AfD - Karnevalsverein oder Heilsbringer?

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Naja, nicht gleich beleidigend werden, das hilft uns auch nicht weiter. Im Übrigen bin ich kein AfD-Wähler, lehne aber zunehmenden Einfluss des Islam ebenfalls ab. Was ist daran verwerflich, war meine Frage.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.023
Reaktionen
9.118
Wenn du die Frage in einem eigenen Kontext stellst - nichts. Wenn du die Frage in diesem Kontext, in diesem Thema stellst, und dazu die Implikation "Ossis haben Angst vor Islam und wählen daher AfD" mit rein bringst UND dann noch dazu scheinheilig-provokant fragst was daran so schlimm ist, dann ist daran ne ganze Menge falsch. Und zwar so falsch das ich da nur noch mit Idiotie kommen kann. Keine Toleranz gegenüber Demokratiefeinden und Vaterlandsverrätern. Und da bin ich sogar noch gebremst unterwegs.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.332
Reaktionen
2.284
Mal ne Frage: Was ist eigentlich verwerflich daran, wenn man einen immer größeren Einfluss des Islam auf das eigene Leben ablehnt? Wir Ossis sind vielleicht doof, aber wir haben da keinen Bock drauf und wählen entsprechend. Mal als Provokation hiergelassen.

Gegenfrage: Welchen Einfluss hat der Islam bitte auf dein Leben als Deutscher? Und ich meine jetzt nicht "ich habe in der Zeitung von der Kindertagesstätte gelesen, die kein Schweinefleisch mehr anbietet, wehret den Anfängen!!!" Ich meine ganz konkret: Auf dich, heute.
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Die (nochmal; nicht ich!) wählen die AfD, weil die Migration für sie das entscheidende Thema ist (kann man darüber streiten ob dem auch tatsächlich so ist) und sie der CDU schlicht und einfach nicht mehr vertrauen. Dieser Zustand ist eine Katastrophe und bringt uns in diesem Jahr diese erschreckenden Zahlen einer Partei, die auch ich für überaus gefährlich halte. Ich weiß aber, warum die diese Scheiße wählen und stempel die nicht alle durch die Bank als Idioten und Demokratiefeinde ab. Das ist mir nämlich auch zu simpel.
Wir haben uns die AfD selbst gebaut und wir machen sie immer stärker.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.023
Reaktionen
9.118
Auch das Argument ("Wir dürfen die nicht ausgrenzen, davon werden sie stärker") kann ich nicht mehr hören. Dafür gibt es mWn keinerlei hinreichende Belege für einen direkten Zusammenhang. Was aber noch viel stärker wiegt: Die wählen die obwohl sie wissen müssen das das Nazis sind. Keine Toleranz, nur einen Ausweg: Als die Idioten abstempeln die sie sind. Sorry, aber Nazis wählende Leute darf man nicht verharmlosen!
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Gegenfrage: Welchen Einfluss hat der Islam bitte auf dein Leben als Deutscher? Und ich meine jetzt nicht "ich habe in der Zeitung von der Kindertagesstätte gelesen, die kein Schweinefleisch mehr anbietet, wehret den Anfängen!!!" Ich meine ganz konkret: Auf dich, heute.
Gut, ich zähle dir ein paar Sachen auf. Ich hab fünf Jahre lang in Dresden Gorbitz (eines der Assi-Viertel) gewohnt. Das war von 2013 bis 2018 und ich habe in dieser Zeit die Veränderung des Viertels hautnah mitangesehen. Ich war da oft nachts noch allein unterwegs in dem Viertel und hatte eigentlich nie Angst am Anfang, aber das hatte sich verändert. Es sind in dieser Zeit immer mehr muslimische Migranten in das Viertel gekommen und die haben die Kriminalität doch deutlich erhöht und ein paar Hotspots (Amalie-Dietrich-Platz z.B.) extrem verschärft, so dass ich da nachts am liebsten gar nicht mehr lang bin.
Heute stecke ich wieder in meinem kleinen Nest im Erzgebirge und hier haben vor ca. einem halben Jahr die Tankstellen ihre Öffnungszeiten von 24/7 auf 21 Uhr Schließung verändert in Folge mehrerer unschöner Vorfälle mit muslimischen Migranten. Als Alki spielt das durchaus eine Rolle für mich und kann mich, wenn es ganz blöd kommt sogar das Leben kosten.
Das sind jetzt nur zwei schnelle Beispiele, aber sie hatten/haben einen direkten Einfluss auf mein Leben.
 

dARRRRRk lord

Pirat ehrenhalber
Mitglied seit
24.07.2002
Beiträge
14.486
Reaktionen
6.669
Gegenfrage: Welchen Einfluss hat der Islam bitte auf dein Leben als Deutscher? Und ich meine jetzt nicht "ich habe in der Zeitung von der Kindertagesstätte gelesen, die kein Schweinefleisch mehr anbietet, wehret den Anfängen!!!" Ich meine ganz konkret: Auf dich, heute.
Jo hier am Rande des Ruhrgebiets DRK Kita es wird kein Weihnachten oder Ostern gefeiert weil man niemanden ausschließen will.
Judenhass ist allgegenwärtig selbst in Kita/Grundschule
Ein Supermarkt und 2 Einzelhandelsgeschäfte haben aufgrund Diebstähle von Asylanten schließen müssen (30K Einwohner Ort)
Mehr Raub und Körperverletzungsdelikte im Ort

So ganz spontan was ich persönlich als schlechten Einfluss erlebe.
Wie wäre es wenn du mir sagst welchen guten Einfluss der Islam auf dich hat?

Ganz ernst gemeinte Frage ich bin eigentlich grünen wähler, möchte aber eine Partei unterstützen die die Armutsmigration anspricht und angehen will, wo sollte ich mein Kreuz machen?
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.023
Reaktionen
9.118
Ganz einfache Antwort: Nicht, niemals, bei Nazis!
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
6.218
Reaktionen
2.021
Die (nochmal; nicht ich!) wählen die AfD, weil die Migration für sie das entscheidende Thema ist (kann man darüber streiten ob dem auch tatsächlich so ist) und sie der CDU schlicht und einfach nicht mehr vertrauen.
Lass uns das noch mal ruhiger versuchen, als es grad mit dir und Shi lief.

