten wie ihm die AfD gibt.
Es nervt so extrem, das hält man nicht aus.
Danke, von dir fühlt sich das für mich wie ein Kompliment an. Man erinnere sich an Mackias Einstellung gegenüber Demonstranten, als es um die Anti-AfD-Demos aufgrund des Potsdamer Geheimtreffens ging. Da kam so ein richtig Empathie gegenüber deren Sorgen rüber! :deliver:
So ist das halt, wenn man die Sorgen eines Menschen für nicht realistisch hält, dann nimmt man sie auch selten ernst. Im Gegensatz zu dir hat @Gustavo aber durch nachfragen versucht, Leiches Gefühlslage zu substantiieren und ich habe einen Olivenzweig bezüglich Migration und radikalem Islam ausgestreckt - etwas was ich im Gegensatz dazu von dir noch nie gesehen habe. Wenn Leiche aber bei seinen unreflektieren Gefühlen bleibt und dann in seiner Hilflosigkeit keine Alternative hat als Gustavo anzupöbeln (er war derjenige, der mit "wegen dir gibt es die AfD" angefangen hat), dann kriegt er eben kontra. Das sehe ich aber alles noch relativ sportlich, so laufen Forendiskussionen manchmal.
Die behindertste Diskussionskultur hier hast immer noch du. Trägst absolut nichts konstruktives zum Thema bei und meinst hier einen erwachsenen Mann white-knighten zu müssen ohne Teil des Gesprächs gewesen zu sein. Es grenzt schon nahezu an Absurdität, wie konstant AfD'ler für alle Lebenslagen das Opfernarrativ bedienen. Kommt dir das nicht selber albern vor?
 

[fN]Leichnam

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Um das hier mal noch abzurunden und nicht so einen faden Beigeschmack zu hinterlassen. Mich hat gestört, dass meine Erfahrungen einfach weggewischt und offensichtlich nicht für voll genommen werden. Gustavos Freundin kennt sich halt in Gorbitz viel besser aus. 🤷‍♀️
Und ich bin in euren Augen halt ein Rassist und ewig Gestriger, wenn ich das benenne, was mir aufstößt. Gut okay, ich kann damit leben, alles i.O.
Aber ich glaube nicht, dass wir mit dieser Strategie im großen Rahmen die Wende erzielen werden; genau diese Dinge machen die AfD immer stärker.
 
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Keiner hat deine Erfahrungen weggewischt. Wieso sollte dir jemand widersprechen, dass die Tankstelle deines Vertrauens neuerdings um 21:00Uhr zumacht? Widersprochen wurde der Begründung, die du dafür vorgebracht hast: Der stärker werdende Einfluss des Islams. Gleichzeitig hat Gustavo berechtigte Zweifel daran geäußert, dass es bei der Tankstelle überhaupt was mit dem Thema Gewalt zu tun hat.
Deswegen: Keiner kann dir deine Erfahrungen nehmen. Gleichzeitig wissen wir, dass Empirie die kleine, behinderte Schwester von Statistik ist und besonders im Falle von Kriminalität das Gefühl und die Faktenlage wenig korrelieren. Insofern ja, du wirst insgesamt nicht für voll genommen. Das darfst du doof finden (fände ich auch), hat aber an dieser Stelle seine Gründe.
Dementsprechend sind die Konsequenzen, die beide Seiten hier ziehen, natürlich auch sehr unterschiedlich: Du bist der Meinung, dass die Wahlergebnisse der AfD ein Ausdruck des Frustes der Bürger sind, die sich wie du in ihrem Gefühl nicht ernst genommen fühlen. Ich bin der Meinung, die Wahlergebnisse der AfD sind ein Ausdruck von Menschen, die ihren Frust und ihre Probleme auf Migranten und damit verbundene Themen wie Islam externalisieren. Aus meiner Sicht machst du die AfD immer stärker, aus deiner Sicht mache ich das. Ich denke wir müssen uns hier auf "agree to disagree" einigen.

