Mal ne Frage: Was ist eigentlich verwerflich daran, wenn man einen immer größeren Einfluss des Islam auf das eigene Leben ablehnt?
Gar nicht, tatsächlich finde ich die Zunahme von Religion bedenklich, egal in welcher Ausprägung. Das Christentum hat sich in DE relativiert, das beobachte ich tagtäglich, weil es mich beruflich berührt. Dennoch sehe ich jede religiös-bedingte Ausnahme nicht okay, das hat nichts mit dem Islam zu tun - mir egal ob es um Kreuze in öffentlichen Gebäuden, Dämonenaustreibung, Eso-Scheiße-Wasser oder das Frau-am-Herd-Bild der christlichen Kernfamilie geht, oder ob um Kopftücher und Hoffnung auf Scharia.
Problematisch finde ich am Islam, dass er keine institutionelle Religion ist, ich also auch schwieriger an die einzelnen Vereinigungen komme, um da gezielt Druck auszuüben, wenn etwas nicht passt und das Leben aller einschränken soll. Unter'm Strich berührt mich aber "der Islam" gar nicht, bzw. noch gar nicht, so wenig wie es das Christentum auch tut. Solange jemand glaubt, soll er das. Ich habe Respekt vor diesen Vorstellungen, daraus kann durchaus viel Gutes entstehen.
Wenn gemeint ist: Migration - ja fuck off, dann benenne das Kind, als das, was es ist, da krieg ich Krätze von (siehe unten in noch längerer Form). Migration gehört anders aufgezogen, viele deiner beschriebenen Probleme sind Probleme der Integration in vornehmlich urbanen Gebieten. Da verpennt Deutschland massiv und es gibt tatsächlich kein Lager, dass das angreifen möchte. Auch hier schon häufig erwähnt, ich sehe das Problem bei der Union, bzw. den etablierten Konservativen eine neue Definition von Konservatismus zu präsentieren, der glaubhaft ist.
Von mir aus gerne weiter Migration, allerdings mit besseren Netzen und Abläufen, mehr FORDERN und nicht nur Hoffnung auf Fördern. Als bekennender Linksgrünversifter erkenne ich an, dass es da Anti-stimmen braucht, sonst übertreiben wir es. Wenn da aber nur "OMFG PKS" und "DAS IST DER ISLAM" kommt, dann ist das leider keine Grundlage. Das Problem ist komplex, ich hasse Simplifizierungen wie "LOL GRENZEN DICH, ICH BIMS 1 SPACKI-MACKI". Das willst du aber vermutlich nichtmal sagen.
Wir Ossis sind vielleicht doof, aber wir haben da keinen Bock drauf und wählen entsprechend. Mal als Provokation hiergelassen.
Ja, steig mir sonst wo hin. Ich hab schon zu Sonneberg und HiBu geschrieben: Ich bin in der sogenannten Totwinkellage der Mauer großgeworden und habe / hatte viel Kontakt zu den Grenzgängern durch Billard und co. Was mir bei "Ossis" auffällt ist, dass die Leute, die exakt dieses Argument "ich bin Ossi, daher..." aufstellen, auch die sind, die einfach nach Gefühl Dinge tun und fordern. Es ist ein präventives Opfergehabe, es ist die versteckte Aufforderung eine Bonusrolle zu erhalten, weil <der arme Osten> und <früher war alles besser> und <das darf man doch noch sagen>. Dabei unterscheiden sich die Kanisterköpfe in rein gar nichts vom typischen CSU-Dorfbauer, der exakt das selbe sagt - Idioten sind sie beide.
Warum diese Hohlbirnen die AfD wählen ist primär, weil es im Osten nicht so verpöhnt war und die braune Scheiße bei "uns" durch die CSU abgebildet wurde. Die alten Unionisten haben Parolen rausgehauen, die sich wenig von dem NPD- oder AfD-Sprech unterscheiden. Nur wurden die halt durch den Rest der Partei erstickt und die Themen Landwirtschaft & co. forciert - ablenken von ihrem Rassismus, daher fiel das nicht so auf.
Sorry, mit so Menschen rede ich wenig, weil es einfach nichts bringt. Es bringt keine Rationalität, es taugt nur ihr Gefühl. Also wäre die Gesamtsituation zu verbessern wichtig, vergleiche hierzu gerne meine Posts zu Sonneberg vorher. Die brauchen ein Wir-Gefühl, das hat aber nichts mit Islam oder Migration zu tun, sondern mit Adressierung ihrer gefühlten Realität und der dortigen Probleme. Das verstehe ich teilweise und muss gemacht werden, will aber da keine Lebenszeit verschwenden, bin ja auch kein Politiker. Sorry, aber manche Leute sind einfach Idioten. Wenn das 20% sind, dann ist es so, ich bringe einem Fisch nicht das Fliegen bei.
Der Rest an "Ossis", die nicht anfangen mit "ich als Ossi" tun mir einfach nur Leid, dass sie mit diesen Spacken leben müssen. Andererseits bemitleiden die mich für jeden CSU-Bauern. C'est la vie. Unter'm Strich spielt es keine Rolle, ob jemand "Ossi" ist, weil er da lebt und aufwächst, sondern nur, ob er das als Opfernarrativ haben möchte.