Also: mal einen Schritt zurück, sagen wir mal die Probleme die du so beschreibst sind Probleme die genuin was mit Ethnie/Religion zu tun haben und nicht mit Armut/fehlender Integration/Bildung. (was ich denke).

Aber unsterstellen wir mal, dass das zutrifft. Darf und sollte man deswegen eiskalte Nazis wählen? Um über den Kampfbegriff hinaus zu kommen, Leute die: Hass schüren, die Demokratie beschädigen wollen, Desinformation betreiben, Putin feiern?

Als abstrakt ethische Frage: wäre das von dir beschriebene Problem ein guter Grund dazu?

Nehmen wir auch hier mal an, Leute da ja: was bietet die AfD an konkreten Lösungen an, die rechtsstaatlich machbar sind? Gehts uns dann als Nation besser, wenn wirklich faktisch Asylbewerber , Ausländer und deutsche mit migrationshintergrund vertrieben wurden. Brummt die Wirtschaft dann mehr? Gibt es keine Kriminalität mehr? Verlassen uns dann nur die jungen Libanesen, die an der Tanke randaliert haben oder auch Dr. Mohamed, der Augenarzt meines Vertrauens.

Das sind aus meiner Sicht die Punkte.
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Das große Problem ist, dass keine andere Partei außer der AfD unser Migrationsproblem (und wir haben eines; die aktuelle Kriminalitätsstatistik zeigt es deutlich) glaubhaft angehen will. Da stehst du jetzt als vernunftbegabter Wähler wie vor der Wahl zwischen Pest und Cholera. Die sog. Altparteien fahren trotzig ihre Linie weiter bis die AfD bundesweit bei 30% plus steht oder ka wo die hinwollen...
Und die AfD ... na da brauchen wir nicht drüber reden. Das sind in weiten Teilen lupenreine Nazis.
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
6.218
Reaktionen
2.021
Das große Problem ist, dass keine andere Partei außer der AfD unser Migrationsproblem (und wir haben eines; die aktuelle Kriminalitätsstatistik zeigt es deutlich) glaubhaft angehen will.
Naja die PKS zeigt das nicht deutlich. Das ist hier im Com ja eine "täglich grüßt das Murmeltier" Diskussion. Nur z.b. sind da Grenzübertritte von Asylbewerbern erfasst oder hat die hohe Rate an Einbruchsdiebstählen was mit Rumänen, nicht Asylbewerbern zu tun. Wäre damit ein Problem des Schengenraumes an sich.

Da stehst du jetzt als vernunftbegabter Wähler wie vor der Wahl zwischen Pest und Cholera. Die sog. Altparteien fahren trotzig ihre Linie weiter bis die AfD bundesweit bei 30% plus steht oder ka wo die hinwollen...
Von daher stelle ich die Gegenfrage: ist das denn alles so Fakt und richtig, wie es der der AfD geneigte Wähler so vermittelt kriegt?

Ich finde nämlich: die Partei und ihr sehr nahe Zeitschriften betreiben zu dem Thema glatt Desinformation und Hate Speech (z.b. Compact) und einige Zeitungen sind sich zumindest nicht für billigen Populismus (=billige klicks) zu schade. (Bild, Welt, etc)
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Wieso werden die denn immer stärker he? Weil die AfD so geniale Propaganda macht und die Wähler allesamt doof sind oder was?
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.023
Reaktionen
9.118
Ja, da waren wir schon vor Zig Posts, auch ohne diese dumme provokante Frage. Wer Nazis wählt ist halt ein Idiot, Ende der "Provokation".
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Ihr werdet diese Pisser überall in Regionen oberhalb der 20% kriegen, wenn es so weiter geht. Ich frage mich, was daran so schwer zu begreifen ist.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.023
Reaktionen
9.118
Ja, das ist wieder die umgedrehte Opferkarte - nein, einfach NEIN! Man geht nicht auf Nazis zu, man grenzt sie so hart aus wie es nur irgendwie geht. Das sollten die aktuellen Demos doch gezeigt haben.
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Na dann weitermachen... Diese Strategie hat uns hierhin geführt. Also weitermachen. Bin mal wieder raus ausm Thema.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.023
Reaktionen
9.118
Also, das verstehe ich nicht. Du steppst absichtlich provozierend in das Topic und kriegst entsprechend Feuer. Dann wirfst du mir vor keine konstruktive Alternative zur Alternative zu liefern, bringst aber selber keine, und ziehst dann beleidigt ab. WTF?
 

zoiX

Administrator
Mitglied seit
07.04.2002
Beiträge
26.650
Reaktionen
11.531
@Shihatsu
Sein Punkt ist doch: Der Großteil des Landes fährt deine Strategie und die AfD ist min. drittwichtigste Partei nach Zahlen.

Wenn der Trend mit dieser Strategie weitergeht, landen wir mit der Alternative in den 30%. Es zeichnet sich nicht ab, dass weiteres Ausgrenzen zu einer Änderung des Trends führt.

Also, was ist die Lösung? Ausgrenzung um jeden Preis, bis Politik unmöglich wird, weil man versucht den halben Bundestag auszugrenzen?

Es braucht eine Alternative für die Alternativen. Es ist aber keine in Sicht, bis @Schl3mIL seine Partei gründet.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.023
Reaktionen
9.118
Ich glaube nicht, das nicht Ausgrenzen die Situation mit der AfD verbessert - ich habe absolut null Anzeichen dafür das das überhaupt irgendwie funktioniert. Wer kommt eigentlich auf so was?
Aber ja, Alternativen zur AfD wären durchaus was feines - z.B. eine SPD die nicht Verräterpartei spielt, eine CDU die uns nicht Jahrelang in die Scheiße reitet mit weiter so, eine Linkspartei die sich nicht an Russland anbiedert oder Grüne die sich nicht in Genderscheiss festbeissen. So etwas brauchen wir, ja, auf jeden Fall! Aber deshalb die AfD tolerieren? Oder Leute die sie tolerieren? Die Partei die sich von Vlad schmieren lässt, die Partei die von Remigration spricht, die Partei die einem Führer folgt? Sorry, aber da kann die Antwort doch nur sein "Nein, niemals, nie wieder, nein". Ich schäme mich für alle Leute die das mit unserer Vergangenheit anders sehen.