Gustavo hat noch den Punkt eingebracht, dass die Wahlergebnisse letztlich das Ergebnis davon sind, dass eine Partei wie die AfD dieses Wählerpotenzial aktivieren kann, wie man in den anderen europäischen Ländern sehen kann. Vielleicht können wir also tatsächlich gar nichts gegen die AfD tun. Mal schauen. Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass du mit deinem Buch genug Asche machst, dass du aus deinem Drecksloch rauskommst. :troll:
 
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Du musst verstehen dass Gustavo und Konsorten nicht in Einzelschicksalen denken, sondern auf der Makro-Ebene.
Wenn du von 5 Syrern abgestochen wirst, dafür aber 2 andere Syrer einen sozialversicherungspflichtigen Job haben, dann sehen sie netto einen positiven Einfluss der Zuwanderung und singen kumbaja :mond:

Zuwanderung ist klasse, aber halt nicht für jeden. Man muss sich von dem Gedanken lösen, dass der Staat mir irgendetwas schenkt.


Deswegen FDP, meuchelt die Schwachen.
 

[fN]Leichnam

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Mal schauen. Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass du mit deinem Buch genug Asche machst, dass du aus deinem Drecksloch rauskommst. :troll:

Bin ich doch schon seit Jahren. Und hey so schlimm ist Gorbitz nicht. Hatte überlegt das "I love Gorbitz"-Shirt im Spätladen zu kaufen damals. :elefant:
 
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stimmt es eigentlich in der tendenz, dass die afd in den ostdeutschen provinzkäffern mit 0,0x% zuwanderungsanteil unverhältnismäßig stark ist?

ich meine, dass niemand lust hat mit und um orientierungslosen und arbeitslosen abschaum (egal welcher couleur) herum zu wohnen und zu leben, versteht sich ja von selbst. ist aber dann ein soziales und klassistisches problem und hat weniger mit der islamisierung deutschlands™ zu tun, wie es leiche weiter oben implizierte.
 
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genau diese Dinge machen die AfD immer stärker.
Das halte ich persönlich für ein Märchen, ein Feigenblatt. "Wir sind nur temporärere Nazis, bis die Lage besser wird". Latenter/Offener Rassismus und Gewalt-/Abschiebefantasien sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Schon seit ich denken kann. Als türkischstämmiger habe ich von Kind auf gelernt wie ich mein zu Hause sichere, oder wie ich im Notfall wie z.B. einem (gelegten) Brand schnellstmöglich mit einer selbstgebastelten Sicherheitsleine aus dem vierten Stock entkomme. Sollingen, Mölln, Baseball-90er, NSU und und und gabs schon vor der AfD. Deswegen muss ich - ohne Deine Sorgen dabei zu belächeln - durchaus schmunzeln. Während Du es scheiße findest kein Bier mehr ab 21 Uhr holen zu können, find ich es scheiße jeder Zeit ggfs. genazitötet werden zu können. Als Kind habe ich oft davon geträumt (zuletzt nach den publik gewordenen Remigrationsplänen der AfD) wie ich versuche die Wohnungstür zu verschließen, aber Glatzen mit Springern die Tür eintreten. Träumst Du so etwas auch?

Hab daher bitte Nachsicht mit mir, wenn ich den Kausalzusammenhang den Du versuchst herzustellen ("Euer Blick von oben herab lässt die Leute überhaupt erst Faschisten wählen") als völligen Unsinn erachte. Es ist eben kein kurzer Weg von "ich werde nicht für vollgenommen" zu "ich wähle Faschisten und Nazis". Das ist - mit Verlaub -intellektuell unehrlich.
 
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[fN]Leichnam

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Danke Kain für den interessanten Beitrag. Und ja, du hast Recht, ich kann mir nicht vorstellen wie es für dich ist, in diesem Land zu leben. Erstrecht in diesen Zeiten, in denen wir stecken und die uns bevorstehen.
 