Anekdotische Randnotiz: Mein Großcousin spricht nicht mehr mit meinem Großonkel, weil der AfD wählt. Östliches Thüringen. Er ist - tada - mit einer Muslimin verheiratet...
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
6.218
Reaktionen
2.021
Wieso werden die denn immer stärker he? Weil die AfD so geniale Propaganda macht und die Wähler allesamt doof sind oder was?
Hmh Frage Ursache-Wirkung-Kausalität. Die Wähler sind (imo zu Recht) politisch mit vielem unzufrieden. Die Kausalität, dass diese Probleme weg sind, nur weil der Ausländer weg ist, ist was die AfD suggeriert und was imo grundfalsch ist. Davon ab zeigen Umfragen, dass viele Afd als Ausdruck allgemeiner Unzufriedenheit wählen und nicht programmatischer Überzeugung.


Weil die AfD so geniale Propaganda macht und die Wähler allesamt doof sind oder was?
Ja, man kann mit ganz dummer Propaganda Wahlen gewinnen. Beispiele? Trump, Orban. Deutlicher Vergleich: der Wahlsieg der NSDAP 1933 war genau das.
Oder nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
09.12.2003
Beiträge
3.606
Reaktionen
595
Mal ne Frage: Was ist eigentlich verwerflich daran, wenn man einen immer größeren Einfluss des Islam auf das eigene Leben ablehnt? Wir Ossis sind vielleicht doof, aber wir haben da keinen Bock drauf und wählen entsprechend. Mal als Provokation hiergelassen.
Daran ist nichts verwerfliches. Nur bezweifle ich die Existenz eines eben solchen Einflusses auf unser aller Leben. Worin begründet sich diese Sorge? Weil mein Nachbar vllt Ali heißt und kein Schwein isst? Schimäre.

edit: habe die nachfolgenden Posts erst später gelesen. Leiche ist sicher kein Vektor für Wähler der AfD oder Islamophobie. Verstehe Deinen Punkt. Aber: was wäre denn der richtige Hebel um Menschen davon zu überzeugen keine Faschos zu wählen? Muss ich das überhaupt? Darf ich nicht annehmen es mit mündigen Menschen zu tun zu haben? Muss ich ihre Präferenzen nicht hinnehmen? Haben wir hierfür nicht einen Wertekanon? Soll ich den mit jedem AfD Dude neu verhandeln? Schön im Einzel-Kumbaya-Gespräch? #NotMyJob #ImNotJesus
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.862
Reaktionen
1.503
Ort
Hamburg
Wenn ich mich nicht verlesen habe, hat hier niemand gefordert, auf die AfD "zuzugehen".

Der Wunsch von Leichnam wie ich ihn verstehe ist eine andere Debattenkultur und Politik zum Thema Armutsmigration und Islam.

Die beiden Dinge gleich zu setzen ist ein Teil des Problems.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.023
Reaktionen
9.118
Nein, das hat niemand gefordert, aber es wurde doch recht deutlich impliziert das wir dadurch das wir das nicht tun die AfD erschaffen - wurde sogar fast genauso geschrieben. Und das halte ich für erklärten Mumpitz, daher auch mein "Spiess umdrehen". Auf die AfD zugehen macht NICHTS besser. Sie komplett ausgrenzen würde mMn nicht schaden, sondern vieles deutlicher machen.
Und nein, das hat nichts damit zu tun das wir zum Thema Armutsmigration anders reden sollten - geschenkt, das ist definitiv so. Was den Islam angeht ist das nicht so, aber darüber kann man gerne reden. Worüber man aber dann eben nicht in diesem Thema hier reden sollte, und man sollte nicht das wählen der AfD rechtfertigen mit "ABER ISLAM". Nazis wählen Nazis, so einfach ist das.
 
Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.769
Reaktionen
1.657
Ort
Baden/Berlin
Vor allem ist der dämlich unpragmatische Umgang mit den Problemen der ungezügelten Armuts- und Gewaltmigration ein Bärendienst für alle hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund, die ganz normal leben und leben wollen.

Vorurteile entstehen nicht im luftleeren Raum, sie basieren entweder auf kontinuierlichen Lügen eines Propaganda-Apparats oder aber auf der unzulässigen Verallgemeinerung die man sich aus ähnlich gelagerten Einzelfällen schlussfolgert.

Letzteres passiert in Deutschland und daher ist es wichtig dass diese Probleme verschwinden, denn wenn "südländische" Männer konsequenzlos gruppenvergewaltigen oder 4 jährige Mädchen in Supermärkten abstechen, wird die hier lebende Bevölkerung ihre (falschen) Schlüsse draus ziehen und jedem Menschen aus dem Nahen Osten oder (Nord)Afrika kritisch gegenüberstehen.

Trennt die Spreu endlich glaubhaft und hart vom Weizen, das ist besser für alle(!) Menschen in Deutschland, insbesondere für Muslime die täglich mehr in sippenhaft genommen werden
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.786
Reaktionen
762
Naja hier ist dann das Dilemma dass das von einigen als auf die Afd zugehen gelesen wird. Zusätzlich würde es die afd so verkaufen. Und wir hatten hier die Diskussion schon mehrmals. Was das Thema angeht hebt es die afd es schon stärker auf die Agenda als wenn es keine extreme Rechte Partei gäbe. Empirisch wird man das nicht zeigen können
 
Mitglied seit
24.08.2000
Beiträge
1.756
Reaktionen
488
Ich möchte an dieser Stelle nur nochmal darauf hinweisen, dass es in Dänemark eine sozialdemokratische Regierungspartei gibt, die restriktive Migrations- und Assimilationspolitik* betreibt. Und keine relevante Rechtsaußen-Partei (im Gegensatz zu Resteuropa). Für mich ist die Frage nach dem "ja was soll man denn machen" relativ klar. Es braucht eine zentristische Alternative, die glaubhaft die migrationskritischen Ansichten, die in der Bevölkerung sehr verbreitet sind, vertritt und auch Maßnamen umzusetzen gedenkt. Das weite Teile der Bevölkerung weniger Migration möchten (laut diverse Umfragen), aber keine zentristische Partei diese Gedanken glaubhaft aufnehmen kann, halte ich allein aus demokratietheoretischer Sicht für ein ziemliches Problem. Wer käme also in Frage?
  • Die CDU ist in der Beziehung einfach nicht glaubhaft (die haben mit Ausnahme Merkel fast immer Anti-Migrationswahlkampf betrieben, selbst vor 50 Jahren. Gleichzeitig waren sie fast immer an der Macht, außer Symbolpolitik kam da aber nie groß was, da die CDU-Unternehmerklientel billige Arbeitskräfte eigentlich ganz geil findet).
  • Bei der SPD mache ich mir da wenig Hoffnungen, wer Sarrazin kickt aber Schröder behält, ist einfach noch nicht soweit. Es gibt aber sicher Realos, die einen solchen Kurs befürworten würden.
  • Die Grünen haben mich an der Regierung mit sehr viel Pragmatismus überrascht, allerdings glaube ich, dass sie soweit wie Dänemark gehen würden. Außerdem haben sie leider ein riesen Publicity/Propaganda Problem.
* Der Punkt ist imo ziemlich wichtig, es reicht nicht einfach nur mehr abzuschieben und weniger reinzulassen. In Dänemark gibt es z.B. Maximalquoten für Migranten in einem Stadteil. Wobei die Dänen auch so schmerzbefreit sind, diese Regelung spezifisch nur bei "nichtwestlichen" Migranten anzuwenden. In Deutschland vermutlich unvorstellbar, die Nazi-Schreier wären überall.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.778
Reaktionen
1.087
Ort
Köln
Wie wäre es wenn du mir sagst welchen guten Einfluss der Islam auf dich hat?
1. Ein Arbeitskollege ist gläubiger Muslim und der höflichste Mensch, den ich kenne. Während dem Ramadan bietet er mir ständig Schokolade oder Kekse an, weil es, wie er sagt, muslimische Tradition ist, dass man nicht-fastenden Freunden in der Fastenzeit das anbietet, was man selber gerne essen würde. Er selber fastet und ich quatsche in der Pause super gerne mit ihm darüber und wie er in der Familie damit und anderen Dingen aufgewachsen ist. Ist bereichernd und beeindruckend zu sehen, was der trotz dessen so leisten kann (ohne Kaffee würde ich eingehen auf der Arbeit).
2. Wir haben letzte Woche in unserer Küche Ostern "nachgefeiert", heute gibt es eine kleine Zuckerfestfeier mit Böreks und Baklava. :love:
3. Bringt mich zu dem Punkt, und da hier ja eh Religion und Ethnie zusammengeworfen wird, kann ich das dazu packen: Bei mir um die Ecke hat ein libanesisches (muslimisches) Ehepaar ein Frühstückscafe aufgemacht, was die geilsten Leckrigkeiten anbietet was diese Kost angeht, ich geh da mittlerweile fast jedes Wochenende frühstücken. Super nettes Ehepaar und beste Böreks der Stadt.
4. Mein Dönermann um die Ecke des Vertrauens ist gläubiger Muslim, mit dem sprech ich auch manchmal darüber, also gerade auch jetzt zur Ramadan-Zeit ist das ein Thema. Aber auch an Weihnachten z.B. hat er mir frohe Weihnachten gewünscht und ich hab gefragt, ob er das auch feiert. Dann ist daraus ein ganz nettes Gespräch entstanden.
5. In der Uni war einer meiner besten Kumpels ein Muslim aus der Türkei. Der hat zwar hin und wieder davon geredet, aber war eigentlich sehr faul im Regel befolgen. Hat sich sogar einmal versucht ein paar Bissen lang einzureden, dass das Schweinerückensteak in der Mensa ja Fisch sei, weil es ihm so gut geschmeckt hat. Hat es dann aber doch nicht zu Ende gegessen. Ich weiß noch wie ich mich kaputtgelacht hab.

Das sind so die Dinge, die mir spontan eingefallen sind. Ich hatte schon früh muslimische Freunde, darum hab ich keine Scheu auf die Leute zuzugehen und darüber zu sprechen, das ist das wichtigste um Erfahrungen zu machen und Kontakte zu knüpfen. Die Menschen, die respektvoll und nett mit ihrer Religion umgehen erreichst du anders nicht, weil sie es nicht von sich aus tun würden. Und dann macht man wahrscheinlich nur die Erfahrungen mit den "Sind zwar meine Regeln, aber du hast die genauso zu befolgen"-Asis. Die gibt es natürlich im Islam wie in jeder anderen Religion auch (man denke nur an das Karfreitag Tanzverbot).
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Freundliche Dönermänner kenne ich auch zuhauf. Der Chef der Putzkolonne bei mir auf Arbeit ist Muslim und der freundlichste und fleißigste Mensch der Welt. Hat doch aber nichts damit zu tun, dass unsere Kommunen auf dem letzten Loch pfeifen, was die Unterbringung angeht und dass die Bundespolizei Alarm schlägt, weil sie kaum noch hinterher kommen.
Die Stärke der AfD kommt nicht aus dem Nichts und sie kommt auch nicht daher, dass mehr als 20% der Deutschen heute immer noch eigentlich nur verkappte Nazis sind. Wir müssen uns ernsthaft damit beschäftigen, warum die so stark sind und ein trotziges Verharren auf der "Alles Nazis"-Position hat da bisher wenig geholfen, so meine Beobachtung.
Die haben doch heute in Westdeutschland Werte erreicht, die ihr euch vor zehn Jahren niemals hättet vorstellen können, wenn ihr ehrlich seid.
 
Mitglied seit
09.12.2003
Beiträge
3.606
Reaktionen
595
Ich denke wir sind uns alle hier einig, dass die Art und Weise bisheriger Zuwanderung eine fehlgeleitete ist. Ich plädiere nach wie vor dafür, dass wir einander in die Augen sehen und uns ehrlich machen: wir sind in unserem Land Fremden gegenüber voreingenommen und latent xenophob. In Kombination mit unserer Geschichte und der Not auf dem Arbeitsmarkt ergeben sich dann halbgare Lösungen, die alle befrieden sollen, aber nicht so wirklich Sinn machen und am Ende nur alle verärgern/enttäuschen. Asylanten/Migranten aufnehmen und ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt erschweren bis verweigern ist so ein kritischer Achsenpunkt in dem Ganzen. Oder anders formuliert: unsere Haltung und der Umgang mit diesem Themenkomplex produzieren harten Murks. Ich verstehe ohnehin nicht warum wir nicht echte Einwanderungsgesetze mit entsprechenden Hürden bauen und diese dann auch leben.
 