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Bin ich doch schon seit Jahren. Und hey so schlimm ist Gorbitz nicht. Hatte überlegt das "I love Gorbitz"-Shirt im Spätladen zu kaufen damals. :elefant:
Übrigens: Ich halte dich auch nicht für einen Rassisten. Ich habe es schonmal geschrieben, aber ich halte eh nichts von dem Ausdruck, der ist zu binär. Wenn man die Welt nur in Rassisten und Nicht-Rassisten unterteilt, dann sind wir alle Rassisten. Rassismus ist ein Spektrum irgendwo zwischen Buddha und Hitler und man kann näher an der einen oder anderen Seite sein, was zu häufigerem (Mackia) und weniger häufigerem (meine Wenigkeit :deliver: ) rassistischen Verhalten führt. Aber deswegen rede ich gern darüber, dass bestimmte Handlungs- oder Denkmuster rassistisch sind, nicht bestimmte Personen.
 
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Ich verstehe Leiche. Gerade unsere Mitbürger aus den sog. "neuen" Bundesländern werden unter Generalverdacht gestellt und zu oft valide Argumentationsketten als "herauswinden/lamentieren/heulen" verächtlich gemacht. Was insofern absurd ist, als das die prominentesten Nazis im Osten alle aus dem Westen Zugewanderte sind. Daher ist sein mMn defensives, bisweilen leicht verschnupftes Erklärungsmodell (interpretiere ich ausdrücklich nicht als "Opfermentalität") für mich absolut nachvollziehbar.
 
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Dementsprechend sind die Konsequenzen, die beide Seiten hier ziehen, natürlich auch sehr unterschiedlich: Du bist der Meinung, dass die Wahlergebnisse der AfD ein Ausdruck des Frustes der Bürger sind, die sich wie du in ihrem Gefühl nicht ernst genommen fühlen. Ich bin der Meinung, die Wahlergebnisse der AfD sind ein Ausdruck von Menschen, die ihren Frust und ihre Probleme auf Migranten und damit verbundene Themen wie Islam externalisieren. Aus meiner Sicht machst du die AfD immer stärker, aus deiner Sicht mache ich das. Ich denke wir müssen uns hier auf "agree to disagree" einigen.
Ich muss gestehen - ich sehe den Widerspruch in den Positionen nicht.
Ich würde denken, dass beides zutrifft!
Zudem denke ich noch, dass es ein starkes Gefühl gibt, dass es z.B. mehr Messerattacken gibt (mindestens ist das jetzt öfters in den Medien zu finden) - und gleichzeitig keine Konsequenzen folgen deswegen. Das man diese Nachrichten zwar in den Medien liest aber dann nicht sagen darf, dass "die Ausländer" daran Schuld sind (auch wenn sie es sind) weil man ja sonst als Nazi abgestempelt wird.
Ich würde also sagen, dass man tatsächlich Probleme in der Gesellschaft ausmacht - und dagegen keine Lösungen sieht. Und diese Diskrepanz befeuert garantiert auch die AFD.
 
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Also bei mir scheitert das Verständnis für AfD Sympathisanten letztlich an der "whatever it takes" Einstellung und der obskuren Bewertung der Migrationsfrage.

Ich verstehe, wenn das Migrationsthema einem wichtig ist und man Einwanderung strikter geregelt haben möchte. Ich verstehe auch, wenn man ausreisepflichtige Personen (insb. straffällig gewordene) zügig abgeschoben sehen will. Ich fand auch die Schilderungen von Leichnam nicht daneben. Das sind Erfahrungswerte, die halt wirken und mindestens teilweise in Zusammenhang mit der Zuwanderung aus bestimmten Kulturkreisen stehen.

Nur finde ich die Schlussfolgerung überhaupt nicht plausibel, man könne der AfD ernsthaft Potenzial abgraben, wenn man diesen Personenkreis nur entschiedener abschöbe. Es geht da bundesweit nicht mal um 50k Menschen; auch wenn die jetzt nicht mehr da wären merkt das doch keiner. Was nicht heißt, dass man es nicht dennoch fordern kann, es wirkt halt nur vorgeschoben, wenn das jetzt zu einem so existenziellen Problem aufgeblasen wird, dass es keinerlei rote Linien mehr gibt.