GeckoVOD

Moderator
Mitglied seit
18.03.2019
Beiträge
4.235
Reaktionen
2.494
Mal ne Frage: Was ist eigentlich verwerflich daran, wenn man einen immer größeren Einfluss des Islam auf das eigene Leben ablehnt?

Gar nicht, tatsächlich finde ich die Zunahme von Religion bedenklich, egal in welcher Ausprägung. Das Christentum hat sich in DE relativiert, das beobachte ich tagtäglich, weil es mich beruflich berührt. Dennoch sehe ich jede religiös-bedingte Ausnahme nicht okay, das hat nichts mit dem Islam zu tun - mir egal ob es um Kreuze in öffentlichen Gebäuden, Dämonenaustreibung, Eso-Scheiße-Wasser oder das Frau-am-Herd-Bild der christlichen Kernfamilie geht, oder ob um Kopftücher und Hoffnung auf Scharia.

Problematisch finde ich am Islam, dass er keine institutionelle Religion ist, ich also auch schwieriger an die einzelnen Vereinigungen komme, um da gezielt Druck auszuüben, wenn etwas nicht passt und das Leben aller einschränken soll. Unter'm Strich berührt mich aber "der Islam" gar nicht, bzw. noch gar nicht, so wenig wie es das Christentum auch tut. Solange jemand glaubt, soll er das. Ich habe Respekt vor diesen Vorstellungen, daraus kann durchaus viel Gutes entstehen.

Wenn gemeint ist: Migration - ja fuck off, dann benenne das Kind, als das, was es ist, da krieg ich Krätze von (siehe unten in noch längerer Form). Migration gehört anders aufgezogen, viele deiner beschriebenen Probleme sind Probleme der Integration in vornehmlich urbanen Gebieten. Da verpennt Deutschland massiv und es gibt tatsächlich kein Lager, dass das angreifen möchte. Auch hier schon häufig erwähnt, ich sehe das Problem bei der Union, bzw. den etablierten Konservativen eine neue Definition von Konservatismus zu präsentieren, der glaubhaft ist.
Von mir aus gerne weiter Migration, allerdings mit besseren Netzen und Abläufen, mehr FORDERN und nicht nur Hoffnung auf Fördern. Als bekennender Linksgrünversifter erkenne ich an, dass es da Anti-stimmen braucht, sonst übertreiben wir es. Wenn da aber nur "OMFG PKS" und "DAS IST DER ISLAM" kommt, dann ist das leider keine Grundlage. Das Problem ist komplex, ich hasse Simplifizierungen wie "LOL GRENZEN DICH, ICH BIMS 1 SPACKI-MACKI". Das willst du aber vermutlich nichtmal sagen.

Wir Ossis sind vielleicht doof, aber wir haben da keinen Bock drauf und wählen entsprechend. Mal als Provokation hiergelassen.
Ja, steig mir sonst wo hin. Ich hab schon zu Sonneberg und HiBu geschrieben: Ich bin in der sogenannten Totwinkellage der Mauer großgeworden und habe / hatte viel Kontakt zu den Grenzgängern durch Billard und co. Was mir bei "Ossis" auffällt ist, dass die Leute, die exakt dieses Argument "ich bin Ossi, daher..." aufstellen, auch die sind, die einfach nach Gefühl Dinge tun und fordern. Es ist ein präventives Opfergehabe, es ist die versteckte Aufforderung eine Bonusrolle zu erhalten, weil <der arme Osten> und <früher war alles besser> und <das darf man doch noch sagen>. Dabei unterscheiden sich die Kanisterköpfe in rein gar nichts vom typischen CSU-Dorfbauer, der exakt das selbe sagt - Idioten sind sie beide.

Warum diese Hohlbirnen die AfD wählen ist primär, weil es im Osten nicht so verpöhnt war und die braune Scheiße bei "uns" durch die CSU abgebildet wurde. Die alten Unionisten haben Parolen rausgehauen, die sich wenig von dem NPD- oder AfD-Sprech unterscheiden. Nur wurden die halt durch den Rest der Partei erstickt und die Themen Landwirtschaft & co. forciert - ablenken von ihrem Rassismus, daher fiel das nicht so auf.

Sorry, mit so Menschen rede ich wenig, weil es einfach nichts bringt. Es bringt keine Rationalität, es taugt nur ihr Gefühl. Also wäre die Gesamtsituation zu verbessern wichtig, vergleiche hierzu gerne meine Posts zu Sonneberg vorher. Die brauchen ein Wir-Gefühl, das hat aber nichts mit Islam oder Migration zu tun, sondern mit Adressierung ihrer gefühlten Realität und der dortigen Probleme. Das verstehe ich teilweise und muss gemacht werden, will aber da keine Lebenszeit verschwenden, bin ja auch kein Politiker. Sorry, aber manche Leute sind einfach Idioten. Wenn das 20% sind, dann ist es so, ich bringe einem Fisch nicht das Fliegen bei.

Der Rest an "Ossis", die nicht anfangen mit "ich als Ossi" tun mir einfach nur Leid, dass sie mit diesen Spacken leben müssen. Andererseits bemitleiden die mich für jeden CSU-Bauern. C'est la vie. Unter'm Strich spielt es keine Rolle, ob jemand "Ossi" ist, weil er da lebt und aufwächst, sondern nur, ob er das als Opfernarrativ haben möchte.
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Ich würde das gar nicht als Opfernarrativ beschreiben. Die sehen einfach wie eine westdeutsche Innenstadt aussieht und die haben da keinen Bock drauf. Fertig. Könnt ihr davon halten, was ihr wollt, aber das ist die Wahrheit.
Die haben hier keine Lust auf die Vereinzelung der Gesellschaft, wo jeder für sich in grenzenloser Toleranz für sich das Beste rauszuholen versucht. Im Osten gibt es einen Zusammenhalt über die politischen Lager hinweg, der in Westdeutschland verloren gegangen ist. Und die ganzen Ansätze, dass im Osten das Brain gedrained ist und alles was Hirn hat in den Westen gegangen ist und jetzt nur noch die ewigen Opfer hier leben, greifen einfach viel zu kurz, denn dem ist nicht (nur) so. Die Leute hier lieben ihre Heimat und sie wehren sich gegen Veränderungen, die sie als nicht positiv wahrnehmen.
Dass man bei der Integration viel mehr leisten könnte, steht außer Frage, Gecko. Aber wir beide wissen auch, dass das einen Haufen Geld kostet und es deswegen nicht passieren wird. Meine Schwester arbeitet auf diesem Gebiet und mit solchen Leuten wird umgesprungen wie mit dem letzten Husten.
 
Zuletzt bearbeitet:

GeckoVOD

Moderator
Mitglied seit
18.03.2019
Beiträge
4.235
Reaktionen
2.494
Die sehen einfach wie eine westdeutsche Innenstadt aussieht und die haben da keinen Bock drauf. Fertig.

Ich schrieb es bereits, ich habe Verständnis, dass man in der (geografischen) Lage mit der Demographie wenig bis gar nichts mit anderen Themen anfangen kann, bzw. sich verarscht fühlt. Wenn ich über Schließungen / Zusammenlegungen von Krankenhäusern rede, und aus SON bis nach LIF oder Saalfeld 50+ Minuten über marode Landstraßen gurke, damit ich ein Krankenhaus mit Maximalversorgung finde, krieg ich einen Hals. Da hilft mir auch kein Gerede über Energiewende und Deutschlandticket - ist ja alles schön und gut. Aber das ist kein "Ostdeutsches (c)" Problem, das ist ein Problem des platten Landes. Wenn das Argument ist, dass die große Politik nur für die Städte und Speckgürtel da ist, dann verstehe ich das. Aber es ist ein totaler Widerspruch das zu sagen, gleichzeitig aber auf "die westdeutschen Städte" zu schauen, und deren Zustand nicht dupliziert haben zu wollen. Das beißt sich doch immens? Und doch sagen mir das die völligen Gurken aus dem Osten immer wieder, dass DAS der Hauptgrund für eine Stimme der AfD sei, man müsse ja Zeichen setzen.

Sonnebergs Grenze ist 20 Minuten zu Fuß von Neustadt b. Coburg entfernt, wenn überhaupt, beide Städte sind vergleichbar. 10-15 Minuten mit dem Auto nach Coburg. Ansonsten ist da nichts, das ist Pampa im Frankenwald am Rennsteig. Warum sollten diese Leute objektivierbar Angst vor einer Ghettobildung haben, oder vor marodierenden Banden aus Migranten? Dafür schauen deren AfD-Wähler weg, wenn Leute im Kindergarten Ballons für rassistische Programme verteilen, oder nehmen die Ansiedlung von Leuten, die Verbindung zu NSU, Blood & Honour, Dritter Weg und Combat 18 mit einem Schulterzucken hin, die nachweislich für immensen Ärger in den Zeiten zwischen 1990 und den 2000ern gesorgt haben - auch und vor allem für Biodeutsche, unter dem Vorwand "die Flüchtlinge" (Kosovo) bedrohen uns. Wenn nach 20 Jahren Rechtsradikalen mit Gewalt und Ausschreitungen im Alltag, die hier faktisch immer wieder stattfand, irgendwer kommt und meint das wäre "gut", weil es gegen "den Islam" geht - ich könnte gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen müsste, da vergeht mir jede Lust noch was zu sagen und es bildet sich vor meinem inneren Auge sofort das Wort "Hurensohn". Bei uns ist keine Nürnberger Südstadt, in der es nicht-integrierte Kinder türkischer Gastarbeiter in der xTen Generation sind, es sind biodeutsche Kartoffelnazis. Das hat sich nicht geändert.

Das meinte ich mit Opfernarrativ, die Leute, die solche Vergleiche bilden, die sich an allen Ecken und Enden beißen, sind auch die Leute, die sagen "wir Ossis". Die anderen Ossis benennen wenigstens ihr Problem, interessanterweise sind das auch "die" Ossis, die keine AfD wählen. Die "aber, das muss man sagen"-Ossis wollen gar keinen Dialog mit mir, habe ich häufig genug erlebt, denen geht es um monologisieren und Fantastereien, zu denen ich als "Wessi" keine Meinung zu haben habe. Tja. Na dann baut die Mauer wieder, aber glaubt nicht, dass der Schwabe nicht die gleiche Denke über mich als Bayer hat, ganz zu schweigen von dem Gesamtbild Berlins in Deutschland - es ist keine Singularität Ossi zu sein, wenn es um die beschissenen Themen geht, die letztlich Politikverdrossenheit auslösen.

Ich bin ja sogar bei dir, wenn es um das Versagen der Union und der SPD bundesweit geht, das will ich aber nicht nur auf das Themengebiet Migration herunterbrechen. Es ist die Politik der Stagnation und des Aussetzens über 20 Jahre hinweg, die hier her geführt hat, nicht der mangelnde Dialog zwischen West und Ost auf Ebene des normalen Bürgers. Ich halte es für brandgefährlich den "früher-war-alles-besser-Ossis" einen Bonus für ihr Ossi-Dasein zu geben, wenn die Probleme, die sie umtreiben, lokal bedingt sind - wie es in Sonneberg der Fall ist. Das bestärkt die falsche Wahrnehmung der Realität und das muss klar adressiert werden, auch wenn es diese Personengruppe nicht zum Umdenken bringt. Es bestärkt wenigstens die anderen, normalen Personen, in ihrer Wahrnehmung, dass Nazis in Kindergärten eben nicht normal sind oder es als normal zu gelten hätte.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.332
Reaktionen
2.284
Gut, ich zähle dir ein paar Sachen auf. Ich hab fünf Jahre lang in Dresden Gorbitz (eines der Assi-Viertel) gewohnt. Das war von 2013 bis 2018 und ich habe in dieser Zeit die Veränderung des Viertels hautnah mitangesehen. Ich war da oft nachts noch allein unterwegs in dem Viertel und hatte eigentlich nie Angst am Anfang, aber das hatte sich verändert. Es sind in dieser Zeit immer mehr muslimische Migranten in das Viertel gekommen und die haben die Kriminalität doch deutlich erhöht und ein paar Hotspots (Amalie-Dietrich-Platz z.B.) extrem verschärft, so dass ich da nachts am liebsten gar nicht mehr lang bin.
Heute stecke ich wieder in meinem kleinen Nest im Erzgebirge und hier haben vor ca. einem halben Jahr die Tankstellen ihre Öffnungszeiten von 24/7 auf 21 Uhr Schließung verändert in Folge mehrerer unschöner Vorfälle mit muslimischen Migranten. Als Alki spielt das durchaus eine Rolle für mich und kann mich, wenn es ganz blöd kommt sogar das Leben kosten.
Das sind jetzt nur zwei schnelle Beispiele, aber sie hatten/haben einen direkten Einfluss auf mein Leben.