Und das ist dann auch der Punkt, wo mein Verständnis endet. Wer darüber hinwegsehen kann, dass die Partei von extremistischen Kräften durchsetzt ist, sich Abgeordnete von Russland schmieren lassen und kaum sinnvolle Lösungsansätze auf dem Zettel haben, der will wahrscheinlich mehr als nur 50k Leute abschieben. Es geht dann vielleicht eher um das, worüber ein Sellner so referiert. Oder es geht darum, "denen da oben" um jeden Preis eins auszuwischen, also um Frust abladen. Man weiß es halt nicht so genau, da gehen Eigen- und Fremdwahrnehmung auseinander.

Eines ist aber klar: fast alle AfD-Politiker die u.a. Mackia früher abgefeiert hat, sind inzwischen ausgetreten: oft wegen zu viel Extremismus. Und die verbliebenen "Gemäßigten" haben kein politisches Gewicht mehr. Es hieß wahlweise immer "ist alles halb so wild" oder "das Migrationsthema ist so wichtig, da ist alles andere egal". Passt halt überhaupt nicht zusammen, wenn man sich selber auch nur ansatzweise als "gemäßigt" wahrnimmt.
Aber an der Stelle versandet die Debatte zuverlässig.
 
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Wenn wirklich die Straftäter erfolgreich abgeschoben würden, dann bedeutet das natürlich, dass wer auch immer das umgesetzt hat echte Glaubwürdigkeit entwickelt beim Thema Migration. Das hätte ganz bestimmt einen signifikanten Effekt auf Stimmen für die AfD.
 
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Ja, aber womöglich keinen negativen. Ich glaube es spielt keine große Rolle mehr, wer es umsetzt. Jeder weiß, dass die Umsetzung indirekt der AfD zuzuschreiben wäre, weil sie Druck ausgeübt oder sogar direkt mitgewirkt hat. Warum sollten Leute damit aufhören sie zu wählen, wenn sie Erfolg hat? Man wählt die natürlich weiter um den Status Quo zu erhalten oder auszubauen. Ich sehe Appeasement nicht als gangbaren Weg, wenn man möchte, dass die AfD Stimmen einbüßt.
 

Gustavo

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Halten wir fest:
Wir sind uns scheinbar alle einig, dass weniger Transferleistungen und damit Druck zu arbeiten integrationsfördernd wirkt.


Völliger Blödsinn, dass es da irgendeine Einigkeit gibt. Das ist eine empirische Frage und selbst diejenigen, die dazu empirisch forschen, sind sich darüber (mein letzter Kenntnisstand) nicht einig. Dass du glaubst, du könntest das einfach an den vibes erkennen, sagt nur wieder dass du regelmäßig vergisst, deine deklaratorischen Statements mit "ich glaube, dass" zu versehen, nicht dass es irgendwie Einigkeit gibt. skill formation in den USA funktioniert ganz anders als in Deutschland, so zu tun als könne man an der Erwerbsbeteiligung auf Integration schließen ist völlig unzulässig. Du setzt mal wieder voraus, was erst mal zu beweisen wäre.


Jetzt aber das "interessante":
Diejenigen, welche starke Maßnahmen zur Reduktion der unqualifizierten Migration ablehnen, lehnen gleichzeitig die deutliche Reduktion von Transferleistungen für Migranten ab.

Da sind wir wieder bei der guten alten Gesinnungstethik: Der arme Mensch, der nicht illegal nach Deutschland kommt ist recht egal - aber sobald er die Grenze nach Europa überschreitet, darf er natürlich nicht gegenüber einheimischen Armen benachteiligt werden.


Selbst wenn Migration eine reine Almosenveranstaltung wäre ist es ethisch eine völlig stringente Position, Menschen arbiträr und ungleich zu behandeln, wenn Ressourcen nur ausreichen um manchen zu helfen. Die Behauptung, dass diesen Leuten Menschen, die es nicht nach Deutschland schaffen "egal" seien ist lediglich deiner Ignoranz geschuldet.
 
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