Ich habe dich aber gefragt, was für Auswirkungen der Islam hat. Hast du *irgendeinen* Anhaltspunkt dafür, dass der Islam in irgendeinem Zusammenhang mit den (sowieso arg dünnen) Punkten steht, die du hier aufgeführt hast? Der Teil mit den Tankstellen klingt für mich sowieso schon höchst suspekt, aber selbst wenn Tankstellen tatsächlich wegen "unschöner Vorfälle"* schließt, dann wohl eher nicht weil die "muslimischen Migranten" dem Tankstellenwart das Licht des Propheten näherbringen wollten, oder? Sorry, aber das ist genau die Art von Gewäsch, die ich erwartet hatte, als ich die Frage gestellt habe.



*ich kenne zufällig jemanden, der seit Jahren hauptberuflich in Tankstellen arbeitet und "unschöne Vorfälle" bis hin zu Raubüberfällen sind da an der Tagesordnung



@Shihatsu
Sein Punkt ist doch: Der Großteil des Landes fährt deine Strategie und die AfD ist min. drittwichtigste Partei nach Zahlen.

Wenn der Trend mit dieser Strategie weitergeht, landen wir mit der Alternative in den 30%. Es zeichnet sich nicht ab, dass weiteres Ausgrenzen zu einer Änderung des Trends führt.

Also, was ist die Lösung? Ausgrenzung um jeden Preis, bis Politik unmöglich wird, weil man versucht den halben Bundestag auszugrenzen?

Na ja, bei solchen Diagnosen geht alles drunter und drüber. Ich würde wirklich dazu raten, sich mal anzuschauen, was die Sozialwissenschaft dazu schon so alles rausbekommen hat, denn das ist (auch wenn natürlich Wahlforschung keine exakte Wissenschaft ist, mit probabilistisch handelnden Individuen ist das auch nicht möglich) bei Themen wie etwa der Wahl von rechtspopulistischen Parteien nicht wenig. Die AfD hat kein Wählerpotenzial für 30% in Deutschland. Ausgrenzen ist erfolgversprechender als einbinden. Die Zugewinne der AfD haben wenig mit ihrer Haltung zu tun und viel mit der Problemwahrnehmung der Menschen, sowohl der generalisierten als auch der spezifischen. Die "neuen" Wählen der AfD sind weniger "rechts" einzuordnen als die alten. Und so weiter und so fort.
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
*ich kenne zufällig jemanden, der seit Jahren hauptberuflich in Tankstellen arbeitet und "unschöne Vorfälle" bis hin zu Raubüberfällen sind da an der Tagesordnung
Hier waren marodierende Banden junger südländischer Männer, die anderen ne Bierflasche über den Kopf ziehen, halt nicht an der Tagesordnung. Aber ich merke schon, das auch nur zu benennen, sorgt bereits für Aua und stößt auf Misstrauen. Wieso sollte ich mir den Quark denn ausdenken?
Und es ist kein "arg dünner Punkt", wenn du in Gorbitz wohnst und merkst wie dein Viertel verfällt. Sorry, aber das ist für mich echt ein Blick von oben herab.
 
Mitglied seit
09.12.2003
Beiträge
3.606
Reaktionen
595
Natürlich ist das nicht schön, Leiche. Aber Du beschreibst einen handelsüblichen Vormittag in der Nürnberger Südstadt. Das sind dann nicht nur Südländer, sondern oft genug auch Deutsche oder sonstige Europäer. Und nicht nur an den Tankstellen. An den Spielotheken, vor den bekannten Laufhäusern, berüchtigten fränkischen Gaststätten, und und und. Was Du beschreibst sind Abgründe des menschlichen Spektrums. Die Soziologie hat das schon oft genug beschrieben und Möglichkeiten zur Behebung aufgezeigt. Nur wird das immer als "grünes Gutmenschentum" abgetan. Ja, mei. Dann bleibts halt wie es ist. Das wirst Du mit Abschiebungen oder einer Null-Einwanderungs-Politik auch nicht gelöst kriegen.

edit: wir regeln das hier oft mit Schelln. Wenn sich einer daneben benimmt gibts paar aufs Maul. Warum funktioniert das bei Euch nicht? Habt ihr keine Polizei?
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.778
Reaktionen
1.087
Ort
Köln
Freundliche Dönermänner kenne ich auch zuhauf. Der Chef der Putzkolonne bei mir auf Arbeit ist Muslim und der freundlichste und fleißigste Mensch der Welt. Hat doch aber nichts damit zu tun, dass unsere Kommunen auf dem letzten Loch pfeifen, was die Unterbringung angeht und dass die Bundespolizei Alarm schlägt, weil sie kaum noch hinterher kommen.
Die Stärke der AfD kommt nicht aus dem Nichts und sie kommt auch nicht daher, dass mehr als 20% der Deutschen heute immer noch eigentlich nur verkappte Nazis sind. Wir müssen uns ernsthaft damit beschäftigen, warum die so stark sind und ein trotziges Verharren auf der "Alles Nazis"-Position hat da bisher wenig geholfen, so meine Beobachtung.
Die haben doch heute in Westdeutschland Werte erreicht, die ihr euch vor zehn Jahren niemals hättet vorstellen können, wenn ihr ehrlich seid.
Ich hab mit meinem Post ja auf die gequotete Aussage geantwortet. Ansonsten würde ich da gerne auf @Shihatsu Bezug nehmen. Wir können gerne über das Thema Migration und die Gesetze dazu diskutieren. Ich bin der Meinung, dass das Thema in seiner Wichtigkeit überhöht wird und z.B. die aus dem letzten Loch pfeifenden Kommunen das ohne die Unterbringung von Migranten genauso tun würden, aber das ist ganz klar ein valides politisch-demokratisches Thema. Über radikalen Islam reden zähle ich da ebenfalls drunter, ob jetzt Anschläge oder Ehrenmorde, sowas gehört angeguckt und besprochen.
Ein Problem habe ich mit zu allgemeinen Aussagen wie die, die du gemacht hast, den "immer größeren Einfluss des Islams". Da wird eine sehr große, sehr heterogene Gruppe problematisiert, die sich per se nichts hat zu Schulden kommen lassen. Du kritisierst einerseits, dass alle AfD-Wähler über einen Kamm geschert werden, andererseits machst du bei Muslimen das gleiche: Du setzt Islam mit Raub und Kriminalität gleich. Dabei ist das bei AfD-Wählern noch naheliegender, weil sie eine offensichtlich rechtspopulistische bis rechtsradikale Partei wählen.
Fakt ist, dass der Einfluss des Islams steigt, weil wir mehr Muslime in Deutschland haben. Ich bin Agnostiker und halte nicht viel von Religion, trotzdem trete ich jedem gläubigen Menschen mit Respekt entgegen und lebe nach dem einfachen Prinzip: "Du darfst glauben was du willst, mich betrifft das dadurch nicht." Überall, wo das ein Problem darstellt, habe ich ein Problem mit Religion. Das passiert auch hin und wieder mit dem Islam, aber in der Regel eigentlich mit dem Christentum.
 
Mitglied seit
19.09.2001
Beiträge
12.721
Reaktionen
2.408
edit: wir regeln das hier oft mit Schelln. Wenn sich einer daneben benimmt gibts paar aufs Maul. Warum funktioniert das bei Euch nicht? Habt ihr keine Polizei?
Hier ist so'n bisschen ein Problem für mich - ich kann und will keine Gewalt ausüben. Ist einfach nicht in mir drin. Und Polizei kommt gerade bei Gewaltdelikten afaik zu spät (klar, man haut halt ab), und selbst wenn Leute gefasst werden, ist die Justiz derart überarbeitet, dass das sehr wahrscheinlich einfach versandet. Zumindest hab ichs so vor ner Weile gelesen, und das klingt schlüssig. Die Ressourcen sind halt nicht da, die Probleme anzugehen, bei der Justiz und im Sozialen. Aber deswegen kann ich nicht zum Affen werden und mich durch die Gegend prügeln, wenn das Gesocks mal wieder austickt.

Das passiert auch hin und wieder mit dem Islam, aber in der Regel eigentlich mit dem Christentum.
Vermute da ein starkes Großstadt-Provinz Gefälle
 
Mitglied seit
16.08.2010
Beiträge
7.015
Reaktionen
1.424
Leute, jetzt mal ernsthaft:
Wir sind doch hier ein ziemlich kleines Forum, die ungefähren politischen Ansichten der Teilnehmer sind wahrscheinlich weitestgehend bekannt.

Muss da wirklich immer wieder darauf hingewiesen werden, dass es ja nicht um alle Muslime/Araber geht und Gründe für Probleme nicht primär an der Religion, sondern am sozialen Hintergrund, bei dem es aber eine Korrelation zum Entwicklungsstand der Herkunftsländer gibt, liegen?
Ich denke, das dürfte allen hier bekannt sein.
(Wobei ich schon noch auf die gute alte Schädelvermessung vertraue).
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.332
Reaktionen
2.284
Hier waren marodierende Banden junger südländischer Männer, die anderen ne Bierflasche über den Kopf ziehen, halt nicht an der Tagesordnung. Aber ich merke schon, das auch nur zu benennen, sorgt bereits für Aua und stößt auf Misstrauen. Wieso sollte ich mir den Quark denn ausdenken?


Ich habe nicht behauptet, dass du dir den Vorfall ausgedacht hast. Ich sage bloß dass in Städten (und da rede ich keineswegs von den ominösen "westdeutschen Großstädten", die der Ostdeutsche an sich durch irgendwelche intrinsischen psychischen Kräfte so genau kennt) die meisten Tankstellen schon mal überfallen worden sind, gerne auch mal mit Feuerwaffe. Die werden aber deshalb nicht so einfach zugemacht und dass die dahinter liegende Kalkulation in deinem Ostkaff nicht genauso funktionieren würde erscheint mir a priori zumindest erst mal fragwürdig.


Und es ist kein "arg dünner Punkt", wenn du in Gorbitz wohnst und merkst wie dein Viertel verfällt. Sorry, aber das ist für mich echt ein Blick von oben herab.

Ich kenne nicht jeden Stadtteil in jedem Ort Deutschlands, aber wenn ich mir die Bilder so anschaue, sieht das erst mal nicht nach Wohlfühlerlebnisort aus. Mir fehlt da jedenfalls ein bisschen die Kausalität, was "der Islam" denn jetzt genau mit dem "Verfall" dieser hässlichen Hochhaussiedlung zu tun haben soll.
 

zimms

StarCraft 2
Mitglied seit
20.06.2007
Beiträge
2.514
Reaktionen
262
[...] Ich bin Agnostiker und halte nicht viel von Religion, trotzdem trete ich jedem gläubigen Menschen mit Respekt entgegen und lebe nach dem einfachen Prinzip: "Du darfst glauben was du willst, mich betrifft das dadurch nicht." Überall, wo das ein Problem darstellt, habe ich ein Problem mit Religion. Das passiert auch hin und wieder mit dem Islam, aber in der Regel eigentlich mit dem Christentum.
Stimme deinem Prinzip da zu, aber dem letzten Satz muss ich widersprechen, zumindest was meine Erfahrung betrifft.

Sicher, in den USA gibts christliche Fundis, die einem Angst machen, aber sowas hab ich hier eigentlich noch nicht wirklich erlebt. Wahrscheinlich sind 99% der "Christen" die ich kenne das nur noch auf dem Papier. Weihnachten wird halt gefeiert, weils ein Feiertag und Tradition ist. Bei den Muslimen die ich kenne, ist der Anteil derer, die das wirklich noch leben, bei weitem größer. Daher ist da von Haus aus schon mal mehr Potential irgendwo anzuecken.

Dass es Christen sind, die bei uns "in der Regel" ein Problem durch ihre Religion verursachten, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Zumindest in meiner Großstadt, hab ich noch nie von christlichen Sittenwächtern gehört, die andere Leute anpöbeln, oder ihre Schwester ermorden, weil sie Schande über die Familie gebracht hat.
 
Oben